Blickpunkt Hollfeld - Nordbayerischer Kurier
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Amtliche Mitteilungen<br />
Rede anlässlich der Bürgerversammlung in <strong>Hollfeld</strong><br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
bevor ich mit meinem Bericht über das zu Ende gehende Jahr 2012 beginne,<br />
möchte ich einen Ausblick in das Jahr 2013 geben. Die Stadt<br />
<strong>Hollfeld</strong> hat sich für den Stadtumbau entschieden –und den langen<br />
Weg mit zwei Stadtforen, zwei Bürgerworkshops und sechs Lenkungsgruppensitzungen<br />
bereits im Oktober 2006 begonnen. Wir haben<br />
uns diese Entscheidungen hinsichtlich des Umbaus Spitalplatz<br />
und Unterer Markt nicht leicht gemacht, und so wurde zusätzlich ein<br />
Wettbewerb gestartet, der uns und auch Ihnen, liebe Bürgerinnen<br />
und Bürger, Entscheidungshilfen geben sollte.<br />
Der Spitalplatz ist nun „fast“ fertig –und nicht nur ich allein bin der Meinung<br />
–erist sehr gut gelungen und eine Aufwertung für unser <strong>Hollfeld</strong>er<br />
Stadtbild. Nun folgt im nächsten Jahr, also 2013, der zweite<br />
Bauabschnitt „Unterer Markt“, der bereits im Frühjahr beginnen wird,<br />
da wir heuer noch ausschreiben und vergeben werden.<br />
Baumaßnahme Unterer Markt<br />
Dieser zweite Bauabschnitt wird nicht ganz einfach, und an dieser Stelle<br />
darf ich Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, um Ihr Verständnis bitten,<br />
da wiederum Straßen gesperrt werden müssen. Es ist nun mal<br />
nicht anders möglich, und die ewigen Diskussionen darum, dass man<br />
auch wesentlich kürzere Bauzeiten vereinbaren kann, möchte ich heute<br />
kurz ansprechen. Der Spitalplatz sowie der Untere Markt sind<br />
sehr sensible Baubereiche. Um die anliegenden Gebäude nicht zu<br />
schädigen, muss sehr sorgsam und umsichtig gearbeitet werden.<br />
Wir haben beim ersten Bauabschnitt Spital immer wieder die Anlieger<br />
mit einbezogen und sind auch oft in übelster Weise beschimpft<br />
worden. Meine Damen und Herren, wir haben uns mehr als bemüht, einen<br />
fairen und gerechten Umgang zu pflegen –das erwarte ich aber<br />
auch von Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger. Mitarbeiter, Bauarbeiter<br />
und Architekten, die Beschlüsse der Stadt ausführen, sollten<br />
mit dem nötigen Respekt behandelt werden, mit dem diese Damen<br />
und Herren auch die betroffenen Anwohner behandeln.<br />
Ich bitte Sie also hiermit ganz offiziell um Ihre Mithilfe, denn der zweite<br />
Bauabschnitt ist ja auch der letzte in der <strong>Hollfeld</strong>er Innenstadt,<br />
aber auch der wichtigste.<br />
Von der Aufwertung, die die Innenstadt damit erfährt, werden wir alle<br />
nicht nur kurzfristig profitieren. <strong>Hollfeld</strong> muss, um für die Zukunft gerüstet<br />
zu sein, attraktiver werden, gerade im unteren Bereich unserer<br />
Stadt. Wir alle wollen, dass Menschen nach <strong>Hollfeld</strong> kommen, um<br />
hier einzukaufen, zu essen, oder um hier Urlaub zu machen. Nur langfristig<br />
erarbeitete, zukunftsfähige Strategien werden <strong>Hollfeld</strong> im demografischen<br />
Wandel helfen, um zu überleben. Eine sehr wichtige Bestätigung<br />
haben wir im Landesentwicklungsprogramm (LEP) bereits<br />
erhalten. Die Stadt <strong>Hollfeld</strong> ist nicht mehr nur mögliches Mittelzentrum<br />
–<strong>Hollfeld</strong> ist jetzt offiziell bestätigt Mittelzentrum. Das hilft uns, gerade<br />
auch bei der Weiterentwicklung vieler angehender Projekte, zum<br />
Beispiel bei der Ansiedlung von Gewerbe.<br />
Noch ein Satz an die „Ewiggestrigen“, bereits Thomas Mann hat<br />
1950 geschrieben: „Es gibt keinen Besitz, der Nachlässigkeit vertrüge!“<br />
Denn so wie Sie alle Ihr Eigentum, Ihre Häuser pflegen und<br />
bei Bedarf sanieren, so muss auch die Stadt <strong>Hollfeld</strong>, natürlich schrittweise,<br />
ihren „Besitz“ renovieren und sanieren. Also bitte helfen Sie<br />
uns, diese sicherlich nicht einfache Bausituation am Unteren Markt anständig<br />
und mit viel Disziplin fertigzustellen, um den Stadtumbau in diesem<br />
Bereich zu beenden.<br />
Vielen Dank schon heute für Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe für ein gutes<br />
Miteinander.<br />
Kanal<br />
Mein zweites Hauptthema, das die Stadt bereits seit 1996 beschäftigt<br />
und finanziell belastet, ist der nicht enden wollende Kanalbaubereich.<br />
Wir haben seither insgesamt 20.500.000 Euro an Investitionen<br />
in die Abwasserbeseitigung eingebracht,<br />
an Zuwendungen und<br />
Beiträgen erhielten wir 13,1 Mio.<br />
Euro, somit verbleibt eine Summe<br />
von 7.349.460,74 Euro als<br />
Investitionssumme, die nicht<br />
durch Beiträge und Zuwendungen<br />
gedeckt ist. Und diese Summe<br />
schlägt sich, liebe Bürgerinnen<br />
und Bürger, natürlich alljährlich<br />
in unserer Verschuldung<br />
nieder, da die nicht durch Beiträge<br />
und Zuwendungen gedeckten<br />
Investitionen über die<br />
Kanalgebühr abbezahlt werden.<br />
Es ist und bleibt aber eine kostendeckende<br />
Maßnahme!<br />
Die Abwassergebühr liegt übrigens seit 1.1.2011 bei 2,20 Euro und<br />
wir kalkulieren immer in einem Zeitraum von vier Jahren.<br />
Wir investieren jedes Jahr ca. 1bis 1,5 Mio. Euro in den Kanalbau,<br />
um unsere Pflichtaufgabe, alle Ortsteile an die Kläranlage anzuschließen,<br />
zu erfüllen.<br />
Auch in diesem Jahr haben wir wieder 1Mio. Euro für den Kanalbau<br />
im Haushalt eingestellt, davon für den BA23 in Loch 600.000 Euro,<br />
die Abschlussarbeiten für Wiesentfels und das Obere Wiesenttal betrugen<br />
767.000 Euro, die Stadt erhielt aber 2012 noch den Zuschuss<br />
vom Wasserwirtschaftsamt über 290.000 Euro .<br />
Für das Jahr 2013 haben wir eine Verpflichtungsermächtigung im<br />
Haushalt, so dass wir die Baumaßnahmen Kanal in Drosendorf, die<br />
im Ansatz mit 650.000 Euro für 2013 vorgesehen sind, auch heuer<br />
noch ausschreiben werden. Diese Maßnahme ist für zwei Jahre vorgesehen<br />
und wird ca. 1,2 Mio. Euro kosten.<br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich möchte Ihnen heute auch die Neuerungen<br />
im Bereich Abwassergebühr kurz erläutern. Wenn ein Bürger<br />
einer Kommune den Antrag stellt, dass die Abwassergebühr zukünftig<br />
gesplittet werden soll, sozusagen um eine gerechtere Verteilung<br />
der Gebühren zu erreichen, dann ist jede Kommune aufgefordert,<br />
die getrennte Abwassergebühr umgehend einzuführen.<br />
Dieser Antrag liegt nun bei der Stadt <strong>Hollfeld</strong> vor und der Stadtrat<br />
wird sich somit im nächsten Hauptausschuss mit diesem Thema befassen.<br />
Im Stadtrat muss dann auch anschließend das Verfahren für<br />
das Gebührensplitting bestimmt und beschlossen werden.<br />
Noch ein Satz zum Splitting, Abwasser kann in Zukunft, aufgrund des<br />
Splittings für einige Grundstücksbesitzer, teurer, aber natürlich auch<br />
billiger werden, entscheidend ist der Grad der Versiegelung auf Ihrem<br />
Grundstück.<br />
Selbstverständlich wird es, nachdem ein Versiegelungskataster erstellt<br />
ist, auch Bürgerinformationsveranstaltungen und Infomaterial<br />
ausschließlich zu diesem Thema geben.<br />
Haushalt<br />
Nach diesen zwei großen Themen komme ich nun zu einigen Daten<br />
aus unserem Haushaltsplan 2012, die ich Ihnen wie alle Jahre nicht<br />
vorenthalten möchte.<br />
Unser Schuldenstand zum 31.12.2011 beträgt 9.410.449,48 Euro,<br />
das bedeutet eine Pro- Kopf-Verschuldung von 1.850,62 Euro. Wir<br />
zahlen in diesem Jahr 150.000 Euro mehr an Kreisumlage, und somit<br />
1.440.000 Euro. Eine stolze Summe, die sich nach Prognosen in den<br />
nächsten Jahren nochmals erhöhen wird. Für alle kreisangehörigen<br />
Kommunen mehr als bedauerlich, da fast alle 33 Gemeinden weitere<br />
zusätzliche Mittel nur schwerlich aufbringen können. Die jährlichen<br />
Zins- und Tilgungsleistungen, die wir erbringen müssen, betragen<br />
1.062.000 Euro und an die Verwaltungsgemeinschaft zahlen wir<br />
585.000 Euro an Umlage.<br />
Für unsere Kindergärten/Grundschulen und für die Gesamtschule be-<br />
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<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Hollfeld</strong>