Transferleistungen für die Peripherie - Evangelisches Krankenhaus ...
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eko.expert I 5<br />
Maßnahmen gegen<br />
MRSA Infektionen<br />
Guter Schutz im EKO. nach<br />
niederländischem Vorbild<br />
Nachschulungen zu veranlassen. Unangemeldete Handabklatschkontrollen<br />
durch <strong>die</strong> Hygienefachkraft in den<br />
stationären Bereichen des Klinikums sind eine effiziente<br />
Maßnahme, um das Bewusstsein der Mitarbeiter für <strong>die</strong><br />
Beachtung der Händedesinfektionsmaßnahmen zu schärfen<br />
und <strong>die</strong> Effektivität der durchgeführten Schulungen<br />
zu vali<strong>die</strong>ren.<br />
Methicillin – resistenter Staphylococcus aureus<br />
(MRSA) sind gefürchtete Erreger nosokomialer<br />
Infektionen. In Deutschland beträgt 2008 <strong>die</strong><br />
Häufigkeit des Auftretens von MRSA 23,4 %. Im EKO.<br />
werden <strong>die</strong> Empfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI)<br />
aus den Jahren 1999 und 2008 genauestens umgesetzt<br />
und zudem durch weitere Maßnahmen ergänzt. In Anlehnung<br />
an das „Search and Destroy“-Konzept aus den Niederlanden<br />
werden derzeit alle potentiellen Trägergruppen<br />
bei den Patienten einem strukturierten MRSA Screening<br />
schon bei der stationären Aufnahme unterworfen. Somit<br />
werden konsequent ca. 14 % aller aufgenommenen Patienten<br />
durch ein mikrobiologisches Screening (Abstrich<br />
der Nasenvorhöfe sowie Abstrich von evtl. vorhandenen<br />
Wunden) erfasst und bei positivem Nachweis eines MRSA<br />
Trägerstatus einer strikten Isolation im stationären<br />
Bereich zugeführt.<br />
Die kulturelle MRSA Diagnostik (Dauer 24 Stunden) wird<br />
täglich, auch an Wochenenden und Feiertagen, im klinikeigenen<br />
Mikrobiologischen Institut durchgeführt und somit<br />
eine rasche Diagnostik und Befundübermittlung sichergestellt.<br />
Zusätzlich ist im Jahr 2008 eine molekularbiologische<br />
Schnelldiagnostik (MRSA-PCR) im EKO. eingeführt worden,<br />
als Voraussetzung für <strong>die</strong> risikolose Unterbringung von<br />
Patienten im intensivmedizinischen Bereich oder für <strong>die</strong><br />
Durchführung von Notfalloperationen.<br />
Das EKO. nimmt zudem seit 2006 an dem nationalen Erfassungssystem<br />
MRSA – KISS teil, dass derzeit ca. 300<br />
Kliniken miteinander vergleicht, hinsichtlich ihrer MRSA<br />
Häufigkeit und der Effektivität, der durchgeführten Screeningmaßnahmen.<br />
Jeder positive MRSA – Träger wird ausführlich<br />
dokumentiert und durch <strong>die</strong> Hygienefachkraft eine<br />
individuelle Isolation und Dokumentation der durchgeführten<br />
Dekontaminationsmaßnahmen veranlasst. Durch<br />
standardisierte Formblätter wird auch eine leitliniengerechte<br />
Information der Zieleinrichtung bei Entlassungen<br />
<strong>die</strong>ser Patienten durchgeführt. Ein wesentlicher Schwerpunkt<br />
des vorbeugenden Infektionsschutzkonzeptes im<br />
EKO. sind routinemäßig durchgeführte Hygieneschulungen<br />
bei allen Mitarbeitern, sowohl beim Pflegepersonal als auch<br />
den Ärzten. In allen Patientenzimmern, in den Patientenfluren<br />
sowie in den Eingangsbereichen sind Desinfektionsmittelspender<br />
installiert worden. Die Desinfektionsmittelverbräuche<br />
aller Abteilungen werden jährlich ausgewertet,<br />
um <strong>die</strong> Nutzung der Spendesysteme entsprechend den<br />
Hygienerichtlinien zu überprüfen und ggf. intensivierte<br />
Die kulturelle MRSA Diagnostik wird im klinikeigenen Mikrobiologischen<br />
Institut durchgeführt. – v. l.: Oberarzt Dr. Olaf Deppe<br />
und Ltd. MTA Hedda Stirner<br />
Ein hoher Stellenwert kommt ebenso der jährlichen Auswertung<br />
und Schulung des Antibiotika- Managementprogrammes<br />
zu, das sich durch eine indikationsbezogene<br />
Antibiotikaliste für <strong>die</strong> Initialtherapie von bakteriellen und<br />
Pilz-Infektionen auszeichnet und zusätzlich ergänzt wird<br />
durch regelmäßige infektiologische Seminare des Instituts<br />
für Mikrobiologie, <strong>die</strong> auch allen Ärzten anderer Kliniken<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Jährlich wird <strong>die</strong> abteilungsbezogene Keim- und Resistentstatistik<br />
allen Ärzten zur Verfügung gestellt und in abteilungsspezifischen<br />
Seminaren ausführlich erläutert. Ein jährlich<br />
durchgeführtes freiwilliges Programm zum MRSA –<br />
Personalscreening in den „Drehscheiben“ (Intensivpflegeeinheiten,<br />
Intermediate Care Station, Zentralambulanz)<br />
rundet den multimodalen Ansatz des im EKO. praktizierten<br />
Konzeptes zur Prävention von MRSA-Kolonisationen und<br />
-Infektionen effektiv ab. Die aktive Teilnahme an den Sitzungen<br />
des MRE Netzwerkes des Gesundheitsamtes<br />
Oberhausen ist zudem selbstverständlich.<br />
eko. kontakt<br />
Bei Fragen zum Thema steht Ihnen das Institut für<br />
Laboratoriumsmedizin und Klinische Mikrobiologie,<br />
Chefarzt Dr. Thomas Rieger, gerne zur Verfügung:<br />
thomas.rieger@eko.de oder unter 0208-881-3450.