Qualitätsbericht 2005 - Bezirksverband Oldenburg
Qualitätsbericht 2005 - Bezirksverband Oldenburg
Qualitätsbericht 2005 - Bezirksverband Oldenburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Qualitätsbericht</strong><br />
<strong>2005</strong><br />
Autoren:<br />
H. Blauth<br />
J. Griemert<br />
H. Janz<br />
N. Malassa<br />
H. Möller<br />
G. Quindt Erstellt im Januar 2006
INHALT<br />
SEITE<br />
1. Einleitung 3<br />
2. Führung 4<br />
3. Politik und Strategie 8<br />
4. Mitarbeiter 12<br />
5. Partnerschaften und Ressourcen 13<br />
6. Prozesse 16<br />
7. Kundenbezogene Ergebnisse 18<br />
8. Mitarbeiterbezogene Ergebnisse 19<br />
9. Schlüsselergebnisse 19<br />
10. Anhang 21<br />
Seite 2
1. EINLEITUNG<br />
Die Soziale Heimstätte Gut Dauelsberg ist eine Einrichtung unter unmittelbarer<br />
Trägerschaft des <strong>Bezirksverband</strong>es <strong>Oldenburg</strong>. Unser Leitmotto lautet:<br />
Ein Zuhause finden<br />
Jeder Mensch hat das Recht auf ein Zuhause. Unsere Angebote und die<br />
Lebensraumgestaltung sind so geprägt u. weiter auszubauen, dass jeder<br />
Betroffene, wenn der Wunsch besteht, sein Zuhause in unserer Einrichtung<br />
finden kann. Wir sehen jeden Bewohner als Individuum. Das absolute Ziel ist<br />
die Achtung der Menschenwürde aller Bewohner u. deren persönliche<br />
Annahme.<br />
Der BEZIRKSVERBAND OLDENBURG (Kommunalverband des<br />
ehemaligen Landes <strong>Oldenburg</strong>) ist Träger von Einrichtungen der<br />
Eingliederungshilfe, der Jugendhilfe, der Hilfe für Wohnungslose<br />
und der Pflege gem. SGB XI. Im Rahmen der abgestimmten<br />
zentralen Vorgaben haben die Einrichtungen Freiräume, die sie<br />
mit ihrer Fachkompetenz, Kreativität und ihren spezifischen Stärken zum<br />
Nutzen der Bewohnerinnen und Bewohner und auch der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter entwickeln.<br />
GUT DAUELSBERG verfügt über verschiedene stationäre und ambulante<br />
Angebote:<br />
Die Eingliederungshilfe (nach §§ 53/54 SGB XII) bietet 47 stationäre Plätze in<br />
3 Wohnbereichen. Darüber hinaus werden Bewohner im Rahmen der<br />
ambulanten Einzelfallhilfe betreut. Die Eingliederungshilfe bietet eine<br />
heiminterne Tagesstruktur in der Landwirtschaft, Werkstattbereich u. in der<br />
Hauswirtschaft. Auch besteht die Möglichkeit der Aufnahme eines<br />
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsvertrages in Kooperation mit der<br />
ProTechna in <strong>Oldenburg</strong>.<br />
Die Wohnungslosenhilfe bietet stationäre Hilfe für Menschen mit besonderen<br />
sozialen Schwierigkeiten, gem. § 67 ff. SGB XII (23 stationäre Plätze und 7<br />
Plätze für die Kurzzeitübernachtung). Die persönliche Beratung u. Betreuung<br />
erfolgt in zwei stationären Wohnbereichen und in einer stationären dezentralen<br />
Wohneinheit.<br />
Seite 3
Das Pflegeheim von Gut Dauelsberg ist eine vollstationäre Pflegeeinrichtung<br />
mit einem Versorgungsvertrag nach dem SGB XI und gewährleistet eine<br />
Versorgung von 25 Bewohnern mit den Pflegestufen I – III, die in möblierten<br />
Einzel u. Zweibettzimmern wohnen. Die Verpflegung findet i.d.R. im<br />
großzügigen Speisesaal statt. Das Pflegeheim verfügt über offene Angebote in<br />
der Tagesstruktur.<br />
2 FÜHRUNG<br />
Führung ist für uns die Lenkung und Gestaltung der Gesamteinrichtung bzw.<br />
einzelner Bereiche mit langfristigem Blick voraus. Führung gibt Orientierung<br />
und schafft Vertrauen. Wir fordern von unseren leitenden Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern innerhalb der definierten Delegationsbereiche, innovativ, kreativ,<br />
konsequent und wirksam zu führen, besonders in schwierigen Situationen.<br />
2.1 EFQM<br />
Zu Beginn des Jahres 2003 wurde<br />
EFQM (EUROPEAN FOUNDATION<br />
FOR QUALITY MANAGEMENT) als<br />
Instrument zur Qualitätssicherung<br />
eingeführt. Bei dem EFQMModell<br />
handelt es sich um ein<br />
Managementkonzept, das alle<br />
entscheidenden Faktoren bzw. Kriterien,<br />
die den Erfolg eines Unternehmens<br />
ausmachen, abdeckt. Kundenzufriedenheit,<br />
Mitarbeiterzufriedenheit, gesellschaftliche<br />
Verantwortung und Image werden durch eine Führung erzielt,<br />
welche die Politik und Strategie, eine geeignete Mitarbeiterorientierung sowie<br />
das Management der Ressourcen und Prozesse vorantreibt, was letztendlich<br />
zu exzellenten Geschäftsergebnissen führt.<br />
Das Prozesskernteam, gebildet aus Leitungskräften, Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern der Arbeitsbereiche sowie eine Vertreterin oder ein Vertreter des<br />
Personalrates, legt die strategischen Ziele sowie die Prioritäten fest.<br />
Moderatoren für die Qualitätszirkel haben wir ausgebildet, in denen Lösungen<br />
für Verbesserungsbedarfe erarbeitet werden. Assessoren wurden qualifiziert,<br />
um in Selbstbewertungen zum einen den Verbesserungsprozess zu<br />
dokumentieren und zum anderen weitere Verbesserungspotentiale<br />
aufzudecken.<br />
Seite 4
2.2 Leitbild<br />
Ein für die Gesamteinrichtung geltendes Leitbild<br />
wurde unter Beteiligung aller Bereiche in einem<br />
Qualitätszirkel entwickelt. In einem mit<br />
ansprechendem Layout entworfenen Flyer kann das<br />
Leitbild zusammen mit dem Infomaterial verteilt oder<br />
ausgelegt werden. Allen Mitarbeitern wird das Leitbild<br />
zusammen mit dem Arbeitsvertrag ausgehändigt. Bei<br />
wichtigen Beschlüssen und in Teamsitzungen dient<br />
das Leitbild als Entscheidungshilfe.<br />
Flyer: Leitbild<br />
Die wichtigsten Kernaussagen aus dem Inhalt:<br />
· Die Verknüpfung von Wohnen und der Gestaltung des Alltages in Form<br />
von Tagesstruktur, Beschäftigung oder auch in<br />
sozialversicherungspflichtige Arbeit soll den Heimbewohnern helfen,<br />
Lebenskrisen zu überwinden und auch bei längerem bzw. andauerndem<br />
Aufenthalt eine möglichst ganzheitliche Lebensform bieten.<br />
· Dem stetigen Wandel der politischen und gesellschaftlichen<br />
Verhältnisse ausgesetzt, reagieren wir mit Flexibilität und Umsicht, wir<br />
verstehen uns als Anwälte der uns aufsuchenden Menschen,<br />
gleichzeitig als Partner des Sozialstaates.<br />
· Die Zufriedenheit der Bewohner ist der Maßstab unserer Qualität.<br />
· Wir verfolgen die Grundsätze von Kreativität, Transparenz und<br />
Kollegialität.<br />
· Die Führung gestalten wir innerhalb definierter Delegationsbereiche und<br />
stehen zur Kontrolle von Arbeitsprozessen und Arbeitsergebnissen.<br />
2.3 Sitzungsstruktur<br />
Bei der Unterschiedlichkeit der<br />
Betreuungs und Arbeitsbereiche, sowie<br />
der Berufsgruppen haben Kommunikation<br />
und Informationsfluss einen<br />
hohen Stellenwert für die Qualität<br />
unserer Arbeit. Das eingefügte<br />
Organigramm (siehe Anlage 2)<br />
verdeutlicht die Struktur unserer<br />
Einrichtung. In den jeweiligen Sitzungen<br />
auf allen Ebenen wird die Arbeit organisiert, strukturiert und inhaltlich gestaltet.<br />
· In den einmal im Quartal stattfindenden Gesamtteamsitzungen, an<br />
denen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen<br />
teilnehmen, werden allgemeine und bereichsübergreifende Themen<br />
erörtert.<br />
Seite 5
· Monatlich finden die Treffen des pädagogischpflegerischen Teams<br />
statt.<br />
· In den Wohnbereichen werden wöchentlich Sitzungen für<br />
Fallbesprechungen oder Hilfeplangespräche abgehalten.<br />
· Organisatorisches und Terminabsprachen finden in den täglichen<br />
Übergabebesprechungen in drei Organisationseinheiten (Landwirtschaft,<br />
Hauswirtschaft und pädagogischpflegerischer Bereich) statt.<br />
· Die Schnittstellen zwischen Wohn und Arbeitsbereichen werden<br />
überbrückt. An der Landwirtschaftsbesprechung nimmt der<br />
Einrichtungsleiter teil, an Hauswirtschaftsübergabe nimmt eine<br />
Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter aus den Wohnbereichen und an der<br />
Übergabebesprechung des pädagogischpflegerischen Bereiches nimmt<br />
eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter aus den Werkstätten teil.<br />
· Einmal im Monat gibt es auf der Bereichsleiterebene eine Sitzung.<br />
· Der Einrichtungsleiter oder sein Vertreter ist bei den Trägergesprächen<br />
bzw. Einrichtungsleitertreffen (ca. einmal im Quartal) vertreten.<br />
Die Einrichtungsleitung verfolgt das Prinzip der offenen Tür. Für ein Gespräch<br />
benötigen weder Beschäftigte noch Bewohner einen Termin. Wenn die Tür<br />
offen (angelehnt) ist, kann jeder eintreten. Es besteht aber auch die<br />
Möglichkeit, bei besonders wichtigen Angelegenheiten einen Termin zu<br />
vereinbaren.<br />
Wir betreiben ein „Management der kurzen Wege“, d. h. es gibt eine hohe<br />
Entscheidungskompetenz in den Bereichen. Bedarfe werden schnell erkannt<br />
und, wenn möglich, auf dem sog. kurzen Weg erledigt.<br />
2.4 Kunden und Partner<br />
Das Konzept und die Leistungsvereinbarungen der Eingliederungshilfe wurden<br />
im Jahre 2002 grundlegend verändert. Das Angebot für Menschen mit<br />
seelischen Behinderungen, mit dem Schwerpunkt für mehrfach geschädigte<br />
Suchtkranke, führte zu einer hohen Nachfrage und zu einer Vollbelegung.<br />
Daraus können wir schließen, dass wir mit diesem Angebot richtig liegen und<br />
genau den Bedarf an stationären Hilfen decken.<br />
Die Heimbewohner sind unsere wichtigsten „Kunden“. Das Wohl der Bewohner<br />
und deren Bedürfnisse im Hinblick auf den Hilfeplan stehen im Vordergrund.<br />
Sie haben vielfältige Mitgestaltungsmöglichkeiten. In Haus und<br />
Heimversammlungen, die monatlich stattfinden, kann sich jeder beteiligen.<br />
Außerdem werden die Anliegen der Bewohner vom Pflegeheim und der<br />
Eingliederungshilfe zusätzlich durch ihren jeweiligen Heimbeirat bei wichtigen<br />
Entscheidungen vertreten. Für Beschwerden wurde ein Beschwerdebogen<br />
ausgearbeitet, der allein oder zusammen mit dem BezugsbetreuerIn<br />
auszufüllen ist. Alle Beschwerden werden anhand unseres<br />
Beschwerdekonzepts abgearbeitet.<br />
Seite 6
Auf fachlicher Ebene sind wir um Partnerschaften bemüht, in dem wir in<br />
regionalen und überregionalen Arbeitsfachkreisen vertreten sind und aktiv<br />
darin mitwirken. Durch die Mitgliedschaft im Sozialpsychiatrischen Verbund<br />
gestalten wir inhaltlich die Hilfeangebote regional mit. Wir nutzen andere<br />
Hilfeanbieter und Dienstleister für sinnvolle Kooperationen.<br />
Der gesellschaftliche Auftrag und das<br />
persönliche Bedürfnis nach Seelsorge wird<br />
durch besondere Angebote erfüllt. Durch<br />
die enge Zusammenarbeit mit der<br />
evangelischen Kirchengemeinde Stickgras<br />
entstanden regelmäßige Gottesdienste in<br />
der einrichtungseigenen Kapelle (einmal<br />
im Monat, an den Adventssonntagen und<br />
zu besonderen Anlässen), die z. T. mit den<br />
Bewohnern gestaltet und auch von übrigen<br />
Gemeindemitgliedern gern besucht<br />
werden.<br />
Viele Besichtigungen und Führungen finden statt, angefangen von<br />
Kindergartengruppen, Konfirmanden bis hin zu Erwachsenengruppen und<br />
Vereinen. Sie interessieren sich für die Landwirtschaft oder für unsere soziale<br />
Arbeit. Für Kinder ist die Erlebniswelt „Bauernhof“ besonders reizvoll.<br />
Zu den jährlich wiederkehrenden<br />
Festen und Veranstaltungen werden<br />
unsere Kunden, Kooperatoren und<br />
Partner eingeladen. Damit wollen wir<br />
uns für die gute Zusammenarbeit<br />
bedanken und die Beziehung stärken.<br />
Die Angehörigen und die gesetzlichen<br />
Betreuer der Heimbewohner werden<br />
noch einmal gesondert eingeladen. An<br />
dem Totensonntag im November<br />
veranstalten wir den Tag der<br />
Begegnung. An diesem Tag berichten<br />
wir über den Verlauf des vergangenen Jahres und geben einen Ausblick auf<br />
das Kommende. Den Angehörigen bleibt auch Zeit für Gespräche mit den<br />
Bewohnern und den Bezugsbetreuern.<br />
2.5 Mitarbeiter<br />
Mitarbeiterfeste, wie z. B. Grillfest oder Weihnachtsfeier, fördern das<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl und stärken den Teamgedanken. Bei der<br />
Verschiedenheit der vertretenden Berufssparten ist dieser Aspekt wichtig.<br />
Seite 7
Diese Feste werden im Rotationsverfahren von den MitarbeiterInnen<br />
organisiert. Von der Einrichtungsleitung werden langjährige MitarbeiterInnen<br />
geehrt und neue MitarbeiterInnen vorgestellt.<br />
Die Freizeitbereiche der Einrichtung können von den<br />
Mitarbeitern mitgenutzt werden. Hierzu gehören z. B.<br />
Freiflächen (Fußballplatz, Grillplatz, Festwiese) aber<br />
auch Räumlichkeiten (Seminarraum/Internetnutzung,<br />
Kaffeestube, Kapelle). Tische, Bänke, Grill und<br />
Gartenmöbel können ausgeliehen werden, und es<br />
besteht ebenfalls die Möglichkeit zur<br />
Werkstattnutzung.<br />
Besondere Ereignisse und Veranstaltungen für<br />
Bewohner (z. B. Sommerfest), bei denen sich<br />
Mitarbeiter überdurchschnittlich engagieren, werden<br />
die Inhalte und der Ablauf von der jeweiligen<br />
Vorbereitungsgruppe reflektiert und ausgewertet. Herausragende Leistungen<br />
werden von der Leitung gelobt und entsprechend gewürdigt.<br />
Außergewöhnliche Leistungen von MitarbeiterInnen, die zu Einsparungen oder<br />
zu Verbesserungen führen, wurden in zwei Fällen mit einer finanziellen<br />
Sonderzuwendung gewürdigt.<br />
3. POLITIK UND STRATEGIE<br />
3.1. Rahmenbedingungen<br />
Politik und Strategie beruhen auf den gegenwärtigen und zukünftigen<br />
Bedürfnissen und Erwartungen unserer internen und externen<br />
Interessengruppen. Durch die Komplexität unserer Angebote der<br />
Wohnungslosenhilfe, Eingliederungshilfe, und Vollstationären Pflege ist eine<br />
größtmögliche Flexibilität gegeben. Unter Anbindung der Stiftung Kloster<br />
Blankenburg wird eine ambulante Betreuungsform der Eingliederungshilfe in<br />
der eigenen Wohnung ermöglicht, die für unsere Klienten eine größtmögliche<br />
konzeptionelle Öffnung in die Normalität ermöglicht. Gleiches gilt für die<br />
Wohnungslosenhilfe mit einer dezentralen stationären Außenwohngruppe im<br />
Zentrum der Stadt Delmenhorst.<br />
Das System der internen formellen Kommunikation dieser geschilderten<br />
Fachbereiche ist durch verbindliche Besprechungstermine und Teamsitzungen<br />
geregelt.<br />
Seite 8
Hier erfolgt der interne Fachaustausch, während die externe fachliche und<br />
politische Anbindung durch folgende Mitgliedschaften und Arbeitskreise<br />
geregelt ist:<br />
· Mitgliedschaft im ev. Fachverband der Wohnungslosenhilfe<br />
Niedersachsen (EFWE)<br />
· Mitgliedschaft im Zentralverband der sozialen Heim und Werkstätten<br />
(ZHW)<br />
· Mitgliedschaft im Sozialpsychiatrischen Verbund der Stadt Delmenhorst,<br />
Mitarbeit in der Psychosozialen Fachgruppe und der<br />
Gerontopsychiatrischen Fachgruppe<br />
· Mitgliedschaft (ohne Stimmrecht) des Arbeitskreises CMA–<br />
Langzeiteinrichtungen (ChronischMehrfachgeschädigteAbhängige) in<br />
der Niedersächsischen Landesstelle gegen Suchtgefahren<br />
· Mitarbeit im Arbeitskreis der Pflegeheime Delmenhorst und Umgebung<br />
· Kooperation mit der Neuen Arbeit Delmenhorst im Bereich<br />
Wohnungslosenhilfe<br />
· Kooperation mit ProTechna (anerkannte Werkstatt für Menschen mit<br />
seelischer Behinderung)<br />
· Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde<br />
Die trägerinterne Kommunikation, sowie die Formulierung politischer und<br />
strategischer Ziele innerhalb des Trägers sind durch regelmäßige<br />
Besprechungen und jederzeit mögliche Terminvereinbarung mit der<br />
Geschäftsführung möglich.<br />
Unter Ausnutzung modernster Kommunikationstechniken ist sofortiges Agieren<br />
und Reagieren möglich, dazu steht ein EDVNetzwerk intern und auch extern<br />
(zum Einrichtungsträger) zur Verfügung.<br />
3.2. Leistungsmessung, Markforschung, Inhalte<br />
Die Zukunftsorientierung einer Einrichtung wird durch die Akzeptanz interner<br />
und externer Kunden mitbestimmt. Nicht nur die Vollbelegung und eine positive<br />
kaufmännische Bilanz sind Erfolgskriterien, sondern auch die Vermittlung<br />
positiver Inhalte der täglichen Arbeit. Es ist gelungen, im Bereich der<br />
Eingliederungshilfe uns neu zu orientieren. Die Spezialisierung auf Betreuung<br />
von Menschen mit chronischer Suchtabhängigkeit ist nicht nur eine<br />
Markorientierung, sondern nutzt in vielfältiger Weise die räumlichen und<br />
inhaltlichen Ressourcen unserer Einrichtung.<br />
In kurzer Zeit haben wir Inhalte der Betreuungsarbeit neu ausgerichtet und<br />
Vereinbarungen und Konzeptionen mit dem Land Niedersachsen<br />
abgeschlossen. Eine hohe Nachfrage hat sich schnell sowohl aus dem eigenen<br />
Wohnungslosenhilfebereich als auch durch externe Nachfrage eingestellt.<br />
Seite 9
Durch die langfristige Zukunftsorientierung stellt sich eine<br />
Arbeitsplatzsicherheit der MitarbeiterInnen der Einrichtung ein, die eine<br />
kontinuierliche Diskussion und Weiterentwicklung der Betreuungsinhalte<br />
gewährleistet. Das gemeinsam entwickelte Leitbild und die daraus abgeleiteten<br />
Konzeptionen stellen Sicherheit und Garantie sowohl intern als auch extern<br />
dar. Gut Dauelsberg ist dadurch ein sehr verlässlicher Partner. Das<br />
Arbeitsmotto „Ein Zuhause finden“ und das Leitbild der Einrichtung<br />
durchziehen nicht nur die Wohnbereiche, sondern sind als Inhalte auch in die<br />
Arbeits und Beschäftigungsbereiche miteingeflossen.<br />
Einer sich plötzlich verändernde Lebenssituation von Bewohnern,<br />
beispielsweise durch eintretende Pflegebedürftigkeit, kann schnell durch<br />
interne Verlegung begegnet werden, ohne dass sich gleich der ganze<br />
Lebensbezug, wie Umgebung und vertraute Menschen, verändert.<br />
Viele gemeinsame fachübergreifende<br />
Inhalte/Veranstaltungen mildern Übergänge<br />
innerhalb der Hilfearten, beispielsweise sind die<br />
großen Veranstaltungen wie Sommerfest,<br />
Erntedankfest, Ausflüge und Gruppenreisen zu<br />
nennen. Hier entstehen auch immer wieder neue<br />
menschliche Kontakte die Normalität im<br />
Lebensbezug ermöglichen.<br />
3.3. Überprüfung, Entwicklung, Aktualisierung strategischer Ziele und<br />
der Politik<br />
Laufenden Änderungen gesetzlicher Vorgaben und Bestimmungen muss<br />
grundsätzlich entsprochen werden. Hierbei wird nicht mit unbedachter<br />
Anpassung und hektischem Aktionismus gehandelt, sondern schonend und<br />
rücksichtsvoll agiert. Die laufenden Veränderungen werden im Gesamtteam<br />
und auch in Bewohnerversammlungen besprochen. Ergebnisse dieser<br />
Besprechungen fließen in Handlungen ein und werden umgesetzt. Hierbei gilt<br />
stets der Grundsatz Bewohner vor MitarbeiterInneninteressen.<br />
Äußere Zwänge behindern in zunehmendem Maße Handlungsspielräume. Hier<br />
wird versucht, über eine aktive Verbandspolitik Einfluss zu nehmen. Durch<br />
besonders kurze Wege und eine flache Hierarchie sind Bewohner und<br />
MitarbeiterInnen beteiligt. Der Träger der Einrichtung überlässt dabei der<br />
Einrichtungsleitung einen großen Aktionsraum der konstruktiv und fördernd<br />
genutzt wird. Dieser Aktionsspielraum unterzieht sich stets einer möglichst<br />
ganzheitlichen Betrachtung in dem alle Bereiche in ihrer eigenen Bedeutung<br />
gesehen werden. Hierbei sind auch die Bereiche Landwirtschaft/Werkstatt und<br />
Hauswirtschaft zu nennen. Bei regelmäßig stattfindenden<br />
Gesamtteamsitzungen fließt nicht nur Information, es erfolgt eine konstruktive<br />
Beteiligung aller an möglichst vielen Prozessen.<br />
Seite 10
Unter Einbindung des Einrichtungsträgers und seinen anderen Einrichtungen<br />
findet ein gewisser interner Wettbewerb statt, durch die unter 3.1. genannten<br />
anderen Institutionen und Verbänden auch eine externe Beurteilung/Vergleich.<br />
Hierbei schließt sich Gut Dauelsberg den in diesen Verbänden vereinbarten<br />
Standards an.<br />
In der Landwirtschaft wird durch konsequentes Einhalten und Überschreiten<br />
von gesetzlichen Standards die eigene Vermarktung guter Produkte gefördert.<br />
Umweltbezogene Auflagen werden freiwillig übertroffen, der Grundsatz von<br />
Nachhaltigkeit ist oberstes Gebot. Gleichzeitig ist die Direktvermarktung ein<br />
Bestandteil unserer Öffentlichkeitsarbeit.<br />
3.4 Politik und Strategie werden durch ein Netzwerk von<br />
Schlüsselprozessen umgesetzt.<br />
Für eine Einrichtung wie dem Gut Dauelsberg ist es wichtig, dass<br />
Schlüsselprozesse definiert und verbindlich umgesetzt werden. Dabei muss die<br />
Eigentümerschaft dieser Schlüsselprozesse feststehen.<br />
In der Eingliederungshilfe und in der vollstationären Pflege existiert ein<br />
Bezugsbetreuersystem. Dieses System ist für die Vertrauensbildung und eine<br />
ganzheitliche verbindliche pädagogischpflegerische Arbeit wichtig. Die<br />
Steuerung aller Prozesse und die Federführung im individuellen Hilfeplan<br />
obliegen dem/der BezugsbetreuerIn. Bei bestimmten und klar definierten<br />
Vorgängen übernehmen Spezialisten die Durchführung, z.B. Arbeitsanleiter in<br />
den Arbeits und Beschäftigungsbereichen, die Medikamentenverwaltung<br />
examinierte Fachkräfte.<br />
Das Netzwerk von Schlüsselprozessen ergibt ein Hilfesystem für die<br />
Gesamteinrichtung, welches geeignet ist, individuellen Bedürfnissen zu<br />
entsprechen und für den Bewohner/Klienten nachvollziehbar transparent ist.<br />
Hierbei wird das Spezialwissen von besonders qualifizierten MitarbeiterInnen<br />
bereichsübergreifend genutzt.<br />
3.5 Umsetzung politischer und strategischer Ziele<br />
Das Trägerleitbild und das Leitbild der Einrichtung stellen Willensäußerungen<br />
und Kernaussagen dar. Dabei sind die Kernaussagen, „Das Wohl der<br />
Bewohner“ und „Ein Zuhause finden“, die bedeutungsvollsten Aussagen und<br />
spielen bei der Maßnahmenplanung und bei Entscheidungen eine<br />
übergeordnete Rolle. Auf allen Ebenen und in allen Bereichen ist das Leitbild<br />
Zentrum unseres Handelns. Dieses wird besonders deutlich durch die<br />
Tatsache, dass an besonderen Feiertagen wie Weihnachten, Silvester, Ostern<br />
u.s.w. mehr MitarbeiterInnen Dienst versehen, als an normalen Wochenenden.<br />
Seite 11
Die im Jahresverlauf stattfindenden Gruppenreisen verlangen den<br />
MitarbeiterInnen ein besonderes Maß an Engagement ab. Sie stellen nicht nur<br />
eine willkommene Abwechslung und Freude dar, sondern sie sind in den<br />
Hilfeprozessen ein wichtiger Bestandteil. Gleiches gilt für die Fortbildungen<br />
der Bewohner.<br />
4 MITARBEITER<br />
In der Einrichtung sind 33 MitarbeiterInnen beschäftigt.<br />
Alle MitarbeiterInnen der Einrichtung nehmen ihre Aufgaben im Sinne des<br />
gemeinsam erarbeiteten Leitbildes wahr. Entsprechend dem Organigramm sind<br />
die MitarbeiterInnen den jeweiligen Bereichsleitungen zugeordnet, die<br />
wiederum die Verantwortung für ihre Bereiche übernehmen u. die Aufgaben<br />
delegieren.<br />
Die Zufriedenheit der Bewohner ist der Maßstab unserer Qualität. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, arbeiten in unserer Einrichtung MitarbeiterInnen, die<br />
selbständig, verantwortungsvoll u. innovativ handeln, und darüber hinaus die<br />
Bereitschaft einer hohen Teamfähigkeit mitbringen.<br />
Die Mitarbeiter zeichnen sich einerseits durch eine sehr hohe Fachlichkeit aus<br />
andererseits sichern wir durch systematische Fort u. Weiterbildungen den<br />
Qualitätsstandard. Unser Aus und Fortbildungsbeauftragter bündelt alle Fortund<br />
Weiterbildungsprogramme und stellt sie den Teams zur Verfügung. Die<br />
Fort und Weiterbildungen werden intern als auch extern genutzt. Ein<br />
Austausch der neu erworbenen Qualifikationen erfolgt in den einzelnen Teams<br />
und ggfs. im Gesamtteam.<br />
Das Gut Dauelsberg vergütet alle<br />
MitarbeiterInnen tariflich (Öffentlicher Dienst)<br />
Im Pflegeheim des Gut Dauelsberg beträgt<br />
die Fachkraftquote 80%. In allen Bereichen<br />
können Zivildienstleistende zur Ergänzung<br />
eingesetzt werden. Der<br />
Landwirtschaftsbetrieb des Gut Dauelsberg<br />
ist anerkannter Ausbildungsbetrieb, im<br />
Wohnheimbereich werden laufend<br />
Praktikanten und Praktikantinnen des IWK<br />
und des Berufsförderungswerkes ausgebildet<br />
und angeleitet.<br />
Seite 12
5 PARTNERSCHAFTEN UND RESSOURCEN<br />
5.1 Externe Partnerschaften<br />
Externe Partnerschaften sind für Bewohner wie Mitarbeiter von Gut Dauelsberg<br />
eine gewichtige Ergänzung. Für einige unserer Bewohner sind dabei die<br />
Partnerschaften zur ProTechna und den DelmeWerkstätten sehr wichtig.<br />
Dadurch erhalten sie einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsvertrag, der<br />
ihnen zusätzliches Einkommen bietet und das Selbstwertgefühl stärkt.<br />
Die MitarbeiterInnen profitieren von guten Kontakten zu anderen<br />
Einrichtungen, die sich durch Besuche und den Austausch vor Ort einstellt.<br />
Auch die Beziehungen zu den klientenvermittelnden Stellen<br />
(Niedersächsisches Landeskrankenhaus Wehnen, Kliniken, Betreuer, Soziale<br />
Dienste, usw.) sind für unsere Einrichtung wertvoll.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit dem Institut für Weiterbildung in der<br />
Kranken und Altenpflege (IWK) und dem Berufsförderungswerk (BfW) in<br />
Bookholzberg werden uns PraktikantenInnen vermittelt, die unsere Teams<br />
tatkräftig und innovativ unterstützen.<br />
Besonders beliebt ist die enge Beziehung zur Handballmannschaft des TS<br />
Hoykenkamp, die allen Bewohnern und Mitarbeitern freien Eintritt zu den<br />
Heimspielen gewährt.<br />
Aufgrund des eng gesteckten finanziellen Rahmens ist Gut Dauelsberg auf die<br />
erfolgreiche und ergebnisleitende Zusammenarbeit mit Sponsoren angewiesen,<br />
um einen an der Normalität orientierten kulturellen Standard zu erhalten.<br />
Besonders fest sind unsere Partnerschaften mit folgenden Betrieben<br />
/Einrichtungen, die uns durch regelmäßige Spenden / Aktionen unterstützen:<br />
· Kirchengemeinde Hasbergen Zweckorientierte Spenden<br />
· Krankenhaus Stenum Weihnachtsgeschenke<br />
· Wal Mart Sachspenden für Feste und<br />
Gruppenreisen<br />
· Druckhaus Rieck Kostenloser Druck des „Dauelsberger<br />
Blattes“<br />
· Delmenhorster Kreisblatt 4 kostenlose Tageszeitungen<br />
· Fa. Klingele Weihnachtsgeschenke und Sponsoring<br />
von Gruppenreisen<br />
· HSS Tools Weihnachtsgeschenke und Sponsoring<br />
von Gruppenreisen<br />
Seite 13
Auch wird Gut Dauelsberg durch mehrere Einzelaktionen finanziell unterstützt.<br />
So verkaufte z. B. das BungerhofCafe der Kirchengemeinde Hasbergen<br />
Körnerkissen für Gut Dauelsberg. Ungenannt sind viele weitere externe<br />
Partner, die durch Einzel, Dauer, Sach und Geldspenden unseren<br />
finanziellen Spielraum erhalten.<br />
5.2 Finanzen werden gemanagt<br />
Die Verantwortung des Finanzmanagements liegt beim BVO und der<br />
Einrichtungsleitung. Diese erstellen einen Wirtschaftsplan für die laufenden<br />
Geschäfte, gleiches gilt für den Vermögensplan.<br />
Durch laufende Abschreibungen und durch eine bisher hundertprozentige<br />
Eigenkapitalfinanzierung ist der Werterhalt der Einrichtung gesichert.<br />
Durch Großkundenverträge/Einkaufsbündelung zwischen BVO,<br />
Telekommunikations und Energieversorger werden die Kosten von z. B.<br />
Telefon, Gas und Strom usw. gesenkt.<br />
Bei Bedarf und auf Anfrage erhalten alle Mitarbeiter in den Teamsitzungen<br />
Informationen über die Finanzplanung und das Haushaltsbudget. Dadurch ist<br />
eine stete Transparenz gewährleistet. In der Beschaffung zusätzlicher<br />
Finanzmittel wird kreativ und erfolgreich gehandelt.<br />
5.3 Gebäude, Einrichtungen und Material werden gemanagt<br />
Gut Dauelsberg wurde 1884 gegründet und weist heute eine Gesamtfläche von<br />
ca. 90 ha auf. Weiterhin besteht Gut Dauelsberg aus 23 Gebäuden in sehr<br />
gutem baulichem Zustand.<br />
Zwei Gebäude und das Wasserrad<br />
stehen unter Denkmalschutz. Die<br />
Bauunterhaltung wird z. T. durch<br />
angeleitete Arbeiten der Bewohner,<br />
engagierte Mitarbeiter und externe<br />
Firmen geleistet. Die Buchenallee, die<br />
die Hofeinfahrt säumt, ist ein<br />
Naturdenkmal. Das gesamte Gelände<br />
ist als Landschaftsschutzgebiet (LSG 14 Stadt Delmenhorst) ausgewiesen.<br />
Um die Natur nicht nur auf dem Hof zu schützen, geht die Einrichtung sehr<br />
bewusst mit Energien (Punkt 5.4) und dem Umweltschutz um. Es wurde ein<br />
Müllkonzept entwickelt, welches die Kontrolle und ggf. Nachsortierung oder<br />
Mülltrennung durch einen beauftragten Bewohner enthält.<br />
Seite 14
5.4 Technologie<br />
Durch einen hohen technischen Standard arbeitet Gut Dauelsberg sehr<br />
zukunftsorientiert. Schnelle unkomplizierte Wege werden durch ein PC<br />
Netzwerk zwischen den einzelnen Bereichen gewährleistet.<br />
Beamer, Overheadprojektor, Videorecorder, kamera, DVDPlayer, Laptop u.<br />
Digitalkamera erweitern die Möglichkeiten zu Freizeitveranstaltungen für die<br />
Bewohner. Außerdem helfen sie den Mitarbeitern bei der Dokumentation von<br />
Lebensumständen, Heilungsprozessen und Fortschritten einzelner Bewohner.<br />
Durch die verschieden Darstellungsmöglichkeiten wird die Erläuterung vieler<br />
Themen (z. B. Wirtschaftsplan, Energiezahlen) in den Teamsitzungen<br />
erleichtert. Die Dokumentation der Betreuungsvorgänge wird durch den<br />
sogenannten Barmann (dieser erfasst Pflegevorgänge durch Strichcode) im<br />
Pflegeheim und dem elektronischen Alkoholatemmessgerät in allen Bereichen<br />
erleichtert.<br />
Alte und gebrauchte PCs werden laufend<br />
erneuert und z. B. für ein Internetcafe für<br />
Bewohner sowie MitarbeiterInnen genutzt.<br />
Die Soziale Heimstätte Gut Dauelsberg verfügt<br />
über eine 60 kw Photovoltaikanlage mit<br />
insgesamt 338 Modulen und einem<br />
Blockheizkraftwerk (12 kw) und senkt dadurch<br />
die laufenden Stromkosten.<br />
Die Werkstätten der Tagesstruktur werden kostengünstig mit Holzöfen geheizt.<br />
Diese werden mit den Resten der Palettenreparaturwerkstatt und mit Holz aus<br />
dem eigenen Wald beschickt.<br />
In allen Bereichen werden neue Technologien benutzt, wenn sie zum Erreichen<br />
der Ziele notwendig sind. In der Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel wird<br />
kreativ und erfolgreich gehandelt.<br />
5.5 Informationen und Wissen werden gemanagt<br />
Informationen über neue Verordnungen, Gesetzesänderungen oder andere<br />
wesentliche Veränderungen sind für eine Einrichtung wie dem Gut Dauelsberg<br />
mit seinen verschiedenen Bereichen bedeutungsvoll.<br />
Durch diverse Fachzeitschriften, der Zusammenarbeit mit den Ämtern und<br />
Mitgliedschaften in Fachverbänden und Arbeitskreisen erhalten wir regelmäßig<br />
fachspezifische Informationen.<br />
Seite 15
Diese Informationen werden durch die Hauspost an die einzelnen Bereiche<br />
weitergeleitet und ggf. durchgesprochen. Die Bereichsleiter sorgen dafür, dass<br />
ihr jeweiliges Team immer auf dem aktuellsten Stand ist.<br />
Regelmäßige Fort und Weiterbildungen der MitarbeiterInnen gewährleisten<br />
den hohen Wissensstand innerhalb der Einrichtung. Das neuerworbene<br />
Wissen wird im Rahmen von Teamsitzungen weitergegeben.<br />
6 PROZESSE<br />
Das Trägerleitbild, das Leitbild der Einrichtung und das Leitmotto „Ein Zuhause<br />
finden“ beschreiben unsere Politik und Strategie. Alle Abläufe und Prozesse<br />
werden daran gemessen, ob sie zu diesen Zielen führen. Die Prozesse werden<br />
standardisiert, überprüft, verbessert oder neu entwickelt.<br />
6.1 Prozesse werden systematisch gestaltet und gemanagt<br />
In den unterschiedlichen Bereichen haben wir eine Vielzahl von<br />
Prozessstandards. In der Eingliederungshilfe z. B. ist der Ablauf für eine<br />
Neuaufnahme eines Bewohners systematisch geregelt. Nach dem<br />
Erstgespräch mit Besichtigung berät das Team über die Aufnahme.<br />
Anschließend wird möglichst ein ein bis zweiwöchiges Probewohnen<br />
vereinbart. Die Aufnahmeorganisation und Einführung des neuen Bewohners<br />
findet anhand einer Checkliste durch den Bezugsbetreuer statt. Im Pflegeheim<br />
findet die Aufnahme auf ähnliche Weise statt. Es findet kein Probewohnen<br />
statt.<br />
In der Wohnungslosenhilfe kommen die Hilfesuchenden meistens direkt in<br />
unsere Einrichtung. Neben dem stationären Wohnheimangebot bieten wir auch<br />
eine Übernachtungsstelle an. Die Verweildauer in diesem Angebot beträgt drei<br />
Tage. So können sie sich unverbindlich über das Hilfeangebot informieren und<br />
sich gegebenenfalls dazu entschließen, hier zu bleiben.<br />
Die täglichen pflegerischen und medizinischen Tätigkeiten sind im Pflegeheim<br />
durch die Pflegeplanung festgelegt. Die Dokumentation erfolgt mittels<br />
Handscanner. In den übrigen Bereichen wird anhand von Checklisten<br />
dokumentiert, auf der alle täglichen Arbeiten vermerkt sind.<br />
Alle drei Wohnbereiche dokumentieren Auffälligkeiten und Besonderheiten des<br />
Tages auf einem Übergabeblatt, das ins Intranet gestellt wird und einen<br />
sofortigen Überblick für den jeweiligen Tag bietet.<br />
Seite 16
Für die morgendliche Übergabebesprechung wird ein Standardformular<br />
benutzt, das gleichzeitig als Protokoll dient. Neben Informationen aus den<br />
Arbeitsbereichen und den Übergabeblättern werden Termine und die Arbeiten<br />
für den Tag organisiert.<br />
Die Freizeitaktivitäten werden in einem<br />
Schaukasten ausgehängt und für alle<br />
Wohnbereiche angeboten. Zusätzlich werden<br />
die Bewohner, die nicht lesen können oder die<br />
wenig Eigeninitiative zeigen angesprochen<br />
und motiviert. Während an den Werktagen<br />
vorwiegend die regelmäßigen Angebote, wie<br />
z. B. Schwimmen, Fußball, Bowling, Internet,<br />
Spiel und Sportgruppe, Hobbyraum,<br />
angeboten werden, finden am Wochenende eher die besonderen Aktivitäten,<br />
Ausflüge, Besuche und Turniere statt, für die die Wochenenddienstgruppe<br />
verantwortlich ist.<br />
Der Speiseplan wird wöchentlich von der Hauswirtschaftsleitung zusammen mit<br />
den Heimbeiräten aufgestellt. Bewohnerwünsche werden so über die Mitglieder<br />
der Heimbeiräte berücksichtigt.<br />
Die Jahresfeste (Karneval, Maifeier, Sommerfest, Erntedankfest, Tag der<br />
Begegnung) werden zu Beginn des Jahres geplant und entsprechende<br />
Vorbereitungsgruppen festgelegt. Diese Projektgruppen sind von<br />
MitarbeiterInnen aus allen Wohn und Arbeitsbereichen zu besetzen. Sie<br />
erhalten ein bestimmtes Budget und sind für die Planung, Durchführung sowie<br />
die Nachbereitung zuständig. Die Sommer und Erntedankfeste werden immer<br />
unter ein Motto gestellt.<br />
Geburtstage der Bewohner werden auf Wunsch in einem Geburtstagskalender<br />
ausgehängt und morgens im Speisesaal verkündet. Sie erhalten einen<br />
selbstgebackenen Kuchen und ein kleines Präsent. Wir ermutigen sie, ihren<br />
Ehrentag zu feiern und organisieren die Feier nach den Wünschen des<br />
Bewohners.<br />
Oben genannte Ausführungen sind beispielhaft aufgeführt.<br />
6.2 Prozesse werden bei Bedarf optimiert und neu entwickelt<br />
Die Bereichsleiter sind für den reibungslosen Ablauf verantwortlich und<br />
kontrollieren diese. Die Veränderungen und Neuentwicklungen von<br />
Prozessbeschreibungen und Ablaufstandards werden in den Sitzungen auf der<br />
Bereichsebene erarbeitet und besprochen. Verbesserungsvorschläge kommen<br />
sowohl von der Leitung als auch aus dem Team.<br />
Seite 17
Eine Kleingruppe erarbeitet Vorschläge, die in der Teamsitzung diskutiert<br />
werden. Die Umsetzung erfolgt meistens zunächst zur Probe für einen<br />
festgelegten Zeitraum.<br />
Bereichsübergreifende Prozesse werden auf der Ebene des pädagogischpflegerischen<br />
Teams oder des Gesamtteams diskutiert. In solchen Fällen wird<br />
bei Bedarf ein Qualitätszirkel eingesetzt, um Lösungen zu erarbeiten. Auf<br />
diesem Weg entstanden z. B. das Beschwerdemanagement, das<br />
Beschlussmanagement (zur Überprüfung von Teambeschlüssen) und das<br />
Fortbildungskonzept für MitarbeiterInnen.<br />
7 KUNDENBEZOGENE ERGEBNISSE<br />
Für einen Betrieb, dessen Dienstleistungen aus der Erledigung des alltäglichen<br />
Schriftverkehrs, der Erfüllung emotionaler Bedürfnisse und dem Aufbau und<br />
Erhalt einer Situation besteht, in der sich die Bewohner „Zu Hause“ fühlen<br />
sollen, ist es schwer, gemessene Ergebnisse zu erzielen.<br />
Gut Dauelsberg zieht seine positive Bilanz daraus, dass es eine hohe<br />
Aufnahmenachfrage und dadurch resultierend eine lange Warteliste hat.<br />
Viele der ehemaligen Bewohner, die jetzt in einer eigenen Wohnung leben,<br />
halten noch den Kontakt zu Bewohnern und MitarbeiterInnen von Gut<br />
Dauelsberg. Beständig nehmen sie an den Freizeitangeboten und den<br />
Feiertagsfestlichkeiten teil.<br />
Wir verfügen über ein Fußballteam, in dem ehemalige Bewohner regelmäßig<br />
mitspielen. Sicherlich ist das ein Ergebnis unserer intensiven<br />
Beziehungsarbeit.<br />
Viele Kunden der Direktvermarktung unserer land und forstwirtschaftlichen<br />
Produkte(ca. 8.000 – 10.000 jährlich) bestätigen die gute Qualität unserer<br />
Produkte und stellen einen wichtigen Baustein unserer Öffentlichkeitsarbeit<br />
dar.<br />
Seite 18
8. MITARBEITERBEZOGENE ERGEBNISSE<br />
Die letzte MitarbeiterInnenZufriedenheitsBefragung wurde im Rahmen der<br />
Einführung der EFQM in 2003 durchgeführt. Die Ergebnisse sind auszugsweise<br />
im Anhang (siehe Anlage 1) dargestellt.<br />
9. SCHLÜSSELERGEBNISSE<br />
Gut Dauelsberg existiert in seiner Funktion als soziale Einrichtung bereits seit<br />
1884. Seitdem, besonders natürlich nach Kriegsende, sind ein ständiges<br />
Wachstum und eine fortlaufende Weiterentwicklung zu verzeichnen.<br />
Dauelsberg hat sich im Laufe dieser vielen Jahrzehnte ein sehr gutes Ansehen<br />
in der Öffentlichkeit verschafft, besonders in der Stadt Delmenhorst und in den<br />
angrenzenden Gemeinden ist Gut Dauelsberg ein sehr fester Bestandteil<br />
geworden. Das Gut Dauelsberg wird als Dienstleistungsunternehmen mit<br />
regionaler Bedeutung gesehen, was nachfolgende Zahlen belegen:<br />
· Heimbereich, Gesamtumsatz ca. 2 Mio. €/Jahr<br />
· Landwirtschaft, Gesamtumsatz ca. 230.000 €/Jahr<br />
· davon Personalkostenanteil ca. 68 % am Gesamtumsatz<br />
· Aufwand für kulturelle Betreuung, Therapiebedarf und Barleistungen an<br />
Heimbewohner zusammen ca. 55.000 €/Jahr, das sind etwa 580,<br />
€/Bewohner und Jahr<br />
· im Wirtschaftsjahr 2004 wurden ca. 6000, € für Aus und<br />
Fortbildungsmaßnahmen der MitarbeiterInnen aufgewendet.<br />
· das jährliche Betriebsergebnis weist eine ständige Eigenkapitalbildung<br />
aus. Mit den positiven Ergebnissen der Gewinn und Verlustrechnung<br />
nimmt das Gut Dauelsberg beim <strong>Bezirksverband</strong> <strong>Oldenburg</strong> eine<br />
Spitzenposition ein<br />
· Eigenkapitalausstattung 100%<br />
· Auslastung langjährig über 96% bei Vermeidung von Überbelegung<br />
Es existieren in der Wohnungslosenhilfe und Eingliederungshilfe individuelle<br />
Hilfepläne. Diese Hilfepläne und die dazugehörige Dokumentation sind<br />
standardisierte Verfahren. Die Leistungsvereinbarungen der<br />
Eingliederungshilfe sind in die Bereiche Wohnen und Tagesstruktur getrennt.<br />
Dadurch sind die Leistungen vollständig nachvollziehbar und überprüfbar.<br />
Seite 19
Für den Bereich der vollstationären Pflege wird die Pflegeplanung per EDV<br />
durchgeführt, die Pflegeleistungen ebenfalls zeitsparend per EDV dokumentiert<br />
(Barcodesystem).<br />
Durch Umstrukturierung der Eingliederungshilfe wurde eine Vollbelegung<br />
erreicht, gleiches gilt für die vollstationäre Pflege. Die Belegung im Bereich<br />
Wohnungslosenhilfe beträgt ca. 90%. Durch relativ häufigen Bewohnerwechsel<br />
in diesem Bereich und durch Vermeidung von Überbelegung ist eine höhere<br />
Belegung nicht erreichbar. Eine Überbelegung würde gleichzeitig einen<br />
Standardverlust im Wohnbereich bedeuten.<br />
Die Kooperationen mit ProTechna, der Neuen Arbeit, die stationäre<br />
Außenwohngruppe und die ambulante Einzelfallhilfe haben das<br />
Angebotsspektrum der Einrichtung bedeutend erweitert. Damit ist eine<br />
nachhaltige Nachfrage gesichert und eine Zukunftsorientierung gegeben.<br />
Wirtschaftliche und strukturelle Zwänge werden im Gut Dauelsberg konstruktiv<br />
bearbeitet. Das besonders gute Abschneiden des Gut Dauelsberg im externen<br />
Vergleich kennzeichnet ein schnelles und flexibles Handeln bei sich<br />
verändernden Bedingungen.<br />
Die Erneuerung der Investitionsgüter erfolgt laufend, durch eine<br />
Rücklagenbildung sind Neuinvestitionen möglich. Bei guter wirtschaftlicher<br />
Lage bleibt Handlungsspielraum zur Weiterentwicklung. Es ist im Rahmen<br />
eines Energiekonzeptes eine große Solarstromanlage gebaut worden, im<br />
Pflegeheim ein Blockheizkraftwerk ebenfalls zur Stromerzeugung (Kraft<br />
Wärmekoppelung). Mit dieser Investition soll nicht nur steigenden<br />
Energiekosten begegnet werden, sondern gleichzeitig sollen Vorgaben aus der<br />
Konvention von Rio zur nachhaltigen Nutzung nachwachsender Rohstoffe<br />
entsprochen werden.<br />
Auch in Zukunft werden in allen Bereichen Überlegungen zur Modernisierung<br />
von Gebäuden und Anlagen, sowie die Einführung umweltfreundlicher und<br />
umweltschonender Technologien eine große Rolle spielen.<br />
Es ist beabsichtigt, durch weitere Bündelung im Einkaufswesen, die<br />
Marktposition des gesamten Trägers zu stärken und bei Preis und<br />
Leistungsvergleichen noch bessere Ergebnisse zu erzielen.<br />
In der Gesamtbetrachtung kann von einer gesicherten Zukunft des<br />
Unternehmens ausgegangen werden. Dabei werden nicht nur Arbeitsplätze in<br />
der Region gesichert, sondern vielmehr leistet das Gut Dauelsberg einen<br />
wertvollen Beitrag zum Erhalt einer sozialen Stadt Delmenhorst und deren<br />
Umgebung. Im Rahmen der Existenzsicherung, besonders für wohnungslose<br />
Menschen, nimmt das Gut Dauelsberg im Rahmen seiner Möglichkeiten auch<br />
politischen Einfluss und möchte auch in Zukunft vernetzter und zuverlässiger<br />
Partner im Hilfesystem sein.<br />
Seite 20
Anlage 1:<br />
Dieses Projekt w ird gefördert<br />
durch den<br />
Europäischen Sozialfonds<br />
Ergebnisse der<br />
Mitarbeiterzufriedenheitsbefragung<br />
1. Arbeitsbedingungen<br />
2. Information<br />
3. Klima & Kooperation<br />
4. Fort und Weiterbildung/<br />
Aufstiegschancen<br />
5. Führung durch die<br />
Vorgesetzten<br />
6. Leistungen<br />
7. Image<br />
5,00<br />
4,50<br />
4,00<br />
3,50<br />
3,00<br />
2,64<br />
2,90<br />
2,53 2,59 2,51<br />
2,50<br />
2,32<br />
2,00<br />
2,02<br />
1,50<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 3<br />
Kategorie 4<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 6<br />
Kategorie 7<br />
Bei den Durchschnittswerten entspricht 1 der Antwort „Trifft voll zu“,<br />
5 der Antwort „Trifft gar nicht zu“.<br />
Zusammenfassung<br />
Von 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben 30 den Fragebogen<br />
bearbeitet. Das entspricht einer Quote von 90,1%. Damit liegen die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gut Dauelsberg im Vergleich zu<br />
den anderen beteiligten Unternehmen im Spitzenbereich. Die<br />
Bandbreite der Rücklaufquote der anderen beteiligten KMUs (kleinund<br />
mittelständische Unternehmen) beläuft sich auf 37,8% bis<br />
90,1%.<br />
Insgesamt erreicht das Gut Dauelsberg in allen Kategorien gute<br />
Ergebnisse. Besonders gut werden die Kategorien „Führung durch<br />
die Vorgesetzten“ und „Image“ bewertet. Alle übrigen Ergebnisse<br />
befinden sich zwischen 2,5 und 2,9 auf einem hohen Niveau.<br />
Seite 21
Anlage 2:<br />
Organisationsplan Stand 01.01.06<br />
Gut Dauelsberg<br />
Berichtswege:<br />
^