Epheser 6, 10-17 - Ispringen.elkib.de

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Kräfte zwischen Himmel und Erde zu beschwören und sich ihren Fähigkeiten auszusetzen oder gar zu unterwerfen. Fernöstliche Praktiken oder Metalle oder Steine in der Wohnung oder ... oder ... Das alles soll dazu verhelfen, böse Geister zu vertreiben und gute Geister heraufzubeschwören. Nun ja, vielleicht ist das mit den Kräften und Geistern und Gewalten zwischen Himmel und Erde gar nicht so lächerlich wie sich’s auf den ersten Blick anhört. Vielleicht haben wir über unseren Verstand nur keinen direkten Zugang zu dieser anderen geheimnisvollen Welt. Aber mein Gespür und meine Intuition, mein Gefühl und meine Seele, sie sprechen ja auch mit mir, und sie sind auch Antennen. Aus ihrer Sicht zeigt sich die andere Welt mit ihren Kräften – sowohl mit ihren bösen Kräften als auch mit ihren guten Mächten. Ich kenne z. B. die Erfahrung guten Mächten; manchmal nennen ich sie Engel: unerklärliche Behütung, wunderbare Bewahrung, geheimnisvolles, zufälliges (?) – Glück, wie die meisten sagen. Ich kenne die Erfahrung von sog. guten Fügungen; keiner hätt’s besser fügen können, aber wer ist’s gewesen? Einer von vielen guten Geistern, von denen man sagt, dass sie um Gottes Thron herum versammelt sind und ihm gehorchen und ihm dienen? Sie sind mir nicht fremd - die wunderbaren, unerklärlichen, guten Mächte und Kräfte zwischen Himmel und Erde. Ich schließe mich D. Bonhoeffer an – ihr kennt seine Worte: ‚Von guten Mächten treu und still umgeben ... wunderbar geborgen ... von guten Mächten!’ Aber ich kenne auch die anderen, verbunden mit der Erfahrung von satanischen Kräften, die Menschen in ihren Bann ziehen und aus ihnen Mordwerkzeuge machen. Ich kenne mörderische Kräfte und Mächte, die irgendwo im Schoß der Natur ruhen und plötzlich ausbrechen und Katastrophen hervorrufen. Ja, und genau so gut kenne ich auch die kleinen feindseligen Geister zwischen Himmel und Erde, die von uns Besitz ergreifen; die das menschliche und geschwisterliche Miteinander stören oder zerbrechen oder abtöten; Geister und Kräfte, die uns anheuern und uns in zwischenmenschliche Kleinkriege hineinführen, die kein Ende nehmen wollen und nicht eher ruhen bis der andere endlich kapituliert. Ihr Lieben, diese Kräfte und Mächte und Geister gehören zu meiner Lebensrealität dazu, und sie haben Namen wie z.B. Rechthabergeist oder Neidgeist; Überheblichkeitsgeist o- der Ungeduldsgeist; Besserwissergeist oder Egoismusgeist – solche u.v.a. Namen mehr. Sie sind die Kräfte und Mächte und Werkzeuge des Bösen! Und ich merke schon, wie die Welt und die Worte aus dem Epheserbrief uns heute einholen. Katastrophenmächte, Kleinkriegsgeister und Kriegstreiberkräfte – sie haben Macht und Einfluss auf uns Menschen, sie besetzen uns oder sie brechen über uns herein und nehmen uns in Besitz. Und das jämmerliche Ende vom Lied ihrer Herrschaft ist immer das Gleiche: BRUCH! Sie wollen nichts weiter als Bruch! Gemeinschaft soll zerbrechen, Frieden soll zerbrechen, Glauben soll zerbrechen, die Liebe soll zerbrechen und die Hoffnung soll zerbrechen; menschliche Freundschaft soll zerbrechen; Verständnis zwischen Völkern soll zerbrechen, und auch die Beziehung zu Gott soll zu Bruch gehen! Alles zerbricht, wo bösen Kräfte und Geister ihre Fühler nach uns ausstrecken und uns gewinnen. So gesehen sind für mich die Worte des Epheserbriefes mitten drin in unserer heutigen Realität zuhause. Wir mögen das Böse nennen wie wir wollen – ob Teufel oder Satan oder negative Energie – das spielt kaum eine Rolle. Aber es ist da, hat ungeahnte Kräfte und dienstbare Geister, die attackieren und zerstören wollen, die alles Gute zu Bruch bringen wollen. Auf diesem Hintergrund hören wir heute: „Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner
Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. ... Ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag – also im Ernstfall, wenn’s darauf ankommt - Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.“ Ihr Lieben, wie gut, dass hier nicht von der Waffenrüstung einer Armee die Rede ist, sondern von den Waffen Gottes. - Gottes Waffen rufen kein Blutvergießen hervor, und sie bedrohen nicht das Leben eines anderen. Es sind reine Abwehr-/Verteidigungswaffen, und sie bestehen nur aus Worten und Gesten; aus Worten und Gesten, die Bruchstücke wieder flicken wollen. Gottes Waffen haben nur die eine Bestimmung/Gesinnung, demjenigen wohl zu tun, der mit unter die Augen tritt. Gottes Waffen heißen Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden. „So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens.“ Gottes Wahrheit, Gottes Gerechtigkeit, Gottes Frieden – das sind seine Waffen, die er uns zur Verfügung stellt, um dieser Schöpfung wohl zu tun. Gottes Wahrheit ist: Gott war in Jesus Christus und hat sich in ihm mit der ganzen Schöpfung versöhnt. Du gehörst zu ihm! - Gottes Gerechtigkeit ist: Versöhnung statt Heimzahlung. Gott kennt Gnade. – Gottes Friede ist: Und wenn du wieder fällst, hebe ich dich wieder auf. Diese Waffen ziehen keinen Bruch nach sich, sondern Heilung von Zerbrochenem. Und diese Waffen besitzt nicht Gott allein, sondern er stellt sie uns zur Verfügung. „Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“ Der Schild und der Helm, der Glaube und die Heilgewissheit, die sollen uns schützen und bewahren, wenn Zweifel und Ungewissheiten, wenn Böses, wenn Ängste und Sorgen nach uns greifen. Dann soll unser Glaube, unsere Geborgenheit in Gottes Liebe, das soll uns schützen, dass wir nicht zerbrechen. Unser Glaube soll wie ein Schutzschild uns vor dem Zusammenbruch schützen; unsere Heilsgewissheit soll wie ein Helm uns vor Verzweiflung/Kopflosigkeit bewahren. Und „mit dem Schwert des Geistes“ – mit dem Wort Gottes sollen wir den Kräften entgegentreten, die Unfrieden wollen, die Gemeinschaft zerstören wollen, die Krieg anzetteln und führen wollen und die einfach nur Bruch hervorrufen wollen. Mit dem Schwert des Geistes, mit dem Wortlaut der heiligen Schrift, - nicht mit brutaler Schwertgewalt, sondern mit scharfsinniger biblischer Wortgewalt, auch so sollen und können Christen in dieser Welt wohl tun, all denen, die ihnen unter die Augen treten. Die Waffen Gottes, ihr Lieben, stehen uns zur Verfügung. Man kann sie – bildlich gesprochen - anlegen wie eine Rüstung, in die Hand nehmen wie einen Schild oder Schwert oder aufsetzen wie einen Helm. Und wenn mit diesen Waffen Gottes gekämpft wird, dann kämpft Gott selbst durch uns; dann wird Gemeinschaft wieder aufgebaut; Bruchstücke, Zerbrochenes wird wieder zusammengefügt; Rücksicht und Liebe gewinnen die Oberhand; Hoffnung ist stärker als Zweifel. Denn Gottes Wort und sein Wille wird ausgerufen und gelebt. Und die anderen Mächte und Kräfte und Geister, die können einem nur Leid tun, denn sie können gegen Gott und seine geistlichen Waffen nicht gewinnen. Amen.
Seite 1: Predigt über Eph 6, 10-17; 21. So.

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