Tektonische Verschiebungen - In Medium Flow

heraus. Das geteilte Beisammensein kann als unangenehm
oder abzulehnen beurteilt werden, die schiere zeitliche Dauer
aber des beieinander Seins sowie die dadurch notwendige
Auseinandersetzung mit geteilten Gegenständen des
Denkens oder des Handelns in diesem Kontinuum, all dies
führt auch die noch so Vereinzelten zueinander. Sie mögen
sich dem widersetzen oder überaus kluge und
gewohnheitsmäßig eingeübte Wege der Vermeidung solcher
Begegnungen in Gemeinschaft ersonnen und ausgeführt
haben: Eine Gemeinschaft entsteht – trotz alledem und über
eine einzelne Person oder Personengruppen gern auch
hinweg. Nicht selten bemühen solch Einzelne dann sich
darum, der Entfaltung und Bestimmung durch dieses
Kontinuum sich schnell zu entziehen. Mit dieser
Entscheidung aber können sie dieses Kontinuum nicht mehr
in ihrem Sinne wandeln: Sie erhalten unwillkürlich die innere
Konsistenz des Kontinuums in genau dem Sinne der Meisten
– und lassen eben genau diese sich ungebrochen fortzeugen.
So bildet sich eine Gemeinschaft ad hoc, ein Kollektiv
vormals Einzelner, Vereinzelter, die sich neu
zusammenfinden um geteilte Neigungen, Interessen, um
Handlungs- und Äußerungsgewohnheiten herum. Ein
Zusammensein, das unbewusst vielleicht all den vielen
Einzelnen ist, die ihr Selbstbild jeweils als unabhängige
Individuen übermäßig stark verinnerlicht haben mögen −
und dennoch: In dieser neuen, geänderten Situation,
versammelt um ein offenbar geteiltes Begehren nähern sie
sich in ihren Handlungen und Aussagen einander an,
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