PASSION
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TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
» Die Jäger erscheinen wehrlos, weil sie versuchen, den Zweck ihres<br />
Tuns zu verschleiern: Wer verschweigt, dass die Jagd auch Freude<br />
macht und Wildbret sehr fein schmeckt, hat schon verloren «<br />
einzufordern, die unseren über viele Generationen<br />
gewachsenen und bewährten Prinzipien genügen.<br />
Und die nicht nur kurzfristigen Mode-Trends folgen.<br />
Entlarvend für die meist oberflächliche Natur<br />
der Tierrechte-Debatte ist zum Beispiel die Forderung,<br />
Tierarten aus dem Jagdrecht zu entlassen. In<br />
Wahrheit sind dort zahlreiche Arten enthalten, die<br />
seit Jahrzehnten oder gar seit Generationen nicht<br />
mehr geschossen, sondern von den Jägern ganzjährig<br />
geschont werden. In solchen Fällen wird das<br />
Jagdrecht zum praktizierten Artenschutz – oft genug<br />
deutlich wirksamer als jagdfremde Schutzverordnungen,<br />
die das Aussterben in der Praxis oft genug<br />
nicht aufhalten.<br />
Wahr ist, dass den Jägern anvertraute Kreaturen<br />
nicht nur durch Verordnungen und Gesetze geschützt<br />
werden, sondern auch durch aktive Hege<br />
und Pflege. Das gilt auch für von der Jagd verschonte<br />
Arten, etwa für das Auer- und Birkwild,<br />
dessen Wiederansiedlung in Deutschland maßgeblich<br />
von den Jägern mitgetragen wird. Sicher auch<br />
in der Hoffnung, eines Tages wieder auf den Spielhahn<br />
oder gar den Auerhahn waidwerken zu dürfen,<br />
obwohl unsere Zivilisation diesen Vögeln ihren<br />
Lebensraum immer mehr verengt und auch mit<br />
Abgasen vergiftet hat.<br />
So wie der Mensch die Winterweide des Rotwilds<br />
in den Tälern zersiedelt hat, macht er ihnen<br />
DIE JÄGERSTIFTUNG NATUR + MENSCH<br />
Für den Einklang von Naturschutz und Naturnutzung<br />
Seit dem Jahr 2005 repräsentiert<br />
die „Jägerstiftung<br />
natur+mensch“ in besonderer<br />
Weise das gesellschaftliche Engagement<br />
der Jägerschaft, die sich<br />
vielfach in die Projekte der Stiftung<br />
einbringt und Beiträge zur<br />
Finanzierung leistet.<br />
Die Stiftung ist getragen von dem<br />
Grundgedanken, dass Naturschutz<br />
und Naturnutzung nicht getrennt<br />
voneinander betrachtet<br />
werden dürfen.<br />
Angesichts knapper werdender<br />
Ressourcen<br />
kann ein Naturschutz,<br />
der die Nutzung aus der<br />
Betrachtung ausklammert,<br />
nur sehr begrenzt<br />
Wirkung entfalten.<br />
Die Jägerstiftung entwickelt ihre<br />
Projekte im Dialog mit der Jägerschaft<br />
und anderen Naturnutzergruppen.<br />
Darin sieht sie ihre<br />
Stärke. Der Vorsitzende der Stiftung<br />
und Ehrenpräsident des<br />
Deutschen Jagdverbandes, Jochen<br />
Borchert, betont: „Fragen<br />
und Probleme rund<br />
um die Jagd greifen<br />
wir auf, die nicht unbedingt<br />
nur mit neuen Gesetzen<br />
geregelt werden sollten, sondern<br />
durch das eigenverantwortliche<br />
und ethische Verhalten der<br />
Jäger in Zusammenarbeit mit allen<br />
anderen Naturnutzern, den<br />
Landwirten, Grundeigentümern,<br />
Förstern, Fischern, Imkern und<br />
allen, die die Natur lieben und<br />
schützen wollen. Darauf sind die<br />
Projekte der Jägerstiftung ausgerichtet.“<br />
Vielfältige Projekte wie der Lernort-Natur-Koffer,<br />
der Waldrucksack,<br />
der Förderpreis Wildtierfreundliche<br />
Landwirtschaft, aber<br />
auch das Projekt Wald, Wild, Biologische<br />
Vielfalt sind Ausdruckskraft<br />
der intensiven Arbeit der Jägerstiftung.<br />
Seit Sommer 2012<br />
bietet die Kommunikationsinitiative<br />
„Natürlich Jagd“ zudem eine<br />
Plattform, um Themen rund um<br />
den ländlichen Raum an die breite<br />
Öffentlichkeit zu vermitteln.<br />
Tagesaktuell und multimedial ist<br />
„Natürlich Jagd“ neben den Verbänden<br />
und zahlreichen Interessenvertretern<br />
eine zweite Kommunikationsschiene<br />
für den ländlichen<br />
Raum und bietet ein starkes<br />
und informatives Netzwerk.<br />
Die Projekte der Jägerstiftung finanzieren<br />
sich zum größten Teil<br />
aus Spenden der Jägerschaft.<br />
www.jaegerstiftung.de<br />
BILD: JÄGERSTIFTUNG<br />
42 10/2014 Rotary Magazin