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Jahresbericht 2003 - GWA Gemeinwesenarbeit der Caritas

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ging es nach Kreuzberg, wo die Jugendlichen das typische Leben in einem multikulturellen<br />

Kiez mit seiner Hinterhofarchitektur kennen lernten. Thomas Weiskopf gab anhand seiner<br />

eigenen Erfahrungen einen Einblick in das Leben im Quartier. Nächste Station war <strong>der</strong><br />

Flughafen Tempelhof. Dort gab es einen Vortrag über den Flughafen Tempelhof, seine<br />

Entstehung im 3. Reich und seine Bedeutung für die Berliner während <strong>der</strong> Blockade – <strong>der</strong><br />

Beginn <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>der</strong> Siegermächte um Berlin. Abgerundet wurde <strong>der</strong> Tag<br />

durch einen Bummel durch die Oranienburger Strasse mit Mittagessen und einen Besuch im<br />

Treptower Park. In einer ausführlichen Abendrunde wurden die Eindrücke und Erfahrungen<br />

aus den ersten Tagen besprochen. Die Jugendlichen waren beeindruckt von <strong>der</strong> Größe,<br />

Vielfältigkeit und Lebendigkeit <strong>der</strong> Stadt. Vieles von dem sie bisher nur von Hörensagen und<br />

aus den Medien wussten, konnten sie jetzt mit eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen neu<br />

einordnen.<br />

Berlin im Wandel <strong>der</strong> Zeiten, das geteilte Berlin als Symbol <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung zweier<br />

politischer Systeme war am Donnerstag das Schwerpunktthema. Erster Programmpunkt war<br />

die Erlebnisausstellung “Story of Berlin”. In begehbaren Kulissen ausgestattet mit Licht- und<br />

Toninszenierungen, Dia und Videoprojektionen können 800 Jahre Berliner Geschichte gehört,<br />

gesehen und gerochen werden. Anschließend gab es eine Führung durch einen<br />

Atomschutzbunker aus <strong>der</strong> Zeit des Kalten Krieges. Weitere Relikte konnten am Nachmittag<br />

im Mauermuseum am Checkpoint Charlie und an <strong>der</strong> Eastside Gallery kennengelernt werden.<br />

Die Jugendlichen waren beeindruckt von <strong>der</strong> Vielfältigkeit <strong>der</strong> zeitgeschichtlichen Zeugnisse<br />

und ließen durch gezielte Nachfragen und Rückmeldungen erkennen, dass Geschicte für sie<br />

fassbar geworden ist. Der zweite Teil des Tages wurde zum Bummeln durch die Stadt genutzt<br />

und Abends mit einem Besuch des Brandenburger Tors bei Nacht abgeschlossen.<br />

Das System <strong>der</strong> Vernichtung durch Arbeit im<br />

Dritten Reich war am Freitag <strong>der</strong> zentrale Inhalt.<br />

Die Führung durch das KZ Sachsenhausen gab<br />

den Jugendlichen wie auch den BetreuerInnen<br />

einen tiefgehenden Einblick in die<br />

menschenverachtende Logik <strong>der</strong><br />

nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie.<br />

Der Besuch ging vielen emotional sehr nahe, von<br />

daher war es gut, dass <strong>der</strong> Nachmittag mit einem<br />

Schiffsausflug auf dem O<strong>der</strong>-Havel-Kanal<br />

abgeschlossen wurde und es in Einzelgesprächen<br />

die Möglichkeit gab, das Erlebte zu reflektieren. Nach <strong>der</strong> Schiffstour gab es noch eine<br />

Besichtigung <strong>der</strong> Schiffswerft in Malz, einer typischen kleinen Werft für Binnenschiffe.<br />

Abends gab es dann am Flussufer zum Abschluss ein Grillfest mit Bewohnern <strong>der</strong><br />

Partnergemeinde und die Möglichkeit zum Austausch.<br />

Der Samstagmorgen wurde genutzt, um die Woche ausführlich zu reflektieren. Sehr präsent<br />

war noch <strong>der</strong> Besuch des KZ vom Vortag und die verschiedenen Stationen, an denen über die<br />

Woche <strong>der</strong> Nationalsozialismus und seine Folgen für Deutschland für die Jugendlichen<br />

greifbar geworden ist. Die Jugendlichen haben gelernt, dass Geschichte kein trockener Stoff<br />

ist, son<strong>der</strong>n durchaus spannend und anrührend ist und sogar Spaß machen kann.<br />

Auf einem gut besuchten Nachtreffen im Herbst wurde von Jugendlichen und BetreuerInnen<br />

noch einmal positive Bilanz gezogen und <strong>der</strong> Wunsch geäußert, wie<strong>der</strong> eine gemeinsame<br />

Fahrt zu machen.<br />

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