02.11.2012 Aufrufe

MEHR ALS ÖL. - amz

MEHR ALS ÖL. - amz

MEHR ALS ÖL. - amz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>amz</strong> 1-2/2010 editorial<br />

Die Abwrackprämie hat in Deutschland den<br />

Automobilabsatz im vergangenen Jahr<br />

zwar auf rund 3,8 Millionen Pkw katapultiert<br />

und dem Fahrzeughandel damit<br />

einen gewaltigen Umsatzschub beschert,<br />

doch was ist nach der Umweltprämie nun in Sicht,<br />

wollte man bei der Kölner Unternehmensberatung<br />

BBE Retail Experts in einer bundesweit durchgeführten<br />

Befragung wissen. Demnach spürten rund<br />

drei Viertel der Autohäuser nach dem Auslaufen<br />

der Umweltprämie einen deutlichen Rückgang<br />

beim Absatz von Neuwagen. Allerdings hatten<br />

nur 44 Prozent der befragten Fabrikatsbetriebe im<br />

Vorfeld bereits Maßnahmen für das Neuwagengeschäft<br />

nach der Umweltprämie getroffen. Die<br />

Betriebe, die in diesem Bereich Aktivitäten planten,<br />

wollen zur Ankurbelung des Neuwagengeschäftes<br />

gute Verkaufsargumente wie etwa Sparsamkeit<br />

und Umweltfreundlichkeit anbringen, Aktionen<br />

der Automobilhersteller/-importeure nutzen oder<br />

vermehrt Probefahrten anbieten. Die Mehrheit der<br />

Befragten sieht jedoch im Werkstattgeschäft nach<br />

wie vor den größten Ertragsbringer, sowohl in Autohäusern<br />

als auch freien Werkstätten. Trotzdem verwundert<br />

es dann, dass nur etwas mehr als die<br />

Hälfte der Autohäuser und 32 Prozent der freien<br />

Betriebe gegen Jahresende spezielle Maßnahmen<br />

zur Stützung des Servicegeschäftes getroffen<br />

haben. Die Betriebe, die konkrete Maßnahmen zur<br />

Stärkung des Werkstattgeschäftes geplant haben,<br />

wollen ihre Werkstattkunden insbesondere durch<br />

regelmäßige Terminerinnerungen, saisonale Fahrzeugchecks,<br />

Reifeneinlagerung oder durch das<br />

Angebot spezieller Servicepakete ansprechen und<br />

an das Unternehmen binden. Das dürfte auch mehr<br />

als angebracht sein, weht doch seit Auslaufen der<br />

Umweltprämie und dem Wegfall der älteren Fahrzeuge<br />

ein rauer Wind im Kfz-Servicemarkt. Allerdings<br />

versprechen die neuen, kleinen Fahrzeuge, die<br />

im Zuge der Abwrackeuphorie in den Markt gespült<br />

wurden, zukünftig gute Chancen im Servicebereich,<br />

da sie gewartet und repariert werden müssen.<br />

Mit Sicherheit verfügen sie über wartungsintensive<br />

Komponenten wie Klimaanlagen, Innenraumfilter<br />

und andere Dinge, die regelmäßig geprüft,<br />

gewartet oder ausgetauscht werden müssen, was<br />

wiederum zusätzliches Potential beinhaltet. Hier<br />

kommt es jetzt auf die Stärken im Servicegeschäft<br />

an. So sollte heute eine Kfz-Werkstatt im Sinne<br />

Jetzt erst recht<br />

_ Der Wunsch nach individueller Mobilität<br />

wird auch in den nächsten Jahren die Nachfrage<br />

nach Serviceleistungen auf einem<br />

hohen Niveau halten.<br />

„Strukturveränderungen im<br />

Kfz-Servicemarkt bedeuten<br />

auch neue Chancen für<br />

Werkstätten.“<br />

der Kundenorientierung das gesamte Service-Spektrum<br />

vom Öl- und Filterwechsel über Mechanik-,<br />

Diesel-, Elektronik- und Glasreparaturen bis hin zur<br />

Karosserieinstandsetzung abdecken können, sich in<br />

ihrem Leistungsportfolio entsprechend aufstellen,<br />

um sich gegenüber dem Kunden als kompetenter<br />

Servicepartner zu präsentieren, der alles aus einer<br />

Hand anbietet. Denn wer sich als Servicedienstleister<br />

an den Erwartungen und Problemen seiner<br />

Kunden orientiert, kann damit die entsprechende<br />

Kundenbindung erreichen. Deshalb gilt es mehr<br />

denn je, sich den Herausforderungen der Branche<br />

zu stellen und die Potenziale im Aftersales-Bereich<br />

weiter auszuschöpfen. Anlässlich der 37. Bundestagung<br />

des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes und<br />

der Feier zum einhundertsten Verbandsjubiläum<br />

brachte es ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk<br />

mit den Worten auf den Punkt: „Gerade in Zeiten<br />

der großen Herausforderungen und der vielen<br />

Umbrüche, die es derzeit im Markt gibt, tun unsere<br />

Kfz-Betriebe gut daran, sich auf die eigenen unternehmerischen<br />

Fähigkeiten zu besinnen. Denn das<br />

Servicegeschäft macht der Betrieb in der Regel im<br />

Umkreis von 15 bis 20 Kilometern. Wenn er das<br />

richtig gut macht, muss er sich um die Zukunft<br />

nicht sorgen.“ Der wichtigste Erfolgsfaktor in der<br />

Service-Prozesskette liegt in der Kundenzufriedenheit,<br />

die immer wieder auf`s Neue hergestellt<br />

werden muss. Jetzt erst recht!<br />

Jürgen Rinn (<strong>amz</strong>-Chefredakteur)<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 1-2-2010 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!