Tektonische Verschiebungen - In Medium Flow

tatsächlich bewegende Begegnungen, die uns neuen
Codierungen und neuen Bedeutungen des Handelns und
Äußerns gegenüber stellen. Wir erleben ein Handeln,
erfahren Äußerungen, die uns derart ungewohnt sind, dass
sie eine fremde Sprache für uns sind. Ein undurchdringlicher
Code wie es scheint. Eine unmenschliche Lebensform?
Dieser undurchdringlich scheinende Code kann
entweder abstoßen und dadurch zumindest zwiespältiges
Begehren in sich tragen – er kann aber auch so befremdlich
und außerhalb jeder Nachvollziehbarkeit liegend erscheinen,
dass nicht einmal eine wirksame Abstoßung empfunden
werden kann: jedwede Übertragung und Medialisierung
einer erratischen Handlungs- und Äußerungsgewohnheit
wird dadurch unmöglich gemacht. Noch die stärkste
Abstoßung eröffnet wenigstens eine Möglichkeit zur, wenn
auch krisenhaften, wettkampfartigen Auseinandersetzung;
diese bedeutet aber nichts anderes als eine langfristig
angelegte Annäherung und Anverwandlung an solch fremde
Austauschgewohnheit – im Anerkennen, dass hier ein
Widerstand möglicherweise zu überwinden sein könnte.
Widerständige Antwort trägt also einen in ferner Zukunft
liegenden Zeitpunkt der Zustimmung schon in sich. Nur
Nicht-Auseinandersetzung, gleichgültiges
Vorüberziehenlassen ohne Berührtsein ist ein Anzeichen von
tatsächlicher Folgenlosigkeit, weitgehender Unwirksamkeit.
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