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technik werkstattpraxis<br />

Keine Angst vor der Wartung<br />

_ Die Abwrackprämie hat vielen<br />

Kunden freier Werkstätten zum<br />

Neuwagen verholfen. Wer dieser<br />

Klientel nicht auch für das neue Auto<br />

eine Wartung anbietet, verliert sie<br />

womöglich an den Wettbewerb.<br />

D eshalb<br />

ist eine Inspektion nach<br />

Herstellervorgaben wichtiger<br />

denn je. Auch wenn die Europäische<br />

Union bereits im Jahr<br />

2002 dafür gesorgt hat, dass<br />

der Wettbewerb zwischen freien Werkstätten<br />

und vertragsgebundenen Häusern<br />

belebt wird, fürchten sich in der<br />

Praxis immer noch viele Vertreter des<br />

freien Lagers davor, Inspektionen an<br />

neueren Fahrzeugen durchzuführen.<br />

Das Wechseln der Bremsflüssigkeit ist<br />

meistens nach zwei Jahren fällig.<br />

hierbei sind die Angaben des herstellers<br />

genau zu beachten. Foto: Linzing<br />

Sie rechnen mit Problemen mit den<br />

Fahrzeugherstellern im Falle einer<br />

Garantiereparatur.<br />

Dabei sollte doch alles in bester Ordnung<br />

sein. Die so genannten Publisher<br />

stellen dem freien Markt technische Daten<br />

und Wartungspläne zur Verfügung,<br />

Objekt: <strong>amz</strong> und 3/2009 das zu vernünftigen Kosten. Wer<br />

Kunde: Chambers<br />

sich einem Werkstattsystem anschließt,<br />

Rubrik:<br />

erhält diese Daten ohnehin im Rahmen<br />

der Partnerschaft. Viele Werkstätten ha-<br />

20 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 1-2-2010<br />

ben sogar auf mehrere Quellen dieser<br />

alternativen Anbieter Zugriff. Trotz allem<br />

hält sich hartnäckig das Gerücht, wer mit<br />

diesen Plänen arbeite, sei bei Garantieansprüchen<br />

nicht sicher.<br />

Eher selten<br />

In der Praxis sind nach Ansicht verschiedener<br />

Experten aus dem freien Markt<br />

die Fälle eher selten, in denen sich freie<br />

Werkstätten oder ihre Kunden mit den<br />

Fahrzeugherstellern über abgelehnte<br />

Gewährleistungsschäden streiten. Trotz<br />

allem ist die Angst im freien Lager groß.<br />

Das ist verständlich, denn wer legt sich<br />

als David schon gern mit Goliath an? Wer<br />

aber ordentlich arbeitet, sollte sich vor den<br />

Herstellern nicht fürchten. Denn auch sie<br />

haben für gewöhnlich kein Interesse daran,<br />

Kunden zu verprellen, egal ob sie ihr<br />

Fahrzeug in einer freien Werkstatt warten<br />

lassen oder nicht.<br />

Aber die Angst bleibt. Dabei geben<br />

Vertreter der Publisher ihren Kunden auch<br />

schriftlich, dass ihre Inspektionsdaten auf<br />

Herstellerangaben beruhen und sie demnach<br />

auch herstellerkonform arbeiten.<br />

So betont man bei Audacon: „Selbstverständlich<br />

können freie Werkstätten, die<br />

mit unseren Inspektionsplänen arbeiten,<br />

mit Fug und Recht behaupten, dass sie<br />

nach Herstellervorgaben arbeiten. Sämtliche<br />

Angaben in unseren Dokumenten<br />

beruhen auf Herstellervorgaben. Somit<br />

kann die Werkstatt natürlich auch darauf<br />

verweisen, dass sie mit unseren Inspektionsplänen<br />

gearbeitet hat. Wir geben<br />

als Beweis der Referenz zu Herstellervorschriften<br />

zum Beispiel stets die Arbeitspositionsnummer<br />

des Herstellers an. Nur<br />

so kann im Streitfall in den Originalunterlagen<br />

der Hersteller recherchiert werden.<br />

Für die korrekte Übernahme der Herstellerinformationen<br />

haften wir selbstverständlich.<br />

Entsprechende Versicherungen<br />

treten im Streitfall für uns ein. Eine Einschränkung<br />

ist in Bezug auf die sachliche<br />

Richtigkeit der Quellen vorzunehmen. Es<br />

ist uns unmöglich nachzuprüfen, ob sich<br />

in den Herstellervorgaben, welche wir<br />

ausschließlich verwenden, keine Fehler<br />

befinden.“<br />

Das Produkt mit<br />

zertifizierter<br />

Leistung - keine<br />

unfundierten<br />

Behauptungen<br />

www.QMI.de<br />

Eigentlich herstellerkonform<br />

Auch bei Autodata verweist<br />

man darauf, dass<br />

die veröffentlichten<br />

Daten selbstverständlich<br />

herstellerkonform<br />

sind. Und präzisiert, dass derjenige, der<br />

Autodata online nutzt, auch permanent<br />

aktuelle Daten zur Verfügung hat. Und es<br />

ist wohl auch in einzelnen Fällen schon<br />

vorgekommen, dass in Streitfragen, die<br />

tatsächlich mit falschen Daten eines<br />

Anbieters zu tun hatten, eine gütliche<br />

Einigung mit dem einen oder anderen<br />

Publisher erfolgte.<br />

Doch solche Fälle hängt natürlich niemand<br />

gern an die große Glocke. Deshalb<br />

üben sich viele freie Werkstätten immer<br />

noch in Zurückhaltung, wenn es um Neufahrzeuge<br />

geht. Dabei sagt die Gruppenfreistellungsverordnung<br />

ganz klar, dass<br />

ein Hersteller zwar verlangen kann, dass<br />

ein Fahrzeug nach Herstellervorgaben<br />

gewartet werden, nicht aber, dass dies<br />

in einer Vertragswerkstatt geschehen<br />

muss.<br />

Richtige Pläne einsetzen<br />

Probleme werden eher darin gesehen,<br />

dass die Werkstatt den falschen Wartungsplan<br />

benutzt. Allzu oft passiert es,<br />

dass in der Hektik des Werkstattalltags<br />

das Fahrzeug falsch identifiziert und<br />

dann auch der falsche Inspektionsplan<br />

verwendet wird. Dann ist guter Rat teuer.<br />

Denn in einem solchen Fall wurde selbstverständlich<br />

nicht nach Herstellervorgaben<br />

gearbeitet. Und damit könnte dann<br />

im Extremfall ein Gewährleistungsanspruch<br />

verwehrt bleiben. Da steckt dann<br />

aber der Fehler nicht in den technischen<br />

Daten, sondern eher beim Anwender.<br />

Ein weiteres Problem besteht, wenn<br />

nicht der jeweils aktuelle Plan verwendet<br />

wird. Wer also die Updates seiner<br />

technischen Daten verschläft, muss sich<br />

nicht wundern, wenn er mittelfristig<br />

Schwierigkeiten bekommt. Wer dagegen<br />

Online-Systeme verwendet, kann sich sicherer<br />

fühlen. Besondere Beachtung verdienen<br />

auch die verschiedenen Rückrufe<br />

und Service-Aktionen der Hersteller, über<br />

die die Publisher ihre Kunden ebenfalls<br />

informieren. Auch hier sollte in der freien<br />

Werkstatt darauf geachtet werden, immer<br />

auf dem neuesten Stand zu sein.<br />

Aktuell bleiben<br />

Denn Intervalle des Zahnriemenwechsels<br />

oder Anzugsdrehmomente können<br />

sich ändern. Wer da aus falscher Sparsamkeit<br />

mit veralteten Daten arbeitet,<br />

zahlt unter Umständen drauf. Trotz<br />

allem steht eine freie Werkstatt, die<br />

Inspektionen an neueren Fahrzeugen<br />

durchführt, nicht ständig mit einem

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