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Wissensspeicher Bergbautechnologie (1974) - WordPress.com

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Abteufverfahren<br />

Ausschlaggebend für die Auswahl des Abteufverfahrens sind<br />

‣ Art und Verhalten des zu druchteufenden Gebirges<br />

‣ die zu erwartenden Wasserzuflüsse<br />

‣ der gewählte Querschnitt<br />

‣ die vorhandene Technik<br />

‣ du zu erwartenden Kosten<br />

Tabelle 10.2. Einige Abteufverfahren<br />

Bezeichnung Anwendung Bemerkung<br />

Bergmännische Verfahren<br />

Gewöhnliches<br />

Abteufverfahren<br />

Gefrierverfahren<br />

Zentrierverfahren<br />

Ansteckverfahren<br />

Schachtbohren<br />

Honigmannverfahren<br />

Rotarybohrverfahren<br />

in festem Gebirge mit<br />

relativ geringen<br />

Wasserzuflüssen (bis etwa<br />

3m 3 min -1 )<br />

In standfestem und<br />

nichtstandfestem Gebirge<br />

mit stark wasserführenden<br />

Schichten<br />

In standfestem, stark<br />

wasserführendem,<br />

klüftigem Gebirge<br />

In wenig standfestem und<br />

schwimmendem Gebirge<br />

Prinzipiell in allen<br />

Gesteinsarten<br />

In nicht standfestem,<br />

wasserführendem Gebirge<br />

(teilweise auch in härteren<br />

Schichten)<br />

In standfestem und<br />

nichtstandfestem Gebirge<br />

Hereingewinnung durch Bohr- und Sprengarbeit, Ladearbeiten mittels<br />

Mehrschalengreifern ( ), Förderung und Fahrung in Förderkübeln<br />

( ), weitgehende Anwendung von Bohrgeräteträgern<br />

(Abschlaglängen 3…5m) und Kabinengreifern (Leistungssteigerung um<br />

das 2- bis 4 fache im Vergleich zu den von Hand gesteuerten<br />

Schalengreifern) Einteilung nach der Reihenfolge der Arbeitsgänge:<br />

-aufeinanderfolgende Methode<br />

-Parallelmethode<br />

Durchschnittliche Abteufleistungen: 40…75m je Monat<br />

Spitzenleistung (1969 UdSSR):<br />

401,3m je Monat (7m Durchmesser, moderne Technik)<br />

Niederbringen von Bohrlöchern um den äußeren Rand des abzuteufenden<br />

Schachtes, Zirkulation eines Kälteträgers (Chlorkalziumlauge;<br />

Magnesiumlauge, unterkühltes flüssiges Ammoniak u. a.), Bildung eines<br />

Frostzylinders um die zu teufende Schachtröhre (einige Monate),<br />

Abteufarbeiten (s. oben) unter Weiterführung der Gefrierarbeiten<br />

Nach Erreichen des festen Gebirges (Fertigstellung des wasserdichten<br />

Ausbaus!) Auftauen des Frostkörpers<br />

Abdichten von wasserführenden Klüften, Spalten und Rissen durch einoder<br />

mehrmaliges Einpressen von Zementmilch bzw. Bitumen (bis 100 at),<br />

danach normales Abteufen;<br />

Bohren der Zementierbohrlöcher entweder von über Tage oder von der<br />

Schachtsohle aus;<br />

Vorteile: Bleibende Abdichtung des Gebirges (im Kali- und<br />

Steinsalzbergbau nur bei Bitumeninjektion gewährleistet!)<br />

Nach Eintreiben von Abtriebpfählen bzw. Stahlspundbohlen in das<br />

Gebirge wird innerhalb dieses vorläufigen Ausbaus abgeteuft.<br />

Schachtbohrverfahren sind den bergmännischen Verfahren schon jetzt im<br />

nichtstandfesten, wasserführenden Gebirge überlegen. Sie gewinnen<br />

ständig an Bedeutung. Bei fast allen Verfahren wird mit Umkehrspülung<br />

gearbeitet (Flüssigkeits- oder Luftspülung)<br />

Drehend arbeitende Schachtbohrverfahren mit umlaufender<br />

Tondickspülung (Aufrechterhaltung der Stöße);<br />

Herstellung des Bohrschachtes in mehreren Bohrstufen; Bohrwerkzeuge:<br />

in lockeren Gebirge Messer mit Hartmetallaufschweißung, in hartem<br />

Gestein Rollenbohrer; erreichte Bohrtiefe: 800m<br />

Teilweise Verwendung überschwerer Tiefbohrausrüstungen;<br />

Bohrwerkzeuge: Rollenmeißel; Übertragung von Drehmomenten<br />

>20000kpm; erreichte Bohrtiefe: 1800m<br />

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