P.T. MAGAZIN 05/2010
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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6. Jahrgang<br />
Ausgabe 5 | <strong>2010</strong><br />
ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
für Wirtschaft und Gesellschaft | Offizielles Magazin des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Mittelstand<br />
Mittelstand schafft Sicherheit<br />
Ökologische<br />
Fußabdrücke<br />
Moral und Wissenschaft<br />
Unternehmensreputation<br />
Professionell im Netz<br />
Energieland<br />
NRW<br />
Dauerstreit um Kohle<br />
Geschmacksfrage<br />
Cheflimousine oder<br />
Arbeitsbiene?
Editorial<br />
Monitoring<br />
Wir sind ein mittelständisches<br />
Unternehmen mit Blick in die Zukunft!<br />
1944 zeigt Friedrich August von<br />
Hayek in seinem Klassiker „Der Weg<br />
zur Knechtschaft“, dass alle Arten<br />
von Sozialismus, Kollektivismus<br />
und Planwirtschaft zwangsläufig in<br />
Widerspruch zu liberalen Individualrechten<br />
und rechtsstaatlichen Prinzipien<br />
geraten. 30 Jahre später erhielt<br />
er den Nobelpreis für Wirtschaft.<br />
Hayek bewies, dass totalitäre Staaten<br />
nicht wegen der besonderen Bosheit<br />
ihrer Völker in Barbarei und Gewaltherrschaft<br />
enden. Werden die sozialistischen<br />
Lehren der zentralen Planwirtschaft<br />
konsequent umgesetzt,<br />
führt das immer zur Unterdrückung.<br />
Unvermeidlich. Selbst dann, wenn<br />
man das ursprünglich nicht wollte.<br />
Genauso führen staatliche Interventionen<br />
in Märkte langfristig immer<br />
zur Abschaffung der Freiheit. Sie<br />
zerstören funktionierende Märkte,<br />
verteuern die Produkte und enden in<br />
Wohlstandsverlusten. Unvermeidbar.<br />
Selbst dann, wenn man ursprünglich<br />
die Marktprinzipien gar nicht in<br />
Frage stellen wollte. Zwei aktuelle<br />
Beispiele:<br />
Jahrzehntelang erkaufte Griechenland<br />
sozialen Frieden mit Planwirtschaft<br />
und Staatsschulden. Bis zu<br />
Fast-Staatsbankrott und Lastwagenstreik<br />
im Juli und August <strong>2010</strong>. Das<br />
war kein Markt- oder Kapitalismusversagen,<br />
sondern Staatsversagen.<br />
Denn griechische LKW-Fahrer hatten<br />
seit Jahrzehnten gar keinen Markt.<br />
Sie waren privilegiert. Sie nutzten,<br />
vererbten und verkauften beim Staat<br />
erworbene Lizenzen wie Grundbesitzer<br />
ihre Felder und Häuser. Als eine<br />
Fuhrgenehmigung unglaubliche<br />
300.000 Euro kostete, konnte die<br />
„geschützte Branche“ die Versorgung<br />
mit „Streiks“ lahmlegen. Die Regierung<br />
musste mit der Abschaffung<br />
der Lizenzen reagieren. Und zerstörte<br />
damit die Altersabsicherung von<br />
33 000 Griechen, deren Lizenz nun<br />
wertlos war. Griechenlands Regierungen<br />
hatten 60 Jahre Zeit, von<br />
Hayek zu lernen. Warum lernten sie<br />
nicht?<br />
Beispiel zwei: Sonia Seymour<br />
Mikich berichtete in der ARD-<br />
Sendung „Monitor“ von einem Klimakrimi:<br />
Chinesische und indische<br />
Fabriken produzieren extra ein Gas<br />
namens HFC-23, weil sie für die<br />
anschließende Entsorgung dieses<br />
„Klimakillers“ 11 700 mal so viele Zertifikate<br />
erhalten wie für die Vernichtung<br />
der gleichen Menge CO2. Diese<br />
Zertifikate verkaufen sie dann weltweit,<br />
z. B. an die Salzgitter AG, RWE,<br />
E.ON, Vattenfall. So wird der Handel<br />
mit CO2-Emissionszertifikaten zum<br />
Milliardengeschäft. Und die Käufer<br />
umgehen ihre Umweltauflagen und<br />
emittieren mehr Klimagase als sonst.<br />
Zertifikate schaffen sich eigene<br />
Scheinmärkte und neue Kriminalitätsformen.<br />
Eigentlich soll der Klima-<br />
Ablasshandel die CO2-Menge in der<br />
Atmosphäre verringern. Doch er<br />
erhöht sie. „Als ich die Daten gesehen<br />
habe, bin ich wirklich fast vom Stuhl<br />
gefallen“, wird Lambert Schneider,<br />
Berater für internationale Klimapolitik,<br />
zitiert.<br />
Die Monitor„enthüllungen“ illustrieren<br />
eine seit Jahrzehnten bekannte<br />
Form des Staatsversagens, den von<br />
Horst Siebert beschriebenen Kobraeffekt.<br />
Fehlanreize und Ausweichverhalten<br />
verursachen unbeabsichtigte<br />
Fehlsteuerungen. Das kann man<br />
schon bei Hayek nachlesen oder bei<br />
Wikipedia oder bei Joseph E. Stiglitz,<br />
Nobelpreisträger 2001. Politiker, Berater<br />
und Journalisten hatten genug<br />
Zeit zum Lesen und Lernen: Trotzdem<br />
wurde 20<strong>05</strong> der EU-Emissionshandel<br />
für Kohlendioxidemissionen<br />
gesetzlich eingeführt. Und erst am<br />
19.8.<strong>2010</strong> berichtete „Monitor“.<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />
ASI GmbH<br />
feiert in diesem Jahr: 15 Jahre<br />
Dienst am Kunden und das vorrangig<br />
in der Heimatregion!<br />
Seit dieser Zeit hat sich unser<br />
Unternehmen fest am Markt etabliert<br />
und beschäftigt heute dauerhaft ca.<br />
300 Mitarbeiter/-innen.<br />
Soziale Unterstützung in unserer<br />
Region versteht sich neben einer<br />
qualifi zierten und umfänglichen<br />
Aus- und Weiterbildung unserer<br />
Belegschaft – nicht nur wegen der<br />
Sicherung des eigenen Nachwuchses<br />
und des erforderlichen<br />
Wissensstandes – für uns von selbst.<br />
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Geschäftsführer: Gerhard Schade<br />
Göschwitzer Straße 22<br />
07745 Jena<br />
Tel.: 03641 686-102<br />
Fax: 03641 686-109<br />
gerhard.schade@asi-jena.de<br />
www.asi-jena.de<br />
2007 ausgezeichnet mit dem<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“
Inhalt<br />
Seiten 8-10<br />
Themen<br />
Gesellschaft<br />
8 Die Tücken des Sündenerlasses<br />
Der ökologische Fußabdruck als<br />
Maß der Dinge<br />
4<br />
12 33 Milliarden Euro Steuern<br />
Große Steuerzahler<br />
Deutschlands<br />
14 Und täglich grüßt der Infostress<br />
Vom Suchen und Finden im<br />
Datenlabyrinth<br />
Gesellschaft<br />
Die Tücken des Sündenerlasses Seiten 8-10<br />
Wenn wir uns nicht von der irrigen Vorstellung, wir zehrten vom<br />
„Kapital“ der Natur, ins Bockshorn jagen lassen, werden wir Wohlstand<br />
für alle und eine intakte Natur sehr gut unter einen Hut<br />
bekommen. NOVO-Autor Thilo Spahl zur Diskussion um ökologische<br />
Fußabdrücke.<br />
(Foto: Wikimedia Commons/GFDL/CC/Cruiser-Aust.)<br />
Wirtschaft<br />
Wirtschaft<br />
16 Drachen steigen nur im<br />
Gegenwind!<br />
Elf unumstößliche Überlebensgebote<br />
erfolgreicher<br />
Unternehmen<br />
18 Hilft der Kreditmediator?<br />
Ein Versuch, die Kreditklemme<br />
im Mittelstand zu entschärfen<br />
32 Unternehmensreputation 2.0<br />
Wie Sie es schaffen, Ihren guten<br />
Ruf zu verbreiten<br />
Unternehmensreputation 2.0 Seiten 32-34<br />
Ein guter Ruf ist wie bares Geld: hart erarbeitet und schnell wieder<br />
verloren. Wie schnell man seinen guten Ruf verlieren kann, weiß jeder.<br />
Wie man ihn bekommt, auch. Wie Sie es aber schaffen, dass möglichst<br />
viele Menschen Ihren guten Ruf auch kennen, das ist die entscheidende<br />
Frage.<br />
36 Die Loveparade-Deckungslücke<br />
Lehrstück in Sachen Haftpflichtversicherung<br />
Innovation<br />
45 Unerschütterlich<br />
Die Deutschen leben ihren<br />
Traum vom eigenen Heim<br />
48 Kostbares Nass<br />
Effiziente Bewässerungssysteme<br />
für den Garten<br />
Der Hightech-Bauer Seiten 22-25<br />
Satellitengesteuerte Traktoren, Hightech-Sensoren und Feldroboter:<br />
Neue Technologien erobern die Ackerflächen. Sie sollen der Landwirtschaft<br />
helfen, die Herausforderungen einer wachsenden Weltbevölkerung<br />
zu meistern. Dank innovativer Agrartechnik werden Anbau und<br />
Ernte von Kulturpflanzen effizienter.<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Kultur/Lifestyle<br />
40 Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wirtschaftsmacht Mittelstand<br />
41 Ein Tag in Dörverden-Hülsen<br />
Sommertreffen des Mittelstands-<br />
FORUM Deutschland<br />
42 Balleinladung...<br />
…für die Auszeichnungsveranstaltungen<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Welche Automobile liebt der Mittelstand? Seiten 62-63<br />
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, deshalb hat das Institut<br />
für Marken- und Kommunikations-Psychologie Berlin mittelständische<br />
Unternehmer und Manager befragt, welche Autos ihnen am besten gefallen.<br />
Cheflimousine, SUV-König, Cabriolet-Emotion und Arbeitsbiene<br />
waren die Kategorien.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Seiten 54-61<br />
(P.T.-Montage, Karte: CIA Factbook, Banane: Archiv,<br />
Foto Herz: © tommyS/PIXELIO)<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />
Regional-Special<br />
Im Zentrum der „Blauen Banane“ Seiten 54-61<br />
Das Herz der rheinischen Industrie schlägt im Zentrum eines mächtigen<br />
europäischen Industriegürtels, genannt „Blaue Banane“. In NRW ist<br />
Maschinenbau eine Kernkompetenz, das Herz des Landes ist Energie. Auf<br />
welcher Basis die Industrie steht, das ist die Frage. Das Thema Kohle geht<br />
hier unter die Haut.<br />
(P.T.-Montage, Karte: CIA Factbook, Banane: Archiv, Foto Herz: © tommyS/PIXELIO)<br />
Regional-Special<br />
55 Energie – das Herz NRW’s<br />
Der Pott am Tropf?<br />
56 OP am offenen Herzen<br />
Herz-Rhythmus-Störung im<br />
Ruhrgebiet<br />
Seiten 32-34<br />
(Foto: DIE p. A.)<br />
Innovation<br />
Seiten 22-25<br />
(Foto: Bayer CropScience AG)<br />
22 Der Hightech-Bauer<br />
Bei innovativen Technologien<br />
denken die meisten an Schlüsselloch-Chirurgie,<br />
Nanoroboter<br />
oder Brennstoffzelle. Dabei<br />
finden sich Hightech-Geräte<br />
schon längst auch in der Landwirtschaft.<br />
Kultur / Lifestyle<br />
Seiten 62-63<br />
(Foto: Jaguar)<br />
62 Welche Automobile liebt der<br />
Mittelstand?<br />
Extrakt aus einer Umfrage des<br />
Institutes für Marken- und<br />
Kommunikations-Psychologie<br />
Berlin unter Mittelständlern<br />
64 Leserbriefe / Impressum<br />
(Cover-Foto: © Birgit Heim/PIXELIO)<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
verwu<br />
Fest verwurzelt in<br />
der Region<br />
Eine Region mit vielfältigen mittelständischen Unternehmen<br />
übersteht jede Krise. Familien finden hier Arbeit, Broterwerb<br />
und Bestätigung. Jugendliche finden Ausbildung. Lehrer finden<br />
Praxispartner. Verwaltungen und Vereine finden Unterstützung.<br />
Miteinander werden Probleme gelöst. Auch und gerade soziale<br />
Probleme. Miteinander werden Entwicklungen gemeistert. Miteinander<br />
werden Chancen erkannt. Miteinander wird die Region in<br />
die Zukunft geführt.<br />
Mittelstand schafft Sicherheit.
zelt<br />
Kleine Firma ganz groß<br />
Der Jugend eine<br />
Chance<br />
Mit energieeffizienten<br />
Häusern ganz nach oben<br />
1992 mit vier Mitarbeitern aus dem<br />
Zeiss-Kombinat Jena ausgegründet,<br />
beschäftigt die CBV-Blechbearbeitung<br />
GmbH aus Laasdorf heute 35 Mitarbeiter<br />
und sechs Auszubildende.<br />
Kernkompetenz ist die präzise Herstellung<br />
von Blechteilen mittels Stanz-,<br />
Nibbel- und Lasertechnik bis hin zur<br />
Oberflächenbehandlung – von der<br />
Einzelanfertigung bis zu Großserien.<br />
Trotz seiner geringen Unternehmensgröße<br />
legt CBV seit fast zwei Jahrzehnten<br />
ein außergewöhnlich starkes<br />
regionales Engagement an den Tag:<br />
Die Firma sponsert mehrere Sportvereine,<br />
ist aktives Mitglied im ASB sowie<br />
im Schulbeirat und am Runden Tisch<br />
der Berufsschule Jena-Göschwitz,<br />
unterstützt Jungunternehmer bzw.<br />
Existenzgründer und arbeitet sehr<br />
eng mit Schulen, BBS, Kammern und<br />
Kommune zusammen.<br />
Mit 17 Arbeitskräften startete die<br />
Münchenbernsdorfer Folien GmbH<br />
1993 in Thüringen die Produktion<br />
von Polyethylen-Folie. Heute ist das<br />
Produktionsspektrum der Firma breit<br />
gefächert, und es wird alles nach<br />
Kundenbestellung gefertigt.<br />
265 Unternehmen zählen zum Kundenstamm.<br />
Besonderes Augenmerk<br />
schenkt man der Ausbildung von<br />
Facharbeitern. Jedes Jahr wurden<br />
Jugendliche zur Ausbildung eingestellt.<br />
Zwei Mitarbeiter befinden sich in<br />
der Meisterausbildung und einer im<br />
Studium auf der Berufsakademie. Der<br />
Umsatz wurde seit der Gründung auf<br />
mehr als das Fünffache gesteigert. Die<br />
Zahl der Arbeitskräfte stieg von 17 auf<br />
rund 60. Ständig investiert das Unternehmen<br />
in den Standort Münchenbernsdorf,<br />
wo es längst tiefe Wurzeln<br />
geschlagen hat.<br />
Auf eine lange Unternehmensgeschichte<br />
blickt die FingerHaus GmbH<br />
aus dem hessischen Frankenberg/<br />
Eder zurück.<br />
1820 als Zimmereibetrieb gegründet,<br />
erfüllt die Firma heute mit viel Liebe<br />
zum Detail jedes Jahr über 600<br />
Träume vom eigenen Heim. 1948<br />
startete das Familienunternehmen die<br />
Fertighausproduktion.<br />
Trotz der Wirtschaftskrise produzierte<br />
FingerHaus 2009 im Dreischichtbetrieb,<br />
hat ca. 50 Mitarbeiter neu<br />
eingestellt, kaufte ein Fertigkellerwerk<br />
und übernahm auch alle dazugehörigen<br />
35 Beschäftigten. Damit stehen<br />
bei FingerHaus zurzeit weit über 400<br />
Menschen in Lohn und Brot. Das<br />
gesellschaftliche Engagement des<br />
Unternehmens reicht von der Kinderkrebsstation<br />
Marburg bis zur Mitarbeit<br />
in Wirtschaftsverbänden.<br />
CBV- Blechbearbeitung GmbH<br />
Oberanger 4 | 07646 Laasdorf/Thüringen<br />
Tel.: 036428 543-20 | Fax: 036428 5432-22<br />
info@cbv-blech.de<br />
www.cbv-blech.de<br />
Münchenbernsdorfer Folien GmbH<br />
Großbockaer Str.1 | 07589 Münchenbernsdorf<br />
Tel.: 0366 0480920-21 | Fax: 0366 04809-22<br />
info@mb-folien.de<br />
www.mb-folien.de<br />
FingerHaus GmbH<br />
Auestrasse 45 | 35066 Frankenberg<br />
Tel.: 06451 504-0 | Fax: 06451 504-100<br />
info@fingerhaus.de<br />
www.fingerhaus.de<br />
(Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Fotos: © Birgit Heim/PIXELIO, eventDiary, Igor Pastierovic)
Gesellschaft<br />
Die Tücken des Sündenerlasses<br />
NOVO-Autor Thilo Spahl zur Diskussion über ökologische Fußabdrücke<br />
8<br />
Lebt auf großem Fuß: „Klimapapst“ Al Gore<br />
Immer im Herbst ist es so weit. Die<br />
Presse wird von der Umweltorganisation<br />
Global Footprint Network<br />
informiert, dass ab sofort auf Pump<br />
gelebt werde, da die ökologischen<br />
Ressourcen auf der Erde für das laufende<br />
Jahr bereits verbraucht seien.<br />
2009 war der „Tag der ökologischen<br />
Überschuldung“ der 25. September.<br />
Das Maß aller Dinge<br />
Was ist damit gemeint? Dass wir<br />
schneller Bäume fällen, als diese<br />
nachwachsen, den Böden schneller<br />
Nährstoffe entziehen, als neue sich<br />
dort ansammeln, die Fischgründe<br />
dezimieren usw. Um diese vielfach<br />
behauptete und beklagte Übernutzung<br />
der Natur mess- und anfassbar<br />
zu machen, hat der Schweizer<br />
Mathis Wackernagel Anfang der<br />
90er Jahre den „ökologischen Fußabdruck“<br />
als Maß aller Dinge erfunden.<br />
Bereits 1986, so Wackernagel,<br />
habe die ökologische Überschuldung<br />
Unbestechlich – aber käuflich<br />
NovoArgumente erscheint zweimonatlich und ist<br />
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Thomas Deichmann<br />
Geschäftsführer und Chefredakteur<br />
Tel. 069 97206-701<br />
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Erik.Lindhorst@novo-argumente.com<br />
www.novo-argumente.com<br />
der Menschheit begonnen. Seitdem<br />
verbrauchten wir mehr Ressourcen,<br />
als die Erde hergebe. Seitdem sei der<br />
„overshoot“ kontinuierlich gewachsen,<br />
sodass heute die Nachfrage der<br />
Menschheit nach den Ressourcen<br />
des Planeten die regenerativen Kapazitäten<br />
um rund 30% übersteige.<br />
Der ökologische Fußabdruck soll<br />
das Maß dafür sein, wie viel biologisch(?)<br />
produktive Land- bzw.<br />
Meeresfläche benötigt wird, um all<br />
das bereitzustellen, was ein Einzelner<br />
oder auch die ganze Menschheit<br />
verbraucht. Die Maßeinheit ist der<br />
„globale Hektar“. Das Konzept soll<br />
als zentrales Controlling-Werkzeug<br />
einer ökologisch orientierten Haushalts-,<br />
Energie- und Industriepolitik<br />
dienen.<br />
Moral und Wissenschaft<br />
(Foto: UTK)<br />
Und fast alle machen mit: Regierungen,<br />
Unternehmen, Kommunen,<br />
Schulen und Familien berechnen<br />
emsig, wie sehr sie dem Planeten<br />
zur Last fallen. Tatsächlich handelt<br />
es sich aber eher um ein Instrument<br />
der Öffentlichkeitsarbeit<br />
als der Steuerung. „Der Indikator<br />
‚ökologischer Fußabdruck‘ ist einer<br />
der erfolgreichsten Indikatoren<br />
zur Vermittlung des Konzeptes der<br />
ökologischen Nachhaltigkeit und<br />
der physischen Begrenztheit des Planeten<br />
Erde“, heißt es in einer Studie<br />
des Umweltbundesamts. (1)<br />
Die Eignung des Indikators „ökologischer<br />
Fußabdruck“ für Kommunikations-<br />
und Bildungszwecke<br />
verdankt sich vor allem eines Kunstgriffs,<br />
mit dem Moral und Wissenschaft<br />
geschickt verknüpft werden:<br />
Es wird suggeriert, das moralische<br />
Verhalten eines Einzelnen oder einer<br />
ganzen Nation lasse sich per Fußabdruck-Rechner<br />
wissenschaftlich<br />
bestimmen. Im Internet wimmelt<br />
es von „Footprint Calculators“. Eine<br />
Google-Suche ergibt 254 000 Treffer.<br />
Ich erfahre zum Beispiel, dass zwei<br />
Google-Suchen einen ebenso großen<br />
Fußabdruck produzieren wie das Kochen<br />
einer Tasse Tee.<br />
Zweifelhaftes Konzept<br />
Die Berechnung des ökologischen<br />
Fußabdrucks ist jedoch in vielerlei<br />
Hinsicht zweifelhaft. Vor allem<br />
relativiert sich die behauptete<br />
Überschuldung dadurch, dass rund<br />
die Hälfte des Abdrucks durch CO2-<br />
Emissionen zustande kommt. Diese<br />
werden in die Fläche umgerechnet,<br />
die man bräuchte, um so viele<br />
Bäume zu pflanzen, dass das gesamte<br />
CO2 wieder gebunden würde.<br />
Doch in Wirklichkeit beanspruchen<br />
wir diese Fläche nicht. Wir belassen<br />
das CO2 in der Atmosphäre. Mit<br />
anderen Worten: Es sind nicht 1,4<br />
Planeten, die wir gegenwärtig unter<br />
dem Pflug der Zivilisation haben,<br />
sondern nur etwa zwei Drittel des<br />
Planeten.<br />
Ein weiteres Problem besteht darin,<br />
dass in sog. „globalen Hektar“<br />
gemessen wird. So schlägt etwa<br />
die Menge Weizen, die im globalen<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Gesellschaft<br />
(Foto: Wikimedia Commons/<br />
GFDL/CC/Cruiser-Aust.)<br />
9<br />
Der Ressourcenverbrauch eines Toyota Land Cruiser ist nicht mal halb so groß wie der eines mittelgroßen Hundes. Da macht das<br />
Fahren gleich doppelt Spaß – außer natürlich für ökologisch korrekte Tierhalter.<br />
Durchschnitt auf einem Hektar<br />
produziert wird, mit einem „globalen<br />
Hektar“ zu Buche. Tatsächlich<br />
kann diese Menge aber überall dort,<br />
wo Hochleistungslandwirtschaft<br />
betrieben wird, auf einer sehr viel<br />
kleineren Fläche erzeugt werden.<br />
„Bau ein Schiff aus mir!“<br />
Überhaupt ist es die statische Sicht<br />
auf Mensch und Natur, woran das<br />
Konzept in allererster Linie krankt.<br />
Es stellt einer gebenden und dienenden<br />
Natur den sich bedienenden<br />
Menschen als Konsumenten gegenüber.<br />
So spricht Wackernagel von<br />
„ökologischen Dienstleistungen“, die<br />
die Natur für uns verrichte.<br />
Das ist einerseits eine erfreulich<br />
anthropozentrische Sichtweise:<br />
Der Mensch steht im Mittelpunkt.<br />
Es offenbart andererseits ein unerfreulich<br />
anthropomorphistisches<br />
Naturbild: Die Natur wird zum handelnden<br />
Subjekt vermenschlicht. Sie<br />
ist und bleibt indes Objekt. Sie leistet<br />
uns keine Dienste. Wir nutzen sie<br />
als Mittel zum Zweck. Und weil wir<br />
sie nutzen, indem wir sie gestalten,<br />
sind wir auch keine Konsumenten.<br />
Außer der Luft, die wir atmen, und<br />
ein paar Wildkräutern und Wildkaninchen,<br />
die wir essen, gibt es nicht<br />
allzu viel, was die Natur unmittelbar<br />
zu unserer Bedürfnisbefriedigung<br />
beiträgt. Der Baumstamm ruft<br />
uns nicht zu: „Bau ein Schiff aus<br />
mir!“ Ob ein Stück Natur von uns als<br />
Ressource genutzt wird, hängt nicht<br />
von der Natur ab, sondern von uns.<br />
Und weil unser Wissen und unsere<br />
Fähigkeiten permanent wachsen,<br />
schaffen wir es, aus immer weniger<br />
Natur immer mehr Wohlstand zu<br />
machen.<br />
Ablasshandel<br />
So richtig populär bei den Eliten<br />
konnte das Fußabdruck-Konzept<br />
durch den Ablasshandel werden, der<br />
es erlaubt, auf sehr großem Fuß zu<br />
leben und dennoch mit null zu notieren.<br />
Das beste Beispiel liefert hier<br />
wahrscheinlich Al Gore, dessen Fußstapfen<br />
dank Privatjet, Fuhrpark,<br />
Riesenvilla etc. 100 Chinesen nicht<br />
ausfüllen können. Er kann dennoch<br />
einen vorbildlichen Lebensstil für<br />
sich in Anspruch nehmen. Dies wird<br />
ihm auf der Interneteinkaufsplattform<br />
Utopia.de bescheinigt.<br />
Aus Sicht der utopischen Konsumstrategen<br />
sieht die Sache so aus: „Al<br />
Gore hat einen Privatjet, der Stromverbrauch<br />
seiner Villa ist gigantisch,<br />
er lebt auf großem Fuß, hinterlässt<br />
aber trotzdem keinen CO2-Fußabdruck,<br />
weil er als Ausgleich in den<br />
Tropen neue Bäume pflanzen lässt<br />
und nur Öko-Strom nutzt. Gore predigt<br />
nicht Konsumverzicht, sondern<br />
will mit seinem eigenen Lebensstil<br />
zeigen, dass es Spaß machen kann,<br />
die Welt zu retten.“ (2)<br />
Öko-Bauernfängerei<br />
Wer wollte da einwenden, dass,<br />
wenn wir alle so viele Bäume pflanzen<br />
wollten wie der Oscar-Gewinner<br />
und Friedensnobelpreisträger, zwei<br />
zusätzliche Planeten wahrscheinlich<br />
nicht ausreichen würden. Das<br />
Beispiel verdeutlicht allerdings auch<br />
den feinen Unterschied zwischen<br />
dem ökologischen Fußabdruck<br />
und dem CO2-Fußabdruck. Nur der<br />
zweite lässt sich per Überweisung<br />
auf null zurücksetzen.<br />
Beim ersten zählt die Fläche des<br />
gekauften Waldes genauso wie das<br />
kalkulatorische Waldäquivalent des<br />
emittierten CO2. Der Ablasshandel<br />
ist inzwischen eine gut laufende<br />
Öko-Bauernfängerei geworden.<br />
Allerdings sollte der nicht nur ökologisch<br />
bewusste, sondern auch<br />
preisbewusste Konsument genau<br />
schauen, wo er sich Absolution erkauft.<br />
Die Preise der inzwischen mehreren<br />
hundert Anbieter variieren erheblich.<br />
Ich habe es mit einem Flug von<br />
Berlin nach Sydney probiert. Der<br />
amerikanische Anbieter Carbon<br />
Clear berechnet mir 30 Euro, der<br />
britische Carbon Care 54 Euro und<br />
der deutsche Atmosfair (Schirmherr<br />
Klaus Töpfer) sage und schreibe 280<br />
Euro. Da bleibe ich doch lieber zu<br />
Hause.<br />
Menschenvermeidung und Öko-Sex<br />
Der ultimative Beitrag zur Rettung<br />
des Planeten durch Fußabdruck-<br />
Online-Diskussion<br />
Debattieren Sie über diesen Artikel im<br />
Forum „Aufbruch nach vorn!“:<br />
www.novo-argumente.com<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Gesellschaft<br />
(Foto: © Monika Tugcu/PIXELIO)<br />
10<br />
vermeidung ist natürlich die hohe<br />
Kunst der Menschenvermeidung.<br />
Die Autorin Stefanie Iris Weiss, die<br />
sich schon mit Anleitungen für Yoga<br />
und veganes Leben für Teenager um<br />
die Menschheit verdient gemacht<br />
hat, will uns mit ihrem Öko-Sex-<br />
Ratgeber „Eco-Sex: Go Green Between<br />
the Sheets and Make Your<br />
Love Life Sustainable“ zeigen, dass<br />
man gleichzeitig Spaß haben und<br />
ökologisch Gas geben kann.<br />
Die Ratschläge sind gähnend interessant:<br />
Blumen für den Liebsten im<br />
Garten pflücken statt aus Kolumbien<br />
einfliegen zu lassen, Kondome<br />
aus biologisch abbaubarem Latex<br />
und handbetriebenes Sexspielzeug<br />
(ohne Batterien). Regel Nummer<br />
eins für „Ökosexuelle“ ist laut Weiss<br />
aber natürlich, „weniger oder gar<br />
keine Kinder zu bekommen“.<br />
So sieht es auch die gemeinnützige<br />
Stiftung „Optimum Population<br />
Trust“ (OPT), die daher einen speziellen<br />
Ablasshandel anbietet. Auf<br />
der Website www.popoffsets.com<br />
kann man seinen sündigen Konsum<br />
wieder gutmachen, indem man<br />
Geld gibt, das zur Vermeidung von<br />
Menschen eingesetzt wird – laut<br />
PopOffset die effektivste Form des<br />
Sündenerlasses.<br />
Ein Hund oder zwei Land Cruiser?<br />
OPT behauptet, für 7 Dollar durch<br />
Geburtenvermeidung eine Tonne<br />
CO2 einsparen zu können. Dagegen<br />
sehen Windkraft (24 Dollar), Solarenergie<br />
(51 Dollar), CO2-Sequestrierung<br />
(57-58 Dollar), Hybridautos (92<br />
Dollar) und Elektroautos (131 Dollar)<br />
alt aus. Diese Art von Rechenübung<br />
bringt schnell auch Tierfreunde,<br />
Anmerkungen<br />
die gleichzeitig den Planeten retten<br />
wollen, in arge Bedrängnis.<br />
In ihrem Buch „Time to Eat the<br />
Dog?: The Real Guide to Sustainable<br />
Living“ berechnen die neuseeländischen<br />
Umweltschützer Robert<br />
und Brenda Vale den ökologischen<br />
Pfotenabdruck unserer tierischen<br />
Lieblinge.<br />
Das Ergebnis ist für den ökologisch<br />
korrekten Tierhalter ein harter<br />
Schlag: Ein mittelgroßer Hund hat<br />
einen mehr als doppelt so großen<br />
Ressourcenverbrauch wie ein Toyota<br />
Land Cruiser (Herstellung und 10<br />
000 km/Jahr). Eine Katze kommt<br />
knapp an einen VW-Golf heran.<br />
Naturschutz und Wachstum<br />
Im Dienste des globalen, moralisierenden<br />
und kulturpessimistischen<br />
Nachhaltigkeitsbetriebs ist das Konzept<br />
des ökologischen Fußabdrucks<br />
nur ein schlechtes Propagandainstrument.<br />
Es enthält dennoch einen<br />
richtigen Grundgedanken: Es ist<br />
ein sinnvolles Ziel, den Flächenverbrauch<br />
gering zu halten. Effizienz ist<br />
eine feine Sache.<br />
Und Effizienz lässt sich auch wunderbar<br />
mit Wohlstand verbinden.<br />
Der Königsweg dorthin ist eine noch<br />
viel stärker technisierte Landwirtschaft<br />
und moderne Industrie. Es ist<br />
durchaus interessant zu betrachten,<br />
was nicht dazu beiträgt, den Verbrauch<br />
an biologisch aktiven Flächen<br />
zu verkleinern.<br />
n (1) Stefan Giljum u. a.: Wissenschaftliche Untersuchung und Bewertung des Indikators<br />
„Ökologischer Fußabdruck“, Dessau-Roßlau, Dezember 2007, Download unter<br />
www.umweltbundesamt.de<br />
n (2) Jakob Schrenk: „Unser Mann für die Welt“, 19.10.07, www.utopia.de<br />
n (3) Loreen Gabriel u. a.: „Scale matters: the impact of organic farming on biodiversity at<br />
different spatial scales“ in: Ecology Letters, 22.03.10<br />
n (4) Despommier: „Das Gewächshaus im Wolkenkratzer“ in: Spektrum der Wissenschaft, 4/10<br />
Als Erstes ist da extensive Landwirtschaft<br />
zu nennen. Der Flächenverbrauch<br />
im ökologischen Landbau<br />
ist doppelt so hoch wie im konventionellen.<br />
Für jeden Hektar ökologisch<br />
bebautes Ackerland muss ich<br />
demnach eine halben Hektar Natur<br />
opfern. Der Nutzen für die Umwelt<br />
steht in keinem Verhältnis dazu.<br />
Die Biodiversität auf ökologisch genutzten<br />
Agrarflächen ist lediglich<br />
12% höher als bei konventionellen. (3)<br />
Wohlstand UND intakte Natur sind<br />
machbar<br />
Sehr positive Effekte gehen dagegen<br />
vom globalen Trend der Verstädterung<br />
aus. Städte sind effizient. Sie<br />
sind gleichzeitig Hotspots der Biodiversität.<br />
Die artenreichste Region<br />
Deutschlands ist Berlin. Und Städte<br />
könnten in Zukunft sogar einen<br />
großen Teil der von den Bewohnern<br />
benötigten Lebensmittel selbst produzieren.<br />
Denn der Flächenbedarf der Landwirtschaft<br />
lässt sich noch um Größenordnungen<br />
reduzieren, bis hin<br />
zur Variante des vom Acker gänzlich<br />
gelösten „Urban Farming“, wie es<br />
der Mikrobiologe Dickson Despommier<br />
von der Columbia Universität<br />
propagiert, bei dem in einem Hightech-Gewächshochhaus<br />
auf einer<br />
innerstädtischen Fläche von zwei<br />
Hektar so viel Nahrung produziert<br />
werden könnte wie auf 1 000 Hektar<br />
Ackerland. (4)<br />
Wenn wir uns nicht von der irrigen<br />
Vorstellung, wir zehrten vom<br />
„Kapital“ der Natur, ins Bockshorn<br />
jagen lassen, sondern mithilfe der<br />
menschlichen Kreativität die menschengerechte<br />
Gestaltung des Planeten<br />
konsequent weiter verfolgen,<br />
werden wir Wohlstand für alle und<br />
eine „intakte“ Natur sehr gut unter<br />
einen Hut bekommen. Und dabei<br />
können wir uns auch gerne den<br />
einen oder anderen Öko-Bauernhof<br />
– mit Streichelzoo, Traktor, Geländewagen<br />
und womöglich sogar einem<br />
mittelgroßen Hund – als Ausflugsziel<br />
leisten. n<br />
Thilo Spahl<br />
Dieser Artikel erschien ungekürzt<br />
unter dem Titel „Wir schulden der<br />
Natur nichts“ zuerst in NovoArgumente<br />
107 – Juli, August <strong>2010</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Gesellschaft<br />
Eine Erde, eine Welt<br />
Plädoyer für freie Diskussionen<br />
Welches Handeln ist wirklich nachhaltig?<br />
Bleibt am Ende tatsächlich das<br />
Feuer oder nur die Asche? Wissenschaftler,<br />
Publizisten, Politiker haben<br />
die Pflicht, Fragen zu stellen. Und<br />
zwar vor allem unbequeme Fragen.<br />
Wozu braucht man sie sonst?<br />
Glaubwürdigkeit braucht Freiheit<br />
Wohin es führt, alternative wissenschaftliche<br />
Meinungen zu negieren,<br />
kann man an der Geschichte der<br />
Scholastik und Aufklärung studieren.<br />
1632 versuchte die Inquisition<br />
von Florenz, die Verbreitung von<br />
Galileos „Dialogo“ zu verhindern. 1978<br />
verurteilte die DDR den Philosophen<br />
und damaligen Grünen-Theoretiker<br />
Rudolf Bahro zu acht Jahren<br />
Gefängnis.<br />
Wie sagte schon der jüdische Physiker<br />
Albert Einstein? „Es ist schwieriger,<br />
eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern<br />
als ein Atom.“ Glaubwürdigkeit<br />
entsteht grundsätzlich durch die<br />
Freiheit zur Diskussion, nicht durch<br />
Verzicht auf Diskussion. Und wohin<br />
Selbstzensur führt, kann man an<br />
der Publikationsgeschichte der DDR<br />
studieren.<br />
Was grundsätzlich möglich ist – und<br />
was nicht<br />
Moderne Systemtheorie und Chaostheorie<br />
zeigen, dass komplexe nichtlineare<br />
Systeme sich der Vorhersage<br />
mit klassischen Methoden grundsätzlich<br />
entziehen. Ohne Zweifel ist das<br />
Klima ein komplexes nichtlineares<br />
System. Ohne Zweifel sind die<br />
Klimamodelle zwar hochkompliziert,<br />
jedoch keineswegs komplex. Aus<br />
einem komplizierten Modell wird<br />
auch grundsätzlich kein komplexes<br />
Modell, selbst wenn unendlich viele<br />
Daten auf unendlich leistungsfähigen<br />
Hyperrechnern verarbeitet würden.<br />
Jeder weiß, dass man Zukunft nur<br />
vorhersagen kann, wenn sämtliche<br />
Einflussfaktoren der Vergangenheit<br />
bekannt sind und das System<br />
geschlossen ist. Das ist bei den<br />
offenen komplexen, eigendynamischen,<br />
nichtlinearen Systemen in<br />
Natur, Gesellschaft oder Persönlichkeit<br />
grundsätzlich unmöglich. Daran<br />
kann kein noch so kompliziertes<br />
System von Differentialgleichungen<br />
auf Supercomputern wie dem Earth<br />
Simulator etwas ändern.<br />
Für einen vernünftigen Umgang mit<br />
Ressourcen – und miteinander<br />
Um nicht missverstanden zu werden:<br />
Wir plädieren leidenschaftlich für<br />
einen vernünftigen Umgang mit<br />
den natürlichen Ressourcen und<br />
grundsätzlich für Demut und Achtung<br />
gegenüber der Natur. Die Erde,<br />
das Leben, die Welt sind Geschenke,<br />
denen wir uns bei Strafe UNSERES<br />
Untergangs würdig erweisen müssen.<br />
Missbrauch und Zerstörung muss<br />
deshalb bemerkt, gebrandmarkt,<br />
geächtet werden. Aus diesem Grunde<br />
sind alle Innovationen, die den Verbrauch<br />
von natürlichen Ressourcen<br />
mindern, positiv zu sehen und zu<br />
befördern. Aber deshalb muss man<br />
nicht jede offizielle Verlautbarung<br />
für der Weisheit letzten Schluss<br />
halten, nur weil sie wissenschaftlich<br />
gekleidet daherkommt oder zur<br />
Begründung politischer Entscheidungen<br />
taugen soll.<br />
In einer offenen Gesellschaft sollten<br />
wir uns gegenseitig gestatten, so<br />
offen wie möglich zu diskutieren.<br />
Denkbare Wege zu verschweigen, Diskussionen<br />
einzuschränken, alternative<br />
Meinungen zu tabuisieren – das hat<br />
noch immer in Sackgassen geführt. n<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
(Foto: MARITIM)<br />
Henrik Müller-Huck, Regionaldirektor MARITIM-<br />
Hotels, Frankfurt/M.: „Ich schätze am P.T. Magazin die<br />
erfreulich offenen Diskussionen. Es ist kritisch und<br />
zugleich selbst kritisch. Es respektiert Meinungsvielfalt,<br />
ohne die keine Diskussion lohnen würde.“<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Gesellschaft<br />
33 Milliarden Euro Steuern<br />
Große Steuerzahler Deutschlands<br />
12<br />
(Foto: Wikipedia/CC/GFDL/<br />
Franziska Kafka)<br />
Prof. Dr. Paul Kirchhof<br />
n Der frühere Verfassungsrichter Paul Kirchhof will nächstes Jahr ein Bundessteuergesetzbuch<br />
vorlegen und tausende Paragraphen zahlloser Gesetze einstampfen. Das gesamte deutsche<br />
Steuerrecht passt seiner Ansicht nach in 400 Paragrafen und soll Einkommens-, Umsatz-,<br />
Erbschafts- und Verbrauchssteuern umfassen. Fast die Hälfte der weltweiten Steuerliteratur ist<br />
deutsch. Es wird höchste Zeit, dass sich das ändert.<br />
Vor einiger Zeit reflektierte der<br />
Bestseller-Philosoph Peter Sloterdijk,<br />
dass sich zwei Jahrzehnte nach<br />
dem Mauerfall, nach dem Abfall<br />
der Sowjetunion und ihrer Vasallenstaaten<br />
vom kommunistischen<br />
Glauben, die Ideologie eines nun<br />
demokratisch gewandeten Sozialismus<br />
in Deutschland neu zu etablieren<br />
scheint. Ungewollt bedient<br />
das Manager-Magazin mit seiner<br />
jährlichen Liste der „Reichsten“ Vorurteile<br />
gegen „die Reichen“. Beim<br />
Blick auf die Milliardenvermögen<br />
wird leicht vergessen, dass nur der<br />
ein Milliardenvermögen erworben<br />
haben kann, der zuvor Milliarden an<br />
Steuern gezahlt hat.<br />
Die hier vorgestellten sechs Persönlichkeiten<br />
haben gemeinsam rund<br />
33 Mrd. Euro persönliche Steuern<br />
gezahlt. Sie beschäftigen in ihren<br />
Firmen zusammen rund 260 000<br />
Menschen. Ihre Unternehmen sind<br />
Arbeitsplatzfabriken, Innovationsquellen,<br />
Staatsfinanzierer. Wenn<br />
ein Staat viel Steuergeld einnehmen<br />
will, muss er dafür sorgen, dass<br />
möglichst viele Steuerzahler möglichste<br />
viele Steuern zahlen können.<br />
Das geht nur, wenn die Gesellschaft<br />
sich wie in den 50er Jahren darin<br />
einig ist, all denen besteuerbares<br />
Einkommen auch zuzugestehen,<br />
die Arbeitsplätze zu schaffen in der<br />
Lage sind und Steuern zahlen sollen.<br />
Dieses Ziel verfolgt der frühere Verfassungsrichter<br />
Paul Kirchhof. n<br />
Dr. Michael Otto<br />
n Aufsichtsratsvorsitzender der Otto-<br />
Group, laut „mm“ viertreichste<br />
Familie Deutschlands<br />
n persönliche Steuerzahlungen bis<br />
2008: mindestens 8 Mrd. Euro, be -<br />
schäftigt weltweit 50 000 Mitarbeiter,<br />
1949 als Schuhversand gegründet,<br />
die 300 Exemplare des ersten<br />
Kataloges hatten nur 14 Seiten<br />
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth<br />
n Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats<br />
der Würth-Gruppe, laut „mm“<br />
siebtreichste Familie Deutschlands<br />
n persönliche Steuerzahlungen bis<br />
2008: mindestens 6 Mrd. Euro,<br />
beschäftigt weltweit 59 000 Mitarbeiter,<br />
1945 als 2-Mann-Schraubenhandlung<br />
gegründet<br />
Alexandra und Dr. h.c. August Oetker<br />
n Vorstandsvorsitzender der Oetker<br />
AG, beim Deutschen Medienpreis<br />
2002 in Baden-Baden; laut „mm“<br />
achtreichste Familie Deutschlands<br />
n persönliche Steuerzahlungen<br />
bis 2008: mindestens 6 Mrd. Euro,<br />
beschäftigt 9 000 Mitarbeiter, das<br />
Unternehmen startete 1891 mit dem<br />
Kauf einer kleinen Apotheke<br />
(Foto: B. Braun<br />
Melsungen AG)<br />
(Foto: HPI)<br />
(Foto: „Kühne + Nagel“)<br />
(Foto: Otto Pressebild)<br />
(Foto: „Würth“)<br />
(Foto: © media control<br />
GmbH)<br />
Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg Braun<br />
n Vorsitzender des Vorstands der B.<br />
Braun Melsungen AG, laut „mm“<br />
zehntreichste Familie Deutschlands<br />
n persönliche Steuerzahlungen bis<br />
2008: mindestens 5 Mrd. Euro,<br />
beschäftigt fast 40 000 Mitarbeiter<br />
weltweit, startete 1839 als kleine<br />
Apotheke<br />
Prof. Dr. h.c. Hasso Plattner<br />
n Mitbegründer und Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der SAP AG, laut „mm“<br />
zwölftreichste Familie Deutschlands<br />
n persönliche Steuerzahlungen bis<br />
2008: mindestens 4,5 Mrd. Euro, SAP<br />
beschäftigt 47 000 Mitarbeiter, wurde<br />
1972 von ein paar ehemaligen<br />
IBM-Mitarbeitern gegründet<br />
Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne<br />
n Executive Chairman Kühne + Nagel<br />
International AG, laut „mm“ an<br />
28. Stelle der reichsten Familien<br />
Deutschlands<br />
n persönliche Steuerzahlungen bis<br />
2008: mindestens 3,5 Mrd. Euro,<br />
beschäftigt 55 000 Mitarbeiter, 1890<br />
als Seehafenspedition gegründet<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Anzeige
Gesellschaft<br />
Und täglich grüßt der Infostress<br />
Vom Suchen und Finden im Datenlabyrinth<br />
Medium vielleicht nicht überstrapazieren“,<br />
erläutert Fron gegenüber<br />
dem DLF.<br />
14<br />
(www.ne-na.de) - Zwei Drittel der<br />
Berufstätigen sind nach einem<br />
Bericht des Deutschlandfunks inzwischen<br />
außerhalb ihrer regulären<br />
Arbeitszeiten für Kunden, Kollegen<br />
oder Vorgesetzte per Internet oder<br />
Handy erreichbar.<br />
Ein Drittel der Erwerbstätigen ist<br />
sogar jederzeit erreichbar, also auch<br />
am Abend oder am Wochenende.<br />
Nur 32 Prozent der Berufstätigen sind<br />
in ihrer Freizeit nur in Ausnahmefällen<br />
oder gar nicht per Internet oder<br />
Handy erreichbar. „Das Thema hat<br />
inzwischen nicht nur die Arztpraxen,<br />
sondern auch die Medien erreicht“,<br />
so der DLF.<br />
Ständige Erreichbarkeit normal<br />
Bei vielen Berufstätigen würde<br />
es auch am Feierabend und am<br />
Wochenende piepen – ob sich eine<br />
SMS ankündigt, das Telefon klingelt<br />
oder die E-Mail im Postfach<br />
ankommt – ständige Erreichbarkeit<br />
gilt heute häufig als normal.<br />
Christian Fron, Geschäftsführer<br />
des Aastra-Tochterunternehmens<br />
DeTeWe erinnert an ein Zitat des<br />
amerikanischen Zukunftsforschers<br />
John Naisbitt.<br />
(Foto: © Rainer Sturm/PIXELIO)<br />
Er habe bereits vor 50 Jahren gesagt,<br />
es hänge vom Menschen ab, ob er die<br />
Technologie beherrscht oder sich von<br />
der Technologie beherrschen lässt.<br />
Wenn von einer Informationsflut<br />
die Rede sei, liege einiges auch am<br />
Nutzerverhalten. So werden täglich<br />
in Unternehmen rund 70 Milliarden<br />
E-Mails intern verschickt: „Jetzt muss<br />
man sich die Frage stellen, ob so viele<br />
Informationen zielgerichtet sind oder<br />
ob die eigentlichen Nutzer dieses<br />
Synapsen zu wirrem Knäuel<br />
verstrickt?<br />
„Wir sind alle dauernd online, und<br />
das zerfasert unser Leben. Und sehr<br />
viele klagen gelegentlich darüber.<br />
Aber nur kurz. Dann schauen sie in<br />
ihr E-Mail-Postfach, damit sie nichts<br />
versäumen”, philosophiert er in den<br />
gut fünf Minuten Sendung weiter.<br />
„Aber der Traum vom offline sein,<br />
vom guten Buch, das man ungestört<br />
„Mich macht das Internet auch<br />
nervös. Am meisten nervös<br />
macht es mich, wenn es nicht<br />
funktioniert.“ Robert Misik,<br />
österreichischer Journalist<br />
liest, ohne zwischendurch durch dies<br />
und das abgelenkt zu sein, dieser<br />
Traum ist das Next Big Thing, das<br />
kann man jetzt schon sagen“, klagt<br />
Robert Misik vom österreichischen<br />
„Standard“ in seinem Videocast. Er<br />
verweist auf das Buch von SZ-Redakteur<br />
Alex Rühle „Ohne Netz: Mein<br />
halbes Jahr offline“ und auf den<br />
Band „Ich bin dann mal Offline. Ein<br />
Selbstversuch“ von Christoph Koch.<br />
Beide könne man schon ganz leicht<br />
bestellen. Im Internet!<br />
„Und am amerikanischen Buchmarkt<br />
stapeln sich ohnehin schon die Wälzer,<br />
in denen beschrieben wird, wie<br />
furchtbar das Internet ist, wie es uns<br />
immer dümmer macht, wie es unser<br />
Gehirn in Unordnung bringt, indem<br />
es unsere Synapsen zu einem wirren<br />
Knäuel verstrickt. Und ich geb’<br />
zu: Mich macht das Internet auch<br />
nervös. Am meisten nervös macht<br />
es mich, wenn es nicht funktioniert“,<br />
führt Misik aus.<br />
Technik geschickt einsetzen<br />
Die Klage über den Überfluss an<br />
Informationen sei kein Phänomen<br />
des Internetzeitalters und der<br />
mobilen Arbeitswelt, so Peter B.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Gesellschaft<br />
Záboji, Chairman des Afters Sales-<br />
Spezialisten Bitronic. Man müsse<br />
wie früher genau selektieren, welche<br />
Informationen durchkommen dürfen<br />
und welche nicht.<br />
„Beim traditionellen Briefverkehr<br />
waren es die Vorzimmer im Unternehmen,<br />
die eine Auswahl vorgenommen<br />
haben. Heute sind es elektronische<br />
Filter und virtuelle Assistenzsysteme.<br />
Man sollte die Technik<br />
nur geschickt einsetzen und darf sich<br />
nicht von ihr dominieren lassen.“ Die<br />
Folgen der informationellen Unzulänglichkeit<br />
des Menschen habe der<br />
Informatiker Prof. Karl Steinbuch vor<br />
über 30 Jahren treffend beschrieben.<br />
Ein Wissenschaftler stehe beispielsweise<br />
ständig vor dem Dilemma, ob<br />
er seine Zeit der Forschung widmen<br />
soll oder der Suche nach Ergebnissen,<br />
die andere schon gefunden haben.<br />
Versuche er, fremde Publikationen<br />
erschöpfend auszuwerten, dann<br />
bleibe ihm kaum Zeit zu eigener Forschung.<br />
Forsche der Wissenschaftler<br />
jedoch ohne Beachtung fremder<br />
Ergebnisse, dann arbeitet er möglicherweise<br />
an Erkenntnissen, die<br />
andere schon gefunden haben.<br />
Grundregel: Gehirn einschalten!<br />
„Mit den Recherchemöglichkeiten,<br />
die das Internet heute bietet, reduziert<br />
sich allerdings der Aufwand für<br />
das erste Szenario erheblich“, sagt<br />
Záboji. Wichtig sei es nach Ansicht<br />
des ITK-Branchenexperten Fron, dass<br />
Informationen nur da hinkommen,<br />
wo sie wirklich hin sollen: „Ich habe<br />
jederzeit die Möglichkeit, die Informationen<br />
komplett umzulenken,<br />
so dass nur in dringenden Fällen<br />
Nachrichten an mich herangetragen<br />
werden.“ Grundsätzlich biete<br />
sich nicht für jedes Unternehmen<br />
immer jede Technik an. „Ein Blackberry<br />
ist für einen Geschäftsführer<br />
sinnvoll, der viel unterwegs ist. Ein<br />
Innendienstmitarbeiter braucht ihn<br />
dagegen nicht. Videokonferenzen<br />
sind für internationale Konzerne mit<br />
vielen Niederlassungen äußerst praktisch.<br />
Man kann den Kollegen oder<br />
Geschäftspartnern gegenübersitzen,<br />
ohne dass man einen Schritt aus dem<br />
Büro gemacht hat. Reisen entfallen.<br />
Das spart Zeit und Geld. Man muss<br />
bei all den Anschaffungen vor allen<br />
Dingen sein Gehirn einschalten<br />
und prüfen, welche technischen<br />
Innovationen zur eigenen Firma<br />
passen“, so der Ratschlag von Záboji.<br />
Unangemessen sei die fundamentale<br />
Technologiekritik, die sich gegen<br />
das Internet wendet. Auf diesen Zug<br />
würden zwar immer mehr Debattenkünstler<br />
wie Nicholas Carr oder<br />
Jaron Lanier aufspringen. Besonders<br />
originell seien die Positionen dieser<br />
Nörgler nicht. n<br />
Gunnar Sohn<br />
15<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Drachen steigen nur im Gegenwind!<br />
Elf unumstößliche Überlebensgebote erfolgreicher Unternehmen<br />
16<br />
In den letzten Jahren verführte<br />
vorauseilender Gehorsam deutsche<br />
Geschäftsbanken in Folge von<br />
Basel II und BaFin zu einer wahren<br />
Fenstersturzpsychose gegenüber<br />
dem unternehmerischen Mittelstand.<br />
Das Thema „Kreditklemme<br />
im Mittelstand“ wurde tabuisiert,<br />
diskutiert, ignoriert.<br />
Der Kreditmangel verdeckt jedoch<br />
ein tiefer liegendes Problem: Das<br />
wahre Finanzproblem vieler deutscher<br />
Mittelständler ist häufig der<br />
Eigenkapitalmangel. Denn wer bei<br />
aller Anstrengung selbst nichts erarbeiten<br />
konnte, dem wird gerade in<br />
der Krise nicht zugetraut, geborgtes<br />
Geld zurückzahlen zu können.<br />
Teilenteignungen<br />
Dieses Problem ist hausgemacht.<br />
Ihm liegt immer mindestens eine<br />
von zwei Ursachen zugrunde:<br />
1. Immer wieder wird schwer verdientes<br />
Kapital durch Leichtsinnigkeit<br />
und Überheblichkeit verbrannt.<br />
Prominentestes Beispiel ist<br />
Arcandor, dessen Führung innerhalb<br />
weniger Jahre die stolzen<br />
alten Marken Quelle und Karstadt<br />
in den Abgrund riss. Doch das ist<br />
nur die betriebswirtschaftliche<br />
Seite der Medaille. Die andere,<br />
entscheidende Seite ist die volkswirtschaftliche<br />
Betrachtung:<br />
2. Der deutsche Staat behinderte in<br />
den letzten 50 Jahren immer mehr<br />
die Eigenkapitalbildung der Firmen.<br />
Die Umsatzsteuer wurde von<br />
10% (1968) bis 2007 auf 19% fast<br />
verdoppelt. Der Einkommens-Spitzensteuersatz<br />
wurde 1958 erst bei<br />
Einkommen ab 56.252 Euro fällig.<br />
Damals war das das 20,65-fache<br />
des Durchschnittseinkommens<br />
von 2.724 Euro.<br />
Obwohl die Durchschnittsverdienste<br />
seitdem um das 14,3-fache<br />
auf 38.976 Euro stiegen, wird heute<br />
schon das 1,3-fache (52.882 Euro)<br />
Durchschnittseinkommen „spitzenbesteuert“.<br />
Im Klartext: Alle Einkommen<br />
unterhalb des 20,65-fachen<br />
Durchschnittseinkommens (8<strong>05</strong>.025<br />
Euro) sind seit 1958 zulasten des<br />
unternehmerischen Eigenkapitals<br />
und des produktiven Kapitalstocks<br />
teilenteignet worden.<br />
Kapitalstock<br />
(Foto: © schaltwerk.de/PIXELIO)<br />
1983 betrug das durchschnittliche<br />
Monatseinkommen 1.444 Euro. Es<br />
gab 10 318 Einkommensmillionäre.<br />
Bis 2004 verdoppelte sich das Durchschnittseinkommen<br />
auf 2.954 Euro.<br />
Man sollte annehmen, dass sich<br />
auch die Zahl der Einkommensmillionäre<br />
allein durch Inflation verdoppelt<br />
hat. Weit gefehlt. Ihre Zahl stieg<br />
bis 2004 nur um 21%. Der private<br />
Kapitalstock wuchs also nicht im<br />
selben Maße wie die Besteuerung.<br />
Die Kapitalvoraussetzungen für<br />
Investitionen und Arbeitsplätze verschlechterten<br />
sich.<br />
In krisenhaften Entwicklungen,<br />
Marktumbrüchen oder bei politischen<br />
Unsicherheiten reagieren<br />
viele Firmen mit Investitionsverweigerung.<br />
Das war auch während der<br />
jüngsten Krise zu beobachten, als<br />
die Maschinenbaubranche und die<br />
Zulieferer besonders von Auftragsrückgängen<br />
betroffen waren. Denen<br />
nützt auch kein politischer Appell<br />
zur Konsumankurbelung, selbst<br />
wenn er funktioniert. Sie brauchen<br />
Kunden aus der Industrie.<br />
Häufige Führungsfehler<br />
Die naheliegenden Reaktionen sind<br />
tödlich. Blindes Abwarten etwa.<br />
Oder hektischer Aktionismus mit<br />
Überlastung der Führungskräfte,<br />
die im „Junky-Effekt“ endet. Die<br />
innerlich ausgebrannte Organisation<br />
kann dann nur noch abgewickelt<br />
werden. „Management by Zapping“<br />
nach immer neuen Management-<br />
Moden verschiedenster Berater beerdigt<br />
die Reste an Kernkompetenzen<br />
und Grundwerten des Unternehmens.<br />
Manche versuchen es dann mit<br />
„Chicken-Management“: Alle<br />
gackern wie auf dem Hühnerhof<br />
solange laut durcheinander, bis der<br />
Fuchs kommt. Oder sie misstrauen<br />
ihrem gesunden Menschenverstand<br />
und schreiben so lange ZDF (Zahlen,<br />
Daten, Fakten)-Dokus, bis sie den<br />
Wald vor lauter Bäumen nicht mehr<br />
sehen.<br />
Andere scheinbar naheliegende<br />
Lösungen stellen sich als Scheinlösungen<br />
heraus. Wie beim britischen<br />
Gouverneur vor Jahrzehnten in<br />
Indien, der mit einer Kopfprämie für<br />
tote Kobras einer Schlangenplage<br />
Herr werden wollte. Er sah nicht<br />
voraus, dass die Inder extra Schlangen<br />
züchten würden, um die Kopfprämie<br />
zu kassieren. Nach dem Ende<br />
der „staatlichen Marktintervention“<br />
öffneten sie ihre Käfige, und es gab<br />
mehr Schlangen als je zuvor. Der<br />
Begriff „Kobraeffekt“ beschreibt<br />
heute eine der häufigsten Formen<br />
des Staatsversagens.<br />
Überlebenskünstler<br />
Dabei gibt es Firmen, die seit über<br />
100 Jahren existieren, die Kriege,<br />
Krisen, Regierungs- und Staatswechsel<br />
und im Osten Enteignungen<br />
und Kollektivierung überstanden<br />
haben, die gezeigt haben, wie man<br />
überlebt: Weimar und die Weltwirt-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
schaftskrise, Hitler und den Krieg,<br />
die Russen und den Sozialismus.<br />
Solche Firmen finden sich unter den<br />
Teilnehmern des Wettbewerbs „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“. Und<br />
solche Firmen sind in dieser Ausgabe<br />
auf Seite 12 skizziert. Jeder kann<br />
aus den Biographien solcher Firmen<br />
lernen. Er muss nur offen sein und<br />
wollen.<br />
Solche Firmen und Unternehmerfamilien<br />
haben ein „kollektives“<br />
Gedächtnis und eine besondere<br />
Intuition entwickelt. Sie lassen<br />
sich nicht ins Bockshorn jagen.<br />
Sie widerstehen der Angstmache<br />
politischer Kollektivisten ebenso<br />
wie den Heilsversprechungen politischer<br />
Abenteurer. Sie verwechseln<br />
die in den Medien veröffentlichte<br />
Meinung nicht mit der öffentlichen<br />
Meinung. Sie verwechseln das<br />
Fernsehbild der Wirklichkeit nicht<br />
mit der Wirklichkeit selbst. Und sie<br />
bringen die gesellschaftliche und<br />
volkswirtschaftliche Betrachtungsund<br />
Diskussionsebene nicht mit<br />
der betriebswirtschaftlichen Ebene<br />
durcheinander.<br />
Wandel als Chance<br />
Sie wissen, dass es auf betriebswirtschaftlicher<br />
Ebene immer um<br />
Wandel, um Erneuerung geht. Sie<br />
praktizierten schon immer „Change<br />
Excellence“. Der Begriff dazu ist<br />
erst vor wenigen Jahren erfunden<br />
worden. Sie gehen souverän mit<br />
Unsicherheiten um. Sie können das<br />
Chaos kalkulieren. Das beweist sich<br />
im Überstehen von Krisen und Veränderungen.<br />
Das beruht auf klaren<br />
Werten, fundierter Firmenidentität<br />
und tiefem Selbstvertrauen.<br />
Change Excellence ist die Fähigkeit,<br />
alles – intern und extern – immer<br />
wieder rechtzeitig in Frage zu<br />
stellen, gepaart mit der Kraft des<br />
ständigen Neubeginns und des<br />
Beschreitens neuer Wege. Dazu<br />
braucht man engagierte Mitstreiter,<br />
organisatorische Freiräume und<br />
methodische Vielfalt, besonders<br />
jedoch unbegrenztes Denken.<br />
Change Excellence in diesem Sinne<br />
ist eine besondere, hochentwickelte<br />
CHANGE-EXCELLENCE ist Umgang mit<br />
Unsicherheit, beweist sich im Überstehen<br />
von Veränderungen und Krisen,<br />
basiert auf Firmenidentität, -botschaft<br />
und -philosophie.<br />
Form der Unternehmenskultur, die<br />
ohne großes Tamtam einfach funktioniert.<br />
Unsicherheit, Veränderungen,<br />
erlebtes Chaos werden künftig noch<br />
viel mehr als bisher berücksichtigt<br />
werden müssen. Alle wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen<br />
Veränderungen führen zu Marktdruck<br />
und erzwingen Wandel. Nur<br />
wer den Wandel anführt, wird die<br />
meisten Optionen behalten und<br />
am wenigstens darunter leiden.<br />
Nicht der Wind, sondern das Segel<br />
bestimmt die Richtung eines Bootes.<br />
Drachen steigen nur im Gegenwind!<br />
Feines Gespür<br />
Ein Unternehmer fällt täglich<br />
Dutzende von Entscheidungen.<br />
Diese Entscheidungen müssen das<br />
Unternehmen nach vorn bringen.<br />
Sie dürfen dem Wertekanon des<br />
Unternehmens nicht widersprechen.<br />
Sie müssen das Umfeld, die<br />
Gesellschaft berücksichtigen. Sie<br />
müssen das Team mitziehen. Sie<br />
müssen Verantwortungsübernahme<br />
auslösen. Alles andere führt in den<br />
Untergang.<br />
Das ist nicht einfach in einer Zeit<br />
des Wandels, der Umbrüche, der<br />
chaotischen Entwicklungen. Erfolgreiche<br />
Unternehmen haben zu allen<br />
Zeiten ein feines Gespür für die tatsächlich<br />
wichtigen Fragen gehabt.<br />
Sie haben sich nicht verführen lassen,<br />
nicht von Menschen, nicht von<br />
Emotionen, nicht von Illusionen.<br />
Aus der Analyse tausender Profile<br />
von Unternehmen im Wettbewerb<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
ergaben sich elf Überlegengebote<br />
(siehe Randspalte). Kein einzelnes<br />
von ihnen darf dauerhaft verletzt<br />
werden, wenn ein Unternehmen<br />
bestehen will. Sie sind unumstößlich.<br />
n<br />
Elf unumstößliche<br />
Überlebensgebote<br />
1. Rentabilität und Gewinn sichern<br />
Dauerhaftigkeit, Nachhaltigkeit.<br />
2. Liquidität ist wichtiger als<br />
Rentabilität – sie sichert das tägliche<br />
Überleben.<br />
3. Eigenkapital kommt vor<br />
Fremdkapital. Wer sollte Ihnen<br />
sonst sein Geld anvertrauen?<br />
4. Renner-Penner-Analysen zur<br />
Auslistung von Ladenhütern und<br />
zum Managen von Verkaufshits.<br />
5. CIA-Management(Critical Incident<br />
Approach): Bei jedem kritischen<br />
Vorfall alle Instrumente so verbessern<br />
oder ergänzen, dass derselbe<br />
Fehler nie wieder vorkommen kann.<br />
Aus Fehlern wird man klug.<br />
6. Cockpit-Controlling: Sie brauchen<br />
nur eine Handvoll kritische<br />
Controlling-Indikatoren, aber die<br />
täglich!<br />
7. Vollkommenheit ist Einfachheit:<br />
Vollkommenheit entsteht nicht<br />
dadurch, dass man nichts mehr<br />
hinzufügen kann, sondern dadurch<br />
dass man nichts mehr weglassen<br />
kann. Beispiel: Aldi.<br />
8. Szenario-Analyse: Stets mindestens<br />
den optimalen, den realistischen<br />
und den ungünstigsten Fall durchrechnen.<br />
Viele Pleiten wären vermeidbar<br />
gewesen, wenn man die<br />
eigene Worst-Case-Analyse ernst<br />
genommen hätte!<br />
9. Komplexitätskostenbeachten:<br />
Nur Vollkostenanalysen identifizieren<br />
versteckte Kostenfallen bei<br />
Investitionen, Outsourcings usw.<br />
Die könnten den Ruin bedeuten.<br />
10. Umfeldernstnehmen (Corporate<br />
Social Relationship, CSR): Man<br />
kann nicht dauerhaft straflos sein<br />
Umfeld (Stakeholder) ignorieren<br />
oder bekämpfen.<br />
11. SensibleErfolgskommunikation:<br />
Das Wichtigste in Zeiten der<br />
Individualisierung, Digitalisierung<br />
und Informationsgesellschaft ist<br />
der Dialog!<br />
17<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
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Wirtschaft<br />
Hilft der Kreditmediator?<br />
Ein Versuch der Bundesregierung, die Kreditklemme im<br />
Mittelstand zu entschärfen<br />
(Foto: ISB)<br />
Hans-Joachim Metternich, Kreditmediator der Bundesregierung<br />
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Jüngste Studien zeigen, dass etwa<br />
40% der Unternehmen verschlechterte<br />
Bedingungen für die Beschaffung<br />
von Krediten melden, höhere<br />
Zinsen beklagen und das Gesamtvolumen<br />
der Kreditvergabe in Deutschland<br />
gesunken ist.<br />
Der Mann fürs Feine<br />
Eine Antwort der Bundesregierung<br />
auf die Klage einer zunehmenden<br />
Kreditverknappung ist die Institution<br />
des Kreditmediators. Dieser<br />
hat die Aufgabe, gemeinsam mit<br />
Unternehmen, Kammern und Banken<br />
in einem Mediationsverfahren<br />
nach Finanzierungsmodellen und<br />
Lösungen für Unternehmen zu<br />
suchen, die sich an ihn wenden, weil<br />
ihnen kein Kredit gewährt wurde.<br />
Seit März <strong>2010</strong> hat Hans-Joachim<br />
Metternich seine Arbeit als Kreditmediator<br />
der Bundesregierung aufgenommen.<br />
Das Deutsche Institut<br />
für kleine und mittlere Unternehmen<br />
e. V. (DIKMU) hat sich Ende Juni<br />
<strong>2010</strong> bei den Unternehmen erkundigt,<br />
ob die in Aussicht gestellte<br />
Hilfe des Kreditmediators bei ihnen<br />
„ankommt“.<br />
Niedriger Bekanntheitsgrad und<br />
geringer Bedarf<br />
Wenngleich man angesichts der allgegenwärtigen<br />
Diskussion über eine<br />
Kreditklemme annehmen könnte,<br />
dass die meisten Unternehmen den<br />
neuen Kreditmediator des Staates<br />
kennen sollten, zeigt die Studie einen<br />
überraschend niedrigen Bekanntheitsgrad:<br />
Gerade einmal 39% der<br />
409 befragten Unternehmen kannten<br />
ihn. Spricht das nun dafür, dass<br />
die Kreditversorgung der Unternehmen<br />
doch nicht so schlecht ist, wie<br />
angenommen, oder deutet der niedrige<br />
Bekanntheitsgrad lediglich auf<br />
eine schlechte Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
hin? Viele Unternehmen informieren<br />
sich erst über einen Kreditmeditator,<br />
wenn sie aktuell in Kreditprobleme<br />
kommen.<br />
Vier von fünf Unternehmern brauchen<br />
ihn nicht<br />
Zudem ist tatsächlich bis heute keine<br />
Kreditklemme auf breiter Front in<br />
der Praxis erkennbar, obwohl dies<br />
wiederholt durch Verbände und in<br />
der Berichterstattung suggeriert<br />
wird. Alles dies mag die geringe<br />
Bekanntheit ebenso erklären wie die<br />
noch junge Schaffenszeit des staatlichen<br />
Kreditmediators. Gleichwohl<br />
zeigt sich noch Potenzial für mehr<br />
Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Auch der Bedarf korrespondiert mit<br />
der Bekanntheit: 82% der befragten<br />
Unternehmen gaben an, dass sie die<br />
Vermittlungsleistung eines Kreditmediators<br />
nicht benötigen. 41 Unternehmen<br />
(10%) gaben an, dass sie<br />
grundsätzlich einen Bedarf haben.<br />
Allerdings haben sie bisher noch<br />
keinen Kreditmediator in Anspruch<br />
genommen.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Nur 34 Mittelständler (8%) haben überhaupt ein solches<br />
Instrument zur Schlichtung von Streitigkeiten bei der Kreditvergabe<br />
zwischen Bank und Unternehmen bereits genutzt.<br />
Geteilte Erfahrungen<br />
Die Erfahrungen derjenigen Unternehmen, die bereits einen<br />
Kreditmediator in Anspruch genommen haben, sind zweigeteilt:<br />
53% hatten positive Erfahrungen gemacht, 47% hingegen<br />
negative. Die Einschätzungen differierten aber auch<br />
dahingehend deutlich, ob ein bankinterner oder ein freier<br />
Kreditmediator genutzt wird.<br />
Gerade einmal 39% waren mit bankinternen Kreditmediatoren<br />
zufrieden, dagegen waren es 56% bei den freien. Aufgrund<br />
der Unabhängigkeit und der doch recht starken Position<br />
als staatliche Stelle ist dem Kreditmediator des Bundes<br />
nicht nur ein guter Betreuungserfolg gewünscht, sondern<br />
auch zu erwarten.<br />
Manches lässt allerdings daran zweifeln: So steht den<br />
Unternehmen, die seine Hilfe in Anspruch nehmen wollen,<br />
ein aufwendiges und formalisiertes Antragsverfahren<br />
bevor. Zudem sieht das deutsche Modell anders als z. B. das<br />
französische keine eigene Kreditvergabe vor – es ist darauf<br />
beschränkt, Hinweise zu geben und zu vermitteln. Darüber<br />
hinaus ist die Personalausstattung des deutschen Kreditmediators<br />
gering: Ihm stehen nur sieben Mitarbeiter zur<br />
Seite, während sein französischer Kollege einen Stab von 250<br />
Mitarbeitern um sich versammelt. Viele Fälle wird er daher<br />
nicht bearbeiten können – bislang sind es aber immerhin<br />
schon etwa 50.<br />
Alternativen<br />
Jenseits der klassischen Kredite bei den Hausbanken – nach<br />
wie vor die primäre Fremdfinanzierung des Mittelstandes –<br />
werden seit der Krise verstärkt alternative Finanzierungen<br />
wie Factoring, Leasing oder Minderheits- und Mitarbeiterbeteiligungen<br />
genutzt. Fraglich ist zu diesem Zeitpunkt, ob<br />
dieser Trend nach der Krise weiter so anhalten wird. Alternativen<br />
für die Zukunft sind es allemal. n<br />
Prof. Jörn-Axel Meyer, David Ehmke<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Führungswechsel:<br />
Widersprüche fruchtbar machen!<br />
Teil 21 der Reihe „Führungs kompetenz im Mittelstand“<br />
von Dr. oec. habil. Jörg Schumann<br />
20<br />
Dr. oec. habil. Jörg Schumann<br />
(Foto: Dr. oec. habil. Jörg Schumann)<br />
„Ich denke, die Zeit ist reif, dass wir<br />
uns dem Thema Unternehmensnachfolge<br />
verstärkt zuwenden“,<br />
sagte der Präsident des Unternehmerverbands<br />
Sachsen e. V., als<br />
er mich am 31.03.<strong>2010</strong> zu einem<br />
Gespräch empfing. Hartmut Bunsen<br />
kannte die Fakten:<br />
Waren es doch im Zeitraum 20<strong>05</strong> bis<br />
2009 jährlich etwa 71 000 Familienunternehmen<br />
in Deutschland, die<br />
sich den Herausforderungen einer<br />
Stabübergabe an die nächste Generation<br />
gestellt haben. Der Freistaat<br />
Sachsen hatte daran mit etwa 2 770<br />
Nachfolgen jährlich den größten Anteil<br />
der neuen Bundesländer (Quelle:<br />
www.ifm-bonn.org).<br />
Somit stand und steht die strategische<br />
Frage nach dem „Quo vadis,<br />
Unternehmensführung?“ Hierzu verwertbare<br />
Orientierungen zu geben,<br />
könnte ein würdiger Beitrag eines<br />
Unternehmerverbands sein, folgerte<br />
ich. Wie ich mir den Beitrag denn<br />
(Quelle: © IfM Bonn)<br />
konkret vorstelle, fragte der Präsident.<br />
Herr Bunsen kannte mich –<br />
und hörte mir zu. Er wusste, dass ich<br />
im März 1990 als Firmengründer in<br />
meiner Heimatstadt Leipzig dem damaligen<br />
„Unternehmerverband der<br />
DDR“ beitrat, 1993 in den Vorstand<br />
des Unternehmerverbands Sachsen<br />
e. V. gewählt wurde und fünf Jahre<br />
lang in diesem Ehrenamt tätig war.<br />
Das Problem<br />
„Wir beide kennen es aus eigener<br />
Erfahrung: Jeder Führungswechsel<br />
hat zwei Dimensionen – den Sachund<br />
den Personenbezug. Während<br />
die juristischen, steuerlichen und<br />
finanziellen Fragen in der Regel als<br />
Ergebnis harter Sacharbeit geklärt<br />
werden, bleibt der Personenbezug<br />
oft unterbelichtet: Wie ticken der/die<br />
Übergebende und Übernehmende?<br />
Gibt es wesentliche Unterschiede<br />
im Denken, Fühlen, Handeln und<br />
Verhalten? Wenn ja, wie könnten<br />
sich die Unterschiede auf die Art und<br />
Weise der Unternehmensführung<br />
auswirken? Und inwiefern könnten<br />
erkennbare Veränderungen den<br />
Unternehmens erfolg beeinflussen?<br />
Solche Fragen werden zu wenig<br />
gestellt – und kaum beantwortet.<br />
Und genau hier sehe ich einen erheblichen<br />
Orientierungsbedarf im<br />
Mittelstand!“, antwortete ich. Der<br />
Präsident kannte das Problem. Klar,<br />
dass ihn die Lösung interessierte.<br />
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Wirtschaft<br />
Die Lösung<br />
Vielfach „fällt der Apfel weiter vom<br />
Stamm“. Das heißt, der/die Übernehmende<br />
– in Familienunternehmen ist<br />
das meist ein Sohn oder eine Tochter<br />
– tickt oft anders als der/die Übergebende:<br />
Er/Sie nimmt oft anders wahr<br />
und beurteilt das Wahrgenommene<br />
entsprechend anders. Das ganze wird<br />
dann dramatisch, wenn z. B. der Senior<br />
in einem einjährigen „Paarlauf“<br />
versucht, den Junior „an die Hand zu<br />
nehmen“, um ihm zu „zeigen, wo es<br />
im Unternehmen lang geht“.<br />
Die aus dem „Anders sein“<br />
resultierenden Widersprüche<br />
fruchtbar zu machen, ist der<br />
Schlüssel zum Erfolg beim<br />
Führungswechsel.<br />
An der Schnittstelle zwischen Vergangenheit<br />
und Zukunft sollte gelten:<br />
1. Senior und Junior sollten lernen,<br />
sich wechselseitig zuzuhören und<br />
den wahren Kern scheinbar „verquerter“<br />
Gedanken des jeweils<br />
anderen zu ergründen und gemeinsam<br />
zu verwerten.<br />
bisher“ oder „Alles auf Neu“ nicht<br />
alles „auf den Kopf stellen“ zu<br />
wollen sowie ein feines Gespür<br />
dafür zu entwickeln, dass der Senior<br />
an dem von ihm Geschaffenen<br />
mit Kopf, Herz und Hand hängt<br />
und sich letztlich fragt, was aus<br />
ihm und seinem Lebenswerk wird,<br />
wenn er es aus der Hand gibt.<br />
21<br />
Sofern Senior und Junior im<br />
Gleichklang ticken – was oft recht<br />
langweilig ist – mag das ja gehen!<br />
Doch wenn das nicht der Fall ist,<br />
dann kann bei dem „an-die-Handnehmen“<br />
ein erhebliches Konfliktpotenzial<br />
freigesetzt werden. Die sich<br />
daraus ergebenden Widersprüche in<br />
der „Doppelspitze“ können dazu beitragen,<br />
das Klima sowohl zwischen<br />
Senior und Junior als auch im Unternehmen<br />
zu vergiften.<br />
2. Der Senior sollte lernen, loszulassen<br />
und eine neue Lebensperspektive<br />
für seine eigene Zukunft<br />
zu entwickeln. Im Hier und Heute<br />
sollte er davon abkommen, seine<br />
Erfahrungen undifferenziert „herunterzuladen“<br />
– konstruktive<br />
Erfahrung ist im Miteinander gefragt!<br />
3. Der Junior sollte lernen, bei der<br />
Frage nach dem „Weiter wie<br />
„Ein interessanter Ansatz“, fand der<br />
Präsident. Er empfahl mir, meine Gedanken<br />
weiterzuentwickeln. Das tue<br />
ich gern (Fortsetzung folgt).<br />
Übrigens: Mein Buch „Führungswechsel<br />
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neu ausrichten“ erscheint<br />
diesen Herbst. Sie können, wenn Sie<br />
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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Innovation<br />
Der Hightech-Bauer<br />
Hilfe aus dem Orbit für punktgenauen Ressourceneinsatz<br />
teerzeugnissen und Rohstoffen via<br />
Internetbörse gehört zum Alltag vieler<br />
Landwirte.<br />
22<br />
Satellitengesteuerte Traktoren, Hightech-Sensoren<br />
und Feldroboter: Neue<br />
Technologien erobern die Ackerflächen.<br />
Sie sollen der Landwirtschaft<br />
helfen, die Herausforderungen einer<br />
wachsenden Weltbevölkerung zu<br />
meistern.<br />
Dank innovativer Agrartechnik<br />
werden Anbau und Ernte von Kulturpflanzen<br />
umweltfreundlicher,<br />
effizienter und nachhaltiger. Bei innovativen<br />
Technologien denken die<br />
meisten an Schlüsselloch-Chirurgie,<br />
Nanoroboter oder Brennstoffzelle.<br />
Dabei finden sich Hightech-Geräte<br />
heute längst auch schon in der<br />
Landwirtschaft. Die Agrarbranche<br />
wartet mit hochinnovativen Technologien<br />
auf – und hängt sogar die<br />
Automobilindustrie ab: Nicht nur<br />
der onlinebasierte Handel von Ern-<br />
Mehr Effizienz auf dem Acker<br />
Auch satellitengestützte Informationssysteme<br />
erobern weltweit<br />
zunehmend die Agrarbetriebe. Dank<br />
der Hilfe aus dem Orbit können<br />
Landmaschinen beispielsweise zentimetergenau<br />
ihre Bahnen über die<br />
Felder ziehen. Die GPS-gesteuerten<br />
Maschinen erleichtern die Arbeit der<br />
Landwirte und sorgen für mehr Effizienz<br />
auf dem Acker:<br />
Je präziser beispielsweise Spritzaggregate<br />
mit Pflanzenschutzmitteln<br />
oder hochmoderne Sämaschinen<br />
durch die Furche gelenkt werden,<br />
desto geringer sind die Verluste<br />
beim Ausbringen. Die moderne<br />
Landtechnik hat sich eindeutig zur<br />
Hightech-Branche entwickelt – und<br />
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In Zukunft wird es noch stärker als<br />
bisher um effizientere Technologien<br />
bei Energieeinsatz, Rohstoffeinsatz<br />
und Ernte gehen. Das spiegelt sich<br />
in den Steigerungsraten wider: 1950<br />
ernährte ein Bauer 40 Menschen,<br />
heute sind es bereits 147. Setzt sich<br />
der Trend so fort, wird im Jahr 2<strong>05</strong>0<br />
ein Bauer 186 Menschen satt machen<br />
können.<br />
Produktivitätssteigerungen<br />
unerlässlich<br />
„Die Landwirtschaft befindet sich im<br />
Umbruch und muss sich zunehmend<br />
den globalen Herausforderungen<br />
stellen“, sagt Prof. Dr. Thomas Jungbluth,<br />
Präsident des Kuratoriums für<br />
Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft.<br />
Die landwirtschaftlich nutzbaren<br />
Flächen lassen sich kaum ausdehnen,<br />
im Gegenteil: Nach Angaben der Vereinten<br />
Nationen und der FAO stehen<br />
bis zum Jahr 2<strong>05</strong>0 pro Mensch nur<br />
noch etwa 1 800 qm für den Ackerbau<br />
taugliche Flächen zur Verfügung<br />
– im Jahr 1950 waren es mit 5 100 qm<br />
fast dreimal so viel. Wie viele andere<br />
Agrar-Experten ist auch Jungbluth<br />
Mit GPS können Mähdrescher und Traktoren ihre Bahnen mit einer Genauigkeit<br />
von bis zu zwei Zentimetern über die Äcker ziehen.<br />
der Ansicht: „Produktivitätssteigerungen<br />
bezogen auf die Fläche sind<br />
für die künftige Ernährungssicherung<br />
unerlässlich.“<br />
Zweitwichtigster Markt für<br />
Serviceroboter<br />
Um die Landwirtschaft in Sachen<br />
Effizienz noch weiter zu trimmen,<br />
haben Maschinenhersteller Hochleistungs-Apparate<br />
für alle Bereiche<br />
der Landwirtschaft entwickelt:<br />
Längst setzt man beispielsweise<br />
in der Viehzucht auf maschinelle<br />
Hilfe – beim Füttern der Tiere oder<br />
dem Entmisten der Ställe. Computergestützte<br />
Milchanalysen liefern<br />
jederzeit Informationen über die<br />
Tiere, Spezialsoftware erstellt daraus<br />
die individuelle Kraftfutterrezeptur.<br />
Immer mehr Melkroboter werden in<br />
den Viehställen installiert. Auf dem<br />
Feld prägen Hightech-Mähdrescher,<br />
-Traktoren und -Häcksler das Bild der<br />
modernen Landwirtschaft. Die Branche<br />
ist nach Verteidigung, Rettung<br />
und Sicherheit der zweitwichtigste<br />
Markt für Serviceroboter, so das Statistical<br />
Department der International<br />
Federation of Robotics (IFR).<br />
Und die Automatisierung schreitet<br />
weiter voran: Der Einsatz von Robotern,<br />
Sensoren, neuen Medien und<br />
Maschinen wird zu einem dramatischen<br />
technischen Umbruch führen<br />
23<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Innovation<br />
24<br />
Arbeitsteilung: Die Steuerung des Traktors übernimmt das GPS. Auf dem Dach<br />
sitzt der gelbe Empfänger.<br />
und den Landwirt der Zukunft vor<br />
neue Herausforderungen stellen.<br />
Precision Farming<br />
Allen Hightech-Entwicklungen in der<br />
Landwirtschaft ist gemeinsam: Sie<br />
sollen Kosten senken, umweltschonender<br />
sein und für höhere Erträge<br />
sorgen. Dabei helfen mittlerweile<br />
auch moderne Technologien wie die<br />
satellitengestützte Positionierung,<br />
kurz GPS. Für das sog. „Precision<br />
Farming“, also die Präzisionslandwirtschaft,<br />
sind Sensoren und GPS<br />
wichtige Instrumente: So können<br />
Mähdrescher und Traktoren ihre<br />
Bahnen mit einer Genauigkeit von<br />
bis zu zwei Zentimetern über die<br />
Äcker ziehen.<br />
Verschiedene Sensoren erfassen<br />
zudem Bodenbeschaffenheit, Pflanzenbestände<br />
und Schädlingsbefall,<br />
so dass sich auf Karten mehrere<br />
Wachstumsperioden vergleichen<br />
lassen. Dadurch kann der Landwirt<br />
präzise aussäen und Pflanzenschutzmittel<br />
gezielter einsetzen. „Mobile<br />
Spritzcomputer regeln automatisch<br />
die Menge an Pflanzenschutzmittel“,<br />
sagt Dr. Reinhard Friessleben,<br />
Applikationstechniker bei Bayer<br />
CropScience in Monheim.<br />
Durch computergestützte Übertragung<br />
können die Informationen<br />
über Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz,<br />
Bodengüte oder<br />
Ernteerträge in der sog. Ackerschlagdatei<br />
gesammelt werden. So sind die<br />
Feldarbeiten immer nachvollziehbar.<br />
Punktgenauer Einsatz von<br />
Düngemitteln<br />
„An der Schnittstelle zwischen Technik<br />
und Landwirtschaft arbeiten wir<br />
mit Landmaschinenherstellern eng<br />
zusammen und unterstützen diese<br />
beispielsweise bei der Entwicklung<br />
umweltgerechter Spritztechnologien“,<br />
so der Bayer-Experte. Hier<br />
kann die GPS-Technologie hilfreiche<br />
Mit Satellitenunterstützung über das Feld: In modernen Landmaschinen ist der<br />
Computer bereits bis ins Cockpit vorgedrungen und steuert präzise die Abläufe.<br />
Impulse liefern: „Die Felder sind in<br />
seltenen Fällen exakt rechteckig“,<br />
erklärt Friessleben. „Die Düsen der<br />
teilweise bis zu 36 Meter langen<br />
Spritzgestänge lassen sich dank GPS<br />
an den Feldgrenzen besser ausrichten,<br />
so dass nur die Nutzpflanzen mit<br />
dem Pflanzenschutzmittel in Kontakt<br />
kommen.“ Auch beim Befüllen und<br />
Reinigen der Systeme kommt Hightech<br />
zum Einsatz, um die Belastung<br />
für Mensch und Umwelt möglichst<br />
gering zu halten.<br />
Zudem ist die Bodenqualität nicht<br />
überall identisch. Sensoren können<br />
solche Unterschiede feststellen oder<br />
auch den Grünanteil der Pflanzen<br />
bestimmen. Dadurch lassen sich<br />
Düngemittel für ein gleichmäßiges<br />
Pflanzenwachstum gezielt<br />
ausbringen. „Nicht zuletzt muss<br />
die Landwirtschaft der Zukunft so<br />
nachhaltig wie möglich sein“, sagt<br />
Dr. Thomas Engel, Manager des<br />
Landmaschinenherstellers John<br />
Deere ISG Europe. „Der Einsatz von<br />
Pflanzenschutz- und Düngemitteln<br />
soll punktgenau und nur exakt in der<br />
Menge erfolgen, die für das optimale<br />
Pflanzenwachstum nötig ist.“<br />
Roboterschwärme für die Feldarbeit<br />
Um noch effizienter und ressourcenschonender<br />
zu wirtschaften, wird<br />
auch an Robotern gearbeitet, die<br />
möglichst selbstständig Bereiche<br />
der Feldbearbeitung übernehmen<br />
können. Diese müssen besonders<br />
leicht sein. Denn schwere Maschinen<br />
haben den Nachteil, dass sie viel<br />
Energie verbrauchen und den Boden<br />
verdichten – was weiteren Energieaufwand<br />
erfordert, um die Erde<br />
anschließend wieder zu lockern.<br />
Wissenschaftler forschen bereits an<br />
kleinen, leichten Feldrobotern und<br />
Roboterschwärmen: Diese könnten<br />
rund um die Uhr auf großen und<br />
kleinen Flächen ihre Arbeit verrichten.<br />
Durch optische Sensoren<br />
machen sie sich ein Bild von der<br />
Nutzpflanze und messen die Dichte<br />
der Pflanzenmasse. Sie können<br />
Schadinsekten, Pilzerreger oder Unkräuter<br />
ausfindig machen und diese<br />
dann gezielt mit spezifischen Pflan-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Innovation<br />
(Fotos: © Bayer CropScience AG)<br />
zenschutzmitteln bekämpfen. In<br />
Zukunft sollen große Maschinen und<br />
kleine Feldroboter in einer Art Flotte<br />
zusammenarbeiten. „Allerdings müssen<br />
die Maschinen dazu miteinander<br />
kommunizieren“, sagt Jungbluth.<br />
Derzeit arbeiten die Wissenschaftler<br />
an intelligenten Computerprogrammen<br />
und Datenstandards, damit sich<br />
künftig Arbeitsprozesse aufeinander<br />
abstimmen lassen und reibungslos<br />
ineinander greifen.<br />
25<br />
Exakte Messergebnisse bei 200 km/h<br />
Auch die Landmaschinen selbst<br />
werden immer mehr zu Hightech-<br />
Gefährten. Vor allem aufgrund der<br />
stärkeren Bedeutung der nachwachsenden<br />
Rohstoffe für Biogas-Anlagen<br />
mussten die Feldmaschinen weiterentwickelt<br />
werden.<br />
So sind beispielsweise sog. Feldhäcksler<br />
vielseitiger und komplexer<br />
geworden. Es kommt nicht mehr nur<br />
darauf an, dass Erntegut wie Gras,<br />
Hightech in der Forschung: Dr. Wolfgang Röben (l.) und Frank Marciniak prüfen<br />
chemische Wirkstoffe, die in der hochmodernen Substanzbibliothek von Bayer<br />
CropScience in Monheim lagern.<br />
Mais oder Luzerne (Schneckenklee)<br />
geerntet und zerkleinert wird. Bereits<br />
während der Ernte lässt sich die Silagequalität<br />
mit dem sog. HarvestLab<br />
testen: Mit Nahinfrarotlicht, das je<br />
nach Feuchtigkeit des Ernteguts unterschiedlich<br />
reflektiert wird, lässt<br />
sich der Trockenmasse-Gehalt direkt<br />
bestimmen. Etwa 17 mal pro Sekunde<br />
nimmt das mobile Pflanzenlabor die<br />
geernteten Schnipsel unter die Lupe.<br />
Selbst bei einer hohen Durchlaufgeschwindigkeit<br />
von ü ber 200 km/h<br />
liefert der Sensor exakte Messungen.<br />
Und dank kabelloser Datenübertragung,<br />
abrufbar über das Internet,<br />
weiß der Landwirt immer genau, wo<br />
seine Maschinen gerade sind – und<br />
kann so seine Flotten effizient auslasten.<br />
■<br />
>> METALL / STAHLBAU<br />
>> FASSADEN / FENSTERBAU<br />
>> ROHRLEITUNGSBAU<br />
>> ENERGIE / ANLAGENBAU<br />
>> SÄGEWERK IN SARAJEVO<br />
Preisträger 2009<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Colak Group<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />
Rudolf-Diesel-Straße 33 | D - 56220 Urmitz<br />
Phone: 0049 (0) 2630 / 960 520 | Fax: 0049 (0) 2630 / 960 529 | E-Mail: info@colak.eu
Wirtschaft<br />
Vom Scheitern des Glücksspielstaatsvertrages<br />
Geringe Gewinne, weniger Steuern, kein Schutz vor Spielsucht<br />
26<br />
In Deutschland sieht die Glücksspiellandschaft anders aus als in Las Vegas<br />
Eine Expertenrunde bei der Friedrich-<br />
Naumann-Stiftung diskutierte die<br />
Zukunft der deutschen Glücksspiellandschaft:<br />
Lotteriegesellschaften<br />
schütten wegen wegbrechender<br />
Einnahmen weniger Mittel an gemeinnützige<br />
Organisationen aus,<br />
Unternehmer werden ruiniert, der<br />
Staat nimmt weniger Steuern ein<br />
– und die Spielsüchtigen zocken<br />
weiter, in Spielhallen und Hinterzimmern.<br />
Ebenso verheerend wie<br />
die wirtschaftlichen Folgen des 2008<br />
geschlossenen Glücksspielstaatsvertrages<br />
bewertete die Runde aus Unternehmern,<br />
Juristen und Managern<br />
in Bremen die juristische Konstruktion,<br />
mit der die Lotto-Toto-Gesellschaften<br />
zu Quasi-Monopolisten auf<br />
dem Wettspiel-Markt gemacht worden<br />
waren.<br />
Sinkende Einnahmen<br />
Dass selbst die Monopolisten seit Inkrafttreten<br />
des Staatsvertrages sinkende<br />
Einnahmen verzeichnen, liegt<br />
an dem Verbot von Glücksspielen im<br />
Internet, dem auch virtuelle Lotto-<br />
Toto-Scheine zum Opfer gefallen<br />
sind. Vor allem jüngere Menschen<br />
haben offenbar gern via Website ihre<br />
Kreuze gemacht. Dass den gemeinnützigen<br />
Monopol-Wettanbietern<br />
Umsätze und Gewinne verloren gehen,<br />
bestritt auch der Geschäftsführer<br />
der Bremer Toto und Lotto GmbH,<br />
Michael Barth, nicht. Allerdings:<br />
Auch der regelwütigste Bundesrat<br />
kann das staatliche Wettmonopol<br />
nicht absolut gestalten. Aufgrund<br />
eines bis heute geltenden Reichsgesetzes<br />
aus Weimarer Zeiten dürfen<br />
– als private Unternehmen aufgestellte<br />
– Pferdewetten-Buchmacher<br />
weiterhin geschäftlich tätig sein,<br />
während andere private Wettspiel-<br />
Unternehmen dem Bestreben der<br />
Bundesländer zum Opfer fielen,<br />
Wetteinnahmen allein staatlichen<br />
Monopolisten zu genehmigen.<br />
Schlechte Noten<br />
(Foto: © Alexander Hauk/PIXELIO)<br />
Dass das Staatssäckel, aus dem bekanntlich<br />
Ausgaben und Investitionen<br />
für die Allgemeinheit finanziert<br />
werden, nicht voller wird, liegt<br />
schlicht daran, dass nur funktionierende,<br />
nicht aber verbotene Unternehmen<br />
Steuern zahlen.<br />
Sowohl aus wirtschaftlicher wie<br />
rechtssystematischer Sicht stellten<br />
Rechtsanwalt Markus Maul, Präsident<br />
des Verbandes der europäischen<br />
Wettunternehmer, Ex-Werder-Bremen-Geschäftsführer<br />
für Marketing<br />
und Finanzen Manfred Müller und<br />
der Wirtschaftswissenschaftler Luca<br />
Rebeggiani vom Center for Sports<br />
Management der Leibniz Universität<br />
Hannover den Bundesländern<br />
schlechte Noten aus.<br />
Was ist erlaubt?<br />
Wirtschaftsexperten gehen nach Angaben<br />
des Deutschen Lottoverbandes<br />
derzeit davon aus, dass die Bundesländer<br />
bis zum Ende der vierjährigen<br />
Laufzeit des Glücksspielstaatsvertrages<br />
voraussichtlich rund 11 Mrd.<br />
Euro Umsatz und damit 5 Mrd. Euro<br />
an Steuern und Zweckerträgen einbüßen<br />
werden.<br />
Michael Barth mochte sich den<br />
politischen Bewertungen seiner<br />
Diskussionspartner zwar nicht<br />
anschließen, bestätigte allerdings<br />
die meisten der dargelegten Zahlen.<br />
Eingeladen hatte die Friedrich-<br />
Naumann-Stiftung für die Freiheit<br />
(FNS) in Zusammenarbeit mit der<br />
Liberalen Gesellschaft Bremen.<br />
Auch die ordnungspolitische Frage,<br />
wieso „normale“ Wettunternehmen<br />
verboten, de-facto-Glücksspiel-<br />
„Abgefahrene“ Preise für<br />
Ihren Fuhrpark.<br />
Steffen Schmidt<br />
Generalvertretung der Allianz<br />
Georg-Schumann-Str. 200, 04159 Leipzig<br />
Tel. 0341.911 5 112<br />
e-mail: steffen.schmidt@allianz.de<br />
Sind Sie an einer Senkung Ihrer Fuhrparkkosten interessiert - ohne dafür Abstriche bei<br />
Service und Betreuung zu riskieren? Wollen Sie für Leasing, Finanzierung und Versicherung<br />
einen Ansprechpartner? Dann könnten wir Partner werden. Testen Sie uns!<br />
Hoffentlich Allianz.<br />
www.allianz-steffen-schmidt.de<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Fernsehsender und -sendungen aber<br />
erlaubt sind, konnte die Runde nicht<br />
beantworten.<br />
Löchrig<br />
Monopole, so stellte Rechtsanwalt<br />
Horst-Jürgen Lahmann, als Vorsitzender<br />
der Liberalen Gesellschaft<br />
Bremen Gastgeber der Diskussionsrunde<br />
im Bremer Presseclub, treffend<br />
fest, seien durchaus vertretbar, zuweilen<br />
sogar geboten. Dies gelte aber<br />
nur dann, wenn die Allgemeinheit<br />
von Monopol-Strukturen profitiere.<br />
Echten Nutzen des löchrigen Wettmonopols<br />
konnte indes niemand<br />
erkennen.<br />
Uwe Woltemath, Vorsitzender der<br />
FDP-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft,<br />
plädierte ergo für mehr<br />
politische und gesetzgeberische<br />
Kreativität. Er forderte klare Regelungen<br />
für freies Unternehmertum<br />
auch auf dem Wettmarkt und behielt<br />
dabei die Interessen der Verbraucher<br />
im Blick: Ihnen müssten gesetzliche<br />
Regelungen die Sicherheit bieten,<br />
Gewinne gegebenenfalls einklagen<br />
zu können. Forderungen, denen sich<br />
auch Wett-Lobbyist Maul anschließen<br />
konnte.<br />
Modelle<br />
Dass die Bremer mit ihrer Kritik<br />
am geltenden Staatsvertrag nicht<br />
allein sind, zeigten Äußerungen<br />
des schleswig-holsteinischen CDU-<br />
Mannes Thomas Stritzel, der sich<br />
seit Jahren von Kiel aus mit der<br />
Materie Glücksspiel politisch befasst<br />
und für den schleswig-holsteinischen<br />
Gesetzesentwurf plädierte.<br />
Dem schloss sich auch der Münchener<br />
Rechtsanwalt Dr. Wulf Hambach<br />
an. Es müsse, so Hambachs<br />
Forderung zum Ende der Veranstaltung,<br />
im Bereich Online-Glücksspiel<br />
eine europäische Lerngemeinschaft<br />
entstehen, da es bereits gute Modelle<br />
bei den europäischen Nachbarn<br />
gebe: „Die Beispiele England,<br />
Italien und Frankreich beweisen,<br />
dass legalisierte Märkte besser kontrollierbar<br />
sind. Ein staatliches Monopol<br />
verringert nicht zwangsläufig<br />
Manipulation und Suchtpotenziale.“<br />
Weniger starr<br />
So sei insbesondere der Hoyzer-Skandal<br />
ein Beleg für das Versagen der<br />
staatlichen Anbieter, folgert der Experte<br />
für EU-weites Glücksspielrecht.<br />
Mit entsprechenden gesetzlichen Initiativen<br />
der Länder sollen die starren<br />
geltenden Regelungen nun aufgebrochen<br />
werden. Ernsthaft Spielkranke,<br />
so ist zu vermuten, scheren<br />
sich ohnehin wenig um staatliche<br />
Verbote in Deutschland. Oder um es<br />
mit klaren Worten Manfred Müllers<br />
zu sagen: „Als man in England Sportwetten<br />
verboten hatte, stellte man<br />
fest, dass die Süchtigen eben auf den<br />
Fidschi-Inseln spielen.“ n<br />
Suchtgefahr<br />
Andreas Schultheis<br />
n „harte“ Glücksspiele: Spiele mit<br />
einer schnellen Spielabfolge, wie<br />
beispielsweise Geldspielgeräte mit<br />
Gewinnmöglichkeit und bestimmte<br />
Kasinospiele (Quelle: BZgA)<br />
n Automaten-Spielhallen sind nicht<br />
vom geltenden Monopol betroffen<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Dreiste Tatsachenverdrehung<br />
Geniestreich der Antidiskriminierungsstelle um anonyme Bewerbungen<br />
28<br />
Sieht grundlos schwarz:<br />
ADS-Chefin Christine Lüders<br />
(P.T.-Montage, Foto: ADS Bund)<br />
Prof. Leo Kaas und Christian Manger<br />
aus Konstanz präsentierten 2008<br />
eine aufwändige Feldstudie. Sie erfanden<br />
jeweils zwei gleichwertige<br />
Bewerbungen mit deutsch oder türkisch<br />
klingenden Vor- und Zunamen,<br />
E-Mail-Adressen, Handynummern,<br />
Lebensläufen, Schulabschlüssen und<br />
Referenzen. 528 Praktikumsangebote<br />
für Wirtschaftsstudenten, vor allem<br />
von Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern,<br />
wurden nun mit 1 <strong>05</strong>6 „deutschen“<br />
und „getürkten“ Bewerbungen<br />
beliefert. Würden deutsche Namen<br />
bevorzugt werden? Das kam heraus:<br />
1) Ohne Referenzen war die Rückrufwahrscheinlichkeit<br />
bei „deutschen“<br />
Namen um 14 Prozent höher als bei<br />
„türkischen“ Namen.<br />
2) Diese Unterschiede ließen sich nur<br />
bei Jobangeboten aus Marketingabteilungen<br />
wiederholen, jedoch<br />
in keiner anderen Abteilung.<br />
3) Hatten die „Bewerber“ zwei Referenzen<br />
beigelegt, fand sich gar<br />
KEIN Unterschied.<br />
Das leuchtet ja auch ein: Wenn man<br />
keine Referenzen hat, versucht man<br />
die Lebenserfahrungen des Bewerbers<br />
zu erkennen. Und selbstverständlich<br />
muss sich ein Marketingexperte<br />
in die (deutsche) Zielgruppe<br />
hineinversetzen können, ein Controller<br />
aber nicht. So gelesen, widerlegen<br />
die Resultate die Hypothese<br />
der „Diskriminierung“. Doch davon<br />
lässt sich die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle<br />
in Berlin, Christine<br />
Lüders, nicht abschrecken. Aus der<br />
kleinen Konstanzer Universitätsstudie<br />
wird eine große, amtliche, beim<br />
IZA in Bonn. Dann werden die Zahlen<br />
verdreht. Und hunderte Journalisten<br />
merken nicht, dass die beiden Sätze<br />
„deutsche Namen werden 14 Prozent<br />
häufiger eingeladen“ und „türkische<br />
Namen werden 14 Prozent seltener<br />
eingeladen“ verschiedene Zahlen<br />
ergeben. Politisch korrekt sekundiert<br />
IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann:<br />
„Diskriminierung auf dem<br />
Arbeitsmarkt ist auch weiterhin ein<br />
verbreitetes Phänomen von erheblichem<br />
Ausmaß.“ Als Lösung des<br />
herbeigeredeten Problems präsentiert<br />
die ehemalige Lufthansa-Vorstandsreferentin<br />
Lüders die „anonymisierte<br />
Bewerbung“ wie den Stein der Weisen:<br />
SekretärInnen sollen Name, Geschlecht,<br />
Alter, Herkunft, Nationalität,<br />
Religion und Foto der BewerberInnen<br />
in den Unterlagen schwärzen, damit<br />
PersonalchefIn nicht nach Vorurteilen,<br />
sondern nach Qualifikation urteilt.<br />
Firmen wie L‘Oréal und Procter<br />
& Gamble nutzen den Medienrummel<br />
als kostenfreie Werbung und beteiligen<br />
sich an einem „Testlauf“ zur<br />
anonymen Bewerbung.<br />
Weder Lüders noch die meisten Journalisten<br />
stört, dass 99 Prozent aller<br />
Firmen nicht mit Procter & Gamble<br />
oder der Lufthansa vergleichbar<br />
sind, dass die Unternehmerverbände<br />
den Popanz rundum ablehnen und<br />
dass gerade der Mittelstand schon<br />
seit jeher zur Auswahl der fähigsten<br />
Mitarbeiter gezwungen ist, weil das<br />
Unternehmen sonst den Bach runtergeht.<br />
Die Staatsangestellte mit Pensionsanspruch<br />
belehrt am 18. August<br />
<strong>2010</strong> in der FAZ drei Millionen privat<br />
haftende Unternehmer: „Das Unternehmen<br />
kann davon nur profitieren,<br />
wenn lediglich Qualifikationen und<br />
nicht eingefahrene Muster über eine<br />
Einstellung entscheiden.“ Diese Belehrung<br />
haben die allermeisten von<br />
ihnen nicht verdient. n<br />
Medizin<br />
Menschliche Zuwendung und Kompetenz sind die Basis für eine hohe Behandlungs- und Pflegequalität zum Wohle<br />
unserer Patienten. Die bewusste Nutzung des medizinischen Fortschritts und technischer Innovationen unterstützen<br />
unsere Behandlungsziele. Die fachliche und persönliche Kompetenz sowie die Professionalität unsere Mitarbeiter<br />
fördern wir durch Ausbildung und kontinuierliche Fort- und Weiterbildung.<br />
Mensch<br />
Die Klinik achtet ihre Patienten in ihrer individuellen Persönlichkeit und ihren Rechten. Wie bieten umfängliche Informationen<br />
und hohe Servicequalität. Motivierte Mitarbeiter sind eine wichtige Voraussetzung für die Zufriedenheit unsere<br />
Kunden. Wir gehen respektvoll und kooperativ miteinander um.<br />
Für Menschen – Mit Menschen<br />
Plauensche Straße 37 | 08468 Reichenbach | Tel. 03765 / 54-0 | Fax 03765 / 54-8241 | info.reichenbach@pk-mx.de | www.paracelsus-kliniken.de
Der Blaue Pfau<br />
Wirtschaft<br />
Ein Kunst-Haus hat seine Türen weit geöffnet<br />
(Foto: Eylert E. Acher)<br />
Internationalität ist sein Markenzeichen. Der Galerist und<br />
Kurator Prof. Eylert E. Acher ist Experte für russische Kunst.<br />
Der Kunstsammler hat sich in seinem Heimatort einem<br />
weiteren Projekt zugewandt: Nordrhein-Westfalen trifft<br />
Sibirien. Seit Kurzem hat das Ehepaar Acher ein sehenswertes<br />
Event-Galerie-Café auf die Beine gestellt. Rund 20<br />
km nördlich von Aachen sticht unter den lokalen Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt Übach-Palenberg ein auffälliges<br />
Haus hervor.<br />
Wie in einem russischen Märchen erwartet ein einladendes<br />
Haus seine Gäste. Die Impression, die dem Haus<br />
seinen Namen gibt, ist die riesige, prachtvolle Bleiverglasung<br />
im rückwärtigen Fenster zum Garten: der blaue Pfau<br />
mit seinem aufgeschlagenen Federrad.<br />
EL ARTE<br />
Der Künstler Nicolai Ostrizov aus dem fernen Bernaul,<br />
Hauptstadt der russischen Region Altai im Süden Westsibiriens,<br />
schuf – und zwar „freihändig“ – die Entwürfe der<br />
Fassadenmalerei. Das Haus ist extrem farbig, drei blaue<br />
Pfauen umspielen die Mauern.<br />
Die barocken Lettern „EL ARTE“ auf der Vorderansicht sind<br />
Programm. Natalya Acher und ihr Team geben auch ihren<br />
Küchenkreationen für bis zu 40 Personen in Geschmack<br />
und Gestaltung eine hohe künstlerische Wertigkeit. Die<br />
große Terrasse draußen und der Wandelgarten im Wald<br />
mit gewaltigen Bäumen, exotischen Pflanzen und einer<br />
großen Rasenfläche mit Bänken und Schaukeln sind ein<br />
gediegener Rahmen, um das Ambiente von Jugendstil, art<br />
deco, geschmackvoll platziertem Nippes (zusammengetragen<br />
aus vielen Regionen dieser Welt) und meisterlichen<br />
Gemälden auf sich wirken zu lassen. Das Haus ist ein Anziehungspunkt<br />
in der Gegend, Teil des gesellschaftlichen<br />
Lebens – und ein Kunstgenuss. n<br />
achers-art<br />
n Sammlung aus Gemälden, Lithografien, Zeichnungen und<br />
Skulpturen namhafter, ausgezeichneter Künstler<br />
n Sammlung ausgewählter russischer Kunst sowie Bestände von<br />
Chagall-Ausstellungen<br />
n Künstlerförderung<br />
n Ausstellungsmanagement<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Stroh<br />
zu Gold<br />
Vor genau 200 Jahren schrieb Jacob Grimm „Rumpelstilzchen“<br />
als Nr. 55 seiner Kinder- und Hausmärchensammlung auf. Die<br />
schöne Müllerstochter sollte für den König Stroh zu Gold spinnen<br />
oder sterben. Sie musste dafür die Hilfe des bösen Rumpelstilzchens<br />
annehmen. In Vilshofen a. d. D., in Neumarkt i. d. Opf., im<br />
Vogtlandkreis, in den Landkreisen Borken im Münsterland und<br />
Teltow-Fläming am Rande Berlins – überall gibt es in Deutschland<br />
Regionen, die verstanden haben, die „Kasse des Königs“ zu füllen,<br />
ohne dabei Müllerstöchter zu erpressen und sich dunklen Mächten<br />
auszuliefern. Regionen, die ihre ansässigen kleinen und mittleren<br />
Unternehmen hegen und pflegen, die Existenzgründungen erleichtern,<br />
die Ansiedlungen begleiten, die bei Problemen helfen statt<br />
Probleme zu verursachen. Regionen, deren unternehmerischer<br />
Mittelstand Arbeitsplätze schafft, Ausbildungsplätze bereitstellt,<br />
vielfältig sozial, kulturell und sportlich in der Region engagiert ist,<br />
flexibel und innovativ und dabei geradlinig und traditionsbewusst<br />
Werte lebt. Solche Unternehmen machen eine Region krisenfest<br />
und reich.<br />
Mittelstand schafft Sicherheit.
STANDARD<br />
Wo Kunden sich<br />
wohlfühlen<br />
Das muss kesseln!<br />
Zuverlässig für<br />
die Heimatregion<br />
Von jeher achtet man bei Pollin Electronic<br />
darauf, die Welt der Elektronik<br />
für jedermann erschwinglich zu<br />
machen.<br />
1890 als Maschinenhandlung gegründet,<br />
kann die Firma aus dem<br />
bayerischen Pförring auf eine nunmehr<br />
120-jährige Tradition zurückblicken.<br />
Seit den 70ern ist sie im Bereich Großund<br />
Einzelhandel von elektronischen<br />
Bauelementen aller Art tätig.<br />
Pollin ist Spezialist für Sonderposten<br />
zu Superpreisen. Im Servicecenter<br />
herrscht immer gute Laune – das<br />
spürt der Kunde bei jedem Kontakt.<br />
Besonderen Wert legt Pollin darauf,<br />
dass sich der Kunde immer wohl fühlt,<br />
und das zahlt sich aus: Im letzten<br />
Jahrzehnt konnte das Familienunternehmen<br />
mit über 200 Mitarbeitern<br />
seinen Umsatz stark ausweiten.<br />
Die VKK Standardkessel Köthen<br />
GmbH ist Technologieführer bei Großwasserraum-<br />
und Grenzlastkesseln.<br />
Mit seinen Anlagen zur Erzeugung<br />
von Dampf, Wärme und Strom ist das<br />
1848 gegründete und 1990 reprivatisierte<br />
Unternehmen nicht nur Volumenhersteller.<br />
Seine Stärke liegt in der<br />
individuellen Auslegung anspruchsvoller<br />
Kessel und Gesamtanlagen.<br />
Die Entwicklung des mittlerweile über<br />
200 Mitarbeiter starken Unternehmens<br />
in der strukturschwachen Region in<br />
Sachsen-Anhalt verlief außergewöhnlich<br />
positiv. Nach dem Niedergang der<br />
DDR war es die erste Firma, von der<br />
es hieß: Osttochter kauft Westmutter.<br />
Zahlreiche Zertifizierungen, eingereichte<br />
Patente, weltweit bekannte<br />
Markennamen und eine enge Zusammenarbeit<br />
mit Technischen Universitäten<br />
und Hochschulen sichern den<br />
Innovationsvorsprung.<br />
20 Jahre dynamische Veränderung<br />
hat die uesa GmbH im brandenburgischen<br />
Uebigau-Wahrenbrück hinter<br />
sich – und die ganze Zukunft vor sich.<br />
uesa ist am „Energiestandort Uebigau“<br />
eine Gruppe von Unternehmen, die<br />
als Partner von Energieversorgern und<br />
Industrieunternehmen für den Aufbau<br />
einer zuverlässigen elektrotechnischen<br />
Infrastruktur im Mittel- und Niederspannungsnetz<br />
steht.<br />
Dem Kostendruck durch Anbieter mit<br />
niedrigeren Qualitätsstandards setzen<br />
die Uebigauer eigenentwickelte Programme<br />
zur Personal-/Kompetenzentwicklung<br />
in Kooperation mit der BTU<br />
Cottbus und dem RKW Berlin-Brandenburg<br />
entgegen. Das Unternehmen<br />
zeigt in der strukturschwachen<br />
Elbe-Elster-Region besonderes<br />
Engagement in der Berufsvorbereitung<br />
von Schülern sowie im sozialen und<br />
sportlichen Bereich.<br />
Pollin Electronic GmbH<br />
Max-Pollin-Straße 1 | 85104 Pförring<br />
Tel. 08403 920-920 | Fax: 08403 920-123<br />
service@pollin.de<br />
www.pollin.de<br />
VKK Standardkessel Köthen GmbH<br />
Am Holländerweg 21-23 | 06366 Köthen<br />
Tel.: 03496 66-0 | Fax: 03496 66-6<strong>05</strong><br />
info@vkkstandardkessel.de<br />
www.vkkstandardkessel.de<br />
• •<br />
• •<br />
K<br />
uesa GmbH<br />
VKK<br />
STANDARDKESSEL<br />
Köthen GmbH<br />
Gewerbepark-Nord 7<br />
04938 Uebigau-Wahrenbrück<br />
Tel. 0353 65 49-0 | Fax. 0353 65 8217<br />
mail@uesa.de<br />
www.uesa.de<br />
(Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Fotos: © Jutta Anger/PIXELIO, Igor Pastierovic)
Wirtschaft<br />
Unternehmensreputation 2.0<br />
Charme für den Mittelstand<br />
32<br />
bekommt, eigentlich auch: mit nachhaltig<br />
guter Leistung. Wie Sie es aber<br />
schaffen, dass möglichst viele Menschen<br />
Ihren guten Ruf auch kennen,<br />
das ist die entscheidende Frage.<br />
Zukunftsweisend: Plattform Internet<br />
immer mehr Menschen versuchen,<br />
ihre Kaufentscheidung zu erleichtern,<br />
indem sie kostenlos auf die<br />
Erfahrung und Meinung anderer<br />
Nutzer zurückgreifen. Sie etwa nicht?<br />
Phase 1: Meinungsbildung<br />
Tobias Dietze, Marketing-Chef des<br />
Personaldienstleisters DIE p.A.<br />
(Foto: DIE p.A.)<br />
Ein guter Ruf ist wie bares Geld:<br />
hart erarbeitet und schnell wieder<br />
verloren. Doch nicht jeder, der viel<br />
Geld hat, besitzt auch automatisch<br />
einen guten Ruf. Gott sei Dank.<br />
Denn genau hier liegt die Chance für<br />
den Mittelstand. Wie schnell man<br />
seinen guten Ruf verlieren kann,<br />
weiß eigentlich jeder. Wie man ihn<br />
Ein Weg dorthin führt sicher klassisch<br />
über PR, Imagewerbung und<br />
Empfehlungsmarketing. Doch nicht<br />
jeder Mittelständler mag es sich<br />
leisten, mit komischen Figuren das<br />
Wetter im Zweiten zu präsentieren,<br />
um damit Sympathiepunkte in seiner<br />
Zielgruppe zu sammeln. Gebraucht<br />
wird eine Methode, die mit Aufwand<br />
von wenig Geld und Zeit eine nachhaltige<br />
Verbesserung von Ruf und<br />
dessen Bekanntheit bewirkt: Unternehmensreputation<br />
2.0 – Reputationsmanagement<br />
im Internet. Kein<br />
zweites Medium kann vergleichbare<br />
Zuwächse in Meinungsbildung<br />
verzeichnen wie das Internet. Denn<br />
Wenn auch der Stellenwert der<br />
Selbstdarstellung sinkt, geht<br />
doch aber nach wie vor nichts an<br />
einem professionellen Auftritt im<br />
Internet vorbei. Hier geht es darum,<br />
dem Besucher – und damit dem<br />
potenziellen Kunden – schnell,<br />
übersichtlich und ansprechend die<br />
Informationen zu vermitteln, die<br />
er finden möchte. Bedenken Sie:<br />
Jemand, der im Internet nach Erfahrungen/Empfehlungen<br />
sucht, wird<br />
sich im Ergebnis dessen zu allererst<br />
die Website des empfohlenen Unternehmens<br />
ansehen. Entscheidend ist<br />
dabei der Gesamteindruck, der Aufschluss<br />
darüber gibt, ob die Inhalte<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
auch beim Kunden ankommen. Hier<br />
spielen vor allem Aktualität, Aufmachung<br />
und Funktionalität der Seite<br />
eine große Rolle.<br />
Sollte also einer Ihrer Mitarbeiter<br />
einen Nachbarn haben, dessen<br />
Schwager jemanden kennt, der für<br />
den Verein schon mal für fast kein<br />
Geld eine Website gemacht hat,<br />
bedanken Sie sich höflich für den<br />
Hinweis und begeben Sie sich auf<br />
die Suche nach einem Profi. Das<br />
Spannende an der Meinungsbildungsphase<br />
ist, dass sich Erfolg hier<br />
einfach messen lässt. Also tun Sie es<br />
bitte auch – schon im Interesse Ihrer<br />
Zielgruppe. Denn die Messung ist der<br />
Anfangspunkt jedes Qualitätszirkels.<br />
Je besser das Gefühl bei Ihren Kunden<br />
ist, informiert zu sein, desto besser<br />
ist die Meinung über Sie. Achten<br />
Sie bei der Messung darauf, dass die<br />
Kriterien des Datenschutzgesetzes<br />
eingehalten werden.<br />
Zufriedenheitsverteilung der Besucher der Unternehmenswebsite www.die-pa.de.<br />
Phase 2: Meinungsäußerung<br />
Jetzt geht es darum, dass möglichst<br />
viele ihre positive Meinung über<br />
Sie auch kundtun. Das erreichen<br />
Sie, indem Sie auf den für Ihre<br />
Branche und Produkte wichtigsten<br />
Bewertungsportalen präsent sind<br />
und Ihren Kunden den Weg dorthin<br />
möglichst einfach machen. Da<br />
(Grafik: DIE p.A.)<br />
Empfehlungen eine hohe emotionale<br />
Bindung zwischen Kunde und<br />
Unternehmen voraussetzen, wirken<br />
Anreizsysteme hier nur bedingt. Am<br />
Beispiel des Personaldienstleisters<br />
DIE p.A. sieht das so aus:<br />
Das Unternehmen ist Mitglied auf<br />
dem Portal www.derzeitarbeitscheck.de.<br />
Die Mitgliedschaft ist ver-<br />
33<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
34<br />
bunden mit der Verpflichtung zu<br />
Transparenz und Fairness gegenüber<br />
den Zeitarbeitern, was wiederum<br />
positiv im Sinne Phase 1<br />
wirkt. Auf der anderen Seite bietet<br />
das Portal Zeitarbeitern die Möglichkeit,<br />
ihren Arbeitgeber anonym<br />
nach bestimmten für die Zeitarbeit<br />
relevanten Kriterien zu bewerten.<br />
Die Möglichkeit zur Bewertung<br />
wird über die internen Kommunikationskanäle<br />
beworben. Der<br />
gute Ruf der DIE p.A. bei den eigenen<br />
Mitarbeitern wird so über das<br />
Internet multipliziert. Positiver<br />
Nebeneffekt: Die Stellenangebote<br />
der bewerteten Filiale sind oberhalb<br />
der Bewertungen direkt verlinkt.<br />
Derjenige, der über das Internet<br />
nach einer Entscheidungshilfe für<br />
seinen neuen Arbeitgeber sucht,<br />
findet neben der Empfehlung also<br />
auch gleich die passenden Angebote.<br />
Auch hier zahlen sich kurze<br />
Wege aus, und die Ergebnisse sind<br />
messbar.<br />
Phase 3: Meinungsrecherche<br />
Traditionell haben Unternehmer<br />
Angst vor der Meinung des Kunden,<br />
denn diese könnte ja schlecht<br />
sein und damit andere Kunden<br />
vom Kauf abschrecken. Nun erwarten<br />
Sie in Anbetracht des Themas<br />
sicher, dass ich schreibe, das sei<br />
falsch. Mache ich aber nicht, denn<br />
auch das wäre falsch. Entscheidend<br />
bei schlechten Bewertungen ist,<br />
wie Sie damit umgehen.<br />
Dazu müssen Sie die Bewertungen<br />
aber kennen. Viele Bewertungsportale,<br />
Foren etc. bieten an, Bewertungen<br />
und Kommentare per<br />
RSS-Feed zu abonnieren.<br />
Diese Möglichkeit sollten Sie nutzen.<br />
Auch die Suchergebnisse nach<br />
Ihrem Firmennamen bekommen<br />
Sie auf diese Art und Weise unkompliziert<br />
aktuell auf den Tisch.<br />
Bedenken Sie dabei aber die Kreativität<br />
der Internetnutzer bei der<br />
Schreibweise Ihres Firmennamens,<br />
sonst entgeht Ihnen ein großer Teil<br />
der Ergebnisse. Als nützliche Werkzeuge<br />
haben sich die kostenlosen<br />
Dienste Google Alerts und Google<br />
Reader erwiesen.<br />
Phase 4: Meinungsformung<br />
Auch schlechte Bewertungen haben<br />
ihr Gutes. Sie geben Ihnen die einmalige<br />
Chance, in der Öffentlichkeit<br />
mit dem Betroffenen in<br />
den Dialog zu treten. Denn dann<br />
bestimmen Sie, in welchem Tonfall<br />
und in welcher Art und Weise die<br />
Diskussion über Sie geführt wird.<br />
Nutzen Sie zu diesem Zweck einen<br />
Benutzernamen, der erkennen lässt,<br />
wer Sie sind.<br />
Und selbst bei der schlimmsten<br />
Pöbelei gegen Sie können Sie<br />
dann noch schreiben, dass Sie leider<br />
lesen mussten, dass Ihr Kunde<br />
mit Ihnen nicht zufrieden war und<br />
Sie sich freuen würden, das Problem<br />
bei einer Tasse Kaffee in Ruhe<br />
zu besprechen. Aggressiven Pöbeleien<br />
nehmen Sie damit den Wind<br />
aus den Segeln, denn deren Autoren<br />
sind selten an einer Konfliktlösung<br />
interessiert.<br />
Den Lesern dieser Beiträge zeigen<br />
Sie auf diese Art, wie offen<br />
und transparent Sie mit Problemen<br />
umgehen – ein Zeichen von Seriosität<br />
und Glaubwürdigkeit. Auf<br />
keinen Fall sollten Sie es zur emotionalen<br />
Eskalation kommen lassen<br />
und wild dagegen argumentieren.<br />
Das Internet vergisst langsam. Was<br />
Sie einmal geschrieben haben, kann<br />
Ihnen in vielen Jahren noch schaden<br />
oder eben nutzen – je nachdem.<br />
Im Übrigen haben schlechte Kommentare<br />
noch einen Vorteil. Sie<br />
können Ihnen interessante Hinweise<br />
liefern, woran Sie im Rahmen<br />
Ihres Qualitätsmanagements noch<br />
arbeiten sollten. Unternehmensreputation<br />
im Internet ist wichtig<br />
und wird noch weiter an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Mit den hier beschriebenen vier<br />
Phasen kann es Ihnen gelingen,<br />
Ihren guten Ruf per Internet zu verbreiten.<br />
Die Reputation, die Sie persönlich in<br />
Ihren regionalen Netzwerken pflegen,<br />
kann es aber nicht ersetzen.<br />
Diesen Charme müssen Sie selbst<br />
aufbringen. ■<br />
Tobias Dietze<br />
Über den Autor<br />
Bewertungen zur Magdeburger Filiale der DIE p. A.<br />
(Grafik: DIE p.A.)<br />
Tobias Dietze steht seit 2007 im<br />
Dienst der DIE p.A. und verantwortet<br />
die Bereiche Kommunikation und<br />
Marketing. Fragen oder Kommentare<br />
zum Artikel sind willkommen unter:<br />
Tel. 0391 / 81<strong>05</strong>-222<br />
Fax: 0391 / 81<strong>05</strong>-299<br />
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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
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Wirtschaft<br />
Die Loveparade-Deckungslücke<br />
Was Unternehmer daraus für ihre eigene Haftpflichtversicherung lernen können<br />
36<br />
7,5 Mio. Euro Versicherungssumme<br />
statt der üblichen 100 Mio. Euro<br />
Mindestdeckung: Das Loveparade-<br />
Desaster in Duisburg nach einer<br />
Massenpanik war erstaunlich niedrig<br />
versichert. Die Deckungssumme<br />
der Haftpflichtversicherung des Veranstalters<br />
ist mit 7,5 Mio. Euro ganz<br />
offensichtlich von vornherein viel zu<br />
gering bemessen. Derartige Lücken in<br />
der Versicherung sind jedoch in der<br />
(Foto: © Wikimedia Commons/CC/Beademung)<br />
Praxis eher die Regel, wie ein Blick in<br />
die Praxis der Schadensregulierung<br />
bei Mittelstands- und Industrieschäden<br />
zeigt. Nicht selten fehlt den Versicherungsvermittlern<br />
das Wissen<br />
zur korrekten Ermittlung der Versicherungssumme.<br />
Üblich bei solchen<br />
Veranstaltungen sind dreistellige Millionenbeträge<br />
als Versicherungssumme.<br />
Erstaunlich ist, dass die Erlaubnis<br />
zur Durchführung der Loveparade<br />
nicht davon abhängig gemacht wurde,<br />
dass eine auskömmliche Versicherungssumme<br />
gegen existenzielle<br />
Risiken nachgewiesen wird. Schließlich<br />
handelt es sich bei der Veranstalterin<br />
um eine GmbH mit erkennbar<br />
limitiertem Vermögen.<br />
Loveparade-Schadensszenario: 15 Mio.<br />
Euro und mehr<br />
Bei derartigen Schadensfällen addieren<br />
sich Schmerzensgeld, Heilungskosten,<br />
lebenslange Pflegekosten,<br />
Unterhalt und entgangenes Einkommen.<br />
Nur als grobes Beispiel:<br />
n 20 Todesfälle mit vielleicht zehn<br />
Unterhaltspflichtigen kommen auf<br />
ca. 10 * jährlich 15.000 Euro Unterhalt<br />
* Rentenbarwert 16 = ca. 2,4<br />
Mio. Euro.<br />
n 500 Verletzte * ambulante Erstversorgung<br />
+ Transport 1.000 EUR =<br />
ca. 0,5 Mio. Euro.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
n Ca. 25 Schwerverletzte * 20.000 Euro<br />
Heilungskosten = 0,5 Mio. Euro.<br />
n Zehn dauerhaft Geschädigte mit<br />
Erwerbsschaden (inkl. Unterhalt) 10<br />
* 30.000 EUR jährlich * Rentenbarwert<br />
20 = 6 Mio. Euro.<br />
n Pflegekosten für drei Pflegefälle: 3 *<br />
25.000 Euro * Rentenbarwert 20 =<br />
1,5 Mio. Euro.<br />
n Schmerzensgeld 475 * 2.000 Euro +<br />
15 * 25.000 + 10 * 200.000 = ca. 3,3<br />
Mio. Euro.<br />
Zusammen ca. 15 Mio. Euro, einschließlich<br />
Sachschäden, Sicherheitszuschlag<br />
und einiger kleinerer<br />
anderer Fälle bei der gleichen Veranstaltung<br />
und noch ohne künftige<br />
Kostensteigerungen.<br />
Insolvenzrisiko für den Mittelstand<br />
In der Regel enden Fälle mit lückenhafter<br />
Deckung oder zu niedriger<br />
Versicherungssumme in einer Insolvenz.<br />
Die Lücken in der Versicherungsdeckung<br />
kann man allerdings<br />
nur dann rechtzeitig erkennen, wenn<br />
das Kleingedruckte analysiert und<br />
verglichen wird. Im Mittelstand ist es<br />
ganz typisch, dass der Unternehmer<br />
oder Geschäftsleiter von seinem Versicherungsvermittler<br />
keine fundierte<br />
Ermittlung des zu versichernden Risikos<br />
erhält. Womöglich richtet er sich<br />
– wo überhaupt vorhanden – nach<br />
gesetzlichen oder behördlichen Mindestvorgaben,<br />
die aber objektiv gar<br />
nicht ausreichen. Für einen Haftpflichtversicherungsmakler<br />
reichen<br />
z. B. die zur Erlangung der IHK-Zulassung<br />
gesetzlich vorgeschriebenen<br />
1,13 Mio. Euro Versicherungssumme<br />
ganz offensichtlich bei einer Fehlberatung<br />
keinesfalls aus.<br />
Mindestdeckung selten ausreichend<br />
Später kann es dann sein, dass<br />
der Versicherer einen sog. Gutachter<br />
beauftragt, der vom Versicherer<br />
dafür belohnt wird, wenn die Entschädigung<br />
niedriger ausfällt als es<br />
nach den Versicherungsbedingungen<br />
geschuldet wird. Regelmäßig fällt<br />
erst nach einem Brand- und Wasserschaden<br />
auf, wie groß die Deckungslücke<br />
bzw. die Unterversicherung<br />
ist. Die bei Versicherungsmaklern<br />
übliche gesetzliche Mindestdeckung<br />
für zu verantwortende Vermögensschäden<br />
(rund 1 Mio. Euro) reicht in<br />
der Praxis selten aus, vorhandene<br />
Lücken auch nur annähernd aufzufüllen.<br />
n<br />
Dr. Johannes Fiala/Peter A. Schramm<br />
Über die Autoren<br />
Dr. Johannes Fiala ist als Rechtsanwalt<br />
in München tätig (www.fiala.de),<br />
Peter A. Schramm als Diplom-Mathematiker<br />
für die IHK Frankfurt/M.<br />
(www.pkv-gutachter.de).<br />
37<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
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in Würzburg für<br />
Unternehmen aus<br />
Bayern, Baden-<br />
Württemberg, Hessen und Thüringen<br />
und Ball<br />
www.mittelstandspreis.com<br />
n Darunter mehr als 10.000 aktive Teilnehmer<br />
am Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung. Der<br />
komplette Wettbewerb „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ ist im Portal integriert.<br />
n Seit 1994 entwickelte sich diese Initiative<br />
zum führenden Mittelstandswettbewerb<br />
in Deutschland - vollständig ehrenamtlich<br />
organisiert und ausschließlich privat finanziert<br />
- ohne einen einzigen Euro Steuergelder, mit<br />
mehr als 150 mitwirkenden Persönlichkeiten<br />
in Jurys und Gremien der Stiftung.<br />
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Preisverleihung: Samstag, 09.10.<strong>2010</strong><br />
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in Düsseldorf für<br />
Unternehmen aus<br />
NRW, Niedersachsen/<br />
Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg<br />
und Rheinland-Pfalz/Saarland und Ball<br />
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n Tausende Kommunen, Institutionen und<br />
Unternehmen griffen den Wettbewerb in<br />
den letzten Jahren als „ihr“ Instrument der<br />
Unternehmensentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />
auf.<br />
n Nominierte und ausgezeichnete Unternehmen<br />
sind Innovationstreiber, Marktführer,<br />
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auffielen, die engagiert sind, ideenreich,<br />
tatkräftig. Mit ihnen sollte man sich austauschen,<br />
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Preisverleihung: Samstag, 30.10.<strong>2010</strong><br />
Bundesball in Berlin<br />
mit Verleihung der<br />
Sonderpreise und der<br />
Ehrenplaketten beim<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“, Preisträgertreffen<br />
am Nachmittag.<br />
www.mittelstandspreis.com<br />
OPS Netzwerk GmbH<br />
www.pt-magazin.de<br />
OPS<br />
Netzwerk<br />
Betreibt das Kompetenznetz-Mittelstand,<br />
verlegt das bundesweite P.T. Magazin<br />
und ist Hauptsponsor des Wettbewerbs<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“.<br />
GmbH<br />
n Sie repräsentieren die tatsächliche Elite<br />
der deutschen Wirtschaft, die seit Jahrzehnten,<br />
trotz aller nationalen und globalen,<br />
politischen und wirtschaftlichen Probleme<br />
Unternehmen und Arbeitsplätze erhalten<br />
und marktfähig entwickelt haben.<br />
Was kann ich hier tun?<br />
n eigene Unternehmens- und Expertenprofile<br />
mit Text-, Bild- und Videoinhalten pflegen,<br />
n News, Veranstaltungen, Veröffentlichungen,<br />
Produkte präsentieren,<br />
n Beiträge anderer Nutzer recherchieren,<br />
Lesezeichen setzen, kommentieren,<br />
n Kontakt mit anderen Experten aufnehmen<br />
und Nachrichten austauschen,<br />
n online an thematischen Gruppen mitarbeiten,<br />
n Dritte zum Wettbewerb „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ nominieren,<br />
n als nominiertes Unternehmen Wettbewerbsunterlagen<br />
erstellen,<br />
n als ausgezeichnetes Unternehmen Ergebnisse<br />
präsentieren<br />
n …<br />
(Satz und Layout: OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wirtschaftsmacht Mittelstand<br />
40<br />
(Foto: © Rainer Sturm/PIXELIO)<br />
Wirtschaftsstatistiken täuschen.<br />
Wer alles in einen Topf haut, kann<br />
trotz größter Mühe hinterher keine<br />
vernünftigen Schlüsse mehr ziehen.<br />
Wer wissen will, wie Wirtschaft<br />
durchschnittlich funktioniert, muss<br />
ins Statistische Jahrbuch sehen. Wer<br />
wissen will, wie erfolgreicher Mittelstand<br />
funktioniert, muss sich die Teilnehmer<br />
des Wettbewerbs „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ anschauen:<br />
n Sie beschäftigten per 31.12.2009<br />
zusammen rund 595 000 Mitarbeiter,<br />
was einer Steigerung<br />
der Beschäftigung in den letzten<br />
fünf Jahren von 35% entspricht –<br />
trotz Krise.<br />
n Die durchschnittliche Ausbildungsquote<br />
beträgt 6,2%.<br />
n Die Weltfinanzkrise wirkte sich<br />
auch auf diese Unternehmen aus,<br />
sie verloren 2009 im Durchschnitt<br />
4,5% Umsatz gegenüber 2008, in<br />
Einzelfällen mussten bis zu 50%<br />
Einbruch verkraftet werden. Durchschnittlich<br />
konnten sie im 5-Jahres-<br />
Zeitraum gegenüber 20<strong>05</strong> den<br />
Umsatz dennoch um 55% steigern.<br />
Die Umsatzrendite vor Steuern lag<br />
bei durch schnittlich 7,1%.<br />
n Sie realisierten doppelt so viele<br />
Investitionen wie der Durchschnitt<br />
der KMU in Deutschland und<br />
verstärkten in vielen Fällen die<br />
Investitionen antizyklisch gerade<br />
im Krisenjahr 2009.<br />
n Ihre Eigenkapitalquote liegt deutlich<br />
über dem Durchschnitt aller<br />
KMU in Deutschland, häufig über<br />
50%. Im Durchschnitt konnte die<br />
Eigenkapitalquote in den letzten<br />
drei Jahren trotz Krise von 34 auf<br />
43% gesteigert werden und dient<br />
damit als Krisenpuffer.<br />
n Das regionale Engagement, neudeutsch<br />
corporate social responsibility,<br />
ist traditionell außerordentlich<br />
breit und intensiv ausgeprägt.<br />
Neben den Führungspersonen<br />
arbeiten Mitarbeiter ehrenamtlich<br />
in zahlreichen Funktionen und<br />
Initiativen mit, und die Unternehmen<br />
geben umfangreiche<br />
materielle und finanzielle Unterstützung.<br />
n Die für den 16. Wettbewerb <strong>2010</strong><br />
nominierten Unternehmen leisten<br />
jährlich Steuer- und Abgabenzahlungen<br />
zwischen 12 und 15 Mrd.<br />
Euro. n<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Ein Tag in Dörverden-Hülsen<br />
Sommertreffen des Mittelstands-FORUM Deutschland<br />
Stahlbranche über die Elektronikbis<br />
zur Energie- und Werbebranche<br />
haben sich zusammengefunden.<br />
Auf Einladung von Heinz Heckmann,<br />
Heckmann Maschinenbau<br />
und Verfahrenstechnik GmbH,<br />
traf sich das Mittelstands-FORUM<br />
Deutschland am 16. Juli <strong>2010</strong><br />
in Dörverden-Hülsen zu seinem<br />
3. Sommertreffen.<br />
Das Mittelstands-FORUM Deutschland<br />
ist eine Initiative mittelständischer<br />
Unternehmen, die die<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung bei ihrem<br />
Engagement für gesunde, dynamische,<br />
mittelständische Wirtschaftsstrukturen<br />
unterstützen<br />
wollen.<br />
(Foto: OPS Netzwerk GmbH)<br />
Diese Initiative wurde am 22.<br />
August 2008 in Leipzig gegründet.<br />
Mittlerweile sind 25 Mitglieder aus<br />
neun Bundesländern im Forum<br />
organisiert. Unternehmen von der<br />
Die Mitglieder des Forums pflegen<br />
Kontakt zueinander. Sie tauschen<br />
sich aus, stützen sich gegenseitig<br />
und stärken damit auch ihre jeweilige<br />
Heimatregion.<br />
Wolfgang und Heidi Niederhofer,<br />
die die Sprecherfunktion seit der<br />
Gründung des Forums im Sommer<br />
2008 innehatten, wurde für<br />
die geleistete Arbeit in den vergangenen<br />
zwei Jahren gedankt.<br />
Einstimmig wurde Dr.-Ing. Bernd<br />
Hentschel (ganz links im Bild),<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der HENKA GmbH, Preisträger des<br />
Wettbewerbs „Großer Preis des<br />
Mittel standes“, zum neuen Sprecher<br />
der Initiative gewählt. n<br />
41<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
.<br />
Hauptsponsor<br />
GroßerPreisdesMittelstandes<strong>2010</strong><br />
16.Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />
Kartenbestellung für Gala und Ball<br />
über Fax: 0341 24061-66, Online-Shop<br />
– www.pt-magazin.de/shop/ballkarten/ –<br />
oder Bestellung einsenden an:<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Melscher Str. 1 | 04299 Leipzig<br />
Motto:„…undjetzterstrecht!“<br />
Bitte senden Sie mir für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball) Karten zu:<br />
n 11.September<strong>2010</strong>,MARITIMHotelMagdeburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen,<br />
Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
Euro140,–zzgl.MwSt.proKarte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. o391 5949-886<br />
Anzahl:<br />
n 18.September<strong>2010</strong>,MARITIMHotelWürzburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Bayern,<br />
Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen<br />
Euro140,–zzgl.MwSt.proKarte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3<strong>05</strong>3-819<br />
Anzahl:<br />
n 09.Oktober<strong>2010</strong>,MARITIMHotelDüsseldorf<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/<br />
Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
Euro140,–zzgl.MwSt.proKarte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. 0211 5209-0<br />
Anzahl:<br />
n 30.Oktober<strong>2010</strong>,MARITIMHotelBerlin<br />
(nicht im MARITIM proArte Hotel Berlin)<br />
Bundesball – Verleihung der Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />
Euro150,–zzgl.MwSt.proKarte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. 030 2033-4410<br />
Anzahl:<br />
Name, Vorname<br />
Firma<br />
Anschrift<br />
Telefon-Nr.<br />
Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Überweisung an:<br />
RaiffeisenLandesbankOberösterreichZNdlSüddeutschland<br />
BLZ740<strong>2010</strong>0•Konto-Nr.8304313<br />
(Kennwort:„GroßerPreisdesMittelstandes“)<br />
Die Karten werden ab 1. Juli und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt. Bei Stornierung ab vier Wochen<br />
vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%. Bei sonstigen Stornierungen berechnen wir eine<br />
Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung bei Stornierungen. Rechnungslegung erfolgt durch die OPS<br />
Netzwerk GmbH im Auftrag der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels<br />
bis spätestens vier Wochen vor Veranstaltung.<br />
(Kennwort: Großer Preis des Mittelstandes)<br />
Datum<br />
Unterschrift
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Glücksmomente<br />
Ein Kind wird geboren, ein Lottogewinn,<br />
ein neues Auto, eine gute<br />
Diagnose – Momente, die jeder<br />
kennt, egal was jeder Einzelne tut,<br />
egal welche Verantwortung er trägt.<br />
Solche Momente sind viel seltener,<br />
wenn es um Anerkennung geht.<br />
Anerkennung für das Geleistete, für<br />
das, was wir auch für andere mit<br />
erschaffen haben.<br />
In der Garage hat alles begonnen, im<br />
Wohnzimmer entstand ein Büro, mit<br />
einem Freund wurde ein Geschäft<br />
angefangen, oder man hat sich<br />
einfach selbstständig gemacht mit<br />
einer Idee, an die felsenfest geglaubt<br />
wurde – oft lesen wir diese Sätze in<br />
den Geschichten der Firmen.<br />
Und was heute daraus geworden<br />
ist, kaum vorstellbar – Firmen<br />
mit 30 oder 500 Mitarbeitern,<br />
schon fünf oder 50 Jahre Firmentradition.<br />
Großes ist entstanden.<br />
Anfangs haben nur wir selbst daran<br />
geglaubt. Dies hat uns Kraft und<br />
Durchhaltevermögen gegeben, Mut<br />
und Ansporn. Aus Träumen wurde<br />
Realität. Und aus der Wirklichkeit<br />
entstehen neue Träume.<br />
Beim Durcharbeiten der Juryunterlagen<br />
bekommen wir oft Gänsehaut,<br />
wenn wir die Erfolgsgeschichten<br />
gerade kleinerer Firmen lesen, die<br />
viele Höhen und Tiefen erlebt haben<br />
und auch wieder erleben werden.<br />
Wieviel Kraft gehört dazu, diesen<br />
Weg zu beschreiten, den Glauben<br />
an sich selbst nicht zu verlieren,<br />
trotz aller Widrigkeiten. Kein Unternehmen<br />
war nur aufsteigend und<br />
erfolgreich. Menschen gestalten mit<br />
Menschen die Zukunft. Dabei treten<br />
auch Fehler auf. Menschen irren.<br />
Erfahrungen machen uns reicher.<br />
Wir können daraus lernen. Das ist<br />
der steile und steinige Weg zum<br />
Erfolg. Es gibt keinen Erfolg ohne<br />
diese Erfahrungen.<br />
Bleiben Sie sich Ihrer Stärken<br />
bewusst und genießen Sie die<br />
seltenen Momente der Anerkennung.<br />
Ich freue mich darauf, Sie zu den<br />
Preisverleihungen begrüßen zu<br />
können. Sie gehören zu den Besten.<br />
Zu denen, die etwas zu sagen haben,<br />
etwas weiterzugeben haben. Die<br />
Realitäten schaffen. Die nicht nur<br />
reden, sondern handeln. Zu denen,<br />
die beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
nominiert oder sogar<br />
ausgezeichnet wurden.<br />
Ihre Petra Tröger<br />
43<br />
Modell MIRANDA<br />
Eine moderne gebürstete Massivholzfront in einem harmonischen Zusammenspiel zwischen<br />
heller und dunkler Fichte. Das offene Regal mit den hellen Arbeitsplatten setzt weitere Akzente.<br />
SACHSENKÜCHEN<br />
Hans-Joachim Ebert GmbH<br />
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M o d e r n e s L e b e n<br />
Was der Mensch zum Wohnfühlen braucht<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />
(Fotos: epr/biederlackborbo, Eaton, Jaksch, Bublitz)
Unerschütterlich<br />
Wirtschaft<br />
Trotz Wirtschaftskrise und Unwägbarkeiten im Bausektor: Die Deutschen leben ihren Traum<br />
vom eigenen Heim<br />
(ots/eigBer.) - Reichlich unübersichtlich<br />
stellt sich die Lage des deutschen<br />
Baugewerbes dar. Erfolgsmeldungen<br />
und Katastrophenszenarien<br />
wechseln einander in unschöner<br />
Regelmäßigkeit ab. Prognosen<br />
scheinen, wie in anderen Branchen<br />
auch, nach Monatsfrist ihr Verfallsdatum<br />
erreicht zu haben.<br />
Zwei Fakten aber erhärteten sich,<br />
wenn auch wenig überraschend,<br />
über das gesamte erste Halbjahr<br />
<strong>2010</strong>: Zum einen werden nach Auslaufen<br />
der Konjunkturprogramme<br />
die staatlichen Bauaufträge<br />
abnehmen, zum anderen bleibt der<br />
Traum der Deutschen vom eigenen<br />
Heim unerschütterlich.<br />
Freistehende Häuser am beliebtesten<br />
Wie die Zahlen des Statistischen<br />
Bundesamtes belegen, realisierten<br />
Bauherren ihre eigenen vier Wände<br />
im Jahr 2008 immer noch kostengünstiger<br />
als Mitte der 90er Jahre.<br />
Nach Angaben von LBS Research ist<br />
der Kostenvorsprung bei Doppelund<br />
Reihenhäusern in den neuen<br />
Bundesländern am größten. Quadratmeterpreise<br />
unter 1.000 Euro<br />
seien hier relativ leicht realisierbar.<br />
In Ostdeutschland lagen nach<br />
Angaben der LBS-Experten die Baukosten<br />
für Doppelhäuser zuletzt<br />
knapp unter der 1.000-Euro-Marke,<br />
Reihenhäuser seien jedoch im<br />
Schnitt schon für einen Quadratmeterpreis<br />
von knapp 900 Euro veranschlagt<br />
worden. Allerdings scheint<br />
bei der Entscheidung zwischen freistehendem<br />
Objekt oder eigenen vier<br />
Wänden in der Reihe nicht allein der<br />
Preis ausschlaggebend zu sein, so<br />
LBS Research.<br />
Denn im gleichen Zeitraum ging<br />
der Anteil der Doppel- bzw. Reihenhäuser<br />
von 31 auf 13% zurück. Der<br />
Anteil der freistehenden Einfamilienhäuser<br />
stieg gleichzeitig von<br />
rund 69% im Jahr 1995 auf rund 87%<br />
im Jahr 2008 an, obwohl die durchschnittlichen<br />
Quadratmeterpreise<br />
in diesem Segment um ein Viertel<br />
höher sind als in der Reihe.<br />
Mehr Platzbedarf<br />
(Foto: LBS)<br />
Anders ist das Bild in den alten Bundesländern.<br />
Dort lag 2008 der Anteil<br />
der besonders bevorzugten Bauform<br />
– dem freistehenden Haus – annähernd<br />
stabil bei rund 67% (1995:<br />
rund 65%). Demgegenüber setzten<br />
gut 18% im ehemaligen Bundesgebiet<br />
auf das Doppelhaus und 14%<br />
auf das Reihenhaus. Ähnlich wie die<br />
Eigentumswohnung stellt laut Einschätzung<br />
der LBS-Experten das Reihenhaus<br />
in den wirtschaftsstarken<br />
Ballungsräumen eine kostengünstige<br />
Alternative dar. Wenn auch auf<br />
kleineren Grundstücksflächen, so<br />
bieten die eigenen vier Wände auf<br />
diese Weise ebenerdiges Wohnen im<br />
urbanen Raum an.<br />
Hinzu kommt, dass die Baukosten<br />
beim freistehenden Haus in den<br />
alten Bundesländern mittlerweile<br />
wieder das Niveau des letzten Jahrzehnts<br />
erreicht haben.<br />
Die allgemeine Tendenz zum wachsenden<br />
Platzbedarf zeigt laut LBS<br />
Research der Blick auf die Wohnflächenentwicklung.<br />
So stieg in allen<br />
Segmenten die durchschnittliche<br />
Wohnfläche an, und zwar um 5<br />
bis 22%. Dabei weisen die Doppelhäuser,<br />
aber insbesondere die<br />
Reihenhäuser die relativ stärksten<br />
Zuwächse auf.<br />
Ost-West-Angleichung<br />
Der steigende Wohlstand, der zu<br />
wachsenden Wohnansprüchen<br />
führt, sei hier eindeutig abzulesen,<br />
ebenso wie ein sichtbarer Aufholprozess<br />
in den neuen Bundesländern.<br />
Konnte man dort aus historischen<br />
Gründen lange Zeit seine<br />
Wohnwünsche nicht frei gestalten,<br />
verringert sich dieses Defizit zusehends.<br />
Bei der Größe von Reihenhäusern<br />
sind die Ost-West-Unterschiede<br />
inzwischen sogar praktisch eingeebnet.<br />
Es ist aber weiterhin so, dass laut<br />
Statistik die durchschnittliche<br />
Wohnfläche der neuen Eigenheime<br />
in den alten Ländern um rund 19%<br />
größer ist als in den neuen Ländern.<br />
Dadurch ist deren Kostenvorsprung<br />
gegenüber den „Westpreisen“ insgesamt<br />
noch größer als bei der Quadratmeter-Betrachtung:<br />
Mit 147.000<br />
Euro, so LBS Research, werden die<br />
Objekte im Osten um 66.000 Euro,<br />
also um mehr als 30%, niedriger<br />
veranschlagt als im Westen (213.000<br />
Euro). n<br />
45<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Konsequent modern<br />
Haustechnik, die wirklich begeistert: Zwei praktische Beispiele aus dem Alltag<br />
46<br />
(Foto: © epr/Eaton)<br />
Zeitschaltungen können in einzelnen Räumen für Heizung, Belüftung und Beleuchtung programmiert werden, damit immer<br />
zur gewünschten Zeit eine Wohlfühlatmosphäre herrscht.<br />
(epr/eigBer.) - Altbauten und moderne<br />
Gebäudetechnik schließen sich<br />
schon lange nicht mehr aus, sodass<br />
ein energieeffizientes und komfortables<br />
Leben auch in Gebäuden mit<br />
hohen Decken und Holzdielen möglich<br />
ist.<br />
Komfort ohne großen Aufwand<br />
Einen Einstieg in die moderne Elektroinstallation<br />
ohne großen baulichen<br />
Aufwand bietet beispielsweise<br />
ein Funksystem: Denn wenn Beleuchtung,<br />
Rollläden, Jalousien, Beschattungssysteme<br />
und Heizungen automatisch<br />
überwacht und gesteuert<br />
werden, bringt dies ungeahnten<br />
Komfort in die eigenen vier Wände<br />
– ganz unabhängig davon, ob es sich<br />
um einen Alt- oder Neubau handelt.<br />
Die Installation eines Funksystems<br />
gestaltet sich bei manchen Anbietern<br />
bereits in der Planungsphase völlig<br />
unkompliziert: Da alle Haustechnikfunktionen<br />
in ein System integriert<br />
werden können und per Funk kommunizieren,<br />
sind Kabel überflüssig.<br />
Das vermeidet Baumaßnahmen,<br />
denn weder müssen Schlitze<br />
gestemmt noch Kanäle verlegt werden.<br />
Die drahtlose Steuerung erfolgt<br />
über Funksender und -empfänger,<br />
die beispielsweise in Form eines<br />
Funkschalters einfach dort aufgeklebt<br />
werden, wo sie benötigt werden: am<br />
Türrahmen, auf dem Nachttisch oder<br />
auch auf einer Glaswand.<br />
Flexibel und bequem<br />
Die Flexibilität des Systems zeigt sich<br />
auch in seiner Ausbaufähigkeit, denn<br />
bereits vorhandene, konventionelle<br />
Elektrotechnik kann in moderne<br />
Funksysteme problemlos integriert<br />
werden, z. B. die Funktaster mit<br />
vorhandenen Schalterprogrammen<br />
verschiedenster Hersteller. Was zählt,<br />
sind die Bedürfnisse der Bewohner<br />
und die persönliche Wohnsituation,<br />
auf die anhand zahlreicher Komponenten<br />
individuell eingegangen<br />
werden kann. Anhand komfortabler<br />
Schaltzentralen lassen sich die einzelnen<br />
Haustechnikfunktionen transparent<br />
überwachen und bequem<br />
steuern.<br />
So fahren nach Bedarf Rollläden<br />
und Jalousien automatisch rauf und<br />
runter, geht das Licht im Eingangsbereich<br />
an, wenn sich der Schlüssel im<br />
Schloss dreht und arbeitet die Heizung<br />
nur dann, wenn es die Raumtemperatur<br />
erfordert.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Wenn der Schlüssel „weg“ ist...<br />
In ihren Schaufenstern locken die<br />
Geschäfte mit tollen Angeboten.<br />
Was spricht da gegen einen ausgiebigen<br />
Einkaufsbummel? Mit<br />
schweren Tüten bepackt, findet man<br />
sich später erschöpft vor dem Haus<br />
wieder. Man hat keine Hände mehr<br />
frei und muss alle Einkäufe, um<br />
die Tür öffnen zu können, auf dem<br />
Boden abstellen. Das große Kramen<br />
beginnt:<br />
Weder in der kleinen Jacken- noch<br />
in der geräumigen Handtasche ist<br />
der Haustürschlüssel auffindbar.<br />
Zu allem Überfluss fängt es auch<br />
noch an zu regnen. Erst nach langen<br />
Minuten des Suchens findet<br />
sich der Schlüsselbund endlich – er<br />
lag gut versteckt zwischen Handy,<br />
Portemonnaie, Taschentüchern und<br />
Lesebrille.<br />
Genial einfach<br />
Die Suche nach dem Türöffner ist<br />
ein allseits bekanntes, stets wiederkehrendes<br />
Phänomen. Die komfortabelste<br />
Lösung für alle jene, die ihren<br />
Schlüssel nie direkt parat haben,<br />
ist ein praktischer Fingerscanner.<br />
Intelligente Systeme erkennen<br />
die Bewohner eines Gebäudes am<br />
Fingerabdruck und steigern die<br />
Mit einem Fingerscanner gehört das<br />
lästige Suchen nach dem Haustürschlüssel<br />
der Vergangenheit an. Als<br />
Türöffner fungiert allein der Fingerabdruck.<br />
Lebensqualität daheim deutlich. Sie<br />
vereinen höchstmöglichen Komfort<br />
mit Sicherheit, denn Schlüssel, Karten<br />
und Codes werden überflüssig.<br />
Allein durch Ziehen des Fingers über<br />
den Sensor öffnen sich die Türen. So<br />
entfällt die lästige Suche nach dem<br />
Schlüssel in Hand- oder Hosentasche.<br />
Nicht nur optisch überzeugend<br />
Zunächst nimmt der Scanner einen<br />
Fingerabdruck auf, verwandelt die<br />
charakteristischen Merkmale in<br />
einen binären Code und speichert<br />
diesen ab. Wenn derselbe Finger<br />
später wieder über den Sensor<br />
(Foto: © epr/ekey)<br />
Komfortabel ist das Fingerscan-<br />
System auch für Kinder. Sie laufen<br />
nicht Gefahr, ihren Schlüssel beim<br />
Spielen zu verlieren und müssen nie<br />
lange vor der Haustür warten.<br />
(Foto: © epr/ekey)<br />
gezogen wird, findet das kinderleicht<br />
zu bedienende System die Übereinstimmung<br />
und öffnet die Tür.<br />
Dieser Prozess dauert nur wenige<br />
Augenblicke.<br />
Bestimmte Fingerscanner können<br />
nachträglich eingebaut werden.<br />
Clevere Alternativen sind Türen, die<br />
bereits während der Produktion mit<br />
einem Fingerscanner ausgestattet<br />
wurden. Dieser – ob aus Edelstahl<br />
oder vergoldet – ist dann zumeist<br />
auch formschön in das Türblatt integriert.<br />
Solche optisch überzeugenden<br />
Türen werden von namhaften deutschen<br />
Firmen hergestellt. n<br />
47<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Kostbares Nass<br />
Wer auf effiziente Systeme setzt, muss auch im Garten nicht mit Wasser geizen<br />
48<br />
bestehen aus gebrauchten PET-Flaschen,<br />
das alte T-Shirt bekleidet als<br />
Putz eine Wand, und das zersprungene<br />
Weinglas lässt in Form eines<br />
Fensters weit blicken.<br />
Versiegelungsgebühren sparen<br />
Wer Regenwasser nutzt, kann die<br />
teuren kommunalen Versiegelungsgebühren<br />
verringern. Zusammen mit<br />
Herstellern der Baustoffbranche bietet<br />
eine Baumarktkette ein System<br />
an, mit dem Regenwasser optimal<br />
genutzt wird. Dabei wird das Niederschlagswasser<br />
über Entwässerungssysteme<br />
wie Rinnen- oder Hofabläufe<br />
aufgefangen und durch einen<br />
Vorfilter zum Zwischenspeicher oder<br />
zur Zisterne geleitet.<br />
Automatische Nachspeisung<br />
(Foto: epr/ACO)<br />
Kühles, klares Nass lässt den Garten<br />
in frischem Grün erstrahlen. Ohne<br />
schlechtes Gewissen wird selbst aufbereitetes<br />
Wasser zur Beregnung genutzt.<br />
(epr/eigBer.) - Recycling ist heutzutage<br />
Standard. Aus gebrauchten,<br />
aus der Mode gekommenen oder<br />
kaputten Alltagsgegenständen wie<br />
Plastikflaschen, Altkleidern, Batterien<br />
oder Gläsern werden täglich neue<br />
Produkte hergestellt. Vliesjacken<br />
Doch ausgerechnet mit dem nicht gerade<br />
billigen Rohstoff Wasser gehen<br />
Verbraucher oft weniger sorgsam um<br />
und verschwenden unnötig Geld. Die<br />
Lösung für Gartenfreunde ist hier<br />
eine Regenwasseraufbereitungsanlage,<br />
die die Regentropfen, die eigentlich<br />
im Erdboden versickern würden,<br />
auffängt und verwertet.<br />
Über ein separat verlegtes Leitungsnetz<br />
gelangt das Wasser an<br />
die jeweilige Benutzerstelle, z. B.<br />
den Rasensprenger. Die Restmenge<br />
versickert ohne Umwege im<br />
Erdreich – über begrünbare und<br />
sickerfähige Pflastersteine, spezielle<br />
Terrassenplatten, Rasenschutzwaben<br />
oder Versickerungsschächte<br />
zur Kleinflächenentwässerung, die<br />
ebenfalls zum System gehören. Auch<br />
eine Dachbegrünung trägt zu einer<br />
umweltfreundlichen Nutzung des<br />
Regenwassers bei, denn sie verzögert<br />
das Abfließen des Wassers und entlastet<br />
damit die Kanalisation. Und<br />
sollte es einmal nicht genügend Re-<br />
Finalist 2009<br />
„Großer Preis des<br />
Mittelstandes“<br />
S P E DITION - L OG IS TIK - L AG E R UNG<br />
Mitnahmestapler + Schwertransport +<br />
Kranservice + Maschinenumzüge +<br />
Einbringservice + Logistig lösungen +<br />
Inhouseservice<br />
56170 B endorf<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
gen geben, muss niemand auf dem<br />
Trockenen sitzen: Über eine automatische<br />
Nachspeisung kann ganz einfach<br />
Trinkwasser in das Leitungsnetz<br />
geführt werden.<br />
Im Handumdrehen ein gepflegtes<br />
Erscheinungsbild<br />
Beregnungsanlagen versorgen nicht nur Rasenflächen, sondern auch Blumenbeete<br />
mit Wasser. Das lästige Gießen mit Gießkanne oder Gartenschlauch fällt weg.<br />
Steigen die Temperaturen und strahlt<br />
die Sonne unerbittlich, greift dies die<br />
Pracht der Natur an. Saftig grünen<br />
Rasen und einen üppig blühenden<br />
Garten erzielen Hobbygärtner im<br />
Frühjahr und Sommer mithilfe einer<br />
Beregnungsanlage. Bestens geeignet<br />
für Privatgärten, macht ein automatisches<br />
System dem langwierigen,<br />
mühsamen Gießen mit der Hand ein<br />
Ende. Der Gartenschlauch muss nicht<br />
mehr zeitaufwendig geschleppt und<br />
dann wieder aufgerollt werden, und<br />
auch das lästige Gießen mit der Gießkanne<br />
entfällt. Im Handumdrehen<br />
entsteht ein gepflegtes Erscheinungsbild.<br />
Zudem überzeugen gute automatische<br />
Beregnungsanlagen durch<br />
ihren sparsamen Wasserverbrauch.<br />
Optimale Wirkung<br />
Sie bestehen aus Ventilen, Regnern,<br />
einem Steuergerät sowie Rohrleitungen.<br />
Das Steuergerät ist dabei das<br />
Herz der Anlage: Dort stellt man den<br />
Zeitpunkt und die Dauer der Bewässerung<br />
automatisch ein. Die Ventile<br />
steuern den Wasserfluss zu den Regnern.<br />
Sie unterteilen einen Garten in<br />
verschiedene Zonen, sodass stets die<br />
richtigen Bereiche zur richtigen Zeit<br />
bewässert werden. Dies ist wichtig,<br />
(Foto: epr/Rainpro)<br />
denn Rasenflächen, Blumenbeete<br />
und Sträucher haben alle einen<br />
unterschiedlichen Wasserbedarf. Die<br />
Unterteilung in Zonen gewähr leistet<br />
zudem, dass das System hydraulisch<br />
ausgelastet ist, sodass die Regner<br />
im optimalen Wirkungsgrad zueinander<br />
arbeiten. So wird das Wasser<br />
gleichmäßig verteilt, und es gibt<br />
keine Pfützen oder trockene Stellen.<br />
Ob Getrieberegner oder Sprühdüsen:<br />
Beregnungssysteme halten den Garten<br />
schön, selbst wenn die Bewohner<br />
nicht anwesend sind. Bei der Auswahl<br />
und Installation des richtigen<br />
Equipments helfen Experten gerne<br />
weiter. n<br />
49<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Entspannte Atmosphäre<br />
Ob Wohnzimmer, Bad oder Küche: Mit der richtigen Einrichtung<br />
werden die eigenen vier Wände zur Wohlfühl-Oase<br />
(Foto: © epr/biederlackborbo)<br />
(epr/eigBer.) - Werden die Tage wieder<br />
kürzer, lassen auch die niedrigen,<br />
ungemütlichen Temperaturen nicht<br />
lange auf sich warten. Romantischer<br />
Kerzenschein, leise Musik, heißer Tee<br />
und eine hübsche Kuscheldecke bewahren<br />
die Wärme und Herzlichkeit<br />
in den eigenen vier Wänden und sorgen<br />
so für Entspannung.<br />
Den Stress vor der Tür lassen<br />
Gibt es Schöneres, als es sich an<br />
nasskalten Tagen auf dem heimischen<br />
Sofa mit einer Decke gemütlich<br />
zu machen und einfach mal<br />
den Stress draußen vor der Tür zu<br />
lassen? Eine Wohltat für Körper, Geist<br />
und Seele. Gewebte Kuschelträume<br />
sind treue Begleiter an solch kühlen<br />
und oft auch trüben Tagen. Wenn<br />
alles grau in grau erscheint, laden<br />
harmonische Farbkombinationen<br />
zum Wohlfühlen ein und machen die<br />
eigene Couch zum Ort der Entspannung<br />
nach einem harten Arbeitstag.<br />
Hervorragende Wärmehaltung,<br />
komfortable Pflegeleichtigkeit und<br />
herrlich weiche Oberflächen machen<br />
die Wohndecken zu einem unverzichtbaren<br />
Zubehör in den eigenen<br />
vier Wänden. Nicht zuletzt dank der<br />
richtigen Kombination der verwendeten<br />
Materialien sind die Decken<br />
strapazierfähig und pflegeleicht zugleich.<br />
Sie lassen sich problemlos im<br />
Schonwaschgang säubern. Manche<br />
sind sogar für den Trockner geeignet.<br />
Da kann der Winter kommen.<br />
Entspannung für Körper und Geist<br />
Und wer auf dem Sofa keine Entspannung<br />
findet, macht es sich eben<br />
in der Badewanne bequem. Warmwasserquellen<br />
wurden schon von<br />
den alten Griechen, Römern und den<br />
Ureinwohnern Amerikas zur Förderung<br />
der Gesundheit eingesetzt.<br />
Im Jahre 1956 führten die Brüder<br />
Jacuzzi eine Hydrotherapiepumpe<br />
für medizinische Zwecke ein, aus<br />
der sich die heutigen Whirlpools<br />
entwickelten. Seitdem haben sich<br />
die Whirlwannen ständig verbessert,<br />
und die Hersteller warten<br />
regelmäßig mit Modellen auf dem<br />
neuesten Stand der Technik sowie<br />
ästhetischem und ergonomischem<br />
Design auf.<br />
Exklusivität fürs heimische Bad<br />
Die gezielte Massage regt den Organismus<br />
an, lässt Alltagsstress<br />
verschwinden und fördert zudem<br />
mithilfe der Aroma- und Chromotherapie<br />
die Gesundheit. Manche<br />
Designelemente dienen nicht nur<br />
der optischen Zierde: Polster bieten<br />
dem Rücken- und Nackenbereich<br />
eine schonende und bequeme Stütze,<br />
und die in der Wanne eingelassenen<br />
Wasserjets sorgen für eine Hydromassage,<br />
die den kompletten Körper<br />
verwöhnt. Rotierende Rücken- und<br />
Fußdüsen mit separater Steuerung<br />
behandeln zudem die im Alltag besonders<br />
beanspruchten Partien.<br />
Solche Wannen sind in verschiedenen<br />
Ausführungen erhältlich,<br />
je nach Geschmack und Bedarf<br />
besonders geräumig, platzsparend<br />
für kleinere Bäder, konsequent geradlinig,<br />
als Ein- oder Zweisitzer<br />
oder mit extravagantem Bullauge<br />
und Lichtspiel. Exklusive Extras wie<br />
Unterwasserbeleuchtung, Farbthe-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
51<br />
(Foto: © epr/Jaksch)<br />
(Foto: © Victory Spa)<br />
Mit dem japanischen Teppan gelingen Lammkoteletts ebenso gut wie Fisch- oder<br />
Gemüsegerichte, denn beim Garvorgang werden die Zutaten geschont.<br />
rapie, Wasserheizung, integriertes<br />
Radio und Fernbedienung können<br />
solch ein komfortables Gesamtpaket<br />
abrunden.<br />
Geschmackvoller Küchentrend<br />
In der Küche macht sich in jüngster<br />
Zeit ein Trend aus dem Fernen Osten<br />
bemerkbar: der Teppan. Das ist ein<br />
japanischer Grill, die auf ihm zubereiteten<br />
Gerichte nennt man Teppanyaki.<br />
In japanischen Restaurants ist<br />
der Teppan in die Zubereitungsflächen<br />
am Tresen integriert oder in die<br />
Gästetische eingelassen.<br />
Mittlerweile gibt es auch Varianten<br />
für die heimische Küche. Der<br />
Flächengrill erlaubt eine besonders<br />
schonende und gesunde Zubereitung<br />
von Nahrungsmitteln. Ob ein saftiges<br />
Steak, ein delikates Lachsfilet<br />
oder mediterran gegrillte Paprika:<br />
Die Speisen behalten ihr natürliches<br />
Aroma sowie ihre Vitamine und<br />
Nährstoffe. Egal, welche kulinarische<br />
Richtung man beim Kochen bevorzugt:<br />
Am besten schmeckt immer ein<br />
Gericht, das man selbst mit viel Liebe<br />
zubereitet hat. Wenn dieses dabei<br />
noch gesund und ausgewogen ist,<br />
umso besser!<br />
Auch für den Garten geeignet<br />
Gute Geräte lassen sich auf die optimale<br />
Gartemperatur von Speisen<br />
einstellen und halten diese auch bei<br />
großen Mengen konstant. So bleiben<br />
Extras wie rotierende Rücken- und<br />
Fußdüsen, Unterwasserbeleuchtung,<br />
Farblichttherapie oder integriertes<br />
Radio machen den Wellness-Abend<br />
in der Whirlwanne perfekt.<br />
der Geschmack der Zutaten sowie<br />
deren gesunde Bestandteile erhalten.<br />
Die elektronischen Drehregler<br />
können leicht und schnell bedient<br />
werden und erlauben professionelles<br />
Kochen daheim.<br />
Wie in vielen japanischen Haushalten<br />
gibt es den Teppan jetzt auch in<br />
Deutschland als portable Heizplatte.<br />
Sie eignet sich besonders gut für<br />
ein gemütliches Essen im Garten. So<br />
kommen auch Freunde, Verwandte<br />
und Nachbarn auf ihre Kosten – das<br />
fettarme, gesunde Essen ist unwiderstehlich.<br />
Schlemmen, genießen,<br />
wohlfühlen! n<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Kein Grund zur Sorge<br />
Sicherheitssysteme bieten rund um die Uhr Schutz<br />
52<br />
(Foto: epr/Bublitz)<br />
die immer vorhandene Schwingung<br />
des Luftvolumens, und zwar im<br />
unhörbaren Bereich von einem bis<br />
16 Hertz. Erst wenn das Gerät beide<br />
Veränderungen in einer bestimmten<br />
Art und Ausprägung registriert,<br />
wird sicher Alarm ausgelöst – und<br />
der Täter ist dann noch draußen.<br />
Der Clou: Weil moderne Geräte<br />
weder auf Gewitter, Vogelanflug,<br />
Überschallknall und ähnliche<br />
Umweltereignisse reagieren, sind sie<br />
in hohem Maße fehlalarmsicher.<br />
(epr/eigBer.) - Alle drei Minuten<br />
wird in Deutschland eingebrochen,<br />
oft einhergehend mit übler Verwüstung.<br />
Abhilfe und Schutz bieten moderne<br />
Alarmanlagen. Diese gibt es wie<br />
Sand am Meer. Aber die Einbruchsforschung<br />
zeigt, dass viele Produkte<br />
von Kriminellen leicht ausgetrickst<br />
werden können. Hightech-Geräte<br />
neuerer Bauart überwachen rund<br />
um die Uhr die komplette Objektaußenhaut,<br />
also alle Fenster und<br />
Außentüren. Diese Aufgabe übernimmt<br />
ein im Gerät integriertes<br />
hochempfindliches Sensorsystem.<br />
Wird eine Scheibe eingeschlagen<br />
oder ein Fenster oder eine Tür<br />
aufgehebelt, so verändert sich nicht<br />
nur impulsartig der Luftdruck im<br />
Objekt, sondern gleichzeitig auch<br />
Wenig Aufwand – akzeptabler Preis<br />
Außerdem können sich Bewohner<br />
und Haustiere bei aktiviertem<br />
Alarmgerät frei bewegen. Die<br />
Überwachung funktioniert<br />
zuverlässig über mehrere Etagen<br />
auf bis zu 900 Quadratmetern. Da<br />
weder Kabel, Bewegungsmelder,<br />
Magnetkontakte noch Glasbruchsensoren<br />
erforderlich sind und<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
zusätzlich Montagearbeiten und<br />
hoher Wartungsaufwand entfallen,<br />
können auch hochwertige Geräte<br />
preisgünstig angeboten werden.<br />
Mit diesem System kann man also<br />
getrost in die Ferien fahren, ohne<br />
sich zu sorgen.<br />
drangehen, und genau in diesem<br />
Moment passiert das Unglück. Man<br />
hat nur einen kurzen Augenblick<br />
nicht hingeschaut, und das Kind ist<br />
ins Becken gefallen.<br />
Einfach attraktiv<br />
53<br />
Für Teiche und Pools<br />
Speziell für Kinder stellen Teiche<br />
und Swimmingpools eine Gefahrenquelle<br />
dar, und Vorkehrungen<br />
zur Verbesserung der Sicherheit<br />
sind unabdingbar. Denn selbst<br />
flache Teiche können für die Kleinen<br />
eine tödliche Ertrinkungsgefahr<br />
darstellen. Deshalb sollten sie sich<br />
niemals unbeaufsichtigt am Teich<br />
oder Schwimmbad aufhalten. Doch<br />
die Realität sieht oft anders aus.<br />
Wie leicht ist man geneigt, zu behaupten:<br />
„Es kann nichts passieren,<br />
ich pass schon auf!“ Das Telefon<br />
klingelt, man will „nur mal eben“<br />
Gefährliche Situationen wie diese<br />
lassen sich mit einem Alarmgerät,<br />
das den Schwimmbadbereich<br />
sichert, leicht vermeiden. Es stellt<br />
im Vergleich zu einer umgebenden<br />
Mauer und Zaunelementen die<br />
attraktivere und günstigere Alternative<br />
dar. Das Gerät eignet sich für<br />
den Einsatz sowohl im Fisch- und<br />
Gartenteich als auch im Pool.<br />
Es schwimmt auf der Wasseroberfläche<br />
und signalisiert durch<br />
einen lauten akustischen Alarm,<br />
dass im Wasser etwas passiert<br />
ist. Dies bedeutet, dass der „kleine<br />
Schwimmer“ immer dann zum<br />
Dieses Sicherheitssystem schlägt<br />
sowohl in jeder Art von Fisch- und<br />
Gartenteichen als auch im Pool<br />
sofort Alarm.<br />
(Foto: epr/poolan)<br />
Einsatz kommt, wenn sich niemand<br />
im Wasser befindet. Das kleine,<br />
unauffällige Sicherheitssystem ist<br />
leicht in der Bedienung, erfordert<br />
keine baulichen Maßnahmen und<br />
funktioniert unabhängig vom<br />
Wasserpegel. n<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Nordrhein-Westfalen im Zentrum der<br />
„Blauen Banane“<br />
Hier schlägt das Herz der Rheinischen Industrie<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />
(P.T.-Montage, Karte: CIA Factbook, Banane: Archiv, Foto Herz: © tommyS/PIXELIO)
Regional-Special<br />
Energie – das Herz NRW’s<br />
Der Pott am Tropf?<br />
(Foto:Wikipedia/CC/Martinroell)<br />
55<br />
Das Ruhrgebiet ist ein Teil der Metropolregion<br />
Rhein-Ruhr und gehört<br />
mit seinen etwas weniger als fünf<br />
Millionen Einwohnern neben der Îlede-France<br />
(Großraum Paris), Moskau,<br />
Greater London, der Randstad in den<br />
Niederlanden und Istanbul zu den<br />
größten Ballungsgebieten Europas.<br />
NRW – im Zentrum der Blauen<br />
Banane<br />
Rhein-Ruhr liegt mitten im zentralen<br />
europäischen Wirtschaftsraum, der<br />
sog. „Blauen Banane“.<br />
Die „Blaue Banane“ bezeichnet ein<br />
europäisches Städteband zwischen<br />
den alten Stahl- und Kohle-Industriezentren<br />
um Manchester und<br />
Birming ham bis zum Mittelmeer.<br />
Liegt eine Region dort, geht es ihr<br />
wirtschaftlich gut.<br />
Der Begriff gründet sich auf ein<br />
wirtschaftsgeografisches Modell des<br />
Franzosen Roger Brunet aus dem<br />
Jahr 1989. Die zentrale Entwicklungsachse<br />
der „Blauen Banane“ bildet der<br />
Rhein aufgrund seiner historischen<br />
Funktion als wichtiger Verkehrs- und<br />
Handelsweg Europas.<br />
Nordrhein-Westfalen ist eine der<br />
wirtschaftsstärksten Metropolregionen<br />
Europas. Wäre es ein eigenständiger<br />
Staat – es wäre eine der stärksten<br />
Exportnationen der Welt. Nach<br />
dem BIP liegt Nordrhein-Westfalen<br />
im internationalen Vergleich auf<br />
Platz 17 in der Welt.<br />
Die Wirtschaft besteht aus einer<br />
Mischung von Großkonzernen und<br />
mittelständischen Betrieben. Mit<br />
763 000 kleinen und mittleren<br />
Unternehmen stellt der Mittelstand<br />
rund 70,6% aller Arbeitsplätze und<br />
erwirtschaftet 42% der Nettowertschöpfung.<br />
Industrie aus Tradition<br />
Der Maschinenbau ist in Nordrhein-<br />
Westfalen ein Kernbereich der<br />
Wirt schaft und der größte industrielle<br />
Arbeitgeber mit über 230 000<br />
Beschäftigten (21,8% Anteil in<br />
Deutsch land). Er prägt das Innovationsgeschehen<br />
wie kaum ein anderer<br />
Sektor. Der weitaus überwiegende<br />
Teil des Sektors weist auch hier mittelständische<br />
Strukturen auf. Der<br />
Maschinenbau macht den größten<br />
Umsatz.<br />
Aus der langen Tradition der<br />
Nutzung natürlicher Ressourcen<br />
ist im Land eine breite energietechnologische<br />
Kompetenz<br />
gewachsen.<br />
Das Herz pumpt<br />
In Nordrhein-Westfalen wird mehr<br />
Energie umgewandelt und genutzt<br />
als in jedem anderen Bundesland.<br />
Aus der langen Tradition der Nutzung<br />
natürlicher Ressourcen ist im<br />
Land eine breite energietechnologische<br />
Kompetenz gewachsen.<br />
Nordrhein-Westfalen steht als das<br />
moderne Energieland Nummer 1.<br />
Die Umwandlung der Wirtschaft im<br />
„Pott“ scheint zu funktionieren. In<br />
Europa ist NRW für wegweisende<br />
Entwicklungen in der Bergbau- und<br />
Kraftwerkstechnik federführend,<br />
aber auch bei den erneuerbaren<br />
Energien.<br />
Vorreiter<br />
Ein rund 20 000 qm großes Spiegelfeld<br />
in Jülich – so groß wie drei<br />
Fußballfelder – und ein Solarturm,<br />
in dem die Sonnenstrahlen gebündelt<br />
werden, sollen die Forschung<br />
in der Solareneregie vorantreiben<br />
und versorgen gleichzeitig etwa 400<br />
Haushalte mit Strom. Der Solarturm<br />
in Jülich ist eigentlich ein konventionelles<br />
Dampfkraftwerk. Und dann<br />
aber auch so gar nicht:<br />
Die bislang mit Öl, Gas oder Kohle<br />
befeuerte Brennkammer wurde<br />
durch eine solare Brennkammer<br />
ersetzt und wird mit umweltfreundlichem<br />
Wasser, Dampf und Luft<br />
be trieben. Das solarthermische<br />
Kraftwerk in Jülich ist nicht nur ein<br />
wichtiger Beitrag zu Klima- und<br />
Um weltschutz, sondern auch Beweis<br />
für die technologische Vorreiterrolle<br />
NRWs im Bereich erneuerbarer Energien.<br />
Standortfrage<br />
NRW wurde für viele zukunftsorientierte<br />
Unternehmen der ideale<br />
Standort. In 3 200 Firmen arbeiten<br />
rund 22 000 Beschäftigte an der<br />
Entwicklung und dem Einsatz von<br />
Technologien zur Erzeugung regenerativer<br />
Energie.<br />
Diese erzielen einen Umsatz von<br />
rund 5,5 Mrd. Euro. Die Unternehmen<br />
E.ON und RWE zählen zu den<br />
größten Energieversorgern weltweit.<br />
Auch wenn E.ON mit dem teilweisen<br />
Baustopp für das milliardenschwere<br />
Kohlekraftwerk in Datteln<br />
bei Müns ter Ärger hat. n<br />
Strukturwandel<br />
n Wurden 1970 noch 55,7% der<br />
Bruttowertschöpfung des Landes<br />
in der Industrie und nur 42,3% mit<br />
Dienstleistungen erarbeitet, so hat<br />
sich dieses Verhältnis bis 2009 mehr<br />
als umgekehrt.<br />
n Im Jahr 2009 dominierten<br />
in Nordrhein-Westfalen die<br />
Dienstleistungen mit 73,2% im<br />
Vergleich zu 26,2% der Industrie.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Regional-Special<br />
OP am offenen Herzen<br />
Herz-Rhythmus-Störung im Ruhrgebiet<br />
(Foto: Ralph Sondermann)<br />
Die neue Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihr Arbeitsminister Guntram<br />
Schneider müssen um die „Kohle“ bangen<br />
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„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Keine der anderen, gerade auch der<br />
großen Montanregionen auf der Welt<br />
hat einen gleichermaßen klaren Weg<br />
in die Zukunft auf der Grundlage des<br />
industriellen Erbes angetreten. Das<br />
Gegenbild lieferte Amerika: „ghost cities“,<br />
Geisterstädte, die übrig bleiben,<br />
wenn der Bergbau aufhört. Wenn der<br />
Bergbau in NRW aufhört, könnten<br />
die Kohle-Ressourcen den Übergang<br />
in eine fossilfreie Energiewirtschaft<br />
erleichtern.<br />
Die Politik<br />
„Bei den erneuerbaren Energien<br />
steht NRW auf einem beschämen den<br />
12. Platz“, schimpfte Norbert Römer<br />
aus der SPD, jetziger Nachfolger von<br />
Hannelore Kraft als Vorsitzender der<br />
SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag<br />
vor seinem Aufstieg.<br />
Jetzt ist die Energiepolitik in den<br />
Händen von Rot-Grün. Ein Graben<br />
trennt die beiden in der Frage der<br />
Steinkohlesubvention. Für die SPD<br />
war immer klar: Sozialverträglichkeit<br />
vor Wirtschaftlichkeit, die Grünen<br />
wollen das „Ende der Epoche“.<br />
Es geht um die „Kohle“<br />
Römer und seine Chefin sehen<br />
sich am Anfang ihrer Regierungszeit<br />
gleich mit dem Entzug der<br />
gewohnten Infusion für die Region<br />
konfrontiert: Ende Juli überraschte<br />
die EU-Kommission das Kanzleramt<br />
in Berlin und auch die NRW-Regierung<br />
mit einem Beschluss, demzufolge<br />
die Subventionen für den Steinkohleabbau<br />
bis 2014 enden müssen.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />
Eine Überraschung, die es eigentlich<br />
gar nicht hätte geben dürfen, aber<br />
das Herz der Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft blutet. Sie erklärt<br />
den Vorschlag der EU-Kommission<br />
zum vorzeitigen Auslaufen der Betriebsbeihilfen<br />
für Steinkohlebergwerke<br />
für nicht akzeptabel. Für NRW<br />
geht es um sehr viel Geld.<br />
Kreislauf-Schock<br />
Der Kohlepfennig galt bis 1995. Seither<br />
wird aus dem Staatshaushalt subventioniert.<br />
Zwischen 1997 und 2006<br />
brachten der Bund für die Steinkohleförderung<br />
allein fast 30 Mrd. und<br />
NRW weitere fast 5 Mrd. Euro auf. Bisher<br />
wurde im „Kohlekompromiss“ bis<br />
2018 zusätzlich mit gut 10 Mrd. Euro<br />
gerechnet. Ist die Kreislauffunktion<br />
im Ruhrgebiet in Gefahr?<br />
Natürlich ist das ein Schreck in NRW.<br />
Arbeitsminister Guntram Schneider<br />
hat durchkalkuliert: „Wenn die Zechen<br />
schon 2014 stillgelegt werden,<br />
verlieren mehr als 23 000 Beschäftigte<br />
ihren Arbeitsplatz. Das hat katastrophale<br />
Auswirkungen insbesondere<br />
für das Ruhrgebiet und ist nicht<br />
hinnehmbar.“<br />
Andererseits<br />
Die Steinkohlenförderung in<br />
Deutschland ist international nicht<br />
wettbewerbsfähig. Steinkohle kann<br />
nur aus großen Tiefen gewonnen<br />
und ohne Probleme durch Importe<br />
ersetzt werden. Das rheinische Revier<br />
ist das größte Braunkohlerevier in<br />
Europa.
Regional-Special<br />
(Foto: obs/DSK)<br />
Die Steinkohle wird in Deutschland noch mit jährlich 2 Mrd.<br />
Euro subventioniert<br />
Durch den Verbund von Tagebau und Kraftwerk bieten Erzeugungsanlagen<br />
auf Braunkohlenbasis eine hohe Effizienz<br />
und ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Etwa ein<br />
Viertel des Strombedarfes der Bundesrepublik Deutschland<br />
wird durch Braunkohle gedeckt.<br />
Das größte Loch Europas<br />
Ein großer Eingriff in die Natur: Zwischen Bergheim und<br />
Jülich befindet sich der Braunkohletagebau Hambach, das<br />
„größte Loch Europas”. Auf einer Fläche von 85 Quadratkilometern<br />
dringen die Bagger in Tiefen von über 450 Meter vor,<br />
um die Kohle zu fördern. Der Eiffelturm würde in das Loch<br />
passen, und nichts von ihm würde herausschauen.<br />
In der Ebene der niederrheinischen Landschaft klaffen riesige<br />
Tagebaue. Dazwischen erheben sich – aufgeschüttet aus<br />
dem Abraum – bis zu 200 Meter hohe künstliche Hügel und<br />
Berge. Ganze Ortschaften müssen umgesiedelt werden; neue<br />
Landschaften mit Ackerbauflächen, Wäldern und Gewässern<br />
entstehen. Unausweichlich sind mit diesen Eingriffen in die<br />
Natur viele Probleme verbunden.<br />
Energiemix<br />
Die Stromerzeugung baut in Deutschland heute auf den<br />
„drei Säulen“ Braunkohle (23,5%), Steinkohle (20,1%) und<br />
Kernenergie (23,3%) auf. Erdgas trägt zu etwa 13,0% zur<br />
Strom erzeugung bei. Seit Mitte der 90er Jahre fördert die<br />
Bundesregierung die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien auf der Grundlage des Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetzes (EEG). Seitdem ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien stark angestiegen, besonders durch den<br />
Ausbau der Windenergie. Erneuerbare Energien tragen inzwischen<br />
zu 14,4% zur Strom erzeugung bei.<br />
Meinung in NRW<br />
Laut „Forsa“-Umfrage vor der NRW-Wahl im Mai steht das<br />
Bundesland, was die Zufriedenheit mit dem Einsatz von<br />
Landes- und Kommunalpolitikern für regenerative Energieträger<br />
anbelangt, im Ländervergleich lediglich auf dem vorletzten<br />
Platz.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Regional-Special<br />
(Quelle:UBA)<br />
Mit 81% äußerten mehr als vier Fünftel der Befragten in<br />
NRW die Erwartung an die politischen Vertreter, sich mehr<br />
für die erneuerbaren Energien zu engagieren.<br />
Rund 73% der NRW-Bürgerschaft bezögen den Strom des eigenen<br />
Anbieters am liebsten aus regenerativen Quellen.<br />
„Signifikant ist aber die Tatsache, dass mehr als 70% einen<br />
Solarpark akzeptieren, jeder Zweite eine Windenergieanlage<br />
und 40% eine Biomasseanlage. Mit weitem Abstand folgen<br />
Gas- (15%), Atom-(11%) und Kohlekraftwerke (4%)“, fasste<br />
Jan Dobertin, Geschäftsführer des Auftraggebers Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Erneuerbare Energie NRW zusammen.<br />
Aufgabe Mittelstand<br />
Ganz oben auf der Agenda für langfristig erfolgreiches<br />
Wirtschaften steht heute die Steigerung der Energieeffizienz.<br />
Durch sie kann der Mittelstand wichtige Wettbewerbsvorteile<br />
erzielen. Experten gehen davon aus, dass je nach<br />
Branche, Alter und Struktur eines Unternehmens kosteneffiziente<br />
Energieeinsparungen von 5 bis 40% möglich sind.<br />
Der Zukunftsmarkt erneuerbare Energien bietet mittelständischen<br />
Unternehmen die Chance, Energie für den Eigenbedarf<br />
oder den Markt zu produzieren. Während die Energiegewinnung<br />
aus fossilen Rohstoffen wie Kohle oder Gas von<br />
großen Konzernen dominiert wird, eröffnen regenerative<br />
Energien eine neue Dimension unabhängiger dezentraler<br />
Versorgung. Sprich: Der Mittelstand soll es richten.<br />
ABER<br />
„Es ist schon höchst bedauerlich, wenn man nicht mehr<br />
im eigenen Vorgarten experimentieren kann“, meint Per<br />
Nicolai Martens, Leiter des Instituts für Bergbaukunde in<br />
Aachen. Es gibt zu bedenken: Gerade auch die mittelständisch<br />
strukturierten Betriebe der deutschen Bergbautechniksparte<br />
genießen einen entscheidenden Standortvorteil:<br />
die Nähe zum Steinkohlenbergbau im eigenen Lande. Hier<br />
erhalten sie wichtige Impulse für Neuentwicklungen.<br />
Neben dieser Bedeutung als Versicherung für die Rohstoff-<br />
und Energieversorgung, neben seiner Bedeutung als<br />
wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder wird es schwieriger<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Regional-Special<br />
(Foto: Wikipedia/GFDL/CC/<br />
Maurice van Bruggen)<br />
werden, in diesem Segment Industrieaufträge<br />
zu bekommen. Es wird<br />
einen Wandel geben.<br />
„Es ist schon höchst<br />
bedauerlich, wenn man nicht<br />
mehr im eigenen Vorgarten<br />
experimentieren kann.“<br />
59<br />
Per Nicolai Martens, Leiter des<br />
Instituts für Bergbaukunde<br />
Dilemma<br />
Erneuerbare Energien sollen also<br />
entsprechend den Zielen der Politik<br />
und auch entsprechend der<br />
Meinung der Bürger einen zunehmenden<br />
Beitrag zur Strombereitstellung<br />
leisten. Ihr Anteil könnte<br />
laut einiger Politiker bis 2030 in<br />
Deutschland auf 50% steigen. Bis<br />
dahin braucht das Energie-Herz aber<br />
Die Energie aus dem Solarturm in Jülich reicht nicht für alle<br />
einen Bypass. Erneuerbare Energien<br />
können nur zu weniger als<br />
10% ihrer installierten Leistung als<br />
gesicherte Leistung gezählt werden,<br />
damit können sie, sofern keine ausreichenden<br />
Speicher existieren, zwar<br />
Brennstoffe ersetzen, aber praktisch<br />
keine Kraftwerke (notwendige Backup-Leistung<br />
zur Lastregelung und<br />
damit Netzstabilisierung).<br />
Studie<br />
Es gibt eine neue 32-seitige Studie<br />
„Kraftwerke 2020+“ – Kraftwerksoptionen<br />
für die Zukunft. 30 europäische<br />
Professoren gehen auch<br />
nach der Wirtschaftskrise und trotz<br />
aller Sparbemühungen von einer<br />
jährlichen EU-Stromproduktion von<br />
3 700 Mrd. kWh bis 2020 aus, plus
Regional-Special<br />
(Foto: Wikipedia/GFDL/CC/Maurice van Bruggen)<br />
Kugelhaufenreaktor im Forschungszentrum Jülich<br />
einem altersbedingten Ersatzbedarf<br />
von 800 Mrd. kWh. Dieser Zusatzbedarf<br />
kann über die drei Säulen dargestellt<br />
werden:<br />
n Kohleverbrennung und -vergasung,<br />
n erneuerbare Energien (im Wesentlichen<br />
Offshore-Wind und Solarenergie)<br />
n Kernenergieeinsatz.<br />
Was tun?<br />
Seit den 70ern heißt es: „Atomkraft?<br />
Nein Danke!“ Für erneuerbare Energien<br />
ist die Mehrheit, und umweltfreundliche<br />
Kohlekraftwerke mit<br />
CO2-Rückhaltung und CO2-Abscheidung<br />
sind in der Diskussion. Seit 14.<br />
Juli <strong>2010</strong> gibt es zwar einen neuen<br />
CCS-Gesetzentwurf. Dabei geht es<br />
um die Demonstration und die Anwendung<br />
dieser Technologien.<br />
Carbon Dioxide Capture and Storage<br />
(CSS) ist die Abscheidung von<br />
Kohlendioxid insbesondere aus<br />
Verbrennungs-Abgasen sowie dessen<br />
Injektion und behälterlose Lagerung<br />
in tiefen unterirdischen Gesteinsschichten<br />
auf unbegrenzte Zeit.<br />
Die Abtrennung von CO2 am Kraftwerk<br />
kann trotz langjähriger Erfahrungen<br />
mit der CO2-Abscheidung in<br />
der chemischen Industrie (speziell<br />
der CO2-Wäsche) noch nicht als zufriedenstellender<br />
Stand der Technik<br />
bezeichnet werden.<br />
Andere Technologien haben im Moment<br />
keine große Lobby, wie Recycling<br />
mit Wasserstoff zu Methanol.<br />
Die Methanolsynthese wurde in<br />
Verbindung mit dem Kugelhaufenreaktor<br />
als Energielieferant im Jülicher<br />
Forschungszentrum erprobt.<br />
Das Herz in NRW<br />
Zumindest für die Bergbautechnik<br />
bietet sich laut Internationaler Energieagentur<br />
bis zum Jahr 2030 allein<br />
auf dem Kohlesektor ein gewaltiger<br />
Markt mit einem weltweiten Investitionsbedarf<br />
von 400 Mrd. Euro.<br />
„Wissenschaftliche Einrichtungen<br />
und Bergbauzulieferunternehmen<br />
im Land entwickeln gemeinsam<br />
sehr erfolgreich zahlreiche und<br />
wegweisende Innovationen bis zur<br />
Marktreife“, betonte der nordrheinwestfälische<br />
Staatssekretär im<br />
Wirtschaftsministerium Jens Baganz<br />
auf der „bauma <strong>2010</strong>“ im April.<br />
Ganz stolz ist man auf die speziell in<br />
Nordrhein-Westfalen mit Erfolg eingesetzte<br />
Methangasverwertung.<br />
Sie trägt maßgeblich zur Erhöhnung<br />
der Bergbausicherheit und gleichzei-<br />
Weiß-Schwarz<br />
n „weißer Bereich“: aus der RAG<br />
Aktiengesellschaft ausgegliedert,<br />
heißt Evonik Industries AG mit Sitz<br />
in Essen, deutscher Mischkonzern,<br />
Geschäftsfelder Chemie, Energie<br />
und Immobilien, beschäftigte<br />
2009 rund 38 700 Mitarbeiter,<br />
Jahresumsatz 13,1 Mrd. Euro<br />
n „schwarze RAG“: fördert deutsche<br />
Steinkohle, wird subventioniert; ca.<br />
18 000 Bergleute, die etwa 13 Mio. t<br />
Steinkohle fördern<br />
(Quelle: Wikipedia)<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Regional-Special<br />
Im eigenen Vorgarten<br />
tig zum Klimaschutz bei. Anlagen zur<br />
Grubengasverwertung werden mit<br />
deutscher Technologie bereits heute<br />
in zahlreichen Bergbauländern wie<br />
China, Russland und der Ukraine erfolgreich<br />
eingesetzt.<br />
Ziel ist es, neue Absatzmärkte für<br />
kleine und mittelständische Unternehmen<br />
weltweit zu erschließen und<br />
die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
für die Bergbauzulieferbranche<br />
zu sichern. Schwerpunkte der Aktivitäten<br />
sind Länder mit steigender<br />
Rohstoffproduktion wie China, Russland,<br />
Indien oder die Kontinente Australien,<br />
Nord- und Südamerika.<br />
Blaue Banane<br />
Der Verdichtungsraum „Blaue Banane“<br />
und mit ihm NRW steht heute<br />
(Quelle: UBA) (Foto: obs/RAG)<br />
in enger globaler Konkurrenz und<br />
Kooperation zu anderen Verdichtungsräumen<br />
in der Welt, etwa zu<br />
Boswash, zu Chipitts oder zu Sansan<br />
in den USA oder zu den großen Ballungsräumen<br />
an den Küsten und<br />
großen Flüssen Asiens.<br />
„So mancher postmoderne Kritiker<br />
sieht die Industriegesellschaft am<br />
Ende. Man muss nur auf die Schwellenländer,<br />
nach China, Indien oder<br />
Lateinamerika blicken, um sich über<br />
solchen Unsinn belehren zu lassen.<br />
Sie ist auch in Deutschland keineswegs<br />
zu Ende, ganz im Gegenteil, sie<br />
steht nur wirtschaftliche längst auf<br />
anderen Füßen“, meint Klaus Tenfelde,<br />
Direktor des Instituts für soziale<br />
Bewegungen. Glück auf! n<br />
Anette Runge<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Kultur I Lifestyle<br />
Welche Automobile liebt der Mittelstand?<br />
Der Stern und der Propeller waren<br />
es überraschenderweise nicht,<br />
sondern die Katze.<br />
Auf leisen Pfoten kommt sie daher<br />
und erfreut sich vor allem ihrer<br />
Seltenheit, denn ein Jaguar ist kein<br />
Premiumauto, was das deutsche<br />
Straßenbild überschwemmt,<br />
sondern ein individuelles, seltenes<br />
Gefährt, das umso mehr die<br />
Exklusivität seines Besitzers<br />
unterstreicht.<br />
Der Jaguar XF ist Cheflimousinensieger.<br />
Vorn wie ein fauchender<br />
Jaguar, hinten so schön geschnitten,<br />
dass sich viele fragten, ob es nicht<br />
der Austin Martin Rapid sei?<br />
Jedoch der Jaguar XF war eher auf<br />
dem Markt und hat das Bestreben<br />
der Limousinenbauer beflügelt,<br />
viertürige Coupès zu bauen.<br />
Der V6-Dieselmotor, eine Maschine<br />
mit 3,0 Litern Hubraum und 275 PS,<br />
ist die beste Antriebswahl. Mehr<br />
als 70 Prozent der XF-Käufer entscheiden<br />
sich für dieses Aggregat. In<br />
6,4 Sekunden von 0 auf 100, wirkt<br />
der Diesel wie ein Dampfhammer,<br />
sonst flüsterleise. Der XF Diesel<br />
liegt bei einem Normverbrauch<br />
von 6,8 Litern. Interiorseitig lieben<br />
Mittelständler das ausgewogene<br />
Verhältnis aus konservativen<br />
Materialien und Innovationen in<br />
Form und Funktion.<br />
VWs neuer SUV „Touareg” wirkt<br />
wesentlich gestreckter und somit<br />
schlanker als sein Vorgänger und ist<br />
dennoch wuchtig.<br />
Der Touareg wurde als schönster<br />
SUV gewählt, weil er Eleganz und<br />
Alltagstauglichkeit so wunderbar<br />
miteinander vereint. Keiner seiner<br />
Klasse ist so detailliert liebevoll und<br />
hochwertig im Innenraum gestaltet.<br />
Bentley innen und außen die<br />
neue sehr gefällige Design-Linie von<br />
Volkswagen spricht sehr an. Diese<br />
Touareg-Generation wurde in der<br />
Grundversion 208 Kilo leichter!<br />
Die serienmäßige Acht-Gang-Automatik<br />
und die Start-Stopp-Automatik<br />
machen den 3,0 Liter V6 TDI mit<br />
240 PS zum undurstigen Verbraucher<br />
mit 7,4 Litern pro 100 km als<br />
SUV. Auch als Hybrid wird der Touareg<br />
angeboten, und da schlagen<br />
vor allem die grünen Mittelstandsherzen<br />
höher.<br />
VWs Markenwelt in der Autostadt<br />
in Wolfsburg bietet die Möglichkeit,<br />
mit dem Touareg einen aufregenden<br />
Parcours zu fahren. Hier werden Erwachsene<br />
wieder zu kindlichen<br />
Abenteurern, und der SUV zeigt ansatzweise,<br />
was er alles kann.<br />
Das „Offroad-Fahrprogramm”, das<br />
via Knopfdruck das ABS, EDS und<br />
ASR auf den Geländeeinsatz abstimmt,<br />
den Bergabfahrassistent<br />
aktiviert und die Automatikschaltpunkte<br />
anpasst, begeistert.<br />
Das Audi A5 Cabriolet ist ein Meister<br />
der Emotion. Er ist das schönste<br />
Cabrio, aus einer gebogenen Linie<br />
geformt, hat er etwas Göttliches,<br />
denn es erinnert an die Schöpfung<br />
des Menschen aus einer Rippe.<br />
Formvollendet ist er der automobile<br />
Traum von Mann und Frau. Sein<br />
Stoffdach, dass sich in nur 15 Sekunden<br />
öffnet, sein Tagfahrlicht, sein<br />
für ein Cabriolet großer Kofferraum<br />
(320-380 Liter) und die optionale<br />
Kopfheizung würzen die Emotionen<br />
für den A5. Die stufenlose Multitronic-Automatik<br />
in Verbindung mit<br />
einem Sechszylinder-Diesel machen<br />
den Audi spurtstark und kräftig, bei<br />
6,2 Litern Verbrauch. Allerdings liegen<br />
hier die Benziner deutlich vorn<br />
in der Beliebtheit.<br />
Das hängt vor allem damit zusammen,<br />
dass Audi auch die Otto-Aggregate<br />
sehr benzinsparend entwickelt<br />
hat. Federung und Dämpfung wurden<br />
gegenüber dem Coupé spürbar<br />
komfortabler ausgelegt, da das Cabrio<br />
auch eher fürs gemütliche Gleiten<br />
gedacht ist, obschon auch in ihm<br />
die Verwandtschaft zum Sportcoupé<br />
nach wilderem Fahrstil schreit.<br />
Beim A5 Cabrio streitet man sich<br />
nicht mehr über Geschmack. Man<br />
ist sich einig – er ist aus der göttlichen<br />
Rippe von Audi.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Kultur I Lifestyle<br />
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, deshalb hat<br />
das INSTITUT für MARKEN- und KOMMUNIKATIONS-PSYCHO-<br />
LOGIE Berlin mittelständische Unternehmer und Manager<br />
befragt, welche Autos ihnen am besten gefallen.<br />
Cheflimousine, SUV-König, Cabriolet-Emotion und Arbeitsbiene<br />
waren die Unterteilung. Hier nun ein Extrakt aus dieser<br />
Umfrage: Design, Handling, Innovation, Qualität und die<br />
große Emotion, die ein Automobil ausmachen.<br />
(Fotos: Jaguar, VW, Audi, Opel, Prof. A. J. Garth, Archiv)<br />
Opel ist besser als sein Ruf. Zum<br />
Beispiel ist Opel ein zuverlässiger<br />
und großzügiger Hauptsponsor des<br />
Classic Open Air-Festivals am Gendarmenmarkt<br />
in Berlin. Und das<br />
Jahr für Jahr, egal was über Opel<br />
in den Zeitungen stand. Opel gibt<br />
damit den Veranstaltern Planungssicherheit,<br />
und das ist ein kostbares<br />
Gut, was relativ selten in der Sponsoringlandschaft<br />
geworden ist.<br />
Dieses Festival gilt als das Ereignis<br />
jedes Musiksommers in Berlin, und<br />
ich glaube, jeder Mensch, der Musik<br />
liebt, muss einmal dagewesen sein.<br />
In der traditionellen ersten Konzertnacht<br />
zum gelungenen Auftakt<br />
standen in diesem Jahr populäre<br />
Kompositionen aus Oper, Operette<br />
und Orchesterwerken auf dem<br />
Programm. Dem großen russischen<br />
Komponisten Tschaikowski war der<br />
darauffolgende Abend mit einer<br />
Auswahl aus seinen zahlreichen<br />
Sinfonien, Klavierkompositionen,<br />
Orchesterwerken und Balletten<br />
gewidmet. Dem folgte die große<br />
Berliner Swing-Nacht zum Thema<br />
„Glenn Miller und Friends“. Das Abschlusskonzert<br />
war die „Die große<br />
Nacht der Filmmusik“. Musik aus<br />
James Bond, dem schwedischen<br />
Film „Wie im Himmel“ und Erfolgsproduzent<br />
Mousse T. prägten diesen<br />
Abend. Alles in allem war das 19.<br />
Festival mit 32 000 Gästen und fünf<br />
ausverkauften Konzertabenden ein<br />
herausragender Jahrgang, der Maßstäbe<br />
für das 20-jährige Jubiläum im<br />
nächsten Jahr gesetzt hat.<br />
Gönnen Sie sich, lieber Leser, im<br />
nächsten Jahr eine Reise nach Berlin<br />
mit dem Ziel, beim Classic Open Air-<br />
Festival dabei zu sein.<br />
Die dazu passende Sinfonie ist der<br />
Opel Insignia.<br />
Opel hat mit diesem Modell zu seinen<br />
alten Markenwerten zurückgefunden.<br />
Opel stand für solide, zuverlässige,<br />
schöne Autos.<br />
Und der Insignia ist der beliebteste<br />
Außendienst-Wagen der Mittelständler,<br />
da er alle Eigenschaften<br />
für einen „Unterwegsler“ erfüllt. Ob<br />
Limousine oder Sports Tourer (Kombi),<br />
er muss zuverlässig, flexibel und<br />
ansehnlich sein. Ein modernes Design<br />
bei anmutiger Außenwirkung.<br />
Innen ist der Insignia ein „Verwöhner“,<br />
denn die fließenden Instrumentenanordnungen<br />
haben etwas<br />
sehr harmonisch-ausgewogenes für<br />
den Piloten. Die Design-Anmutung<br />
unterstreicht, dass der Insignia viele<br />
Facetten erfüllt, von Sportlichkeit<br />
bis Eleganz versteht der Wagen<br />
ebenso viel wie von Emotion und<br />
Treue. Dafür sorgten die Rüsselsheimer<br />
Ingenieure ohne Sparzwänge<br />
der GM-Mutter. Die Verarbeitungsqualität<br />
ist überzeugend.<br />
Damit ist der Opel Insignia ein Meister<br />
an Zuverlässigkeit und Qualität.<br />
Er ist mehr als nur alltagstauglich<br />
und alle, die diese Opel in ihren Flotten<br />
haben, schätzen sich glücklich,<br />
dass das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
so ausgewogen ist.<br />
Opel hat seit Marktstart in Europa<br />
(inkl. Deutschland) ca. 225 000 Insignia<br />
verkauft. In Deutschland liegen<br />
ca. 63 000 Bestellungen (bei 55 000<br />
verkauften Autos in diesem Jahr)<br />
vor. Dass ein Opel mal wieder die<br />
Herzen erobert, ist ein gutes Zeichen<br />
für die Marke mit dem Blitz, da sind<br />
sich viele Mittelständler einig. n<br />
Prof. A. J. Garth<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Leserbriefe<br />
Das P.T. Magazin ist das offizielle Maga zin<br />
des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
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eingetragen im Stiftungsregister des Regie<br />
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Unser Leser Gerd Kaspari aus dem<br />
Münsterland fragte:<br />
„Am 6.8.<strong>2010</strong>, um 23:31 Uhr, also mitten<br />
in der Nacht, wurde ich am Stift<br />
Tilbeck bei Havixbeck mit 24 km/h<br />
zu schnell geblitzt. Ich hatte meinen<br />
Sohn aus dem Ferienlager abgeholt.<br />
Die Geldstrafe werde ich verkraften.<br />
Allerdings werden dadurch keine<br />
Fehler, geschweige denn Unfälle<br />
verhindert.<br />
In Holland dagegen sind vor Häusern<br />
auf Landstraßen, vor Kreisverkehren,<br />
vor dem Ortseingang, etc.<br />
immer dann Bodenwellen im Straßenbelag<br />
eingebaut, über die man<br />
nur mit 30 km/h fahren kann, wenn<br />
man spüren musste, dass ‚Vorsicht!’<br />
geboten ist. Geschwindigkeitsbegrenzungen,<br />
Überwachungen,<br />
Abzockblitzer sind dadurch nicht<br />
mehr nötig. Der Verkehr wird an<br />
gefährlichen Stellen durch bauliche<br />
Maßnahmen ausgebremst. Das<br />
kostet zwar erstmal Geld, dient aber<br />
der Verkehrssicherheit und hält<br />
die Motivation der Leistungsträger<br />
hoch, die bei 40 000 beruflichen<br />
Fahrkilometern jährlich häufig<br />
geblitzt werden.<br />
Volkswirtschaftlich betrachtet,<br />
gewinnen alle. Ich kann weiter zu<br />
Kunden fahren und Arbeitsplätze<br />
sichern. Unser System wird von<br />
unnötigen Schadensregulierungen<br />
und behördlicher Bürokratie entlastet.<br />
Wollen wir nicht von den<br />
Holländern lernen und endlich<br />
umdenken?“<br />
P.T. fragte im Bundesverkehrsministerium<br />
nach. Dieses antwortete:<br />
„Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt,<br />
die Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung<br />
in Deutschland sind<br />
vielfältig. Die für die Durchführung<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />
der Straßenverkehrs-Ordnung<br />
(StVO) zuständigen Länderbehörden<br />
haben nicht nur die Möglichkeit,<br />
Geschwindigkeiten durch Verkehrszeichen<br />
herabzusetzen und die<br />
Einhaltung der Geschwindigkeiten<br />
dann aus Gründen der Verkehrssicherheit<br />
durch Verkehrskontrollen<br />
sicherzustellen. Auch bauliche<br />
Maßnahmen wie z. B. das Aufbringen<br />
von sog. Warnschwellen zum<br />
Zwecke der Geschwindigkeitsabsenkung<br />
sind bei Bedarf zulässig.“<br />
Ingo Strater, Sprecher des Bundesverkehrsministeriums,<br />
Berlin<br />
Kommentar der Redaktion:<br />
In deutschen Ämtern sitzen keine<br />
Dummen. Da gibt es keine Irrtümer,<br />
sondern Absichten. Jährlich<br />
fließt ca. 1 Mrd. Euro Bußgeld in die<br />
kommunalen Haushalte. Den Vorwand<br />
liefert der Schutz der Bürger<br />
vor Gefährdung, obwohl andere<br />
Regelungen offenbar besser schützen<br />
würden. Auch die „unnötigen<br />
Schadensregulierungen“ verschaffen<br />
dem Fiskus sichere Einnahmen<br />
per Steuern und Sozialabgaben in<br />
Werkstätten und Versicherungen,<br />
während der fiskalische Mehrertrag<br />
durch „motivierte Leistungsträger“<br />
in der Zukunft liegt.<br />
Aus dieser Sicht ist auch „behördliche<br />
Bürokratie“ nie Arbeitsplatzvernichtung,<br />
sondern Arbeitsplatzsicherung<br />
– in den Amtsstuben.<br />
Woher soll der Amtsschimmel wissen,<br />
ob die „motivierten Leistungsträger“<br />
morgen tatsächlich mehr<br />
Arbeitsplätze schaffen werden, als<br />
heute durch Bürokratieabbau verloren<br />
gehen würden. Wenn diese<br />
Argumente Talkshows füllen, ohne<br />
dass Unternehmer wie unser Leser<br />
zur Diskussion geladen sind, leuchtet<br />
das auch Lieschen Müller ein.<br />
Oder? n
Leserbriefe<br />
Leserbriefe<br />
Leser-Telefon: 0341 24061-00 | Leser-Fax: 0341 24061-66<br />
Zu: „Das Ungeheuerliche“ (Heft 4/10)<br />
„Im Vorwort der aktuellen Ausgabe<br />
haben Sie die Situation perfekt auf<br />
den Punkt gebracht. Die Wahrheit<br />
will einfach keiner gerne wissen.“<br />
Hans Rüby, Winhöring<br />
Zu: „Vertrauen ersetzt Kontrolle“<br />
(Heft 4/10)<br />
Frank Heuer, Ingenieurbüro, Jena<br />
„Achim Kopp schildert ein wunderbares<br />
System. Zu jedem seiner<br />
Punkte beglückwünsche ich ihn.<br />
Das ist gut durchdacht und überzeugend<br />
praktiziert. Das funktioniert<br />
bei ihm besser als in jeder Familie.<br />
Das nenne ich Unternehmenskultur.<br />
Eine wesentliche Voraussetzung<br />
ist die relativ kleine Mitarbeiterzahl<br />
von 30. Ich denke, dass bei einer<br />
wesentlich höheren Mitarbeiterzahl<br />
von mehreren hundert oder tausend<br />
Mitarbeitern andere Systeme notwendig<br />
werden.<br />
„Ich lese das P.T. Magazin, weil es zum kritischen Nachdenken herausfordert<br />
und dabei überzeugend ehrlich in der Argumentation ist. Es ist<br />
erfrischend unkonventionell in der Themenauswahl und -bearbeitung<br />
und klar und modern in der Gestaltung.“<br />
Christian Kalkbrenner, Bestseller-Autor,<br />
„Der Bambus-Code“, Lindau<br />
„Das P.T. Magazin liest sich kurzweilig, ist persönlich im Stil und kritisch.<br />
Interessant sind die Berichte und Anzeigen der vielen Mittelständler.<br />
Sie sind informativ und stellen ein gutes Medium dar, um neue<br />
Kontakte zu knüpfen.“<br />
Da würde ich den Satz ‚Vertrauen<br />
ersetzt Kontrolle’ austauschen<br />
durch zwei andere Sätze: ‚Kontrolle<br />
begleitet Vertrauen’ und ‚Kontrolle<br />
heißt: Ich interessiere mich für Deine<br />
Arbeit.’ In diesen Größenverhältnissen<br />
wäre Vertrauen ohne Kontrolle<br />
naiv. Wenn es aber dann wieder<br />
gelänge, große Einheiten in kleine<br />
Einheiten aufzugliedern (Dezentralisation<br />
mit Autonomie, Vertrauen<br />
und Verantwortung), dann kann<br />
‚Methode Kopp oder Knoblauch’ wieder<br />
wirken. Gestaltung und Organisation<br />
des Unternehmens und anderer<br />
Organisationen sind wichtige<br />
Aufgaben der Leitungsorgane.“<br />
Dieter Brandes, Hamburg<br />
Zu: „Auf dem Sonnendeck der Titanic“<br />
(Heft 3/10)<br />
„Wir brauchen dringend Menschen<br />
mit frischem SPIRIT und Unternehmergeist,<br />
die alles scheinbar<br />
Zwingende abklopfen und nichts<br />
selbstverständlich nehmen, die sich<br />
wirksam immunisieren gegen Kreativitätskiller,<br />
in allen Lebensbereichen<br />
und auf jeder Ebene politischer,<br />
gesellschaftlicher und wirtschaftlicher<br />
Macht.“<br />
Eckehard W. Rechlin, Hamburg<br />
Zu: „Bildung: Keine Besserung<br />
in Sicht“ (Heft 3/10)<br />
„Ein seltener Lichtblick im journalistischen<br />
Einerlei. Sie schreiben dort<br />
viel Wahres und Bedenkenswertes<br />
unter Aspekten, die so in den medialen<br />
Welten des Mittelstandes nicht<br />
bedacht werden. Der Verdacht liegt<br />
nahe – die deutsche Wirtschaft hat<br />
sich ihre Personalprobleme durch<br />
eine frauenzentrierte Bildungs und<br />
Ausbildungspolitik selbst geschaffen,<br />
und es ist gut, wenn dies einmal thematisiert<br />
wird.“<br />
Dr. Michael Kühnapfel, Fellbach<br />
65<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>
Bewahrer<br />
der Schöpfung<br />
Der älteste Betrieb, der jemals Preisträger im Wettbewerb „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ wurde, ist die Fessler Mühle aus<br />
Baden-Württemberg. Sie wurde erstmals 1396 in den Ortschroniken<br />
erwähnt. Mittelstand – das ist praktizierte Nachhaltigkeit. Im<br />
Sinne Joseph Alois Schumpeters (1883-1950) sind Mittelständler<br />
nicht „profitgierige“ Kapitalisten ohne alle Werte, sondern schöpferische<br />
Unternehmer, die über das eigene Leben und über die<br />
eigene Generation hinaus verpflichtet sind. Sie sind Zerstörer alter<br />
Zöpfe und trotzdem Bewahrer von Traditionen. Sie schaffen Lebenswerke,<br />
und sie achten das Lebenswerk anderer. Sie wissen,<br />
dass es nur einen Planeten und eine Menschheit gibt. Sie wirken<br />
als Bewahrer der Schöpfung. Ganz selbstverständlich. Ohne politisches<br />
Tamtam.<br />
Mittelstand schafft Sicherheit.
Quintessence – Bewahrer<br />
der Gesundheit<br />
Ein wohlverdienter<br />
Glücksfall<br />
Mit Weitsicht und<br />
Ideenreichtum<br />
Für das innovative Unternehmen im<br />
Allgäu sind Begriffe wie Ökologie,<br />
Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
keine Phrasen, sondern wichtiger<br />
Bestandteil der Firmenphilosophie. Der<br />
Finalist von 2009 heizt sein modernes<br />
Firmengebäude mit Erdwärme und erzeugt<br />
durch Photovoltaik mehr Strom<br />
pro Jahr, als effektiv verbraucht wird.<br />
Prävention, Steigerung der Vitalität<br />
und Optimierung der Gesundheit<br />
stehen im Mittelpunkt der Arbeit des<br />
Versandhändlers für Gesundheitsprodukte.<br />
Neu: Omega3DHA für Gehirn,<br />
Nerven und Herz, eine pflanzliche Alternative<br />
zu Fischöl. Da für die Produktion<br />
von Fischöl rund 50.000.000.000<br />
kg Fische verbraucht werden und die<br />
Weltmeere fast leergefischt sind, ist<br />
Omega3DHA ein zukunftsträchtiges<br />
und ökologisch sinnvolles Produkt.<br />
Empfohlen für alle, die täglich viel<br />
denken müssen – also auch für alle<br />
Unternehmer und deren Mitarbeiter!<br />
Beim Serumwerk Bernburg dreht sich<br />
alles um die Gesundheit: Mit rund<br />
600 Mitarbeitern im Firmenverbund<br />
gehört das 1954 gegründete Werk zu<br />
den wenigen eigenständigen Arzneimittelherstellern<br />
in Ostdeutschland.<br />
Zu seinen bekanntesten Produkten<br />
zählt das Erkältungsmittel Pulmotin.<br />
Darüber hinaus hat sich das 1992<br />
zur Aktiengesellschaft umgewandelte<br />
Unternehmen auf Infusionen und Dialyseprodukte<br />
spezialisiert. Mit Vitafusal<br />
wurde 2004 ein Weltspitzenprodukt<br />
zugelassen, welches derzeit in 40<br />
Ländern verkauft wird.<br />
Das Serumwerk Bernburg ist seit<br />
mehreren Jahren einer der Hauptsponsoren<br />
des Vereins „Jugend Aktiv Mitteldeutschland“.<br />
Verbunden mit dem<br />
breiten gesellschaftlichen Engagement<br />
vieler Mitarbeiter ist das Unternehmen<br />
ein Glücksfall für die ansonsten strukturschwache<br />
Region – ein Glücksfall,<br />
der hart erarbeitet und wohlverdient ist.<br />
Planung und Bau besonders energieeffizienter<br />
Anlagen, von der Kühlung<br />
bis zur Reinraumtechnik, ist das<br />
Geschäftsfeld der ONIWärmetrafo<br />
GmbH aus Lindlar (NordrheinWestfalen).<br />
Angefangen hat alles mit der Erfindung<br />
des weltweit ersten Wärmerückgewinnungssystems<br />
für Kunststoffmaschinen.<br />
Damit wurde kostenlose<br />
Abwärme aus Maschinen zu Heizwärme,<br />
die Heizöl oder Erdgas ersetzt.<br />
Auslöser war die für Unternehmensgründer<br />
und Geschäftsführenden<br />
Gesellschafter Wolfgang Oehm<br />
bereits seinerzeit erkennbare Problematik<br />
steigender Energiepreise.<br />
Aus kleinsten Anfängen hat er mit<br />
Weitsicht und Ideenreichtum ein 260<br />
Mitarbeiter starkes Unternehmen<br />
entwickelt, das heute von Kunden<br />
in mehr als 50 Ländern der Welt<br />
geschätzt wird.<br />
Quintessence Naturprodukte GmbH & Co. KG<br />
Wolfegger Straße 6 | 88267 Vogt<br />
Tel.: 0 75 29 973 730 | Fax 0 75 29 973 740<br />
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www.natuerlichquintessence.de<br />
Serumwerk Bernburg AG<br />
Hallesche Landstrasse 1<strong>05</strong> b | 06406 Bernburg<br />
Tel.: 03471 8600 | Fax: 03471 860130<br />
info@serumwerk.de<br />
www.serumwerk.com<br />
Wir nutzen Energie sinnvoll<br />
ONI-Wärmetrafo GmbH<br />
Niederhabbach 17 | 51789 Lindlar<br />
Tel.: 02266 47480 | Fax: 02266 3927<br />
info@oni.de<br />
www.oni.de<br />
(Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Fotos: © M. Großmann/PIXELIO, eventDiary, Igor Pastierovic)
Fürs Klima<br />
setzen wir auf GOGREEN<br />
und auf stramme Waden.<br />
GOGREEN. Der CO 2 -neutrale Versand mit der Deutschen Post.<br />
Verschicken Sie Ihre Post, ohne das Klima zu belasten. Mit dem Service<br />
GOGREEN werden durch den Transport entstandene Emissionen in Klimaschutzprojekten<br />
ausgeglichen. Mehr Informationen zu GOGREEN finden<br />
Sie unter www.deutschepost.de/gogreen