Bericht der Bereiche - AGRAVIS Technik Saltenbrock GmbH
Bericht der Bereiche - AGRAVIS Technik Saltenbrock GmbH
Bericht der Bereiche - AGRAVIS Technik Saltenbrock GmbH
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[<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG]<br />
Wichtige Geschäftsfel<strong>der</strong><br />
Unternehmensleitbild<br />
[<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
Die geschäftlichen Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong><br />
AG]<br />
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG, im Jahr 2004 entstanden<br />
aus <strong>der</strong> Fusion <strong>der</strong> RCG Nordwest eG<br />
in Münster und <strong>der</strong> RHG Nord AG in Hannover,<br />
ist das führende Unternehmen <strong>der</strong> Agrarwirtschaft<br />
im Norden Deutschlands.<br />
Im genossenschaftlichen Verbund ist<br />
die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>der</strong> Partner Nr. 1<br />
<strong>der</strong> Landwirtschaft und <strong>der</strong> Menschen im ländlichen<br />
Raum.<br />
Das Arbeitsgebiet des Unternehmens<br />
erstreckt sich über die Bundeslän<strong>der</strong><br />
Nordrhein-Westfalen, Nie<strong>der</strong>sachsen, Bremen,<br />
Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.<br />
Das mo<strong>der</strong>ne Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen<br />
beschäftigt 4.295 Mitarbeiter<br />
an mehr als 300 Standorten <strong>der</strong> AGRA-<br />
VIS-Gruppe. Unternehmenssitze <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG sind Münster und Hannover.<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG (von links):<br />
Dr. Clemens Große Frie (Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes),<br />
Hans-Georg Bruns (stv. Mitglied des Vorstandes),<br />
Nikolaus von Veltheim (Mitglied des Vorstandes),<br />
Johannes Schulte-Althoff (Mitglied des Vorstandes).<br />
Raiffeisen AG liegen in den klassischen Agrarsparten<br />
Getreide, Ölsaaten sowie Futtermittel,<br />
Düngemittel, Pflanzenschutz und Saatgut. Bedeutende<br />
Aktivitäten bestehen zudem in den<br />
<strong>Bereiche</strong>n Agrartechnik und Energie. Darüber<br />
hinaus wird ein zunehmendes Einzelhandelsgeschäft<br />
in den Raiffeisen-Märkten betrieben.<br />
Eine nennenswerte wirtschaftliche Rolle<br />
kommt darüber hinaus dem Baustoffhandel zu.<br />
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG beliefert die<br />
landwirtschaftlichen Betriebe in <strong>der</strong> Regel indirekt<br />
über die Primärgenossenschaften vor Ort<br />
mit Betriebsmitteln, Futtermitteln und Energie<br />
und regional auch direkt über konzerneigene<br />
Betriebsstätten und Tochtergesellschaften.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Bericht</strong>erstattung unterscheidet die<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG nach folgenden Geschäftsfel<strong>der</strong>n:<br />
AGRAR – Produktion und Großhandel<br />
AGRAR – Handel<br />
<strong>Technik</strong><br />
Bau – Märkte – Energie<br />
Service und Dienstleistungen<br />
Vorstand<br />
Geführt wird die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG von einem<br />
vierköpfigen Vorstand – dem Vorsitzenden<br />
Dr. Clemens Große Frie, den Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n<br />
Johannes Schulte-Althoff und Nikolaus<br />
von Veltheim sowie dem stellvertretenden<br />
Mitglied des Vorstandes Hans-Georg Bruns.<br />
Aufsichtsrat<br />
Das Kontrollorgan bildet ein 16-köpfiger Aufsichtsrat,<br />
<strong>der</strong> je zur Hälfte mit Vertretern <strong>der</strong> Anteilseigner<br />
sowie <strong>der</strong> Arbeitnehmer besetzt ist. Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Aufsichtsrates ist Franz-Josef Möllers.<br />
Beirat<br />
In beraten<strong>der</strong> Funktion agiert <strong>der</strong> Beirat, dem<br />
Landwirte, Geschäftsführer <strong>der</strong> Primärgenossenschaften<br />
sowie kooptierte Mitglie<strong>der</strong>, beispielsweise<br />
Verbände und Organisationen, angehören.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Beirates ist <strong>der</strong> Landwirt<br />
Joost Meyerholz.<br />
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG verfolgt klare<br />
Ziele, die das Unternehmensleitbild sowie<br />
die -kultur mitbestimmen und im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Integration vorangetrieben wurden und<br />
werden. Neben <strong>der</strong> Steigerung des Kundennutzens,<br />
einer Ergebnisverbesserung sowie<br />
<strong>der</strong> Kostensenkung gilt ein Hauptaugenmerk<br />
<strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Leistungsqualität sowie<br />
<strong>der</strong> Kapitalstruktur.<br />
Diese Ziele sind auch im Unternehmensleitbild<br />
<strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG festgehalten:<br />
Wir sind das führende, wirtschaftlich erfolgreiche<br />
Unternehmen <strong>der</strong> Agrarwirtschaft im<br />
Norden Deutschlands.<br />
Im genossenschaftlichen Verbund sind wir<br />
<strong>der</strong> Partner Nr. 1 <strong>der</strong> Landwirtschaft und<br />
<strong>der</strong> Menschen im ländlichen Raum.<br />
Wir handeln kundenorientiert im Dienste<br />
unternehmerisch tätiger Landwirte.<br />
Im Wettbewerb setzen wir durch Qualität<br />
und Innovation Maßstäbe.<br />
In beson<strong>der</strong>er Weise sind wir den Interessen<br />
unserer Mitglie<strong>der</strong> und Aktionäre verpflichtet.<br />
Unser Erfolg liegt im Können und <strong>der</strong> Motivation<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
begründet.<br />
Wir werden unserer Verantwortung für<br />
Mensch, Tier und Umwelt in hohem<br />
Maße gerecht.<br />
Die Führungsmannschaft<br />
<strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG zusammen<br />
mit dem Vorstand<br />
(von links):<br />
Manfred Korf,<br />
Hauke Jebsen,<br />
Jürgen Aumann,<br />
Torsten Oldhues,<br />
Johannes Schulte-Althoff,<br />
Lutz Lüking,<br />
Roman Motzko,<br />
Jürgen Wortmann,<br />
Uta Löffler,<br />
Harald Peters,<br />
Matthias Stanka,<br />
Thomas Gab,<br />
Ludger Leifker (Generalbevollm.<br />
Futtermittel),<br />
Jens Ripken,<br />
Dirk Bensmann (Generalbevollm.<br />
Pflanzenbau),<br />
Werner Schmidt,<br />
Hermann Sandvoss,<br />
Jörg Helms,<br />
Dr. Clemens Große Frie,<br />
Ralf Gebler,<br />
Franz Schulze Eilfing,<br />
Hermann Hesseler,<br />
Ralf-Georg Dinter,<br />
Hans-Georg Bruns,<br />
Nikolaus von Veltheim,<br />
Dr. Albert Romberg,<br />
Gernot Riemer,<br />
Albrecht Hogreve,<br />
Dr. Josef Goos,<br />
Bernd Homann.<br />
[ 4 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 5 ]
[<strong>Bericht</strong><br />
[<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong>]<br />
<strong>Bereiche</strong>]<br />
[ 6 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 7 ]
[AGRAR | Produktion<br />
und Großhandel]<br />
[AGRAR | Produktion und Großhandel]<br />
Unterschiedliche Entwicklungen prägten das Kerngeschäftsfeld „AGRAR –<br />
Produktion und Großhandel“ im Geschäftsjahr 2004 – so litt <strong>der</strong> Handel mit<br />
Futterrohstoffen beispielsweise unter dem Preisverfall bei Soja, <strong>der</strong> Getreideund<br />
Ölsaatenmarkt hatte eine Rekor<strong>der</strong>nte zu vermarkten und das Pflanzenschutzgeschäft<br />
musste sich gegen einen harten Wettbewerb durchsetzen.<br />
Wichtiges Kerngeschäftsfeld <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
AG ist das Segment Produktion und Großhandel.<br />
Hier wird umfangreich über die Produktion<br />
und den Vertrieb von Futtermitteln und<br />
Futtermittel-Spezialprodukten, den Einkauf von<br />
Futterrohstoffen, die Weitervermarktung von<br />
Pflanzenschutzmitteln, Düngemitteln und Saatgut<br />
sowie den Handel mit Getreide und Ölsaaten<br />
berichtet. Der gesamte Bereich stand in 2004 für<br />
einen Umsatz von rund 1,8 Mrd. Euro.<br />
[Futtermittel]<br />
Der Markt für Futterrohstoffe<br />
Das Jahr 2004 wird als eines <strong>der</strong> markantesten<br />
im Bereich des Agrarhandels, insbeson<strong>der</strong>e des<br />
Handels mit Futterrohstoffen, vermerkt werden.<br />
Die Extreme waren <strong>der</strong>art groß, dass im<br />
deutschen Landhandel<br />
die Auswirkungen<br />
sogar in Insolvenzen<br />
namhafter<br />
Handelsbetriebe<br />
mündeten.<br />
Zwei Szenarien<br />
wirkten sich im vergangenen<br />
Jahr beson<strong>der</strong>s<br />
auf den Markt aus: Zum einen die selten<br />
auftretende Kombination von Produktionsausfällen<br />
bei den Proteinträgern und im Getreide<br />
sowie an<strong>der</strong>erseits die Auswirkungen von<br />
politisch motivierten Aktionen in Asien.<br />
Die Produktionsausfälle belasteten vor<br />
allem die erste Hälfte des Jahres 2004, die noch<br />
geprägt war von <strong>der</strong> knappen Ernte aus dem<br />
Jahr 2003 und den damit verbundenen Preissteigerungen.<br />
Diese Preissteigerungen mündeten<br />
im Frühjahr 2004 in Preise von über 320<br />
US-Dollar/t für Sojaschrot und über 200 US-<br />
Dollar/t für Weizen in Europa.<br />
In dieser Knappheitssituation kam es dann<br />
zu einer politischen Entscheidung <strong>der</strong> chinesischen<br />
Regierung, die Kreditvergabe an die heimische<br />
Wirtschaft rigi<strong>der</strong> zu handhaben. Dies<br />
führte einige chinesische Unternehmen in Liquiditätsengpässe.<br />
Folge davon war, dass neben<br />
reduzierter Einkaufstätigkeit bereits auf<br />
dem Wege befindliche Mengen an Agrargütern<br />
– teils mit fadenscheinigen Argumenten<br />
wie unzureichen<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Ware – nicht<br />
abgenommen wurden. Aus diesen Problemen<br />
resultierte letztendlich, dass 20 Prozent <strong>der</strong><br />
gesamten chinesischen Importmenge „über<br />
Nacht“ wie<strong>der</strong> dem Markt zur Verfügung<br />
gestellt wurde.<br />
Diese Mengen wurden nun in an<strong>der</strong>e Weltregionen<br />
umgeleitet und führten im Sommer<br />
2004 innerhalb von wenigen Wochen zu einem<br />
Preisverfall bei Soja von nahezu 50 Prozent. Im<br />
Verlauf des Jahres verstärkte sich <strong>der</strong> Trend, da<br />
die neuen Produktionsmengen in den USA und<br />
Europa nun an den Markt kamen. Auch die<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG war von dieser Entwicklung<br />
betroffen und verzeichnete aufgrund des<br />
rapiden Preisverfalls einen deutlichen Verlust<br />
im Soja-Geschäft.<br />
Mittlerweile ist <strong>der</strong> Preisverfall gestoppt<br />
und die Preise befinden sich auf langfristigem<br />
Durchschnittsniveau. Die weltweiten Bestände<br />
sind komfortabel und das Preisniveau für<br />
das Leitprodukt Sojaschrot wird sich in den<br />
kommenden Monaten zwischen 170 und 200<br />
Euro/t einpendeln. An<strong>der</strong>e Proteinträger sollten<br />
sich entsprechend ihrer normalen Relation<br />
dazu verhalten.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Stärketräger setzte sich <strong>der</strong><br />
Wandel zu europäischen Produkten fort. Die<br />
Dominanz von Corngluten nimmt weiter ab.<br />
Alternative Produkte aus <strong>der</strong> europäischen<br />
Stärkeindustrie nehmen einen immer größeren<br />
Raum in den Mischfutterrationen ein.<br />
Der sich seit einigen Jahren abzeichnende<br />
Trend zu höherem Einsatz von europäischen<br />
Produkten wird sich 2005 fortsetzen. Mittelfristig<br />
werden altbekannte Produkte wie<br />
Maiskeimschrot, Corndistiller und Tapioka als<br />
Importmengen weiter zurückgehen.<br />
Die Erfahrungen aus dem Jahr 2004, insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Problematik im Soja-Geschäft, hat<br />
die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG zum Anlass einer<br />
Überprüfung und Optimierung eines Risikomanagementsystems<br />
genommen.<br />
Obwohl das Jahresergebnis deutlich hinter<br />
den Erwartungen im Segment Futterrohstoffe<br />
zurückblieb, konnte <strong>der</strong> Umsatz gehalten werden.<br />
Es gilt nun, die Effekte aus <strong>der</strong> Fusion möglichst<br />
schnell positiv zu nutzen und die im Plan<br />
2005 formulierten Ziele zu erreichen.<br />
Die ersten Monate 2005 deuten auf einen<br />
günstigeren Start hin.<br />
Mischfutterproduktion<br />
in Deutschland<br />
1997/98 bis 2003/04 in 1.000 t<br />
7.700<br />
6.700<br />
5.700<br />
4.700<br />
3.700<br />
2.700<br />
1.700<br />
700<br />
1997/ 1999/ 2001/<br />
1998 2000 2002 2003/ 2004<br />
Schweine<br />
Quelle: Deutscher Raiffeisenverband<br />
Rin<strong>der</strong>/Kälber<br />
[ 8 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 9 ]
In 2005 plant die<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG<br />
im Bereich Mischfutter<br />
gezielte Maßnahmen,<br />
um die Kostenstruktur<br />
und Organisation zu<br />
verbessern, Prozesse<br />
zu optimieren, den<br />
Vertrieb weiter zu stärken<br />
und damit eine<br />
Umsatz- und Ertragssteigerung<br />
zu erzielen.<br />
Der Markt für Mischfutter<br />
Das Mischfutter-Geschäft im Jahr 2004 war in<br />
je<strong>der</strong> Hinsicht ein sehr schwieriges. Im Wirtschaftjahr<br />
2003/2004 mussten die Veredlungsbetriebe<br />
wie<strong>der</strong> einen Einkommensverlust<br />
zwischen vier und acht Prozent hinnehmen.<br />
Die Mengenentwicklung und die Rentabilität<br />
waren im ersten Halbjahr durch die verhältnismäßig<br />
schlechte Grundfuttersituation,<br />
hervorgerufen durch die Trockenheit im Sommer/Herbst<br />
2003, verbunden mit einer entsprechenden<br />
preislichen Entwicklung beim<br />
Getreide, gekennzeichnet.<br />
Im weiteren Verlauf haben selten da gewesene<br />
Marktentwicklungen bei eiweißhaltigen<br />
Futtermitteln, beson<strong>der</strong>s aber beim Sojaschrot,<br />
im Mischfutter-Bereich zu deutlichen<br />
Rentabilitätseinbußen geführt. Mengenmäßig<br />
konnten die Umsätze in den ersten sechs<br />
Monaten des vergangenen Jahres noch einigermaßen<br />
gehalten werden, obwohl die Umsatzentwicklung<br />
in den einzelnen Regionen<br />
sehr unterschiedlich verlaufen ist.<br />
Gerade in den Hochburgen <strong>der</strong> Milchviehhaltung<br />
konnte <strong>der</strong> Absatz nicht ganz gehalten<br />
werden. Beeinflusst wurde diese Entwicklung<br />
durch den weiter rückläufigen Milchpreis und<br />
die fällige Superabgabe für Überlieferungen<br />
<strong>der</strong> Milchquote.<br />
Bei Schweinefutter lockerte sich die preislich<br />
angespannte Lage erst mit <strong>der</strong> Getreideernte.<br />
Die Preise wurden <strong>der</strong> Rohwarenmarktentwicklung<br />
angepasst. Auch hier liegen die<br />
mengen- und wertmäßigen Ergebnisse hinter<br />
den Erwartungen, die auch durch rückläufige<br />
Einstallungen von Ferkeln im Frühjahr 2004 mit<br />
beeinflusst wurden. Gleichwohl konnte <strong>der</strong><br />
Umsatz bei Eiweißergänzern, insbeson<strong>der</strong>e<br />
nach <strong>der</strong> Getreideernte, weiter ausgedehnt<br />
werden. Der Trend zum Selbstmischen verbunden<br />
mit einer großen Getreideernte hält auch<br />
2005 weiter an.<br />
Wie beim Schweinefutter war das Preisniveau<br />
beim Geflügelfutter bis zur Getreideernte 2004<br />
sehr angespannt. Beim Legehennenfutter war<br />
<strong>der</strong> Markt durch die Diskussionen und Unsicherheiten<br />
in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Käfighaltungsverordnung<br />
geprägt. Die Absatzzahlen des Vorjahres<br />
konnten nicht ganz gehalten werden. Beim<br />
Broilerfutter ließ <strong>der</strong> Absatz durch den weiteren<br />
Einstieg <strong>der</strong> Mäster in die Integration im Gebiet<br />
Weser-Ems nach. Der<br />
Absatz im Putenfutterbereich<br />
konnte<br />
allerdings weiter<br />
gesteigert werden.<br />
Die gesamtwirtschaftliche<br />
Situation<br />
hat sich im vergangenen<br />
Jahr auch auf<br />
den Pferdefuttermarkt ausgewirkt. Das Jahr<br />
2004 war für die Pferdefutterbranche durch<br />
deutliche Rückgänge <strong>der</strong> Tonnagen geprägt.<br />
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG blieb von diesem<br />
Trend nicht verschont, konnte aber dennoch<br />
die Spitzenstellung unter den deutschen<br />
Pferdefuttermarken behaupten. In Kooperation<br />
mit an<strong>der</strong>en Hauptgenossenschaften<br />
wurde am Ausbau <strong>der</strong> überregionalen Premiummarke<br />
Derby gearbeitet. Deutliche Zuwächse<br />
konnten insbeson<strong>der</strong>e bei Mineralfutter<br />
und Spezialitäten erreicht werden – auch<br />
durch die zunehmende Bedeutung dieser Produkte<br />
für den Spitzensport.<br />
Insgesamt konnte die Absatzmenge von<br />
Mischfutter nicht gehalten werden, trotz <strong>der</strong><br />
engen Zusammenarbeit mit den Genossenschaften<br />
vor Ort, dem Service und <strong>der</strong> Beratung<br />
und vor allem dem hochwertigen Produktangebot.<br />
In <strong>der</strong> Milchviehfütterung standen die Lakto-Milchleistungsfutter<br />
im Vor<strong>der</strong>grund. In <strong>der</strong><br />
spezialisierten Bullenmast stellte das Bovistar-<br />
Konzept zu besten Maissilagequalitäten seine<br />
Leistungskraft für höchste Tageszunahmen unter<br />
Beweis. Die Marktstellung vom hochwertigen<br />
Mineralfutter VitaMiral Rind konnte erfolgreich<br />
ausgebaut werden.<br />
Die Kälberaufzucht mit dem Milchaustauscher<br />
CombiMilk und dem Kälberfutter CombiKorn-System<br />
führte über neue Produktgestaltungen<br />
zu einer verbesserten Gesundheitslage<br />
in den Kälberställen, so dass diese<br />
Produkte eine erfreuliche Nachfragesteigerung<br />
verzeichneten. In <strong>der</strong> Broilerfütterung<br />
wurde die neue Produktlinie MastVollKorn<br />
„US-COBB“, die gezielt auf das genetische<br />
Leistungspotenzial abgestimmt ist, erfolgreich<br />
eingeführt.<br />
Seit Herbst 2004 nimmt <strong>der</strong> Mischfutterumsatz<br />
aufgrund deutlich höherer Grundfuttererträge<br />
im Vergleich zum Vorjahr ab. Diese Mengenentwicklung<br />
wird nachhaltig sein, so dass für<br />
das Jahr 2005 mit einer rückläufigen Tonnage im<br />
Rin<strong>der</strong>futterbereich auszugehen ist. Die <strong>der</strong>zeit<br />
besseren Auszahlungspreise für Mastschweine<br />
werden das Geschäft in diesem Bereich sicherlich<br />
beleben. Die nach wie vor schlechte Erlössituation<br />
<strong>der</strong> Milchvieh- und Geflügelhalter wird<br />
sich eher negativ auf das künftige Absatzgeschehen<br />
auswirken. Im Laufe des Jahres 2005<br />
plant die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG im Bereich<br />
Mischfutter Maßnahmen, um die Kostenstruktur<br />
sowie Organisation zu verbessern, um Prozesse<br />
zu optimieren, den Vertrieb zu unterstützen<br />
und damit eine Umsatz- und Ertragssteigerung<br />
zu erzielen.<br />
Der Markt für Futtermittel-Spezialprodukte<br />
Im Geschäft mit Futtermittel-Spezialprodukten<br />
konnte die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG einen Umsatzzuwachs<br />
verzeichnen, wobei sich Nachfrage<br />
und Preise in den einzelnen Produktsegmenten<br />
den Marktverhältnissen entsprechend sehr<br />
unterschiedlich entwickelt haben. Zum Erfolg<br />
des <strong>Bereiche</strong>s beigetragen hat die Präsenz vor<br />
Ort, ein gutes Produktkonzept und eine intensive,<br />
problemorientierte Beratung, die bei den<br />
Spezialprodukten eine wesentliche Rolle spielt.<br />
Bei Nach- und Nebenprodukten <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie<br />
– feuchte Kraftfuttermittel<br />
– war die Nachfrage im ersten Halbjahr<br />
sehr stark, da durch die niedrige Grundfutterernte<br />
2003 Vorräte auf den Betrieben vollständig<br />
verfüttert wurden. Die sehr gute<br />
Grundfutterernte 2004 brachte volle Silos,<br />
die für die gesamte Futterperiode reichen<br />
werden, so dass die Nachfrage in <strong>der</strong> zweiten<br />
Jahreshälfte sehr verhalten war.<br />
Der Handel mit Premixen <strong>der</strong> Economix-<br />
Linie hat sich 2004 positiv entwickelt, da<br />
Neukunden im norddeutschen Raum dazu gewonnen<br />
wurden und bestehende Kunden ihre<br />
Mischfutterproduktion ausgeweitet haben.<br />
Bei den Handelsartikeln konnte die <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG den Umsatz um rund 20 Prozent<br />
steigern. Bei Crystalyx-Leckmassen sowie Stallund<br />
Tierhygieneartikeln aus dem Desintec-Programm<br />
hat das Unternehmen ein Umsatzplus<br />
von 10 Prozent erzielt. Ebenfalls erfreulich hat<br />
sich <strong>der</strong> Vertrieb von Konservierungsmitteln<br />
entwickelt: Die Qualität des Getreides aus <strong>der</strong><br />
Ernte 2004 konnte durch verstärkten Einsatz<br />
von Konservierungsmitteln zur Verhin<strong>der</strong>ung<br />
von Schimmel- und Pilzbefall gesichert werden.<br />
Der Absatz von Futtermittel-Spezialprodukten<br />
entwickelt sich positiv:<br />
Mit Premixen <strong>der</strong><br />
Economix-Linie konnten<br />
Neukunden gewonnen<br />
werden; <strong>der</strong><br />
Umsatz mit Desintec-<br />
Produkten erzielte<br />
ebenfalls ein deutliches<br />
Plus.<br />
[ 10 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 11 ]
Mit guter Beratung und Service wurde eine<br />
Umsatzsteigerung von 30 Prozent und damit<br />
die Marktführerschaft in Norddeutschland<br />
erreicht.<br />
Zu Beginn des Jahres 2005 haben sich keine<br />
großen Verän<strong>der</strong>ungen im Marktgeschehen abgezeichnet.<br />
Spezielle Marketingkonzepte <strong>der</strong><br />
einzelnen Produktsegmente – abgestimmt auf<br />
die unterschiedlichen Regionen im Arbeitsgebiet<br />
– sind bereits umgesetzt worden, so dass<br />
sich <strong>der</strong> Umsatz im laufenden Geschäftsjahr<br />
positiv entwickelt hat.<br />
[Pflanzenbau]<br />
Der Getreide- und Ölsaaten-Markt<br />
Nach zwei witterungsbedingt sehr extremen<br />
Geschäftsverläufen konnten die Landwirte im<br />
Jahr 2004 wie<strong>der</strong> etwas aufatmen. Auf Jahre<br />
mit Hochwasser und Trockenheit folgte für die<br />
Ackerbauern ein positives Jahr – Europa verzeichnete<br />
nach <strong>der</strong> Missernte 2003 aufgrund<br />
idealer Witterungs- und Wachstumsbedingungen<br />
eine Rekor<strong>der</strong>nte bei nahezu allen Getreidefrüchten.<br />
In Deutschland brach die Ernte mit<br />
50,8 Mio. t alle Rekorde – gegenüber dem<br />
schlechten Vorjahr wurden knapp 30 Prozent<br />
mehr geerntet.<br />
Das große Angebot war und ist auf den<br />
Binnenmärkten nicht vollständig abzusetzen<br />
und es besteht ein erheblicher Exportüberschuss.<br />
Auf den Weltmärkten ist das Getreide<br />
nur schwer zu vermarkten, da <strong>der</strong> feste Kurs<br />
des Euros gegenüber dem US-Dollar das EU-<br />
Getreide im Vergleich zu den beiden Vorjahren<br />
um nahezu 25 Prozent verteuert hat. Ein Export<br />
ohne Exporterstattungen wurde dadurch erheblich<br />
erschwert bis unmöglich. Zum Ende des<br />
Getreidewirtschaftsjahres 2004/2005 wird aus<br />
diesem Grund mit einem deutlichen Anstieg<br />
<strong>der</strong> Getreidebestände gerechnet.<br />
Die Folge daraus sind Getreidepreise innerhalb<br />
<strong>der</strong> EU, die auf Großhandelsebene regional<br />
nahezu das Interventionspreisniveau erreicht<br />
haben – ein Phänomen, das es bei Weizen in<br />
den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht gegeben<br />
hat. Die Erzeugerpreise sind entsprechend<br />
auf dem niedrigsten Niveau seit Gründung <strong>der</strong><br />
EU und lagen bei Roggen zur Erntezeit zum Teil<br />
unter den Preisen für Kartoffeln.<br />
Ein ähnliches Bild wie bei Getreide zeichnete<br />
sich 2004 auch bei Raps ab: Der Vegetationsverlauf<br />
war durch exzellente Bedingungen für die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Rapsbestände gekennzeichnet<br />
und führte vielerorts zu historischen Spitzenerträgen<br />
innerhalb <strong>der</strong> EU. Allerdings behin<strong>der</strong>te<br />
das Handicap des schwachen Dollars die Exportmöglichkeiten<br />
für Rapssaat massiv.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> hervorragenden Ernte hat die<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG rund 23 Prozent mehr<br />
Getreide und Ölsaaten erfasst als im Vorjahr<br />
und auch die Qualitäten haben das Vorjahresergebnis<br />
deutlich übertroffen. Der Umsatz erhöhte<br />
sich um über 30 Prozent, da die Preise im<br />
ersten Halbjahr 2004 deutlich über den Marktpreisen<br />
des ersten Halbjahres 2003 lagen. Die<br />
gestiegene Nachfrage von Mischfutterindustrie<br />
und selbst mischenden Landwirten führte bei<br />
Futtergetreide in den ersten sechs Monaten<br />
2004 ebenfalls zu einem Anstieg des Umsatzes.<br />
Der Umsatz mit den Getreide zukaufenden Genossenschaften<br />
konnte ausgeweitet und das<br />
erntebedingt größere Angebot bei regionalen<br />
Partnern platziert werden.<br />
Sehr positiv wirkte sich die Fusion zur<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG und die damit verbundene<br />
bessere Nutzung <strong>der</strong> Stärken bei<strong>der</strong> „Alt-<br />
Unternehmen“ auf das Getreidegeschäft aus:<br />
Liegt die beson<strong>der</strong>e Stärke am Standort Hannover<br />
in dem marktnahen Aufkommen an Brotgetreide<br />
und <strong>der</strong> Konzentration eines wichtigen<br />
Teiles <strong>der</strong> deutschen Mühlenindustrie in dieser<br />
Region, ist es für den Standort Münster die<br />
starke Nachfrage nach Futtergetreide in Weser-<br />
Ems und Westfalen. Durch regionale Präsenz –<br />
nach anfänglichen Zuordnungsproblemen und<br />
Personalverän<strong>der</strong>ungen – und räumliche Nähe<br />
zu den Marktpartnern konnte die <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG Kundenbeziehungen intensivieren,<br />
neue aufbauen, und so die Wettbewerbsfähigkeit<br />
stärken. Damit ist das Unternehmen<br />
gerüstet für neue Herausfor<strong>der</strong>ungen. Im Bereich<br />
Getreide und Ölsaaten bestanden diese in<br />
den ersten Monaten 2005 vor allem in Form eines<br />
reichlichen Getreide- und Ölsaaten-Angebotes,<br />
fehlenden Exportmöglichkeiten und einem<br />
niedrigen Preisniveau.<br />
Der Saatgut-Markt<br />
Die Märkte waren im Jahr 2004 sehr turbulent<br />
und das Geschäft <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG<br />
von verschiedensten, nicht immer positiven<br />
Faktoren beeinflusst. Insgesamt mussten aufgrund<br />
eines Überangebotes an Saatgetreide<br />
und einem starken Preisdruck Umsatzrückgänge<br />
hingenommen werden.<br />
Gute Aussaatbedingungen<br />
im<br />
Herbst 2003 ließen<br />
nur wenig Platz für<br />
Sommergetreide, so<br />
dass das Frühjahrsgeschäft<br />
bei Saatgetreide<br />
stark rückläufig<br />
war. Eine bundesweite Ausdehnung <strong>der</strong> Wintergetreide-Vermehrungsflächen<br />
von ca. 10<br />
Prozent sowie hohe Erträge mit guten Qualitäten<br />
führten zu einem Überangebot bei Wintersaatgetreide.<br />
Hierdurch entstand ein starker<br />
Preisdruck und die Absatzquote aus den Vermehrungen<br />
war unbefriedigend.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> hervorragenden<br />
Ernte hat die<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG<br />
rund 23 Prozent mehr<br />
Getreide und Ölsaaten<br />
erfasst als im Vorjahr<br />
und auch die Qualitäten<br />
haben das Vorjahresergebnis<br />
deutlich<br />
übertroffen. Der Umsatz<br />
erhöhte sich um<br />
über 30 Prozent, da die<br />
Preise im ersten Halbjahr<br />
2004 deutlich<br />
über den Marktpreisen<br />
des ersten Halbjahres<br />
2003 lagen.<br />
[ 12 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 13 ]
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
AG verfügt über<br />
eine umfangreiche<br />
Saatgut-Palette standortangepasster<br />
Sorten.<br />
Vertriebsstandorte betreibt<br />
das Unternehmen<br />
in Isernhagen,<br />
Münster und Oldenburg<br />
mit Produktion,<br />
Aufbereitung und<br />
Handel von Saatgetreide<br />
sowie Feldsaaten.<br />
Bei Wintergerste lag <strong>der</strong> Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau,<br />
während <strong>der</strong> Anbau von Triticale<br />
rückläufig war. Einen leichten Umsatzzuwachs<br />
konnte die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG bei Winterroggen<br />
verzeichnen und aufgrund <strong>der</strong> witterungsbedingt<br />
langen Aussaatperiode sind auch die Winterweizen-Umsätze<br />
gestiegen.<br />
Im Geschäft mit<br />
Mais haben sich die<br />
Umsätze auf Vorjahresniveau<br />
bei<br />
konstanter Anbaufläche<br />
stabilisiert.<br />
Das Geschäft mit<br />
Futtererbsen und Süßlupinen im Frühjahr<br />
war leicht rückläufig.<br />
Die Saatgut-Erträge lagen über dem Durchschnitt.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e bei Winterkörnerraps<br />
konnte das Unternehmen Zuwächse und damit<br />
einen positiven Trend verzeichnen. Die Nachfrage<br />
nach Gräsermischungen und Zwischenfrüchten<br />
war witterungsbedingt rückläufig.<br />
Der Düngemittel-Markt<br />
Schwefeldünger-Einsatz auf den Betrieben<br />
zugenommen hat.<br />
Volle Getreidelager aus <strong>der</strong> großen Ernte<br />
und <strong>der</strong> mit dem großen Angebot verbundene<br />
späte Abfluss dieser Mengen aus den Lagern<br />
hatten zur Folge, dass im vergangenen Herbst<br />
wenig Lagerraum für<br />
die Einlagerung von<br />
Düngemitteln zur<br />
Verfügung stand.<br />
Erst zum Jahresende<br />
stieg <strong>der</strong> Einlagerungsgrad<br />
auf das<br />
Vorjahresniveau.<br />
Das hohe<br />
Preisniveau im Januar 2005 führte zu einer<br />
starken Kaufzurückhaltung. Aus diesem Grund<br />
und wegen <strong>der</strong> Witterung sind die ersten<br />
Monate 2005 sehr ruhig und mit geringen<br />
Umsätzen verlaufen. Für das laufende Jahr wird<br />
mit einer zunehmenden Nachfrage nach<br />
Stickstoff und Kalk aufgrund sinken<strong>der</strong><br />
Bodenvorräte sowie mit einer steigenden<br />
Schwefeldüngung zulasten <strong>der</strong> Verwendung<br />
von Kalkammonsalpeter gerechnet.<br />
ist das Unternehmen flächendeckend im<br />
gesamten Arbeitsgebiet aufgestellt und sichert<br />
den Kunden schnelle Informationen zu Wirkstoffen<br />
und Anwendung sowie exakt für den<br />
Bedarfszeitpunkt bereitgestellte Produkte. Dadurch<br />
können die Landwirte Präparate termingenau<br />
einsetzen und reduzieren gleichzeitig<br />
die Lagerung von Pflanzenschutzmitteln auf<br />
dem Betrieb, was generell nur unter strengen<br />
gesetzlichen Auflagen möglich ist.<br />
In <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG konnte die<br />
Beratungs- und Fachkompetenz durch die<br />
Fusion noch besser gebündelt, das Produktportfolio<br />
optimiert und auf die Kernbereiche des<br />
Pflanzenschutzes abgestimmt sowie die Lagerbestände<br />
durch einen größeren regionalen Austausch<br />
minimiert werden.<br />
Im neuen Geschäftsjahr 2005 zeichnet sich<br />
wie<strong>der</strong>um ein hart umkämpfter Markt ab. Die<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG hat in diesem Umfeld<br />
ihre Position als führen<strong>der</strong> Anbieter für<br />
Pflanzenschutzmittel behauptet.<br />
Beim Handel mit<br />
Pflanzenschutzmitteln<br />
nimmt die Beratung<br />
einen wesentlichen<br />
Stellenwert ein. Die<br />
Kunden profitieren<br />
dabei von einer ganzheitlichen<br />
Pflanzenbauberatung<br />
– alle<br />
Maßnahmen können<br />
optimal aufeinan<strong>der</strong><br />
abgestimmt werden.<br />
Mineraldüngereinsatz<br />
Inländischer Absatz in 1.000 t<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
Stickstoff<br />
Phosphat<br />
Kali<br />
1994 1999 2004<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
In <strong>der</strong> EU prägte die Ost-Erweiterung, in<br />
Deutschland <strong>der</strong> zunehmende Wettbewerb den<br />
Düngemittel-Markt 2004. Die EU-Erweiterung,<br />
insbeson<strong>der</strong>e durch den Beitritt <strong>der</strong> polnischen<br />
Landwirtschaft, sorgte für stabilere Preise. Zum<br />
einen können die Landwirte in Polen nun selbst<br />
Düngemittel kaufen und lagern; zum an<strong>der</strong>en<br />
ist beim Düngemittel-Bedarf in Polen ein starker<br />
Aufwärts-Trend festzustellen.<br />
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG konnte 2004 ihre<br />
Marktposition im Arbeitsgebiet weiter sichern.<br />
Zwar verursachte eine stark verringerte Kalknachfrage<br />
einen deutlichen Rückgang in <strong>der</strong><br />
2004 abgesetzten Düngermenge, aber die<br />
Stickstoff-Preise sind durch die verteuerte<br />
Energie gestiegen, so dass das Unternehmen<br />
insgesamt ein Umsatzplus erzielen konnte.<br />
Die einzelnen Düngersegmente entwickelten<br />
sich sehr unterschiedlich: Der Grunddünger-Absatz<br />
mit Phosphor und Kali ist aufgrund<br />
einer guten Nachfrage im Frühjahr<br />
2004 gestiegen, die ungünstige, feuchte<br />
Witterung im Januar und Februar sowie während<br />
<strong>der</strong> Ernte im August hatte ein relativ hohes<br />
Absatzminus von Kalkdüngern zur Folge.<br />
Die Nachfrage nach NPK-Düngern war weiter<br />
rückläufig, während <strong>der</strong> Harnstoff- und<br />
Der Pflanzenschutz-Markt<br />
Das Geschäft mit Produkten für den Pflanzenschutz<br />
wird seit Jahren stark von Politik und<br />
Preiskämpfen beeinflusst. Im Jahr 2004 trat<br />
darüber hinaus vermehrt <strong>der</strong> illegale Import<br />
von Präparaten auf, <strong>der</strong> zu einer weiteren Anspannung<br />
auf den heimischen Märkten für<br />
Pflanzenschutzmittel führte. Die agrarpolitische<br />
Diskussion tat ein Übriges zur Verunsicherung<br />
in <strong>der</strong> Branche.<br />
Der <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG ist es 2004 gelungen,<br />
den Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln<br />
im Vergleich zum Vorjahr zu steigern. Ein Umsatzplus<br />
konnte vor allem in Sachsen-Anhalt<br />
und Brandenburg erzielt werden, da in den<br />
neuen Bundeslän<strong>der</strong>n nach dem Trockenjahr<br />
2003 deutlich mehr Pflanzenschutzmittel eingesetzt<br />
wurden. Aufgrund <strong>der</strong> gegenüber 2003<br />
feuchteren Witterung und dem daraus resultierenden<br />
verstärkten Auftreten von Pilzkrankheiten<br />
war <strong>der</strong> Bedarf an Fungiziden deutlich<br />
größer als im Vorjahr.<br />
Wesentlich zur Umsatzsteigerung beigetragen<br />
hat die Präsenz <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG<br />
vor Ort. Mit den verschiedenen Vertriebsstandorten<br />
und Pflanzenschutz-Zentrallägern<br />
[ 14 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 15 ]
[AGRAR | Handel]<br />
[AGRAR | ]<br />
Im Bereich AGRAR – Handel wurde das klassische<br />
Agrar-Einzelhandelsgeschäft <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
AG gebündelt. Hier wird in <strong>der</strong> regionalen<br />
Verantwortung von eigenständigen Gesellschaften<br />
das Geschäft ausgebaut – mit leistungsstarken<br />
Standorten und einer effizienten Organisation.<br />
Mit <strong>der</strong> Fusion zur <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG ist das<br />
Agrar-Einzelhandelsgeschäft des Konzerns in<br />
dem Bereich Kornhäuser/Agrarzentren/Agrarbeteiligungen<br />
gebündelt<br />
worden. Der Bereich<br />
besteht aus insgesamt<br />
26 Tochtergesellschaften,<br />
Beteiligungen<br />
o<strong>der</strong> Betriebsstellen<br />
im gesamten<br />
<strong>AGRAVIS</strong>-Vertriebsgebiet,<br />
die in<br />
2004 einen Umatz von mehr als 1 Mrd. Euro generiert<br />
haben. Die regional unterschiedlichen<br />
Schwerpunkte <strong>der</strong> Landwirtschaft haben auch<br />
hier maßgeblichen Einfluss auf das Geschäft und<br />
die Organisation <strong>der</strong> einzelnen Häuser.<br />
Das Geschäft <strong>der</strong> einzelnen Segmente im<br />
Bereich Kornhäuser/Agrarzentren/Agrarbeteiligungen<br />
hat sich analog zum Großhandelsgeschäft<br />
entwickelt: Aufgrund einer sehr guten<br />
Getreide- und Rapsernte lag die Ernteerfassung<br />
in den einzelnen Standorten regional bis zu 50<br />
Prozent über denen des Vorjahres. Die hohen<br />
Preise aus <strong>der</strong> ersten Jahreshälfte fielen dabei<br />
auf das Interventionspreisniveau zurück.<br />
Der Handel mit Düngemitteln, Saatgut<br />
und Pflanzenschutz ist zufriedenstellend<br />
verlaufen. Das Geschäft mit Futtermitteln<br />
war 2004 leicht rückläufig. Bei den Raiffeisen-Märkten<br />
konnte <strong>der</strong> Umsatz stabilisiert<br />
werden.<br />
Im Bereich Energie kennzeichneten ein hohes<br />
Preisniveau und das restriktive Kaufverhalten<br />
<strong>der</strong> Konsumenten das Geschäft. Die Absatzmengen<br />
bei Heizöl waren stark rückläufig.<br />
Das Tankstellen-Geschäft war mit regionalen Unterschieden<br />
schwierig.<br />
Im Jahr 2005 hat die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG<br />
im Agrar-Einzelhandelsgeschäft bereits verschiedene<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet,<br />
um Geschäftsprozesse zu optimieren<br />
und mit einer schlagkräftigen und schlanken<br />
Organisationsstruktur die Marktposition weiter<br />
zu stärken.<br />
Mitte 2005 wird die Struktur des <strong>Bereiche</strong>s<br />
neu organisiert. Die neue <strong>AGRAVIS</strong> Agrarholding<br />
<strong>GmbH</strong> wird das Agrar-Einzelhandelsgeschäft in<br />
sich bündeln. Die rechtlich bisher zur <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG gehörenden Betriebsstätten in<br />
Braunschweig, Hannover-Hameln und Rackith<br />
werden künftig ihr Geschäft als selbstständige<br />
<strong>GmbH</strong> abwickeln.<br />
Die bisher zentral geführten Raiffeisen-<br />
Märkte in Nie<strong>der</strong>sachsen sollen 2005 bzw. 2006<br />
in die regionale Verantwortung <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong><br />
Hannover-Hameln <strong>GmbH</strong> und <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong><br />
Braunschweig <strong>GmbH</strong> übergehen und damit diesen<br />
Geschäftsbereich weiter stärken.<br />
Die RCG Kornhaus <strong>GmbH</strong> wird in ihrer bisherigen<br />
Funktion aufgelöst und die darunter organisierten<br />
Häuser in Ostwestfalen, Sieger-/Sauerland<br />
und Kamen-Dortmund als <strong>GmbH</strong>’s verselbstständigt.<br />
Die Agrarbeteiligungen, die in<br />
<strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG bzw. in <strong>der</strong> RCG Kornhaus<br />
<strong>GmbH</strong> gehalten wurden, werden ebenfalls<br />
in <strong>der</strong> Agrarholding abgebildet. Damit wird die<br />
bereits bestehende regionalisierte Verantwortung<br />
auch gesellschaftsrechtlich vollzogen.<br />
Ebenfalls neu strukturiert hat die <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG die Organisation in Sachsen-Anhalt<br />
und Brandenburg. Hier werden die Aktivitäten<br />
im Agrargeschäft konzentriert gemanagt.<br />
Eingebunden sind hier die vier Gesellschaften –<br />
BARO Lagerhaus <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Bülstringen;<br />
FGL Fürstenwal<strong>der</strong> Futtermittel-Getreide-Landhandel<br />
<strong>GmbH</strong>, Fürstenwalde; Agrarzentrum<br />
Rackith, Rackith und die GEKRA Querfurt,<br />
Querfurt. Mit diesem organisatorischen Zusammenschluss<br />
werden Abläufe und Vertriebsprozesse<br />
optimiert<br />
und die Zusammenarbeit<br />
mit den zentralen<br />
Handelsabteilungen<br />
gestärkt.<br />
Der Ausbau <strong>der</strong><br />
Marktposition <strong>der</strong><br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
AG im Agrar-Einzelhandelsgeschäft<br />
wird durch die neue Organisationsstruktur<br />
weiter vorangetrieben. Die<br />
Bündelung <strong>der</strong> Aktivitäten auf zukunfts- und<br />
leistungsfähige Standorte steht dabei im<br />
Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Das Geschäft im<br />
AGRAR – Handel hat<br />
sich analog zum Großhandelsgeschäft<br />
entwickelt<br />
– allerdings<br />
mit regionalen Unterschieden.<br />
[ 16 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 17 ]
[<strong>Technik</strong>]<br />
[<strong>Technik</strong>]<br />
Der Landtechnik-Markt in Deutschland steckt<br />
seit Jahren in <strong>der</strong> Krise. Rückläufige Schlepperzulassungszahlen<br />
sind Indiz für die schwache<br />
Konjunktur <strong>der</strong> Branche. Im Jahr 2004 ging <strong>der</strong><br />
deutsche Landtechnik-Markt insgesamt weiter<br />
leicht zurück. Aufgrund des Ausfuhrgeschäftes<br />
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG betreibt <strong>der</strong>zeit knapp 20 selbständige <strong>Technik</strong>-<br />
Gesellschaften mit 67 Nie<strong>der</strong>lassungen in Nordrhein-Westfalen, Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Das Unternehmen bietet in erster Linie die<br />
Marken des AGCO-Konzerns (Fendt, Massey Ferguson und Valtra), <strong>der</strong> CNH<br />
(New Holland) und <strong>der</strong> Claas-Gruppe an. Neben dem Verkauf von Neu- und<br />
Gebrauchtmaschinen liegt <strong>der</strong> Angebotsschwerpunkt in den mo<strong>der</strong>nen Werkstätten<br />
auf einem leistungsfähigen Reparatur-, Wartungs- und Ersatzteilservice.<br />
konnte <strong>der</strong> Landtechnik-Gesamtumsatz 2004<br />
gegenüber dem Vorjahr um 15,1 Prozent auf den<br />
Rekordwert von rund 4,5 Mrd. Euro gesteigert<br />
werden, wovon 3,4 Mrd. Euro auf das Auslandsgeschäft<br />
entfielen. Damit erreichte die Exportquote<br />
einen neuen Höchstwert von 75,6 Prozent.<br />
In Westeuropa<br />
zeichnete sich im<br />
Jahr 2004 auf dem<br />
Landtechnik-Markt<br />
ein sehr differenziertes<br />
Bild ab. Strukturell<br />
bedingte Schwächen<br />
und Verän<strong>der</strong>ungen,<br />
hohe Energie-<br />
und Rohstoffpreise und sinkende Betriebseinkommen<br />
wirkten in den meisten Län<strong>der</strong>n<br />
konjunkturdämpfend.<br />
Heimischer Markt geht zurück<br />
Die Einkommensrückgänge <strong>der</strong> Landwirte und<br />
die schlechte Positionierung des Landtechnik-<br />
Handels durch die Hersteller waren und sind in<br />
Deutschland die Hauptursache für die Schwäche<br />
des heimischen Landtechnik-Marktes. Die<br />
Einkommensentwicklung in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
hat in Deutschland im vergangenen Jahr zu einer<br />
merklichen Investitionszurückhaltung geführt,<br />
<strong>der</strong> Marktrückgang gegenüber dem Vorjahr<br />
betrug bis zu 6<br />
Prozent. Beson<strong>der</strong>s<br />
im Bereich <strong>der</strong> Erntetechnik<br />
beklagte die<br />
Branche ein schlechtes<br />
Neumaschinengeschäft.<br />
Die Vermarktung<br />
von Mähdreschern<br />
blieb um 15 Prozent unter Vorjahresniveau,<br />
<strong>der</strong> Verkauf von Grünfutter-Erntetechnik<br />
sank um 10 Prozent und <strong>der</strong> Inlandsabsatz<br />
deutscher Traktoren ging um mehr als 7 Prozent<br />
zurück. Zum Jahresende kam es zu einer<br />
kurzzeitigen Belebung des deutschen Landtechnik-Marktes.<br />
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG hat sich diesen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen auf dem deutschen Landtechnik-Markt<br />
gestellt und ebenfalls Strukturen<br />
bei ihren Gesellschaften – den Raiffeisen<br />
<strong>Technik</strong>en und NEWTEC – angepasst, die unter<br />
an<strong>der</strong>em zu Umsatzrückgängen im Geschäftsjahr<br />
2004 von insgesamt rund 3,2 Prozent<br />
führten.<br />
Das Unternehmen hat dem bundesweiten<br />
Trend sinken<strong>der</strong> Neuzulassungen im Jahr 2004<br />
erfolgreich entgegengewirkt und den Vertrieb<br />
von Neuschleppern sowie den überregionalen<br />
Handel mit gebrauchter <strong>Technik</strong> positiv gestaltet.<br />
Die Werkstattauslastung und das damit verbundene<br />
Ersatzteilgeschäft konnte ausgebaut<br />
werden. Die punktuellen Investitionen in den<br />
Ausbau verschiedener Standorte zu mo<strong>der</strong>nen<br />
Dienstleistungszentren werden sich auszahlen;<br />
die neuen Standorte sind von den Kunden gut<br />
angenommen worden.<br />
Belastet wurde das Ergebnis <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG von den umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen,<br />
die insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />
Sachsen-<br />
Anhalt und Brandenburg<br />
zur Sanierung<br />
des <strong>Bereiche</strong>s durchgeführt<br />
wurden. Im<br />
Zuge dieser Umstrukturierung<br />
hat sich das Unternehmen von<br />
19 Standorten getrennt, ca. 250 Arbeitsplätze<br />
abgebaut und das Geschäft auf zukunftsfähige<br />
Nie<strong>der</strong>lassungen konzentriert. Durch die<br />
Neuorganisation konnte das Unternehmen<br />
die Verluste im Bereich <strong>der</strong> Raiffeisen <strong>Technik</strong>en<br />
und NEWTEC halbieren.<br />
Das schwierige Geschäftsumfeld zwingt zur<br />
ständigen Kursüberprüfung. Wie in den Vorjahren<br />
wird <strong>der</strong> Landmaschinenhandel gefor<strong>der</strong>t<br />
sein, mit neuen Ideen und Konzepten <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Marktentwicklung entgegenzutreten.<br />
Die ersten Monate 2005 sind bei <strong>der</strong><br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG mit nahezu stabilen<br />
Landtechnik-Umsätzen angelaufen, im Laufe<br />
des Jahres ist aber mit stagnierenden Umsätzen<br />
zu rechnen. Aus diesem Grund stehen<br />
die Anpassung <strong>der</strong> Kosten und die Steigerung<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit vorne an.<br />
Die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
AG hat sich den<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
auf dem Landtechnik-<br />
Markt gestellt und die<br />
Strukturen bei ihren<br />
Gesellschaften – den<br />
Raiffeisen <strong>Technik</strong>en<br />
und NEWTEC – angepasst.<br />
Durch die<br />
Neuorganisation<br />
konnte das Unternehmen<br />
die Verluste<br />
in <strong>der</strong> Landtechnik<br />
halbieren.<br />
[ 18 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 19 ]
Märkte – Energie]<br />
[Bau – Märkte – Energie]<br />
Das Geschäft im Bereich Baustoffhandel, Baumanagement,<br />
Raiffeisen-Märkte und Energie<br />
war vor allem geprägt durch das schwierige<br />
konjunkturelle Umfeld und die politischen Diskussionen,<br />
beispielsweise im Für und Wi<strong>der</strong> um<br />
die Eigenheimzulage.<br />
Speziell <strong>der</strong> Einzelhandel in Deutschland<br />
hat auch im Jahr 2004 den Umsatztrend <strong>der</strong><br />
vergangenen Jahre nicht umkehren können<br />
und musste wie schon 2003 ein enttäuschendes<br />
Geschäft hinnehmen. Die Umsätze waren<br />
im Verlauf des Jahres 2004 bis zuletzt tendenziell<br />
rückläufig. Erst gegen Ende des Jahres besserte<br />
sich die Stimmung etwas und die Verbraucherausgaben<br />
stiegen leicht an. Das <strong>Bericht</strong>segment<br />
„Bau – Märkte – Energie“ ist für<br />
die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG ein wichtiges Standbein<br />
und trägt mit rund 1,2 Mrd. Euro erheblich<br />
zum Gesamtumsatz des Unternehmens bei.<br />
Raiffeisen-Märkte<br />
Am Bereich Raiffeisen-Märkte <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
AG ging die allgemeine Kaufzurückhaltung<br />
nicht spurlos vorbei. Darüber hinaus erschwerten<br />
<strong>der</strong> zunehmende Wettbewerbsdruck und <strong>der</strong> daraus<br />
resultierende Preiskampf das Geschäft zusätzlich.<br />
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen<br />
ist es dem Unternehmen gelungen, in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern,<br />
den Genossenschaften, durch ein umfassendes<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot, den<br />
Umsatz zu stabilisieren.<br />
Beson<strong>der</strong>s positiv hat sich <strong>der</strong> Warenbereich<br />
„Haus und Heimwerker“ mit einem Umsatzplus<br />
von mehr als 2 Prozent entwickelt. Leichte Umsatzeinbußen<br />
verzeichnete die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
AG im Segment „Garten“, da die Witterungsbedingungen<br />
im Vergleich zum Vorjahr<br />
schlechter waren und damit auch die Nachfrage<br />
<strong>der</strong> Verbraucher zurückging. Im Bereich „Tier“<br />
drückten vor allem <strong>der</strong> erhebliche Preiskampf im<br />
Handel sowie das Sparverhalten <strong>der</strong> Verbraucher<br />
und die damit verbundene deutliche Verschiebung<br />
<strong>der</strong> Umsätze in ein niedrigeres Preissegment<br />
das Ergebnis. Diesem Trend ist die <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG mit <strong>der</strong> konsequenten Weiterentwicklung<br />
eines umfangreichen Eigenmarken-<br />
Sortimentes – qualitativ hochwertig mit gutem<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis – entgegengetreten.<br />
Beson<strong>der</strong>s gut hat sich die Marke „Kantrie – Gut<br />
und Preiswert“ mit Produkten für den gesamten<br />
Reitsportbereich entwickelt, die im Jahr 2003 eingeführt<br />
wurde und <strong>der</strong>en starke Nachfrage die<br />
Erwartungen übertroffen hat. Mit <strong>der</strong> eigenen<br />
Marke Derby bietet die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG<br />
darüber hinaus ein Premiumsortiment für die<br />
Pferdefütterung, das für jede Leistungsanfor<strong>der</strong>ung<br />
– von <strong>der</strong> Zucht- über die Sport- bis hin<br />
zur Hobby-Pferdehaltung – das richtige Futter<br />
bereit hält und sich fest im Markt etabliert hat.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Fusion hat <strong>der</strong> Bereich erhebliche<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet.<br />
Durch neue Verhandlungen mit den Lieferanten<br />
und Straffung des Sortimentes konnten bereits<br />
2004 bessere Konditionen an die Kunden weitergegeben<br />
werden. Weitere Synergien werden sich<br />
im Laufe <strong>der</strong> kommenden Monate ergeben, wenn<br />
Sortiment und Abläufe stetig vereinheitlicht werden.<br />
Denn nur mit intensiver Sortimentsarbeit,<br />
sukzessiver Nutzung von Kosteneinsparungspotenzialen<br />
und einer verstärkten Akquirierung<br />
neuer Kooperationspartner kann dem auch in<br />
den ersten Monaten 2005 noch fehlenden Konjunkturaufschwung<br />
erfolgreich entgegengetreten<br />
und im laufenden Jahr ein positives Ergebnis<br />
erzielt werden.<br />
Baumanagement/Baustoffe<br />
Das Baugewerbe spürte die allgemeine<br />
Konsumschwäche ebenfalls. Aus diesem<br />
Grund konnte die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG im<br />
Bereich Baumanagement die Vorjahresumsätze<br />
nicht ganz erreichen.<br />
Politische Diskussionen um den Fortbestand<br />
<strong>der</strong> Eigenheimzulage wirkten sich negativ auf<br />
die konjunkturelle Entwicklung des Bausektors<br />
aus und auch die Baustoffhandlungen <strong>der</strong><br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG hatten entsprechend mit<br />
Umsatzrückgängen zu kämpfen.<br />
Sehr erfreulich haben sich insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Baustoffhandlungen in Nie<strong>der</strong>sachsen, Sachsen-<br />
Anhalt und Brandenburg<br />
im Vergleich zum<br />
Vorjahr entwickelt.<br />
Diese Betriebe mussten<br />
im Jahr 2003<br />
noch einen deutlichen<br />
Verlust hinnehmen,<br />
aber mit gezielten<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
konnten 2004 wie<strong>der</strong> schwarze<br />
Zahlen geschrieben werden. Zwei verlustbringende<br />
Standorte wurden geschlossen und doppelt<br />
vorhandene Geschäftsprozesse sowie die Organisation<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Fusion weiter gestrafft.<br />
Diskussionen um die Abschaffung <strong>der</strong> Eigenheimzulage<br />
haben im ersten Halbjahr das Baustoff-Geschäft<br />
noch mal angekurbelt, so dass die Baustoffhandlungen<br />
im gesamten Arbeitsgebiet ein gutes<br />
Ergebnis erzielt haben, im zweiten Halbjahr<br />
schlug dieses Thema aber in eine Verunsicherung<br />
<strong>der</strong> Verbraucher und damit in einen Umsatzrückgang<br />
um.<br />
Ähnlich wie <strong>der</strong> Baustoffhandel wurde auch<br />
<strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong>-Fachbereich Projektbau durch die allgemeine<br />
wirtschaftliche Lage und Konjunkturschwäche<br />
im Jahr 2004 negativ beeinflusst, die<br />
Investitionsbereitschaft in Bauobjekte ist deutlich<br />
zurückgegangen. In schwierigem Umfeld konnte<br />
die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG die Umsatzentwicklung<br />
halten und schloss das Jahr in diesem Bereich<br />
mit einem befriedigenden Ergebnis ab. Mit<br />
<strong>der</strong> Fusion hat sich <strong>der</strong> Fachbereich Projektbau<br />
neu aufgestellt und errichtet als Generalübernehmer<br />
nun im gesamten <strong>AGRAVIS</strong>-Arbeitsgebiet<br />
unterschiedlichste Bauvorhaben für eigene <strong>Bereiche</strong><br />
und Standorte, aber auch für Genossenschaften<br />
und an<strong>der</strong>e Bauinteressierte. Dazu gehören<br />
Anlagen zur Getreideerfassung und -lagerung<br />
ebenso wie Autohäuser, Handels- und Verwaltungsgebäude<br />
– von <strong>der</strong> Beratung über die Planung<br />
bis zur schlüsselfertigen Übergabe. Auch<br />
über die deutsche Landesgrenze hinaus konnte<br />
sich <strong>der</strong> Bereich bereits als kompetenter Partner<br />
für komplette Bauprojekte etablieren: Im Jahr<br />
2004 hat das Unternehmen beispielsweise ein<br />
Bauvorhaben in Polen<br />
als Generalübernehmer<br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
In das neue Geschäftsjahr<br />
konnte<br />
<strong>der</strong> Bereich Projektbau<br />
gut starten. Ein<br />
Auftragsbestand ist<br />
vorhanden – vor allem resultierend aus einer<br />
langjährigen, vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
mit Stammkunden – so dass eine konstante<br />
Geschäftsentwicklung erwartet wird. Dennoch<br />
ist langfristig damit zu rechnen, dass sich die allgemeine<br />
schwierige Entwicklung im Baugewerbe<br />
auch auf den Projektbau auswirken wird.<br />
Im Baustoffhandel ist das Jahr 2005 verhalten<br />
angelaufen. Gründe für diese Entwicklung<br />
sind vor allem die weiterhin rückläufige Baukonjunktur,<br />
die sich voraussichtlich auch über<br />
das gesamte Jahr fortsetzen wird, und <strong>der</strong> lange<br />
Winter, <strong>der</strong> den Start <strong>der</strong> neuen Bausaison<br />
bis in den März hinein herauszögerte. Gleichwohl<br />
hat die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG eine ambitionierte<br />
Planung für das laufende Geschäftsjahr<br />
im Baustoffhandel aufgestellt.<br />
Positive Auswirkungen erwartet das Unternehmen<br />
von Gründung und Ausbau von Regionalgesellschaften.<br />
In diesen konzerneigenen Gesellschaften<br />
sind in verschiedenen Regionen Einzelund<br />
Großhandelsaktivitäten ausgeglie<strong>der</strong>t. So ist<br />
die Raiffeisen Baustoffhandel <strong>AGRAVIS</strong> Glindow<br />
<strong>GmbH</strong> in Berlin-Brandenburg und die Raiffeisen<br />
Baustoffhandel <strong>AGRAVIS</strong> Prignitz <strong>GmbH</strong> mit<br />
Standorten in Pritzwalk und Kyritz aktiv. In Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
wurde die Raiffeisen Baustoffhandel<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen <strong>GmbH</strong> und in Sachsen<br />
Anhalt die Raiffeisen Baustoffhandel <strong>AGRAVIS</strong><br />
Sachsen-Anhalt <strong>GmbH</strong> gegründet.<br />
Die allgemeine<br />
Kaufzurückhaltung<br />
und <strong>der</strong> zunehmende<br />
Wettbewerbsdruck<br />
erschwerten 2004 das<br />
Einzelhandelsgeschäft.<br />
Durch eine enge<br />
Zusammenarbeit mit<br />
den Kooperationspartnern<br />
und einem umfassenden<br />
Produktund<br />
Dienstleistungsangebot<br />
konnte <strong>der</strong><br />
Bereich Raiffeisen-<br />
Märkte dieser Entwicklung<br />
erfolgreich<br />
entgentreten.<br />
Positive Auswirkungen<br />
erwartet die<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen<br />
AG vor allem von<br />
Gründung und Ausbau<br />
von Regionalgesellschaften<br />
im Bereich<br />
Baustoffhandel.<br />
[ 20 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 21 ]
Wachstum<br />
Biodiesel-Produktionskapazität<br />
in Deutschland in Tonnen<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
800.000<br />
600.000<br />
400.000<br />
200.000<br />
0<br />
2000<br />
2003<br />
Quelle: UFOP<br />
2001<br />
2004<br />
2002<br />
Energie<br />
Das Mineralöl-Geschäft war im Jahr 2004 von starken<br />
Preisbewegungen über alle Produktstufen hinweg<br />
geprägt. Die zeitweiligen Androhungen <strong>der</strong><br />
Organisation Erdöl exportieren<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> (OPEC),<br />
ihre För<strong>der</strong>menge zu kürzen, die instabile Situation<br />
im Irak sowie die weltweit erwartete zunehmende<br />
Nachfrage ließen die Preise nach kurzen Einbrüchen<br />
immer wie<strong>der</strong> stark ansteigen. Obwohl das<br />
weltweite Angebot an Rohöl deutlich über die<br />
Nachfrage hinausging, blieben die internationalen<br />
Notierungen für Rohöl und Fertigprodukte auf<br />
einem sehr hohen Niveau und die Preise kletterten<br />
zeitweise auf den höchsten Stand seit 20 Jahren.<br />
Die hohen Preise verunsicherten die<br />
Verbraucher und heizten den Wettbewerb, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im deutschen Tankstellen-Geschäft, stark<br />
an. Im November und Dezember 2004 hat <strong>der</strong><br />
bereits kräftig tobende Preiskampf nochmals<br />
zugenommen. Insgesamt verzeichnete auf dem<br />
Mineralöl-Markt in Deutschland nur <strong>der</strong> Diesel-<br />
Absatz einen Anstieg<br />
von 3,5 Prozent, <strong>der</strong><br />
Inlands-Absatz von<br />
Heizöl ging um 9,4<br />
Prozent, <strong>der</strong> von Ottokraftstoffen<br />
um 3,1<br />
Prozent zurück. Auch<br />
<strong>der</strong> Bereich Autowäsche<br />
verzeichnete<br />
infolge <strong>der</strong> allgemeinen Konsumzurückhaltung<br />
eine rückläufige Nachfrage.<br />
Der Schmierstoff-Absatz in Deutschland ist<br />
im vergangenen Jahr um 6,7 Prozent auf rd.<br />
995.000 t zurückgegangen und damit auf die<br />
Absatzmenge vor <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung Ende<br />
<strong>der</strong> 80er Jahren gesunken.<br />
Die bundesweit schwierige Marktsituation<br />
spiegelte sich auch im Geschäft <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong><br />
Raiffeisen AG wi<strong>der</strong>. Am deutlichsten fiel das<br />
Absatzminus bei Heizöl mit einer gesunkenen<br />
Absatzmenge von 12 Prozent aus. Dieser Rückgang<br />
resultiert vor allem aus dem Risikomanagement,<br />
mit dem das Unternehmen den starken<br />
Preisschwankungen auf den Mineralöl-<br />
Märkten entgegengetreten ist. Darüber hinaus<br />
reagierte das Unternehmen auf zunehmende<br />
Bonitätsprobleme in <strong>der</strong> Mineralöl-Kundschaft<br />
mit einem bewussten Verzicht auf Umsatz.<br />
Aufgrund des Preisanstiegs erzielte das Unternehmen<br />
insgesamt trotz dieser Entwicklung<br />
ein klares Umsatzplus.<br />
Beim Handel mit Biodiesel, speziell im Großhandel,<br />
konnte die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG die<br />
Marktposition festigen und ein deutliches Absatzplus<br />
erzielen, das weit über <strong>der</strong> Planung lag.<br />
Diese Entwicklung ist umso erfreulicher, da das<br />
Biodiesel-Geschäft phasenweise unter schwierigen<br />
Vorzeichen stand: Beispielsweise kam es im<br />
Herbst 2004 zu einer Verknappung von Rapsöl, so<br />
dass viele Unternehmen die Nachfrage aus dem<br />
Speditionssektor nicht gänzlich erfüllen konnten.<br />
An den Tankstellen <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG<br />
verlief die Absatzentwicklung regional sehr unterschiedlich.<br />
Da die Tankstellen aufgrund ihrer<br />
Lage überwiegend von privaten Autofahrern und<br />
weniger von Gewerbetreibenden angefahren<br />
werden, schlug die allgemeine Kaufzurückhaltung<br />
<strong>der</strong> Verbraucher relativ stark zu Buche. Vom<br />
steigenden gewerblichen Konsum konnte deshalb<br />
auch nur wenig profitiert werden.<br />
Beim Tankstellen-Geschäft hat sich mit Beginn<br />
des neuen Jahres wenig geän<strong>der</strong>t, Wettbewerbs-<br />
und Margendruck sind nach wie vor<br />
hoch. Der Kraftstoff-Absatz wird sich 2005 deshalb<br />
voraussichtlich auf Vorjahresniveau bewegen.<br />
Dem genannten bundesweit sinkenden<br />
Trend beim Geschäft mit Schmierstoffen konnte<br />
die <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG entgegenwirken<br />
und das Minus auf 3,9 Prozent beschränken,<br />
ohne dabei die Margen zu belasten. Ausgezahlt<br />
hat sich hierbei vor allem <strong>der</strong> eingeschlagene<br />
Weg, Markenprodukte<br />
über flächendeckende<br />
Beratungs- und<br />
Serviceleistungen zu<br />
verkaufen, da <strong>der</strong><br />
technische Fortschritt<br />
und die rasante Weiter-<br />
und Neuentwicklung<br />
von Ölprodukten<br />
den Beratungsbedarf <strong>der</strong> Verbraucher enorm<br />
erhöht haben. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Rohöl- und<br />
daraus resultieren<strong>der</strong> Grundölpreise ist bei<br />
Schmierstoffen im Jahr 2005 mit weiteren Preiserhöhungen<br />
zu rechnen.<br />
Ein relativ neues, wichtiges Segment <strong>der</strong><br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG ist das Themenfeld Erneuerbare<br />
Energien, das im vergangenen Jahr durch<br />
die Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetzes<br />
(EEG) weiter an Bedeutung gewonnen hat.<br />
Seit dem Inkrafttreten ist das Thema Biogas<br />
für die Landwirtschaft brandaktuell. Auch die<br />
<strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG setzt auf dieses neue<br />
Geschäftsfeld und unterstützt Landwirte und<br />
Genossenschaften bei <strong>der</strong> Projektierung sowie<br />
Realisierung entsprechen<strong>der</strong> Projekte. So werden<br />
beispielsweise Konzepte zum Thema Biogas-Anlagen<br />
für interessierte Genossenschaften<br />
und Landwirte entwickelt und auf Wunsch<br />
auch <strong>der</strong> Bau dieser Anlagen durchgeführt.<br />
Auch bei Planung und Bau von Biomasse- und<br />
Solar-Anlagen als Alternative für die Nutzung<br />
fossiler Energieträger ist das Unternehmen für<br />
die Kunden aktiv. Das gesamte Themenfeld Erneuerbare<br />
Energien hat sich 2004 sehr positiv<br />
entwickelt und mittlerweile zu einer regen<br />
Nachfrage seitens <strong>der</strong> Landwirte und Genossenschaften<br />
geführt.<br />
Im zweiten Halbjahr wirkten sich die Fusion<br />
und die daraus geschöpften Synergien – größeres<br />
Marktgebiet mit günstigen Standortvoraussetzungen,<br />
bessere Möglichkeiten für die Umsetzung<br />
überregionaler Konzepte, gegenseitige<br />
Ergänzung <strong>der</strong> <strong>AGRAVIS</strong>-eigenen Kompetenzen<br />
sowie die gestärkte Position gegenüber Lieferanten<br />
– bereits sehr positiv aus.<br />
[ 22 ] <strong>AGRAVIS</strong> Raiffeisen AG <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bereiche</strong> Standorte und Beteiligungen im Überblick Personalbericht<br />
[4-5] [7-23] [24-25] [27-29]<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates Lagebericht des Vorstandes Jahresabschluss Konzernabschluss Organe<br />
[32-33] [34-39] [41-58] [61-79] [81-83]<br />
[ 23 ]