Jahresbericht 2011 - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
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Agrarkultur im Land zwischen den Meeren<br />
Tierhaltung, Tierzucht und Fischereiwirtschaft<br />
Erfolgreiche Milchproduktion<br />
Die Rinderhaltung ist das wirtschaftlich entscheidende<br />
Standbein der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft.<br />
Aktuell erzeugen knapp 5.000 Milchviehhalter mit 367.000<br />
Kühen zirka 2,5 Mio. Tonnen Milch. Trotz Aufgabe einiger<br />
Betriebe bauen die verbleibenden Milcherzeuger den Kuhbestand<br />
auf und kaufen über die Milchbörse Quoten aus<br />
anderen Regionen. Die betriebswirtschaftlichen Auswertungen<br />
zeigen aufgrund gestiegener Preise für Milch und<br />
Rindfleisch eine positive Einkommensentwicklung.<br />
Die in Zusammenarbeit mit der Rinderspezialberatung<br />
erarbeiteten Kennzahlen verdeutlichen die Ansatzpunkte<br />
zur weiteren Optimierung der Rinderhaltung. Die Schlüsselpositionen<br />
liegen bei den Futterkosten und dem Aufwand<br />
für die Arbeitserledigung. Aus produktionstechnischer Sicht<br />
haben Lebensleistung und Grundfutterleistung eine überragende<br />
Bedeutung.<br />
Bei Neupachten behindern die zum Teil sehr stark steigenden<br />
Pachtpreise, insbesondere in Gebieten mit Konkurrenz zu<br />
Biogasanlagen, eine weitere Entwicklung. Vergleicht man<br />
die Kennzahlen schleswig-holsteinischer Betriebe mit denen<br />
anderer Regionen, zeigt sich, dass unsere Betriebe aufgrund<br />
der Leistungen, Bestandsgrößen und der Betriebsleiterqualifikation<br />
wettbewerbsstark aufgestellt sind.<br />
Durch die enge Zusammenarbeit mit der Rinder- und<br />
Schweinespezialberatung werden Fragen und Probleme aus<br />
der Praxis schnell erkannt und können gezielt gelöst<br />
werden. Damit wird ein effektiver Wissenstransfer gewährleistet.<br />
4<br />
Umfangreiches Versuchswesen<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist in Futterkamp hervorragend<br />
ausgestattet für Fütterungs- und Haltungsversuche. Im<br />
Rinderbereich sind 180 Milchkühe mit einem Leistungsniveau<br />
von über 10.500 kg einschließlich Nachzucht für Versuche<br />
verfügbar.<br />
Im Schweinebereich bildet die fruchtbare Sauenherde mit<br />
360 Sauen die Versuchsbasis. Durch die qualifizierten und<br />
motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelingt es,<br />
auch komplexe Versuche durchzuführen.<br />
In der Kälber- und Jungrinderaufzucht stehen Fragen der<br />
Zusammenhänge zwischen Aufzuchtintensität und späterer<br />
Leistung im Mittelpunkt. Dabei sind Versuche angelegt, mit<br />
denen Einflüsse auf Milchleistung, Rosa-Kalbfleischerzeugung<br />
und Jungbullenmast ermittelt werden. Ferner werden Fragen<br />
zur Durchfallprophylaxe und zur Vollmilchtränke bearbeitet.<br />
Bei den Jungrindern liegt der Schwerpunkt der Versuche<br />
auf der Futteraufnahme und dem Wachstum. Im Milchviehbereich<br />
geht es um Fragen der Qualität von Gräsern<br />
(3-Schnitt- oder 4-Schnittnutzung) und Maissorten. Untersucht<br />
wurden ferner das Selektionsverhalten bei der Fütterung,<br />
der Einfluss der Milchleistung auf die Energiebilanz<br />
sowie die Auswirkungen eines Austausches von Sojaextraktionsschrot<br />
durch Rapsextraktionsschrot.<br />
Bei den Sauen wurden die Erfahrungen mit einer zweiten<br />
Genetik zusammengestellt und mit der Eingliederung einer<br />
weiteren neuen Genetik begonnen. Im Vordergrund stehen<br />
Fragen zum Management moderner leistungsfähiger Genetiken.<br />
Futterkurven, Futterzusammenstellung, unterschiedliche<br />
Strategien für die Aufzucht der Ferkel (Versetzen, Rescue<br />
Deck, Milchbeifütterung) werden erprobt und geprüft.