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Naturpark Ötztal Jahresbericht 2008

Naturpark Ötztal Jahresbericht 2008

Naturpark Ötztal Jahresbericht 2008

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naturpark<br />

ötztal<br />

LEISTUNGSBERICHT <strong>2008</strong><br />

<strong>Naturpark</strong> Ötztal ∙ GF Thomas Schmarda ∙ Gurglerstraße 104 ∙ A-6456 Obergurgl<br />

Tel. +43 (0) 664 121 03 50 ∙ info@naturpark-oetztal.at ∙ www.naturpark-oetztal.at


Dem Berg ganz nah<br />

Impressum<br />

Herausgeber NATURPARK ÖTZTAL, Gurglerstr. 104, A – 6456 Obergurgl<br />

Inhalt/Layout/grafische Gestaltung innen Mag. Thomas SCHMARDA, NATURPARK ÖTZTAL<br />

Grafik Titelseite www.web-style.at<br />

Druck Agentur Klaus Egger<br />

Fotos Archiv NATURPARK ÖTZTAL<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 2/32 - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

„Erstaunen ist der Beginn der Naturwissenschaft“<br />

Aristoteles<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 3/32 - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. PROJEKTE<br />

1.1. Ziel NATUR & LANDSCHAFT<br />

1.1.1. NATURPARK ÖTZTAL - Erweitung<br />

1.1.2. Natura 2000 – Vegetationskartierung<br />

1.1.3. Engelswand<br />

1.1.4. Biosphärenpark Gurgler Kamm<br />

1.2. Ziel TOURISMUS & ERHOLUNG<br />

1.2.1. ARTeVENT – Natur, Skulptur, Literatur<br />

1.2.2. Archäologische Wanderwege<br />

1.2.3. Konzept Themenwege im NATURPARK ÖTZTAL<br />

1.2.4. Klettern & <strong>Naturpark</strong><br />

1.2.5. Erlebnisstraße Timmelsjoch<br />

1.2.6. <strong>Naturpark</strong> - Partnerbetriebe<br />

1.2.7. Wege/Bauten im <strong>Naturpark</strong><br />

1.2.8. <strong>Naturpark</strong>haus - Konzeptentwicklung<br />

1.3. Ziel UMWELTBILDUNG<br />

1.3.1. Veranstaltungsprogramm<br />

1.3.2. Ötztaler Ferientreff<br />

1.3.3. Engelswand - Veranstaltungen<br />

1.3.4. Nature Watch<br />

1.3.5. <strong>Naturpark</strong> - Familienfest<br />

1.3.6. Film Artenvielfalt<br />

1.3.7. Didaktische Mittel für Referenten<br />

1.4. Ziel FORSCHUNG<br />

1.4.1. Forschungskonzept NATURPARK ÖTZTAL<br />

1.4.2. Förderung Diplomarbeiten + Publikationen + Fachtagungen<br />

1.4.3. Naturkundliche Alleinstellungsmerkmale<br />

1.4.4. Projekt „Footprints“<br />

1.5. Ziel REGIONALENTWICKLUNG<br />

1.5.1. Direktvermarktung<br />

2. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

2.1. Marketingkooperation „Wertvoller denn je“<br />

2.2. Website<br />

2.3. Imageoffensive: Presseinfos, Fachartikel, Inserate, Vorträge, Banner<br />

3. LAUFENDE ARBEITEN/ ALLFÄLLIGES<br />

3.1. Anfragen, Networking<br />

3.2. Archivierung: Literatur, Fotos, Zeitungsartikel<br />

3.3. Praktikant<br />

3.4. Vereinsinternes<br />

3.5. ARGE <strong>Naturpark</strong>e, Schutzgebietsplattform Tirol<br />

3.6. Fortbildungen<br />

ANHANG 1: Öffentlichkeitsarbeit 08<br />

ANHANG 2: Veranstaltungsstatistik 08<br />

ANHANG 3: Ansprechpartner 08<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 4/32 - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

Zusammenfassung + Ausblick<br />

Vorliegender Leistungsbericht des Vereins NA-<br />

TURPARK ÖTZTAL stellt jene Initiativen und Projekte<br />

vor, die schwerpunktmäßig im Jahr <strong>2008</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit Organisationen und Einzelpersonen<br />

im Ötztal durchgeführt wurden. Alle<br />

Tätigkeiten für die Betreuung des NATURPARKS<br />

ÖTZTAL knüpfen an bereits laufende Aufgabenfelder,<br />

Maßnahmen und Projekte an. Die Tätigkeiten<br />

wurden vom hauptamtlichen Geschäftsführer<br />

und Schutzgebietsbetreuer in Abstimmung mit<br />

dem Vorstand des NATURPARKS ÖTZTAL abwickelt.<br />

Ein Praktikant unterstützte die Umsetzung der<br />

Maßnahmen in den Sommermonaten. Als Vorleistung<br />

für eine in Aussicht gestellte Ausweitung<br />

des <strong>Naturpark</strong>s auf alle Schutzgebiete im Ötztal<br />

wurden Aktivitäten im Bereich des gesamten<br />

Ötztales gesetzt.<br />

Die Projekte werden auf Basis der Qualitätskriterien<br />

des Landes Tirol für die Schutzgebietsbetreuung<br />

(5 Säulenmodell) geordnet dargestellt<br />

und beschrieben. Bei allen Aktivitäten wurde der<br />

Wert der Natur als Lebensgrundlage des Menschen<br />

in den Mittelpunkt gerückt.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit des NATURPARKS ÖTZTAL<br />

zielte auf die Schaffung eines verstärkten Umweltbewusstseins<br />

und die Steigerung der Sensibilität<br />

der Bevölkerung bzw. der Gäste gegenüber<br />

den Schutzgebieten im Ötztal. Dabei wurden die<br />

primären Ziele der Schutzgebietsbetreuung vermittelt.<br />

Das Kapitel Laufende Arbeiten/ Allfälliges stellt<br />

aktuellen Tätigkeiten dar. Ein funktionierender,<br />

laufender Betrieb ist die Basis für konkrete, konstruktive<br />

Kooperationen und zugleich aussagekräftiges<br />

Aushängeschild mit starker Wirkung<br />

nach außen.<br />

Seit Beginn der Schutzgebietsbetreuung im Ötztal<br />

sind gut 3 Jahre vergangen. Nach einer Phase<br />

des Aufbaus wurde mit der Phase der Etablierung<br />

des NATURPARKS ÖTZTAL begonnen. Einige<br />

Projekte wurden erfolgreich umgesetzt. Viele<br />

neue Aufgaben stehen für die kommenden Jahre<br />

noch an: So sollte der NATURPARK ÖTZTAL stärker<br />

in den Köpfe der Einheimischen verankert werden,<br />

das <strong>Naturpark</strong>-Angebot sukzessive verbessert<br />

und stärker vermarktet werden. Dabei gilt<br />

es bestehende Kooperationen auszubauen und<br />

noch stärker auch international zu vernetzen.<br />

Schlussendlich müssen auch neue Strukturen<br />

geschaffen werden.<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL bewegt sich…<br />

NATURPARK ÖTZTAL<br />

Mag. Thomas Schmarda<br />

Schutzgebietsbetreuer, Geschäftsführer<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL ist DIE Kompetenz- und Partnerinstitution<br />

im Bereich Natur und Umwelt im Ötztal.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 5/32 - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1. PROJEKTE<br />

1.1. Ziel NATUR & LANDSCHAFT<br />

1.1.1. NATURPARK ÖTZTAL - ERWEITERUNG<br />

Die Erweiterung des NATURPARKS ÖTZTAL auf alle<br />

Ötztaler Schutzgebiete wurde bereits im Winter<br />

07/08 von allen Ötztaler Gemeinden beschlossen.<br />

Ziel ist es das Prädikat NATURPARK als gemeinsames<br />

Dach für ALLE Ötztaler Schutzgebiete<br />

(RG Ötztaler Alpen – Anteil Sölden, LSG Achstürze<br />

– Piburger See, NSG Engelswand, GT Rauer<br />

Bichl, RG Stubaier Alpen - Anteile Umhausen und<br />

Längenfeld) zu erhalten. Durch die übergreifende<br />

Betreuung können u.a. eine koordinierte<br />

(touristische) In-Wertsetzung aller Ötztaler<br />

Schutzgebiete, ein größerer finanzieller Handlungsspielraum<br />

erreicht und folglich mehr Maßnahmen<br />

durchgeführt werden. Zudem ergeben<br />

sich durch die Zusammenführung der SG-<br />

Betreuungen LSG Achstürze Piburger See (Mag.<br />

K. Amprosi) und NATURPARK ÖTZTAL (Mag. T.<br />

Schmarda) personelle Synergien. Der erweiterte<br />

NATURPARK ÖTZTAL umfasst eine Flache von rd.<br />

510 km 2 und ist wäre der größte <strong>Naturpark</strong> Tirols<br />

und der 2. größten Österreichs.<br />

Der Antrag zur Erweiterung wurde durch den<br />

NATURPARK ÖTZTAL beim Amt der Tiroler Landesregierung<br />

am 31. März 08 deponiert. Der LR-<br />

Beschluss ist allerdings nach wie vor ausständig.<br />

Dies ist ärgerlich, da nun die Erwartungshaltung<br />

der Gemeinden, welche ohnehin nicht sehr<br />

leicht zu einem Unterstützungsbeschluss für den<br />

<strong>Naturpark</strong> zu gewinnen waren, nicht wirklich<br />

erfüllt werden konnte.<br />

Zudem waren damit für <strong>2008</strong> auch finanzielle<br />

Einbußen für den <strong>Naturpark</strong> verbunden. Beiträge<br />

des Landes, welche für die Betreuung der neuen<br />

Schutzgebietsanteile fließen würden, wurden<br />

nicht ausbezahlt. Damit könnte aber eine zusätzliche<br />

(Halbtags) MitarbeiterIn finanziert werden.<br />

Derzeit (Dezember 08) liegt der akkordierte Antrag<br />

beim zuständigen Naturschutz LR. Mit einem<br />

Regierungsbeschluss ist innerhalb des erstens<br />

Halbjahres 2009 zu rechnen.<br />

1.1.2. NATURA 2000 – VEGETATIONSKARTIERUNG<br />

Das Ruhegebiet Ötztaler Alpen ist zugleich ein<br />

von der europäischen Union ausgezeichnetes<br />

Schutzgebiet im Netzwerk Natura 2000. Dazu<br />

fordert die Europäische Union die Ausarbeitung<br />

von Maßnahmenplänen zum Erhalt eines dauerhaft,<br />

günstigen Zustand dieser Gebiete. Als Voraussetzung<br />

für einen fundierten Maßnahmenplan<br />

müssen grundsätzliche Biotopkenntnisse aus dem<br />

Gebiet erhoben werden. Unter Federführung von<br />

DI Dr. Michael Haupolter vom Land Tirol – Abteilung<br />

TIRIS wurden deshalb in Kooperation mit<br />

dem NATURPARK ÖTZTAL Ausschreibungsunterlagen<br />

zur flächendeckenden Vegetationskartierung<br />

des Natura 2000-Gebietes Ötztaler Alpen erarbeitet<br />

und öffentlich ausgeschrieben. Der Zuschlag<br />

des einjährigen Projektes erfolgte im Februar<br />

08 an die Osttiroler Firma Revital. Neben<br />

den kartografischen Auswertungen wurden im<br />

Sommer auch vor Ort Begehungen durchgeführt.<br />

Der Abschlussbericht zur Vegetationskartierung<br />

wird im Februar 2009 vorliegen.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 6/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

Da das Natura 2000-Gebiet Ötztaler Alpen auch<br />

aus vogelkundlicher Sicht höchst interessant<br />

ist (als EU-Vogelschutzgebiet gemeldet), wird im<br />

Jahr 2009 auch eine diesbezügliche Kartierung<br />

stattfinden.<br />

Diese gesammelten naturkundlichen Erkenntnisse<br />

stellen eine wertvolle Entscheidungsbasis für<br />

künftige Managementmaßnahmen des NATURARKS<br />

ÖTZTAL dar.<br />

1.1.3. ENGELSWAND<br />

Die markante Engelswand oberhalb des Weilers<br />

Platzl/ Lehn in der Gemeinde Umhausen ist seit<br />

2004 als europäisches Natura 2000 Schutzgebiet<br />

ausgezeichnet. Es erstreckt sich über eine Seehöhe<br />

von 950 – 1.500 Meter und besitzt eine<br />

Ausdehnung von 39,8 ha. Aus naturkundlicher<br />

Sicht ist die Engelswand ein außergewöhnlich<br />

reich gegliederter, naturbelassener Lebensraum<br />

für Felssiedler. Wärmeliebende Pflanzen wie<br />

Fetthenne (Sedum)-, Hauswurz (Sempervivum)-,<br />

Steinbrech (Saxifraga) - Arten sind hier im talnahen<br />

Bereich vorhanden. Am Fuß der Wand finden<br />

sich in den kieselhaltigen Schutthalden Pionierwälder<br />

mit Birke, Espe, Haselnuss, Lärche und<br />

Winterlinde. Diese Wälder besitzen einen sehr<br />

eigenständigen, landschaftsästhetischen und -<br />

prägenden Charakter mit großer Artenvielfalt.<br />

Über die Steuerungsgruppe Engelswand bestehend<br />

aus Vertretern der Gemeinde Umhausen,<br />

der zuständigen Agrargemeinschaft Östen,<br />

Grundbesitzer, der Bezirkslandwirtschaftskammer<br />

sowie Vertreter des Landes Tirol-Abteilung<br />

Umwelt werden die Schutzgebietsaktivitäten<br />

gemeinsam abgestimmt. Koordinator und Schutzgebietsmanager<br />

ist Mag. Thomas Schmarda.<br />

Durch seine Tätigkeit als GF des NATURPARKS ÖTZ-<br />

TAL ist eine koordinierte und abgestimmte Entwicklung<br />

des Schutzgebietes Engelswand im<br />

Schutzgebietesverbund Ötztal garantiert.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden unterschiedlichste Aktionen<br />

an der Engelswand durchgeführt. Eine Sitzung<br />

der Steuerungsgruppe fand am 09. April statt.<br />

Vordringlich aus der Sicht des Landes Tirol war<br />

die Schaffung einer Schutzgebietskategorie für<br />

die Engelswand auf Basis der Tiroler Landesgesetzgebung.<br />

Nach längerer Diskussion und Abstimmung<br />

mit den Betroffenen wurden die Engelswand<br />

als Naturschutzgebiet und zugleich<br />

die Erhaltungsziele für das Natura 2000-Gebiet<br />

Engelswand am 09.12.<strong>2008</strong> von der Tiroler Landesregierung<br />

verordnet. Mehrere Veranstaltungen<br />

für Kinder und Erwachsene und Öffentlichkeitsarbeit<br />

(Pressemitteilungen, Internet-<br />

Darstellung, Fotoarchiv) wurden durchgeführt<br />

(PKT. 1.3.3). Eine zentrale Maßnahme betraf die<br />

Beschilderung des Klettergartens Engelswand.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 7/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

Gemeinsam mit dem Ötztal Tourismus wurden<br />

die Schildinhalte erarbeitet, umgesetzt und am<br />

Parkplatz Engelswand sowie direkt unter der<br />

Wand aufgestellt. Die Örtlichkeit für ein Schild<br />

zur Engelswand an der Auffahrt zum Weiler Farst<br />

wurde im Rahmen einer Begehung festgelegt. Ein<br />

forstwirtschaftliches Projekt (Waldpflegekonzept<br />

2009 – 2013) wurde mit forstfachlicher<br />

Beratung der Bezirksforstinspektion Imst für das<br />

Natura 2000 Gebiet Engelswand samt Pufferzone<br />

Östenkar erarbeitet.<br />

1.1.4. BIOSPHÄRENPARK GURGLER KAMM<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL zeichnet seitens des Landes<br />

für die Entwicklung des UNESCO-<br />

Biosphärenparks Gurgler Kamm verantwortlich.<br />

Laut Sevilla-Strategie droht seit Jahren die<br />

Aberkennung des Prädikates. Bei einem Treffen<br />

bei Fr. LR Anna Hosp Anfang Februar mit allen<br />

zuständigen Institutionen (Land Tirol, Gemeinde<br />

Sölden, Universität Innsbruck, NATURPARK ÖTZTAL,<br />

Akademie der Wissenschaften) wurde grundsätzlich<br />

vereinbart das Label nicht „sterben“ zu<br />

lassen. Eine vom Land koordinierte Arbeitsgruppe<br />

mit Vertretern des Landes, der Universität<br />

Innsbruck, dem NATURPARK ÖTZTAL sowie der Akademie<br />

der Wissenschaften soll Vorschläge zur<br />

weiteren Entwicklung erarbeiten. Die Arbeitsgruppe<br />

tagte im Juli <strong>2008</strong>. Dabei erfolgten ein<br />

erster Meinungsaustausch sowie die Ausarbeitung<br />

möglicher Szenarien. Am 30. Oktober nahm T.<br />

Schmarda an der Sitzung des ÖAW zu den Österreichischen<br />

Biosphärenparks in Wien teil. Dort<br />

wurde der aktuelle Stand der Dinge zum Gurgler<br />

Kamm dargelegt. Parallel wurde von Dr. Hans<br />

Haid in Eigenregie versucht Stimmung für eine<br />

Biosfera Similaun zu machen. Ende des Jahres<br />

fand ein vom NATURPARK ÖTZTAL angeregtes Treffen<br />

von Vertretern der NATURPARKE ÖTZTAL und<br />

Kaunergrat statt, bei dem über einen grenzübergreifenden<br />

Biosphärenpark (zusammen mit dem<br />

NP Texelgruppe) nachgedacht wurde. In Abstimmung<br />

mit dem Land Tirol wird im Jahre 2009<br />

ein erster kartografischer Vorschlag für eine<br />

Neuabgrenzung des Biosphärenparks erstellt.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 8/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.2. Ziel TOURISMUS & ERHOLUNG<br />

1.2.1 ARTEVENT – NATUR, SKULPTUR, LITERATUR<br />

ARTeVENT ist eine themenverbindende Initiative<br />

zur Natur & Kultur, die im August im Bergsteigerdorf<br />

Vent durchgeführt wurde. Im Zentrum<br />

von ARTeVENT stand eine Buchausstellung gekoppelt<br />

mit einem hochkarätigen Rahmenprogramm<br />

(Vorträge, Lesungen, Themenwanderungen,<br />

Bildhauersymposium, etc.).<br />

ARTeVENT bot Interessierten die Gelegenheit,<br />

den grenzübergreifenden Natur- und Kulturraum<br />

Ötztaler Alpen auf vielfältige Art und Weise kennen<br />

zu lernen. Dabei wurden nicht nur bereits<br />

veröffentlichte Texte und Bücher aus dem Ötztal<br />

der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Auch<br />

neue Werke wurden im Rahmen des Literaturwettbewerbs<br />

„65 km Bruchstücke der Wirklichkeit:<br />

Das Tal“ vorgestellt und prämiert.<br />

Ennemoser als Koordinator des Symposiums, Peter<br />

Berger aus Deutschland sowie Norbert Maringer<br />

aus Österreich bearbeiteten auf Barteb´ne<br />

oberhalb von Vent teils tonnenschwere Gesteinsblöcke.<br />

3 Wochen hindurch arbeiteten die<br />

Künstler an ihren Werken und konnten aufgrund<br />

der Nähe zum beliebten Wanderweg nach Rofen<br />

viele Kontakte mit Einheimischen und Gästen<br />

knüpfen.<br />

Am 17.08. fand die Wanderung auf den Wilden<br />

Mann oberhalb von Vent statt. Die Bergmesse,<br />

geleitet vom ehemaligen Venter Pfarrer Gleinser<br />

und untermalt vom Längenfelder Fischbachchor,<br />

begeisterte ca. 100 Einheimische und Gäste.<br />

Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag neben der Auseinandersetzung<br />

zeitgenössischer AutorInnen mit<br />

dem Thema Berg und Tal auf dem Ötztaler Bildhauersymposium,<br />

das nach mehreren Jahren auf<br />

der Gampe Alm in Sölden nun seinen Platz in<br />

Vent gefunden hat.<br />

ARTeVENT ist ein Projekt, das erstmals in dieser<br />

Form im Ötztal versucht in der Darstellung des<br />

Natur- und Kulturraumes Ötztaler Alpen eine<br />

Brücke zwischen Natur, Literatur und bildender<br />

Kunst zu bauen. Neben dem NATURPARK ÖTZTAL,<br />

der die interne Koordination, die Bewerbung<br />

(ANLAGE) der naturkundlichen Veranstaltungen<br />

sowie die buchhalterische Abwicklung des Projektes<br />

übernahm, beteiligten sich an ARTeVENT<br />

08 auch der Ötztal Tourismus, Pro Vita Alpina,<br />

die Bücherei Sölden, Gerbert Ennemoser vom<br />

Bildhauersymposium und die Erwachsenenschule<br />

Sölden.<br />

Insgesamt wurden in der Zeit vom 1. bis 30. August<br />

14 Veranstaltungen durchgeführt.<br />

Im Zentrum von ARTeVENT stand die Buchausstellung<br />

in der Sportalm/Vent vom 19.-30.08.<br />

Bei der Eröffnungsfeier am 19.08. konnten die<br />

Veranstalter viele interessierte Besucher willkommen<br />

heißen. Die Ausstellung war täglich von<br />

10.00 – 18.00 Uhr geöffnet und wurde in Zusammenarbeit<br />

mit der Buchhandlung Morawa aus<br />

Innsbruck organisiert. Die Begeisterung der Besucher<br />

hielt über die gesamte Ausstellungsdauer<br />

an. Täglich trafen sich Menschen um neue Informationen<br />

zu bekommen und um sich bei der Lektüre<br />

der ausgestellten und zum Verkauf angebotenen<br />

Werke für die Veranstaltungen einzustimmen.<br />

Die angebotene Lektüre umfasste neben<br />

den Werken der in Vent präsenten AutorInnen,<br />

Informationen über Natur, Geschichte, Geologie,<br />

Karten, Sagen, Märchen, Belletristik und Fachzeitschriften<br />

zum Ötztaler Natur- und Kulturraum.<br />

Zudem wurden der breiten Öffentlichkeit<br />

Mit der Eröffnung des Bildhauersymposiums am<br />

02.08. wurde gleichzeitig der Startschuss zur<br />

ARTeVENT 08 gegeben. Die Bildhauer Gerbert etliche Diplom- und Forschungsarbeiten mit Ötz<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 9/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

talbezug zur Durchsicht präsentiert. Eine gemütliche<br />

Lesecke lud zum verweilen ein. Insgesamt<br />

besuchten rund 400 Personen die Verkaufsausstellung.<br />

Weitere Vorträge, Buchpräsentationen, Lesungen<br />

und Veranstaltungen waren: 19.08. Vortrag<br />

„Ötztal - Genusswandern mit allen Sinnen“ mit<br />

Peter Freiberger; 21.+22.08.: Lesung und literarische<br />

Wanderung „Vom Wandern – neue Weg<br />

zu einer alten Kunst“ mit Ulrich Grober; 22.08.<br />

Vortrag „Klimawandel – warum Ötzi sterben<br />

musste“ von Roland Psenner; 26.08. Vortrag und<br />

literarische Wanderung „Wege der Schafe“ mit<br />

Hans Haid; 26.08. Literatur im Bus – Lesung im<br />

öffentlichen Verkehrsmittel mit Rosina Prantl<br />

und Hans Haid; 29.08. Lesung zum Thema „Erinnern<br />

– Gegenwart im Vergangenen“ von Wortraum/Turmbund.<br />

Der 1. Ötztaler Literaturwettbewerb wurde von<br />

Pro Vita Alpina koordiniert und unter dem Titel<br />

„65 Kilometer Bruchstücke der Wirklichkeit:<br />

das Tal“ ausgeschrieben. 361 Einreichungen aus<br />

Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Ungarn,<br />

Russland und Jamaika wurden unter Aufsicht<br />

von Pro Vita Alpina durch eine internationale<br />

Fachjury begutachtet. Siegerin des Literaturwettbewerbs<br />

wurde Selma Mahlknecht aus<br />

Meran mit dem Text „Vom Kommen, Gehen,<br />

Bleiben, vielleicht“. Die Lesung der Siegertexte<br />

und die Preisverleihung am 30.08. war zugleich<br />

der fulminante Abschluss von ARTeVENT 08.<br />

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ARTeVENT<br />

wurden ca. 1.500 Leute angesprochen. Das äußerst<br />

positive Medienecho als auch die<br />

Rückmeldungen der Einheimischen und Gäste<br />

lassen auf eine weitere Auflage von ARTeVENT<br />

für das Jahr 2009 hoffen.<br />

1.2.2. ARCHÄOLOGISCHE WANDERWEGE<br />

Das Ötztal bietet reichhaltige kulturhistorische<br />

Schätze. Einige wissenschaftlich beforschte Fundorte<br />

(z.B. Ötzi-Fundort, Hohler Stein nahe Vent,<br />

Beilstein) belegen eindrucksvoll die damaligen<br />

Lebensumstände unmittelbar nach der letzten<br />

Vereisungsperiode. Die sukzessive Besiedelung des<br />

Tales sowohl von Süden als auch von Norden und<br />

die über die Jahrhunderte gewachsene bäuerliche<br />

Struktur hinterließen im Tal eine Vielzahl kulturell<br />

bemerkenswerter Strukturen.<br />

Im Rahmen eines INTERREG-Projektes (1998)<br />

wurde ein Leitsystem aus kupfernen Stelen an<br />

archäologisch interessanten Orten in der Region<br />

Ötztaler Alpen, nämlich im Nordtiroler Ötztal<br />

und Südtiroler Passeier- und Schnalstal, installiert.<br />

Diese Stelen wurden entlang von Wanderwegen<br />

aufgestellt, die gesondert als A-Wege<br />

(Archäologische Wege) markiert und im Rahmen<br />

einer Publikation beschrieben wurden.<br />

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche<br />

neue archäologische Forschungsergebnisse für<br />

Lokalitäten im Ötztal erarbeitet. Aufgrund des<br />

rauen hochalpinen Klimas sind zudem viele Stelentexte<br />

arg in Mitleidenschaft gezogen und unlesbar<br />

geworden. Auch die damals erarbeitete<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 10/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

Stelen-Leitsystems im Bereich des Ötztales erschien<br />

deshalb in Abstimmung mit allen Beteiligten<br />

sinnvoll.<br />

Publikation ist vergriffen. Eine angemessene<br />

Revision, Aktualisierung bzw. Optimierung des<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde seitens des NATURPARKS ÖTZ-<br />

TAL das Projekt „Archäologische Wanderwege<br />

im Ötztal <strong>2008</strong> – 2010“ ausgearbeitet. Neben<br />

der Aktualisierung der Stelentexte an bestehenden<br />

Stelen werden neue archäologisch bedeutsame<br />

Örtlichkeiten mit Stelen ausgestattet.<br />

Nach Abschluss des Projektes soll das System<br />

rund 40 Stelen im Ötztal umfassen. Ein Archäologischer<br />

Rundwanderweg (Obergurgl - Beilstein<br />

- Küppele – Haglen – Soom – Obergurgl) wird errichtet.<br />

Regionsspezifische Informationsflyer zu<br />

den Wanderwegen sowie eine populärwissenschaftliche<br />

Publikation werden erarbeitet. Zudem<br />

steht auch Geld für archäologische Forschung<br />

zur Verfügung. Als verlässlicher Partner<br />

bei der Projektumsetzung konnte der Hochgebirgsarchäologe<br />

Dr. Alexander Zanesco gewonnen<br />

werden. Das Projekt „Archäologische Wanderwege<br />

im Ötztal <strong>2008</strong> - 2010“ wird in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ötztal Tourismus umgesetzt<br />

und von LEADER teilfinanziert.<br />

1.2.3. KONZEPT THEMENWEGE IM NATURPARK ÖTZTAL<br />

Durch attraktive Themenwege wird die Natur<br />

(und Kultur) vor Ort leichter erlebbar gemacht<br />

und verständlicher vermittelt. Der NATURPARK<br />

ÖTZTAL sieht es als seine Aufgabe (Zielsäule 2:<br />

Förderung des Tourismus) naturkundliche Themenwege<br />

im gesamten Tal in den nächsten Jahren<br />

sukzessive umzusetzen. Dabei ist es einerseits<br />

wichtig nicht zu viele Themenwege zu gestalten<br />

(pro Ort max. ein Themenweg) und andererseits<br />

auch thematisch unterschiedliche Wege<br />

im Tal zu kreieren – je nach naturkundlicher<br />

Stärke der Örtlichkeit. Als erster Schritt für ein<br />

umfassendes Konzept Themenwege im NATUR-<br />

PARK ÖTZTAL wurde gemeinsam mit dem Ötztal<br />

Tourismus alle bestehenden Themenwege und -<br />

projekte im Ötztal samt möglichen Maßnahmen<br />

und Kosten erhoben. Insgesamt wurden über 25<br />

Themenweg(projekte) identifiziert. In einem<br />

weiteren Schritt wurde eine Prioritätenliste für<br />

die Umsetzung des Konzeptes erstellt. Von Seiten<br />

des NATURPARK ÖTZTAL wird primär ein Naturbeobachtungsweg<br />

im Bereich Hoher Nachtberg/<br />

Sölden, ein Gletscherweg Hohe Mut/Obergurgl<br />

sowie die Aktualisierung der geologischen Themenwege<br />

in Sautens und Winkelberg vordringlich<br />

gesehen. Diese Themenwege sollen projektiert,<br />

mit den Verantwortlichen abgestimmt und<br />

im Laufe des Jahres 2009 umgesetzt werden.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 11/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.2.4. KLETTERN & NATURPARK<br />

Bereits im Jahr 2007 besuchte der NATURPARK<br />

ÖTZTAL alle 11 Klettergärten im Ötztal und verfasste<br />

zu jedem Klettergarten Textblöcke zu<br />

interessanten Pflanzen und Tieren. Diese Informationen<br />

flossen nun in die Gestaltung der<br />

Schilder ein, die in Zusammenarbeit mit dem<br />

Ötztal Tourismus im Laufe des Jahres aufgestellt<br />

wurden. Der NATURPARK ÖTZTAL war bei der layouttechnischen<br />

Abstimmung eingebunden und<br />

konnte so die Inhalte gut positionieren.<br />

1.2.5 ERLEBNISSTRAßE TIMMELSJOCH<br />

Die Timmelsjochstraße wird anlässlich ihres 50-<br />

jährigen Bestehens im Jahre 2009 aufgewertet.<br />

Im Rahmen eines länderübergreifenden INTER-<br />

REG-Projektes werden an der Straße auf österreichischem<br />

Staatsgebiet Informationsstationen<br />

entstehen. Auf der Passhöhe wird ein moderner<br />

Schauraum über die Geschichte der Timmelsjochstraße<br />

informieren. Im Bereich der Timmelsbach<br />

- Brücke wird das Thema Archäologie,<br />

Schmugglerwege und Ötztaler Urwege dargestellt.<br />

An der Mautstelle nahe Hochgurgl entsteht<br />

ein moderner Infopoint mit naturkundlichen<br />

Informationen zum Gebiet. Der NATURPARK<br />

ÖTZTAL hat weitere Informationen (Texte, Fotos)<br />

für die Tafelgestaltung an die Timmelsjochstrassen<br />

AG übermittelt. 2009 sollen die Bauarbeiten<br />

und Beschilderung beginnen.<br />

1.2.6. NATURPARK – PARTNERBETRIEBE<br />

<strong>Naturpark</strong> Partnerbetriebe sind Botschafter des<br />

<strong>Naturpark</strong>s bei den Gästen. Diese ausgewählten<br />

Betriebe müssen bestimmte Kriterien einhalten.<br />

Als <strong>Naturpark</strong>-Partnerbetriebe können sie allerdings<br />

mit einem speziellen <strong>Naturpark</strong>-Service bei<br />

ihren Kunden punkten. Umgekehrt kann der NA-<br />

TURPARK ÖTZTAL mit gezielten Partnern erfolgreicher<br />

zusammenarbeiten und erhält u.a auch<br />

mehr finanziellen Spielraum.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden die Kriterien für <strong>Naturpark</strong>-<br />

Partnerbetriebe auf Tirolebene akkordiert und<br />

konkretisiert. So muss der jeweilige Betrieb beispielsweise<br />

seine Gäste über den jeweiligen <strong>Naturpark</strong><br />

intensiv informieren, einen Ansprechpartner<br />

nennen und verpflichtend an Schulungen<br />

teilnehmen. Auch regionale Produkte muss der<br />

Betrieb in seiner Angebotspalette haben. Zudem<br />

ist ein finanzieller Bettenbeitrag zu bezahlen.<br />

Umgekehrt garantiert der NATURPARK ÖTZTAL eine<br />

starke Bewerbung der Partnerbetriebe sowie die<br />

Organisationen von Fortbildungen für die Partnerbetriebe.<br />

Als echte Besonderheit können<br />

Gäste von <strong>Naturpark</strong>partnerbetrieben alle <strong>Naturpark</strong>-Veranstaltungen<br />

frei besuchen. Im Jahr<br />

2009 wird die Angebotsgruppe <strong>Naturpark</strong> Partnerbetriebe<br />

implementiert und sukzessive umgesetzt.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 12/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.2.7. WEGE/BAUTEN IM NATURPARK<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL setzte sich für eine naturnahe<br />

Erholung im Gebiet ein. Wandern ist DIE<br />

Betätigungsform, bei der ein intensives Naturerlebnis<br />

möglich ist. Grundvoraussetzung für genüssliches<br />

Wandern ist eine gutes, den Bedürfnissen<br />

des Menschen entsprechend ausgebautes<br />

Wegenetz im Gebiet. Seit mehreren Jahren gibt<br />

es die Aktion „Pro Vent“. Ötztal Tourismus,<br />

Gem. Sölden und die Sektionen des DAV und<br />

OeAV im Gebiet haben sich zusammengeschlossen<br />

mit dem Ziel das bestehende Wegenetz koordiniert<br />

und sukzessive herzurichten.<br />

Eine eigene „Arbeitspartie“ mit bis zu 5 Arbeitern<br />

ist im Gebiet im Sommer unterwegs. Jeweils<br />

im Herbst wird im Rahmen eines Treffens<br />

Rückschau gehalten. Zugleich werden die Maßnahmen<br />

für das kommende Jahr besprochen.<br />

Der NATURPARK kann sich bei diesem jährlichen<br />

Arbeitstreffen einbringen.<br />

Zudem unterstützte der NATURPARK ÖTZTAL die<br />

Antragsteller (meist Ötztal Tourismus) bei Wegprojekten<br />

im Bereich Obergurgl (Weg von Top<br />

Mountain Star ins Königstal) bzw. Sölden (Windachtal<br />

– Verbindungsweg Hochstubai - Hildesheimerhütte).<br />

Bei Lokalaugenscheinen wurde im Rahmen der<br />

naturschutzrechtlichen Bewilligungen die Meinung<br />

des <strong>Naturpark</strong>s dargelegt und eine Art<br />

„Vermittlerfunktion“ wahrgenommen. Die Kooperation<br />

mit der Weggemeinschaft Pro Vent<br />

wird im Jahr 2009 weitergeführt, eine verstärkte<br />

Kooperation mit den Hütten wird angestrebt.<br />

Das Horlachtal östlich von Niederthai/Umhausen<br />

ist ein beliebtes Erholungsgebiet und liegt inmitten<br />

des NATURPARKS ÖTZTAL. Eine ausgebaute<br />

Forststraße erschließt den Großteil des Tales. In<br />

den letzten Jahren entwickelte sich ein „Wildwuchs“<br />

an ungeregelten, teils unberechtigten<br />

Taxi- und Privatfahrten. Im Sinne eines Verkehrskonzeptes<br />

zum Wohle der Natur und Menschen<br />

setzte sich der NATURPARK ÖTZTAL bei der<br />

zuständigen Behörde für die Einführung eines<br />

regelmäßigen Shuttledienstes Niederthai –<br />

Larstigalm ein.<br />

Der Bau der Hohen Mut Alm im Winter 07/08<br />

verursachte eine große Menge an windverwehtem<br />

Baumüll, der eine erhebliche Verschmutzung<br />

im benachbarten Rotmoos- und Gaisbergtal<br />

bewirkte. Da die effektiven Verursacher des Baumülls<br />

nach mehrfacher Aufforderung nur langsam<br />

und zögerlich mit der Entsorgung des Mülls begannen,<br />

wurde seitens des NATURPARKS ÖTZTAL der<br />

Alpenschutzverband kontaktiert. Der Alpenschutzverband<br />

ist auf die Säuberung der alpinen<br />

Landschaft spezialisiert und hatte über den<br />

Sommer auch mehrere Tage in Obergurgl für<br />

Arbeiten an der Langtalereckhütte reserviert.<br />

Nach konkreter Rücksprache mit Herrn Lorenz<br />

Petter vom Alpenschutzverband konnte die ehrenamtliche<br />

Säuberung des Gebietes rund um die<br />

Hohe Mut erreicht werden. Insgesamt wurde<br />

mehr als eine Tonne Material entsorgt.<br />

Die Agrargemeinschaft Niedertal möchte im Jahr<br />

2009 eine neue Schäferhütte bei der Örtlichkeit<br />

Kaser im Niedertal bauen. Der NATURPARK ÖTZTAL<br />

war bei der naturkundlichen Grundlagenerhebung<br />

als Basis für ein naturschutzfachliches Gutachten<br />

behilflich. Der Erhalt der jahrhunderte<br />

alten Tradition des Schaftriebs über die Jöcher<br />

ist dem NATURPARK ÖTZTAL ein großen Anliegen.<br />

Entsprechend müssen auch die infrastrukturellen<br />

Voraussetzungen für dessen Erhalt unter Berücksichtigung<br />

der naturkundlichen Aspekte geschaffen<br />

werden.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 13/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.2.8. NATURPARKHAUS - KONZEPTENTWICKLUNG<br />

Ein <strong>Naturpark</strong>haus als zentrale Infrastruktur und<br />

Anlaufstelle ist für den NATURPARK ÖTZTAL von<br />

großer Wichtigkeit. Auch das Land Tirol hat Interesse<br />

und Mittel eine solche Struktur umzusetzen.<br />

Alle 4 weiteren <strong>Naturpark</strong>e in Tirol sind<br />

diesbezüglich bereits aktiv. So haben der <strong>Naturpark</strong><br />

Zillertal, Kaunergrat und Karwendel bereits<br />

ein entsprechendes Gebäude. Im Lechtal sind<br />

Bestrebungen und Diskussionen zur Errichtung<br />

eines Hauses voll im Gange. Über kurz oder lang<br />

möchte sich auch der NATURPARK ÖTZTAL mit diesem<br />

Thema umfassend auseinander setzen.<br />

Im Herbst <strong>2008</strong> wurde eine interne Arbeitsgruppe<br />

eingerichtet, die Vorschläge zu Inhalt, Standort,<br />

Finanzierung und einen möglichen Zeitplan<br />

erarbeitet. Nach einem ersten Treffen im Dezember<br />

steht fest, dass im Ötztal das Konzept<br />

<strong>Naturpark</strong>haus eine neue Dimension erfahren<br />

soll. Im Jahr 2009 soll ein konkretes, mit allen<br />

abgestimmtes Konzept entstehen.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 14/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.3. Ziel (UMWELT)BILDUNG<br />

1.3.1. VERANSTALTUNGSPROGRAMM<br />

Das Fortbildungsprogramm des NATURPARKS ÖTZTAL<br />

umfasste schwerpunktmäßig Veranstaltungen von<br />

Mai bis September. Auch im heurigen Sommer<br />

entführt der NATURPARK ÖTZTAL im Rahmen von<br />

Einzelveranstaltungen Einheimische und Gäste<br />

aller Altersstufen in die Wunderwelt der Ötztaler<br />

Alpen. Insgesamt wurden 253 Fortbildungsstunden<br />

abgehalten, 1311 Personen wurden dabei<br />

angesprochen (ANLAGE 2). Der inhaltliche Bogen<br />

der Vorträge und Wanderungen spannte sich von<br />

naturkundlichen Themen (z.B. Glaziologie, Alpine<br />

Ökologie, Geologie) bis hin zu kulturhistorisch<br />

archäologisch interessanten Aspekten. Kompetente<br />

Referenten vermittelten in leicht verständlicher<br />

Weise die komplexen Zusammenhänge<br />

und sensibilisierten für die Schutzgebiete.<br />

Auch für Multiplikatoren wurden Veranstaltungen<br />

angeboten. Der bewährte Folder Sommerprogramm<br />

<strong>2008</strong> wurde neu layoutiert. Ein Übersichtskalender<br />

mit Details zu den Einzelveranstaltungen<br />

wurde zum „Anpinnen“ an der hauseigenen<br />

Infowand an alle Haushalte im ganzen<br />

Tal verteilt (ANLAGE 1).<br />

Zudem wurden vier „<strong>Naturpark</strong> - Schwerpunktwochen“<br />

(Pauschalen) mit Zielgruppe Touristen/Gäste<br />

angeboten. Diese Angebote dauerten<br />

jeweils zwischen 4 und 6 Tage und beinhalteten<br />

ein attraktives <strong>Naturpark</strong>-Programm. Veranstaltungsorte<br />

waren Vent, Obergurgl.<br />

Insbesondere für Kinder/Schüler/Jugendliche<br />

wurde im Jahr <strong>2008</strong> ein reichhaltiges Angebot<br />

entwickelt (ANLAGE 1):<br />

Unter dem Motto „Natur erleben im Ötztal“<br />

wurde an Ötztaler Schulen ein speziell zugeschnittenes<br />

Vermittlungsangebot gerichtet. Im<br />

Rahmen eines halben Tages konnten Schulklassen<br />

das Naturdenkmal Obergurgler Zirbenwald<br />

hautnah erforschen und erleben.<br />

Im Herzen des <strong>Naturpark</strong>s - in Vent, Obergurgl<br />

und Sölden – wurden zwischen Juli und September<br />

wöchentliche <strong>Naturpark</strong>-Wanderungen mit<br />

ausgebildeten Wanderführern angeboten. Diese<br />

wurden vom <strong>Naturpark</strong> entsprechend eingeschult<br />

und begleitet. Ein Skriptum wurde jeweils erarbeitet.<br />

Erstmals wurde über die gesamte Wintersaison<br />

07/08 in Vent ein regelmäßiges <strong>Naturpark</strong>-<br />

Winterangebot durchgeführt. Eine ½-tägig geführte<br />

Schneeschuhwanderung vermittelte Aspekte<br />

zur winterlichen Natur und zur Besiedelungsgeschichte.<br />

Ein Skriptum wurde erstellt.<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren wurde eine<br />

möglichst große Anzahl örtlicher Partnerorganisationen<br />

in das Veranstaltungsprogramm miteinbezogen:<br />

Erwachsenenschule Sölden, Apotheke<br />

Sölden, Ötztaler Verkehrsgesellschaft, Geozentrum<br />

Oberland, Ötztal Tourismus, Tiroler<br />

Bergsportführerverband, Natopia, Bezirksforstinspektion<br />

Imst, PH Tirol, Österreichische Bundesforste,<br />

Universität Innsbruck, etc..<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 15/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

Die bereits bestehende, umfassende Referentenliste<br />

zum Bereich Natur und Umwelt wurde<br />

überarbeitet und ergänzt (ANLAGE 3).<br />

Resümierend kann festgehalten werde, dass das<br />

reichhaltige Sommerprogramm des NATURPARKS<br />

ÖTZTAL gut angenommen wurde. Über die Jahre<br />

ist eine stetige Steigerung der Besucherfrequenzen<br />

sichtbar. Pauschalangebote lassen sich hingegen<br />

nur sehr schwer verkaufen (allgemeines<br />

Problem im Ötztal). Inhaltliches Angebot und<br />

Zielgruppen wurden sukzessive ausgeweitet,<br />

ausgewählte Veranstaltungen evaluiert.<br />

Für das Jahr 2009 gilt es gut funktionierende<br />

Veranstaltungen auszubauen, neue Konzepte zu<br />

entwickeln und zudem eine umfangreichere Evaluation<br />

vorzunehmen. Das Winterprogrammangebot<br />

könnte an ausgewählten Örtlichkeiten im<br />

Ötztal ausgebaut werden. Thematische Schwerpunkte<br />

zum Sommerprogramm 09 wurden bereits<br />

für Obergurgl, Vent und Sölden erarbeitet.<br />

1.3.2. ÖTZTALER FERIENTREFF<br />

Der Ötztaler Ferientreff wurde sowohl für Einheimische<br />

als auch für Gästekinder entwickelt.<br />

An einem Tag pro Woche wurde den Sommer<br />

hindurch ein halbtägiges Naturerlebnisprogramm<br />

für Kinder in allen Gemeinden und größeren Orten<br />

des Ötztales durchgeführt. Für jede Örtlichkeit<br />

wurde ein an die Gegebenheiten speziell<br />

angepasstes Programm entwickelt: „Wasser(er)leben“,<br />

„Kunstwies(l)e“, „Von Felsstürzen<br />

und Steinmandln“ bzw. „Zirbenwald = Märchenwald“<br />

sind ausgewählte Titel von Einzelveranstaltungen.<br />

Aufgrund des großen Zuspruchs<br />

wird der Ötztaler Ferientreff auch im kommenden<br />

Jahr wieder angeboten (ANLAGE).<br />

1.3.3. ENGELSWAND VERANSTALTUNGEN<br />

Im Natura 2000 Gebiet Engelswand wurden 3<br />

Veranstaltungen durchgeführt. Schneeschuhwandern<br />

für Kinder mit abenteuerlicher Tierspurensuche<br />

und naturpädagogischen Inhalten erfreuten<br />

sich großer Beliebtheit. Bei der Veranstaltung<br />

„Die Engelswand bei Tag und Nacht ein<br />

Hit“ wurde das Schutzgebiet sowohl am Tag und<br />

auch bei Nacht umfassend kennengelernt. Die<br />

Veranstaltungen wurden in Kooperation mit der<br />

Schutzgebietsbetreuung Engelswand, der OeAV<br />

Sektion Umhausen und der Bezirksforstinspektion<br />

Imst durchgeführt.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 16/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.3.4. NATURE WATCH<br />

Im Rahmen der Marketingkooperation „Wertvoller<br />

denn je“ (siehe Pkt. 2.1) beteiligte sich der<br />

NATURPARK ÖTZTAL an der Initiative Nature<br />

Watch. Das Konzept Nature Watch umfasst -<br />

ähnlich dem berühmten bird watching- Naturbeobachtungsausflüge<br />

mit Ferngläsern der Fa. Swarovski.<br />

Nature Watch Führungen finden auf ausgewählten<br />

Wanderrouten statt und werden von<br />

professionell ausgebildeten Nature Watch Guides<br />

geführt. Der NATURPARK ÖTZTAL verfügt über 5<br />

Ferngläser der Fa. Swarowski. Im Jahr <strong>2008</strong> wurde<br />

ein entsprechendes Wanderangebot für Einheimische<br />

und Gäste erstellt, das bislang allerdings<br />

nur zögerlich angenommen wurde.<br />

Als eigene high end quality Angebotsgruppe für<br />

Hotels wurden im Rahmen der gemeinsamen<br />

Marketingkooperation die sog. Nature Watch-<br />

Partnerbetriebe entwickelt. Eine umfangreiche<br />

Kriterienliste wurde auf Tirolebene zusammen<br />

mit der Fa. Swarowski erarbeitet und verabschiedet.<br />

Im Ötztal haben sich 3 Hotels als Nature<br />

Watch Partnerbetriebe deklariert. Der NA-<br />

TURPARK ÖTZTAL hat für bislang 2 Betrieb je 2<br />

Wanderungen konzipiert.<br />

Aufgrund der Markteinführung dieses neuen Produktes<br />

kann das Jahr <strong>2008</strong> als eine Art Probejahr<br />

für Nature Watch angesehen werden - mit<br />

durchaus vielversprechenden Ansätzen. Ab 2009<br />

wird Nature Watch stärker in den Focus der (<strong>Naturpark</strong>)-Aktivitäten<br />

gerückt.<br />

1.3.5. NATURPARK - FAMILIENFEST<br />

Das <strong>Naturpark</strong> - Familienfest wurde im heurigen<br />

Jahr am Tauferberg in Niederthai gemeinsam mit<br />

vielen Organisationen veranstaltet (ANLAGE).<br />

Motto der Veranstaltung war „Vielfalt & Fülle im<br />

NATURPARK ÖTZTAL“. An 10 „Erlebnisstandln“<br />

konnte die Vielfalt der Ötztaler Natur und Kultur<br />

erkundet werden: Pflanzen „erriechen“, Gruseltiere<br />

angreifen, Wassertiere angeln, Baumscheiben<br />

schneiden, Wasser verkosten, etc..<br />

Auch für die ganz Kleinen gabt es Aktion pur:<br />

Steine und Tücher bemalen, Filzen, Basteln mit<br />

Naturmaterialien…etc. Auch eine aufregende<br />

„Schatzsuche“ wurde vorbereitet. Kinder, die<br />

eine Frage bei den „Erlebnisstandln“ richtig beantworten<br />

konnten, gewannen ein <strong>Naturpark</strong>-<br />

Leiberle. Auch der Ötztal Ballon war vor Ort und<br />

entführte in die Lüfte um die Natur von oben zu<br />

beobachten. Zum Abschluss gab es noch einen<br />

echten Unterhaltungsknüller: Die Gruppe „Ratz-<br />

Fatz“ spielt ein Konzert für die ganze Familie.<br />

Für ausreichend Verpflegung sorgten die Niederthaier<br />

Bäuerinnen.<br />

Insgesamt war das 1. <strong>Naturpark</strong>familienfest ein<br />

großer Erfolg. 350 TeilnehmerInnen kamen<br />

trotz unsicherem und zum Abschluss hin leider<br />

regnerischem Wetter. Aufgrund des großen Zuspruchs<br />

wird das Fest auch im Jahre 2009 voraussichtlich<br />

wieder in Niederthai durchgeführt.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 17/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.3.6. FILM ARTENVIELFALT<br />

Als direkte Fortsetzung der Aktion „Geo-Tag der<br />

Artenvielfalt“ im Ötztal 2007 ergabt sich an der<br />

HS Längenfeld ein fächerübergreifendes Schulprojekt<br />

mit dem Hauptthema Artenvielfalt im<br />

Ötztal.<br />

Die engagierte Lehrerin Maria Theresia Kuen<br />

entwickelte gemeinsam mit SchülerInnen einen<br />

Film zu diesem Thema. Hauptdarsteller sind<br />

Fauna und Flora der Gemeinde Längenfeld,<br />

insbesondere ein Igel (im Gespräch mit zwei<br />

Schülerinnen) und eine Biene. Auch der NATUR-<br />

PARK ÖTZTAL wurde inhaltlich vorgestellt. Die Rolle<br />

des Sprechers übernahm ein Schüler. Die MusiklehrerInnen<br />

gestalten gemeinsam mit SchülerInnen<br />

den musikalischen Hintergrund zum Film.<br />

Die filmischen Inhalte wurden im Rahmen geführter<br />

Exkursionen von Schulklassen zu drei<br />

typischen Ötztaler Lebensräumen (Wasser, Wald,<br />

Wiese) gedreht. Auch die Themen Igelüberwinterung<br />

und Bienenzucht wurden in den Film eingebaut.<br />

In Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des<br />

lokalen Fernsehens (Ötztal TV) wurden den SchülerInnen<br />

Einblicke in die Tätigkeiten Filmen,<br />

Drehbuch schreiben, Vertonen, etc. gewährt. Ein<br />

umfassendes Begleitheft dokumentiert die Arbeit<br />

der SchülerInnen. Der Film wurde im Rahmen<br />

des 40-jährigen Schuljubiläums der HS Längenfeld<br />

im Juni uraufgeführt - insgesamt ein<br />

rundum erfolgreiches Vorzeigeprojekt.<br />

1.3.7. DIDAKTISCHE MITTEL FÜR REFERENTEN<br />

Wie erkläre ich SchülerInnen den NATURPARK ÖTZ-<br />

TAL. Wie vermittle ich als Bergführer/ Wanderführer<br />

den <strong>Naturpark</strong> meinen Gästen. Didaktische<br />

Mittel müssen zielgruppengerecht aufgebaut<br />

und vermittelt werden.<br />

(z.B. Rundum Vent – 20-seitiges Skriptum für<br />

Bergführer/Wanderführer).<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL plant aktiv in die Schule zu<br />

gehen und eine Schulstunde zum Thema <strong>Naturpark</strong><br />

zu gestalten. Die Praktikantin Maria Hofer<br />

hat sich bereits im Jahr 2007 diesbezüglich konkret<br />

Gedanken gemacht und ein Konzept erarbeitet.<br />

Auf Basis dieses Konzeptes wurden weitere<br />

inhaltliche Elemente und Bausteine für die<br />

Vorstellung des <strong>Naturpark</strong>s in der Schule erarbeitet.<br />

Aufgrund personeller Ressourcen konnte das<br />

Projekt <strong>Naturpark</strong> und Schule bislang noch nicht<br />

konkret angegangen werden. Für das Jahr 2009<br />

besteht konkrete Hoffnung diesbezüglich aktiv<br />

zu werden und mit dem planmäßigen Besuch der<br />

Ötztaler Schulen zu beginnen.<br />

Für die regelmäßigen Sommerwanderungen wurden<br />

durch den <strong>Naturpark</strong> Arbeitsskripten erstellt,<br />

die an die Referenten mit mündlicher Erläuterung<br />

im Gelände weitergegeben wurden<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 18/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.4. Ziel FORSCHUNG<br />

1.4.1. FORSCHUNGSKONZEPT NATURPARK ÖTZTAL<br />

Naturkundliche Forschung im Gebiete zu fördern<br />

und bestmöglich zu unterstützen ist eines der<br />

fünf Hauptziele der Schutzgebietesbetreuung<br />

NATURPARK ÖTZTAL (siehe Qualitätskriterien für<br />

Tiroler Schutzgebiete 2007).<br />

inhaltliche und finanzielle Planungssicherheit für<br />

alle Beteiligten. Eine thematische Schwerpunktsetzung<br />

im obgenannten Sinne erscheint sinnvoll.<br />

Dazu gehört einerseits die Schaffung von Arbeitsgrundlagen<br />

für Wissenschaft und Forschung<br />

(z.B. Dokumentation Forschungsstand, kartografische<br />

Grundlagen, Biotopkartierung, etc.). Zudem<br />

steht die Erarbeitung von Arbeitsgrundlagen<br />

für das <strong>Naturpark</strong>management im Sinne der Entwicklung<br />

naturkundlicher USP´s und der Umsetzung<br />

naturschutzfachlicher Ziele (z.B. Natura<br />

2000-Erhaltungsziele, etc.) im Zentrum des <strong>Naturpark</strong>interesses.<br />

Ein 1. Schritt wurde bereits<br />

im Jahr 2006 mit der Erarbeitung der umfangreichen<br />

Bibliografie NATURPARK ÖTZTAL getan.<br />

Aufgrund jahrelanger Forschungstradition und<br />

nicht zuletzt durch den Bestand des Universitätszentrums<br />

Obergurgl wird im Ötztal derzeit in<br />

vielen Fachbereichen aktiv geforscht. In Abstimmung<br />

mit allen Beteiligten (Forschern, <strong>Naturpark</strong>,<br />

Land Tirol) soll ein Forschungskonzept<br />

NATURPARK ÖTZTAL - eine Art Leitfaden erarbeitet<br />

werden - nach der die Forschung künftig letztendlich<br />

auch gefördert wird. Dadurch entsteht<br />

Ein erster Workshop fand Anfang Juni mit ca. 15<br />

TN in Innsbruck statt, ein 2. Workshop Ende November<br />

in Obergurgl mit 10 TN. Eine Themensammlung<br />

und ein erster Rohentwurf eines Forschungskonzeptes<br />

wurden erstellt. Im Rahmen<br />

des abschließenden 3. Workshops Anfang 2009<br />

soll das Forschungskonzept finalisiert und in Folge<br />

mit Hilfe aller beteiligten Organisationen sukzessive<br />

umgesetzt werden.<br />

1.4.2 FÖRDERUNG DIPLOMARBEITEN + PUBLIKATIONEN + FACHTAGUNGEN<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL versucht die aktive Forschung<br />

und den studierenden Nachwuchs bestmöglich<br />

zu unterstützen. Angewandte Arbeiten<br />

zum Studienabschluss (z.B. Master, Diplom, Dissertation)<br />

mit Ötztal Bezug werden durch fachliche<br />

Teilbetreuung und bescheidene finanzielle<br />

Möglichkeiten unterstützt.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde eine Arbeit von Frau Maria<br />

Mayrhofer zum Thema „Die Chancen der bäuerlichen<br />

Direktvermarktung in der Tourismusdestination<br />

Ötztal“ fertig gestellt (Pkt. 1.5.1).<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL half bei der Kontaktaufnahme<br />

mit relevanten Institutionen und bei der<br />

inhaltlichen Entwicklung der Arbeit mit.<br />

Zudem kann seitens des Forschung/ Studierenden<br />

das Literaturarchiv des <strong>Naturpark</strong>s gratis,<br />

sowie in Absprache auch kurzfristig ein Arbeitsplatz<br />

genutzt werden. Der NATURPARK ÖTZTAL bietet<br />

auch aktiv Themen für Diplomarbeiten bzw.<br />

Baccalaureat-Arbeiten an.<br />

Ende April wurde an der Alpinen Forschungsstelle<br />

des Universitätszentrums Obergurgl ein internationaler<br />

Workshop zur Thema „Forschung<br />

Gletschervorfeld“ veranstaltet. Über 50 Experten<br />

nahmen an der Veranstaltung teil. Der NA-<br />

TURPARK ÖTZTAL unterstützte die Tagung finanziell.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 19/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.4.3. NATURKUNDLICHE ALLEINSTELLUNGSMERKMALE<br />

Im Tiroler als auch im Österreichweiten Vergleich<br />

ist es im Zuge der Präsentation und Medienarbeit<br />

strategisch wertvoll die Alleinstellungsmerkmale<br />

(USP´s) für den NATURPARK ÖTZTAL<br />

herauszuarbeiten. Eine umfassende Analyse der<br />

naturkundlichen und kulturhistorischen Alleinstellungsmerkmale<br />

wurde deshalb vom NATURPARK<br />

ÖTZTAL durchgeführt. Da noch nicht jegliche Literatur<br />

auf USP´s gefiltert wurde, unterliegt die<br />

Entwicklung der USP´s auch einem gewissen<br />

„work in progress“ Prozess. Bislang ermittelte<br />

USP´s sind die Themenbereiche Alpine Archäologie,<br />

Forschung (Gletscher) und Alpinismus.<br />

Diese Bereiche wurden auch im Rahmen der Marketingkooperation<br />

„Wertvoller denn je“ bestätigt.<br />

1.4.4. PROJEKT „FOOTPRINTS<br />

Das Projekt „footprints – integrative Forschung<br />

im Ötztal“ versucht anhand umfassender Analysen<br />

verfügbarer Daten und bestmöglicher<br />

Bevölkerungsbeteiligung eine nachhaltige Entwicklung<br />

im Ötztal aufzuzeigen. Mittels interdisziplinärer<br />

Forschung werden Zukunftsszenarien<br />

bis 2020 für das Ötztal entwickelt. Durch Vergleiche<br />

von „alten“ und aktuellen Daten lassen<br />

sich Entwicklungen für die Zukunft ableiten.<br />

Durch Partizipation der Bevölkerung soll eine<br />

neue Zusammenarbeit zwischen der Forschung<br />

und der Bevölkerung entstehen. Die Bevölkerung<br />

vor Ort soll schlussendlich über ihre Zukunft entscheiden.<br />

Ein umfassender Bericht wurde verfasst<br />

und an alle Beteiligten versandt. Der NA-<br />

TURPARK ÖTZTAL unterstützt dieses Projekt, das im<br />

Jahr 2009 abgeschlossen wird. Das Projekt wird<br />

von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

finanziert.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 20/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

1.5. Ziel REGIONALENTWICKLUNG<br />

1.5.1. DIREKTVERMARKTUNG<br />

Die Unterstützung der Direktvermarktung landwirtschaftlicher,<br />

regionaler Produkte, die Strategie<br />

der kurzen Wege und das künftig verstärkte<br />

Zusammenfinden des Tourismus, der Hotellerie<br />

und der Landwirtschaft im Ötztal sind große<br />

Anliegen des NATURPARKS ÖTZTAL.<br />

tal wurden Befragungen bei allen betroffenen<br />

Gruppen durchgeführt. Fazit: Es gibt im Bereich<br />

Direktvermarktung im Ötztal ein Potential, das<br />

es künftig stärker zu nutzen gilt. Nach dem Abschluss<br />

ihrer Arbeit bereits im Frühjahr <strong>2008</strong> soll<br />

ein Vortrag mit dem Titel „Qualität durch Regionalität“<br />

im Januar 09 einen ersten gemeinsamen<br />

Impuls bringen. Über eine Arbeitsgruppe/<br />

Plattform könnten konkrete Ideen erarbeitet und<br />

umgesetzt werden.<br />

Mit der Initiative „So schmeckt das Ötztal“ (Arbeitstitel)<br />

möchte der NATURPARK ÖTZTAL im vorderen<br />

Ötztal einen Akzent setzen. In Zusammenarbeit<br />

mit Fachbiologen, dem Ötztal Tourismus,<br />

der Gastronomie und dem zuständigen Marktamt<br />

soll das Thema Pilze und Kräuter umfassend aufgearbeitet<br />

werden. Ein Konzept wird im Jahr<br />

2009 entwickelt und umgesetzt.<br />

Um diesbezügliche Möglichkeiten im Tal sukzessive<br />

zu erfassen und wissenschaftlich auszuwerten,<br />

wurde eine Diplomarbeit in Kooperation mit<br />

dem Institut für Geografie der Universität Innsbruck<br />

formuliert. Maria Mairhofer aus Sautens<br />

bearbeitete das Thema „Chancen der bäuerlichen<br />

Direktvermarktung in der Tourismusdestination<br />

Ötztal“. Neben einer umfassenden Literaturrecherche<br />

und Erhebungen vor Ort im Ötz<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 21/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

2. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

2.1. MARKETINGKOOPERATION „WERTVOLLER DENN JE“<br />

Die Marketingkooperation „Wertvoller denn je“<br />

ist eine Kooperation der 4 Tiroler <strong>Naturpark</strong>s,<br />

des Nationalpark Hohe Tauern und der lokalen<br />

TVB´s zur Bewerbung des nachhaltigen Naturtourismus.<br />

Die Aktivitäten werden im Wesentlichen<br />

im deutschsprachigen Raum gesetzt. Umsetzungs-<br />

und Koordinationsstruktur ist die Tirol<br />

Marketing Service. Das gesammelte Budget von<br />

jährlich rd. € 120.000 wird für unterschiedlichste<br />

Maßnahmen eingesetzt:<br />

So wurden im Jahr <strong>2008</strong> u.a. ein Flyer, Leporello,<br />

ein Magazinen (ANLAGE 1) gedruckt, tirolweit<br />

verschickt und als Beilage bei spezifischen Messen<br />

verwendet. Die Website www.natur.tirol.at<br />

wurde verankert. Zusätzlich wurden Messeauftritte,<br />

Direkt Marketing sowie umfassende<br />

PR/Medienarbeit geleistet. Die im Strategieworkshop<br />

„Touristisches Strategie und Angebotskonzept“<br />

vom Oktober 2007 festgelegten<br />

Projektthemen wurden im Lauf des Jahres <strong>2008</strong><br />

stückweise abgearbeitet. So wurden beispielsweise<br />

Kriterien für <strong>Naturpark</strong>-Partnerbetriebe<br />

ausgearbeitet (Pkt. 1.2.6.). Die Kooperation Nature<br />

Watch mit Swarovski Optik wurde finalisiert<br />

(Pkt. 1.3.4.). Der NATURPARK ÖTZTAL hat im Rahmen<br />

mehrerer Arbeitsgruppensitzungen seine<br />

Meinung zu den jeweiligen Themen in die Entwicklung<br />

einfließen lassen. Einige Themen wie<br />

das Besucherlenkungskonzept oder die Arbeitsgruppe<br />

zu Besucherzentren stehen für die weitere<br />

Bearbeitung noch aus. Die Marketingkooperation<br />

wurde auf 3 Jahre bis zum Jahr 2009 festgelegt.<br />

Insgesamt kann diese Kooperation eine geballte<br />

Marketingleistung vollbringen, die der einzelne<br />

<strong>Naturpark</strong> keineswegs leisten könnte. In diesem<br />

Sinne ist „Wertvoller denn je“ insbesondere für<br />

den NATURPARK ÖTZTAL eine wesentliche Säule im<br />

Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

2.2. WEBSITE<br />

www.naturpark-oetztal.at ist die internet-<br />

Adresse des NATURPARKS ÖTZTAL. Diese Website<br />

wurde sukzessive mit Inhalten gefüllt. Der aktuelle<br />

Web-Auftritt steht im Einklang mit der Entwicklung<br />

des CD´s und bietet hohe technische<br />

Flexibilität für die <strong>Naturpark</strong>-Verwaltung. Für<br />

den Nutzer wurde die neue Website möglichst<br />

bunt, informativ und übersichtlich gestaltet.<br />

Sämtliche für den NATURPARK ÖTZTAL relevanten<br />

Themen wurden aufbereitet und populärwissenschaftliche<br />

dargestellt. Die <strong>Naturpark</strong>-Website<br />

wird permanent aktualisiert. U.a. können aktuelle<br />

Veranstaltungen über die Website abgerufen<br />

werden.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 22/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

2.3. IMAGEOFFENSIVE: PRESSEINFOS, FACHARTIKEL, INSERATE, VORTRÄGE, BANNER<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL versuchte durch eine umfassende<br />

Imageoffensive die Öffentlichkeit über<br />

die <strong>Naturpark</strong>-Aktivitäten übers Jahr zu informieren<br />

(ANLAGE 1). Neben einer Reihe von Vorträgen<br />

wurden zahlreiche Fachartikel und Inserate<br />

geschaltet.<br />

Neben den eigenen <strong>Naturpark</strong>-Medien (Folder<br />

Sommerprogramm, Website, NATURPARK ÖTZTAL –<br />

Roll up) wurde jede Veranstaltung mit einer<br />

Pressemitteilung angekündigt. Ein ansprechender<br />

DIN A4 - Ankünder zum Aushang in den TVB Büros<br />

und in den Hotels wurde für jede Veranstaltung<br />

an alle Tourismusbetriebe im Ötztal per E-Mail<br />

verschickt.<br />

Mittels Direkt Mailing wurden zudem ca. 1.200<br />

Adressen über die einzelnen Veranstaltungen<br />

verständig. Auch Printmedien (Rundschau Magazin,<br />

Bezirksblatt, Tiroler Tageszeitung, Gemeindeblätter<br />

im Ötztal, Broschüre <strong>Naturpark</strong>e Österreich,<br />

Wanderpanorama Vent, DAV Sektionszeitschriften,<br />

ADAC Reisemagazin, etc.), das<br />

internet (www.oetztal.com, www.natur.tirol.at,<br />

www.schutzgebiete.tirol.com) sowie Radio und<br />

Fernsehen (Film oetztal.tv, tirol tv, Welle Oberland,<br />

Infokanal Sölden, Vorstellung Besucherabende,<br />

Radio Charivari) wurden bestmöglich<br />

vom <strong>Naturpark</strong> bedient.<br />

Im Rahmen der Radio Tirol Sendung „Sommerfrische“<br />

Anfang Juli auf der Bergstation Hohe Mut<br />

bei Obergurgl wurde der NATURPARK ÖTZTAL dem<br />

Tiroler Publikum medial vorgestellt.<br />

Die im August vom Ötztal Tourismus koordiniert<br />

Pressereise von HAUG mit 6 Journalisten prominenter<br />

Zeitungen aus dem deutschsprachigen<br />

Raum lernten den NATURPARK ÖTZTAL kennen.<br />

Zudem wurde der NATURPARK ÖTZTAL beispielsweise<br />

auf der Kulturkarte „Magisches Rätisches<br />

Dreieck“ (ca. 100.000 Stk.) geschaltet.<br />

Ein Tischkalender wurde gemeinsam mit allen<br />

Tiroler <strong>Naturpark</strong>en und dem Nationalpark Hohe<br />

Tauern produziert.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong>-Banner (Größe 0,5 x 4 Meter)<br />

wurde gestaltet. Das Banner kommt insbesondere<br />

bei Freiluftveranstaltungen z.B. <strong>Naturpark</strong>-<br />

Familienfest zum Einsatz.<br />

Der Kontakt zu den heimischen Medienvertretern<br />

wurde ausgebaut und intensiviert. Auch mit ausländischen<br />

Medien wurde Kontakt aufgenommen.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 23/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

3. LAUFENDE ARBEITEN/ ALLFÄLLIGES<br />

3.1. Anfragen, Networking<br />

Im vergangenen Jahr wurden durch den GF aktuelle<br />

briefliche, telefonische und elektronische<br />

Anfragen von einschlägigen Institutionen, Vereinen<br />

und Privatpersonen beantwortet. Zudem<br />

wurde im Rahmen vieler Einzelgespräche das<br />

Beziehungsnetzwerk vertieft und das gegenseitige<br />

Vertrauensverhältnis ausgebaut. Auch mit<br />

Vertretern des Landes und andere Institutionen<br />

wurde aktives Networking betrieben. Dies ist<br />

der Schlüssel für eine weitere künftig erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit und Basis für eine erfolgreiche<br />

Schutzgebietsbetreuung im Ötztal.<br />

3.2. Archivierung: Literatur, Fotos, Zeitungsartikel<br />

Der NATURPARK ÖTZTAL verfügt über eine umfangreiche<br />

Bibliografie mit über 1.500 Zitaten. Eine<br />

Vielzahl naturkundlich interessanter Literatur ist<br />

zwar publiziert, aber nicht direkt vor Ort im Ötztal<br />

greifbar. Ziel ist es zumindest die naturkundlichen<br />

Standardwerke (Bücher, Diplomarbeiten,<br />

Seperata, etc.) zum Gebiet sukzessive zusammenzutragen<br />

und so das Literaturarchiv des<br />

NATURPARKS ÖTZTAL aufzubauen. Dieses wird einerseits<br />

durch die <strong>Naturpark</strong> Verwaltung für<br />

fachliche Argumentationen und Publikation genutzt.<br />

Zudem ist das Literatur-Archiv als offene<br />

Bibliothek für Vereinsmitglieder, Schulen, Bewohner,<br />

Gäste und natürlich auch für Praktikanten<br />

und Forscher verfügbar. Ein Literaturverwaltungsprogramm<br />

mit Kompatibilität zu anderen<br />

Datenbanken (z.B. Universität Innsbruck) wird<br />

angeschafft. Die Daten werden sukzessive eingegeben.<br />

Regelmäßig erscheinende und aktuelle<br />

(Fach)zeitschriften informieren die <strong>Naturpark</strong>-<br />

Verwaltung über die aktuellen Trends und Entwicklung<br />

im Bereich des Naturschutzes. Zudem<br />

werden diese Zeitschriften im <strong>Naturpark</strong>-Büro<br />

aufgelegt und sind für jeden Besucher nutzbar.<br />

Die fachspezifische Datensammlung (Zeitungsartikel)<br />

zu umweltrelevanten Ötztalthemen wurde<br />

intensiviert. Dieses Datenpotential und Wissen<br />

wird bei Bedarf gerne in Anspruch genommen.<br />

Für seine öffentliche Darstellung benötigt der<br />

NATURPARK ÖTZTAL immer wieder digitales Fotomaterial.<br />

Es umfasst Detailaufnahmen insbesondere<br />

geschützter Pflanzen, Tiere und Biotope<br />

sowie typische Landschafts- und Erlebnisfotos<br />

aus dem <strong>Naturpark</strong>-Gebiet. Das Anwendungsspektrum<br />

der Bilderdatenbank reicht von der<br />

Verwendung bei animierten PP-Präsentationen,<br />

der Erstellung von Projektanträgen bzw. Konzepten<br />

bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit i.e.S. Im<br />

vergangenen Jahr wurde umfassendes digitales<br />

Fotomaterial für den NATURPARK ÖTZTAL fotografiert<br />

und archiviert – eine wertvolle Basis für die<br />

Erstellung von Publikationen, Website, etc. Das<br />

Fotoarchiv wird sukzessive ausgebaut.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 24/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

3.3. PRAKTIKANT<br />

Der Geografiestudent Wolfgang Santer aus Sölden<br />

absolviert vom 30. Juni bis 5. September ein<br />

Praktikum im NATURPARK ÖTZTAL. Der Einstellung<br />

war ein Ausschreibungsverfahren vorausgegangen.<br />

Wolfgang Santer absolvierte seine Tätigkeiten<br />

vergleichsweise selbständig. Wesentliche<br />

Aufgaben waren u.a. die Unterstützung bei der<br />

Durchführung aktueller Projekte, die Bearbeitung<br />

und Optimierung der Literatur- und Fotodatenbank,<br />

Mithilfe bei der Koordination und Bewerbung<br />

des Sommerprogramms und bei der<br />

laufenden Büro- und Verwaltungstätigkeit. Einmal<br />

pro Woche wanderte Wolfgang Santer frei<br />

im <strong>Naturpark</strong> um mit Besuchern ins Gespräch zu<br />

kommen und diese über den NATURPARK ÖTZTAL zu<br />

informieren. Insgesamt bedeutete die Einstellung<br />

eines Praktikanten zwar anfangs mehr Arbeitsaufwand,<br />

doch je länger die Praktikumsdauer<br />

umso selbständiger, aktiver und schlussendlich<br />

hilfreicher wurde der Praktikant. Im<br />

Sommer 2009 wird ein/e PraktikatIn eingestellt.<br />

3.4. VEREINSINTERNES<br />

Im Rahmen der ordentlichen Vereinstätigkeit<br />

wurden entsprechend dem gültigen Vereinsgesetz<br />

vier Vorstandsitzungen organisiert und abgehalten.<br />

Aussagekräftige Dokumente wurden zu<br />

geplanten Maßnahmen erstellt, sodass die Vorstandsmitglieder<br />

anhand kompakter und übersichtlicher<br />

Informationsgrundlagen entscheiden<br />

konnten. Bei regelmäßigen Koordinationsgesprächen<br />

mit dem Obmann wurden Maßnahmen abgestimmt<br />

und wenn nötig sofort entschieden. Da<br />

die ursprünglichen Vereinssatzungen aus dem<br />

Jahre 2003 nicht mehr vollständig der inhaltlichen<br />

Ausrichtung des Vereins entsprachen, wurden<br />

die Statuten überarbeitet. Durch die geplante<br />

Erweiterung des NATURPARKS ÖTZTAL wird<br />

im Jahre 2009 eine weitere Statutenanpassung<br />

nötig sein.<br />

Der GF hat neben der Aufgabe von Ideenfindung<br />

bis zur Umsetzung von konkreten Projekten auch<br />

die finanziellen Agenden des Vereins zu führen.<br />

Neben der aktuellen Abwicklung von Abrechnungen,<br />

Überweisungen, etc. muss ein juristisch<br />

ordnungsgemäße Einnahmen/Ausgabenrechnung<br />

erstellt, der Haushalt geplant sowie alle Fragen<br />

zum Vereinsbudget gelöst werden. Ansuchen zu<br />

bestimmten Projekten wurden ebenso formuliert<br />

wie die korrekte Abrechung der Einzelprojekte<br />

durchgeführt. Die finanziellen Belange werden<br />

im Rahmen des Vereins durch die Kassaprüfer<br />

und den Kassier überprüft. Der Obmann hat<br />

ebenfalls Einsicht in die Vereinsfinanzen.<br />

3.5. ARGE NATURPARKE, SCHUTZGEBIETSPLATTFORM TIROL<br />

Die <strong>Naturpark</strong>e Tirols und der Alpenpark Karwendel<br />

treffen sich unter der Leitung der<br />

Schutzgebietskoordination des Landes Tirol regelmäßig<br />

zu Arbeitstreffen. Bei diesen ARGE<br />

<strong>Naturpark</strong>e - Treffen werden inhaltliche Maßnahmen<br />

der <strong>Naturpark</strong>e entwickelt und umgesetzt<br />

(z.B. Schutzgebietskalender <strong>2008</strong>). Der GF<br />

koordinierte das Treffen in Obergurgl am 17.<br />

Juni und nahm am 2. September im Zillertal teil.<br />

Die Schutzgebietsplattform Tirol tagte am 3.<br />

Dez. in Innsbruck. An der Konferenz mit informellem<br />

Charakter nahmen relevante Organisationen<br />

zum Thema Schutzgebiete in Tirol teil.<br />

3.6. FORTBILDUNGEN<br />

Der GF des NATURPARKS ÖTZTAL nahm an der von<br />

der Schutzgebietskoordination des Landes Tirol<br />

koordinierten Fortbildungen zu TIRIS MAPS am<br />

13. November in Innsbruck teiln. Die Fortbildung<br />

war qualitativ hochstehend und hilfreich für die<br />

aktuelle Tätigkeit als Schutzgebietsbetreuer.<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 25/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

ANHANG 1: ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 08 - PRESSESPIEGEL<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 26/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 27/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 28/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

ANHANG 2: VERANSTALTUNGSSTATISTIK 08<br />

Datum Titel Referent Dauer [h] TN<br />

INTERESSIERTE<br />

Dez. 2007 – April Rundum Vent Kilian Scheiber 39h 110<br />

23.+ 24.02. Spuren im Schnee - juchee Julia + Lisi WALSER 12h 40<br />

31.05. Natürlich gesund Sofie Kneisl 8h 22<br />

14.06. Dagegen ist kein Kraut gewachsen Dorli Wirtnik 3h 7<br />

21.06. Vom Bergsturz zum Badesee Werner Schwarz 4h 8<br />

01.07. Ötzi - der Mann im Eis Walter Leitner 2h 52<br />

11.07. Archäologische Rundwanderung Alexander Zanesco 6h 5<br />

14.07. Von der Blüte zum Honig Marcel Klotz 2h 7<br />

15.07. Söldens stille Seite Peter Müermann 2h 30<br />

18.07. Von der Blüte zum Honig Marcel Klotz, Bernhard<br />

Scheiber<br />

6h 19<br />

22.07. Bird Watching im NP Ötztal Manfred Föger 2h 35<br />

25.07. Alpiner Permafrost & Naturgefahren<br />

Karl Krainer 2h 21<br />

06.08. Dagegen ist kein Kraut gewachsen Dorli Wirtnik 3h 14<br />

09.08. Die Welt der Pilze Eberhard Steiner 3h 18<br />

19.08. ARTeVENT – Buchaustellung - Eröffnung<br />

19.08. Ötztal – Genußwandern mit allen<br />

Sinnen<br />

21.+22.08. Vom Wandern – neue Wege zu einer<br />

alten Kunst<br />

22.08. Klimawandel – warum Ötzi sterben<br />

musste<br />

Mehrer Referenten 2h 45<br />

Peter Freiberger 2h 50<br />

Ulrich Grober 5h 42<br />

Roland Psenner 2h 45<br />

26.08. Wege der Schafe Hans Haid 5h 25<br />

05.09. Die Welt der Pilze Eberhard Steiner 3h 21<br />

15.09. Was Bäume erzählen Kurt Nicolussi 2h 6<br />

16.09. Ötztal – Wiege der Gletscherforschung<br />

Ludwig Braun 2h 21<br />

17.09. Isch der Sindfluss gwösn Hans Haid 2h 35<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 29/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

18.09. Film „Der Gletscherpfarrer“ Andrea Kammhuber 2h 27<br />

Juli – Sept. Vom Flachs zum Leinen Cilli Doblander 8h 20<br />

Juli – Sept. NP-Wanderung Vent Kilian Scheiber 5h 8<br />

Juli – Sept. NP-Wanderung Obergurgl Albert Zwischenbrugger 25h 42<br />

MULTIPLIKATOREN<br />

09.07. Landschaft lesen Werner Schwarz 8h 35<br />

19. – 20.09. Mensch und Natur im Hochgebirge Mag. Dr. Kurt Scharr 16h 13<br />

SCHÜLER/JUGENDLICHE<br />

20.07. <strong>Naturpark</strong> - Familienfest mehrer Referenten 6h 350<br />

05.+ 11.+ 25.07.<br />

+ 01.+ 08.+14.+<br />

22.08. + 13.09.<br />

Ötztaler Ferientreff Julia und Lisi WALSER 40h 97<br />

23.06. Natur erleben im Ötztal (SchülerInnen)<br />

09.-10.08. Die Engelswand – bei Tag und Nacht<br />

ein Hit<br />

Natopia 4h 24<br />

Juli & Lisi Walser 20h 17<br />

SUMME 253h 1311<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 30/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah<br />

ANHANG 3: ANSPRECHPARTNER 08<br />

Nachname Vorname Titel Tel. E-Mail Thema<br />

Braun Ludwig Dr. +49 89 23 031<br />

1196<br />

ludwig.braun@kfg.badw.de<br />

Ötztal als Wiege der Gletscherforschung<br />

Vom Flachs zum Leinen<br />

Föger Manfred Dr. 0512 367925 office@blu.or.at Bird Watching<br />

Gstrein Hanslois - 052 56-6767 info@hotel-muehle.at NP-Wanderung Sölden<br />

Haid Hans Prof (hc.)<br />

Dr.<br />

05266 87296 haid.roale@netway.at Isch der Sindfluss g´wösn<br />

Kammhuber Andrea - +49 89<br />

38065902<br />

Doblander Cilli - 05255 5213 handweberei.doblander@gmx.at<br />

andrea.kammhuber@brnet.de<br />

Der Gletscherpfarrer<br />

Klotz Marcel - 0650 3936341 ondresn.hof@utanet.at Von der Blüte zum Honig<br />

Kneisl Sofie - 0664 1961987 skneisl@gmx.at Natürlich gesund sein<br />

Krainer Karl Ao Univ.-<br />

Prof. Dr.<br />

Leitner Walter Ao Univ.-<br />

Prof. Dr.<br />

0512 507 5585 karl.krainer@uibk.ac.at Alpiner Permafrost und<br />

Naturgefahren<br />

0512 507 4323 walter.leitner@uibk.ac.at Ötzi - der Mann im Eis<br />

Müermann Peter - +49 27324050 peter.mueermann@tonline.de<br />

Söldens stille Seite<br />

Nicolussi Kurt Ao Univ.-<br />

Prof. Dr.<br />

0512 507 5673 kurt.nicolussi@uibk.ac.at Was Bäume erzählen können<br />

Scharr Kurt Mag. Dr. 0512 507 5422 kurt.scharr@uibk.ac.at Mensch & Natur im Hochgeb.<br />

Scheiber Bernhard - 05256 6571 holz-kunst@utanet.at Von der Blüte zum Honig<br />

Scheiber Kilian - 05254 8106 info@bergfuehrer-vent.at NP-Wanderung Vent<br />

Schwarz Werner Dr. 05263 6298 werner.schwarz@gmx.net Vom Bergsturz z. Badesee<br />

Steiner Eberhard Mag. 0650 760 3547 eberhard.steiner@uibk.ac.at Die Welt der Pilze<br />

Walser Julia - 05255 50143 walser.julia@gmail.com Ötztaler Ferientreff<br />

Walser Lisi - 0664 9102328 lisiwalser@hotmail.com Ötztaler Ferientreff<br />

Wirtnik Dorli - 05252 6643 - Dagegen ist kein Kraut<br />

Zanesco Alexander Dr. 0676 7294260 a.zanesco@cnh.at Archäologische Wanderung<br />

Zwischenbrugger<br />

Albert - 05256 6239 michael@obergurgl.com NP-Wanderung Gurgl<br />

NATURPARK ÖTZTAL - 31/32 - Leistungsbericht <strong>2008</strong>


Dem Berg ganz nah

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