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P.T. MAGAZIN 05/2010

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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6. Jahrgang<br />

Ausgabe 5 | <strong>2010</strong><br />

ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft | Offizielles Magazin des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Mittelstand<br />

Mittelstand schafft Sicherheit<br />

Ökologische<br />

Fußabdrücke<br />

Moral und Wissenschaft<br />

Unternehmensreputation<br />

Professionell im Netz<br />

Energieland<br />

NRW<br />

Dauerstreit um Kohle<br />

Geschmacksfrage<br />

Cheflimousine oder<br />

Arbeitsbiene?


Editorial<br />

Monitoring<br />

Wir sind ein mittelständisches<br />

Unternehmen mit Blick in die Zukunft!<br />

1944 zeigt Friedrich August von<br />

Hayek in seinem Klassiker „Der Weg<br />

zur Knechtschaft“, dass alle Arten<br />

von Sozialismus, Kollektivismus<br />

und Planwirtschaft zwangsläufig in<br />

Widerspruch zu liberalen Individualrechten<br />

und rechtsstaatlichen Prinzipien<br />

geraten. 30 Jahre später erhielt<br />

er den Nobelpreis für Wirtschaft.<br />

Hayek bewies, dass totalitäre Staaten<br />

nicht wegen der besonderen Bosheit<br />

ihrer Völker in Barbarei und Gewaltherrschaft<br />

enden. Werden die sozialistischen<br />

Lehren der zentralen Planwirtschaft<br />

konsequent umgesetzt,<br />

führt das immer zur Unterdrückung.<br />

Unvermeidlich. Selbst dann, wenn<br />

man das ursprünglich nicht wollte.<br />

Genauso führen staatliche Interventionen<br />

in Märkte langfristig immer<br />

zur Abschaffung der Freiheit. Sie<br />

zerstören funktionierende Märkte,<br />

verteuern die Produkte und enden in<br />

Wohlstandsverlusten. Unvermeidbar.<br />

Selbst dann, wenn man ursprünglich<br />

die Marktprinzipien gar nicht in<br />

Frage stellen wollte. Zwei aktuelle<br />

Beispiele:<br />

Jahrzehntelang erkaufte Griechenland<br />

sozialen Frieden mit Planwirtschaft<br />

und Staatsschulden. Bis zu<br />

Fast-Staatsbankrott und Lastwagenstreik<br />

im Juli und August <strong>2010</strong>. Das<br />

war kein Markt- oder Kapitalismusversagen,<br />

sondern Staatsversagen.<br />

Denn griechische LKW-Fahrer hatten<br />

seit Jahrzehnten gar keinen Markt.<br />

Sie waren privilegiert. Sie nutzten,<br />

vererbten und verkauften beim Staat<br />

erworbene Lizenzen wie Grundbesitzer<br />

ihre Felder und Häuser. Als eine<br />

Fuhrgenehmigung unglaubliche<br />

300.000 Euro kostete, konnte die<br />

„geschützte Branche“ die Versorgung<br />

mit „Streiks“ lahmlegen. Die Regierung<br />

musste mit der Abschaffung<br />

der Lizenzen reagieren. Und zerstörte<br />

damit die Altersabsicherung von<br />

33 000 Griechen, deren Lizenz nun<br />

wertlos war. Griechenlands Regierungen<br />

hatten 60 Jahre Zeit, von<br />

Hayek zu lernen. Warum lernten sie<br />

nicht?<br />

Beispiel zwei: Sonia Seymour<br />

Mikich berichtete in der ARD-<br />

Sendung „Monitor“ von einem Klimakrimi:<br />

Chinesische und indische<br />

Fabriken produzieren extra ein Gas<br />

namens HFC-23, weil sie für die<br />

anschließende Entsorgung dieses<br />

„Klimakillers“ 11 700 mal so viele Zertifikate<br />

erhalten wie für die Vernichtung<br />

der gleichen Menge CO2. Diese<br />

Zertifikate verkaufen sie dann weltweit,<br />

z. B. an die Salzgitter AG, RWE,<br />

E.ON, Vattenfall. So wird der Handel<br />

mit CO2-Emissionszertifikaten zum<br />

Milliardengeschäft. Und die Käufer<br />

umgehen ihre Umweltauflagen und<br />

emittieren mehr Klimagase als sonst.<br />

Zertifikate schaffen sich eigene<br />

Scheinmärkte und neue Kriminalitätsformen.<br />

Eigentlich soll der Klima-<br />

Ablasshandel die CO2-Menge in der<br />

Atmosphäre verringern. Doch er<br />

erhöht sie. „Als ich die Daten gesehen<br />

habe, bin ich wirklich fast vom Stuhl<br />

gefallen“, wird Lambert Schneider,<br />

Berater für internationale Klimapolitik,<br />

zitiert.<br />

Die Monitor„enthüllungen“ illustrieren<br />

eine seit Jahrzehnten bekannte<br />

Form des Staatsversagens, den von<br />

Horst Siebert beschriebenen Kobraeffekt.<br />

Fehlanreize und Ausweichverhalten<br />

verursachen unbeabsichtigte<br />

Fehlsteuerungen. Das kann man<br />

schon bei Hayek nachlesen oder bei<br />

Wikipedia oder bei Joseph E. Stiglitz,<br />

Nobelpreisträger 2001. Politiker, Berater<br />

und Journalisten hatten genug<br />

Zeit zum Lesen und Lernen: Trotzdem<br />

wurde 20<strong>05</strong> der EU-Emissionshandel<br />

für Kohlendioxidemissionen<br />

gesetzlich eingeführt. Und erst am<br />

19.8.<strong>2010</strong> berichtete „Monitor“.<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />

ASI GmbH<br />

feiert in diesem Jahr: 15 Jahre<br />

Dienst am Kunden und das vorrangig<br />

in der Heimatregion!<br />

Seit dieser Zeit hat sich unser<br />

Unternehmen fest am Markt etabliert<br />

und beschäftigt heute dauerhaft ca.<br />

300 Mitarbeiter/-innen.<br />

Soziale Unterstützung in unserer<br />

Region versteht sich neben einer<br />

qualifi zierten und umfänglichen<br />

Aus- und Weiterbildung unserer<br />

Belegschaft – nicht nur wegen der<br />

Sicherung des eigenen Nachwuchses<br />

und des erforderlichen<br />

Wissensstandes – für uns von selbst.<br />

THS GmbH<br />

Unsere 100%ige Tochtergesellschaft,<br />

der Technische Hausservice<br />

GmbH in Erfurt www.erfurt-ths.de<br />

beschäftigt ca. 70 Mitarbeiter/-<br />

innen und betreut die technischen<br />

Anlagen für Haushalt, Gewerbe,<br />

Wohn- und Industrieimmobilien<br />

analog der ASI GmbH für die<br />

Region Erfurt.<br />

Unser Leistungsangebot:<br />

BERATUNG • PLANUNG •<br />

AUSFÜHRUNG • REPARATUR •<br />

REVISION • CAD:<br />

• Heizung • Lüftung • Sanitär<br />

• Elektro- und Sicherheitstechnik<br />

• Maschineninstandhaltung<br />

• Malerarbeiten • Trockenbau<br />

• technische Leistungen für<br />

Hausmeisterdienste<br />

• erneuerbare Energien<br />

• Thermografi e.<br />

Kontakt<br />

ASI Anlagen, Service, Instandhaltung GmbH<br />

Geschäftsführer: Gerhard Schade<br />

Göschwitzer Straße 22<br />

07745 Jena<br />

Tel.: 03641 686-102<br />

Fax: 03641 686-109<br />

gerhard.schade@asi-jena.de<br />

www.asi-jena.de<br />

2007 ausgezeichnet mit dem<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“


Inhalt<br />

Seiten 8-10<br />

Themen<br />

Gesellschaft<br />

8 Die Tücken des Sündenerlasses<br />

Der ökologische Fußabdruck als<br />

Maß der Dinge<br />

4<br />

12 33 Milliarden Euro Steuern<br />

Große Steuerzahler<br />

Deutschlands<br />

14 Und täglich grüßt der Infostress<br />

Vom Suchen und Finden im<br />

Datenlabyrinth<br />

Gesellschaft<br />

Die Tücken des Sündenerlasses Seiten 8-10<br />

Wenn wir uns nicht von der irrigen Vorstellung, wir zehrten vom<br />

„Kapital“ der Natur, ins Bockshorn jagen lassen, werden wir Wohlstand<br />

für alle und eine intakte Natur sehr gut unter einen Hut<br />

bekommen. NOVO-Autor Thilo Spahl zur Diskussion um ökologische<br />

Fußabdrücke.<br />

(Foto: Wikimedia Commons/GFDL/CC/Cruiser-Aust.)<br />

Wirtschaft<br />

Wirtschaft<br />

16 Drachen steigen nur im<br />

Gegenwind!<br />

Elf unumstößliche Überlebensgebote<br />

erfolgreicher<br />

Unternehmen<br />

18 Hilft der Kreditmediator?<br />

Ein Versuch, die Kreditklemme<br />

im Mittelstand zu entschärfen<br />

32 Unternehmensreputation 2.0<br />

Wie Sie es schaffen, Ihren guten<br />

Ruf zu verbreiten<br />

Unternehmensreputation 2.0 Seiten 32-34<br />

Ein guter Ruf ist wie bares Geld: hart erarbeitet und schnell wieder<br />

verloren. Wie schnell man seinen guten Ruf verlieren kann, weiß jeder.<br />

Wie man ihn bekommt, auch. Wie Sie es aber schaffen, dass möglichst<br />

viele Menschen Ihren guten Ruf auch kennen, das ist die entscheidende<br />

Frage.<br />

36 Die Loveparade-Deckungslücke<br />

Lehrstück in Sachen Haftpflichtversicherung<br />

Innovation<br />

45 Unerschütterlich<br />

Die Deutschen leben ihren<br />

Traum vom eigenen Heim<br />

48 Kostbares Nass<br />

Effiziente Bewässerungssysteme<br />

für den Garten<br />

Der Hightech-Bauer Seiten 22-25<br />

Satellitengesteuerte Traktoren, Hightech-Sensoren und Feldroboter:<br />

Neue Technologien erobern die Ackerflächen. Sie sollen der Landwirtschaft<br />

helfen, die Herausforderungen einer wachsenden Weltbevölkerung<br />

zu meistern. Dank innovativer Agrartechnik werden Anbau und<br />

Ernte von Kulturpflanzen effizienter.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Kultur/Lifestyle<br />

40 Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wirtschaftsmacht Mittelstand<br />

41 Ein Tag in Dörverden-Hülsen<br />

Sommertreffen des Mittelstands-<br />

FORUM Deutschland<br />

42 Balleinladung...<br />

…für die Auszeichnungsveranstaltungen<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Welche Automobile liebt der Mittelstand? Seiten 62-63<br />

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, deshalb hat das Institut<br />

für Marken- und Kommunikations-Psychologie Berlin mittelständische<br />

Unternehmer und Manager befragt, welche Autos ihnen am besten gefallen.<br />

Cheflimousine, SUV-König, Cabriolet-Emotion und Arbeitsbiene<br />

waren die Kategorien.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Seiten 54-61<br />

(P.T.-Montage, Karte: CIA Factbook, Banane: Archiv,<br />

Foto Herz: © tommyS/PIXELIO)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />

Regional-Special<br />

Im Zentrum der „Blauen Banane“ Seiten 54-61<br />

Das Herz der rheinischen Industrie schlägt im Zentrum eines mächtigen<br />

europäischen Industriegürtels, genannt „Blaue Banane“. In NRW ist<br />

Maschinenbau eine Kernkompetenz, das Herz des Landes ist Energie. Auf<br />

welcher Basis die Industrie steht, das ist die Frage. Das Thema Kohle geht<br />

hier unter die Haut.<br />

(P.T.-Montage, Karte: CIA Factbook, Banane: Archiv, Foto Herz: © tommyS/PIXELIO)<br />

Regional-Special<br />

55 Energie – das Herz NRW’s<br />

Der Pott am Tropf?<br />

56 OP am offenen Herzen<br />

Herz-Rhythmus-Störung im<br />

Ruhrgebiet<br />

Seiten 32-34<br />

(Foto: DIE p. A.)<br />

Innovation<br />

Seiten 22-25<br />

(Foto: Bayer CropScience AG)<br />

22 Der Hightech-Bauer<br />

Bei innovativen Technologien<br />

denken die meisten an Schlüsselloch-Chirurgie,<br />

Nanoroboter<br />

oder Brennstoffzelle. Dabei<br />

finden sich Hightech-Geräte<br />

schon längst auch in der Landwirtschaft.<br />

Kultur / Lifestyle<br />

Seiten 62-63<br />

(Foto: Jaguar)<br />

62 Welche Automobile liebt der<br />

Mittelstand?<br />

Extrakt aus einer Umfrage des<br />

Institutes für Marken- und<br />

Kommunikations-Psychologie<br />

Berlin unter Mittelständlern<br />

64 Leserbriefe / Impressum<br />

(Cover-Foto: © Birgit Heim/PIXELIO)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


verwu<br />

Fest verwurzelt in<br />

der Region<br />

Eine Region mit vielfältigen mittelständischen Unternehmen<br />

übersteht jede Krise. Familien finden hier Arbeit, Broterwerb<br />

und Bestätigung. Jugendliche finden Ausbildung. Lehrer finden<br />

Praxispartner. Verwaltungen und Vereine finden Unterstützung.<br />

Miteinander werden Probleme gelöst. Auch und gerade soziale<br />

Probleme. Miteinander werden Entwicklungen gemeistert. Miteinander<br />

werden Chancen erkannt. Miteinander wird die Region in<br />

die Zukunft geführt.<br />

Mittelstand schafft Sicherheit.


zelt<br />

Kleine Firma ganz groß<br />

Der Jugend eine<br />

Chance<br />

Mit energieeffizienten<br />

Häusern ganz nach oben<br />

1992 mit vier Mitarbeitern aus dem<br />

Zeiss-Kombinat Jena ausgegründet,<br />

beschäftigt die CBV-Blechbearbeitung<br />

GmbH aus Laasdorf heute 35 Mitarbeiter<br />

und sechs Auszubildende.<br />

Kernkompetenz ist die präzise Herstellung<br />

von Blechteilen mittels Stanz-,<br />

Nibbel- und Lasertechnik bis hin zur<br />

Oberflächenbehandlung – von der<br />

Einzelanfertigung bis zu Großserien.<br />

Trotz seiner geringen Unternehmensgröße<br />

legt CBV seit fast zwei Jahrzehnten<br />

ein außergewöhnlich starkes<br />

regionales Engagement an den Tag:<br />

Die Firma sponsert mehrere Sportvereine,<br />

ist aktives Mitglied im ASB sowie<br />

im Schulbeirat und am Runden Tisch<br />

der Berufsschule Jena-Göschwitz,<br />

unterstützt Jungunternehmer bzw.<br />

Existenzgründer und arbeitet sehr<br />

eng mit Schulen, BBS, Kammern und<br />

Kommune zusammen.<br />

Mit 17 Arbeitskräften startete die<br />

Münchenbernsdorfer Folien GmbH<br />

1993 in Thüringen die Produktion<br />

von Polyethylen-Folie. Heute ist das<br />

Produktionsspektrum der Firma breit<br />

gefächert, und es wird alles nach<br />

Kundenbestellung gefertigt.<br />

265 Unternehmen zählen zum Kundenstamm.<br />

Besonderes Augenmerk<br />

schenkt man der Ausbildung von<br />

Facharbeitern. Jedes Jahr wurden<br />

Jugendliche zur Ausbildung eingestellt.<br />

Zwei Mitarbeiter befinden sich in<br />

der Meisterausbildung und einer im<br />

Studium auf der Berufsakademie. Der<br />

Umsatz wurde seit der Gründung auf<br />

mehr als das Fünffache gesteigert. Die<br />

Zahl der Arbeitskräfte stieg von 17 auf<br />

rund 60. Ständig investiert das Unternehmen<br />

in den Standort Münchenbernsdorf,<br />

wo es längst tiefe Wurzeln<br />

geschlagen hat.<br />

Auf eine lange Unternehmensgeschichte<br />

blickt die FingerHaus GmbH<br />

aus dem hessischen Frankenberg/<br />

Eder zurück.<br />

1820 als Zimmereibetrieb gegründet,<br />

erfüllt die Firma heute mit viel Liebe<br />

zum Detail jedes Jahr über 600<br />

Träume vom eigenen Heim. 1948<br />

startete das Familienunternehmen die<br />

Fertighausproduktion.<br />

Trotz der Wirtschaftskrise produzierte<br />

FingerHaus 2009 im Dreischichtbetrieb,<br />

hat ca. 50 Mitarbeiter neu<br />

eingestellt, kaufte ein Fertigkellerwerk<br />

und übernahm auch alle dazugehörigen<br />

35 Beschäftigten. Damit stehen<br />

bei FingerHaus zurzeit weit über 400<br />

Menschen in Lohn und Brot. Das<br />

gesellschaftliche Engagement des<br />

Unternehmens reicht von der Kinderkrebsstation<br />

Marburg bis zur Mitarbeit<br />

in Wirtschaftsverbänden.<br />

CBV- Blechbearbeitung GmbH<br />

Oberanger 4 | 07646 Laasdorf/Thüringen<br />

Tel.: 036428 543-20 | Fax: 036428 5432-22<br />

info@cbv-blech.de<br />

www.cbv-blech.de<br />

Münchenbernsdorfer Folien GmbH<br />

Großbockaer Str.1 | 07589 Münchenbernsdorf<br />

Tel.: 0366 0480920-21 | Fax: 0366 04809-22<br />

info@mb-folien.de<br />

www.mb-folien.de<br />

FingerHaus GmbH<br />

Auestrasse 45 | 35066 Frankenberg<br />

Tel.: 06451 504-0 | Fax: 06451 504-100<br />

info@fingerhaus.de<br />

www.fingerhaus.de<br />

(Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Fotos: © Birgit Heim/PIXELIO, eventDiary, Igor Pastierovic)


Gesellschaft<br />

Die Tücken des Sündenerlasses<br />

NOVO-Autor Thilo Spahl zur Diskussion über ökologische Fußabdrücke<br />

8<br />

Lebt auf großem Fuß: „Klimapapst“ Al Gore<br />

Immer im Herbst ist es so weit. Die<br />

Presse wird von der Umweltorganisation<br />

Global Footprint Network<br />

informiert, dass ab sofort auf Pump<br />

gelebt werde, da die ökologischen<br />

Ressourcen auf der Erde für das laufende<br />

Jahr bereits verbraucht seien.<br />

2009 war der „Tag der ökologischen<br />

Überschuldung“ der 25. September.<br />

Das Maß aller Dinge<br />

Was ist damit gemeint? Dass wir<br />

schneller Bäume fällen, als diese<br />

nachwachsen, den Böden schneller<br />

Nährstoffe entziehen, als neue sich<br />

dort ansammeln, die Fischgründe<br />

dezimieren usw. Um diese vielfach<br />

behauptete und beklagte Übernutzung<br />

der Natur mess- und anfassbar<br />

zu machen, hat der Schweizer<br />

Mathis Wackernagel Anfang der<br />

90er Jahre den „ökologischen Fußabdruck“<br />

als Maß aller Dinge erfunden.<br />

Bereits 1986, so Wackernagel,<br />

habe die ökologische Überschuldung<br />

Unbestechlich – aber käuflich<br />

NovoArgumente erscheint zweimonatlich und ist<br />

in einigen Buchläden Deutschlands und Österreichs<br />

sowie im Online-Shop von www.novo-argumente.<br />

com erhältlich. Der Einzelverkaufspreis beträgt<br />

in Deutschland 7,20 Euro, das Jahresabonnement<br />

kostet 37,80 Euro (ermäßigt 28,50 Euro).<br />

Kontakt<br />

Thomas Deichmann<br />

Geschäftsführer und Chefredakteur<br />

Tel. 069 97206-701<br />

Fax 069 97206-702<br />

info@novo-argumente.com<br />

Aboverwaltung und Bestellservice:<br />

Erik Lindhorst<br />

Erik.Lindhorst@novo-argumente.com<br />

www.novo-argumente.com<br />

der Menschheit begonnen. Seitdem<br />

verbrauchten wir mehr Ressourcen,<br />

als die Erde hergebe. Seitdem sei der<br />

„overshoot“ kontinuierlich gewachsen,<br />

sodass heute die Nachfrage der<br />

Menschheit nach den Ressourcen<br />

des Planeten die regenerativen Kapazitäten<br />

um rund 30% übersteige.<br />

Der ökologische Fußabdruck soll<br />

das Maß dafür sein, wie viel biologisch(?)<br />

produktive Land- bzw.<br />

Meeresfläche benötigt wird, um all<br />

das bereitzustellen, was ein Einzelner<br />

oder auch die ganze Menschheit<br />

verbraucht. Die Maßeinheit ist der<br />

„globale Hektar“. Das Konzept soll<br />

als zentrales Controlling-Werkzeug<br />

einer ökologisch orientierten Haushalts-,<br />

Energie- und Industriepolitik<br />

dienen.<br />

Moral und Wissenschaft<br />

(Foto: UTK)<br />

Und fast alle machen mit: Regierungen,<br />

Unternehmen, Kommunen,<br />

Schulen und Familien berechnen<br />

emsig, wie sehr sie dem Planeten<br />

zur Last fallen. Tatsächlich handelt<br />

es sich aber eher um ein Instrument<br />

der Öffentlichkeitsarbeit<br />

als der Steuerung. „Der Indikator<br />

‚ökologischer Fußabdruck‘ ist einer<br />

der erfolgreichsten Indikatoren<br />

zur Vermittlung des Konzeptes der<br />

ökologischen Nachhaltigkeit und<br />

der physischen Begrenztheit des Planeten<br />

Erde“, heißt es in einer Studie<br />

des Umweltbundesamts. (1)<br />

Die Eignung des Indikators „ökologischer<br />

Fußabdruck“ für Kommunikations-<br />

und Bildungszwecke<br />

verdankt sich vor allem eines Kunstgriffs,<br />

mit dem Moral und Wissenschaft<br />

geschickt verknüpft werden:<br />

Es wird suggeriert, das moralische<br />

Verhalten eines Einzelnen oder einer<br />

ganzen Nation lasse sich per Fußabdruck-Rechner<br />

wissenschaftlich<br />

bestimmen. Im Internet wimmelt<br />

es von „Footprint Calculators“. Eine<br />

Google-Suche ergibt 254 000 Treffer.<br />

Ich erfahre zum Beispiel, dass zwei<br />

Google-Suchen einen ebenso großen<br />

Fußabdruck produzieren wie das Kochen<br />

einer Tasse Tee.<br />

Zweifelhaftes Konzept<br />

Die Berechnung des ökologischen<br />

Fußabdrucks ist jedoch in vielerlei<br />

Hinsicht zweifelhaft. Vor allem<br />

relativiert sich die behauptete<br />

Überschuldung dadurch, dass rund<br />

die Hälfte des Abdrucks durch CO2-<br />

Emissionen zustande kommt. Diese<br />

werden in die Fläche umgerechnet,<br />

die man bräuchte, um so viele<br />

Bäume zu pflanzen, dass das gesamte<br />

CO2 wieder gebunden würde.<br />

Doch in Wirklichkeit beanspruchen<br />

wir diese Fläche nicht. Wir belassen<br />

das CO2 in der Atmosphäre. Mit<br />

anderen Worten: Es sind nicht 1,4<br />

Planeten, die wir gegenwärtig unter<br />

dem Pflug der Zivilisation haben,<br />

sondern nur etwa zwei Drittel des<br />

Planeten.<br />

Ein weiteres Problem besteht darin,<br />

dass in sog. „globalen Hektar“<br />

gemessen wird. So schlägt etwa<br />

die Menge Weizen, die im globalen<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Gesellschaft<br />

(Foto: Wikimedia Commons/<br />

GFDL/CC/Cruiser-Aust.)<br />

9<br />

Der Ressourcenverbrauch eines Toyota Land Cruiser ist nicht mal halb so groß wie der eines mittelgroßen Hundes. Da macht das<br />

Fahren gleich doppelt Spaß – außer natürlich für ökologisch korrekte Tierhalter.<br />

Durchschnitt auf einem Hektar<br />

produziert wird, mit einem „globalen<br />

Hektar“ zu Buche. Tatsächlich<br />

kann diese Menge aber überall dort,<br />

wo Hochleistungslandwirtschaft<br />

betrieben wird, auf einer sehr viel<br />

kleineren Fläche erzeugt werden.<br />

„Bau ein Schiff aus mir!“<br />

Überhaupt ist es die statische Sicht<br />

auf Mensch und Natur, woran das<br />

Konzept in allererster Linie krankt.<br />

Es stellt einer gebenden und dienenden<br />

Natur den sich bedienenden<br />

Menschen als Konsumenten gegenüber.<br />

So spricht Wackernagel von<br />

„ökologischen Dienstleistungen“, die<br />

die Natur für uns verrichte.<br />

Das ist einerseits eine erfreulich<br />

anthropozentrische Sichtweise:<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt.<br />

Es offenbart andererseits ein unerfreulich<br />

anthropomorphistisches<br />

Naturbild: Die Natur wird zum handelnden<br />

Subjekt vermenschlicht. Sie<br />

ist und bleibt indes Objekt. Sie leistet<br />

uns keine Dienste. Wir nutzen sie<br />

als Mittel zum Zweck. Und weil wir<br />

sie nutzen, indem wir sie gestalten,<br />

sind wir auch keine Konsumenten.<br />

Außer der Luft, die wir atmen, und<br />

ein paar Wildkräutern und Wildkaninchen,<br />

die wir essen, gibt es nicht<br />

allzu viel, was die Natur unmittelbar<br />

zu unserer Bedürfnisbefriedigung<br />

beiträgt. Der Baumstamm ruft<br />

uns nicht zu: „Bau ein Schiff aus<br />

mir!“ Ob ein Stück Natur von uns als<br />

Ressource genutzt wird, hängt nicht<br />

von der Natur ab, sondern von uns.<br />

Und weil unser Wissen und unsere<br />

Fähigkeiten permanent wachsen,<br />

schaffen wir es, aus immer weniger<br />

Natur immer mehr Wohlstand zu<br />

machen.<br />

Ablasshandel<br />

So richtig populär bei den Eliten<br />

konnte das Fußabdruck-Konzept<br />

durch den Ablasshandel werden, der<br />

es erlaubt, auf sehr großem Fuß zu<br />

leben und dennoch mit null zu notieren.<br />

Das beste Beispiel liefert hier<br />

wahrscheinlich Al Gore, dessen Fußstapfen<br />

dank Privatjet, Fuhrpark,<br />

Riesenvilla etc. 100 Chinesen nicht<br />

ausfüllen können. Er kann dennoch<br />

einen vorbildlichen Lebensstil für<br />

sich in Anspruch nehmen. Dies wird<br />

ihm auf der Interneteinkaufsplattform<br />

Utopia.de bescheinigt.<br />

Aus Sicht der utopischen Konsumstrategen<br />

sieht die Sache so aus: „Al<br />

Gore hat einen Privatjet, der Stromverbrauch<br />

seiner Villa ist gigantisch,<br />

er lebt auf großem Fuß, hinterlässt<br />

aber trotzdem keinen CO2-Fußabdruck,<br />

weil er als Ausgleich in den<br />

Tropen neue Bäume pflanzen lässt<br />

und nur Öko-Strom nutzt. Gore predigt<br />

nicht Konsumverzicht, sondern<br />

will mit seinem eigenen Lebensstil<br />

zeigen, dass es Spaß machen kann,<br />

die Welt zu retten.“ (2)<br />

Öko-Bauernfängerei<br />

Wer wollte da einwenden, dass,<br />

wenn wir alle so viele Bäume pflanzen<br />

wollten wie der Oscar-Gewinner<br />

und Friedensnobelpreisträger, zwei<br />

zusätzliche Planeten wahrscheinlich<br />

nicht ausreichen würden. Das<br />

Beispiel verdeutlicht allerdings auch<br />

den feinen Unterschied zwischen<br />

dem ökologischen Fußabdruck<br />

und dem CO2-Fußabdruck. Nur der<br />

zweite lässt sich per Überweisung<br />

auf null zurücksetzen.<br />

Beim ersten zählt die Fläche des<br />

gekauften Waldes genauso wie das<br />

kalkulatorische Waldäquivalent des<br />

emittierten CO2. Der Ablasshandel<br />

ist inzwischen eine gut laufende<br />

Öko-Bauernfängerei geworden.<br />

Allerdings sollte der nicht nur ökologisch<br />

bewusste, sondern auch<br />

preisbewusste Konsument genau<br />

schauen, wo er sich Absolution erkauft.<br />

Die Preise der inzwischen mehreren<br />

hundert Anbieter variieren erheblich.<br />

Ich habe es mit einem Flug von<br />

Berlin nach Sydney probiert. Der<br />

amerikanische Anbieter Carbon<br />

Clear berechnet mir 30 Euro, der<br />

britische Carbon Care 54 Euro und<br />

der deutsche Atmosfair (Schirmherr<br />

Klaus Töpfer) sage und schreibe 280<br />

Euro. Da bleibe ich doch lieber zu<br />

Hause.<br />

Menschenvermeidung und Öko-Sex<br />

Der ultimative Beitrag zur Rettung<br />

des Planeten durch Fußabdruck-<br />

Online-Diskussion<br />

Debattieren Sie über diesen Artikel im<br />

Forum „Aufbruch nach vorn!“:<br />

www.novo-argumente.com<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Gesellschaft<br />

(Foto: © Monika Tugcu/PIXELIO)<br />

10<br />

vermeidung ist natürlich die hohe<br />

Kunst der Menschenvermeidung.<br />

Die Autorin Stefanie Iris Weiss, die<br />

sich schon mit Anleitungen für Yoga<br />

und veganes Leben für Teenager um<br />

die Menschheit verdient gemacht<br />

hat, will uns mit ihrem Öko-Sex-<br />

Ratgeber „Eco-Sex: Go Green Between<br />

the Sheets and Make Your<br />

Love Life Sustainable“ zeigen, dass<br />

man gleichzeitig Spaß haben und<br />

ökologisch Gas geben kann.<br />

Die Ratschläge sind gähnend interessant:<br />

Blumen für den Liebsten im<br />

Garten pflücken statt aus Kolumbien<br />

einfliegen zu lassen, Kondome<br />

aus biologisch abbaubarem Latex<br />

und handbetriebenes Sexspielzeug<br />

(ohne Batterien). Regel Nummer<br />

eins für „Ökosexuelle“ ist laut Weiss<br />

aber natürlich, „weniger oder gar<br />

keine Kinder zu bekommen“.<br />

So sieht es auch die gemeinnützige<br />

Stiftung „Optimum Population<br />

Trust“ (OPT), die daher einen speziellen<br />

Ablasshandel anbietet. Auf<br />

der Website www.popoffsets.com<br />

kann man seinen sündigen Konsum<br />

wieder gutmachen, indem man<br />

Geld gibt, das zur Vermeidung von<br />

Menschen eingesetzt wird – laut<br />

PopOffset die effektivste Form des<br />

Sündenerlasses.<br />

Ein Hund oder zwei Land Cruiser?<br />

OPT behauptet, für 7 Dollar durch<br />

Geburtenvermeidung eine Tonne<br />

CO2 einsparen zu können. Dagegen<br />

sehen Windkraft (24 Dollar), Solarenergie<br />

(51 Dollar), CO2-Sequestrierung<br />

(57-58 Dollar), Hybridautos (92<br />

Dollar) und Elektroautos (131 Dollar)<br />

alt aus. Diese Art von Rechenübung<br />

bringt schnell auch Tierfreunde,<br />

Anmerkungen<br />

die gleichzeitig den Planeten retten<br />

wollen, in arge Bedrängnis.<br />

In ihrem Buch „Time to Eat the<br />

Dog?: The Real Guide to Sustainable<br />

Living“ berechnen die neuseeländischen<br />

Umweltschützer Robert<br />

und Brenda Vale den ökologischen<br />

Pfotenabdruck unserer tierischen<br />

Lieblinge.<br />

Das Ergebnis ist für den ökologisch<br />

korrekten Tierhalter ein harter<br />

Schlag: Ein mittelgroßer Hund hat<br />

einen mehr als doppelt so großen<br />

Ressourcenverbrauch wie ein Toyota<br />

Land Cruiser (Herstellung und 10<br />

000 km/Jahr). Eine Katze kommt<br />

knapp an einen VW-Golf heran.<br />

Naturschutz und Wachstum<br />

Im Dienste des globalen, moralisierenden<br />

und kulturpessimistischen<br />

Nachhaltigkeitsbetriebs ist das Konzept<br />

des ökologischen Fußabdrucks<br />

nur ein schlechtes Propagandainstrument.<br />

Es enthält dennoch einen<br />

richtigen Grundgedanken: Es ist<br />

ein sinnvolles Ziel, den Flächenverbrauch<br />

gering zu halten. Effizienz ist<br />

eine feine Sache.<br />

Und Effizienz lässt sich auch wunderbar<br />

mit Wohlstand verbinden.<br />

Der Königsweg dorthin ist eine noch<br />

viel stärker technisierte Landwirtschaft<br />

und moderne Industrie. Es ist<br />

durchaus interessant zu betrachten,<br />

was nicht dazu beiträgt, den Verbrauch<br />

an biologisch aktiven Flächen<br />

zu verkleinern.<br />

n (1) Stefan Giljum u. a.: Wissenschaftliche Untersuchung und Bewertung des Indikators<br />

„Ökologischer Fußabdruck“, Dessau-Roßlau, Dezember 2007, Download unter<br />

www.umweltbundesamt.de<br />

n (2) Jakob Schrenk: „Unser Mann für die Welt“, 19.10.07, www.utopia.de<br />

n (3) Loreen Gabriel u. a.: „Scale matters: the impact of organic farming on biodiversity at<br />

different spatial scales“ in: Ecology Letters, 22.03.10<br />

n (4) Despommier: „Das Gewächshaus im Wolkenkratzer“ in: Spektrum der Wissenschaft, 4/10<br />

Als Erstes ist da extensive Landwirtschaft<br />

zu nennen. Der Flächenverbrauch<br />

im ökologischen Landbau<br />

ist doppelt so hoch wie im konventionellen.<br />

Für jeden Hektar ökologisch<br />

bebautes Ackerland muss ich<br />

demnach eine halben Hektar Natur<br />

opfern. Der Nutzen für die Umwelt<br />

steht in keinem Verhältnis dazu.<br />

Die Biodiversität auf ökologisch genutzten<br />

Agrarflächen ist lediglich<br />

12% höher als bei konventionellen. (3)<br />

Wohlstand UND intakte Natur sind<br />

machbar<br />

Sehr positive Effekte gehen dagegen<br />

vom globalen Trend der Verstädterung<br />

aus. Städte sind effizient. Sie<br />

sind gleichzeitig Hotspots der Biodiversität.<br />

Die artenreichste Region<br />

Deutschlands ist Berlin. Und Städte<br />

könnten in Zukunft sogar einen<br />

großen Teil der von den Bewohnern<br />

benötigten Lebensmittel selbst produzieren.<br />

Denn der Flächenbedarf der Landwirtschaft<br />

lässt sich noch um Größenordnungen<br />

reduzieren, bis hin<br />

zur Variante des vom Acker gänzlich<br />

gelösten „Urban Farming“, wie es<br />

der Mikrobiologe Dickson Despommier<br />

von der Columbia Universität<br />

propagiert, bei dem in einem Hightech-Gewächshochhaus<br />

auf einer<br />

innerstädtischen Fläche von zwei<br />

Hektar so viel Nahrung produziert<br />

werden könnte wie auf 1 000 Hektar<br />

Ackerland. (4)<br />

Wenn wir uns nicht von der irrigen<br />

Vorstellung, wir zehrten vom<br />

„Kapital“ der Natur, ins Bockshorn<br />

jagen lassen, sondern mithilfe der<br />

menschlichen Kreativität die menschengerechte<br />

Gestaltung des Planeten<br />

konsequent weiter verfolgen,<br />

werden wir Wohlstand für alle und<br />

eine „intakte“ Natur sehr gut unter<br />

einen Hut bekommen. Und dabei<br />

können wir uns auch gerne den<br />

einen oder anderen Öko-Bauernhof<br />

– mit Streichelzoo, Traktor, Geländewagen<br />

und womöglich sogar einem<br />

mittelgroßen Hund – als Ausflugsziel<br />

leisten. n<br />

Thilo Spahl<br />

Dieser Artikel erschien ungekürzt<br />

unter dem Titel „Wir schulden der<br />

Natur nichts“ zuerst in NovoArgumente<br />

107 – Juli, August <strong>2010</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Gesellschaft<br />

Eine Erde, eine Welt<br />

Plädoyer für freie Diskussionen<br />

Welches Handeln ist wirklich nachhaltig?<br />

Bleibt am Ende tatsächlich das<br />

Feuer oder nur die Asche? Wissenschaftler,<br />

Publizisten, Politiker haben<br />

die Pflicht, Fragen zu stellen. Und<br />

zwar vor allem unbequeme Fragen.<br />

Wozu braucht man sie sonst?<br />

Glaubwürdigkeit braucht Freiheit<br />

Wohin es führt, alternative wissenschaftliche<br />

Meinungen zu negieren,<br />

kann man an der Geschichte der<br />

Scholastik und Aufklärung studieren.<br />

1632 versuchte die Inquisition<br />

von Florenz, die Verbreitung von<br />

Galileos „Dialogo“ zu verhindern. 1978<br />

verurteilte die DDR den Philosophen<br />

und damaligen Grünen-Theoretiker<br />

Rudolf Bahro zu acht Jahren<br />

Gefängnis.<br />

Wie sagte schon der jüdische Physiker<br />

Albert Einstein? „Es ist schwieriger,<br />

eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern<br />

als ein Atom.“ Glaubwürdigkeit<br />

entsteht grundsätzlich durch die<br />

Freiheit zur Diskussion, nicht durch<br />

Verzicht auf Diskussion. Und wohin<br />

Selbstzensur führt, kann man an<br />

der Publikationsgeschichte der DDR<br />

studieren.<br />

Was grundsätzlich möglich ist – und<br />

was nicht<br />

Moderne Systemtheorie und Chaostheorie<br />

zeigen, dass komplexe nichtlineare<br />

Systeme sich der Vorhersage<br />

mit klassischen Methoden grundsätzlich<br />

entziehen. Ohne Zweifel ist das<br />

Klima ein komplexes nichtlineares<br />

System. Ohne Zweifel sind die<br />

Klimamodelle zwar hochkompliziert,<br />

jedoch keineswegs komplex. Aus<br />

einem komplizierten Modell wird<br />

auch grundsätzlich kein komplexes<br />

Modell, selbst wenn unendlich viele<br />

Daten auf unendlich leistungsfähigen<br />

Hyperrechnern verarbeitet würden.<br />

Jeder weiß, dass man Zukunft nur<br />

vorhersagen kann, wenn sämtliche<br />

Einflussfaktoren der Vergangenheit<br />

bekannt sind und das System<br />

geschlossen ist. Das ist bei den<br />

offenen komplexen, eigendynamischen,<br />

nichtlinearen Systemen in<br />

Natur, Gesellschaft oder Persönlichkeit<br />

grundsätzlich unmöglich. Daran<br />

kann kein noch so kompliziertes<br />

System von Differentialgleichungen<br />

auf Supercomputern wie dem Earth<br />

Simulator etwas ändern.<br />

Für einen vernünftigen Umgang mit<br />

Ressourcen – und miteinander<br />

Um nicht missverstanden zu werden:<br />

Wir plädieren leidenschaftlich für<br />

einen vernünftigen Umgang mit<br />

den natürlichen Ressourcen und<br />

grundsätzlich für Demut und Achtung<br />

gegenüber der Natur. Die Erde,<br />

das Leben, die Welt sind Geschenke,<br />

denen wir uns bei Strafe UNSERES<br />

Untergangs würdig erweisen müssen.<br />

Missbrauch und Zerstörung muss<br />

deshalb bemerkt, gebrandmarkt,<br />

geächtet werden. Aus diesem Grunde<br />

sind alle Innovationen, die den Verbrauch<br />

von natürlichen Ressourcen<br />

mindern, positiv zu sehen und zu<br />

befördern. Aber deshalb muss man<br />

nicht jede offizielle Verlautbarung<br />

für der Weisheit letzten Schluss<br />

halten, nur weil sie wissenschaftlich<br />

gekleidet daherkommt oder zur<br />

Begründung politischer Entscheidungen<br />

taugen soll.<br />

In einer offenen Gesellschaft sollten<br />

wir uns gegenseitig gestatten, so<br />

offen wie möglich zu diskutieren.<br />

Denkbare Wege zu verschweigen, Diskussionen<br />

einzuschränken, alternative<br />

Meinungen zu tabuisieren – das hat<br />

noch immer in Sackgassen geführt. n<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

(Foto: MARITIM)<br />

Henrik Müller-Huck, Regionaldirektor MARITIM-<br />

Hotels, Frankfurt/M.: „Ich schätze am P.T. Magazin die<br />

erfreulich offenen Diskussionen. Es ist kritisch und<br />

zugleich selbst kritisch. Es respektiert Meinungsvielfalt,<br />

ohne die keine Diskussion lohnen würde.“<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Gesellschaft<br />

33 Milliarden Euro Steuern<br />

Große Steuerzahler Deutschlands<br />

12<br />

(Foto: Wikipedia/CC/GFDL/<br />

Franziska Kafka)<br />

Prof. Dr. Paul Kirchhof<br />

n Der frühere Verfassungsrichter Paul Kirchhof will nächstes Jahr ein Bundessteuergesetzbuch<br />

vorlegen und tausende Paragraphen zahlloser Gesetze einstampfen. Das gesamte deutsche<br />

Steuerrecht passt seiner Ansicht nach in 400 Paragrafen und soll Einkommens-, Umsatz-,<br />

Erbschafts- und Verbrauchssteuern umfassen. Fast die Hälfte der weltweiten Steuerliteratur ist<br />

deutsch. Es wird höchste Zeit, dass sich das ändert.<br />

Vor einiger Zeit reflektierte der<br />

Bestseller-Philosoph Peter Sloterdijk,<br />

dass sich zwei Jahrzehnte nach<br />

dem Mauerfall, nach dem Abfall<br />

der Sowjetunion und ihrer Vasallenstaaten<br />

vom kommunistischen<br />

Glauben, die Ideologie eines nun<br />

demokratisch gewandeten Sozialismus<br />

in Deutschland neu zu etablieren<br />

scheint. Ungewollt bedient<br />

das Manager-Magazin mit seiner<br />

jährlichen Liste der „Reichsten“ Vorurteile<br />

gegen „die Reichen“. Beim<br />

Blick auf die Milliardenvermögen<br />

wird leicht vergessen, dass nur der<br />

ein Milliardenvermögen erworben<br />

haben kann, der zuvor Milliarden an<br />

Steuern gezahlt hat.<br />

Die hier vorgestellten sechs Persönlichkeiten<br />

haben gemeinsam rund<br />

33 Mrd. Euro persönliche Steuern<br />

gezahlt. Sie beschäftigen in ihren<br />

Firmen zusammen rund 260 000<br />

Menschen. Ihre Unternehmen sind<br />

Arbeitsplatzfabriken, Innovationsquellen,<br />

Staatsfinanzierer. Wenn<br />

ein Staat viel Steuergeld einnehmen<br />

will, muss er dafür sorgen, dass<br />

möglichst viele Steuerzahler möglichste<br />

viele Steuern zahlen können.<br />

Das geht nur, wenn die Gesellschaft<br />

sich wie in den 50er Jahren darin<br />

einig ist, all denen besteuerbares<br />

Einkommen auch zuzugestehen,<br />

die Arbeitsplätze zu schaffen in der<br />

Lage sind und Steuern zahlen sollen.<br />

Dieses Ziel verfolgt der frühere Verfassungsrichter<br />

Paul Kirchhof. n<br />

Dr. Michael Otto<br />

n Aufsichtsratsvorsitzender der Otto-<br />

Group, laut „mm“ viertreichste<br />

Familie Deutschlands<br />

n persönliche Steuerzahlungen bis<br />

2008: mindestens 8 Mrd. Euro, be -<br />

schäftigt weltweit 50 000 Mitarbeiter,<br />

1949 als Schuhversand gegründet,<br />

die 300 Exemplare des ersten<br />

Kataloges hatten nur 14 Seiten<br />

Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth<br />

n Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats<br />

der Würth-Gruppe, laut „mm“<br />

siebtreichste Familie Deutschlands<br />

n persönliche Steuerzahlungen bis<br />

2008: mindestens 6 Mrd. Euro,<br />

beschäftigt weltweit 59 000 Mitarbeiter,<br />

1945 als 2-Mann-Schraubenhandlung<br />

gegründet<br />

Alexandra und Dr. h.c. August Oetker<br />

n Vorstandsvorsitzender der Oetker<br />

AG, beim Deutschen Medienpreis<br />

2002 in Baden-Baden; laut „mm“<br />

achtreichste Familie Deutschlands<br />

n persönliche Steuerzahlungen<br />

bis 2008: mindestens 6 Mrd. Euro,<br />

beschäftigt 9 000 Mitarbeiter, das<br />

Unternehmen startete 1891 mit dem<br />

Kauf einer kleinen Apotheke<br />

(Foto: B. Braun<br />

Melsungen AG)<br />

(Foto: HPI)<br />

(Foto: „Kühne + Nagel“)<br />

(Foto: Otto Pressebild)<br />

(Foto: „Würth“)<br />

(Foto: © media control<br />

GmbH)<br />

Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg Braun<br />

n Vorsitzender des Vorstands der B.<br />

Braun Melsungen AG, laut „mm“<br />

zehntreichste Familie Deutschlands<br />

n persönliche Steuerzahlungen bis<br />

2008: mindestens 5 Mrd. Euro,<br />

beschäftigt fast 40 000 Mitarbeiter<br />

weltweit, startete 1839 als kleine<br />

Apotheke<br />

Prof. Dr. h.c. Hasso Plattner<br />

n Mitbegründer und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der SAP AG, laut „mm“<br />

zwölftreichste Familie Deutschlands<br />

n persönliche Steuerzahlungen bis<br />

2008: mindestens 4,5 Mrd. Euro, SAP<br />

beschäftigt 47 000 Mitarbeiter, wurde<br />

1972 von ein paar ehemaligen<br />

IBM-Mitarbeitern gegründet<br />

Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne<br />

n Executive Chairman Kühne + Nagel<br />

International AG, laut „mm“ an<br />

28. Stelle der reichsten Familien<br />

Deutschlands<br />

n persönliche Steuerzahlungen bis<br />

2008: mindestens 3,5 Mrd. Euro,<br />

beschäftigt 55 000 Mitarbeiter, 1890<br />

als Seehafenspedition gegründet<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


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Gesellschaft<br />

Und täglich grüßt der Infostress<br />

Vom Suchen und Finden im Datenlabyrinth<br />

Medium vielleicht nicht überstrapazieren“,<br />

erläutert Fron gegenüber<br />

dem DLF.<br />

14<br />

(www.ne-na.de) - Zwei Drittel der<br />

Berufstätigen sind nach einem<br />

Bericht des Deutschlandfunks inzwischen<br />

außerhalb ihrer regulären<br />

Arbeitszeiten für Kunden, Kollegen<br />

oder Vorgesetzte per Internet oder<br />

Handy erreichbar.<br />

Ein Drittel der Erwerbstätigen ist<br />

sogar jederzeit erreichbar, also auch<br />

am Abend oder am Wochenende.<br />

Nur 32 Prozent der Berufstätigen sind<br />

in ihrer Freizeit nur in Ausnahmefällen<br />

oder gar nicht per Internet oder<br />

Handy erreichbar. „Das Thema hat<br />

inzwischen nicht nur die Arztpraxen,<br />

sondern auch die Medien erreicht“,<br />

so der DLF.<br />

Ständige Erreichbarkeit normal<br />

Bei vielen Berufstätigen würde<br />

es auch am Feierabend und am<br />

Wochenende piepen – ob sich eine<br />

SMS ankündigt, das Telefon klingelt<br />

oder die E-Mail im Postfach<br />

ankommt – ständige Erreichbarkeit<br />

gilt heute häufig als normal.<br />

Christian Fron, Geschäftsführer<br />

des Aastra-Tochterunternehmens<br />

DeTeWe erinnert an ein Zitat des<br />

amerikanischen Zukunftsforschers<br />

John Naisbitt.<br />

(Foto: © Rainer Sturm/PIXELIO)<br />

Er habe bereits vor 50 Jahren gesagt,<br />

es hänge vom Menschen ab, ob er die<br />

Technologie beherrscht oder sich von<br />

der Technologie beherrschen lässt.<br />

Wenn von einer Informationsflut<br />

die Rede sei, liege einiges auch am<br />

Nutzerverhalten. So werden täglich<br />

in Unternehmen rund 70 Milliarden<br />

E-Mails intern verschickt: „Jetzt muss<br />

man sich die Frage stellen, ob so viele<br />

Informationen zielgerichtet sind oder<br />

ob die eigentlichen Nutzer dieses<br />

Synapsen zu wirrem Knäuel<br />

verstrickt?<br />

„Wir sind alle dauernd online, und<br />

das zerfasert unser Leben. Und sehr<br />

viele klagen gelegentlich darüber.<br />

Aber nur kurz. Dann schauen sie in<br />

ihr E-Mail-Postfach, damit sie nichts<br />

versäumen”, philosophiert er in den<br />

gut fünf Minuten Sendung weiter.<br />

„Aber der Traum vom offline sein,<br />

vom guten Buch, das man ungestört<br />

„Mich macht das Internet auch<br />

nervös. Am meisten nervös<br />

macht es mich, wenn es nicht<br />

funktioniert.“ Robert Misik,<br />

österreichischer Journalist<br />

liest, ohne zwischendurch durch dies<br />

und das abgelenkt zu sein, dieser<br />

Traum ist das Next Big Thing, das<br />

kann man jetzt schon sagen“, klagt<br />

Robert Misik vom österreichischen<br />

„Standard“ in seinem Videocast. Er<br />

verweist auf das Buch von SZ-Redakteur<br />

Alex Rühle „Ohne Netz: Mein<br />

halbes Jahr offline“ und auf den<br />

Band „Ich bin dann mal Offline. Ein<br />

Selbstversuch“ von Christoph Koch.<br />

Beide könne man schon ganz leicht<br />

bestellen. Im Internet!<br />

„Und am amerikanischen Buchmarkt<br />

stapeln sich ohnehin schon die Wälzer,<br />

in denen beschrieben wird, wie<br />

furchtbar das Internet ist, wie es uns<br />

immer dümmer macht, wie es unser<br />

Gehirn in Unordnung bringt, indem<br />

es unsere Synapsen zu einem wirren<br />

Knäuel verstrickt. Und ich geb’<br />

zu: Mich macht das Internet auch<br />

nervös. Am meisten nervös macht<br />

es mich, wenn es nicht funktioniert“,<br />

führt Misik aus.<br />

Technik geschickt einsetzen<br />

Die Klage über den Überfluss an<br />

Informationen sei kein Phänomen<br />

des Internetzeitalters und der<br />

mobilen Arbeitswelt, so Peter B.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Gesellschaft<br />

Záboji, Chairman des Afters Sales-<br />

Spezialisten Bitronic. Man müsse<br />

wie früher genau selektieren, welche<br />

Informationen durchkommen dürfen<br />

und welche nicht.<br />

„Beim traditionellen Briefverkehr<br />

waren es die Vorzimmer im Unternehmen,<br />

die eine Auswahl vorgenommen<br />

haben. Heute sind es elektronische<br />

Filter und virtuelle Assistenzsysteme.<br />

Man sollte die Technik<br />

nur geschickt einsetzen und darf sich<br />

nicht von ihr dominieren lassen.“ Die<br />

Folgen der informationellen Unzulänglichkeit<br />

des Menschen habe der<br />

Informatiker Prof. Karl Steinbuch vor<br />

über 30 Jahren treffend beschrieben.<br />

Ein Wissenschaftler stehe beispielsweise<br />

ständig vor dem Dilemma, ob<br />

er seine Zeit der Forschung widmen<br />

soll oder der Suche nach Ergebnissen,<br />

die andere schon gefunden haben.<br />

Versuche er, fremde Publikationen<br />

erschöpfend auszuwerten, dann<br />

bleibe ihm kaum Zeit zu eigener Forschung.<br />

Forsche der Wissenschaftler<br />

jedoch ohne Beachtung fremder<br />

Ergebnisse, dann arbeitet er möglicherweise<br />

an Erkenntnissen, die<br />

andere schon gefunden haben.<br />

Grundregel: Gehirn einschalten!<br />

„Mit den Recherchemöglichkeiten,<br />

die das Internet heute bietet, reduziert<br />

sich allerdings der Aufwand für<br />

das erste Szenario erheblich“, sagt<br />

Záboji. Wichtig sei es nach Ansicht<br />

des ITK-Branchenexperten Fron, dass<br />

Informationen nur da hinkommen,<br />

wo sie wirklich hin sollen: „Ich habe<br />

jederzeit die Möglichkeit, die Informationen<br />

komplett umzulenken,<br />

so dass nur in dringenden Fällen<br />

Nachrichten an mich herangetragen<br />

werden.“ Grundsätzlich biete<br />

sich nicht für jedes Unternehmen<br />

immer jede Technik an. „Ein Blackberry<br />

ist für einen Geschäftsführer<br />

sinnvoll, der viel unterwegs ist. Ein<br />

Innendienstmitarbeiter braucht ihn<br />

dagegen nicht. Videokonferenzen<br />

sind für internationale Konzerne mit<br />

vielen Niederlassungen äußerst praktisch.<br />

Man kann den Kollegen oder<br />

Geschäftspartnern gegenübersitzen,<br />

ohne dass man einen Schritt aus dem<br />

Büro gemacht hat. Reisen entfallen.<br />

Das spart Zeit und Geld. Man muss<br />

bei all den Anschaffungen vor allen<br />

Dingen sein Gehirn einschalten<br />

und prüfen, welche technischen<br />

Innovationen zur eigenen Firma<br />

passen“, so der Ratschlag von Záboji.<br />

Unangemessen sei die fundamentale<br />

Technologiekritik, die sich gegen<br />

das Internet wendet. Auf diesen Zug<br />

würden zwar immer mehr Debattenkünstler<br />

wie Nicholas Carr oder<br />

Jaron Lanier aufspringen. Besonders<br />

originell seien die Positionen dieser<br />

Nörgler nicht. n<br />

Gunnar Sohn<br />

15<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Drachen steigen nur im Gegenwind!<br />

Elf unumstößliche Überlebensgebote erfolgreicher Unternehmen<br />

16<br />

In den letzten Jahren verführte<br />

vorauseilender Gehorsam deutsche<br />

Geschäftsbanken in Folge von<br />

Basel II und BaFin zu einer wahren<br />

Fenstersturzpsychose gegenüber<br />

dem unternehmerischen Mittelstand.<br />

Das Thema „Kreditklemme<br />

im Mittelstand“ wurde tabuisiert,<br />

diskutiert, ignoriert.<br />

Der Kreditmangel verdeckt jedoch<br />

ein tiefer liegendes Problem: Das<br />

wahre Finanzproblem vieler deutscher<br />

Mittelständler ist häufig der<br />

Eigenkapitalmangel. Denn wer bei<br />

aller Anstrengung selbst nichts erarbeiten<br />

konnte, dem wird gerade in<br />

der Krise nicht zugetraut, geborgtes<br />

Geld zurückzahlen zu können.<br />

Teilenteignungen<br />

Dieses Problem ist hausgemacht.<br />

Ihm liegt immer mindestens eine<br />

von zwei Ursachen zugrunde:<br />

1. Immer wieder wird schwer verdientes<br />

Kapital durch Leichtsinnigkeit<br />

und Überheblichkeit verbrannt.<br />

Prominentestes Beispiel ist<br />

Arcandor, dessen Führung innerhalb<br />

weniger Jahre die stolzen<br />

alten Marken Quelle und Karstadt<br />

in den Abgrund riss. Doch das ist<br />

nur die betriebswirtschaftliche<br />

Seite der Medaille. Die andere,<br />

entscheidende Seite ist die volkswirtschaftliche<br />

Betrachtung:<br />

2. Der deutsche Staat behinderte in<br />

den letzten 50 Jahren immer mehr<br />

die Eigenkapitalbildung der Firmen.<br />

Die Umsatzsteuer wurde von<br />

10% (1968) bis 2007 auf 19% fast<br />

verdoppelt. Der Einkommens-Spitzensteuersatz<br />

wurde 1958 erst bei<br />

Einkommen ab 56.252 Euro fällig.<br />

Damals war das das 20,65-fache<br />

des Durchschnittseinkommens<br />

von 2.724 Euro.<br />

Obwohl die Durchschnittsverdienste<br />

seitdem um das 14,3-fache<br />

auf 38.976 Euro stiegen, wird heute<br />

schon das 1,3-fache (52.882 Euro)<br />

Durchschnittseinkommen „spitzenbesteuert“.<br />

Im Klartext: Alle Einkommen<br />

unterhalb des 20,65-fachen<br />

Durchschnittseinkommens (8<strong>05</strong>.025<br />

Euro) sind seit 1958 zulasten des<br />

unternehmerischen Eigenkapitals<br />

und des produktiven Kapitalstocks<br />

teilenteignet worden.<br />

Kapitalstock<br />

(Foto: © schaltwerk.de/PIXELIO)<br />

1983 betrug das durchschnittliche<br />

Monatseinkommen 1.444 Euro. Es<br />

gab 10 318 Einkommensmillionäre.<br />

Bis 2004 verdoppelte sich das Durchschnittseinkommen<br />

auf 2.954 Euro.<br />

Man sollte annehmen, dass sich<br />

auch die Zahl der Einkommensmillionäre<br />

allein durch Inflation verdoppelt<br />

hat. Weit gefehlt. Ihre Zahl stieg<br />

bis 2004 nur um 21%. Der private<br />

Kapitalstock wuchs also nicht im<br />

selben Maße wie die Besteuerung.<br />

Die Kapitalvoraussetzungen für<br />

Investitionen und Arbeitsplätze verschlechterten<br />

sich.<br />

In krisenhaften Entwicklungen,<br />

Marktumbrüchen oder bei politischen<br />

Unsicherheiten reagieren<br />

viele Firmen mit Investitionsverweigerung.<br />

Das war auch während der<br />

jüngsten Krise zu beobachten, als<br />

die Maschinenbaubranche und die<br />

Zulieferer besonders von Auftragsrückgängen<br />

betroffen waren. Denen<br />

nützt auch kein politischer Appell<br />

zur Konsumankurbelung, selbst<br />

wenn er funktioniert. Sie brauchen<br />

Kunden aus der Industrie.<br />

Häufige Führungsfehler<br />

Die naheliegenden Reaktionen sind<br />

tödlich. Blindes Abwarten etwa.<br />

Oder hektischer Aktionismus mit<br />

Überlastung der Führungskräfte,<br />

die im „Junky-Effekt“ endet. Die<br />

innerlich ausgebrannte Organisation<br />

kann dann nur noch abgewickelt<br />

werden. „Management by Zapping“<br />

nach immer neuen Management-<br />

Moden verschiedenster Berater beerdigt<br />

die Reste an Kernkompetenzen<br />

und Grundwerten des Unternehmens.<br />

Manche versuchen es dann mit<br />

„Chicken-Management“: Alle<br />

gackern wie auf dem Hühnerhof<br />

solange laut durcheinander, bis der<br />

Fuchs kommt. Oder sie misstrauen<br />

ihrem gesunden Menschenverstand<br />

und schreiben so lange ZDF (Zahlen,<br />

Daten, Fakten)-Dokus, bis sie den<br />

Wald vor lauter Bäumen nicht mehr<br />

sehen.<br />

Andere scheinbar naheliegende<br />

Lösungen stellen sich als Scheinlösungen<br />

heraus. Wie beim britischen<br />

Gouverneur vor Jahrzehnten in<br />

Indien, der mit einer Kopfprämie für<br />

tote Kobras einer Schlangenplage<br />

Herr werden wollte. Er sah nicht<br />

voraus, dass die Inder extra Schlangen<br />

züchten würden, um die Kopfprämie<br />

zu kassieren. Nach dem Ende<br />

der „staatlichen Marktintervention“<br />

öffneten sie ihre Käfige, und es gab<br />

mehr Schlangen als je zuvor. Der<br />

Begriff „Kobraeffekt“ beschreibt<br />

heute eine der häufigsten Formen<br />

des Staatsversagens.<br />

Überlebenskünstler<br />

Dabei gibt es Firmen, die seit über<br />

100 Jahren existieren, die Kriege,<br />

Krisen, Regierungs- und Staatswechsel<br />

und im Osten Enteignungen<br />

und Kollektivierung überstanden<br />

haben, die gezeigt haben, wie man<br />

überlebt: Weimar und die Weltwirt-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

schaftskrise, Hitler und den Krieg,<br />

die Russen und den Sozialismus.<br />

Solche Firmen finden sich unter den<br />

Teilnehmern des Wettbewerbs „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“. Und<br />

solche Firmen sind in dieser Ausgabe<br />

auf Seite 12 skizziert. Jeder kann<br />

aus den Biographien solcher Firmen<br />

lernen. Er muss nur offen sein und<br />

wollen.<br />

Solche Firmen und Unternehmerfamilien<br />

haben ein „kollektives“<br />

Gedächtnis und eine besondere<br />

Intuition entwickelt. Sie lassen<br />

sich nicht ins Bockshorn jagen.<br />

Sie widerstehen der Angstmache<br />

politischer Kollektivisten ebenso<br />

wie den Heilsversprechungen politischer<br />

Abenteurer. Sie verwechseln<br />

die in den Medien veröffentlichte<br />

Meinung nicht mit der öffentlichen<br />

Meinung. Sie verwechseln das<br />

Fernsehbild der Wirklichkeit nicht<br />

mit der Wirklichkeit selbst. Und sie<br />

bringen die gesellschaftliche und<br />

volkswirtschaftliche Betrachtungsund<br />

Diskussionsebene nicht mit<br />

der betriebswirtschaftlichen Ebene<br />

durcheinander.<br />

Wandel als Chance<br />

Sie wissen, dass es auf betriebswirtschaftlicher<br />

Ebene immer um<br />

Wandel, um Erneuerung geht. Sie<br />

praktizierten schon immer „Change<br />

Excellence“. Der Begriff dazu ist<br />

erst vor wenigen Jahren erfunden<br />

worden. Sie gehen souverän mit<br />

Unsicherheiten um. Sie können das<br />

Chaos kalkulieren. Das beweist sich<br />

im Überstehen von Krisen und Veränderungen.<br />

Das beruht auf klaren<br />

Werten, fundierter Firmenidentität<br />

und tiefem Selbstvertrauen.<br />

Change Excellence ist die Fähigkeit,<br />

alles – intern und extern – immer<br />

wieder rechtzeitig in Frage zu<br />

stellen, gepaart mit der Kraft des<br />

ständigen Neubeginns und des<br />

Beschreitens neuer Wege. Dazu<br />

braucht man engagierte Mitstreiter,<br />

organisatorische Freiräume und<br />

methodische Vielfalt, besonders<br />

jedoch unbegrenztes Denken.<br />

Change Excellence in diesem Sinne<br />

ist eine besondere, hochentwickelte<br />

CHANGE-EXCELLENCE ist Umgang mit<br />

Unsicherheit, beweist sich im Überstehen<br />

von Veränderungen und Krisen,<br />

basiert auf Firmenidentität, -botschaft<br />

und -philosophie.<br />

Form der Unternehmenskultur, die<br />

ohne großes Tamtam einfach funktioniert.<br />

Unsicherheit, Veränderungen,<br />

erlebtes Chaos werden künftig noch<br />

viel mehr als bisher berücksichtigt<br />

werden müssen. Alle wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen<br />

Veränderungen führen zu Marktdruck<br />

und erzwingen Wandel. Nur<br />

wer den Wandel anführt, wird die<br />

meisten Optionen behalten und<br />

am wenigstens darunter leiden.<br />

Nicht der Wind, sondern das Segel<br />

bestimmt die Richtung eines Bootes.<br />

Drachen steigen nur im Gegenwind!<br />

Feines Gespür<br />

Ein Unternehmer fällt täglich<br />

Dutzende von Entscheidungen.<br />

Diese Entscheidungen müssen das<br />

Unternehmen nach vorn bringen.<br />

Sie dürfen dem Wertekanon des<br />

Unternehmens nicht widersprechen.<br />

Sie müssen das Umfeld, die<br />

Gesellschaft berücksichtigen. Sie<br />

müssen das Team mitziehen. Sie<br />

müssen Verantwortungsübernahme<br />

auslösen. Alles andere führt in den<br />

Untergang.<br />

Das ist nicht einfach in einer Zeit<br />

des Wandels, der Umbrüche, der<br />

chaotischen Entwicklungen. Erfolgreiche<br />

Unternehmen haben zu allen<br />

Zeiten ein feines Gespür für die tatsächlich<br />

wichtigen Fragen gehabt.<br />

Sie haben sich nicht verführen lassen,<br />

nicht von Menschen, nicht von<br />

Emotionen, nicht von Illusionen.<br />

Aus der Analyse tausender Profile<br />

von Unternehmen im Wettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

ergaben sich elf Überlegengebote<br />

(siehe Randspalte). Kein einzelnes<br />

von ihnen darf dauerhaft verletzt<br />

werden, wenn ein Unternehmen<br />

bestehen will. Sie sind unumstößlich.<br />

n<br />

Elf unumstößliche<br />

Überlebensgebote<br />

1. Rentabilität und Gewinn sichern<br />

Dauerhaftigkeit, Nachhaltigkeit.<br />

2. Liquidität ist wichtiger als<br />

Rentabilität – sie sichert das tägliche<br />

Überleben.<br />

3. Eigenkapital kommt vor<br />

Fremdkapital. Wer sollte Ihnen<br />

sonst sein Geld anvertrauen?<br />

4. Renner-Penner-Analysen zur<br />

Auslistung von Ladenhütern und<br />

zum Managen von Verkaufshits.<br />

5. CIA-Management(Critical Incident<br />

Approach): Bei jedem kritischen<br />

Vorfall alle Instrumente so verbessern<br />

oder ergänzen, dass derselbe<br />

Fehler nie wieder vorkommen kann.<br />

Aus Fehlern wird man klug.<br />

6. Cockpit-Controlling: Sie brauchen<br />

nur eine Handvoll kritische<br />

Controlling-Indikatoren, aber die<br />

täglich!<br />

7. Vollkommenheit ist Einfachheit:<br />

Vollkommenheit entsteht nicht<br />

dadurch, dass man nichts mehr<br />

hinzufügen kann, sondern dadurch<br />

dass man nichts mehr weglassen<br />

kann. Beispiel: Aldi.<br />

8. Szenario-Analyse: Stets mindestens<br />

den optimalen, den realistischen<br />

und den ungünstigsten Fall durchrechnen.<br />

Viele Pleiten wären vermeidbar<br />

gewesen, wenn man die<br />

eigene Worst-Case-Analyse ernst<br />

genommen hätte!<br />

9. Komplexitätskostenbeachten:<br />

Nur Vollkostenanalysen identifizieren<br />

versteckte Kostenfallen bei<br />

Investitionen, Outsourcings usw.<br />

Die könnten den Ruin bedeuten.<br />

10. Umfeldernstnehmen (Corporate<br />

Social Relationship, CSR): Man<br />

kann nicht dauerhaft straflos sein<br />

Umfeld (Stakeholder) ignorieren<br />

oder bekämpfen.<br />

11. SensibleErfolgskommunikation:<br />

Das Wichtigste in Zeiten der<br />

Individualisierung, Digitalisierung<br />

und Informationsgesellschaft ist<br />

der Dialog!<br />

17<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


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Wirtschaft<br />

Hilft der Kreditmediator?<br />

Ein Versuch der Bundesregierung, die Kreditklemme im<br />

Mittelstand zu entschärfen<br />

(Foto: ISB)<br />

Hans-Joachim Metternich, Kreditmediator der Bundesregierung<br />

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Jüngste Studien zeigen, dass etwa<br />

40% der Unternehmen verschlechterte<br />

Bedingungen für die Beschaffung<br />

von Krediten melden, höhere<br />

Zinsen beklagen und das Gesamtvolumen<br />

der Kreditvergabe in Deutschland<br />

gesunken ist.<br />

Der Mann fürs Feine<br />

Eine Antwort der Bundesregierung<br />

auf die Klage einer zunehmenden<br />

Kreditverknappung ist die Institution<br />

des Kreditmediators. Dieser<br />

hat die Aufgabe, gemeinsam mit<br />

Unternehmen, Kammern und Banken<br />

in einem Mediationsverfahren<br />

nach Finanzierungsmodellen und<br />

Lösungen für Unternehmen zu<br />

suchen, die sich an ihn wenden, weil<br />

ihnen kein Kredit gewährt wurde.<br />

Seit März <strong>2010</strong> hat Hans-Joachim<br />

Metternich seine Arbeit als Kreditmediator<br />

der Bundesregierung aufgenommen.<br />

Das Deutsche Institut<br />

für kleine und mittlere Unternehmen<br />

e. V. (DIKMU) hat sich Ende Juni<br />

<strong>2010</strong> bei den Unternehmen erkundigt,<br />

ob die in Aussicht gestellte<br />

Hilfe des Kreditmediators bei ihnen<br />

„ankommt“.<br />

Niedriger Bekanntheitsgrad und<br />

geringer Bedarf<br />

Wenngleich man angesichts der allgegenwärtigen<br />

Diskussion über eine<br />

Kreditklemme annehmen könnte,<br />

dass die meisten Unternehmen den<br />

neuen Kreditmediator des Staates<br />

kennen sollten, zeigt die Studie einen<br />

überraschend niedrigen Bekanntheitsgrad:<br />

Gerade einmal 39% der<br />

409 befragten Unternehmen kannten<br />

ihn. Spricht das nun dafür, dass<br />

die Kreditversorgung der Unternehmen<br />

doch nicht so schlecht ist, wie<br />

angenommen, oder deutet der niedrige<br />

Bekanntheitsgrad lediglich auf<br />

eine schlechte Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

hin? Viele Unternehmen informieren<br />

sich erst über einen Kreditmeditator,<br />

wenn sie aktuell in Kreditprobleme<br />

kommen.<br />

Vier von fünf Unternehmern brauchen<br />

ihn nicht<br />

Zudem ist tatsächlich bis heute keine<br />

Kreditklemme auf breiter Front in<br />

der Praxis erkennbar, obwohl dies<br />

wiederholt durch Verbände und in<br />

der Berichterstattung suggeriert<br />

wird. Alles dies mag die geringe<br />

Bekanntheit ebenso erklären wie die<br />

noch junge Schaffenszeit des staatlichen<br />

Kreditmediators. Gleichwohl<br />

zeigt sich noch Potenzial für mehr<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Auch der Bedarf korrespondiert mit<br />

der Bekanntheit: 82% der befragten<br />

Unternehmen gaben an, dass sie die<br />

Vermittlungsleistung eines Kreditmediators<br />

nicht benötigen. 41 Unternehmen<br />

(10%) gaben an, dass sie<br />

grundsätzlich einen Bedarf haben.<br />

Allerdings haben sie bisher noch<br />

keinen Kreditmediator in Anspruch<br />

genommen.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Nur 34 Mittelständler (8%) haben überhaupt ein solches<br />

Instrument zur Schlichtung von Streitigkeiten bei der Kreditvergabe<br />

zwischen Bank und Unternehmen bereits genutzt.<br />

Geteilte Erfahrungen<br />

Die Erfahrungen derjenigen Unternehmen, die bereits einen<br />

Kreditmediator in Anspruch genommen haben, sind zweigeteilt:<br />

53% hatten positive Erfahrungen gemacht, 47% hingegen<br />

negative. Die Einschätzungen differierten aber auch<br />

dahingehend deutlich, ob ein bankinterner oder ein freier<br />

Kreditmediator genutzt wird.<br />

Gerade einmal 39% waren mit bankinternen Kreditmediatoren<br />

zufrieden, dagegen waren es 56% bei den freien. Aufgrund<br />

der Unabhängigkeit und der doch recht starken Position<br />

als staatliche Stelle ist dem Kreditmediator des Bundes<br />

nicht nur ein guter Betreuungserfolg gewünscht, sondern<br />

auch zu erwarten.<br />

Manches lässt allerdings daran zweifeln: So steht den<br />

Unternehmen, die seine Hilfe in Anspruch nehmen wollen,<br />

ein aufwendiges und formalisiertes Antragsverfahren<br />

bevor. Zudem sieht das deutsche Modell anders als z. B. das<br />

französische keine eigene Kreditvergabe vor – es ist darauf<br />

beschränkt, Hinweise zu geben und zu vermitteln. Darüber<br />

hinaus ist die Personalausstattung des deutschen Kreditmediators<br />

gering: Ihm stehen nur sieben Mitarbeiter zur<br />

Seite, während sein französischer Kollege einen Stab von 250<br />

Mitarbeitern um sich versammelt. Viele Fälle wird er daher<br />

nicht bearbeiten können – bislang sind es aber immerhin<br />

schon etwa 50.<br />

Alternativen<br />

Jenseits der klassischen Kredite bei den Hausbanken – nach<br />

wie vor die primäre Fremdfinanzierung des Mittelstandes –<br />

werden seit der Krise verstärkt alternative Finanzierungen<br />

wie Factoring, Leasing oder Minderheits- und Mitarbeiterbeteiligungen<br />

genutzt. Fraglich ist zu diesem Zeitpunkt, ob<br />

dieser Trend nach der Krise weiter so anhalten wird. Alternativen<br />

für die Zukunft sind es allemal. n<br />

Prof. Jörn-Axel Meyer, David Ehmke<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Führungswechsel:<br />

Widersprüche fruchtbar machen!<br />

Teil 21 der Reihe „Führungs kompetenz im Mittelstand“<br />

von Dr. oec. habil. Jörg Schumann<br />

20<br />

Dr. oec. habil. Jörg Schumann<br />

(Foto: Dr. oec. habil. Jörg Schumann)<br />

„Ich denke, die Zeit ist reif, dass wir<br />

uns dem Thema Unternehmensnachfolge<br />

verstärkt zuwenden“,<br />

sagte der Präsident des Unternehmerverbands<br />

Sachsen e. V., als<br />

er mich am 31.03.<strong>2010</strong> zu einem<br />

Gespräch empfing. Hartmut Bunsen<br />

kannte die Fakten:<br />

Waren es doch im Zeitraum 20<strong>05</strong> bis<br />

2009 jährlich etwa 71 000 Familienunternehmen<br />

in Deutschland, die<br />

sich den Herausforderungen einer<br />

Stabübergabe an die nächste Generation<br />

gestellt haben. Der Freistaat<br />

Sachsen hatte daran mit etwa 2 770<br />

Nachfolgen jährlich den größten Anteil<br />

der neuen Bundesländer (Quelle:<br />

www.ifm-bonn.org).<br />

Somit stand und steht die strategische<br />

Frage nach dem „Quo vadis,<br />

Unternehmensführung?“ Hierzu verwertbare<br />

Orientierungen zu geben,<br />

könnte ein würdiger Beitrag eines<br />

Unternehmerverbands sein, folgerte<br />

ich. Wie ich mir den Beitrag denn<br />

(Quelle: © IfM Bonn)<br />

konkret vorstelle, fragte der Präsident.<br />

Herr Bunsen kannte mich –<br />

und hörte mir zu. Er wusste, dass ich<br />

im März 1990 als Firmengründer in<br />

meiner Heimatstadt Leipzig dem damaligen<br />

„Unternehmerverband der<br />

DDR“ beitrat, 1993 in den Vorstand<br />

des Unternehmerverbands Sachsen<br />

e. V. gewählt wurde und fünf Jahre<br />

lang in diesem Ehrenamt tätig war.<br />

Das Problem<br />

„Wir beide kennen es aus eigener<br />

Erfahrung: Jeder Führungswechsel<br />

hat zwei Dimensionen – den Sachund<br />

den Personenbezug. Während<br />

die juristischen, steuerlichen und<br />

finanziellen Fragen in der Regel als<br />

Ergebnis harter Sacharbeit geklärt<br />

werden, bleibt der Personenbezug<br />

oft unterbelichtet: Wie ticken der/die<br />

Übergebende und Übernehmende?<br />

Gibt es wesentliche Unterschiede<br />

im Denken, Fühlen, Handeln und<br />

Verhalten? Wenn ja, wie könnten<br />

sich die Unterschiede auf die Art und<br />

Weise der Unternehmensführung<br />

auswirken? Und inwiefern könnten<br />

erkennbare Veränderungen den<br />

Unternehmens erfolg beeinflussen?<br />

Solche Fragen werden zu wenig<br />

gestellt – und kaum beantwortet.<br />

Und genau hier sehe ich einen erheblichen<br />

Orientierungsbedarf im<br />

Mittelstand!“, antwortete ich. Der<br />

Präsident kannte das Problem. Klar,<br />

dass ihn die Lösung interessierte.<br />

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Wirtschaft<br />

Die Lösung<br />

Vielfach „fällt der Apfel weiter vom<br />

Stamm“. Das heißt, der/die Übernehmende<br />

– in Familienunternehmen ist<br />

das meist ein Sohn oder eine Tochter<br />

– tickt oft anders als der/die Übergebende:<br />

Er/Sie nimmt oft anders wahr<br />

und beurteilt das Wahrgenommene<br />

entsprechend anders. Das ganze wird<br />

dann dramatisch, wenn z. B. der Senior<br />

in einem einjährigen „Paarlauf“<br />

versucht, den Junior „an die Hand zu<br />

nehmen“, um ihm zu „zeigen, wo es<br />

im Unternehmen lang geht“.<br />

Die aus dem „Anders sein“<br />

resultierenden Widersprüche<br />

fruchtbar zu machen, ist der<br />

Schlüssel zum Erfolg beim<br />

Führungswechsel.<br />

An der Schnittstelle zwischen Vergangenheit<br />

und Zukunft sollte gelten:<br />

1. Senior und Junior sollten lernen,<br />

sich wechselseitig zuzuhören und<br />

den wahren Kern scheinbar „verquerter“<br />

Gedanken des jeweils<br />

anderen zu ergründen und gemeinsam<br />

zu verwerten.<br />

bisher“ oder „Alles auf Neu“ nicht<br />

alles „auf den Kopf stellen“ zu<br />

wollen sowie ein feines Gespür<br />

dafür zu entwickeln, dass der Senior<br />

an dem von ihm Geschaffenen<br />

mit Kopf, Herz und Hand hängt<br />

und sich letztlich fragt, was aus<br />

ihm und seinem Lebenswerk wird,<br />

wenn er es aus der Hand gibt.<br />

21<br />

Sofern Senior und Junior im<br />

Gleichklang ticken – was oft recht<br />

langweilig ist – mag das ja gehen!<br />

Doch wenn das nicht der Fall ist,<br />

dann kann bei dem „an-die-Handnehmen“<br />

ein erhebliches Konfliktpotenzial<br />

freigesetzt werden. Die sich<br />

daraus ergebenden Widersprüche in<br />

der „Doppelspitze“ können dazu beitragen,<br />

das Klima sowohl zwischen<br />

Senior und Junior als auch im Unternehmen<br />

zu vergiften.<br />

2. Der Senior sollte lernen, loszulassen<br />

und eine neue Lebensperspektive<br />

für seine eigene Zukunft<br />

zu entwickeln. Im Hier und Heute<br />

sollte er davon abkommen, seine<br />

Erfahrungen undifferenziert „herunterzuladen“<br />

– konstruktive<br />

Erfahrung ist im Miteinander gefragt!<br />

3. Der Junior sollte lernen, bei der<br />

Frage nach dem „Weiter wie<br />

„Ein interessanter Ansatz“, fand der<br />

Präsident. Er empfahl mir, meine Gedanken<br />

weiterzuentwickeln. Das tue<br />

ich gern (Fortsetzung folgt).<br />

Übrigens: Mein Buch „Führungswechsel<br />

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diesen Herbst. Sie können, wenn Sie<br />

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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Innovation<br />

Der Hightech-Bauer<br />

Hilfe aus dem Orbit für punktgenauen Ressourceneinsatz<br />

teerzeugnissen und Rohstoffen via<br />

Internetbörse gehört zum Alltag vieler<br />

Landwirte.<br />

22<br />

Satellitengesteuerte Traktoren, Hightech-Sensoren<br />

und Feldroboter: Neue<br />

Technologien erobern die Ackerflächen.<br />

Sie sollen der Landwirtschaft<br />

helfen, die Herausforderungen einer<br />

wachsenden Weltbevölkerung zu<br />

meistern.<br />

Dank innovativer Agrartechnik<br />

werden Anbau und Ernte von Kulturpflanzen<br />

umweltfreundlicher,<br />

effizienter und nachhaltiger. Bei innovativen<br />

Technologien denken die<br />

meisten an Schlüsselloch-Chirurgie,<br />

Nanoroboter oder Brennstoffzelle.<br />

Dabei finden sich Hightech-Geräte<br />

heute längst auch schon in der<br />

Landwirtschaft. Die Agrarbranche<br />

wartet mit hochinnovativen Technologien<br />

auf – und hängt sogar die<br />

Automobilindustrie ab: Nicht nur<br />

der onlinebasierte Handel von Ern-<br />

Mehr Effizienz auf dem Acker<br />

Auch satellitengestützte Informationssysteme<br />

erobern weltweit<br />

zunehmend die Agrarbetriebe. Dank<br />

der Hilfe aus dem Orbit können<br />

Landmaschinen beispielsweise zentimetergenau<br />

ihre Bahnen über die<br />

Felder ziehen. Die GPS-gesteuerten<br />

Maschinen erleichtern die Arbeit der<br />

Landwirte und sorgen für mehr Effizienz<br />

auf dem Acker:<br />

Je präziser beispielsweise Spritzaggregate<br />

mit Pflanzenschutzmitteln<br />

oder hochmoderne Sämaschinen<br />

durch die Furche gelenkt werden,<br />

desto geringer sind die Verluste<br />

beim Ausbringen. Die moderne<br />

Landtechnik hat sich eindeutig zur<br />

Hightech-Branche entwickelt – und<br />

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Innovation<br />

(Fotos: © Bayer CropScience AG)<br />

rangiert in Sachen Innovationen direkt<br />

hinter der Luft- und Raumfahrt.<br />

In Zukunft wird es noch stärker als<br />

bisher um effizientere Technologien<br />

bei Energieeinsatz, Rohstoffeinsatz<br />

und Ernte gehen. Das spiegelt sich<br />

in den Steigerungsraten wider: 1950<br />

ernährte ein Bauer 40 Menschen,<br />

heute sind es bereits 147. Setzt sich<br />

der Trend so fort, wird im Jahr 2<strong>05</strong>0<br />

ein Bauer 186 Menschen satt machen<br />

können.<br />

Produktivitätssteigerungen<br />

unerlässlich<br />

„Die Landwirtschaft befindet sich im<br />

Umbruch und muss sich zunehmend<br />

den globalen Herausforderungen<br />

stellen“, sagt Prof. Dr. Thomas Jungbluth,<br />

Präsident des Kuratoriums für<br />

Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft.<br />

Die landwirtschaftlich nutzbaren<br />

Flächen lassen sich kaum ausdehnen,<br />

im Gegenteil: Nach Angaben der Vereinten<br />

Nationen und der FAO stehen<br />

bis zum Jahr 2<strong>05</strong>0 pro Mensch nur<br />

noch etwa 1 800 qm für den Ackerbau<br />

taugliche Flächen zur Verfügung<br />

– im Jahr 1950 waren es mit 5 100 qm<br />

fast dreimal so viel. Wie viele andere<br />

Agrar-Experten ist auch Jungbluth<br />

Mit GPS können Mähdrescher und Traktoren ihre Bahnen mit einer Genauigkeit<br />

von bis zu zwei Zentimetern über die Äcker ziehen.<br />

der Ansicht: „Produktivitätssteigerungen<br />

bezogen auf die Fläche sind<br />

für die künftige Ernährungssicherung<br />

unerlässlich.“<br />

Zweitwichtigster Markt für<br />

Serviceroboter<br />

Um die Landwirtschaft in Sachen<br />

Effizienz noch weiter zu trimmen,<br />

haben Maschinenhersteller Hochleistungs-Apparate<br />

für alle Bereiche<br />

der Landwirtschaft entwickelt:<br />

Längst setzt man beispielsweise<br />

in der Viehzucht auf maschinelle<br />

Hilfe – beim Füttern der Tiere oder<br />

dem Entmisten der Ställe. Computergestützte<br />

Milchanalysen liefern<br />

jederzeit Informationen über die<br />

Tiere, Spezialsoftware erstellt daraus<br />

die individuelle Kraftfutterrezeptur.<br />

Immer mehr Melkroboter werden in<br />

den Viehställen installiert. Auf dem<br />

Feld prägen Hightech-Mähdrescher,<br />

-Traktoren und -Häcksler das Bild der<br />

modernen Landwirtschaft. Die Branche<br />

ist nach Verteidigung, Rettung<br />

und Sicherheit der zweitwichtigste<br />

Markt für Serviceroboter, so das Statistical<br />

Department der International<br />

Federation of Robotics (IFR).<br />

Und die Automatisierung schreitet<br />

weiter voran: Der Einsatz von Robotern,<br />

Sensoren, neuen Medien und<br />

Maschinen wird zu einem dramatischen<br />

technischen Umbruch führen<br />

23<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Innovation<br />

24<br />

Arbeitsteilung: Die Steuerung des Traktors übernimmt das GPS. Auf dem Dach<br />

sitzt der gelbe Empfänger.<br />

und den Landwirt der Zukunft vor<br />

neue Herausforderungen stellen.<br />

Precision Farming<br />

Allen Hightech-Entwicklungen in der<br />

Landwirtschaft ist gemeinsam: Sie<br />

sollen Kosten senken, umweltschonender<br />

sein und für höhere Erträge<br />

sorgen. Dabei helfen mittlerweile<br />

auch moderne Technologien wie die<br />

satellitengestützte Positionierung,<br />

kurz GPS. Für das sog. „Precision<br />

Farming“, also die Präzisionslandwirtschaft,<br />

sind Sensoren und GPS<br />

wichtige Instrumente: So können<br />

Mähdrescher und Traktoren ihre<br />

Bahnen mit einer Genauigkeit von<br />

bis zu zwei Zentimetern über die<br />

Äcker ziehen.<br />

Verschiedene Sensoren erfassen<br />

zudem Bodenbeschaffenheit, Pflanzenbestände<br />

und Schädlingsbefall,<br />

so dass sich auf Karten mehrere<br />

Wachstumsperioden vergleichen<br />

lassen. Dadurch kann der Landwirt<br />

präzise aussäen und Pflanzenschutzmittel<br />

gezielter einsetzen. „Mobile<br />

Spritzcomputer regeln automatisch<br />

die Menge an Pflanzenschutzmittel“,<br />

sagt Dr. Reinhard Friessleben,<br />

Applikationstechniker bei Bayer<br />

CropScience in Monheim.<br />

Durch computergestützte Übertragung<br />

können die Informationen<br />

über Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz,<br />

Bodengüte oder<br />

Ernteerträge in der sog. Ackerschlagdatei<br />

gesammelt werden. So sind die<br />

Feldarbeiten immer nachvollziehbar.<br />

Punktgenauer Einsatz von<br />

Düngemitteln<br />

„An der Schnittstelle zwischen Technik<br />

und Landwirtschaft arbeiten wir<br />

mit Landmaschinenherstellern eng<br />

zusammen und unterstützen diese<br />

beispielsweise bei der Entwicklung<br />

umweltgerechter Spritztechnologien“,<br />

so der Bayer-Experte. Hier<br />

kann die GPS-Technologie hilfreiche<br />

Mit Satellitenunterstützung über das Feld: In modernen Landmaschinen ist der<br />

Computer bereits bis ins Cockpit vorgedrungen und steuert präzise die Abläufe.<br />

Impulse liefern: „Die Felder sind in<br />

seltenen Fällen exakt rechteckig“,<br />

erklärt Friessleben. „Die Düsen der<br />

teilweise bis zu 36 Meter langen<br />

Spritzgestänge lassen sich dank GPS<br />

an den Feldgrenzen besser ausrichten,<br />

so dass nur die Nutzpflanzen mit<br />

dem Pflanzenschutzmittel in Kontakt<br />

kommen.“ Auch beim Befüllen und<br />

Reinigen der Systeme kommt Hightech<br />

zum Einsatz, um die Belastung<br />

für Mensch und Umwelt möglichst<br />

gering zu halten.<br />

Zudem ist die Bodenqualität nicht<br />

überall identisch. Sensoren können<br />

solche Unterschiede feststellen oder<br />

auch den Grünanteil der Pflanzen<br />

bestimmen. Dadurch lassen sich<br />

Düngemittel für ein gleichmäßiges<br />

Pflanzenwachstum gezielt<br />

ausbringen. „Nicht zuletzt muss<br />

die Landwirtschaft der Zukunft so<br />

nachhaltig wie möglich sein“, sagt<br />

Dr. Thomas Engel, Manager des<br />

Landmaschinenherstellers John<br />

Deere ISG Europe. „Der Einsatz von<br />

Pflanzenschutz- und Düngemitteln<br />

soll punktgenau und nur exakt in der<br />

Menge erfolgen, die für das optimale<br />

Pflanzenwachstum nötig ist.“<br />

Roboterschwärme für die Feldarbeit<br />

Um noch effizienter und ressourcenschonender<br />

zu wirtschaften, wird<br />

auch an Robotern gearbeitet, die<br />

möglichst selbstständig Bereiche<br />

der Feldbearbeitung übernehmen<br />

können. Diese müssen besonders<br />

leicht sein. Denn schwere Maschinen<br />

haben den Nachteil, dass sie viel<br />

Energie verbrauchen und den Boden<br />

verdichten – was weiteren Energieaufwand<br />

erfordert, um die Erde<br />

anschließend wieder zu lockern.<br />

Wissenschaftler forschen bereits an<br />

kleinen, leichten Feldrobotern und<br />

Roboterschwärmen: Diese könnten<br />

rund um die Uhr auf großen und<br />

kleinen Flächen ihre Arbeit verrichten.<br />

Durch optische Sensoren<br />

machen sie sich ein Bild von der<br />

Nutzpflanze und messen die Dichte<br />

der Pflanzenmasse. Sie können<br />

Schadinsekten, Pilzerreger oder Unkräuter<br />

ausfindig machen und diese<br />

dann gezielt mit spezifischen Pflan-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Innovation<br />

(Fotos: © Bayer CropScience AG)<br />

zenschutzmitteln bekämpfen. In<br />

Zukunft sollen große Maschinen und<br />

kleine Feldroboter in einer Art Flotte<br />

zusammenarbeiten. „Allerdings müssen<br />

die Maschinen dazu miteinander<br />

kommunizieren“, sagt Jungbluth.<br />

Derzeit arbeiten die Wissenschaftler<br />

an intelligenten Computerprogrammen<br />

und Datenstandards, damit sich<br />

künftig Arbeitsprozesse aufeinander<br />

abstimmen lassen und reibungslos<br />

ineinander greifen.<br />

25<br />

Exakte Messergebnisse bei 200 km/h<br />

Auch die Landmaschinen selbst<br />

werden immer mehr zu Hightech-<br />

Gefährten. Vor allem aufgrund der<br />

stärkeren Bedeutung der nachwachsenden<br />

Rohstoffe für Biogas-Anlagen<br />

mussten die Feldmaschinen weiterentwickelt<br />

werden.<br />

So sind beispielsweise sog. Feldhäcksler<br />

vielseitiger und komplexer<br />

geworden. Es kommt nicht mehr nur<br />

darauf an, dass Erntegut wie Gras,<br />

Hightech in der Forschung: Dr. Wolfgang Röben (l.) und Frank Marciniak prüfen<br />

chemische Wirkstoffe, die in der hochmodernen Substanzbibliothek von Bayer<br />

CropScience in Monheim lagern.<br />

Mais oder Luzerne (Schneckenklee)<br />

geerntet und zerkleinert wird. Bereits<br />

während der Ernte lässt sich die Silagequalität<br />

mit dem sog. HarvestLab<br />

testen: Mit Nahinfrarotlicht, das je<br />

nach Feuchtigkeit des Ernteguts unterschiedlich<br />

reflektiert wird, lässt<br />

sich der Trockenmasse-Gehalt direkt<br />

bestimmen. Etwa 17 mal pro Sekunde<br />

nimmt das mobile Pflanzenlabor die<br />

geernteten Schnipsel unter die Lupe.<br />

Selbst bei einer hohen Durchlaufgeschwindigkeit<br />

von ü ber 200 km/h<br />

liefert der Sensor exakte Messungen.<br />

Und dank kabelloser Datenübertragung,<br />

abrufbar über das Internet,<br />

weiß der Landwirt immer genau, wo<br />

seine Maschinen gerade sind – und<br />

kann so seine Flotten effizient auslasten.<br />

■<br />

>> METALL / STAHLBAU<br />

>> FASSADEN / FENSTERBAU<br />

>> ROHRLEITUNGSBAU<br />

>> ENERGIE / ANLAGENBAU<br />

>> SÄGEWERK IN SARAJEVO<br />

Preisträger 2009<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Colak Group<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />

Rudolf-Diesel-Straße 33 | D - 56220 Urmitz<br />

Phone: 0049 (0) 2630 / 960 520 | Fax: 0049 (0) 2630 / 960 529 | E-Mail: info@colak.eu


Wirtschaft<br />

Vom Scheitern des Glücksspielstaatsvertrages<br />

Geringe Gewinne, weniger Steuern, kein Schutz vor Spielsucht<br />

26<br />

In Deutschland sieht die Glücksspiellandschaft anders aus als in Las Vegas<br />

Eine Expertenrunde bei der Friedrich-<br />

Naumann-Stiftung diskutierte die<br />

Zukunft der deutschen Glücksspiellandschaft:<br />

Lotteriegesellschaften<br />

schütten wegen wegbrechender<br />

Einnahmen weniger Mittel an gemeinnützige<br />

Organisationen aus,<br />

Unternehmer werden ruiniert, der<br />

Staat nimmt weniger Steuern ein<br />

– und die Spielsüchtigen zocken<br />

weiter, in Spielhallen und Hinterzimmern.<br />

Ebenso verheerend wie<br />

die wirtschaftlichen Folgen des 2008<br />

geschlossenen Glücksspielstaatsvertrages<br />

bewertete die Runde aus Unternehmern,<br />

Juristen und Managern<br />

in Bremen die juristische Konstruktion,<br />

mit der die Lotto-Toto-Gesellschaften<br />

zu Quasi-Monopolisten auf<br />

dem Wettspiel-Markt gemacht worden<br />

waren.<br />

Sinkende Einnahmen<br />

Dass selbst die Monopolisten seit Inkrafttreten<br />

des Staatsvertrages sinkende<br />

Einnahmen verzeichnen, liegt<br />

an dem Verbot von Glücksspielen im<br />

Internet, dem auch virtuelle Lotto-<br />

Toto-Scheine zum Opfer gefallen<br />

sind. Vor allem jüngere Menschen<br />

haben offenbar gern via Website ihre<br />

Kreuze gemacht. Dass den gemeinnützigen<br />

Monopol-Wettanbietern<br />

Umsätze und Gewinne verloren gehen,<br />

bestritt auch der Geschäftsführer<br />

der Bremer Toto und Lotto GmbH,<br />

Michael Barth, nicht. Allerdings:<br />

Auch der regelwütigste Bundesrat<br />

kann das staatliche Wettmonopol<br />

nicht absolut gestalten. Aufgrund<br />

eines bis heute geltenden Reichsgesetzes<br />

aus Weimarer Zeiten dürfen<br />

– als private Unternehmen aufgestellte<br />

– Pferdewetten-Buchmacher<br />

weiterhin geschäftlich tätig sein,<br />

während andere private Wettspiel-<br />

Unternehmen dem Bestreben der<br />

Bundesländer zum Opfer fielen,<br />

Wetteinnahmen allein staatlichen<br />

Monopolisten zu genehmigen.<br />

Schlechte Noten<br />

(Foto: © Alexander Hauk/PIXELIO)<br />

Dass das Staatssäckel, aus dem bekanntlich<br />

Ausgaben und Investitionen<br />

für die Allgemeinheit finanziert<br />

werden, nicht voller wird, liegt<br />

schlicht daran, dass nur funktionierende,<br />

nicht aber verbotene Unternehmen<br />

Steuern zahlen.<br />

Sowohl aus wirtschaftlicher wie<br />

rechtssystematischer Sicht stellten<br />

Rechtsanwalt Markus Maul, Präsident<br />

des Verbandes der europäischen<br />

Wettunternehmer, Ex-Werder-Bremen-Geschäftsführer<br />

für Marketing<br />

und Finanzen Manfred Müller und<br />

der Wirtschaftswissenschaftler Luca<br />

Rebeggiani vom Center for Sports<br />

Management der Leibniz Universität<br />

Hannover den Bundesländern<br />

schlechte Noten aus.<br />

Was ist erlaubt?<br />

Wirtschaftsexperten gehen nach Angaben<br />

des Deutschen Lottoverbandes<br />

derzeit davon aus, dass die Bundesländer<br />

bis zum Ende der vierjährigen<br />

Laufzeit des Glücksspielstaatsvertrages<br />

voraussichtlich rund 11 Mrd.<br />

Euro Umsatz und damit 5 Mrd. Euro<br />

an Steuern und Zweckerträgen einbüßen<br />

werden.<br />

Michael Barth mochte sich den<br />

politischen Bewertungen seiner<br />

Diskussionspartner zwar nicht<br />

anschließen, bestätigte allerdings<br />

die meisten der dargelegten Zahlen.<br />

Eingeladen hatte die Friedrich-<br />

Naumann-Stiftung für die Freiheit<br />

(FNS) in Zusammenarbeit mit der<br />

Liberalen Gesellschaft Bremen.<br />

Auch die ordnungspolitische Frage,<br />

wieso „normale“ Wettunternehmen<br />

verboten, de-facto-Glücksspiel-<br />

„Abgefahrene“ Preise für<br />

Ihren Fuhrpark.<br />

Steffen Schmidt<br />

Generalvertretung der Allianz<br />

Georg-Schumann-Str. 200, 04159 Leipzig<br />

Tel. 0341.911 5 112<br />

e-mail: steffen.schmidt@allianz.de<br />

Sind Sie an einer Senkung Ihrer Fuhrparkkosten interessiert - ohne dafür Abstriche bei<br />

Service und Betreuung zu riskieren? Wollen Sie für Leasing, Finanzierung und Versicherung<br />

einen Ansprechpartner? Dann könnten wir Partner werden. Testen Sie uns!<br />

Hoffentlich Allianz.<br />

www.allianz-steffen-schmidt.de<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Fernsehsender und -sendungen aber<br />

erlaubt sind, konnte die Runde nicht<br />

beantworten.<br />

Löchrig<br />

Monopole, so stellte Rechtsanwalt<br />

Horst-Jürgen Lahmann, als Vorsitzender<br />

der Liberalen Gesellschaft<br />

Bremen Gastgeber der Diskussionsrunde<br />

im Bremer Presseclub, treffend<br />

fest, seien durchaus vertretbar, zuweilen<br />

sogar geboten. Dies gelte aber<br />

nur dann, wenn die Allgemeinheit<br />

von Monopol-Strukturen profitiere.<br />

Echten Nutzen des löchrigen Wettmonopols<br />

konnte indes niemand<br />

erkennen.<br />

Uwe Woltemath, Vorsitzender der<br />

FDP-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft,<br />

plädierte ergo für mehr<br />

politische und gesetzgeberische<br />

Kreativität. Er forderte klare Regelungen<br />

für freies Unternehmertum<br />

auch auf dem Wettmarkt und behielt<br />

dabei die Interessen der Verbraucher<br />

im Blick: Ihnen müssten gesetzliche<br />

Regelungen die Sicherheit bieten,<br />

Gewinne gegebenenfalls einklagen<br />

zu können. Forderungen, denen sich<br />

auch Wett-Lobbyist Maul anschließen<br />

konnte.<br />

Modelle<br />

Dass die Bremer mit ihrer Kritik<br />

am geltenden Staatsvertrag nicht<br />

allein sind, zeigten Äußerungen<br />

des schleswig-holsteinischen CDU-<br />

Mannes Thomas Stritzel, der sich<br />

seit Jahren von Kiel aus mit der<br />

Materie Glücksspiel politisch befasst<br />

und für den schleswig-holsteinischen<br />

Gesetzesentwurf plädierte.<br />

Dem schloss sich auch der Münchener<br />

Rechtsanwalt Dr. Wulf Hambach<br />

an. Es müsse, so Hambachs<br />

Forderung zum Ende der Veranstaltung,<br />

im Bereich Online-Glücksspiel<br />

eine europäische Lerngemeinschaft<br />

entstehen, da es bereits gute Modelle<br />

bei den europäischen Nachbarn<br />

gebe: „Die Beispiele England,<br />

Italien und Frankreich beweisen,<br />

dass legalisierte Märkte besser kontrollierbar<br />

sind. Ein staatliches Monopol<br />

verringert nicht zwangsläufig<br />

Manipulation und Suchtpotenziale.“<br />

Weniger starr<br />

So sei insbesondere der Hoyzer-Skandal<br />

ein Beleg für das Versagen der<br />

staatlichen Anbieter, folgert der Experte<br />

für EU-weites Glücksspielrecht.<br />

Mit entsprechenden gesetzlichen Initiativen<br />

der Länder sollen die starren<br />

geltenden Regelungen nun aufgebrochen<br />

werden. Ernsthaft Spielkranke,<br />

so ist zu vermuten, scheren<br />

sich ohnehin wenig um staatliche<br />

Verbote in Deutschland. Oder um es<br />

mit klaren Worten Manfred Müllers<br />

zu sagen: „Als man in England Sportwetten<br />

verboten hatte, stellte man<br />

fest, dass die Süchtigen eben auf den<br />

Fidschi-Inseln spielen.“ n<br />

Suchtgefahr<br />

Andreas Schultheis<br />

n „harte“ Glücksspiele: Spiele mit<br />

einer schnellen Spielabfolge, wie<br />

beispielsweise Geldspielgeräte mit<br />

Gewinnmöglichkeit und bestimmte<br />

Kasinospiele (Quelle: BZgA)<br />

n Automaten-Spielhallen sind nicht<br />

vom geltenden Monopol betroffen<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Dreiste Tatsachenverdrehung<br />

Geniestreich der Antidiskriminierungsstelle um anonyme Bewerbungen<br />

28<br />

Sieht grundlos schwarz:<br />

ADS-Chefin Christine Lüders<br />

(P.T.-Montage, Foto: ADS Bund)<br />

Prof. Leo Kaas und Christian Manger<br />

aus Konstanz präsentierten 2008<br />

eine aufwändige Feldstudie. Sie erfanden<br />

jeweils zwei gleichwertige<br />

Bewerbungen mit deutsch oder türkisch<br />

klingenden Vor- und Zunamen,<br />

E-Mail-Adressen, Handynummern,<br />

Lebensläufen, Schulabschlüssen und<br />

Referenzen. 528 Praktikumsangebote<br />

für Wirtschaftsstudenten, vor allem<br />

von Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern,<br />

wurden nun mit 1 <strong>05</strong>6 „deutschen“<br />

und „getürkten“ Bewerbungen<br />

beliefert. Würden deutsche Namen<br />

bevorzugt werden? Das kam heraus:<br />

1) Ohne Referenzen war die Rückrufwahrscheinlichkeit<br />

bei „deutschen“<br />

Namen um 14 Prozent höher als bei<br />

„türkischen“ Namen.<br />

2) Diese Unterschiede ließen sich nur<br />

bei Jobangeboten aus Marketingabteilungen<br />

wiederholen, jedoch<br />

in keiner anderen Abteilung.<br />

3) Hatten die „Bewerber“ zwei Referenzen<br />

beigelegt, fand sich gar<br />

KEIN Unterschied.<br />

Das leuchtet ja auch ein: Wenn man<br />

keine Referenzen hat, versucht man<br />

die Lebenserfahrungen des Bewerbers<br />

zu erkennen. Und selbstverständlich<br />

muss sich ein Marketingexperte<br />

in die (deutsche) Zielgruppe<br />

hineinversetzen können, ein Controller<br />

aber nicht. So gelesen, widerlegen<br />

die Resultate die Hypothese<br />

der „Diskriminierung“. Doch davon<br />

lässt sich die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle<br />

in Berlin, Christine<br />

Lüders, nicht abschrecken. Aus der<br />

kleinen Konstanzer Universitätsstudie<br />

wird eine große, amtliche, beim<br />

IZA in Bonn. Dann werden die Zahlen<br />

verdreht. Und hunderte Journalisten<br />

merken nicht, dass die beiden Sätze<br />

„deutsche Namen werden 14 Prozent<br />

häufiger eingeladen“ und „türkische<br />

Namen werden 14 Prozent seltener<br />

eingeladen“ verschiedene Zahlen<br />

ergeben. Politisch korrekt sekundiert<br />

IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann:<br />

„Diskriminierung auf dem<br />

Arbeitsmarkt ist auch weiterhin ein<br />

verbreitetes Phänomen von erheblichem<br />

Ausmaß.“ Als Lösung des<br />

herbeigeredeten Problems präsentiert<br />

die ehemalige Lufthansa-Vorstandsreferentin<br />

Lüders die „anonymisierte<br />

Bewerbung“ wie den Stein der Weisen:<br />

SekretärInnen sollen Name, Geschlecht,<br />

Alter, Herkunft, Nationalität,<br />

Religion und Foto der BewerberInnen<br />

in den Unterlagen schwärzen, damit<br />

PersonalchefIn nicht nach Vorurteilen,<br />

sondern nach Qualifikation urteilt.<br />

Firmen wie L‘Oréal und Procter<br />

& Gamble nutzen den Medienrummel<br />

als kostenfreie Werbung und beteiligen<br />

sich an einem „Testlauf“ zur<br />

anonymen Bewerbung.<br />

Weder Lüders noch die meisten Journalisten<br />

stört, dass 99 Prozent aller<br />

Firmen nicht mit Procter & Gamble<br />

oder der Lufthansa vergleichbar<br />

sind, dass die Unternehmerverbände<br />

den Popanz rundum ablehnen und<br />

dass gerade der Mittelstand schon<br />

seit jeher zur Auswahl der fähigsten<br />

Mitarbeiter gezwungen ist, weil das<br />

Unternehmen sonst den Bach runtergeht.<br />

Die Staatsangestellte mit Pensionsanspruch<br />

belehrt am 18. August<br />

<strong>2010</strong> in der FAZ drei Millionen privat<br />

haftende Unternehmer: „Das Unternehmen<br />

kann davon nur profitieren,<br />

wenn lediglich Qualifikationen und<br />

nicht eingefahrene Muster über eine<br />

Einstellung entscheiden.“ Diese Belehrung<br />

haben die allermeisten von<br />

ihnen nicht verdient. n<br />

Medizin<br />

Menschliche Zuwendung und Kompetenz sind die Basis für eine hohe Behandlungs- und Pflegequalität zum Wohle<br />

unserer Patienten. Die bewusste Nutzung des medizinischen Fortschritts und technischer Innovationen unterstützen<br />

unsere Behandlungsziele. Die fachliche und persönliche Kompetenz sowie die Professionalität unsere Mitarbeiter<br />

fördern wir durch Ausbildung und kontinuierliche Fort- und Weiterbildung.<br />

Mensch<br />

Die Klinik achtet ihre Patienten in ihrer individuellen Persönlichkeit und ihren Rechten. Wie bieten umfängliche Informationen<br />

und hohe Servicequalität. Motivierte Mitarbeiter sind eine wichtige Voraussetzung für die Zufriedenheit unsere<br />

Kunden. Wir gehen respektvoll und kooperativ miteinander um.<br />

Für Menschen – Mit Menschen<br />

Plauensche Straße 37 | 08468 Reichenbach | Tel. 03765 / 54-0 | Fax 03765 / 54-8241 | info.reichenbach@pk-mx.de | www.paracelsus-kliniken.de


Der Blaue Pfau<br />

Wirtschaft<br />

Ein Kunst-Haus hat seine Türen weit geöffnet<br />

(Foto: Eylert E. Acher)<br />

Internationalität ist sein Markenzeichen. Der Galerist und<br />

Kurator Prof. Eylert E. Acher ist Experte für russische Kunst.<br />

Der Kunstsammler hat sich in seinem Heimatort einem<br />

weiteren Projekt zugewandt: Nordrhein-Westfalen trifft<br />

Sibirien. Seit Kurzem hat das Ehepaar Acher ein sehenswertes<br />

Event-Galerie-Café auf die Beine gestellt. Rund 20<br />

km nördlich von Aachen sticht unter den lokalen Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt Übach-Palenberg ein auffälliges<br />

Haus hervor.<br />

Wie in einem russischen Märchen erwartet ein einladendes<br />

Haus seine Gäste. Die Impression, die dem Haus<br />

seinen Namen gibt, ist die riesige, prachtvolle Bleiverglasung<br />

im rückwärtigen Fenster zum Garten: der blaue Pfau<br />

mit seinem aufgeschlagenen Federrad.<br />

EL ARTE<br />

Der Künstler Nicolai Ostrizov aus dem fernen Bernaul,<br />

Hauptstadt der russischen Region Altai im Süden Westsibiriens,<br />

schuf – und zwar „freihändig“ – die Entwürfe der<br />

Fassadenmalerei. Das Haus ist extrem farbig, drei blaue<br />

Pfauen umspielen die Mauern.<br />

Die barocken Lettern „EL ARTE“ auf der Vorderansicht sind<br />

Programm. Natalya Acher und ihr Team geben auch ihren<br />

Küchenkreationen für bis zu 40 Personen in Geschmack<br />

und Gestaltung eine hohe künstlerische Wertigkeit. Die<br />

große Terrasse draußen und der Wandelgarten im Wald<br />

mit gewaltigen Bäumen, exotischen Pflanzen und einer<br />

großen Rasenfläche mit Bänken und Schaukeln sind ein<br />

gediegener Rahmen, um das Ambiente von Jugendstil, art<br />

deco, geschmackvoll platziertem Nippes (zusammengetragen<br />

aus vielen Regionen dieser Welt) und meisterlichen<br />

Gemälden auf sich wirken zu lassen. Das Haus ist ein Anziehungspunkt<br />

in der Gegend, Teil des gesellschaftlichen<br />

Lebens – und ein Kunstgenuss. n<br />

achers-art<br />

n Sammlung aus Gemälden, Lithografien, Zeichnungen und<br />

Skulpturen namhafter, ausgezeichneter Künstler<br />

n Sammlung ausgewählter russischer Kunst sowie Bestände von<br />

Chagall-Ausstellungen<br />

n Künstlerförderung<br />

n Ausstellungsmanagement<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Stroh<br />

zu Gold<br />

Vor genau 200 Jahren schrieb Jacob Grimm „Rumpelstilzchen“<br />

als Nr. 55 seiner Kinder- und Hausmärchensammlung auf. Die<br />

schöne Müllerstochter sollte für den König Stroh zu Gold spinnen<br />

oder sterben. Sie musste dafür die Hilfe des bösen Rumpelstilzchens<br />

annehmen. In Vilshofen a. d. D., in Neumarkt i. d. Opf., im<br />

Vogtlandkreis, in den Landkreisen Borken im Münsterland und<br />

Teltow-Fläming am Rande Berlins – überall gibt es in Deutschland<br />

Regionen, die verstanden haben, die „Kasse des Königs“ zu füllen,<br />

ohne dabei Müllerstöchter zu erpressen und sich dunklen Mächten<br />

auszuliefern. Regionen, die ihre ansässigen kleinen und mittleren<br />

Unternehmen hegen und pflegen, die Existenzgründungen erleichtern,<br />

die Ansiedlungen begleiten, die bei Problemen helfen statt<br />

Probleme zu verursachen. Regionen, deren unternehmerischer<br />

Mittelstand Arbeitsplätze schafft, Ausbildungsplätze bereitstellt,<br />

vielfältig sozial, kulturell und sportlich in der Region engagiert ist,<br />

flexibel und innovativ und dabei geradlinig und traditionsbewusst<br />

Werte lebt. Solche Unternehmen machen eine Region krisenfest<br />

und reich.<br />

Mittelstand schafft Sicherheit.


STANDARD<br />

Wo Kunden sich<br />

wohlfühlen<br />

Das muss kesseln!<br />

Zuverlässig für<br />

die Heimatregion<br />

Von jeher achtet man bei Pollin Electronic<br />

darauf, die Welt der Elektronik<br />

für jedermann erschwinglich zu<br />

machen.<br />

1890 als Maschinenhandlung gegründet,<br />

kann die Firma aus dem<br />

bayerischen Pförring auf eine nunmehr<br />

120-jährige Tradition zurückblicken.<br />

Seit den 70ern ist sie im Bereich Großund<br />

Einzelhandel von elektronischen<br />

Bauelementen aller Art tätig.<br />

Pollin ist Spezialist für Sonderposten<br />

zu Superpreisen. Im Servicecenter<br />

herrscht immer gute Laune – das<br />

spürt der Kunde bei jedem Kontakt.<br />

Besonderen Wert legt Pollin darauf,<br />

dass sich der Kunde immer wohl fühlt,<br />

und das zahlt sich aus: Im letzten<br />

Jahrzehnt konnte das Familienunternehmen<br />

mit über 200 Mitarbeitern<br />

seinen Umsatz stark ausweiten.<br />

Die VKK Standardkessel Köthen<br />

GmbH ist Technologieführer bei Großwasserraum-<br />

und Grenzlastkesseln.<br />

Mit seinen Anlagen zur Erzeugung<br />

von Dampf, Wärme und Strom ist das<br />

1848 gegründete und 1990 reprivatisierte<br />

Unternehmen nicht nur Volumenhersteller.<br />

Seine Stärke liegt in der<br />

individuellen Auslegung anspruchsvoller<br />

Kessel und Gesamtanlagen.<br />

Die Entwicklung des mittlerweile über<br />

200 Mitarbeiter starken Unternehmens<br />

in der strukturschwachen Region in<br />

Sachsen-Anhalt verlief außergewöhnlich<br />

positiv. Nach dem Niedergang der<br />

DDR war es die erste Firma, von der<br />

es hieß: Osttochter kauft Westmutter.<br />

Zahlreiche Zertifizierungen, eingereichte<br />

Patente, weltweit bekannte<br />

Markennamen und eine enge Zusammenarbeit<br />

mit Technischen Universitäten<br />

und Hochschulen sichern den<br />

Innovationsvorsprung.<br />

20 Jahre dynamische Veränderung<br />

hat die uesa GmbH im brandenburgischen<br />

Uebigau-Wahrenbrück hinter<br />

sich – und die ganze Zukunft vor sich.<br />

uesa ist am „Energiestandort Uebigau“<br />

eine Gruppe von Unternehmen, die<br />

als Partner von Energieversorgern und<br />

Industrieunternehmen für den Aufbau<br />

einer zuverlässigen elektrotechnischen<br />

Infrastruktur im Mittel- und Niederspannungsnetz<br />

steht.<br />

Dem Kostendruck durch Anbieter mit<br />

niedrigeren Qualitätsstandards setzen<br />

die Uebigauer eigenentwickelte Programme<br />

zur Personal-/Kompetenzentwicklung<br />

in Kooperation mit der BTU<br />

Cottbus und dem RKW Berlin-Brandenburg<br />

entgegen. Das Unternehmen<br />

zeigt in der strukturschwachen<br />

Elbe-Elster-Region besonderes<br />

Engagement in der Berufsvorbereitung<br />

von Schülern sowie im sozialen und<br />

sportlichen Bereich.<br />

Pollin Electronic GmbH<br />

Max-Pollin-Straße 1 | 85104 Pförring<br />

Tel. 08403 920-920 | Fax: 08403 920-123<br />

service@pollin.de<br />

www.pollin.de<br />

VKK Standardkessel Köthen GmbH<br />

Am Holländerweg 21-23 | 06366 Köthen<br />

Tel.: 03496 66-0 | Fax: 03496 66-6<strong>05</strong><br />

info@vkkstandardkessel.de<br />

www.vkkstandardkessel.de<br />

• •<br />

• •<br />

K<br />

uesa GmbH<br />

VKK<br />

STANDARDKESSEL<br />

Köthen GmbH<br />

Gewerbepark-Nord 7<br />

04938 Uebigau-Wahrenbrück<br />

Tel. 0353 65 49-0 | Fax. 0353 65 8217<br />

mail@uesa.de<br />

www.uesa.de<br />

(Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Fotos: © Jutta Anger/PIXELIO, Igor Pastierovic)


Wirtschaft<br />

Unternehmensreputation 2.0<br />

Charme für den Mittelstand<br />

32<br />

bekommt, eigentlich auch: mit nachhaltig<br />

guter Leistung. Wie Sie es aber<br />

schaffen, dass möglichst viele Menschen<br />

Ihren guten Ruf auch kennen,<br />

das ist die entscheidende Frage.<br />

Zukunftsweisend: Plattform Internet<br />

immer mehr Menschen versuchen,<br />

ihre Kaufentscheidung zu erleichtern,<br />

indem sie kostenlos auf die<br />

Erfahrung und Meinung anderer<br />

Nutzer zurückgreifen. Sie etwa nicht?<br />

Phase 1: Meinungsbildung<br />

Tobias Dietze, Marketing-Chef des<br />

Personaldienstleisters DIE p.A.<br />

(Foto: DIE p.A.)<br />

Ein guter Ruf ist wie bares Geld:<br />

hart erarbeitet und schnell wieder<br />

verloren. Doch nicht jeder, der viel<br />

Geld hat, besitzt auch automatisch<br />

einen guten Ruf. Gott sei Dank.<br />

Denn genau hier liegt die Chance für<br />

den Mittelstand. Wie schnell man<br />

seinen guten Ruf verlieren kann,<br />

weiß eigentlich jeder. Wie man ihn<br />

Ein Weg dorthin führt sicher klassisch<br />

über PR, Imagewerbung und<br />

Empfehlungsmarketing. Doch nicht<br />

jeder Mittelständler mag es sich<br />

leisten, mit komischen Figuren das<br />

Wetter im Zweiten zu präsentieren,<br />

um damit Sympathiepunkte in seiner<br />

Zielgruppe zu sammeln. Gebraucht<br />

wird eine Methode, die mit Aufwand<br />

von wenig Geld und Zeit eine nachhaltige<br />

Verbesserung von Ruf und<br />

dessen Bekanntheit bewirkt: Unternehmensreputation<br />

2.0 – Reputationsmanagement<br />

im Internet. Kein<br />

zweites Medium kann vergleichbare<br />

Zuwächse in Meinungsbildung<br />

verzeichnen wie das Internet. Denn<br />

Wenn auch der Stellenwert der<br />

Selbstdarstellung sinkt, geht<br />

doch aber nach wie vor nichts an<br />

einem professionellen Auftritt im<br />

Internet vorbei. Hier geht es darum,<br />

dem Besucher – und damit dem<br />

potenziellen Kunden – schnell,<br />

übersichtlich und ansprechend die<br />

Informationen zu vermitteln, die<br />

er finden möchte. Bedenken Sie:<br />

Jemand, der im Internet nach Erfahrungen/Empfehlungen<br />

sucht, wird<br />

sich im Ergebnis dessen zu allererst<br />

die Website des empfohlenen Unternehmens<br />

ansehen. Entscheidend ist<br />

dabei der Gesamteindruck, der Aufschluss<br />

darüber gibt, ob die Inhalte<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

auch beim Kunden ankommen. Hier<br />

spielen vor allem Aktualität, Aufmachung<br />

und Funktionalität der Seite<br />

eine große Rolle.<br />

Sollte also einer Ihrer Mitarbeiter<br />

einen Nachbarn haben, dessen<br />

Schwager jemanden kennt, der für<br />

den Verein schon mal für fast kein<br />

Geld eine Website gemacht hat,<br />

bedanken Sie sich höflich für den<br />

Hinweis und begeben Sie sich auf<br />

die Suche nach einem Profi. Das<br />

Spannende an der Meinungsbildungsphase<br />

ist, dass sich Erfolg hier<br />

einfach messen lässt. Also tun Sie es<br />

bitte auch – schon im Interesse Ihrer<br />

Zielgruppe. Denn die Messung ist der<br />

Anfangspunkt jedes Qualitätszirkels.<br />

Je besser das Gefühl bei Ihren Kunden<br />

ist, informiert zu sein, desto besser<br />

ist die Meinung über Sie. Achten<br />

Sie bei der Messung darauf, dass die<br />

Kriterien des Datenschutzgesetzes<br />

eingehalten werden.<br />

Zufriedenheitsverteilung der Besucher der Unternehmenswebsite www.die-pa.de.<br />

Phase 2: Meinungsäußerung<br />

Jetzt geht es darum, dass möglichst<br />

viele ihre positive Meinung über<br />

Sie auch kundtun. Das erreichen<br />

Sie, indem Sie auf den für Ihre<br />

Branche und Produkte wichtigsten<br />

Bewertungsportalen präsent sind<br />

und Ihren Kunden den Weg dorthin<br />

möglichst einfach machen. Da<br />

(Grafik: DIE p.A.)<br />

Empfehlungen eine hohe emotionale<br />

Bindung zwischen Kunde und<br />

Unternehmen voraussetzen, wirken<br />

Anreizsysteme hier nur bedingt. Am<br />

Beispiel des Personaldienstleisters<br />

DIE p.A. sieht das so aus:<br />

Das Unternehmen ist Mitglied auf<br />

dem Portal www.derzeitarbeitscheck.de.<br />

Die Mitgliedschaft ist ver-<br />

33<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

34<br />

bunden mit der Verpflichtung zu<br />

Transparenz und Fairness gegenüber<br />

den Zeitarbeitern, was wiederum<br />

positiv im Sinne Phase 1<br />

wirkt. Auf der anderen Seite bietet<br />

das Portal Zeitarbeitern die Möglichkeit,<br />

ihren Arbeitgeber anonym<br />

nach bestimmten für die Zeitarbeit<br />

relevanten Kriterien zu bewerten.<br />

Die Möglichkeit zur Bewertung<br />

wird über die internen Kommunikationskanäle<br />

beworben. Der<br />

gute Ruf der DIE p.A. bei den eigenen<br />

Mitarbeitern wird so über das<br />

Internet multipliziert. Positiver<br />

Nebeneffekt: Die Stellenangebote<br />

der bewerteten Filiale sind oberhalb<br />

der Bewertungen direkt verlinkt.<br />

Derjenige, der über das Internet<br />

nach einer Entscheidungshilfe für<br />

seinen neuen Arbeitgeber sucht,<br />

findet neben der Empfehlung also<br />

auch gleich die passenden Angebote.<br />

Auch hier zahlen sich kurze<br />

Wege aus, und die Ergebnisse sind<br />

messbar.<br />

Phase 3: Meinungsrecherche<br />

Traditionell haben Unternehmer<br />

Angst vor der Meinung des Kunden,<br />

denn diese könnte ja schlecht<br />

sein und damit andere Kunden<br />

vom Kauf abschrecken. Nun erwarten<br />

Sie in Anbetracht des Themas<br />

sicher, dass ich schreibe, das sei<br />

falsch. Mache ich aber nicht, denn<br />

auch das wäre falsch. Entscheidend<br />

bei schlechten Bewertungen ist,<br />

wie Sie damit umgehen.<br />

Dazu müssen Sie die Bewertungen<br />

aber kennen. Viele Bewertungsportale,<br />

Foren etc. bieten an, Bewertungen<br />

und Kommentare per<br />

RSS-Feed zu abonnieren.<br />

Diese Möglichkeit sollten Sie nutzen.<br />

Auch die Suchergebnisse nach<br />

Ihrem Firmennamen bekommen<br />

Sie auf diese Art und Weise unkompliziert<br />

aktuell auf den Tisch.<br />

Bedenken Sie dabei aber die Kreativität<br />

der Internetnutzer bei der<br />

Schreibweise Ihres Firmennamens,<br />

sonst entgeht Ihnen ein großer Teil<br />

der Ergebnisse. Als nützliche Werkzeuge<br />

haben sich die kostenlosen<br />

Dienste Google Alerts und Google<br />

Reader erwiesen.<br />

Phase 4: Meinungsformung<br />

Auch schlechte Bewertungen haben<br />

ihr Gutes. Sie geben Ihnen die einmalige<br />

Chance, in der Öffentlichkeit<br />

mit dem Betroffenen in<br />

den Dialog zu treten. Denn dann<br />

bestimmen Sie, in welchem Tonfall<br />

und in welcher Art und Weise die<br />

Diskussion über Sie geführt wird.<br />

Nutzen Sie zu diesem Zweck einen<br />

Benutzernamen, der erkennen lässt,<br />

wer Sie sind.<br />

Und selbst bei der schlimmsten<br />

Pöbelei gegen Sie können Sie<br />

dann noch schreiben, dass Sie leider<br />

lesen mussten, dass Ihr Kunde<br />

mit Ihnen nicht zufrieden war und<br />

Sie sich freuen würden, das Problem<br />

bei einer Tasse Kaffee in Ruhe<br />

zu besprechen. Aggressiven Pöbeleien<br />

nehmen Sie damit den Wind<br />

aus den Segeln, denn deren Autoren<br />

sind selten an einer Konfliktlösung<br />

interessiert.<br />

Den Lesern dieser Beiträge zeigen<br />

Sie auf diese Art, wie offen<br />

und transparent Sie mit Problemen<br />

umgehen – ein Zeichen von Seriosität<br />

und Glaubwürdigkeit. Auf<br />

keinen Fall sollten Sie es zur emotionalen<br />

Eskalation kommen lassen<br />

und wild dagegen argumentieren.<br />

Das Internet vergisst langsam. Was<br />

Sie einmal geschrieben haben, kann<br />

Ihnen in vielen Jahren noch schaden<br />

oder eben nutzen – je nachdem.<br />

Im Übrigen haben schlechte Kommentare<br />

noch einen Vorteil. Sie<br />

können Ihnen interessante Hinweise<br />

liefern, woran Sie im Rahmen<br />

Ihres Qualitätsmanagements noch<br />

arbeiten sollten. Unternehmensreputation<br />

im Internet ist wichtig<br />

und wird noch weiter an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

Mit den hier beschriebenen vier<br />

Phasen kann es Ihnen gelingen,<br />

Ihren guten Ruf per Internet zu verbreiten.<br />

Die Reputation, die Sie persönlich in<br />

Ihren regionalen Netzwerken pflegen,<br />

kann es aber nicht ersetzen.<br />

Diesen Charme müssen Sie selbst<br />

aufbringen. ■<br />

Tobias Dietze<br />

Über den Autor<br />

Bewertungen zur Magdeburger Filiale der DIE p. A.<br />

(Grafik: DIE p.A.)<br />

Tobias Dietze steht seit 2007 im<br />

Dienst der DIE p.A. und verantwortet<br />

die Bereiche Kommunikation und<br />

Marketing. Fragen oder Kommentare<br />

zum Artikel sind willkommen unter:<br />

Tel. 0391 / 81<strong>05</strong>-222<br />

Fax: 0391 / 81<strong>05</strong>-299<br />

marketing@die-pa.de<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


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2<br />

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sind praxisorientierte Lösungen für alle<br />

urbanen Räume – vom groß angelegten<br />

Spielareal bis hin zu sinnvollen Lösungen<br />

für kleine Flächen. Leichte Montage<br />

und wartungsarme Produkte kennzeichnen<br />

die espas-Produktphilosophie.<br />

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Unsere große Lagerhaltung und<br />

-kapazität ermöglicht es uns, auf alle<br />

Kundenwünsche flexibel und zeitnah zu<br />

reagieren.<br />

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Herstellungsprozess sind wir<br />

in der Lage, kostenorientiert zu produzieren.<br />

Diesen Mehrwert geben wir in<br />

Form von attraktiven Preisen gern an<br />

unsere Kunden weiter.<br />

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Fuhrpark liefern wir Ihnen die espas-<br />

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espas GmbH | Graf-Haeseler-Straße 7-9 | 34134 Kassel | Fon <strong>05</strong>61/574 63 90 | Fax <strong>05</strong>61/574 63 99 | info@espas.de | www.espas.de


Wirtschaft<br />

Die Loveparade-Deckungslücke<br />

Was Unternehmer daraus für ihre eigene Haftpflichtversicherung lernen können<br />

36<br />

7,5 Mio. Euro Versicherungssumme<br />

statt der üblichen 100 Mio. Euro<br />

Mindestdeckung: Das Loveparade-<br />

Desaster in Duisburg nach einer<br />

Massenpanik war erstaunlich niedrig<br />

versichert. Die Deckungssumme<br />

der Haftpflichtversicherung des Veranstalters<br />

ist mit 7,5 Mio. Euro ganz<br />

offensichtlich von vornherein viel zu<br />

gering bemessen. Derartige Lücken in<br />

der Versicherung sind jedoch in der<br />

(Foto: © Wikimedia Commons/CC/Beademung)<br />

Praxis eher die Regel, wie ein Blick in<br />

die Praxis der Schadensregulierung<br />

bei Mittelstands- und Industrieschäden<br />

zeigt. Nicht selten fehlt den Versicherungsvermittlern<br />

das Wissen<br />

zur korrekten Ermittlung der Versicherungssumme.<br />

Üblich bei solchen<br />

Veranstaltungen sind dreistellige Millionenbeträge<br />

als Versicherungssumme.<br />

Erstaunlich ist, dass die Erlaubnis<br />

zur Durchführung der Loveparade<br />

nicht davon abhängig gemacht wurde,<br />

dass eine auskömmliche Versicherungssumme<br />

gegen existenzielle<br />

Risiken nachgewiesen wird. Schließlich<br />

handelt es sich bei der Veranstalterin<br />

um eine GmbH mit erkennbar<br />

limitiertem Vermögen.<br />

Loveparade-Schadensszenario: 15 Mio.<br />

Euro und mehr<br />

Bei derartigen Schadensfällen addieren<br />

sich Schmerzensgeld, Heilungskosten,<br />

lebenslange Pflegekosten,<br />

Unterhalt und entgangenes Einkommen.<br />

Nur als grobes Beispiel:<br />

n 20 Todesfälle mit vielleicht zehn<br />

Unterhaltspflichtigen kommen auf<br />

ca. 10 * jährlich 15.000 Euro Unterhalt<br />

* Rentenbarwert 16 = ca. 2,4<br />

Mio. Euro.<br />

n 500 Verletzte * ambulante Erstversorgung<br />

+ Transport 1.000 EUR =<br />

ca. 0,5 Mio. Euro.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

n Ca. 25 Schwerverletzte * 20.000 Euro<br />

Heilungskosten = 0,5 Mio. Euro.<br />

n Zehn dauerhaft Geschädigte mit<br />

Erwerbsschaden (inkl. Unterhalt) 10<br />

* 30.000 EUR jährlich * Rentenbarwert<br />

20 = 6 Mio. Euro.<br />

n Pflegekosten für drei Pflegefälle: 3 *<br />

25.000 Euro * Rentenbarwert 20 =<br />

1,5 Mio. Euro.<br />

n Schmerzensgeld 475 * 2.000 Euro +<br />

15 * 25.000 + 10 * 200.000 = ca. 3,3<br />

Mio. Euro.<br />

Zusammen ca. 15 Mio. Euro, einschließlich<br />

Sachschäden, Sicherheitszuschlag<br />

und einiger kleinerer<br />

anderer Fälle bei der gleichen Veranstaltung<br />

und noch ohne künftige<br />

Kostensteigerungen.<br />

Insolvenzrisiko für den Mittelstand<br />

In der Regel enden Fälle mit lückenhafter<br />

Deckung oder zu niedriger<br />

Versicherungssumme in einer Insolvenz.<br />

Die Lücken in der Versicherungsdeckung<br />

kann man allerdings<br />

nur dann rechtzeitig erkennen, wenn<br />

das Kleingedruckte analysiert und<br />

verglichen wird. Im Mittelstand ist es<br />

ganz typisch, dass der Unternehmer<br />

oder Geschäftsleiter von seinem Versicherungsvermittler<br />

keine fundierte<br />

Ermittlung des zu versichernden Risikos<br />

erhält. Womöglich richtet er sich<br />

– wo überhaupt vorhanden – nach<br />

gesetzlichen oder behördlichen Mindestvorgaben,<br />

die aber objektiv gar<br />

nicht ausreichen. Für einen Haftpflichtversicherungsmakler<br />

reichen<br />

z. B. die zur Erlangung der IHK-Zulassung<br />

gesetzlich vorgeschriebenen<br />

1,13 Mio. Euro Versicherungssumme<br />

ganz offensichtlich bei einer Fehlberatung<br />

keinesfalls aus.<br />

Mindestdeckung selten ausreichend<br />

Später kann es dann sein, dass<br />

der Versicherer einen sog. Gutachter<br />

beauftragt, der vom Versicherer<br />

dafür belohnt wird, wenn die Entschädigung<br />

niedriger ausfällt als es<br />

nach den Versicherungsbedingungen<br />

geschuldet wird. Regelmäßig fällt<br />

erst nach einem Brand- und Wasserschaden<br />

auf, wie groß die Deckungslücke<br />

bzw. die Unterversicherung<br />

ist. Die bei Versicherungsmaklern<br />

übliche gesetzliche Mindestdeckung<br />

für zu verantwortende Vermögensschäden<br />

(rund 1 Mio. Euro) reicht in<br />

der Praxis selten aus, vorhandene<br />

Lücken auch nur annähernd aufzufüllen.<br />

n<br />

Dr. Johannes Fiala/Peter A. Schramm<br />

Über die Autoren<br />

Dr. Johannes Fiala ist als Rechtsanwalt<br />

in München tätig (www.fiala.de),<br />

Peter A. Schramm als Diplom-Mathematiker<br />

für die IHK Frankfurt/M.<br />

(www.pkv-gutachter.de).<br />

37<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


kompetenznetz<br />

mittelstand<br />

Unternehmen<br />

News<br />

Produkte<br />

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TOOL helfen wir auch Ihnen bei Zerspanungsproblemen.<br />

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und Personalqualifizierung.<br />

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die nachhaltig zum Erfolg führen.<br />

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Deutsche Post AG<br />

– Direkt Marketing<br />

Center München<br />

Zuverlässiger Partner für die Werbung<br />

per Brief und regional im Internet. Die<br />

Experten für Kommunikation beraten Sie<br />

gerne persönlich oder am Telefon.<br />

www.direktmarketing­center.de<br />

Werkmeister<br />

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Der Trendsetter für Wellnessprodukte<br />

ist seit über 45 Jahren ein zuverlässiger<br />

Partner des Sanitätsfachhandels und der<br />

Orthopädie­ und Rehatechnik.<br />

www.werkmeister­gmbh.de<br />

Gebr. Schumacher<br />

GmbH<br />

www.gebruederschumacher.de<br />

IHR SCHNEIDWERK SPEZIALIST<br />

Seit 42 Jahren liefert der Global Player<br />

Mähsysteme und Komponenten für Mähdrescher.<br />

Mit 300 Mitarbeitern arbeitet<br />

er weltweit am „perfekten Schnitt“ von<br />

Getreide.<br />

Paracelsus-Klinik<br />

Reichenbach<br />

GmbH<br />

Die bürgernahe Klinik mit weit gefächertem<br />

Leistungsprofil und hervorragend ausgebildeten<br />

Fachkräften sorgt für die beste<br />

Versorgung der Patienten.<br />

www.paracelsus­kliniken.de<br />

EDUR-Pumpenfabrik<br />

Eduard Redlien GmbH<br />

& Co. KG<br />

Die hochspezialisierte Pumpentechnik<br />

überzeugt mit exzellenten Ingenieurleistungen<br />

seit 1927. Innovative Kreisel­ und<br />

Vakuumpumpen setzen Maßstäbe.<br />

www.edur.com<br />

caleg Schrank- und<br />

Gehäusebau GmbH<br />

Ihr Partner für Schränke und Gehäuse<br />

der unterschiedlichsten Bauformen und<br />

Verwendungszwecke im Maschinenbau,<br />

der Aufzugsbranche und Telekommunikation.<br />

www.caleg.de<br />

Baltic Lloyd Schiffahrt<br />

• Spedition • Logistik<br />

GmbH<br />

Der Partner für Logistik aus Rostock<br />

betreut alle Transporte über die Ostsee<br />

und bietet vollständigen Hafen­ und<br />

Logistikservice unter dem Motto „Alles<br />

aus einer Hand“.<br />

www.balticlloyd.com<br />

PRT Rohrtechnik<br />

Thüringen GmbH<br />

Der Dienstleister der Versorgungswirtschaft<br />

agiert in allen Sparten erfolgreich:<br />

Anlagen­ und Rohrleitungsbau, Tief­,<br />

Kabel­ und Stationsbau sowie Service.<br />

www.prt­thueringen.de<br />

ASL-Alles Saubere<br />

Leistung GmbH<br />

Wunschziel Nr. 1 - ZEIT!<br />

Rundum­Service für Haus, Garten und<br />

mehr. Das verbindet Kunden deutschlandweit<br />

mit ASL ­ Zuverlässigkeit,<br />

Vertrauenswürdigkeit und Qualität.<br />

www.asl­deutschlandweit.de<br />

KOPP Schleiftechnik<br />

GmbH<br />

Der Werkzeughersteller und Servicebetrieb<br />

liebt Präzision. Werkzeuge zu schleifen<br />

oder hochpräzise Vollhartmetallwerkzeuge<br />

zu fertigen, das ist sein Geschäft.<br />

www.kopp­schleiftechnik.de<br />

Raiffeisenlandesbank<br />

Oberöster reich AG<br />

Die ganz besondere Mittelstandsbank:<br />

Modernste Bankdienstleistungen, internationales<br />

Finanzmanagement, direkter<br />

Draht zum Kapitalmarkt, Begleitung auch<br />

in Osteuropa.<br />

www.rlbooe.de<br />

amasol AG<br />

Ihr Systemintegrator für IT­Management­<br />

Lösungen:<br />

Business Service Management, End User<br />

Experience Management, IT Infrastructure<br />

Management.<br />

www.amasol.de


Experten<br />

Veranstaltungen<br />

Stellenangebote<br />

Sie wollen mehr?<br />

www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />

Das Kompetenznetz<br />

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Das First-Class-Hotel vor den Toren<br />

Würzburgs: mit herrlichem Blick aufs<br />

Maintal, komfortablen 93 Zimmern –<br />

fränkisch rustikal, klassisch oder modern.<br />

www.polisina.de<br />

Preisverleihung: Samstag, 11.09.<strong>2010</strong><br />

Auszeichnungsgala<br />

in Magdeburg für<br />

Unternehmen aus<br />

Sachsen-Anhalt, Sachsen,<br />

Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Ball<br />

www.mittelstandspreis.com<br />

Was kann ich hier finden?<br />

n Mit mehr als 100.000 Unternehmen,<br />

Personen, News usw. verbindet das<br />

Kompetenznetz-Mittelstand Unternehmen,<br />

Regionen und Menschen.<br />

DIE p. A. – Die private<br />

Arbeitsvermittlung &<br />

Personalleasing GmbH<br />

Ihr verantwortungsbewusster Personaldienstleister:<br />

Wir vermitteln engagierte,<br />

qualifizierte und flexible Mitarbeiter – zuverlässig,<br />

deutschlandweit.<br />

www.die-pa.de<br />

Preisverleihung: Samstag, 18.09.<strong>2010</strong><br />

Auszeichnungsgala<br />

in Würzburg für<br />

Unternehmen aus<br />

Bayern, Baden-<br />

Württemberg, Hessen und Thüringen<br />

und Ball<br />

www.mittelstandspreis.com<br />

n Darunter mehr als 10.000 aktive Teilnehmer<br />

am Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung. Der<br />

komplette Wettbewerb „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ ist im Portal integriert.<br />

n Seit 1994 entwickelte sich diese Initiative<br />

zum führenden Mittelstandswettbewerb<br />

in Deutschland - vollständig ehrenamtlich<br />

organisiert und ausschließlich privat finanziert<br />

- ohne einen einzigen Euro Steuergelder, mit<br />

mehr als 150 mitwirkenden Persönlichkeiten<br />

in Jurys und Gremien der Stiftung.<br />

KRATZER<br />

AUTOMATION AG<br />

Mit „Software für effiziente Prozesse“ entwickeln<br />

und produzieren unsere Kunden in<br />

der Automobil-, Elektronik- und Logis tik-<br />

Branche schneller und erfolgreicher.<br />

www.kratzer-automation.com<br />

Preisverleihung: Samstag, 09.10.<strong>2010</strong><br />

Auszeichnungsgala<br />

in Düsseldorf für<br />

Unternehmen aus<br />

NRW, Niedersachsen/<br />

Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg<br />

und Rheinland-Pfalz/Saarland und Ball<br />

www.mittelstandspreis.com<br />

n Tausende Kommunen, Institutionen und<br />

Unternehmen griffen den Wettbewerb in<br />

den letzten Jahren als „ihr“ Instrument der<br />

Unternehmensentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />

auf.<br />

n Nominierte und ausgezeichnete Unternehmen<br />

sind Innovationstreiber, Marktführer,<br />

Partner. Firmen, die in ihren Regionen positiv<br />

auffielen, die engagiert sind, ideenreich,<br />

tatkräftig. Mit ihnen sollte man sich austauschen,<br />

kommunizieren, Handel treiben.<br />

Schoepe Display GmbH<br />

Wir entwickeln und produzieren Displays<br />

für optimale Präsentationen am jeweiligen<br />

POS – von der Idee bis zum Endprodukt –<br />

mehrfach ausgezeichnet.<br />

www.schoepe-display.com<br />

Bramburg Werbung<br />

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liefern Klapprahmen, Rollup, Messestände<br />

& PrintGreen! Großformatdruck<br />

vom Poster bis zur Plane.<br />

Ohne Lösungsmittel im Trend der Zeit.<br />

www.Bramburg-Werbung.de<br />

Preisverleihung: Samstag, 30.10.<strong>2010</strong><br />

Bundesball in Berlin<br />

mit Verleihung der<br />

Sonderpreise und der<br />

Ehrenplaketten beim<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“, Preisträgertreffen<br />

am Nachmittag.<br />

www.mittelstandspreis.com<br />

OPS Netzwerk GmbH<br />

www.pt-magazin.de<br />

OPS<br />

Netzwerk<br />

Betreibt das Kompetenznetz-Mittelstand,<br />

verlegt das bundesweite P.T. Magazin<br />

und ist Hauptsponsor des Wettbewerbs<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“.<br />

GmbH<br />

n Sie repräsentieren die tatsächliche Elite<br />

der deutschen Wirtschaft, die seit Jahrzehnten,<br />

trotz aller nationalen und globalen,<br />

politischen und wirtschaftlichen Probleme<br />

Unternehmen und Arbeitsplätze erhalten<br />

und marktfähig entwickelt haben.<br />

Was kann ich hier tun?<br />

n eigene Unternehmens- und Expertenprofile<br />

mit Text-, Bild- und Videoinhalten pflegen,<br />

n News, Veranstaltungen, Veröffentlichungen,<br />

Produkte präsentieren,<br />

n Beiträge anderer Nutzer recherchieren,<br />

Lesezeichen setzen, kommentieren,<br />

n Kontakt mit anderen Experten aufnehmen<br />

und Nachrichten austauschen,<br />

n online an thematischen Gruppen mitarbeiten,<br />

n Dritte zum Wettbewerb „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ nominieren,<br />

n als nominiertes Unternehmen Wettbewerbsunterlagen<br />

erstellen,<br />

n als ausgezeichnetes Unternehmen Ergebnisse<br />

präsentieren<br />

n …<br />

(Satz und Layout: OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wirtschaftsmacht Mittelstand<br />

40<br />

(Foto: © Rainer Sturm/PIXELIO)<br />

Wirtschaftsstatistiken täuschen.<br />

Wer alles in einen Topf haut, kann<br />

trotz größter Mühe hinterher keine<br />

vernünftigen Schlüsse mehr ziehen.<br />

Wer wissen will, wie Wirtschaft<br />

durchschnittlich funktioniert, muss<br />

ins Statistische Jahrbuch sehen. Wer<br />

wissen will, wie erfolgreicher Mittelstand<br />

funktioniert, muss sich die Teilnehmer<br />

des Wettbewerbs „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“ anschauen:<br />

n Sie beschäftigten per 31.12.2009<br />

zusammen rund 595 000 Mitarbeiter,<br />

was einer Steigerung<br />

der Beschäftigung in den letzten<br />

fünf Jahren von 35% entspricht –<br />

trotz Krise.<br />

n Die durchschnittliche Ausbildungsquote<br />

beträgt 6,2%.<br />

n Die Weltfinanzkrise wirkte sich<br />

auch auf diese Unternehmen aus,<br />

sie verloren 2009 im Durchschnitt<br />

4,5% Umsatz gegenüber 2008, in<br />

Einzelfällen mussten bis zu 50%<br />

Einbruch verkraftet werden. Durchschnittlich<br />

konnten sie im 5-Jahres-<br />

Zeitraum gegenüber 20<strong>05</strong> den<br />

Umsatz dennoch um 55% steigern.<br />

Die Umsatzrendite vor Steuern lag<br />

bei durch schnittlich 7,1%.<br />

n Sie realisierten doppelt so viele<br />

Investitionen wie der Durchschnitt<br />

der KMU in Deutschland und<br />

verstärkten in vielen Fällen die<br />

Investitionen antizyklisch gerade<br />

im Krisenjahr 2009.<br />

n Ihre Eigenkapitalquote liegt deutlich<br />

über dem Durchschnitt aller<br />

KMU in Deutschland, häufig über<br />

50%. Im Durchschnitt konnte die<br />

Eigenkapitalquote in den letzten<br />

drei Jahren trotz Krise von 34 auf<br />

43% gesteigert werden und dient<br />

damit als Krisenpuffer.<br />

n Das regionale Engagement, neudeutsch<br />

corporate social responsibility,<br />

ist traditionell außerordentlich<br />

breit und intensiv ausgeprägt.<br />

Neben den Führungspersonen<br />

arbeiten Mitarbeiter ehrenamtlich<br />

in zahlreichen Funktionen und<br />

Initiativen mit, und die Unternehmen<br />

geben umfangreiche<br />

materielle und finanzielle Unterstützung.<br />

n Die für den 16. Wettbewerb <strong>2010</strong><br />

nominierten Unternehmen leisten<br />

jährlich Steuer- und Abgabenzahlungen<br />

zwischen 12 und 15 Mrd.<br />

Euro. n<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Ein Tag in Dörverden-Hülsen<br />

Sommertreffen des Mittelstands-FORUM Deutschland<br />

Stahlbranche über die Elektronikbis<br />

zur Energie- und Werbebranche<br />

haben sich zusammengefunden.<br />

Auf Einladung von Heinz Heckmann,<br />

Heckmann Maschinenbau<br />

und Verfahrenstechnik GmbH,<br />

traf sich das Mittelstands-FORUM<br />

Deutschland am 16. Juli <strong>2010</strong><br />

in Dörverden-Hülsen zu seinem<br />

3. Sommertreffen.<br />

Das Mittelstands-FORUM Deutschland<br />

ist eine Initiative mittelständischer<br />

Unternehmen, die die<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung bei ihrem<br />

Engagement für gesunde, dynamische,<br />

mittelständische Wirtschaftsstrukturen<br />

unterstützen<br />

wollen.<br />

(Foto: OPS Netzwerk GmbH)<br />

Diese Initiative wurde am 22.<br />

August 2008 in Leipzig gegründet.<br />

Mittlerweile sind 25 Mitglieder aus<br />

neun Bundesländern im Forum<br />

organisiert. Unternehmen von der<br />

Die Mitglieder des Forums pflegen<br />

Kontakt zueinander. Sie tauschen<br />

sich aus, stützen sich gegenseitig<br />

und stärken damit auch ihre jeweilige<br />

Heimatregion.<br />

Wolfgang und Heidi Niederhofer,<br />

die die Sprecherfunktion seit der<br />

Gründung des Forums im Sommer<br />

2008 innehatten, wurde für<br />

die geleistete Arbeit in den vergangenen<br />

zwei Jahren gedankt.<br />

Einstimmig wurde Dr.-Ing. Bernd<br />

Hentschel (ganz links im Bild),<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der HENKA GmbH, Preisträger des<br />

Wettbewerbs „Großer Preis des<br />

Mittel standes“, zum neuen Sprecher<br />

der Initiative gewählt. n<br />

41<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


.<br />

Hauptsponsor<br />

GroßerPreisdesMittelstandes<strong>2010</strong><br />

16.Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />

Kartenbestellung für Gala und Ball<br />

über Fax: 0341 24061-66, Online-Shop<br />

– www.pt-magazin.de/shop/ballkarten/ –<br />

oder Bestellung einsenden an:<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Melscher Str. 1 | 04299 Leipzig<br />

Motto:„…undjetzterstrecht!“<br />

Bitte senden Sie mir für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball) Karten zu:<br />

n 11.September<strong>2010</strong>,MARITIMHotelMagdeburg<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen,<br />

Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

Euro140,–zzgl.MwSt.proKarte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. o391 5949-886<br />

Anzahl:<br />

n 18.September<strong>2010</strong>,MARITIMHotelWürzburg<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Bayern,<br />

Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen<br />

Euro140,–zzgl.MwSt.proKarte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3<strong>05</strong>3-819<br />

Anzahl:<br />

n 09.Oktober<strong>2010</strong>,MARITIMHotelDüsseldorf<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/<br />

Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Euro140,–zzgl.MwSt.proKarte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 0211 5209-0<br />

Anzahl:<br />

n 30.Oktober<strong>2010</strong>,MARITIMHotelBerlin<br />

(nicht im MARITIM proArte Hotel Berlin)<br />

Bundesball – Verleihung der Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />

Euro150,–zzgl.MwSt.proKarte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 030 2033-4410<br />

Anzahl:<br />

Name, Vorname<br />

Firma<br />

Anschrift<br />

Telefon-Nr.<br />

Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Überweisung an:<br />

RaiffeisenLandesbankOberösterreichZNdlSüddeutschland<br />

BLZ740<strong>2010</strong>0•Konto-Nr.8304313<br />

(Kennwort:„GroßerPreisdesMittelstandes“)<br />

Die Karten werden ab 1. Juli und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt. Bei Stornierung ab vier Wochen<br />

vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%. Bei sonstigen Stornierungen berechnen wir eine<br />

Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung bei Stornierungen. Rechnungslegung erfolgt durch die OPS<br />

Netzwerk GmbH im Auftrag der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels<br />

bis spätestens vier Wochen vor Veranstaltung.<br />

(Kennwort: Großer Preis des Mittelstandes)<br />

Datum<br />

Unterschrift


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Glücksmomente<br />

Ein Kind wird geboren, ein Lottogewinn,<br />

ein neues Auto, eine gute<br />

Diagnose – Momente, die jeder<br />

kennt, egal was jeder Einzelne tut,<br />

egal welche Verantwortung er trägt.<br />

Solche Momente sind viel seltener,<br />

wenn es um Anerkennung geht.<br />

Anerkennung für das Geleistete, für<br />

das, was wir auch für andere mit<br />

erschaffen haben.<br />

In der Garage hat alles begonnen, im<br />

Wohnzimmer entstand ein Büro, mit<br />

einem Freund wurde ein Geschäft<br />

angefangen, oder man hat sich<br />

einfach selbstständig gemacht mit<br />

einer Idee, an die felsenfest geglaubt<br />

wurde – oft lesen wir diese Sätze in<br />

den Geschichten der Firmen.<br />

Und was heute daraus geworden<br />

ist, kaum vorstellbar – Firmen<br />

mit 30 oder 500 Mitarbeitern,<br />

schon fünf oder 50 Jahre Firmentradition.<br />

Großes ist entstanden.<br />

Anfangs haben nur wir selbst daran<br />

geglaubt. Dies hat uns Kraft und<br />

Durchhaltevermögen gegeben, Mut<br />

und Ansporn. Aus Träumen wurde<br />

Realität. Und aus der Wirklichkeit<br />

entstehen neue Träume.<br />

Beim Durcharbeiten der Juryunterlagen<br />

bekommen wir oft Gänsehaut,<br />

wenn wir die Erfolgsgeschichten<br />

gerade kleinerer Firmen lesen, die<br />

viele Höhen und Tiefen erlebt haben<br />

und auch wieder erleben werden.<br />

Wieviel Kraft gehört dazu, diesen<br />

Weg zu beschreiten, den Glauben<br />

an sich selbst nicht zu verlieren,<br />

trotz aller Widrigkeiten. Kein Unternehmen<br />

war nur aufsteigend und<br />

erfolgreich. Menschen gestalten mit<br />

Menschen die Zukunft. Dabei treten<br />

auch Fehler auf. Menschen irren.<br />

Erfahrungen machen uns reicher.<br />

Wir können daraus lernen. Das ist<br />

der steile und steinige Weg zum<br />

Erfolg. Es gibt keinen Erfolg ohne<br />

diese Erfahrungen.<br />

Bleiben Sie sich Ihrer Stärken<br />

bewusst und genießen Sie die<br />

seltenen Momente der Anerkennung.<br />

Ich freue mich darauf, Sie zu den<br />

Preisverleihungen begrüßen zu<br />

können. Sie gehören zu den Besten.<br />

Zu denen, die etwas zu sagen haben,<br />

etwas weiterzugeben haben. Die<br />

Realitäten schaffen. Die nicht nur<br />

reden, sondern handeln. Zu denen,<br />

die beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

nominiert oder sogar<br />

ausgezeichnet wurden.<br />

Ihre Petra Tröger<br />

43<br />

Modell MIRANDA<br />

Eine moderne gebürstete Massivholzfront in einem harmonischen Zusammenspiel zwischen<br />

heller und dunkler Fichte. Das offene Regal mit den hellen Arbeitsplatten setzt weitere Akzente.<br />

SACHSENKÜCHEN<br />

Hans-Joachim Ebert GmbH<br />

Dresdner Str. 78<br />

01762 Schmiedeberg<br />

Tel. 03504 6481-0<br />

Fax 03504 6481-35<br />

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www.sachsenkuechen.de


M o d e r n e s L e b e n<br />

Was der Mensch zum Wohnfühlen braucht<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />

(Fotos: epr/biederlackborbo, Eaton, Jaksch, Bublitz)


Unerschütterlich<br />

Wirtschaft<br />

Trotz Wirtschaftskrise und Unwägbarkeiten im Bausektor: Die Deutschen leben ihren Traum<br />

vom eigenen Heim<br />

(ots/eigBer.) - Reichlich unübersichtlich<br />

stellt sich die Lage des deutschen<br />

Baugewerbes dar. Erfolgsmeldungen<br />

und Katastrophenszenarien<br />

wechseln einander in unschöner<br />

Regelmäßigkeit ab. Prognosen<br />

scheinen, wie in anderen Branchen<br />

auch, nach Monatsfrist ihr Verfallsdatum<br />

erreicht zu haben.<br />

Zwei Fakten aber erhärteten sich,<br />

wenn auch wenig überraschend,<br />

über das gesamte erste Halbjahr<br />

<strong>2010</strong>: Zum einen werden nach Auslaufen<br />

der Konjunkturprogramme<br />

die staatlichen Bauaufträge<br />

abnehmen, zum anderen bleibt der<br />

Traum der Deutschen vom eigenen<br />

Heim unerschütterlich.<br />

Freistehende Häuser am beliebtesten<br />

Wie die Zahlen des Statistischen<br />

Bundesamtes belegen, realisierten<br />

Bauherren ihre eigenen vier Wände<br />

im Jahr 2008 immer noch kostengünstiger<br />

als Mitte der 90er Jahre.<br />

Nach Angaben von LBS Research ist<br />

der Kostenvorsprung bei Doppelund<br />

Reihenhäusern in den neuen<br />

Bundesländern am größten. Quadratmeterpreise<br />

unter 1.000 Euro<br />

seien hier relativ leicht realisierbar.<br />

In Ostdeutschland lagen nach<br />

Angaben der LBS-Experten die Baukosten<br />

für Doppelhäuser zuletzt<br />

knapp unter der 1.000-Euro-Marke,<br />

Reihenhäuser seien jedoch im<br />

Schnitt schon für einen Quadratmeterpreis<br />

von knapp 900 Euro veranschlagt<br />

worden. Allerdings scheint<br />

bei der Entscheidung zwischen freistehendem<br />

Objekt oder eigenen vier<br />

Wänden in der Reihe nicht allein der<br />

Preis ausschlaggebend zu sein, so<br />

LBS Research.<br />

Denn im gleichen Zeitraum ging<br />

der Anteil der Doppel- bzw. Reihenhäuser<br />

von 31 auf 13% zurück. Der<br />

Anteil der freistehenden Einfamilienhäuser<br />

stieg gleichzeitig von<br />

rund 69% im Jahr 1995 auf rund 87%<br />

im Jahr 2008 an, obwohl die durchschnittlichen<br />

Quadratmeterpreise<br />

in diesem Segment um ein Viertel<br />

höher sind als in der Reihe.<br />

Mehr Platzbedarf<br />

(Foto: LBS)<br />

Anders ist das Bild in den alten Bundesländern.<br />

Dort lag 2008 der Anteil<br />

der besonders bevorzugten Bauform<br />

– dem freistehenden Haus – annähernd<br />

stabil bei rund 67% (1995:<br />

rund 65%). Demgegenüber setzten<br />

gut 18% im ehemaligen Bundesgebiet<br />

auf das Doppelhaus und 14%<br />

auf das Reihenhaus. Ähnlich wie die<br />

Eigentumswohnung stellt laut Einschätzung<br />

der LBS-Experten das Reihenhaus<br />

in den wirtschaftsstarken<br />

Ballungsräumen eine kostengünstige<br />

Alternative dar. Wenn auch auf<br />

kleineren Grundstücksflächen, so<br />

bieten die eigenen vier Wände auf<br />

diese Weise ebenerdiges Wohnen im<br />

urbanen Raum an.<br />

Hinzu kommt, dass die Baukosten<br />

beim freistehenden Haus in den<br />

alten Bundesländern mittlerweile<br />

wieder das Niveau des letzten Jahrzehnts<br />

erreicht haben.<br />

Die allgemeine Tendenz zum wachsenden<br />

Platzbedarf zeigt laut LBS<br />

Research der Blick auf die Wohnflächenentwicklung.<br />

So stieg in allen<br />

Segmenten die durchschnittliche<br />

Wohnfläche an, und zwar um 5<br />

bis 22%. Dabei weisen die Doppelhäuser,<br />

aber insbesondere die<br />

Reihenhäuser die relativ stärksten<br />

Zuwächse auf.<br />

Ost-West-Angleichung<br />

Der steigende Wohlstand, der zu<br />

wachsenden Wohnansprüchen<br />

führt, sei hier eindeutig abzulesen,<br />

ebenso wie ein sichtbarer Aufholprozess<br />

in den neuen Bundesländern.<br />

Konnte man dort aus historischen<br />

Gründen lange Zeit seine<br />

Wohnwünsche nicht frei gestalten,<br />

verringert sich dieses Defizit zusehends.<br />

Bei der Größe von Reihenhäusern<br />

sind die Ost-West-Unterschiede<br />

inzwischen sogar praktisch eingeebnet.<br />

Es ist aber weiterhin so, dass laut<br />

Statistik die durchschnittliche<br />

Wohnfläche der neuen Eigenheime<br />

in den alten Ländern um rund 19%<br />

größer ist als in den neuen Ländern.<br />

Dadurch ist deren Kostenvorsprung<br />

gegenüber den „Westpreisen“ insgesamt<br />

noch größer als bei der Quadratmeter-Betrachtung:<br />

Mit 147.000<br />

Euro, so LBS Research, werden die<br />

Objekte im Osten um 66.000 Euro,<br />

also um mehr als 30%, niedriger<br />

veranschlagt als im Westen (213.000<br />

Euro). n<br />

45<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Konsequent modern<br />

Haustechnik, die wirklich begeistert: Zwei praktische Beispiele aus dem Alltag<br />

46<br />

(Foto: © epr/Eaton)<br />

Zeitschaltungen können in einzelnen Räumen für Heizung, Belüftung und Beleuchtung programmiert werden, damit immer<br />

zur gewünschten Zeit eine Wohlfühlatmosphäre herrscht.<br />

(epr/eigBer.) - Altbauten und moderne<br />

Gebäudetechnik schließen sich<br />

schon lange nicht mehr aus, sodass<br />

ein energieeffizientes und komfortables<br />

Leben auch in Gebäuden mit<br />

hohen Decken und Holzdielen möglich<br />

ist.<br />

Komfort ohne großen Aufwand<br />

Einen Einstieg in die moderne Elektroinstallation<br />

ohne großen baulichen<br />

Aufwand bietet beispielsweise<br />

ein Funksystem: Denn wenn Beleuchtung,<br />

Rollläden, Jalousien, Beschattungssysteme<br />

und Heizungen automatisch<br />

überwacht und gesteuert<br />

werden, bringt dies ungeahnten<br />

Komfort in die eigenen vier Wände<br />

– ganz unabhängig davon, ob es sich<br />

um einen Alt- oder Neubau handelt.<br />

Die Installation eines Funksystems<br />

gestaltet sich bei manchen Anbietern<br />

bereits in der Planungsphase völlig<br />

unkompliziert: Da alle Haustechnikfunktionen<br />

in ein System integriert<br />

werden können und per Funk kommunizieren,<br />

sind Kabel überflüssig.<br />

Das vermeidet Baumaßnahmen,<br />

denn weder müssen Schlitze<br />

gestemmt noch Kanäle verlegt werden.<br />

Die drahtlose Steuerung erfolgt<br />

über Funksender und -empfänger,<br />

die beispielsweise in Form eines<br />

Funkschalters einfach dort aufgeklebt<br />

werden, wo sie benötigt werden: am<br />

Türrahmen, auf dem Nachttisch oder<br />

auch auf einer Glaswand.<br />

Flexibel und bequem<br />

Die Flexibilität des Systems zeigt sich<br />

auch in seiner Ausbaufähigkeit, denn<br />

bereits vorhandene, konventionelle<br />

Elektrotechnik kann in moderne<br />

Funksysteme problemlos integriert<br />

werden, z. B. die Funktaster mit<br />

vorhandenen Schalterprogrammen<br />

verschiedenster Hersteller. Was zählt,<br />

sind die Bedürfnisse der Bewohner<br />

und die persönliche Wohnsituation,<br />

auf die anhand zahlreicher Komponenten<br />

individuell eingegangen<br />

werden kann. Anhand komfortabler<br />

Schaltzentralen lassen sich die einzelnen<br />

Haustechnikfunktionen transparent<br />

überwachen und bequem<br />

steuern.<br />

So fahren nach Bedarf Rollläden<br />

und Jalousien automatisch rauf und<br />

runter, geht das Licht im Eingangsbereich<br />

an, wenn sich der Schlüssel im<br />

Schloss dreht und arbeitet die Heizung<br />

nur dann, wenn es die Raumtemperatur<br />

erfordert.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Wenn der Schlüssel „weg“ ist...<br />

In ihren Schaufenstern locken die<br />

Geschäfte mit tollen Angeboten.<br />

Was spricht da gegen einen ausgiebigen<br />

Einkaufsbummel? Mit<br />

schweren Tüten bepackt, findet man<br />

sich später erschöpft vor dem Haus<br />

wieder. Man hat keine Hände mehr<br />

frei und muss alle Einkäufe, um<br />

die Tür öffnen zu können, auf dem<br />

Boden abstellen. Das große Kramen<br />

beginnt:<br />

Weder in der kleinen Jacken- noch<br />

in der geräumigen Handtasche ist<br />

der Haustürschlüssel auffindbar.<br />

Zu allem Überfluss fängt es auch<br />

noch an zu regnen. Erst nach langen<br />

Minuten des Suchens findet<br />

sich der Schlüsselbund endlich – er<br />

lag gut versteckt zwischen Handy,<br />

Portemonnaie, Taschentüchern und<br />

Lesebrille.<br />

Genial einfach<br />

Die Suche nach dem Türöffner ist<br />

ein allseits bekanntes, stets wiederkehrendes<br />

Phänomen. Die komfortabelste<br />

Lösung für alle jene, die ihren<br />

Schlüssel nie direkt parat haben,<br />

ist ein praktischer Fingerscanner.<br />

Intelligente Systeme erkennen<br />

die Bewohner eines Gebäudes am<br />

Fingerabdruck und steigern die<br />

Mit einem Fingerscanner gehört das<br />

lästige Suchen nach dem Haustürschlüssel<br />

der Vergangenheit an. Als<br />

Türöffner fungiert allein der Fingerabdruck.<br />

Lebensqualität daheim deutlich. Sie<br />

vereinen höchstmöglichen Komfort<br />

mit Sicherheit, denn Schlüssel, Karten<br />

und Codes werden überflüssig.<br />

Allein durch Ziehen des Fingers über<br />

den Sensor öffnen sich die Türen. So<br />

entfällt die lästige Suche nach dem<br />

Schlüssel in Hand- oder Hosentasche.<br />

Nicht nur optisch überzeugend<br />

Zunächst nimmt der Scanner einen<br />

Fingerabdruck auf, verwandelt die<br />

charakteristischen Merkmale in<br />

einen binären Code und speichert<br />

diesen ab. Wenn derselbe Finger<br />

später wieder über den Sensor<br />

(Foto: © epr/ekey)<br />

Komfortabel ist das Fingerscan-<br />

System auch für Kinder. Sie laufen<br />

nicht Gefahr, ihren Schlüssel beim<br />

Spielen zu verlieren und müssen nie<br />

lange vor der Haustür warten.<br />

(Foto: © epr/ekey)<br />

gezogen wird, findet das kinderleicht<br />

zu bedienende System die Übereinstimmung<br />

und öffnet die Tür.<br />

Dieser Prozess dauert nur wenige<br />

Augenblicke.<br />

Bestimmte Fingerscanner können<br />

nachträglich eingebaut werden.<br />

Clevere Alternativen sind Türen, die<br />

bereits während der Produktion mit<br />

einem Fingerscanner ausgestattet<br />

wurden. Dieser – ob aus Edelstahl<br />

oder vergoldet – ist dann zumeist<br />

auch formschön in das Türblatt integriert.<br />

Solche optisch überzeugenden<br />

Türen werden von namhaften deutschen<br />

Firmen hergestellt. n<br />

47<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Kostbares Nass<br />

Wer auf effiziente Systeme setzt, muss auch im Garten nicht mit Wasser geizen<br />

48<br />

bestehen aus gebrauchten PET-Flaschen,<br />

das alte T-Shirt bekleidet als<br />

Putz eine Wand, und das zersprungene<br />

Weinglas lässt in Form eines<br />

Fensters weit blicken.<br />

Versiegelungsgebühren sparen<br />

Wer Regenwasser nutzt, kann die<br />

teuren kommunalen Versiegelungsgebühren<br />

verringern. Zusammen mit<br />

Herstellern der Baustoffbranche bietet<br />

eine Baumarktkette ein System<br />

an, mit dem Regenwasser optimal<br />

genutzt wird. Dabei wird das Niederschlagswasser<br />

über Entwässerungssysteme<br />

wie Rinnen- oder Hofabläufe<br />

aufgefangen und durch einen<br />

Vorfilter zum Zwischenspeicher oder<br />

zur Zisterne geleitet.<br />

Automatische Nachspeisung<br />

(Foto: epr/ACO)<br />

Kühles, klares Nass lässt den Garten<br />

in frischem Grün erstrahlen. Ohne<br />

schlechtes Gewissen wird selbst aufbereitetes<br />

Wasser zur Beregnung genutzt.<br />

(epr/eigBer.) - Recycling ist heutzutage<br />

Standard. Aus gebrauchten,<br />

aus der Mode gekommenen oder<br />

kaputten Alltagsgegenständen wie<br />

Plastikflaschen, Altkleidern, Batterien<br />

oder Gläsern werden täglich neue<br />

Produkte hergestellt. Vliesjacken<br />

Doch ausgerechnet mit dem nicht gerade<br />

billigen Rohstoff Wasser gehen<br />

Verbraucher oft weniger sorgsam um<br />

und verschwenden unnötig Geld. Die<br />

Lösung für Gartenfreunde ist hier<br />

eine Regenwasseraufbereitungsanlage,<br />

die die Regentropfen, die eigentlich<br />

im Erdboden versickern würden,<br />

auffängt und verwertet.<br />

Über ein separat verlegtes Leitungsnetz<br />

gelangt das Wasser an<br />

die jeweilige Benutzerstelle, z. B.<br />

den Rasensprenger. Die Restmenge<br />

versickert ohne Umwege im<br />

Erdreich – über begrünbare und<br />

sickerfähige Pflastersteine, spezielle<br />

Terrassenplatten, Rasenschutzwaben<br />

oder Versickerungsschächte<br />

zur Kleinflächenentwässerung, die<br />

ebenfalls zum System gehören. Auch<br />

eine Dachbegrünung trägt zu einer<br />

umweltfreundlichen Nutzung des<br />

Regenwassers bei, denn sie verzögert<br />

das Abfließen des Wassers und entlastet<br />

damit die Kanalisation. Und<br />

sollte es einmal nicht genügend Re-<br />

Finalist 2009<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“<br />

S P E DITION - L OG IS TIK - L AG E R UNG<br />

Mitnahmestapler + Schwertransport +<br />

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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

gen geben, muss niemand auf dem<br />

Trockenen sitzen: Über eine automatische<br />

Nachspeisung kann ganz einfach<br />

Trinkwasser in das Leitungsnetz<br />

geführt werden.<br />

Im Handumdrehen ein gepflegtes<br />

Erscheinungsbild<br />

Beregnungsanlagen versorgen nicht nur Rasenflächen, sondern auch Blumenbeete<br />

mit Wasser. Das lästige Gießen mit Gießkanne oder Gartenschlauch fällt weg.<br />

Steigen die Temperaturen und strahlt<br />

die Sonne unerbittlich, greift dies die<br />

Pracht der Natur an. Saftig grünen<br />

Rasen und einen üppig blühenden<br />

Garten erzielen Hobbygärtner im<br />

Frühjahr und Sommer mithilfe einer<br />

Beregnungsanlage. Bestens geeignet<br />

für Privatgärten, macht ein automatisches<br />

System dem langwierigen,<br />

mühsamen Gießen mit der Hand ein<br />

Ende. Der Gartenschlauch muss nicht<br />

mehr zeitaufwendig geschleppt und<br />

dann wieder aufgerollt werden, und<br />

auch das lästige Gießen mit der Gießkanne<br />

entfällt. Im Handumdrehen<br />

entsteht ein gepflegtes Erscheinungsbild.<br />

Zudem überzeugen gute automatische<br />

Beregnungsanlagen durch<br />

ihren sparsamen Wasserverbrauch.<br />

Optimale Wirkung<br />

Sie bestehen aus Ventilen, Regnern,<br />

einem Steuergerät sowie Rohrleitungen.<br />

Das Steuergerät ist dabei das<br />

Herz der Anlage: Dort stellt man den<br />

Zeitpunkt und die Dauer der Bewässerung<br />

automatisch ein. Die Ventile<br />

steuern den Wasserfluss zu den Regnern.<br />

Sie unterteilen einen Garten in<br />

verschiedene Zonen, sodass stets die<br />

richtigen Bereiche zur richtigen Zeit<br />

bewässert werden. Dies ist wichtig,<br />

(Foto: epr/Rainpro)<br />

denn Rasenflächen, Blumenbeete<br />

und Sträucher haben alle einen<br />

unterschiedlichen Wasserbedarf. Die<br />

Unterteilung in Zonen gewähr leistet<br />

zudem, dass das System hydraulisch<br />

ausgelastet ist, sodass die Regner<br />

im optimalen Wirkungsgrad zueinander<br />

arbeiten. So wird das Wasser<br />

gleichmäßig verteilt, und es gibt<br />

keine Pfützen oder trockene Stellen.<br />

Ob Getrieberegner oder Sprühdüsen:<br />

Beregnungssysteme halten den Garten<br />

schön, selbst wenn die Bewohner<br />

nicht anwesend sind. Bei der Auswahl<br />

und Installation des richtigen<br />

Equipments helfen Experten gerne<br />

weiter. n<br />

49<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Entspannte Atmosphäre<br />

Ob Wohnzimmer, Bad oder Küche: Mit der richtigen Einrichtung<br />

werden die eigenen vier Wände zur Wohlfühl-Oase<br />

(Foto: © epr/biederlackborbo)<br />

(epr/eigBer.) - Werden die Tage wieder<br />

kürzer, lassen auch die niedrigen,<br />

ungemütlichen Temperaturen nicht<br />

lange auf sich warten. Romantischer<br />

Kerzenschein, leise Musik, heißer Tee<br />

und eine hübsche Kuscheldecke bewahren<br />

die Wärme und Herzlichkeit<br />

in den eigenen vier Wänden und sorgen<br />

so für Entspannung.<br />

Den Stress vor der Tür lassen<br />

Gibt es Schöneres, als es sich an<br />

nasskalten Tagen auf dem heimischen<br />

Sofa mit einer Decke gemütlich<br />

zu machen und einfach mal<br />

den Stress draußen vor der Tür zu<br />

lassen? Eine Wohltat für Körper, Geist<br />

und Seele. Gewebte Kuschelträume<br />

sind treue Begleiter an solch kühlen<br />

und oft auch trüben Tagen. Wenn<br />

alles grau in grau erscheint, laden<br />

harmonische Farbkombinationen<br />

zum Wohlfühlen ein und machen die<br />

eigene Couch zum Ort der Entspannung<br />

nach einem harten Arbeitstag.<br />

Hervorragende Wärmehaltung,<br />

komfortable Pflegeleichtigkeit und<br />

herrlich weiche Oberflächen machen<br />

die Wohndecken zu einem unverzichtbaren<br />

Zubehör in den eigenen<br />

vier Wänden. Nicht zuletzt dank der<br />

richtigen Kombination der verwendeten<br />

Materialien sind die Decken<br />

strapazierfähig und pflegeleicht zugleich.<br />

Sie lassen sich problemlos im<br />

Schonwaschgang säubern. Manche<br />

sind sogar für den Trockner geeignet.<br />

Da kann der Winter kommen.<br />

Entspannung für Körper und Geist<br />

Und wer auf dem Sofa keine Entspannung<br />

findet, macht es sich eben<br />

in der Badewanne bequem. Warmwasserquellen<br />

wurden schon von<br />

den alten Griechen, Römern und den<br />

Ureinwohnern Amerikas zur Förderung<br />

der Gesundheit eingesetzt.<br />

Im Jahre 1956 führten die Brüder<br />

Jacuzzi eine Hydrotherapiepumpe<br />

für medizinische Zwecke ein, aus<br />

der sich die heutigen Whirlpools<br />

entwickelten. Seitdem haben sich<br />

die Whirlwannen ständig verbessert,<br />

und die Hersteller warten<br />

regelmäßig mit Modellen auf dem<br />

neuesten Stand der Technik sowie<br />

ästhetischem und ergonomischem<br />

Design auf.<br />

Exklusivität fürs heimische Bad<br />

Die gezielte Massage regt den Organismus<br />

an, lässt Alltagsstress<br />

verschwinden und fördert zudem<br />

mithilfe der Aroma- und Chromotherapie<br />

die Gesundheit. Manche<br />

Designelemente dienen nicht nur<br />

der optischen Zierde: Polster bieten<br />

dem Rücken- und Nackenbereich<br />

eine schonende und bequeme Stütze,<br />

und die in der Wanne eingelassenen<br />

Wasserjets sorgen für eine Hydromassage,<br />

die den kompletten Körper<br />

verwöhnt. Rotierende Rücken- und<br />

Fußdüsen mit separater Steuerung<br />

behandeln zudem die im Alltag besonders<br />

beanspruchten Partien.<br />

Solche Wannen sind in verschiedenen<br />

Ausführungen erhältlich,<br />

je nach Geschmack und Bedarf<br />

besonders geräumig, platzsparend<br />

für kleinere Bäder, konsequent geradlinig,<br />

als Ein- oder Zweisitzer<br />

oder mit extravagantem Bullauge<br />

und Lichtspiel. Exklusive Extras wie<br />

Unterwasserbeleuchtung, Farbthe-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

51<br />

(Foto: © epr/Jaksch)<br />

(Foto: © Victory Spa)<br />

Mit dem japanischen Teppan gelingen Lammkoteletts ebenso gut wie Fisch- oder<br />

Gemüsegerichte, denn beim Garvorgang werden die Zutaten geschont.<br />

rapie, Wasserheizung, integriertes<br />

Radio und Fernbedienung können<br />

solch ein komfortables Gesamtpaket<br />

abrunden.<br />

Geschmackvoller Küchentrend<br />

In der Küche macht sich in jüngster<br />

Zeit ein Trend aus dem Fernen Osten<br />

bemerkbar: der Teppan. Das ist ein<br />

japanischer Grill, die auf ihm zubereiteten<br />

Gerichte nennt man Teppanyaki.<br />

In japanischen Restaurants ist<br />

der Teppan in die Zubereitungsflächen<br />

am Tresen integriert oder in die<br />

Gästetische eingelassen.<br />

Mittlerweile gibt es auch Varianten<br />

für die heimische Küche. Der<br />

Flächengrill erlaubt eine besonders<br />

schonende und gesunde Zubereitung<br />

von Nahrungsmitteln. Ob ein saftiges<br />

Steak, ein delikates Lachsfilet<br />

oder mediterran gegrillte Paprika:<br />

Die Speisen behalten ihr natürliches<br />

Aroma sowie ihre Vitamine und<br />

Nährstoffe. Egal, welche kulinarische<br />

Richtung man beim Kochen bevorzugt:<br />

Am besten schmeckt immer ein<br />

Gericht, das man selbst mit viel Liebe<br />

zubereitet hat. Wenn dieses dabei<br />

noch gesund und ausgewogen ist,<br />

umso besser!<br />

Auch für den Garten geeignet<br />

Gute Geräte lassen sich auf die optimale<br />

Gartemperatur von Speisen<br />

einstellen und halten diese auch bei<br />

großen Mengen konstant. So bleiben<br />

Extras wie rotierende Rücken- und<br />

Fußdüsen, Unterwasserbeleuchtung,<br />

Farblichttherapie oder integriertes<br />

Radio machen den Wellness-Abend<br />

in der Whirlwanne perfekt.<br />

der Geschmack der Zutaten sowie<br />

deren gesunde Bestandteile erhalten.<br />

Die elektronischen Drehregler<br />

können leicht und schnell bedient<br />

werden und erlauben professionelles<br />

Kochen daheim.<br />

Wie in vielen japanischen Haushalten<br />

gibt es den Teppan jetzt auch in<br />

Deutschland als portable Heizplatte.<br />

Sie eignet sich besonders gut für<br />

ein gemütliches Essen im Garten. So<br />

kommen auch Freunde, Verwandte<br />

und Nachbarn auf ihre Kosten – das<br />

fettarme, gesunde Essen ist unwiderstehlich.<br />

Schlemmen, genießen,<br />

wohlfühlen! n<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Kein Grund zur Sorge<br />

Sicherheitssysteme bieten rund um die Uhr Schutz<br />

52<br />

(Foto: epr/Bublitz)<br />

die immer vorhandene Schwingung<br />

des Luftvolumens, und zwar im<br />

unhörbaren Bereich von einem bis<br />

16 Hertz. Erst wenn das Gerät beide<br />

Veränderungen in einer bestimmten<br />

Art und Ausprägung registriert,<br />

wird sicher Alarm ausgelöst – und<br />

der Täter ist dann noch draußen.<br />

Der Clou: Weil moderne Geräte<br />

weder auf Gewitter, Vogelanflug,<br />

Überschallknall und ähnliche<br />

Umweltereignisse reagieren, sind sie<br />

in hohem Maße fehlalarmsicher.<br />

(epr/eigBer.) - Alle drei Minuten<br />

wird in Deutschland eingebrochen,<br />

oft einhergehend mit übler Verwüstung.<br />

Abhilfe und Schutz bieten moderne<br />

Alarmanlagen. Diese gibt es wie<br />

Sand am Meer. Aber die Einbruchsforschung<br />

zeigt, dass viele Produkte<br />

von Kriminellen leicht ausgetrickst<br />

werden können. Hightech-Geräte<br />

neuerer Bauart überwachen rund<br />

um die Uhr die komplette Objektaußenhaut,<br />

also alle Fenster und<br />

Außentüren. Diese Aufgabe übernimmt<br />

ein im Gerät integriertes<br />

hochempfindliches Sensorsystem.<br />

Wird eine Scheibe eingeschlagen<br />

oder ein Fenster oder eine Tür<br />

aufgehebelt, so verändert sich nicht<br />

nur impulsartig der Luftdruck im<br />

Objekt, sondern gleichzeitig auch<br />

Wenig Aufwand – akzeptabler Preis<br />

Außerdem können sich Bewohner<br />

und Haustiere bei aktiviertem<br />

Alarmgerät frei bewegen. Die<br />

Überwachung funktioniert<br />

zuverlässig über mehrere Etagen<br />

auf bis zu 900 Quadratmetern. Da<br />

weder Kabel, Bewegungsmelder,<br />

Magnetkontakte noch Glasbruchsensoren<br />

erforderlich sind und<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

zusätzlich Montagearbeiten und<br />

hoher Wartungsaufwand entfallen,<br />

können auch hochwertige Geräte<br />

preisgünstig angeboten werden.<br />

Mit diesem System kann man also<br />

getrost in die Ferien fahren, ohne<br />

sich zu sorgen.<br />

drangehen, und genau in diesem<br />

Moment passiert das Unglück. Man<br />

hat nur einen kurzen Augenblick<br />

nicht hingeschaut, und das Kind ist<br />

ins Becken gefallen.<br />

Einfach attraktiv<br />

53<br />

Für Teiche und Pools<br />

Speziell für Kinder stellen Teiche<br />

und Swimmingpools eine Gefahrenquelle<br />

dar, und Vorkehrungen<br />

zur Verbesserung der Sicherheit<br />

sind unabdingbar. Denn selbst<br />

flache Teiche können für die Kleinen<br />

eine tödliche Ertrinkungsgefahr<br />

darstellen. Deshalb sollten sie sich<br />

niemals unbeaufsichtigt am Teich<br />

oder Schwimmbad aufhalten. Doch<br />

die Realität sieht oft anders aus.<br />

Wie leicht ist man geneigt, zu behaupten:<br />

„Es kann nichts passieren,<br />

ich pass schon auf!“ Das Telefon<br />

klingelt, man will „nur mal eben“<br />

Gefährliche Situationen wie diese<br />

lassen sich mit einem Alarmgerät,<br />

das den Schwimmbadbereich<br />

sichert, leicht vermeiden. Es stellt<br />

im Vergleich zu einer umgebenden<br />

Mauer und Zaunelementen die<br />

attraktivere und günstigere Alternative<br />

dar. Das Gerät eignet sich für<br />

den Einsatz sowohl im Fisch- und<br />

Gartenteich als auch im Pool.<br />

Es schwimmt auf der Wasseroberfläche<br />

und signalisiert durch<br />

einen lauten akustischen Alarm,<br />

dass im Wasser etwas passiert<br />

ist. Dies bedeutet, dass der „kleine<br />

Schwimmer“ immer dann zum<br />

Dieses Sicherheitssystem schlägt<br />

sowohl in jeder Art von Fisch- und<br />

Gartenteichen als auch im Pool<br />

sofort Alarm.<br />

(Foto: epr/poolan)<br />

Einsatz kommt, wenn sich niemand<br />

im Wasser befindet. Das kleine,<br />

unauffällige Sicherheitssystem ist<br />

leicht in der Bedienung, erfordert<br />

keine baulichen Maßnahmen und<br />

funktioniert unabhängig vom<br />

Wasserpegel. n<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Nordrhein-Westfalen im Zentrum der<br />

„Blauen Banane“<br />

Hier schlägt das Herz der Rheinischen Industrie<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />

(P.T.-Montage, Karte: CIA Factbook, Banane: Archiv, Foto Herz: © tommyS/PIXELIO)


Regional-Special<br />

Energie – das Herz NRW’s<br />

Der Pott am Tropf?<br />

(Foto:Wikipedia/CC/Martinroell)<br />

55<br />

Das Ruhrgebiet ist ein Teil der Metropolregion<br />

Rhein-Ruhr und gehört<br />

mit seinen etwas weniger als fünf<br />

Millionen Einwohnern neben der Îlede-France<br />

(Großraum Paris), Moskau,<br />

Greater London, der Randstad in den<br />

Niederlanden und Istanbul zu den<br />

größten Ballungsgebieten Europas.<br />

NRW – im Zentrum der Blauen<br />

Banane<br />

Rhein-Ruhr liegt mitten im zentralen<br />

europäischen Wirtschaftsraum, der<br />

sog. „Blauen Banane“.<br />

Die „Blaue Banane“ bezeichnet ein<br />

europäisches Städteband zwischen<br />

den alten Stahl- und Kohle-Industriezentren<br />

um Manchester und<br />

Birming ham bis zum Mittelmeer.<br />

Liegt eine Region dort, geht es ihr<br />

wirtschaftlich gut.<br />

Der Begriff gründet sich auf ein<br />

wirtschaftsgeografisches Modell des<br />

Franzosen Roger Brunet aus dem<br />

Jahr 1989. Die zentrale Entwicklungsachse<br />

der „Blauen Banane“ bildet der<br />

Rhein aufgrund seiner historischen<br />

Funktion als wichtiger Verkehrs- und<br />

Handelsweg Europas.<br />

Nordrhein-Westfalen ist eine der<br />

wirtschaftsstärksten Metropolregionen<br />

Europas. Wäre es ein eigenständiger<br />

Staat – es wäre eine der stärksten<br />

Exportnationen der Welt. Nach<br />

dem BIP liegt Nordrhein-Westfalen<br />

im internationalen Vergleich auf<br />

Platz 17 in der Welt.<br />

Die Wirtschaft besteht aus einer<br />

Mischung von Großkonzernen und<br />

mittelständischen Betrieben. Mit<br />

763 000 kleinen und mittleren<br />

Unternehmen stellt der Mittelstand<br />

rund 70,6% aller Arbeitsplätze und<br />

erwirtschaftet 42% der Nettowertschöpfung.<br />

Industrie aus Tradition<br />

Der Maschinenbau ist in Nordrhein-<br />

Westfalen ein Kernbereich der<br />

Wirt schaft und der größte industrielle<br />

Arbeitgeber mit über 230 000<br />

Beschäftigten (21,8% Anteil in<br />

Deutsch land). Er prägt das Innovationsgeschehen<br />

wie kaum ein anderer<br />

Sektor. Der weitaus überwiegende<br />

Teil des Sektors weist auch hier mittelständische<br />

Strukturen auf. Der<br />

Maschinenbau macht den größten<br />

Umsatz.<br />

Aus der langen Tradition der<br />

Nutzung natürlicher Ressourcen<br />

ist im Land eine breite energietechnologische<br />

Kompetenz<br />

gewachsen.<br />

Das Herz pumpt<br />

In Nordrhein-Westfalen wird mehr<br />

Energie umgewandelt und genutzt<br />

als in jedem anderen Bundesland.<br />

Aus der langen Tradition der Nutzung<br />

natürlicher Ressourcen ist im<br />

Land eine breite energietechnologische<br />

Kompetenz gewachsen.<br />

Nordrhein-Westfalen steht als das<br />

moderne Energieland Nummer 1.<br />

Die Umwandlung der Wirtschaft im<br />

„Pott“ scheint zu funktionieren. In<br />

Europa ist NRW für wegweisende<br />

Entwicklungen in der Bergbau- und<br />

Kraftwerkstechnik federführend,<br />

aber auch bei den erneuerbaren<br />

Energien.<br />

Vorreiter<br />

Ein rund 20 000 qm großes Spiegelfeld<br />

in Jülich – so groß wie drei<br />

Fußballfelder – und ein Solarturm,<br />

in dem die Sonnenstrahlen gebündelt<br />

werden, sollen die Forschung<br />

in der Solareneregie vorantreiben<br />

und versorgen gleichzeitig etwa 400<br />

Haushalte mit Strom. Der Solarturm<br />

in Jülich ist eigentlich ein konventionelles<br />

Dampfkraftwerk. Und dann<br />

aber auch so gar nicht:<br />

Die bislang mit Öl, Gas oder Kohle<br />

befeuerte Brennkammer wurde<br />

durch eine solare Brennkammer<br />

ersetzt und wird mit umweltfreundlichem<br />

Wasser, Dampf und Luft<br />

be trieben. Das solarthermische<br />

Kraftwerk in Jülich ist nicht nur ein<br />

wichtiger Beitrag zu Klima- und<br />

Um weltschutz, sondern auch Beweis<br />

für die technologische Vorreiterrolle<br />

NRWs im Bereich erneuerbarer Energien.<br />

Standortfrage<br />

NRW wurde für viele zukunftsorientierte<br />

Unternehmen der ideale<br />

Standort. In 3 200 Firmen arbeiten<br />

rund 22 000 Beschäftigte an der<br />

Entwicklung und dem Einsatz von<br />

Technologien zur Erzeugung regenerativer<br />

Energie.<br />

Diese erzielen einen Umsatz von<br />

rund 5,5 Mrd. Euro. Die Unternehmen<br />

E.ON und RWE zählen zu den<br />

größten Energieversorgern weltweit.<br />

Auch wenn E.ON mit dem teilweisen<br />

Baustopp für das milliardenschwere<br />

Kohlekraftwerk in Datteln<br />

bei Müns ter Ärger hat. n<br />

Strukturwandel<br />

n Wurden 1970 noch 55,7% der<br />

Bruttowertschöpfung des Landes<br />

in der Industrie und nur 42,3% mit<br />

Dienstleistungen erarbeitet, so hat<br />

sich dieses Verhältnis bis 2009 mehr<br />

als umgekehrt.<br />

n Im Jahr 2009 dominierten<br />

in Nordrhein-Westfalen die<br />

Dienstleistungen mit 73,2% im<br />

Vergleich zu 26,2% der Industrie.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Regional-Special<br />

OP am offenen Herzen<br />

Herz-Rhythmus-Störung im Ruhrgebiet<br />

(Foto: Ralph Sondermann)<br />

Die neue Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihr Arbeitsminister Guntram<br />

Schneider müssen um die „Kohle“ bangen<br />

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Preisträger<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Keine der anderen, gerade auch der<br />

großen Montanregionen auf der Welt<br />

hat einen gleichermaßen klaren Weg<br />

in die Zukunft auf der Grundlage des<br />

industriellen Erbes angetreten. Das<br />

Gegenbild lieferte Amerika: „ghost cities“,<br />

Geisterstädte, die übrig bleiben,<br />

wenn der Bergbau aufhört. Wenn der<br />

Bergbau in NRW aufhört, könnten<br />

die Kohle-Ressourcen den Übergang<br />

in eine fossilfreie Energiewirtschaft<br />

erleichtern.<br />

Die Politik<br />

„Bei den erneuerbaren Energien<br />

steht NRW auf einem beschämen den<br />

12. Platz“, schimpfte Norbert Römer<br />

aus der SPD, jetziger Nachfolger von<br />

Hannelore Kraft als Vorsitzender der<br />

SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag<br />

vor seinem Aufstieg.<br />

Jetzt ist die Energiepolitik in den<br />

Händen von Rot-Grün. Ein Graben<br />

trennt die beiden in der Frage der<br />

Steinkohlesubvention. Für die SPD<br />

war immer klar: Sozialverträglichkeit<br />

vor Wirtschaftlichkeit, die Grünen<br />

wollen das „Ende der Epoche“.<br />

Es geht um die „Kohle“<br />

Römer und seine Chefin sehen<br />

sich am Anfang ihrer Regierungszeit<br />

gleich mit dem Entzug der<br />

gewohnten Infusion für die Region<br />

konfrontiert: Ende Juli überraschte<br />

die EU-Kommission das Kanzleramt<br />

in Berlin und auch die NRW-Regierung<br />

mit einem Beschluss, demzufolge<br />

die Subventionen für den Steinkohleabbau<br />

bis 2014 enden müssen.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />

Eine Überraschung, die es eigentlich<br />

gar nicht hätte geben dürfen, aber<br />

das Herz der Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft blutet. Sie erklärt<br />

den Vorschlag der EU-Kommission<br />

zum vorzeitigen Auslaufen der Betriebsbeihilfen<br />

für Steinkohlebergwerke<br />

für nicht akzeptabel. Für NRW<br />

geht es um sehr viel Geld.<br />

Kreislauf-Schock<br />

Der Kohlepfennig galt bis 1995. Seither<br />

wird aus dem Staatshaushalt subventioniert.<br />

Zwischen 1997 und 2006<br />

brachten der Bund für die Steinkohleförderung<br />

allein fast 30 Mrd. und<br />

NRW weitere fast 5 Mrd. Euro auf. Bisher<br />

wurde im „Kohlekompromiss“ bis<br />

2018 zusätzlich mit gut 10 Mrd. Euro<br />

gerechnet. Ist die Kreislauffunktion<br />

im Ruhrgebiet in Gefahr?<br />

Natürlich ist das ein Schreck in NRW.<br />

Arbeitsminister Guntram Schneider<br />

hat durchkalkuliert: „Wenn die Zechen<br />

schon 2014 stillgelegt werden,<br />

verlieren mehr als 23 000 Beschäftigte<br />

ihren Arbeitsplatz. Das hat katastrophale<br />

Auswirkungen insbesondere<br />

für das Ruhrgebiet und ist nicht<br />

hinnehmbar.“<br />

Andererseits<br />

Die Steinkohlenförderung in<br />

Deutschland ist international nicht<br />

wettbewerbsfähig. Steinkohle kann<br />

nur aus großen Tiefen gewonnen<br />

und ohne Probleme durch Importe<br />

ersetzt werden. Das rheinische Revier<br />

ist das größte Braunkohlerevier in<br />

Europa.


Regional-Special<br />

(Foto: obs/DSK)<br />

Die Steinkohle wird in Deutschland noch mit jährlich 2 Mrd.<br />

Euro subventioniert<br />

Durch den Verbund von Tagebau und Kraftwerk bieten Erzeugungsanlagen<br />

auf Braunkohlenbasis eine hohe Effizienz<br />

und ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Etwa ein<br />

Viertel des Strombedarfes der Bundesrepublik Deutschland<br />

wird durch Braunkohle gedeckt.<br />

Das größte Loch Europas<br />

Ein großer Eingriff in die Natur: Zwischen Bergheim und<br />

Jülich befindet sich der Braunkohletagebau Hambach, das<br />

„größte Loch Europas”. Auf einer Fläche von 85 Quadratkilometern<br />

dringen die Bagger in Tiefen von über 450 Meter vor,<br />

um die Kohle zu fördern. Der Eiffelturm würde in das Loch<br />

passen, und nichts von ihm würde herausschauen.<br />

In der Ebene der niederrheinischen Landschaft klaffen riesige<br />

Tagebaue. Dazwischen erheben sich – aufgeschüttet aus<br />

dem Abraum – bis zu 200 Meter hohe künstliche Hügel und<br />

Berge. Ganze Ortschaften müssen umgesiedelt werden; neue<br />

Landschaften mit Ackerbauflächen, Wäldern und Gewässern<br />

entstehen. Unausweichlich sind mit diesen Eingriffen in die<br />

Natur viele Probleme verbunden.<br />

Energiemix<br />

Die Stromerzeugung baut in Deutschland heute auf den<br />

„drei Säulen“ Braunkohle (23,5%), Steinkohle (20,1%) und<br />

Kernenergie (23,3%) auf. Erdgas trägt zu etwa 13,0% zur<br />

Strom erzeugung bei. Seit Mitte der 90er Jahre fördert die<br />

Bundesregierung die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien auf der Grundlage des Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetzes (EEG). Seitdem ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien stark angestiegen, besonders durch den<br />

Ausbau der Windenergie. Erneuerbare Energien tragen inzwischen<br />

zu 14,4% zur Strom erzeugung bei.<br />

Meinung in NRW<br />

Laut „Forsa“-Umfrage vor der NRW-Wahl im Mai steht das<br />

Bundesland, was die Zufriedenheit mit dem Einsatz von<br />

Landes- und Kommunalpolitikern für regenerative Energieträger<br />

anbelangt, im Ländervergleich lediglich auf dem vorletzten<br />

Platz.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Regional-Special<br />

(Quelle:UBA)<br />

Mit 81% äußerten mehr als vier Fünftel der Befragten in<br />

NRW die Erwartung an die politischen Vertreter, sich mehr<br />

für die erneuerbaren Energien zu engagieren.<br />

Rund 73% der NRW-Bürgerschaft bezögen den Strom des eigenen<br />

Anbieters am liebsten aus regenerativen Quellen.<br />

„Signifikant ist aber die Tatsache, dass mehr als 70% einen<br />

Solarpark akzeptieren, jeder Zweite eine Windenergieanlage<br />

und 40% eine Biomasseanlage. Mit weitem Abstand folgen<br />

Gas- (15%), Atom-(11%) und Kohlekraftwerke (4%)“, fasste<br />

Jan Dobertin, Geschäftsführer des Auftraggebers Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Erneuerbare Energie NRW zusammen.<br />

Aufgabe Mittelstand<br />

Ganz oben auf der Agenda für langfristig erfolgreiches<br />

Wirtschaften steht heute die Steigerung der Energieeffizienz.<br />

Durch sie kann der Mittelstand wichtige Wettbewerbsvorteile<br />

erzielen. Experten gehen davon aus, dass je nach<br />

Branche, Alter und Struktur eines Unternehmens kosteneffiziente<br />

Energieeinsparungen von 5 bis 40% möglich sind.<br />

Der Zukunftsmarkt erneuerbare Energien bietet mittelständischen<br />

Unternehmen die Chance, Energie für den Eigenbedarf<br />

oder den Markt zu produzieren. Während die Energiegewinnung<br />

aus fossilen Rohstoffen wie Kohle oder Gas von<br />

großen Konzernen dominiert wird, eröffnen regenerative<br />

Energien eine neue Dimension unabhängiger dezentraler<br />

Versorgung. Sprich: Der Mittelstand soll es richten.<br />

ABER<br />

„Es ist schon höchst bedauerlich, wenn man nicht mehr<br />

im eigenen Vorgarten experimentieren kann“, meint Per<br />

Nicolai Martens, Leiter des Instituts für Bergbaukunde in<br />

Aachen. Es gibt zu bedenken: Gerade auch die mittelständisch<br />

strukturierten Betriebe der deutschen Bergbautechniksparte<br />

genießen einen entscheidenden Standortvorteil:<br />

die Nähe zum Steinkohlenbergbau im eigenen Lande. Hier<br />

erhalten sie wichtige Impulse für Neuentwicklungen.<br />

Neben dieser Bedeutung als Versicherung für die Rohstoff-<br />

und Energieversorgung, neben seiner Bedeutung als<br />

wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder wird es schwieriger<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Regional-Special<br />

(Foto: Wikipedia/GFDL/CC/<br />

Maurice van Bruggen)<br />

werden, in diesem Segment Industrieaufträge<br />

zu bekommen. Es wird<br />

einen Wandel geben.<br />

„Es ist schon höchst<br />

bedauerlich, wenn man nicht<br />

mehr im eigenen Vorgarten<br />

experimentieren kann.“<br />

59<br />

Per Nicolai Martens, Leiter des<br />

Instituts für Bergbaukunde<br />

Dilemma<br />

Erneuerbare Energien sollen also<br />

entsprechend den Zielen der Politik<br />

und auch entsprechend der<br />

Meinung der Bürger einen zunehmenden<br />

Beitrag zur Strombereitstellung<br />

leisten. Ihr Anteil könnte<br />

laut einiger Politiker bis 2030 in<br />

Deutschland auf 50% steigen. Bis<br />

dahin braucht das Energie-Herz aber<br />

Die Energie aus dem Solarturm in Jülich reicht nicht für alle<br />

einen Bypass. Erneuerbare Energien<br />

können nur zu weniger als<br />

10% ihrer installierten Leistung als<br />

gesicherte Leistung gezählt werden,<br />

damit können sie, sofern keine ausreichenden<br />

Speicher existieren, zwar<br />

Brennstoffe ersetzen, aber praktisch<br />

keine Kraftwerke (notwendige Backup-Leistung<br />

zur Lastregelung und<br />

damit Netzstabilisierung).<br />

Studie<br />

Es gibt eine neue 32-seitige Studie<br />

„Kraftwerke 2020+“ – Kraftwerksoptionen<br />

für die Zukunft. 30 europäische<br />

Professoren gehen auch<br />

nach der Wirtschaftskrise und trotz<br />

aller Sparbemühungen von einer<br />

jährlichen EU-Stromproduktion von<br />

3 700 Mrd. kWh bis 2020 aus, plus


Regional-Special<br />

(Foto: Wikipedia/GFDL/CC/Maurice van Bruggen)<br />

Kugelhaufenreaktor im Forschungszentrum Jülich<br />

einem altersbedingten Ersatzbedarf<br />

von 800 Mrd. kWh. Dieser Zusatzbedarf<br />

kann über die drei Säulen dargestellt<br />

werden:<br />

n Kohleverbrennung und -vergasung,<br />

n erneuerbare Energien (im Wesentlichen<br />

Offshore-Wind und Solarenergie)<br />

n Kernenergieeinsatz.<br />

Was tun?<br />

Seit den 70ern heißt es: „Atomkraft?<br />

Nein Danke!“ Für erneuerbare Energien<br />

ist die Mehrheit, und umweltfreundliche<br />

Kohlekraftwerke mit<br />

CO2-Rückhaltung und CO2-Abscheidung<br />

sind in der Diskussion. Seit 14.<br />

Juli <strong>2010</strong> gibt es zwar einen neuen<br />

CCS-Gesetzentwurf. Dabei geht es<br />

um die Demonstration und die Anwendung<br />

dieser Technologien.<br />

Carbon Dioxide Capture and Storage<br />

(CSS) ist die Abscheidung von<br />

Kohlendioxid insbesondere aus<br />

Verbrennungs-Abgasen sowie dessen<br />

Injektion und behälterlose Lagerung<br />

in tiefen unterirdischen Gesteinsschichten<br />

auf unbegrenzte Zeit.<br />

Die Abtrennung von CO2 am Kraftwerk<br />

kann trotz langjähriger Erfahrungen<br />

mit der CO2-Abscheidung in<br />

der chemischen Industrie (speziell<br />

der CO2-Wäsche) noch nicht als zufriedenstellender<br />

Stand der Technik<br />

bezeichnet werden.<br />

Andere Technologien haben im Moment<br />

keine große Lobby, wie Recycling<br />

mit Wasserstoff zu Methanol.<br />

Die Methanolsynthese wurde in<br />

Verbindung mit dem Kugelhaufenreaktor<br />

als Energielieferant im Jülicher<br />

Forschungszentrum erprobt.<br />

Das Herz in NRW<br />

Zumindest für die Bergbautechnik<br />

bietet sich laut Internationaler Energieagentur<br />

bis zum Jahr 2030 allein<br />

auf dem Kohlesektor ein gewaltiger<br />

Markt mit einem weltweiten Investitionsbedarf<br />

von 400 Mrd. Euro.<br />

„Wissenschaftliche Einrichtungen<br />

und Bergbauzulieferunternehmen<br />

im Land entwickeln gemeinsam<br />

sehr erfolgreich zahlreiche und<br />

wegweisende Innovationen bis zur<br />

Marktreife“, betonte der nordrheinwestfälische<br />

Staatssekretär im<br />

Wirtschaftsministerium Jens Baganz<br />

auf der „bauma <strong>2010</strong>“ im April.<br />

Ganz stolz ist man auf die speziell in<br />

Nordrhein-Westfalen mit Erfolg eingesetzte<br />

Methangasverwertung.<br />

Sie trägt maßgeblich zur Erhöhnung<br />

der Bergbausicherheit und gleichzei-<br />

Weiß-Schwarz<br />

n „weißer Bereich“: aus der RAG<br />

Aktiengesellschaft ausgegliedert,<br />

heißt Evonik Industries AG mit Sitz<br />

in Essen, deutscher Mischkonzern,<br />

Geschäftsfelder Chemie, Energie<br />

und Immobilien, beschäftigte<br />

2009 rund 38 700 Mitarbeiter,<br />

Jahresumsatz 13,1 Mrd. Euro<br />

n „schwarze RAG“: fördert deutsche<br />

Steinkohle, wird subventioniert; ca.<br />

18 000 Bergleute, die etwa 13 Mio. t<br />

Steinkohle fördern<br />

(Quelle: Wikipedia)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Regional-Special<br />

Im eigenen Vorgarten<br />

tig zum Klimaschutz bei. Anlagen zur<br />

Grubengasverwertung werden mit<br />

deutscher Technologie bereits heute<br />

in zahlreichen Bergbauländern wie<br />

China, Russland und der Ukraine erfolgreich<br />

eingesetzt.<br />

Ziel ist es, neue Absatzmärkte für<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

weltweit zu erschließen und<br />

die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

für die Bergbauzulieferbranche<br />

zu sichern. Schwerpunkte der Aktivitäten<br />

sind Länder mit steigender<br />

Rohstoffproduktion wie China, Russland,<br />

Indien oder die Kontinente Australien,<br />

Nord- und Südamerika.<br />

Blaue Banane<br />

Der Verdichtungsraum „Blaue Banane“<br />

und mit ihm NRW steht heute<br />

(Quelle: UBA) (Foto: obs/RAG)<br />

in enger globaler Konkurrenz und<br />

Kooperation zu anderen Verdichtungsräumen<br />

in der Welt, etwa zu<br />

Boswash, zu Chipitts oder zu Sansan<br />

in den USA oder zu den großen Ballungsräumen<br />

an den Küsten und<br />

großen Flüssen Asiens.<br />

„So mancher postmoderne Kritiker<br />

sieht die Industriegesellschaft am<br />

Ende. Man muss nur auf die Schwellenländer,<br />

nach China, Indien oder<br />

Lateinamerika blicken, um sich über<br />

solchen Unsinn belehren zu lassen.<br />

Sie ist auch in Deutschland keineswegs<br />

zu Ende, ganz im Gegenteil, sie<br />

steht nur wirtschaftliche längst auf<br />

anderen Füßen“, meint Klaus Tenfelde,<br />

Direktor des Instituts für soziale<br />

Bewegungen. Glück auf! n<br />

Anette Runge<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Kultur I Lifestyle<br />

Welche Automobile liebt der Mittelstand?<br />

Der Stern und der Propeller waren<br />

es überraschenderweise nicht,<br />

sondern die Katze.<br />

Auf leisen Pfoten kommt sie daher<br />

und erfreut sich vor allem ihrer<br />

Seltenheit, denn ein Jaguar ist kein<br />

Premiumauto, was das deutsche<br />

Straßenbild überschwemmt,<br />

sondern ein individuelles, seltenes<br />

Gefährt, das umso mehr die<br />

Exklusivität seines Besitzers<br />

unterstreicht.<br />

Der Jaguar XF ist Cheflimousinensieger.<br />

Vorn wie ein fauchender<br />

Jaguar, hinten so schön geschnitten,<br />

dass sich viele fragten, ob es nicht<br />

der Austin Martin Rapid sei?<br />

Jedoch der Jaguar XF war eher auf<br />

dem Markt und hat das Bestreben<br />

der Limousinenbauer beflügelt,<br />

viertürige Coupès zu bauen.<br />

Der V6-Dieselmotor, eine Maschine<br />

mit 3,0 Litern Hubraum und 275 PS,<br />

ist die beste Antriebswahl. Mehr<br />

als 70 Prozent der XF-Käufer entscheiden<br />

sich für dieses Aggregat. In<br />

6,4 Sekunden von 0 auf 100, wirkt<br />

der Diesel wie ein Dampfhammer,<br />

sonst flüsterleise. Der XF Diesel<br />

liegt bei einem Normverbrauch<br />

von 6,8 Litern. Interiorseitig lieben<br />

Mittelständler das ausgewogene<br />

Verhältnis aus konservativen<br />

Materialien und Innovationen in<br />

Form und Funktion.<br />

VWs neuer SUV „Touareg” wirkt<br />

wesentlich gestreckter und somit<br />

schlanker als sein Vorgänger und ist<br />

dennoch wuchtig.<br />

Der Touareg wurde als schönster<br />

SUV gewählt, weil er Eleganz und<br />

Alltagstauglichkeit so wunderbar<br />

miteinander vereint. Keiner seiner<br />

Klasse ist so detailliert liebevoll und<br />

hochwertig im Innenraum gestaltet.<br />

Bentley innen und außen die<br />

neue sehr gefällige Design-Linie von<br />

Volkswagen spricht sehr an. Diese<br />

Touareg-Generation wurde in der<br />

Grundversion 208 Kilo leichter!<br />

Die serienmäßige Acht-Gang-Automatik<br />

und die Start-Stopp-Automatik<br />

machen den 3,0 Liter V6 TDI mit<br />

240 PS zum undurstigen Verbraucher<br />

mit 7,4 Litern pro 100 km als<br />

SUV. Auch als Hybrid wird der Touareg<br />

angeboten, und da schlagen<br />

vor allem die grünen Mittelstandsherzen<br />

höher.<br />

VWs Markenwelt in der Autostadt<br />

in Wolfsburg bietet die Möglichkeit,<br />

mit dem Touareg einen aufregenden<br />

Parcours zu fahren. Hier werden Erwachsene<br />

wieder zu kindlichen<br />

Abenteurern, und der SUV zeigt ansatzweise,<br />

was er alles kann.<br />

Das „Offroad-Fahrprogramm”, das<br />

via Knopfdruck das ABS, EDS und<br />

ASR auf den Geländeeinsatz abstimmt,<br />

den Bergabfahrassistent<br />

aktiviert und die Automatikschaltpunkte<br />

anpasst, begeistert.<br />

Das Audi A5 Cabriolet ist ein Meister<br />

der Emotion. Er ist das schönste<br />

Cabrio, aus einer gebogenen Linie<br />

geformt, hat er etwas Göttliches,<br />

denn es erinnert an die Schöpfung<br />

des Menschen aus einer Rippe.<br />

Formvollendet ist er der automobile<br />

Traum von Mann und Frau. Sein<br />

Stoffdach, dass sich in nur 15 Sekunden<br />

öffnet, sein Tagfahrlicht, sein<br />

für ein Cabriolet großer Kofferraum<br />

(320-380 Liter) und die optionale<br />

Kopfheizung würzen die Emotionen<br />

für den A5. Die stufenlose Multitronic-Automatik<br />

in Verbindung mit<br />

einem Sechszylinder-Diesel machen<br />

den Audi spurtstark und kräftig, bei<br />

6,2 Litern Verbrauch. Allerdings liegen<br />

hier die Benziner deutlich vorn<br />

in der Beliebtheit.<br />

Das hängt vor allem damit zusammen,<br />

dass Audi auch die Otto-Aggregate<br />

sehr benzinsparend entwickelt<br />

hat. Federung und Dämpfung wurden<br />

gegenüber dem Coupé spürbar<br />

komfortabler ausgelegt, da das Cabrio<br />

auch eher fürs gemütliche Gleiten<br />

gedacht ist, obschon auch in ihm<br />

die Verwandtschaft zum Sportcoupé<br />

nach wilderem Fahrstil schreit.<br />

Beim A5 Cabrio streitet man sich<br />

nicht mehr über Geschmack. Man<br />

ist sich einig – er ist aus der göttlichen<br />

Rippe von Audi.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Kultur I Lifestyle<br />

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, deshalb hat<br />

das INSTITUT für MARKEN- und KOMMUNIKATIONS-PSYCHO-<br />

LOGIE Berlin mittelständische Unternehmer und Manager<br />

befragt, welche Autos ihnen am besten gefallen.<br />

Cheflimousine, SUV-König, Cabriolet-Emotion und Arbeitsbiene<br />

waren die Unterteilung. Hier nun ein Extrakt aus dieser<br />

Umfrage: Design, Handling, Innovation, Qualität und die<br />

große Emotion, die ein Automobil ausmachen.<br />

(Fotos: Jaguar, VW, Audi, Opel, Prof. A. J. Garth, Archiv)<br />

Opel ist besser als sein Ruf. Zum<br />

Beispiel ist Opel ein zuverlässiger<br />

und großzügiger Hauptsponsor des<br />

Classic Open Air-Festivals am Gendarmenmarkt<br />

in Berlin. Und das<br />

Jahr für Jahr, egal was über Opel<br />

in den Zeitungen stand. Opel gibt<br />

damit den Veranstaltern Planungssicherheit,<br />

und das ist ein kostbares<br />

Gut, was relativ selten in der Sponsoringlandschaft<br />

geworden ist.<br />

Dieses Festival gilt als das Ereignis<br />

jedes Musiksommers in Berlin, und<br />

ich glaube, jeder Mensch, der Musik<br />

liebt, muss einmal dagewesen sein.<br />

In der traditionellen ersten Konzertnacht<br />

zum gelungenen Auftakt<br />

standen in diesem Jahr populäre<br />

Kompositionen aus Oper, Operette<br />

und Orchesterwerken auf dem<br />

Programm. Dem großen russischen<br />

Komponisten Tschaikowski war der<br />

darauffolgende Abend mit einer<br />

Auswahl aus seinen zahlreichen<br />

Sinfonien, Klavierkompositionen,<br />

Orchesterwerken und Balletten<br />

gewidmet. Dem folgte die große<br />

Berliner Swing-Nacht zum Thema<br />

„Glenn Miller und Friends“. Das Abschlusskonzert<br />

war die „Die große<br />

Nacht der Filmmusik“. Musik aus<br />

James Bond, dem schwedischen<br />

Film „Wie im Himmel“ und Erfolgsproduzent<br />

Mousse T. prägten diesen<br />

Abend. Alles in allem war das 19.<br />

Festival mit 32 000 Gästen und fünf<br />

ausverkauften Konzertabenden ein<br />

herausragender Jahrgang, der Maßstäbe<br />

für das 20-jährige Jubiläum im<br />

nächsten Jahr gesetzt hat.<br />

Gönnen Sie sich, lieber Leser, im<br />

nächsten Jahr eine Reise nach Berlin<br />

mit dem Ziel, beim Classic Open Air-<br />

Festival dabei zu sein.<br />

Die dazu passende Sinfonie ist der<br />

Opel Insignia.<br />

Opel hat mit diesem Modell zu seinen<br />

alten Markenwerten zurückgefunden.<br />

Opel stand für solide, zuverlässige,<br />

schöne Autos.<br />

Und der Insignia ist der beliebteste<br />

Außendienst-Wagen der Mittelständler,<br />

da er alle Eigenschaften<br />

für einen „Unterwegsler“ erfüllt. Ob<br />

Limousine oder Sports Tourer (Kombi),<br />

er muss zuverlässig, flexibel und<br />

ansehnlich sein. Ein modernes Design<br />

bei anmutiger Außenwirkung.<br />

Innen ist der Insignia ein „Verwöhner“,<br />

denn die fließenden Instrumentenanordnungen<br />

haben etwas<br />

sehr harmonisch-ausgewogenes für<br />

den Piloten. Die Design-Anmutung<br />

unterstreicht, dass der Insignia viele<br />

Facetten erfüllt, von Sportlichkeit<br />

bis Eleganz versteht der Wagen<br />

ebenso viel wie von Emotion und<br />

Treue. Dafür sorgten die Rüsselsheimer<br />

Ingenieure ohne Sparzwänge<br />

der GM-Mutter. Die Verarbeitungsqualität<br />

ist überzeugend.<br />

Damit ist der Opel Insignia ein Meister<br />

an Zuverlässigkeit und Qualität.<br />

Er ist mehr als nur alltagstauglich<br />

und alle, die diese Opel in ihren Flotten<br />

haben, schätzen sich glücklich,<br />

dass das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

so ausgewogen ist.<br />

Opel hat seit Marktstart in Europa<br />

(inkl. Deutschland) ca. 225 000 Insignia<br />

verkauft. In Deutschland liegen<br />

ca. 63 000 Bestellungen (bei 55 000<br />

verkauften Autos in diesem Jahr)<br />

vor. Dass ein Opel mal wieder die<br />

Herzen erobert, ist ein gutes Zeichen<br />

für die Marke mit dem Blitz, da sind<br />

sich viele Mittelständler einig. n<br />

Prof. A. J. Garth<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Leserbriefe<br />

Das P.T. Magazin ist das offizielle Maga zin<br />

des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister des Regie<br />

rungs be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />

Verlag:<br />

OPS Netzwerk GmbH<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig<br />

Tel. 0341 24061 - 00<br />

Fax 0341 24061 - 66<br />

E-Mail: info@op-pt.de<br />

Internet: www.pt-magazin.de<br />

Blitzer-Falle als<br />

Kassenschlager<br />

(Foto: © seedo/PIXELIO)<br />

General Manager:<br />

Petra Tröger<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V. i. S. d. P.)<br />

Autoren:<br />

Ullrich Rothe, Anette Runge,<br />

Thilo Spahl, Gunnar Sohn, Prof. Jörn<br />

Axel Meyer, David Ehmke, Dr. oec. habil.<br />

Jörg Schumann, Andreas Schultheis,<br />

Tobias Dietze, Dr. Johannes Fiala, Peter A.<br />

Schramm, Prof. Arnd Joachim Garth<br />

Regionalkorrespondent:<br />

Bernd Schenke<br />

Satz/Layout:<br />

Frank Heinitz (Satzleiter),<br />

Janine Huber,<br />

Thomas Nägler<br />

Anzeigenleitung:<br />

Petra Tröger (V. i. S. d. P.)<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 mal jährlich, Einzelpreis 3 ¡ inkl. 7%<br />

MwSt.; Abonnement 16 ¡ inkl. 7% MwSt.<br />

sowie inkl. Versand und Porto für 6 Ausgaben.<br />

Unser Magazin erhalten Sie in unserem<br />

Verlag sowie im Abo und in ausgewählten<br />

öffentlichen Einrichtungen.<br />

Mehrfachlieferungen auf Anfrage.<br />

Konditionen unter www.pt-magazin.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2010</strong>,<br />

gültig seit 01.10.2009.<br />

© <strong>2010</strong> OPS Netzwerk GmbH.<br />

Nachdruck nur mit schrift licher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />

die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor, Leserzuschriften<br />

bearbeitet zu veröffentlichen.<br />

Für unver langt eingesandte Manuskripte<br />

und für Anzeigeninhalte übernehmen<br />

der Verlag oder seine Mitarbeiter keine<br />

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Leser-Fax: P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 0341 240614/<strong>2010</strong><br />

- 66<br />

E-Mail: redaktion@op-pt.de<br />

Unser Leser Gerd Kaspari aus dem<br />

Münsterland fragte:<br />

„Am 6.8.<strong>2010</strong>, um 23:31 Uhr, also mitten<br />

in der Nacht, wurde ich am Stift<br />

Tilbeck bei Havixbeck mit 24 km/h<br />

zu schnell geblitzt. Ich hatte meinen<br />

Sohn aus dem Ferienlager abgeholt.<br />

Die Geldstrafe werde ich verkraften.<br />

Allerdings werden dadurch keine<br />

Fehler, geschweige denn Unfälle<br />

verhindert.<br />

In Holland dagegen sind vor Häusern<br />

auf Landstraßen, vor Kreisverkehren,<br />

vor dem Ortseingang, etc.<br />

immer dann Bodenwellen im Straßenbelag<br />

eingebaut, über die man<br />

nur mit 30 km/h fahren kann, wenn<br />

man spüren musste, dass ‚Vorsicht!’<br />

geboten ist. Geschwindigkeitsbegrenzungen,<br />

Überwachungen,<br />

Abzockblitzer sind dadurch nicht<br />

mehr nötig. Der Verkehr wird an<br />

gefährlichen Stellen durch bauliche<br />

Maßnahmen ausgebremst. Das<br />

kostet zwar erstmal Geld, dient aber<br />

der Verkehrssicherheit und hält<br />

die Motivation der Leistungsträger<br />

hoch, die bei 40 000 beruflichen<br />

Fahrkilometern jährlich häufig<br />

geblitzt werden.<br />

Volkswirtschaftlich betrachtet,<br />

gewinnen alle. Ich kann weiter zu<br />

Kunden fahren und Arbeitsplätze<br />

sichern. Unser System wird von<br />

unnötigen Schadensregulierungen<br />

und behördlicher Bürokratie entlastet.<br />

Wollen wir nicht von den<br />

Holländern lernen und endlich<br />

umdenken?“<br />

P.T. fragte im Bundesverkehrsministerium<br />

nach. Dieses antwortete:<br />

„Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt,<br />

die Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung<br />

in Deutschland sind<br />

vielfältig. Die für die Durchführung<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />

der Straßenverkehrs-Ordnung<br />

(StVO) zuständigen Länderbehörden<br />

haben nicht nur die Möglichkeit,<br />

Geschwindigkeiten durch Verkehrszeichen<br />

herabzusetzen und die<br />

Einhaltung der Geschwindigkeiten<br />

dann aus Gründen der Verkehrssicherheit<br />

durch Verkehrskontrollen<br />

sicherzustellen. Auch bauliche<br />

Maßnahmen wie z. B. das Aufbringen<br />

von sog. Warnschwellen zum<br />

Zwecke der Geschwindigkeitsabsenkung<br />

sind bei Bedarf zulässig.“<br />

Ingo Strater, Sprecher des Bundesverkehrsministeriums,<br />

Berlin<br />

Kommentar der Redaktion:<br />

In deutschen Ämtern sitzen keine<br />

Dummen. Da gibt es keine Irrtümer,<br />

sondern Absichten. Jährlich<br />

fließt ca. 1 Mrd. Euro Bußgeld in die<br />

kommunalen Haushalte. Den Vorwand<br />

liefert der Schutz der Bürger<br />

vor Gefährdung, obwohl andere<br />

Regelungen offenbar besser schützen<br />

würden. Auch die „unnötigen<br />

Schadensregulierungen“ verschaffen<br />

dem Fiskus sichere Einnahmen<br />

per Steuern und Sozialabgaben in<br />

Werkstätten und Versicherungen,<br />

während der fiskalische Mehrertrag<br />

durch „motivierte Leistungsträger“<br />

in der Zukunft liegt.<br />

Aus dieser Sicht ist auch „behördliche<br />

Bürokratie“ nie Arbeitsplatzvernichtung,<br />

sondern Arbeitsplatzsicherung<br />

– in den Amtsstuben.<br />

Woher soll der Amtsschimmel wissen,<br />

ob die „motivierten Leistungsträger“<br />

morgen tatsächlich mehr<br />

Arbeitsplätze schaffen werden, als<br />

heute durch Bürokratieabbau verloren<br />

gehen würden. Wenn diese<br />

Argumente Talkshows füllen, ohne<br />

dass Unternehmer wie unser Leser<br />

zur Diskussion geladen sind, leuchtet<br />

das auch Lieschen Müller ein.<br />

Oder? n


Leserbriefe<br />

Leserbriefe<br />

Leser-Telefon: 0341 24061-00 | Leser-Fax: 0341 24061-66<br />

Zu: „Das Ungeheuerliche“ (Heft 4/10)<br />

„Im Vorwort der aktuellen Ausgabe<br />

haben Sie die Situation perfekt auf<br />

den Punkt gebracht. Die Wahrheit<br />

will einfach keiner gerne wissen.“<br />

Hans Rüby, Winhöring<br />

Zu: „Vertrauen ersetzt Kontrolle“<br />

(Heft 4/10)<br />

Frank Heuer, Ingenieurbüro, Jena<br />

„Achim Kopp schildert ein wunderbares<br />

System. Zu jedem seiner<br />

Punkte beglückwünsche ich ihn.<br />

Das ist gut durchdacht und überzeugend<br />

praktiziert. Das funktioniert<br />

bei ihm besser als in jeder Familie.<br />

Das nenne ich Unternehmenskultur.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung<br />

ist die relativ kleine Mitarbeiterzahl<br />

von 30. Ich denke, dass bei einer<br />

wesentlich höheren Mitarbeiterzahl<br />

von mehreren hundert oder tausend<br />

Mitarbeitern andere Systeme notwendig<br />

werden.<br />

„Ich lese das P.T. Magazin, weil es zum kritischen Nachdenken herausfordert<br />

und dabei überzeugend ehrlich in der Argumentation ist. Es ist<br />

erfrischend unkonventionell in der Themenauswahl und -bearbeitung<br />

und klar und modern in der Gestaltung.“<br />

Christian Kalkbrenner, Bestseller-Autor,<br />

„Der Bambus-Code“, Lindau<br />

„Das P.T. Magazin liest sich kurzweilig, ist persönlich im Stil und kritisch.<br />

Interessant sind die Berichte und Anzeigen der vielen Mittelständler.<br />

Sie sind informativ und stellen ein gutes Medium dar, um neue<br />

Kontakte zu knüpfen.“<br />

Da würde ich den Satz ‚Vertrauen<br />

ersetzt Kontrolle’ austauschen<br />

durch zwei andere Sätze: ‚Kontrolle<br />

begleitet Vertrauen’ und ‚Kontrolle<br />

heißt: Ich interessiere mich für Deine<br />

Arbeit.’ In diesen Größenverhältnissen<br />

wäre Vertrauen ohne Kontrolle<br />

naiv. Wenn es aber dann wieder<br />

gelänge, große Einheiten in kleine<br />

Einheiten aufzugliedern (Dezentralisation<br />

mit Autonomie, Vertrauen<br />

und Verantwortung), dann kann<br />

‚Methode Kopp oder Knoblauch’ wieder<br />

wirken. Gestaltung und Organisation<br />

des Unternehmens und anderer<br />

Organisationen sind wichtige<br />

Aufgaben der Leitungsorgane.“<br />

Dieter Brandes, Hamburg<br />

Zu: „Auf dem Sonnendeck der Titanic“<br />

(Heft 3/10)<br />

„Wir brauchen dringend Menschen<br />

mit frischem SPIRIT und Unternehmergeist,<br />

die alles scheinbar<br />

Zwingende abklopfen und nichts<br />

selbstverständlich nehmen, die sich<br />

wirksam immunisieren gegen Kreativitätskiller,<br />

in allen Lebensbereichen<br />

und auf jeder Ebene politischer,<br />

gesellschaftlicher und wirtschaftlicher<br />

Macht.“<br />

Eckehard W. Rechlin, Hamburg<br />

Zu: „Bildung: Keine Besserung<br />

in Sicht“ (Heft 3/10)<br />

„Ein seltener Lichtblick im journalistischen<br />

Einerlei. Sie schreiben dort<br />

viel Wahres und Bedenkenswertes<br />

unter Aspekten, die so in den medialen<br />

Welten des Mittelstandes nicht<br />

bedacht werden. Der Verdacht liegt<br />

nahe – die deutsche Wirtschaft hat<br />

sich ihre Personalprobleme durch<br />

eine frauenzentrierte Bildungs­ und<br />

Ausbildungspolitik selbst geschaffen,<br />

und es ist gut, wenn dies einmal thematisiert<br />

wird.“<br />

Dr. Michael Kühnapfel, Fellbach<br />

65<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong>


Bewahrer<br />

der Schöpfung<br />

Der älteste Betrieb, der jemals Preisträger im Wettbewerb „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“ wurde, ist die Fessler Mühle aus<br />

Baden-Württemberg. Sie wurde erstmals 1396 in den Ortschroniken<br />

erwähnt. Mittelstand – das ist praktizierte Nachhaltigkeit. Im<br />

Sinne Joseph Alois Schumpeters (1883-1950) sind Mittelständler<br />

nicht „profitgierige“ Kapitalisten ohne alle Werte, sondern schöpferische<br />

Unternehmer, die über das eigene Leben und über die<br />

eigene Generation hinaus verpflichtet sind. Sie sind Zerstörer alter<br />

Zöpfe und trotzdem Bewahrer von Traditionen. Sie schaffen Lebenswerke,<br />

und sie achten das Lebenswerk anderer. Sie wissen,<br />

dass es nur einen Planeten und eine Menschheit gibt. Sie wirken<br />

als Bewahrer der Schöpfung. Ganz selbstverständlich. Ohne politisches<br />

Tamtam.<br />

Mittelstand schafft Sicherheit.


Quintessence – Bewahrer<br />

der Gesundheit<br />

Ein wohlverdienter<br />

Glücksfall<br />

Mit Weitsicht und<br />

Ideenreichtum<br />

Für das innovative Unternehmen im<br />

Allgäu sind Begriffe wie Ökologie,<br />

Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

keine Phrasen, sondern wichtiger<br />

Bestandteil der Firmenphilosophie. Der<br />

Finalist von 2009 heizt sein modernes<br />

Firmengebäude mit Erdwärme und erzeugt<br />

durch Photovoltaik mehr Strom<br />

pro Jahr, als effektiv verbraucht wird.<br />

Prävention, Steigerung der Vitalität<br />

und Optimierung der Gesundheit<br />

stehen im Mittelpunkt der Arbeit des<br />

Versandhändlers für Gesundheitsprodukte.<br />

Neu: Omega­3­DHA für Gehirn,<br />

Nerven und Herz, eine pflanzliche Alternative<br />

zu Fischöl. Da für die Produktion<br />

von Fischöl rund 50.000.000.000<br />

kg Fische verbraucht werden und die<br />

Weltmeere fast leergefischt sind, ist<br />

Omega­3­DHA ein zukunftsträchtiges<br />

und ökologisch sinnvolles Produkt.<br />

Empfohlen für alle, die täglich viel<br />

denken müssen – also auch für alle<br />

Unternehmer und deren Mitarbeiter!<br />

Beim Serumwerk Bernburg dreht sich<br />

alles um die Gesundheit: Mit rund<br />

600 Mitarbeitern im Firmenverbund<br />

gehört das 1954 gegründete Werk zu<br />

den wenigen eigenständigen Arzneimittelherstellern<br />

in Ostdeutschland.<br />

Zu seinen bekanntesten Produkten<br />

zählt das Erkältungsmittel Pulmotin.<br />

Darüber hinaus hat sich das 1992<br />

zur Aktiengesellschaft umgewandelte<br />

Unternehmen auf Infusionen und Dialyseprodukte<br />

spezialisiert. Mit Vitafusal<br />

wurde 2004 ein Weltspitzenprodukt<br />

zugelassen, welches derzeit in 40<br />

Ländern verkauft wird.<br />

Das Serumwerk Bernburg ist seit<br />

mehreren Jahren einer der Hauptsponsoren<br />

des Vereins „Jugend Aktiv Mitteldeutschland“.<br />

Verbunden mit dem<br />

breiten gesellschaftlichen Engagement<br />

vieler Mitarbeiter ist das Unternehmen<br />

ein Glücksfall für die ansonsten strukturschwache<br />

Region – ein Glücksfall,<br />

der hart erarbeitet und wohlverdient ist.<br />

Planung und Bau besonders energieeffizienter<br />

Anlagen, von der Kühlung<br />

bis zur Reinraumtechnik, ist das<br />

Geschäftsfeld der ONI­Wärmetrafo<br />

GmbH aus Lindlar (Nordrhein­Westfalen).<br />

Angefangen hat alles mit der Erfindung<br />

des weltweit ersten Wärmerückgewinnungssystems<br />

für Kunststoffmaschinen.<br />

Damit wurde kostenlose<br />

Abwärme aus Maschinen zu Heizwärme,<br />

die Heizöl oder Erdgas ersetzt.<br />

Auslöser war die für Unternehmensgründer<br />

und Geschäftsführenden<br />

Gesellschafter Wolfgang Oehm<br />

bereits seinerzeit erkennbare Problematik<br />

steigender Energiepreise.<br />

Aus kleinsten Anfängen hat er mit<br />

Weitsicht und Ideenreichtum ein 260<br />

Mitarbeiter starkes Unternehmen<br />

entwickelt, das heute von Kunden<br />

in mehr als 50 Ländern der Welt<br />

geschätzt wird.<br />

Quintessence Naturprodukte GmbH & Co. KG<br />

Wolfegger Straße 6 | 88267 Vogt<br />

Tel.: 0 75 29 ­ 973 730 | Fax 0 75 29 ­ 973 740<br />

info@natuerlich­quintessence.de<br />

www.natuerlich­quintessence.de<br />

Serumwerk Bernburg AG<br />

Hallesche Landstrasse 1<strong>05</strong> b | 06406 Bernburg<br />

Tel.: 03471 860­0 | Fax: 03471 860­130<br />

info@serumwerk.de<br />

www.serumwerk.com<br />

Wir nutzen Energie sinnvoll<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

Niederhabbach 17 | 51789 Lindlar<br />

Tel.: 02266 4748­0 | Fax: 02266 3927<br />

info@oni.de<br />

www.oni.de<br />

(Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Fotos: © M. Großmann/PIXELIO, eventDiary, Igor Pastierovic)


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setzen wir auf GOGREEN<br />

und auf stramme Waden.<br />

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