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Spirituosen Tel.: 0 22 03 – 6 66 00 / Fax.: 0 22 03 - Kanu Club ...

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intern 1/2<strong>00</strong>2 KRIPPENGANG<br />

Von den Kribben zu den Krippen<br />

Eigentlich hatte Bubi Pohlen ja zumindest<br />

für diesmal aussetzen wollen<br />

damit. Aber dann konnte er doch<br />

nicht anders und schrieb zum dritten<br />

Male seinen Kölner Krippengang für<br />

die Mitglieder des Zugvogel aus. Hatten<br />

die ersten beiden Male zwischen<br />

Weihnachten und Neujahr stattgefunden<br />

und waren manche Exponate zu<br />

diesem Zeitpunkt schon abgebaut<br />

worden, so sollte die Exkursion in diesem<br />

Jahr am Sonntag vor Heiligabend,<br />

also am 23.12. stattfinden. Wie immer,<br />

hatte Bubi auch diesmal eine Reihe<br />

von Weihnachtskrippen an und in Kirchen,<br />

sowie öffentlichen oder kommerziellen<br />

Einrichtungen ausgewählt,<br />

den zu gehenden Weg mit der Sorgfalt<br />

eines militärischen Zugführers festgelegt.<br />

Das veröffentlichte und zweifellos<br />

recht zeitaufwendige Motto „Folge<br />

dem Stern“ brauchten wir so nicht<br />

ernst zu nehmen.<br />

Es herrschte ein sonnenüberglänzter<br />

Wintertag, als wir uns nachmittags am<br />

Dreikönigenpförtchen an St. Maria im<br />

Kapitol trafen. Auch die Nicht-Innenstadt-Kölner<br />

hatten diesen etwas konspirativ<br />

wirkenden Ort gefunden, was<br />

als eine Art von Aufnahmeprüfung für<br />

die Teilnahme verstanden werden<br />

konnte. Trotz der jahreszeitlich angemessenen<br />

Kühle hatten sich etwa<br />

zwei Dutzend <strong>Club</strong>mitglieder und<br />

Gäste eingefunden und stampften<br />

sich warm. Die Altersstruktur ging<br />

quer Beet durch alle Gruppen, angefangen<br />

bei Franziska und Katharina<br />

Prien bis hin zu Emi und Tinni Kuhnigk.<br />

Gleich am Ort konnte unser Führer<br />

damit beginnen, Ursprung und<br />

Zweck des kleinen Tores der ehemaligen<br />

Stadtmauer zu erläutern. Im<br />

12. Jahrhundert wurden hier die<br />

Gebeine der drei Weisen nach Köln<br />

eingeführt und gaben ihm in der<br />

Folge seinen Namen. Wie so vieles<br />

andere wurde auch das kleine „Dreikünningpözche“<br />

in den Nachkriegsjahren<br />

aus Trümmern und Resten<br />

rekonstruiert.<br />

In solche Gedankengänge fiel auch<br />

unser nächstes Ziel, die gut erhaltene<br />

und als solche gepflegte Ruine<br />

St. Alban in den Trümmern. Man<br />

schaut durch vergitterte Fensteröff-<br />

nungen auf eine unzweifelhaft trauernde<br />

Figurengruppe, die an die Heilige<br />

Familie erinnern mag. Ihre Stimmung<br />

wurde einstmals ausgelöst<br />

durch die Zehntausende von Opfern,<br />

die 1943 der erste Tausend-Bomber-<br />

Angriff der RAF auf Köln als erste<br />

deutsche Grossstadt gekostet hatte.<br />

Und diese waren nur Vorreiter für die<br />

ihnen später folgenden Hunderttausende.<br />

Das liegt zwar für heutige<br />

Generationen in mittlerweile weit entfernter<br />

Vergangenheit, wird jedoch für<br />

etwas Ältere angesichts der Auswirkungen<br />

jüngster Terrorakte wieder<br />

lebendig. Beide Male war blanker<br />

Terror im Spiel, von einigen wenigen<br />

Irren ausgelöst, und er richtete sich<br />

fast ausschliesslich gegen Schwache<br />

und Schuldlose. Wird die Menschheit<br />

je mit dem Dazulernen beginnen?<br />

Harmloser ging es zu bei der Besichtigung<br />

der weiteren, in ihrer Darstellungsform,<br />

Ausführung und Material<br />

sehr unterschiedlichen Objekten. Die<br />

Skala reichte vom Abstrakten über<br />

Naturnähe bis hin zur präzise detaillierten<br />

Märchenlandschaft, in der man<br />

allenfalls noch die elektrische Eisenbahn<br />

im Hintergrund vermisste. Oft<br />

waren namhafte Künstler am Werk<br />

gewesen, manchmal Modellbauer und<br />

in einem Falle wohl auch Schaufen-

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