Tektonische Verschiebungen - In Medium Flow
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die dieses Spannungsgebilde hervorbringt, ereignet sich im<br />
Hervorbringen und Veröffentlichen von Artefakten oder als<br />
artifiziell gesetzten Handlungen.<br />
Neue Spannungen, die sich hier nun äußern, wirken<br />
als neue Kräfte in dieses Gebilde hinein und können es bei<br />
hinreichender Wirksamkeit und Dringlichkeit ändern und<br />
wandeln. Diese Wandlung eines Kontinuums wirkt sich<br />
jedoch anders als zumeist angenommen nicht als ein<br />
vollkommener Austausch aller Bedingungen und<br />
Gewohnheiten, Gegenstände und anerkannter Aussagen aus.<br />
Vielmehr ereignet sich zwar möglicherweise ein Riss und ein<br />
Schock, der als grundsätzlicher Austausch aller Entitäten<br />
scheinen mag; im Abkühlen der Erregung und dem erhitzten<br />
Gewitter einer solchen Änderung aber zeigt sich, dass die<br />
überdauernden Änderungen zumeist geringer sind als erhofft<br />
– und dennoch wirksamer als geahnt. Eine tektonische<br />
Verschiebung ist träge. Sie wirkt sich allmählich aus und<br />
braucht doch oft einen Trägheit überwindenden Anstoß.<br />
Mediale Personae und ihre medialen Artefakte bilden diesen<br />
Anstoß.<br />
Medialisierung ist somit der notwendige Weg, um<br />
einem mitunter intimen Bedürfnis und Begehren eine<br />
Manifestation in der geteilten Welt zu ermöglichen.<br />
Medialität ist angelegt in <strong>In</strong>timität unter den Bedingungen<br />
eines sozialen Lebens mit vielen anderen. Medialisierbarkeit<br />
bedeutet hier also Diskursivierbarkeit, die wiederum nichts<br />
anderes meint als Sprachlichkeit im vollen Sinne<br />
menschlichen Austausches: Sie gründet im intimen Selbst-<br />
S c hu lze, <strong>In</strong>timit ä t und Medialitä t 497 II I .3 T ektonische V erschi ebu ng en<br />
( C C ) 2 0 0 6 S o m e r i g h t s r e s e r v e d – h t t p : / / c r e a t i v e c o m m o n s . o r g / l i c e n s e s / b y - n c - s a / 2 . 0 / d e