06.11.2014 Aufrufe

Schwyzer - WWF Schwyz

Schwyzer - WWF Schwyz

Schwyzer - WWF Schwyz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong><br />

PANDA<br />

Mitteilungen des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> 24. Jg, Nr. 1 März 2012<br />

AZB 8832 Wollerau<br />

Postcode 1<br />

Hasenzählung<br />

kleine Populationen<br />

Linthebene<br />

es tut sich einiges<br />

Bätzimatt<br />

ein kleines Falterparadies


“ ”<br />

Alles, wAs gegen die nAtur ist, hAt Auf die dAuer<br />

keinen BestAnd.<br />

Aus diesem Grund drucken wir umweltschonend.<br />

D r u c k v o r s t u f e<br />

O f f s e t d r u c k<br />

P r ä g e d r u c k<br />

Steiner Druck<br />

Staldenbachstrasse 17<br />

8808 Pfäffikon SZ<br />

www.steinerdruck.ch<br />

D r u c k e r e i S a n d m e i e r A G<br />

D r u c k v o r s t u f e<br />

C h u r e r s t ra s s e 16 8 , 8 8 0 8 P fäffikon S Z<br />

O f f s e t d r u c k<br />

Te l e f o n 0 5 5 410 11 6 0 , Fa x 0 5 5 410 6 2 5 5<br />

P r ä g e d r u c k<br />

i n f o @ s a n d m e i e r d r u c k . c h , w w w. s a n d m e i e r d r u c k . c h<br />

D r u c ke r e i S a n d m e i e r AG<br />

C h u r e r s t r a s s e 1 6 8 , 8 8 0 8 P f ä f f i k o n S Z<br />

T e l e f o n 0 5 5 4 1 0 1 1 6 0 , F a x 0 5 5 4 1 0 6 2 5 5<br />

i n f o @ s a n d m e i e r d r u c k . c h , w w w . s a n d m e i e r d r u c k . c h<br />

100<br />

100<br />

95 100<br />

100 95<br />

75 95<br />

75<br />

Bier, Wein, Mineralwasser<br />

Obst- und Fruchtsäfte<br />

Ihr Getränkelieferant<br />

Brauerei<br />

Rosengarten<br />

8840 Einsiedeln<br />

055 418 86 86<br />

25<br />

525<br />

05<br />

bestellung@maisgold.ch<br />

0<br />

Der Leader für Umwelt-Büropapiere<br />

von Luftpost bis Karton, weiss und farbig<br />

in 8834 Schindellegi<br />

Telefon 043 888 15 88<br />

95 75<br />

75<br />

25<br />

25 5<br />

50<br />

0<br />

2 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


I n h a l t<br />

3 Inhalt<br />

4 Feldhasen in der LInthebene<br />

7 Einladung GV<br />

8 Linth 2000<br />

DIE HAUPTTHEMEN<br />

1 Bätzimatt S. 26<br />

2 Erneuerbare Energien S. 29<br />

3 Fliessgewässer gerettet S. 31<br />

2<br />

3<br />

1<br />

11 abendwanderung mit Fledermausbeobachtungen<br />

12 Der Rhein-Lachs<br />

15 Kreuzworträtsel<br />

17 Kochbuch - Curry<br />

18 Im Märzen der Bauer...<br />

vom goldigen Geschäft mit<br />

reis und Co.<br />

Im Kanton <strong>Schwyz</strong> gibt es noch einige<br />

Feldhasen-Vorkommen. Leider sind die<br />

Populationen relativ klein. Auch hier<br />

zeigt sich der negative Einfluss durch<br />

die intensive Landwirtschaft und zahlreicher<br />

Räuber. Im Frühjahr begibt sich<br />

der Wildhüter Steven Diethelm in der<br />

Linthebene auf Feldhasenzählung.<br />

Mehr auf Seite 4/5<br />

21 tierpark<br />

23 Das Braune Langohr<br />

25 <strong>WWF</strong>-Angebote für Schulen<br />

26 tagfalter der Bätzimatt<br />

29 <strong>Schwyz</strong> fördert erneuerbare<br />

Energien<br />

Durch das Hochwasserschutzprojekt<br />

Linth 2000 gibt es entlang des Kanals<br />

neue Vernetzungskorridore, dank denen<br />

Lebensräume, Pflanzen und Tiere wieder<br />

miteinander verbunden werden.<br />

Mehr auf Seite 8/9<br />

31 Biotoprettung dank Kleinwasserkraftwerk<br />

32 Interview mit Goran Dušej,<br />

Tagfalter- und Reptilienspezialist<br />

Der ökologisch wertvolle 150 Jahre alte<br />

«Kett Kanal» in Einsiedeln bleibt erhalten.<br />

Und durch die Firma‚ Kleinwasserkraftwerk<br />

Schöngarn’ wird ausserdem<br />

erneuerbare Energie produziert.<br />

Mehr auf Seite 31<br />

I M p r e s s u m<br />

Herausgeber:<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> • Bahnhofstrasse 1 • 8852 Altendorf<br />

Web: www.wwf-sz.ch<br />

Mail: info@wwf-sz.ch<br />

Tel. 055 410 70 61, Fax 055 410 70 62<br />

Redaktion: Res Knobel, Sarah Marthaler, Werner Meier<br />

Mitarbeit: Robert Bachmann, Goran Dušej, Mario Mastel,<br />

Eleanor Russell, Katharina Weber<br />

Bildnachweis: Soweit nicht anders vermerkt, liegen<br />

die Autorenrechte beim <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda (Autoren oder<br />

SZ-Panda-Archiv).<br />

Inserateannahme:<br />

Res Knobel, Wilenstr. 133, 8832 Wilen<br />

Tel. 043 844 49 51 Fax. 043 844 49 52<br />

Mail: res.knobel@oekobuero.ch<br />

Druck: Zofinger Tagblatt AG, 4800 Zofingen<br />

Gedruckt auf: Schweizer Naturpapier aus<br />

vorwiegend Altpapier sowie Holz aus nachhaltig<br />

bewirtschafteten Wäldern.<br />

Erscheinungsweise: Vierteljährlich<br />

Nächste Ausgabe: Juni 2012<br />

Redaktionsschluss für Nr. 2/2012: 25. Mai. 2012<br />

Titelbild<br />

Skabiosenscheckenfalter in der Bätzimatt.<br />

Um zu den Riedwiesen in der Bätzimatt,<br />

muss man einen kurzen Fussmarsch<br />

in Kauf nehmen. Der Weg führt<br />

zunächst durch den Wald, dann öffnet<br />

sich die Landschaft und man blickt auf<br />

sonnige Wiesen und Hochstaudenfluren.<br />

Die Biologen Goran Dušej und<br />

Sarah Marthaler nahmen, im Auftrag<br />

des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, die Tagfalterfauna<br />

der Bätzimatt vom Mai bis September<br />

2011 näher unter die Lupe.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

3


V e r n e t z u n g<br />

FELDHASEN<br />

in Gefahr<br />

© Nicolas Martinez<br />

Nicht nur die zerschnittenen und immer kleiner werdenden Lebensräume des Feldhasen machen ihm zu schaffen.<br />

Moderne Erntetechniken auf Grünflächen kosten jeden Frühling zahlreichen Junghasen das Leben. Zusätzlich sind<br />

vor allem Raubtiere eine grosse Gefahr für die ungeschützten Jungtiere.<br />

Feldhasen sind Kulturfolger, deren<br />

natürlicher Lebensraum die offene<br />

Landschaft zwischen Waldsteppe<br />

und Wüstensteppe ist. Deshalb werden<br />

heute vom Feldhasen bevorzugt Ackerland<br />

und Dauergrünland besiedelt. Intensiv<br />

genutztes Acker- und Wiesland bietet<br />

dem Langohr jedoch keine idealen Lebensbedingungen.<br />

Die flinken Hoppler<br />

benötigen für ihr Wohlbefinden eine vielfältige<br />

Auswahl an Kräutern, wie sie auf<br />

extensiv genutzten Wiesen, Weiden und<br />

in Säumen zu finden sind. Auch Rückzugsmöglichkeiten<br />

und ungestörte Flächen<br />

sind von grosser Wichtigkeit, um<br />

Jungtiere aufzuziehen. Drei bis vier Mal<br />

im Jahr kann eine Häsin Junge werfen,<br />

zwei bis vier pro Wurf. Die kuscheligen<br />

Jungtiere werden in Mulden, sogenannte<br />

Sassen, mitten in Grünflächen abgesetzt.<br />

Dort werden sie, bereits ab der Geburt mit<br />

offenen Augen und einem dichten Fell<br />

ausgestattet, ca. 30 Tage lang vom Muttertier<br />

aufgezogen.<br />

GRASERNTE – GROSSE GEFAHR FÜR<br />

JUNGHASEN<br />

Neben der Zerschneidung und dem Rückgang<br />

von geeigneten Lebensräumen, ist<br />

die Grasernte vor allem für Junghasen lebensbedrohlich,<br />

da diese bei Gefahr nicht<br />

flüchten. Eine sorgfältige Mahd mit dem<br />

© B. Grendelmeier © B. Grendelmeier<br />

Ein Versuch mit Junghasen-Attrappen hat gezeigt, dass die Überlebenschancen<br />

auch bei einer möglichst schonenden Erntetechnik praktisch gleich null sind.<br />

Traktor-Balken in grösstmöglicher Höhe<br />

über dem Boden würde zwar einen grossen<br />

Teil der neugeborenen Häschen überleben,<br />

aber bei jedem einzelnen der nachfolgenden<br />

Arbeitsgänge wie Zetten, Schwaden<br />

und Aufladen wurden die meisten ausgelegten<br />

Junghasen-Attrappen zerfetzt. Dazu<br />

kommt, dass Jungtiere von Traktoren- und<br />

Maschinenpneus überfahren werden können.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsbreiten<br />

der verschiedenen landwirtschaftlichen<br />

Geräte werden bei der Grasernte<br />

etwa zwei Drittel einer Wiese<br />

mindestens einmal von Reifen überrollt.<br />

GEFAHR MINIMIEREN<br />

Die Überlebenschancen von Junghasen<br />

können erhöht werden, indem kleine Flächen<br />

auf Wiesen den ganzen Sommer über<br />

nicht gemäht werden. Insgesamt kann gesagt<br />

werden, dass eine Minimierung der<br />

Nutzungsintensität vielen Häschen ein<br />

Überleben ermöglichen würde. Die wichtigste<br />

technische Empfehlung für die<br />

Gras ernte ist das Arbeiten mit möglichst<br />

breiten Maschinen in Fahrgassen: Damit<br />

kann die von Reifen überrollte Fläche um<br />

bis zu 50% reduziert werden. Dazu sollte<br />

die Mahd vom Inneren der Fläche gegen<br />

4 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


V e r n e t z u n g<br />

Aussen erfolgen, sodass grössere Tiere<br />

flüchten können.<br />

JUNGHASEN – EINE LEICHTE BEUTE?<br />

Nicht nur grosse Maschinen bringen den<br />

Tod. Zahlreiche Räuber trachten den kleinen<br />

Häschen nach dem Leben. Eine Untersuchung<br />

zeigt, dass die Hauptfeinde<br />

der Junghasen vor allem Krähen, Hauskat-<br />

zen, freilaufende Hunde und Füchse sind.<br />

Wobei die Rabenkrähe für beinahe die<br />

Hälfte der überwachten Fänge verantwortlich<br />

war. Alle anderen Raubtiere und<br />

Greifvogelarten hatten im Vergleich dazu<br />

nur eine geringe Bedeutung. Dabei sind<br />

Junghasen, welche sich in der Nähe von<br />

Feldgrenzen aufhalten in grösserer Gefahr<br />

von Beutegreifern gefunden zu werden,<br />

da diese auf der Jagd häufig linearen<br />

Strukturen wie Feldwegen oder Hecken<br />

folgen. Es ist daher sehr hilfreich, wenn<br />

Brachen im Innern von Grünflächen angelegt<br />

werden, damit die kleinen Hasen<br />

doppelt geschützt sind: Vor den Maschinen<br />

bei einer intensiven Nutzung und vor<br />

Räubern.<br />

Katharina Weber<br />

HASENzählung<br />

Im Kanton <strong>Schwyz</strong> gibt es einige Feldhasen-Vorkommen. Leider sind die Populationen mehrheitlich relativ klein.<br />

Auch hier zeigt sich der negative Einfluss durch die intensive Landwirtschaft und zahlreiche Raubtiere. Jeweils im<br />

Frühjahr begibt sich der Wildhüter Steven Diethelm im Auftrag der Vogelwarte in der Linthebene auf Feldhasenzählung,<br />

um die Grösse der Bestände zu eruieren.<br />

Dieses Jahr war es am 1. März soweit.<br />

Mit Unterstützung von<br />

zwei <strong>WWF</strong> Mitarbeitern machte<br />

sich der Wildhüter beim Eindunkeln auf<br />

den Weg. Die Untersuchungsfläche erstreckte<br />

sich von der Mühlenen in Tuggen<br />

auf die Linthebene zwischen den Autobahnen<br />

A3 und A53. Um die scheuen<br />

Langohren zu zählen werden nachts zwei<br />

Scheinwerfer auf das Autodach montiert,<br />

deren Lichtstrahl im rechten Winkel<br />

rechts und links vom Auto ins Feld leuchten.<br />

Das Gebiet wird im Schrittempo<br />

durchfahren, da die Linth ebene von einem<br />

Netz von Wegen und Strassen durchzogen<br />

ist, ein leichtes Unterfangen. Alle<br />

Tiere, die im Lichtkegel auftauchen, werden<br />

protokolliert, nicht nur die Feldhasen.<br />

Bei der ersten Zählung dieses Jahr<br />

konnten sieben Feldhasen (was für diese<br />

Fläche sehr wenige sind), sieben Füchse,<br />

vier Hauskatzen, zwei Hunde und ein Uhu<br />

entdeckt werden. Das sind drei Hasen<br />

mehr als im Vorjahr und diese hielten<br />

sich im renaturierten «Heuli» auf. Dabei<br />

zeigte sich, dass das geschulte Auge des<br />

Wildhüters einiges schneller entdeckt, als<br />

das des Laien.<br />

Lebensräume neu schaffen<br />

Für eine Fläche dieser Grösse, ist der Feldhasenbestand<br />

in der Linthebene bei Tuggen<br />

sehr klein. Ursachen dafür sind wie<br />

bereits erwähnt, die intensive Landwirtschaft,<br />

Raubtiere und auch die zahlreichen<br />

Hunde und Katzen. Um den Bestand<br />

an Feldhasen zu fördern, ist es wichtig<br />

und notwendig, Flächen zu schaffen, auf<br />

denen die Hasen ideale Lebensbedingungen<br />

finden. Eine solche Fläche stellt das<br />

2010 renaturierte «Heuli» in Tuggen dar.<br />

Die Flächen um den alten Linthlauf werden<br />

extensiv bewirtschaftet und Störungen<br />

werden dank Besucherlenkung minimiert.<br />

Das Heuli allein ist aber lediglich<br />

ein kleines Gebiet. Idealerweise müssten<br />

noch einige grössere Areale extensiv bewirtschaftet<br />

werden, um den Feldhasen<br />

einen besseren Lebensraum zu bieten. Ein<br />

erster Schritt ist mit dem «Heuli» getan,<br />

nun soll der nächste folgen.<br />

Südlich des Heuli liegt das Naturschutzgebiet<br />

Danieli (ebenfalls ein alter Linthlauf),<br />

welches aus Sicht des Naturschutzes in<br />

schlechtem Zustand ist. In den nächsten<br />

Jahren soll das Danieli ökologisch aufgewertet<br />

und mit dem Heuli vernetzt werden.<br />

Sind diese Arbeiten einmal abgeschlossen,<br />

finden die Feldhasen in der<br />

Linthebene zumindest auf diesen Flächen<br />

um einiges bessere Lebensbedingungen<br />

vor.<br />

katharina Weber<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

5


Bild: Guignard Parkett<br />

s c h a u e n s i e<br />

d o c h m a l r e i n .<br />

B o d e n B e l ä g e<br />

P a r k e t t<br />

V o r h ä n g e<br />

t e P P i c h e<br />

teVag interior ag<br />

042_304_Image_Rescue_4c_Layout 1 22.02.10 13:40 Seite 1<br />

hauptsitz: Zürcherstr. 137 · 8852 altendorf · t 055 451 17 77<br />

Filiale: altstetterstr. 206 · 8048 Zürich · t 044 434 20 30<br />

info@tevag.ch · www.tevag.ch<br />

Dual Pro<br />

Sicher unterwegs<br />

SwissTool Spirit<br />

RescueTool<br />

Victorinox AG, Schmiedgasse 57, CH-6438 Ibach-<strong>Schwyz</strong>, Switzerland, T +41 41 818 12 11, F +41 41 818 15 11, info@victorinox.ch<br />

MAKERS OF THE ORIGINAL SWISS ARMY KNIVES I WWW.VICTORINOX.COM<br />

<strong>WWF</strong>-<strong>Schwyz</strong> sucht...<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda<br />

Wilenstr. 133, 8832 Wilen, 043 844 49 51<br />

...wer kann uns ein Inserat im<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda vermitteln?<br />

6 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


G e n e r a l v e r s a m m l u n g<br />

Einladung zur<br />

<strong>WWF</strong> GV<br />

Informationen<br />

Datum: Samstag, 14. April 2012<br />

Zeit: 13.35 Uhr<br />

Ort: Tuggen, Bushaltestelle Grynau<br />

wenige Parkplätze auf Uzner Seite<br />

der Linth<br />

Thema: Besichtigung der Baustellen von<br />

Linth 2000<br />

Programm<br />

13.35 Begrüssung,<br />

13.45 Besichtigung Baustellen<br />

15.30 Kaffee & Zvieri<br />

16.00 Statuarischer Teil<br />

17.00 Ende (Mitfahrgelegenheiten zum<br />

Bahnhof Uznach)<br />

TraktandeNliste<br />

1. Begrüssung<br />

2. Wahl der Stimmenzähler<br />

3. Protokoll der GV 2011<br />

4. Bericht des Präsidenten 2011<br />

5. Jahresrechnung 2011<br />

6. Programm 2012<br />

7. Wahlen<br />

8. Anträge der Mitglieder*<br />

9. Varia<br />

* Mitgliederanträge bis spätestens 31. März<br />

2012 schriftlich an den <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>.<br />

Anmeldetalon<br />

Anmeldung bitte bis 4. April an: <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, Bahnhofstrasse 1, 8852 Altendorf<br />

Gerne nehme ich teil an: r Besichtigung Linth 2000 r GV <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Jahrgang:<br />

Strasse:<br />

PLZ/Ort:<br />

Anzahl Personen:<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

7


L i n t h 2 0 0 0<br />

Es tut sich einiges in der<br />

Linthebene<br />

Durch das Hochwasserschutzprojekt Linth 2000 gibt es entlang des Kanals neue Vernetzungskorridore, dank denen<br />

Lebensräume, Pflanzen und Tiere wieder miteinander verbunden werden.<br />

Früher sorgte die ungezähmte Linth<br />

für die Gestaltung der Linthebene.<br />

Ein Netz von vielfältigen Lebensräumen<br />

prägte die Ebene. Der Mensch<br />

brauchte jedoch Platz und drängte die<br />

Linth auf ein schmales Band zurück und<br />

die für die Biodiversität wichtigen Flächen<br />

wurden stark verkleinert und isoliert.<br />

Vernetzung dank Linth 2000<br />

Dank dem Linthwerk und den Schutzorganisationen<br />

gibt es nun aber wieder neue<br />

Lebensräume. Zusätzlich wird darauf geachtet,<br />

dass die Biotope vernetzt werden.<br />

Im Plan unten sind die alten und neuen<br />

Riedflächen in der unteren Linthebene<br />

eingezeichnet. Gelb markiert sind die bestehenden<br />

Schutzgebiete Bätzimatt,<br />

Schmerkner Allmeind, «Teich im Abschnitt»<br />

(Elmerseeli), Kaltbrunner Ried<br />

und das Schulreservat (v.l.n.r.).<br />

Dank einer Vereinbarung des Linthwerks<br />

mit der Firma JMS gibt es zwischen dem<br />

Schutzgebiet Schmerkner Allmeind und<br />

dem Kaltbrunner Riet wieder einen Vernetzungskorridor<br />

entlang der Linth (im<br />

Plan rot markiert). Am rechten Hintergraben<br />

wurde der nährstoffreiche Oberboden<br />

vom Obersee bis zur Grynau abgetragen.<br />

An vielen Stellen hat man Buchten und<br />

Vertiefungen im Terrain ausgehoben, die<br />

sich mit Regenwasser füllen. In diesen<br />

Tümpeln werden sich Libellen und Amphibien<br />

wie z.B. hoffentlich auch Laubfrösche<br />

einfinden. Schilf und Riedpflanzen<br />

sowie einzelne Büsche werden die neuen<br />

Riedflächen rasch besiedeln. Die Wildtiere<br />

finden dadurch bessere Deckung.<br />

Weitere Projekte<br />

Die Vereinbarung zwischen dem Linthwerk<br />

und den Schutzverbänden führte zu<br />

einer Erweiterung und besseren Verbindung<br />

zwischen den beiden Gebieten von<br />

nationaler Bedeutung, dem Kaltbrunner<br />

Ried und dem Schulreservat. Als Kompensation<br />

für das Bodenverbesserungsprojekt<br />

Benken wurden im Gegenzug vernässte<br />

Landwirtschaftsflächen zu Riedflächen<br />

umgezont. So profitieren alle: Die Landwirtschaft<br />

vom rekultivierten Land, die<br />

Natur und die Erholungsuchenden von<br />

den Riedflächen, die sich hier entwickeln<br />

werden. Die neuen Riedflächen werden<br />

gemäss der gültigen Schutzverordnung<br />

genutzt. Auf diesen Flächen darf man<br />

• keine Jauche/Dünger verteilen,<br />

• nur Schnittnutzung<br />

© Linthwerk<br />

1<br />

2 3<br />

4<br />

Damit die Vernetzung und Ausweitung der Riedflächen (1) auch so wie geplant realisiert werden können, sind noch ein<br />

paar Probleme zu lösen: die Umsetzung der Rückführungsflächen (Ried- und Extensivwiesen) in der Bätzimatt, Bewirtschaftungsverträge<br />

bei den neuen Vernetzungsflächen (2), eine ökologisch verträgliche Gestaltung des Nadelöhrs Grynau<br />

mit der Unterquerung der Strasse sowie bei der geplanten Flussbadi der Gemeinde Uznach (3).<br />

8 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


L i n t h 2 0 0 0<br />

• Später Schnittzeitpunkt<br />

• nur die für die Pflege des Rieds notwendigen<br />

Arbeiten ausführen.<br />

Eine grosse Erweiterung erfuhr auch der<br />

«Teich im Abschnitt» durch das Hochwasserschutzprojekt<br />

Linth 2000 mit einer<br />

zusätzlichen Feuchtbiotopfläche.<br />

Weitere Projekte<br />

Rechts neben der Legende ist das Projekt<br />

von <strong>WWF</strong> und Pro Tuggen zu sehen, der<br />

Alte Linthlauf «Heuli» (siehe Plan 4). Dieses<br />

Schutzgebiet ist Teil der Vernetzungsachse<br />

über die ganze Linthebene, über das<br />

im <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda schon viel zu lesen<br />

war (in dieser Ausgabe auf Seite 5).<br />

Werner Meier<br />

Die östlich des Altlaufs liegende Wiese wurde abhumusiert. Mit zugeführtem, nähstoffarmen Material wurde eine abwechslungsreiche,<br />

neue Landschaft gestaltet. In einem nächsten Schritt muss mit einem geschickten Bewirtschaftungskonzeptw<br />

der neu geschaffene Lebenraum und sein ökologisches Potential nachhaltig gesichert werden.<br />

Anzeige<br />

Fledermauskasten<br />

CHF 50.- exkl. MWSt. und Transport<br />

Grösse 34 x 60 x 7 cm<br />

zu bestellen beim <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

unter 055 410 70 61<br />

oder per<br />

Email: info@wwf-sz.ch<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

9


Wir versorgen Sie<br />

umweltschonend,<br />

sicher und<br />

rund um die Uhr!<br />

www.ebs-gruppe.ch<br />

E n G l i s h<br />

i n R i C h t E R s w i l<br />

Ich helfe Ihnen, Ihr<br />

Englisch zu aktivieren<br />

bzw. zu vertiefen.<br />

Ein Einstieg ist jederzeit<br />

möglich.<br />

(Einzelstunden oder<br />

Klein gruppen)<br />

John G. Cartwright<br />

English in Richterswil<br />

Glarnerstrasse 58 (im<br />

Dorfkern)<br />

8805 Richterswil<br />

Tel. 044 784 58 00<br />

Fax 044 784 69 41<br />

cartwright.english@<br />

bluewin.ch<br />

10 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


W W F - V e r a n s t a l t u n g<br />

Abendwanderung: Wasserfledermäuse<br />

in Freienbach<br />

im Kontakt mit den zuständigen Kirchgemeinden.<br />

Dieser Einsatz hilft, solche Wochenstuben<br />

langfristig zu erhalten. Wasserfledermäuse<br />

brauchen in ihren Wohnquartieren<br />

einerseits Dunkelheit, keine<br />

Störungen und ein geeignetes Mikroklima.<br />

Andererseits weiss man, dass sie innerwww.fledermausschutz.ch<br />

Wasserfledermäuse wohnen in Dachstöcken von Kirchen, Bootshäusern oder ursprünglich in Baumhöhlen. Eine<br />

national bedeutende Wochenstube, also ein Fortpflanzungsquartier, befindet sich in der Kirche Freienbach. Die<br />

Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer streifen durch die Siedlung Freienbach, wo Zwerg- und Mückenfledermaus<br />

heimisch sind. Sie können bei der Kirche Freienbach den Beginn des nächtlichen Jagdausflugs der Wasserfledermäuse<br />

erleben und sich an der Zählung beteiligen.<br />

Um den Bestand dieser wichtigen<br />

Kolonie zu sichern und zu überwachen,<br />

sind lokale Fledermausschützende<br />

im Auftrag des Bundes als<br />

Quartierbetreuer/innen im Einsatz. Sie reinigen<br />

die Estriche, zählen die ausfliegenden<br />

Tiere jährlich mehrfach und stehen<br />

halb des Quartiers und auch zwischen<br />

verschiedenen Quartieren flexibel wechseln.<br />

Aus diesem Grund führt der Fledermausschutz<br />

Kanton <strong>Schwyz</strong> die Ausflugzählungen<br />

der beiden Wasserfledermaus-<br />

Wochenstuben in Hurden und Freienbach<br />

immer gleichzeitig parallel durch.<br />

Informationen<br />

Treffpunkt<br />

Donnerstag, 5. Juli 2012 um 20.20 Uhr vor der Kirche Freienbach. Die Exkursionszeiten sind so gewählt, damit Sie mit öffentlichem<br />

Verkehr an- und abreisen können. Allerdings erfolgt die Rückreise wegen den nachtaktiven Wasserfledermäusen sehr spät.<br />

Ende des Anlasses<br />

Ende der Zählung evtl. erst um 23:30 (1/4 Stunde nach der letzten ausgeflogenen Fledermaus)<br />

Ausrüstung<br />

Regenschutz; warme Kleider; evtl. Abendessen (Picknick) (evtl. Feldstecher, Stirnlampe, falls vorhanden Ultraschall-Detektor)<br />

Leitung<br />

Michael Erhardt, kant. Fledermausschutz-Beauftragter SZ, Natel-Nummer (nur am Tag des Anlasses): 079 510 90 62<br />

Quartierbetreuende Albert und Connie Blarer<br />

Anmeldung bis 1. Juli 2012:<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, 055 410 70 61 oder info@wwf-sz.ch<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

11


L e k t ü r e<br />

Der RheinLachs<br />

findet seinen Weg wieder<br />

© roggo.ch<br />

Lange war er aus unseren Gewässern verschwunden. In den letzten Jahren führte das Projekt «Lachs 2000» und das<br />

Folgeprojekt «Lachs 2020» zu einer erheblichen Verbesserung der Situation. Dank der Aufwertung des «Ökosystems<br />

Rhein» finden heute wieder zahlreiche Lachse den Weg in die Schweiz.<br />

Lachse sind anadrome Wanderfische.<br />

Dies bedeutet, dass sie ihre<br />

Wachstumsphase im Meer, vorzugsweise<br />

im Atlantik, verbringen. Erst<br />

zur Fortpflanzung wandern die Fische in<br />

die Laichgebiete, in denen sie geschlüpft<br />

sind. Dabei sind die Lachse mehr als ein<br />

Jahr unterwegs. Um Stromschnellen in<br />

den Flüssen zu überwinden, können<br />

Lachse zwei bis drei Meter hoch springen.<br />

In den Oberläufen der Flüsse bei kiesigem<br />

Untergrund und sauerstoffreichem Wasser<br />

finden die Weibchen optimale Verhältnisse<br />

um abzulaichen. Bis zu 30‘000<br />

Eier kann ein Lachsweibchen ablegen. Die<br />

Eier werden anschliessend vom Männ-<br />

chen befruchtet. Ein bis zwei Jahre verbringt<br />

ein Junglachs in diesem Gewässer<br />

bis er sich auf die lange Wanderung Richtung<br />

Meer macht.<br />

Zusammenbruch des Lachsbestandes<br />

im Rhein<br />

Der Rheinlachs war bis ca. 1900 ein beliebter<br />

und weit verbreiteter Speisefisch.<br />

Die Bestände nahmen jedoch seit anfangs<br />

des 20. Jahrhunderts rapide ab. Gründe<br />

für den Rückgang waren die Verschmutzung<br />

des Rheins, die Errichtung von Wehren<br />

und Staustufen und Zerstörung von<br />

Laichgebieten und Lebensräumen für<br />

Jungfische durch Flussbegradigungen.<br />

© Mertens<br />

Bis in die dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts war die Lachsfischerei im<br />

Rhein ein gewohnter Anblick. Der Lachs galt damals noch nicht als Delikatesse,<br />

sondern stand reichlich und preiswert zur Verfügung.<br />

Probleme erfordern Lösungen<br />

1950 gründeten die Anliegerstaaten des<br />

Rheins die «Internationale Kommission<br />

zum Schutz des Rheins» (IKSR), um eine<br />

gemeinsame Lösung in der Problematik<br />

der Verschmutzung des Rheins zu finden.<br />

Ein weiterer gewaltiger Anstoss, um etwas<br />

für die Ökologie des Rheins zu unternehmen,<br />

war der Chemieunfall der Firma<br />

Sandoz 1986. Bei diesem gelangten mehrere<br />

Tonnen giftiger Chemikalien in den<br />

Rhein. Die IKSR setzte sich zum ehrgeizi-<br />

12 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


L e k t ü r e<br />

gen Ziel, den Lachs im Rhein wieder anzusiedeln.<br />

Somit wurde das Aktionsprogramm<br />

«Lachs 2000» ins Leben gerufen.<br />

© roggo.ch<br />

Der Lachs springt mittels kräftigem<br />

Schwanzschlag bis zu 3 Meter hoch<br />

und 5 Meter weit. Dennoch gibt es<br />

auch für ihn unüberwindbare Hindernisse<br />

im Rhein.<br />

«Lachs 2000» und «Lachs 2020»<br />

Das Programm „Lachs 2000“ setzte sich<br />

das Ziel, das Ökosystem des Rheins dahingehend<br />

zu verbessern, damit sich Lachse<br />

und andere Wanderfische bis zum Jahr<br />

2000 im Fluss wieder ansiedeln können.<br />

«Lachs 2020» setzt das erfolgreiche Projekt<br />

«Lachs 2000» fort. Folgende vier Visionen<br />

werden angestrebt:<br />

1. Mehrere tausend Lachse im Rhein,<br />

2. Freier Aufstieg für Lachse bis Basel,<br />

3. Besatz mit Lachsen wird zum Selbst<br />

läufer und<br />

4. Wildlachs im Rhein im Jahre 2020.<br />

Dass die beiden Projekte bisher sehr erfolgreich<br />

waren, zeigen Lachs-Nachweise<br />

im Rhein. 1993 wurden die ersten 14<br />

Lachse in der Sieg in Nordrhein-Westfalen<br />

gefangen. 1995 konnten dann die ersten<br />

sechs Tiere im Oberrhein bei der<br />

Staustufe Iffezheim beobachtet werden.<br />

Im Jahr 2007 sind nachweislich mehr als<br />

450 Lachse in das Siegsystem bei Bonn<br />

aufgestiegen, um sich zu vermehren.<br />

Um die sehr kleinen natürlichen Populationen<br />

im Rhein zu unterstützen und zu<br />

fördern, wurden seit 1984 über 300‘000<br />

markierte Junglachse ausgesetzt. Mittels<br />

der Markierung kann eine Erfolgskontrolle<br />

bei den zukünftig zurückkehrenden<br />

Fischen durchgeführt werden.<br />

Verstärkter Gewässerschutz<br />

Seit Januar 2011 ist das neue Gewässerschutzgesetz<br />

in der Schweiz in Kraft. Dieses<br />

schreibt ökologische Umbauten der<br />

Kraftwerke vor. Dazu sollen Fliessgewässer<br />

und Seeufer wieder naturnaher gestaltet<br />

werden. Die nötigen Mittel dazu werden<br />

grösstenteils vom Bund zur Verfügung gestellt.<br />

Unter anderem sollen damit Fischtreppen<br />

für die wandernden Fische gebaut<br />

und Laichgebiete revitalisiert werden.<br />

Bislang stellt der Fischabstieg leider ein<br />

noch nicht abschliessend gelöstes Problem<br />

dar. An zahlreichen Wasserkraftwerken<br />

müssen die Tiere während der Wanderung<br />

Richtung Meer Rechen und Turbinen von<br />

Wasserkraftanlagen passieren. Die Anzahl<br />

der Fische, die dadurch zu Tode kommen,<br />

ist unter anderem von Turbinentyp und<br />

Grösse der Turbine abhängig. Wenn die<br />

flussabwärts schwimmenden Fische mehrere<br />

solcher Anlagen durchwandern, ist ein<br />

vollständiger Ausfall der Tiere zu befürchten.<br />

Dieses Problem kann mit Bypässen<br />

gemildert werden.<br />

«Der Lachs – Ein Fisch kehrt<br />

zurück»<br />

Dass der Lachs auch für die Schweiz weit<br />

mehr ist als nur eine kulinarische Delikatesse<br />

dürfte klar sein. Was es mit dem<br />

Lachs in der Schweiz alles auf sich hat und<br />

was für seine Rückkehr in der Schweiz getan<br />

werden muss, beschreibt das wunderschön<br />

illustrierte Buch «Der Lachs – Ein<br />

Fisch kehrt zurück». Von den historischen<br />

Laichgebieten in den Alpenflüssen bis zur<br />

Rheinmündung und der Nordsee begleitet<br />

das Buch den Lachs während seines<br />

erstaunlichen Lebenszyklus. Das Autorenteam<br />

beleuchtet die Ursachen für sein<br />

Aussterben im Rhein und legt die bereits<br />

eingeleiteten Massnahmen für seine<br />

Rückkehr dar. Es wird auch aufgezeigt,<br />

wie die Lebensräume revitalisiert werden<br />

müssen, damit die langfristige Wiederansiedlung<br />

der Lachse gelingt.<br />

Katharina Weber<br />

Buch Information<br />

ISBN 978-3-258-07615-7<br />

Preis 49.- CHF<br />

www.haupt.ch<br />

Revidiertes Gewässerschutzgesetz<br />

2011<br />

Mit Inkrafttreten des revidierten Gewässerschutzgesetzes<br />

per 1. Januar 2011 sind die<br />

Kantone verpflichtet entlang von Bächen,<br />

Flüssen und Seen Raum auszuscheiden,<br />

welcher notwendig ist, um die natürlichen<br />

Funktionen der Gewässer und den Hochwasserschutz<br />

zu gewährleisten. Der Gewässerraum<br />

muss in den kantonalen Richt- und<br />

Nutzungsplänen berücksichtigt werden.<br />

Künftig ist hier nur noch eine extensive Bewirtschaftung<br />

erlaubt. Weiter sind die Kantone<br />

dazu verpflichtet, die negativen Auswirkungen<br />

der Wasserkraftnutzung mittels<br />

Sanierungsmassnahmen zu beseitigen und<br />

Revitalisierungen strategisch zu planen und<br />

umzusetzen. Revitalisierungen, die zur Wiederherstellung<br />

von naturnahen, sich selbst<br />

regulierenden Bächen, Flüssen und Seen mit<br />

einer gewässertypischen Eigendynamik und<br />

charakteristischen Tier- und Pflanzenarten<br />

führen, sind dabei Ziel des Bundes. Revitalisierungen<br />

von Gewässern tragen wesentlich<br />

zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität<br />

auf nationaler Ebene bei.<br />

Die Gesetzesänderungen wurden im Dezember<br />

2009 als Gegenvorschlag zur Volksinitiative<br />

„Lebendiges Wasser“ vom Parlament<br />

beschlossen. Die Volksinitiative wurde<br />

daraufhin zurückgezogen.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

13


Alles über Fisch und Vogel!<br />

Entdecken Sie die bunte Welt von Fisch und Vogel um den<br />

Blau- und Waldweiher auf dem neuen Erlebnisrundgang.<br />

Täglich ab 9 Uhr geöffnet.<br />

www.tierpark.ch<br />

Riesenauswahl in<br />

50 Fachgeschäften<br />

9 00 bis 21 00 Uhr<br />

50 Fachgeschäften 9 00 bis 21 00 Uhr<br />

Pfäffikon SZ. Mo–Fr 9.00–21.00,<br />

Sa 8.00–18.00 Uhr<br />

Gratisparkplätze. Busverkehr.<br />

wir nehmen uns<br />

viel Zeit für Sie<br />

Golfplatz<br />

Grossarni<br />

Besonders umweltverträgliche und<br />

naturnahe Sport- und Freizeitanlage<br />

041 854 40 20 www.gck.ch<br />

Das Ausflugsziel in Ihrer Nähe!<br />

Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG<br />

Waagtalstrasse 127<br />

www.hoch-ybrig.ch<br />

8842 Hoch-Ybrig info@hoch-ybrig.ch<br />

Telefon 055 414 60 60 Fax 055 414 60 61<br />

Schnee- und Pistenbericht 055 414 17 56<br />

14 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


U n t e r h a l t u n g<br />

<strong>WWF</strong>-PreisrÄtsel<br />

Der Verlag «FONA Verlag AG» schenkt dem «<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda» traditionellerweise zehn<br />

aktuelle Kochbücher als Preise für die Kreuzworträtsel. Dieses Mal gibt es das «Curry»-<br />

Kochbuch (siehe Seite 17) zu gewinnen. Sollten Sie kein Losglück haben, können Sie diese<br />

Koch bücher in jeder Buchhandlung kaufen.<br />

▼<br />

▼<br />

▼ ▼<br />

▼<br />

▼<br />

1<br />

2<br />

12<br />

13<br />

17<br />

18<br />

24<br />

▼<br />

▼<br />

3/4 5/6 7 8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

▼<br />

16<br />

14<br />

15<br />

▼<br />

19 20<br />

25<br />

26<br />

▼<br />

21<br />

22<br />

▼<br />

28<br />

29<br />

▼<br />

27<br />

32 33<br />

▼<br />

35 36 37<br />

▼<br />

▼<br />

▼ ▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

34<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

30<br />

31<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

23<br />

▼<br />

1 Teil des Auges<br />

2 junge Wildschweine<br />

3 Wasserlebewesen<br />

4 Rahm<br />

5 Schwermetall<br />

6 Motto<br />

7 Beerenstrauch<br />

8 Teigware<br />

9 Blasinstrument<br />

10 schlecht<br />

11 baufälliges Gebäude<br />

12 Stadt in der Toscana<br />

13 Ausruf<br />

14 Maul<br />

15 Pistole<br />

16 Gefäss<br />

17 Bindematerial<br />

18 Zahl<br />

19 schnell vorankommen<br />

20 Wandverkleidung<br />

21 biblischer Ort<br />

22 Blutflüssigkeit<br />

23 Volumenmass<br />

24 Schluss<br />

25 Gewässer<br />

26 Star mit Allüren<br />

27 ländlich<br />

28 Zeitmessgerät<br />

29 indonesische Inselgruppe<br />

30 mathematische Kreiszahl<br />

31 Arbeit<br />

32 Savannenbewohner<br />

33 Flugzeug<br />

34 Überbringer<br />

35 franz.: Hefe<br />

36 Grenzfluss in Russland<br />

37 Organ<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Alle Leser, ausser dem Redaktionsteam, sind<br />

teilnahmeberechtigt. Pro Teilnehmer ist nur<br />

eine Lösung erlaubt. Treffen mehr als 10<br />

richtige Lösungen ein, entscheidet das Los.<br />

Korrespondenz wird keine geführt. Die Gewinner<br />

werden im nächsten <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda<br />

publiziert. Die Preise werden direkt zugestellt.<br />

Senden Sie eine Postkarte mit<br />

Absender und Lösungswort bis am<br />

30. April 2012 an:<br />

SZ-Panda<br />

Wilenstrasse 133, 8832 Wilen<br />

Gewinner der letzten nummer<br />

«Sparlampe» war das Lösungswort der letzten Panda-Nummer. Die Glücksfee Katharina<br />

zog aus dem grossen Haufen richtiger Lösungen folgende 10 GewinnerInnen:<br />

M. u. K. Feusi-Bruhin, Schindellegi Alexandra Hutter, Lachen<br />

Andreas Gisler, Riemenstalden<br />

Valérie Jenni, Aeschi bei Spiez<br />

Jakob Haas, Wilen<br />

doris Leutwiler, Gontenschwil<br />

Peter Hiob, Ibach<br />

Silvia Stocker, Arth<br />

Paula Huber-Schnyder, Tuggen<br />

Karin Strässle, Escholzmatt<br />

Herzliche Gratulation! Die Preise wurden bereits zugeschickt.<br />

Anmerkung: Bitte schicken Sie Ihr Lösungswort rechtzeitig ein und vergessen Sie<br />

Ihren Absender auf der Postkarte nicht!<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

15


Recycling & Umweltservice<br />

AG<br />

• Entsorgung & Recycling<br />

• Mulden- & Containerservice<br />

• Kanalunterhalt & -inspektion<br />

• Kranarbeiten<br />

• Transporte<br />

• Natursteine / Kies<br />

• Abbrüche<br />

• Schneeräumungen<br />

Unteraltberg 5 Tel. 055 412 12 12 www.steinauer.ch<br />

8836 Bennau Fax 055 412 66 65 info@steinauer.ch<br />

Ihr Eventhotel ganz oben am Zürichsee<br />

www.seedamm-plaza.ch<br />

MEETING HOTEL RESTAURANT C ASINO EVENT<br />

SEEDAMMSTR. 3, CH-8808 PFÄFFIKON SZ, TEL. +41 55 417 17 17, FAX +41 55 417 17 18<br />

info@seedamm-plaza.ch, www.seedamm-plaza.ch<br />

werbetechnik beschriftung digitalprint<br />

schrift print<br />

inderfurth<br />

8840 einsiedeln<br />

tel. 055 412 33 77<br />

www.schriftprint-inderfurth.ch<br />

siebdruck textildruck gestaltung<br />

...macht den Unterschied.<br />

16 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


K o c h b u c h<br />

CURRY<br />

In Indien war «Curry» ursprünglich ein Gericht, vergleichbar mit unserem Eintopf. Heute ist das Gewürz auch bei uns<br />

im Westen bekannt und beliebt. Der schlichte Titel sagt eigentlich alles, was man über dieses Kochbuch wissen muss.<br />

Für uns Europäer ist der Begriff «Curry»<br />

untrennbar mit der Gewürzmischung<br />

aus Pfeffer, Koriander, Kurkuma<br />

und vielen mehr verbunden. Je<br />

nach Rezeptur gibt es sie als Paste oder<br />

Pulver. Im einleitenden Teil erläutern die<br />

Autoren die vielfältigen Zusammensetzungen<br />

des Curry. Diese kann bis zu drei<br />

Dutzend verschiedene Gewürze enthalten.<br />

Gut halb so viele werden im Buch<br />

vorgestellt. Dazu sind für weniger experimentierfreudige<br />

Leser einige Rezepte für<br />

Currymischungen zu finden, damit man<br />

weiss, was man hat.<br />

unter uns wird eigens ein Kapitel mit vegetarischen<br />

Curry- Rezepten gewidmet.<br />

Von Reisnudeln mit buntem Gemüse bis<br />

zum Kokos curry ist einiges zu finden, was<br />

sich auszuprobieren lohnt. Aber auch die<br />

Fleisch- und Fischliebhaber kommen<br />

nicht zu kurz. Ob Currybanane im Parmaschinken-Mantel,<br />

Kürbiscurry mit Lamm<br />

oder Fischcurry nach Indischer Art, die<br />

Rezepte-Auswahl bietet für jeden Geschmack<br />

etwas.<br />

Das exotisch anmutende Kochbuch von<br />

Beatrice Aeppli macht auf jeden Fall Lust<br />

auf mehr und verführt mit reizvollen Bildern<br />

auch Neulinge zu einer ersten Curry-<br />

Erfahrung.<br />

KATHARINA WEBER<br />

RUND UM DEN GLOBUS<br />

Mit den entsprechenden Zutaten zaubert<br />

«Curry» eine authentische Länderküche,<br />

die nach Indien, Afrika oder Thailand entführt.<br />

Den Auftakt zur kulinarischen Weltreise<br />

macht eine Kichererbsen-Cremesuppe,<br />

welche sich in der Schärfe mit einer<br />

milden Currymischung noch zurückhält.<br />

Für Geniesser mit höheren Ansprüchen an<br />

die Schärfe folgen sogleich zahlreiche, rassiger<br />

gewürzte Gerichte. Den Vegetariern<br />

Linsen-Kürbis-Suppe<br />

Oben Kürbis- unten Fischcurry<br />

INFORMATION<br />

Curry<br />

von Beatrice Aeppli<br />

Format 16 x 22 cm<br />

Umfang 96 Seiten<br />

Fotos<br />

33 Foodbilder, Farbbilder<br />

in der Einführung<br />

Ausführung Hardcover, matt<br />

Preis<br />

14.00 CHF<br />

ISBn 978-3-03780-290-8<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

17


G e n t e c h n i k<br />

© Max Havelaar-Stiftung Schweiz<br />

Im Märzen der Bauer...<br />

vom goldigen Geschäft mit Reis und Co.<br />

Seit 1996 sind in verschiedenen Ländern gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO – siehe Infobox) zum Anbau zugelassen.<br />

Auf Ackerflächen in der Schweiz dürfen «transgene» Pflanzen nur zu Forschungszwecken angebaut werden.<br />

Weltweit aber wachsen transgene Pflanzen – vorwiegend Soja, Mais, Baumwolle und Raps – auf Millionen von<br />

Hektaren.<br />

18 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

In der Landwirtschaft ist heute kaum<br />

ein Thema so umstritten, wie die sogenannte<br />

«grüne Gentechnologie».<br />

Während Kritiker vor den Risiken für<br />

Menschen und Umwelt warnen, aberkennen<br />

die Konzerne, welche die Patente halten,<br />

jegliche Gefahr. Mehr noch: Die Konzerne<br />

beteuern, dass die Gentechnik einen<br />

Beitrag zum Kampf gegen den Hunger<br />

leiste. Dank ihr würden erstens mehr<br />

Nahrungsmittel produziert und zweitens<br />

die Nahrungsmittel billiger und somit<br />

auch für die Armen bezahlbar. Der milliardenschwere<br />

transgene Saatgutmarkt<br />

wird heute hauptsächlich von sechs multinationalen<br />

Konzernen gehalten: Der<br />

überwiegende Teil des Marktes wird von<br />

Monsanto (USA) kontrolliert, den Rest<br />

teilen sich Dupont, Syngenta, Bayer, Dow<br />

und BASF. Keiner dieser vier Konzerne<br />

stammt ursprünglich aus der Saatgutbranche.<br />

Diese Konzerne beherrschen bereits<br />

den Handel mit Pestiziden und Düngemitteln.<br />

Jetzt werden Saatgut, Pflanzen<br />

und Lebensmittel zu ihrer patentierten<br />

Erfindung: Jede Gensequenz, die in eine<br />

Pflanze eingebaut wird, bedeutet auch einen<br />

Patentanspruch, der sich auf die<br />

Pflanze, deren Nachkommen und daraus<br />

gewonnene Produkte wie Lebensmittel<br />

und Biomasse erstrecken kann. Schätzungsweise<br />

75 Prozent der Genpatente<br />

gehören Patentinhabern aus den USA.<br />

Dies führt zu entwicklungspolitischen Bedenken:<br />

Aufgrund der jetzigen technologischen<br />

Entwicklung und dem zurzeit<br />

bestimmenden weltweiten Patentregime<br />

bekommen wenige Länder (bzw. die Firmen<br />

und Universitäten dieser Länder) die<br />

geistigen Eigentumsrechte an den Bausteinen<br />

der Schöpfung. Aus ärmeren Ländern<br />

kommt die Mehrheit der genetischen<br />

Ressourcen, und es sind diese Länder,<br />

die für die Erhaltung dieser Ressourcen<br />

sorgen; dazu verteuert sich durch die Patente<br />

der Zugang zu neuen Technologien<br />

(Medikamente, Saatgut) für diese Länder.<br />

Ein weiterer Geldstrom von Süd nach<br />

Nord beginnt zu fliessen.<br />

Ziel verfehlt<br />

Die neusten Zahlen der Welternährungsorganisation<br />

FAO sind ernüchternd. Zwar<br />

hat 2010 eine deutliche Abnahme der Unterernährung<br />

stattgefunden, doch noch<br />

immer sind weltweit 925 Millionen unterernährt.<br />

Verbessert hat sich die Situation<br />

vor allem in Asien. In Afrika südlich der<br />

Sahara hingegen leidet einer von drei<br />

Menschen weiterhin an Hunger. Klar ist<br />

heute schon, dass das erste Millenniumsziel<br />

der FAO, das die Anzahl der Hungerleidenden<br />

bis 2015 halbieren will, kaum<br />

erreicht werden kann. Neben ökonomischen<br />

und strukturellen Gründen für den<br />

Welthunger spielt auch der Klimawandel<br />

eine zunehmende Rolle. Dessen Negativfolgen<br />

wie extreme Dürren und Überschwemmungen<br />

treffen überwiegend die<br />

Menschen in den Entwicklungsländern.<br />

Kleinbauern profitieren nicht<br />

Für Tina Goethe, Gentechnikexpertin bei<br />

Swissaid, können gentechnisch veränderte<br />

Pflanzen «keinen substanziellen Beitrag<br />

zur Bekämpfung des Welthungers leisten».<br />

Zu diesem Schluss komme auch<br />

eine erste umfassende Analyse der gesammelten<br />

Daten aus über 20 Jahren Forschung<br />

und 13 Jahren Kommerzialisierung<br />

von Gentechnik-Pflanzen in den


G e n t e c h n i k<br />

USA. «Von der Vermarktung transgener<br />

Pflanzen», so Goethe, «profitierten vor<br />

allem die Gross konzerne und nicht die<br />

Kleinbauern in den Entwicklungsländern,<br />

denn die gentechnologische Forschung<br />

konzentriere sich auf die Bedürfnisse der<br />

industriellen Landwirtschaft».<br />

Auch die Frage der Abhängigkeit von<br />

Agrarfirmen muss beachtet werden.<br />

Wie herkömmliche Hochertragssorten<br />

sind auch viele transgene Pflanzen Hybridsorten.<br />

Hybride sind infolge der Züchtung<br />

ertragreicher als andere Sorten. Sie<br />

bilden jedoch entweder keine Samen aus,<br />

die Samen sind nicht keimfähig oder es<br />

wachsen nur minderwertige Pflanzen. Dadurch<br />

müssen Bauern jedes Jahr wieder<br />

neues Saatgut kaufen.<br />

Falsche Versprechen<br />

Diverse Studien zeigen, dass der Ertrag<br />

von GVO-Pflanzen meist unter dem von<br />

herkömmlichen Pflanzen liegt.<br />

Eine Auswertung von Daten des US-<br />

Landwirtschaftsministeriums zeigte bereits<br />

2001, dass die Ernterträge von Gen-<br />

Soja um 6-10% niedriger waren. Bei<br />

transgenen Zuckerrüben und Gen-Raps<br />

stellte das britische National Institute of<br />

Agricultural Botany (NIAB) 1998 einen<br />

Minderertrag von 5 bis 8 Prozent fest.<br />

Nur Mais kann im Durchschnitt das Ertragsniveau<br />

konventioneller Pflanzen<br />

halten.<br />

Für die Ertragseinbußen gibt es mehrere<br />

Gründe. Zum einen wird der Stoffwechsel<br />

der manipulierten Pflanze durch die<br />

Ausbildung der eingebauten transgenen<br />

Eigenschaft belastet. Zum anderen ändert<br />

sich der Stoffwechsel veränderter<br />

Pflanzen oft so stark, dass ihre natürliche<br />

Krankheitsabwehr geschwächt wird und<br />

sie anfällig gegen andere Schädlinge oder<br />

Krankheiten werden.<br />

«Golden Rice»<br />

Ingo Potrykus, emeritierter ETH-Professor<br />

und Miterfinder des transgenen «Golden<br />

Rice» hat einen Grossteil seiner wissenschaftlichen<br />

Laufbahn investiert, einen<br />

Reis zu entwickeln, der helfen soll, der<br />

Mangelernährung in den Entwicklungsländern<br />

entgegenzuwirken. Menschen,<br />

die sich fast ausschliesslich von Reis ernähren,<br />

leiden häufig an Vitamin A-Mangel.<br />

Der Golden Rice wurde so verändert,<br />

dass das Reiskorn selbst Provitamin A produziert.<br />

Jedoch: Auch nach fünf Jahren<br />

intensiver Forschung an dem Reis konnte<br />

niemand sagen, wie viel Pro-Vitamin A<br />

nach dem Kochen des Gen-Reises noch<br />

übrig bleibt. Geschweige denn, wie viel<br />

des Pro-Vitamins vom menschlichen Körper<br />

überhaupt aufgenommen wird. Nichts<br />

desto trotz: In verschiedenen asiatischen<br />

Ländern werden zurzeit Golden Rice-Sorten<br />

entwickelt, auf den Philippinen wird<br />

er 2012 zur Produktion freigegeben.<br />

Das geschäft mit Patenten<br />

Syngenta versuchte vor einigen Jahren<br />

nicht nur ein Patent auf die neue Version<br />

des sogenannten Golden Rice anzumelden,<br />

sondern wollte über den Umweg des<br />

Reis-Genoms alle ähnlichen Gene in anderen<br />

Nutzpflanzen mitpatentieren. Die<br />

Patentanträge auf das Reisgenom, die viele<br />

Gensequenzen umfassten, wurden vom<br />

Patentamt zum Glück allesamt als ungültig<br />

erklärt. Syngenta versuchte hier also<br />

etwas als ihre Erfindung zu deklarieren,<br />

was schlichtweg keine Erfindung war.<br />

Syngenta versucht jedoch bis heute noch<br />

viele Patente auf Pflanzen anzumelden,<br />

© www.transgen.de © www.transgen.de<br />

Die Hälfte der angebauten Baumwolle (links) ist heute gentechnisch verändert,<br />

bei Soja (rechts) sind es sogar Dreiviertel.<br />

und auf diese Weise Pflanzen und ihre<br />

natürlichen Eigenschaften als ihre Erfindung<br />

auszugeben. Dadurch wird auch die<br />

weitere Forschung behindert.<br />

Sarah Marthaler<br />

© Max Havelaar-Stiftung Schweiz<br />

Im Vergleich zur Gentechnologie hilft<br />

Fairetrade Kleinbauern in Entwicklungsländern:<br />

Die Reis-Kooperative<br />

Khaddar in Indien konnten dank Fairtrade-Prämie<br />

Zufahrtswege und<br />

Brücken zu ihren Reisfeldern bauen.<br />

Diese machen es möglich, dass die<br />

Bauern auch während der Monsunzeit<br />

auf den Feldern arbeiten können,<br />

ohne durch hüfthohen Schlamm waten<br />

und Krankheiten riskieren zu<br />

müssen.<br />

Gentechnologie in der Landwirtschaft<br />

Mit diesem Begriff werden Verfahren zur<br />

Herstellung von pflanzlichen, gentechnisch<br />

veränderten Organismen (GVO) bezeichnet,<br />

in deren Erbgut gezielt einzelne<br />

Gene eingeschleust werden. Es existieren<br />

vor allem zwei Verfahren, die heute breit<br />

angewendet werden: Zum einen geht es<br />

darum, herbizidresistente Pflanzen zu<br />

züchten, die genetisch so verändert werden,<br />

dass ihnen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel<br />

nichts mehr anhaben können.<br />

Etwa zwei Drittel der transgenen<br />

Pflanzen, die heute angebaut werden, sind<br />

mit dieser Eigenschaft ausgestattet. Beim<br />

zweiten Verfahren werden in die Pflanzen<br />

Genabschnitte des Bodenbakteriums Bacillus<br />

thuringensis (Bt) eingesetzt, ein für<br />

Schädlinge giftiges Protein.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

19


Baustoffe<br />

Bauleistungen<br />

KIBAG<br />

S e e s t r a s s e 4 0 4<br />

8 0 3 8 Z ü r i c h<br />

Te l e f o n 0 4 4 4 8 7 4 1 4 1<br />

Fa x 0 4 4 4 8 7 4 1 0 1<br />

w w w. k i b a g . c h<br />

20 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


T i e r p a r k<br />

Weniger Barrieren,<br />

mehr Natur<br />

© Jorge Sierra-<strong>WWF</strong> Spain<br />

Am 10. Juni 2012 werden im Natur- und Tierpark Goldau die Effekte der Isolierung von Biotopen und die Zerstörung<br />

von Wildtierkorridoren den Besuchern vermittelt.<br />

Stopp, hier geht es nicht weiter! Unerwartet<br />

versperrt eine riesige Mauer<br />

den Menschen den Durchgang.<br />

Genauso ergeht es Tieren und Pflanzen<br />

jeden Tag, wenn wir mit unseren Straßen,<br />

Siedlungen und hart verbauten Flüssen<br />

ihre Wanderwege zerschneiden.<br />

Grosses Problem<br />

Anfangs 2010 machte das Bundesamt für<br />

Umwelt BAFU publik, dass bereits 40% der<br />

Schweizer Tierarten gefährdet seien. Amphibien-<br />

und Reptilienarten sind hier Spitzenreiter,<br />

da in beiden Gruppen fast 80%<br />

der Arten in der Schweiz als gefährdet gelten.<br />

Die Zerstörung der Naturräume und<br />

die Zerschneidung der natürlichen Lebensräume<br />

bedrohen die Artenvielfalt der<br />

Schweiz. Um dies zu vermeiden, sind vorrangig<br />

die Verbindungen zwischen den<br />

noch bestehenden, ökologisch wertvollen<br />

Gebieten auszuscheiden und zu sichern.<br />

Vernetzung statt Isolation<br />

Im Kanton <strong>Schwyz</strong> gibt es einerseits mehrere<br />

erfreuliche Projekte, welche diesen<br />

Lebensraumverlust zum Teil aufwändig<br />

rückgängig machen und die Wiedervernetzung<br />

verbessern (z.B. Linth 2000, Alte<br />

Linthläufe).<br />

Andererseits müssen die Umweltverbände<br />

immer wieder Rechtsmittel ergreifen,<br />

um national bedeutende Wildtierkorridore<br />

vor weiterer Beeinträchtigung oder<br />

gar Zerstörung zu retten: Dies droht<br />

durch Infrastrukturbauten und Einzonungen<br />

von Bauland in Küssnacht sowie<br />

im Felderboden in <strong>Schwyz</strong>.<br />

Mit der Aktion «The Wall: Weniger Barrieren<br />

- mehr Natur!» werden Pro Natura<br />

<strong>Schwyz</strong> und <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> Besuchende<br />

des Natur- und Tierparks Goldau für die<br />

Isolierung und Verkleinerung der Wildlebensräume<br />

sensibilisieren. Für Familien<br />

mit Kindern wird es spannende Spiele<br />

geben.<br />

Werner Meier und Eleanor Russell<br />

© <strong>WWF</strong> Österreich<br />

Information<br />

Die Aktion «The Wall: Weniger Barrieren<br />

- mehr Natur» findet am 10. Juni<br />

2012 im Natur- und Tierpark Goldau beim<br />

Panoramaplatz statt.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

21


AGRO_INS <strong>WWF</strong>_190x68mm_AGRO INS_<strong>WWF</strong>_190x68mm 31.05.11 13:49 Seite 1<br />

NAtüRlICHE ENERGIE<br />

AGRO<br />

inserat mad 95x68mm_Layout 1 21.01.12 13:50 Seite 1<br />

ENERGIE SCHWYZ<br />

UNSERE ZUKUNFt..!<br />

GUTES KOMMT ...<br />

...VON DEN BESTEN!<br />

Informationen erhalten Sie bei:<br />

AGRO Energie <strong>Schwyz</strong><br />

Lückenstrasse 34 | 6430 <strong>Schwyz</strong><br />

Tel. 041 810 41 42<br />

Fax. 041 810 44 42<br />

info@agroenergieschwyz.ch<br />

www.agroenergieschwyz.ch<br />

metzgamdorfplatz.ch<br />

STR Treuhand AG, 8807 Freienbach<br />

Schwerzistrasse 6, Tel. 055 415 78 00, www.str-treuhand.ch<br />

Metzg am Dorfplatz ı 8808 Pfäffikon SZ ı Tel. 055 410 25 44<br />

Kommen Sie jetzt zum VCS :<br />

Sorgenfrei unterwegs mit knackigen Ideen<br />

für Umwelt und Verkehr<br />

Geschenk : Gutschein Fr. 25.–<br />

z. B. an den VCS-Schutzbrief<br />

© iStockphoto/Formeldrei<br />

www.vcs-sz.ch<br />

Tel. 0848 611 611 (Normaltarif)<br />

VCS-SZ_PandaSZ_190x136.indd 1 31.05.11 13:44<br />

22 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


T i e r d e s J a h r e s<br />

© Dietmar Nill<br />

DAS<br />

BRAUNE LANGOHR<br />

Beinahe gleich grosse Ohren wie der ganze Körper lang ist! Man stelle sich das einmal vor. Tatsächlich gibt es das<br />

beim Braunen Langohr. Die faszinierende Fledermausart wurde von Pro Natura zum Tier des Jahres 2012 erkoren.<br />

Der Körper des Braunen Langohrs<br />

ist etwa 5 cm lang und beinahe<br />

ebenso lang sind seine Ohren.<br />

Diese riesigen Ohren – Bestandteil eines<br />

genialen Sinnesapparats – nützen dem<br />

kleinen Flugakrobaten jedoch immer weniger.<br />

In unserer ausgeräumten Landschaft<br />

finden seine Rufe keinen Widerhall,<br />

wodurch sich die Fledermäuse nicht<br />

mehr orientieren können. Um auf diese<br />

und andere Bedrohungen aufmerksam zu<br />

machen, hat Pro Natura das Braune Langohr<br />

zum Tier des Jahres 2012 ernannt.<br />

Fast alle der bei uns vorkommenden 30<br />

Fledermausarten sind gefährdet oder vom<br />

Aussterben bedroht.<br />

JAGDERFOLGE DANK SUPERGEHÖR<br />

Auf der Futtersuche hat das Langohr dank<br />

seiner enormen Ohren einen grossen Vorteil.<br />

Mit Vorliebe ortet es herumkrabbelnde<br />

Falter im dichten Gewirr von Bäumen<br />

und Sträuchern. Das Gehör des Braunen<br />

Langohrs reagiert speziell empfindlich auf<br />

die Krabbel- und Flügelschlaggeräusche<br />

seiner Beute. Dazu orientiert es sich mit<br />

Echopfeilrufen, die ein breitbandiges Frequenzspektrum<br />

enthalten. Ein charakteristisches<br />

Echomuster wird vom Untergrund<br />

reflektiert. Dieses Muster wird drastisch<br />

geändert, sobald sich ein Insekt<br />

auch nur minim bewegt. Dieses ist somit<br />

entdeckt und wird sofort erjagt. Das Brau-<br />

ne Langohr kann aber nicht nur schnell<br />

und wendig fliegen. Es beherrscht auch<br />

den sogenannten Rüttelflug, wie man ihn<br />

vom Turmfalken kennt. Mit seinen breiten<br />

Flügeln kann der Flugakrobat an Ort<br />

und Stelle in der Luft schweben und so<br />

Beute von Blättern, Baumstämmen und<br />

Hausmauern vertilgen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

© pth-visual<br />

Mit ihrem Kehlkopf stoßen die Fledermäuse<br />

ganz hohe, vom menschlichen<br />

Ohr nicht wahrnehmbare Töne<br />

aus (1). Diese so genannten Ultraschalltöne<br />

werden von festen Gegenständen<br />

genauso wie von fliegender<br />

Beute als Echo zurückgeschallt (2)<br />

und von den Tieren gehört (3). Am<br />

Echo ihres Rufs erkennt die Fledermaus<br />

genau, was da im Dunkel vor ihr<br />

fliegt oder läuft. Deshalb stößt sie<br />

auch niemals auf ein Hindernis – auch<br />

wenn sie oft nur haarscharf daran<br />

vorbeifliegt.<br />

VERSTECKE FEHLEN<br />

Das Braune Langohr fliegt nicht nur herum,<br />

es benötigt auch Verstecke als Schlafund<br />

Überwinterungsplatz und für die Jungenaufzucht.<br />

Baumhöhlen, Dachstöcke<br />

und Fledermauskästen eignen sich dafür<br />

am besten. Im Winter ziehen sich die fliegenden<br />

Säugetiere in frostsichere Höhlen,<br />

Stollen oder Keller mit Naturboden zurück<br />

und halten dort ihren Winterschlaf. Im<br />

Gegensatz zum intensiv bewirtschafteten<br />

Mittelland sind in extensiv bewirtschafteten<br />

Regionen, wie im Jura und in den Alpen<br />

noch grössere Kolonien zu finden.<br />

Das Braune Langohr ist in der ganzen<br />

Schweiz von tiefen Lagen bis hoch ins Gebirge<br />

verbreitet. Um das kleine Tier mit<br />

den grossen Ohren zu unterstützen bietet<br />

man ihm am besten einen geeigneten Unterschlupf<br />

an. Dazu eignen sich Fledermauskästen<br />

(siehe S. 9 unten) und Fledermausbretter,<br />

die im Estrich aufgehängt<br />

werden optimal. Dort wo sich bereits Fledermäuse<br />

im Dachstock niedergelassen<br />

haben, sollte nichts verändert werden.<br />

KATHARINA WEBER<br />

<strong>WWF</strong>-Fledermaus-Veranstaltung<br />

Abendwanderung «Wasserfledermäuse in<br />

Freienbach (SZ)»<br />

Donnerstag, 5. Juli 2012<br />

Nähere Informationen auf Seite 11.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

23


Kuvert-Druck Bieler AG<br />

Fürtistrasse 5, 8832 Wollerau<br />

Telefon 044 787 04 10<br />

www.bielerkuverts.ch<br />

Auf Wunsch drucken wir Ihre Kuverts auch klimaneutral<br />

Unsere Produkte für Ihre Bedürfnisse.<br />

Wir bieten Ihnen effiziente Holzlösungen. Von der Beratung über die Planung bis zur Ausführung.<br />

Kasten EK Boden EB Dach ED<br />

Egg Holz Kälin AG<br />

Eggerstrasse 1<br />

8847 Egg | SZ<br />

Telefon 055 418 90 80<br />

Telefax 055 418 90 81<br />

info@eggholz.ch<br />

www.eggholz.ch<br />

Nicolas Meyer ärgert sich<br />

sicher gerade über das<br />

Sonntags-TV-Programm.<br />

Berta Arnold freut sich<br />

sicher gerade auf den<br />

Ralf Huber ist jetzt bestimmt romantischen froh, Heimatfilm.<br />

dass ihn niemand singen hört.<br />

Nur wen man gut kennt, kann man auch gut beraten.<br />

<br />

<br />

Ins_See_190x68mm_4c_d.indd 1 10.03.10 13:23<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

24 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


A n g e b o t e f ü r S c h u l k l a s s e n<br />

Das Pandamobil<br />

auf Tour durch die Schweiz<br />

Michel Terrettaz, der Animator und Chauffeur des Pandamobils, ist mit seiner neuen Ausstellung «Mensch Affe !»<br />

auf Tour durch die ganze Schweiz. Auch einheimische Tiere werden den <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Schulklassen vorgestellt dank dem<br />

Brunner Schulbesucher Albert Knotz.<br />

Engagiert und überzeugend vermittelt<br />

Michel Terrettaz den Kindern<br />

die Natur. Gross geschrieben wird<br />

dabei die aktive Teilnahme der Kinder am<br />

Unterricht in diesem fahrenden Stück Natur.<br />

Seit 33 Jahren besuchten rund 310‘000<br />

Kinder aus 3‘900 Schulen das Pandamobil.<br />

Im Innern des Pandamobils, einem ehemaligen<br />

Migros-Verkaufswagen (die Migros<br />

unterstützt das Projekt), tauchen die<br />

Kinder ein in eine andere Welt.<br />

Menschenaffe im Pandamobil<br />

Wir gehen auf zwei Beinen, hantieren mit<br />

Werkzeugen, können lachen, leben in<br />

komplexen sozialen Verhältnissen und<br />

haben ein Bewusstsein. Diese Besonderheiten<br />

sind nicht nur uns Menschen eigen,<br />

auch andere Primaten verfügen über<br />

diese im Tierreich einzigartigen Fähigkeiten.<br />

Der Lebensraum der Menschenaffen<br />

ist jedoch bedroht. Immer noch nimmt<br />

die Fläche der Regenwälder ab und die Affen<br />

sind mehr denn je in Gefahr. Anmeldung<br />

und Auskunft zum Pandamobil bei<br />

<strong>WWF</strong> Schweiz, Telefon: 021 966 73 89<br />

Werner Meier<br />

Bartgeier, Wolf<br />

und Bär in den <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Schulen<br />

Albert Knotz aus Brunnen kommt<br />

mit dem speziellen Schulbesuchskoffer<br />

vom <strong>WWF</strong> in die<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Primarschulklassen.<br />

Die Schulbesuche im Klassenzimmer sind<br />

sehr erlebnisorientiert mit einzigartigem<br />

Material zum Anschauen, Betasten, Probieren<br />

und Hören. Die aktuellen Themen<br />

widmen sich den Grossraubtieren Bär,<br />

Wolf und Luchs, dem Bartgeier und dem<br />

Eisbären (Klimaschutz). Die Schulbesuche<br />

richten sich an Primarschulen bis und mit<br />

6. Klasse. Sie dauern üblicherweise 3 Lektionen,<br />

eine andere Unterrichtszeit kann<br />

aber im Voraus vereinbart werden.<br />

Ausstellung über Lurch und co.<br />

Wir bieten auch eine informative Ausstellung<br />

zu den Fröschen, Kröten und<br />

Lurchen an, die von Schulhäusern ausgeliehen<br />

und aufgestellt werden kann. Anmeldung<br />

und Auskunft zu Schulbesuchen<br />

und Amphibienausstellung bei<br />

info@wwf-sz.ch oder per Telefon: 055<br />

410 70 61.<br />

Werner Meier<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

25


A r t e n s c h u t z<br />

Die Bätzimatt - ein kleines<br />

Falterparadies<br />

Um zu den Riedwiesen in der Bätzimatt am Obersee zu gelangen, muss man einen kurzen Fussmarsch in Kauf nehmen.<br />

Der Weg führt zunächst durch den Wald, dann öffnet sich die Landschaft und man blickt auf sonnige Wiesen<br />

und Hochstaudenfluren. Das Grünland wird unterschiedlich genutzt. Einige Wiesen dienen der Viehfutter-Produktion,<br />

ein Grossteil wird aber nach wie vor traditionell als Streuwiese genutzt und nur einmal jährlich im Spätsommer<br />

oder Herbst gemäht.<br />

Die Biologen Goran Dušej und Sarah Marthaler nahmen, im Auftrag des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, die Tagfalterfauna der<br />

Bätzimatt vom Mai bis September 2011 näher unter die Lupe. Die Artenvielfalt war überraschend hoch, ebenso<br />

überrascht haben einige Neu- und Wiederentdeckungen.<br />

Insgesamt konnten 35 Tagfalterarten<br />

festgestellt werden. Etwa ein Drittel<br />

davon ist in der Roten Liste der gefährdeten<br />

Tagfalterarten der Schweiz aufgeführt.<br />

Sechs Arten gehören zu denjenigen<br />

Schmetterlingen, welche ausserhalb der<br />

Riedgebiete keine Überlebenschance haben.<br />

Solche Arten werden als riedtypische<br />

Arten bezeichnet. Hierzu gehören zum<br />

Beispiel der Skabiosenscheckenfalter (Euphydryas<br />

aurinia) oder die Moorbläulinge<br />

der Gattung Maculinea, welche einen der<br />

komplexesten Entwicklungszyklen in der<br />

Tierwelt aufweisen (siehe letzte Spalte auf<br />

der nächsten Seite). Wie es den Raupen<br />

gelingt, die räuberischen und aggressiven<br />

Ameisen zu täuschen, ist immer noch ein<br />

grosses Rätsel!<br />

Gute Bestände der<br />

Riedspezialisten<br />

Besonders erfreulich war die Feststellung,<br />

dass die riedtypischen Arten zum Teil sehr<br />

hohe Bestände bilden. Der Skabiosenscheckenfalter<br />

war mit mehr als 300 gezählten<br />

Individuen sogar der häufigste<br />

Schmetterling im Ried!<br />

Neuentdeckungen<br />

Zwei Arten konnten zum ersten Mal in der<br />

Region entdeckt werden. Es sind dies der<br />

Karstweissling (Pieris mannii) und der<br />

Kurzschwänzige Bläuling (Cupido argiades).<br />

Letztere Art wurde sogar zum ersten<br />

Mal im Kanton <strong>Schwyz</strong> nachgewiesen. Bei<br />

beiden Arten hat man in den letzten Jahren<br />

eine sehr starke Ausbreitungstendenz<br />

festgestellt. Der Karstweissling war bisher<br />

nur in der Südschweiz (Tessin und Wallis)<br />

beheimatet. Seit etwa 2008 hat sich die Art<br />

aber explosionsartig, zunächst über die<br />

Westschweiz, dann aber auch in den östlichen<br />

Teilen ausgebreitet und ist nun in<br />

Unterschiedliche Bodenbeschaffenheit und Nutzung verleihen den Wiesen ihren<br />

Charakter. In der linken Bildhälfte (Foto links) die einmal jährlich gemähte<br />

Riedwiese, rechts davon eine zweimal gemähte Wiese. Die blau-violetten Blüten<br />

stammen vom Teufelsabbiss, der Raupenfrasspflanze des Skabiosenscheckenfalters.<br />

Die Vorkommen des Riedteufels (Foto rechts) in der Nordschweiz<br />

zählen zu den grossen Raritäteten. Die Art fliegt im Hochsommer (Juli-August).<br />

26 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


A r t e n s c h u t z<br />

fast allen Regionen der Schweiz sesshaft<br />

geworden. Ähnlich erging es dem Kurzschwänzigen<br />

Bläuling. Die Art galt in der<br />

Nordschweiz als ausgestorben. Im Jahre<br />

2005 wurde sie zunächst im Aargauischen<br />

Jura entdeckt und breitete sich danach in<br />

der Nordwestschweiz aus. Aus dem Kanton<br />

<strong>Schwyz</strong> lag bisher aber noch kein<br />

Nachweis vor. Am 11. August 2011 konnten<br />

auf einer der beiden Halbinseln, welche<br />

von den Schottischen Hochlandrindern<br />

beweidet werden, gleich mehrere<br />

Exemplare erspäht werden. Die Falter besuchten<br />

vor allem Rotklee-Blüten, von<br />

denen sich auch ihre Raupen ernähren.<br />

Eine weitere Art, welche zwar in der Linthebene<br />

vorkommt, in der Bätzimatt bisher<br />

aber nicht aktenkundig war, ist der Riedteufel<br />

oder der Blauäugige Waldportier<br />

(Minois dryas). Die recht grosse und auffällige<br />

Art, kommt in der Schweiz in zwei<br />

ökologischen Rassen vor: einer Trockenwiesenvariante<br />

und einer Feuchtgebietsvariante.<br />

Letztere ist in der Schweiz äus-<br />

serst selten geworden, um so erfreulicher<br />

ist deshalb die Entdeckung des Bestands in<br />

der Bätzimatt. Der Falter fliegt in einer Generation,<br />

etwa von Juli bis August. Seine<br />

Raupen ernähren sich von verschiedenen<br />

Gräsern.<br />

Schutz- und<br />

Fördermassnahmen<br />

Damit sich die einmalige Tagfalter-Fauna<br />

in der Bätzimatt auch in den nächsten<br />

Jahrzehnten wird halten können, ist es<br />

dringend nötig:<br />

1. die extensive und differenzierte Nutzung<br />

beizubehalten,<br />

2. eine Umstellung der heute ziemlich<br />

intensiven Nutzung der an die Riedwiesen<br />

angrenzenden Grünflächen.<br />

Eine sehr wichtige Rolle kommt auch der<br />

Vernetzung des Lebensraumes mit benachbarten<br />

Feuchtgebieten in der Region<br />

zu. Die Einzelnen Trittstein-Lebensräume<br />

und Vernetzungselemente dürfen nicht<br />

allzuweit voneinander entfernt liegen<br />

und müssen die, für die jeweilige Art richtige<br />

Pflanzenzusammensetzung und<br />

Struktur aufweisen. Für den Grossen<br />

Moorbläuling sind zum Beispiel Bestände<br />

des Grossen Wiesenknopfes wichtig,<br />

denn sowohl die Falter als auch die Raupen<br />

ernähren sich davon.<br />

Text und Bilder Goran Dušej<br />

Die Eier des Kleinen Moorbläulings,<br />

welche an die Blüten des Lungenenzians<br />

geheftet werden sind schon von<br />

Weitem sichtbar. Allerdings werden<br />

nicht alle Pflanzen belegt. Welche genau,<br />

bleibt ein noch unentdecktes<br />

Geheimnis.<br />

Der Kurzschwänzige Bläuling konnte in der Bätzimatt zum ersten Mal für den<br />

Kanton <strong>Schwyz</strong> nachgewiesen werden. Die Falter sind sehr klein und können leicht<br />

übersehen werden. Charakteristisch für die Art ist das kleine weisse Schwänzchen<br />

an den Hinterflügeln. Man muss allerdings genau hinschauen, um es zu erkennen.<br />

Der Skabiosenscheckenfalter (links) fliegt vom Mai bis anfangs Juni. Die Art ist<br />

nur noch in intakten Riedwiesen anzutreffen, in denen die Raupenfrasspflanze,<br />

der Teufelsabbiss vorkommt.<br />

Der Karstweissling (rechts) ähnelt dem Kleinen Kohlweissling, einem der häufigsten<br />

Tagfalterarten in der Schweiz. Die Art fliegt in zwei Generationen. Auf dem<br />

Foto ist ein Weibchen der ersten Generation (Frühlingsgeneration) zu sehen.<br />

Lebenszyklus des Kleinen Moorbläulings:<br />

a) Eiablage auf die Blüte des Lungenenzians<br />

(oft auch auf Schwalbenwurzenzian).<br />

Die Raupe schlüpft durch<br />

den Eiboden und ernährt sich zunächst<br />

vom Fruchtknoten. b) Etwa ab<br />

Mitte September oder anfangs Oktober<br />

verlassen die Raupen den Blütenstand,<br />

werden von den Wirtsameisen<br />

(Knotenameisen) adoptiert und in ihr<br />

Nest getragen. c) Im Ameisennest<br />

werden sie von den Arbeiterinnen gefüttert,<br />

ab und zu fressen die Raupen<br />

aber auch Ameisenlarven. d) Die Verpuppung<br />

findet im Frühjahr des Folgejahres<br />

statt. e) Etwa ab Juli schlüpfen<br />

die Schmetterlinge und verlassen das<br />

Ameisennest.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

27


28 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


E n e r g i e<br />

<strong>Schwyz</strong> fördert erneuerbare<br />

ENERGIEN<br />

Was der Kanton nicht mehr will, tut nun die Gemeinde <strong>Schwyz</strong>. Sie richtet seit diesem Jahr wieder Förderbeiträge für<br />

die Nutzung erneuerbarer Energien aus.<br />

Das am 1. April 2010 gestartete<br />

kantonale Programm zur Förderung<br />

von erneuerbaren Energien<br />

hat die Erwartungen bei weitem übertroffen.<br />

Der Verpflichtungskredit in Höhe<br />

von 5 Millionen Franken war nach etwas<br />

mehr als einem Jahr bereits aufgebraucht.<br />

Auf kantonaler Ebene findet zur Zeit keine<br />

Unterstützung erneuerbarer Energien<br />

mehr statt. Die Gemeinde <strong>Schwyz</strong> förderte<br />

erneuerbare Energien bereits vor der<br />

Lancierung des kantonalen Programms<br />

Anzeige<br />

KOMMUNALE SUBVENTIONEN<br />

Da der Kantonsrat das Programm beendete,<br />

entschloss sich der Gemeinderat<br />

<strong>Schwyz</strong>, ab dem 1. Januar 2012 wieder<br />

kommunale Subventionen an die Erstellung<br />

von Sonnenkollektoren und Wärmeverbunde<br />

zu erbringen. Zusätzlich können<br />

Beitragsgesuche für kontrollierte<br />

Wohnraumlüftungen, für Energie- und<br />

Mobilitätsprojekte und für Massnahmen<br />

zur Reduktion der Feinstaubemissionen<br />

eingereicht werden.<br />

BEITRAG BESCHRÄNKT<br />

Mit insgesamt 75‘000 Franken pro Jahr<br />

bleibt der Maximalbeitrag der Fördermöglichkeiten<br />

der Gemeinde <strong>Schwyz</strong> beschränkt.<br />

Bislang waren regelmässig schon<br />

bis Mitte Jahr zahlreiche Gesuche eingegangen,<br />

so dass der von den Stimmberechtigten<br />

an der Gemeindeversammlung genehmigte<br />

Beitrag nicht ausreichte. Später<br />

eingehende Gesuche konnten in der Regel<br />

nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

KATHARINA WEBER<br />

Entdecken Sie die Tierwelt!<br />

Tierwelt<br />

Die Schweizer Zeitschrift für und Natur<br />

Liebe zum Tier<br />

Gernhaben<br />

liegt uns<br />

in den Genen<br />

Meerschweinchen<br />

Kleine Nager<br />

mit viel Grips<br />

3kostenlos Probe lesen. Jetzt bestellen.<br />

Gratis-SMS: TW3 mit Name und Adresse an Zielnummer 723 senden.<br />

Mit grossem Inseratenmarkt<br />

www.tierwelt.ch<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

29


Sprechen Sie mit uns über Ihre<br />

wildesten Blumenträume!<br />

Die UFA-Wildblumenwiese Original CH i-G blüht auch auf<br />

Standorten, wo früher «nur» ein normaler Gräserrasen wuchs.<br />

Über 60 einheimische Wildgräser und Wildblumen verleihen<br />

dieser Wildblumenwiese ihre traumhafte Anpassungsfähigkeit.<br />

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.<br />

Winterthur, Tel. 058 433 76 34 Lyssach, Tel. 034 448 18 19<br />

Sursee, Tel. 058 433 65 95 St.Gallen Tel. 071 226 77 60<br />

Aesch, Tel. 058 434 31 31 Moudon, Tel. 058 433 67 81<br />

Unsere Gärten und Pflanzensammlungen im Grüentals<br />

in Wädenswil sind jederzeit offen.s<br />

Besonders lohnenswert sind unsere kostenlosen Montagsführungen (jeweils am 1. Montag im Monat) oder s<br />

der Spezialitätenmarkt am 12. Mai 2012 s<br />

Weitere Infos unter: www.exterior.ch/veranstaltungen und www.spezialitaeten-markt.ch s<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! s<br />

Zürcher Fachhochschule<br />

30 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012


E r n e u e r b a r e E n e r g i e n<br />

Biotoprettung<br />

dank Kleinwasserkraftwerk<br />

Der ökologisch wertvolle 150 Jahre alte «Kett-Kanal» in Einsiedeln bleibt erhalten. Und durch die Firma «Kleinwasserkraftwerk<br />

Schöngarn» wird ausserdem erneuerbare Energie produziert.<br />

1999 wehrten sich Einheimische<br />

und Umweltschutzorganisationen<br />

erfolgreich gegen die Trockenlegung<br />

des einzigartigen Oberflächengewässers:<br />

der 150 Jahre alte Industriekanal<br />

unterhalb der Grotzenmühle in Einsiedeln.<br />

Der «Kett-Kanal» wurde im Jahr<br />

1825 gebaut, um zwei Spinnereien und<br />

die Grotzenmühle mit Energie zu versorgen.<br />

Während den 150 Jahren seit dem<br />

Bau hat sich der Kanal zu einem ökologisch<br />

sehr wertvollen Lebensraum entwickelt,<br />

welcher sogar die gefährdete «Blauflügel<br />

Prachtlibelle» beherbergt.<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> unterstützt<br />

Kleinwasserkraftwerk<br />

Nachdem die Trockenlegung des Kett verhindert<br />

wurde, hat die Ingenieurfirma EPS<br />

Eco Power Systems AG aus Cham ein Projekt<br />

initiiert, dank dem das Biotop praktisch<br />

unverändert erhalten werden kann.<br />

Zusätzlich kann die Wasserkraft genutzt<br />

werden, um dezentral erneuerbare Energie<br />

zu produzieren. 2009 wurde die Firma<br />

«Kleinwasserkraftwerk Schöngarn» gegründet.<br />

Die Investitionskosten für das<br />

ganze Projekt belaufen sich auf CHF<br />

550‘0000 von denen ca. CHF 200‘000<br />

durch Aktionäre eingebracht werden sollen.<br />

Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> unterstützt dieses<br />

Projekt ebenfalls mit einer Aktienzeichnung,<br />

da mit dem Kraftwerkprojekt auch<br />

der wertvolle Lebensraum am Kett-Kanal<br />

erhalten werden kann.<br />

Kraftwerk Schöngarn<br />

Zur Stromerzeugung wird ein rund sieben<br />

Meter hohes Gefälle beim ehemaligen<br />

Schöngarn, im mittleren Abschnitt des<br />

Ketts genutzt.<br />

Der Durchfluss beträgt maximal 500 Liter<br />

pro Sekunde. Jährlich werden dadurch<br />

um 180‘000 Kilowattstunden Energie erzeugt,<br />

womit etwa 60 Einsiedler Haushalte<br />

(Verbrauch entspricht ca. 3‘000 Kilowattstunden<br />

pro Jahr) mit Strom versorgt<br />

werden können.<br />

Ökologischer Ausgleich<br />

Im Rahmen der Projektrealisierung soll an<br />

der Bolzbergstrasse, anstossend an den<br />

Kanal, eine ökologische Ausgleichsfläche<br />

geschaffen werden: Ein bestehender Entwässerungsgraben<br />

wird mit zwei Teichen<br />

erweitert und soll vor allem als Amphibienstandort<br />

dienen. Da im Kett-Kanal<br />

auch grössere Fische vorkommen, ist dieses<br />

Habitat ohne gefrässige Fische für die<br />

Amphibien sehr wertvoll.<br />

Ansprechperson<br />

Wweitere Auskünfte erhalten Sie bei Roland<br />

Schmid, Firma EPS, Tel. 041 743 17<br />

65, E-Mail: Roland.Schmid@epspower.ch<br />

Eleanor Russell<br />

Die DIVE-Turbine ist ein Turbinen- und Antriebskonzept für kleine Wasserkraftwerke.<br />

Sie kann vollständig unter Wasser betrieben werden.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />

31


a k t u e l l e s I n t e r v i e w<br />

Nachgefragt<br />

bei Goran Dušej, Tagfalter- und Reptilienspezialist<br />

Herr Dušej, wo sind Sie aufgewachsen<br />

und seit wann leben Sie in der<br />

Schweiz?<br />

Meine erste Lebensdekade verbrachte ich<br />

in Slowenien, in Ljubljana, wo ich geboren<br />

wurde. Mit 11 Jahren kam ich mit meinen<br />

Eltern in die Schweiz, zunächst nach Muri<br />

bei Bern. Einen grossen Teil meiner Freizeit<br />

widmete ich der Natur entlang der Aare.<br />

Was ist ihr Bezug zum Kanton<br />

<strong>Schwyz</strong>?<br />

Den Kanton <strong>Schwyz</strong> lernte ich als Gymnasiast<br />

am Christ-König Kollegium in Nuolen<br />

kennen. Die Schule war für mich ideal gelegen.<br />

Von hier aus liessen sich unzählige<br />

Exkursionen in die Natur unternehmen. In<br />

der Regel führten mich diese ins nahe gelegene<br />

Nuoler Ried oder an den Buchberg.<br />

An schulfreien Nachmittagen, meistens<br />

war dies der Mittwoch, waren auch die<br />

Berge oder die Moore in Rothenthurm innerhalb<br />

der Reichweite meines Mofas.<br />

Mein Hobby, die Schmetterlinge, teilte ich<br />

zudem mit unserem Biologielehrer, Pater<br />

Johannes Heim. Er hatte stets ein offenes<br />

und sehr verständnisvolles Ohr für allerlei<br />

interessante Geschichten aus dem Tierreich.<br />

Seinen Spruch «auch Fliegen wollen<br />

leben» vergesse ich nie.<br />

Sie sind schon seit ihrer Kindheit<br />

von Schmetterlingen begeistert, wie<br />

kam es dazu?<br />

Mit etwa sechs Jahren habe ich meinen<br />

ersten Schmetterling gefangen, einen<br />

Zitronenfalter. Das leuchtende Gelb und<br />

die geschwungene Flügelform faszinierten<br />

mich. Ich habe ihn wieder fliegen lassen.<br />

Seither springe ich den Faltern nach.<br />

Sie haben ihr Hobby zum Beruf gemacht,<br />

haben Sie sich so nicht das<br />

Hobby «verdorben»?<br />

Das menschliche Leben ist viel zu kurz, um<br />

alles erfassen und begreifen zu können,<br />

was in der Natur vor sich geht. Die<br />

Schmetter linge, natürlich aber auch alle<br />

anderen Tiere, sind so faszinierend, dass<br />

man keine Angst haben muss, dass einem<br />

ihr Studium je überdrüssig oder langweilig<br />

wird. Ich bin sehr glücklich darüber, dass<br />

ich viel Zeit in und mit der Natur verbringen<br />

kann. Wäre es nur ein Hobby, wäre<br />

mir das viel zu wenig.<br />

Sie arbeiteten die letzten sechs Jahre<br />

im Teilzeitpensum für die Stiftung<br />

Reusstal als Leiter Informations- und<br />

Aufsichtsdienst Reussebene, was gefiel<br />

Ihnen besonders an dieser Arbeit<br />

und was weniger?<br />

«Und nun zu etwas anderem» könnte man<br />

da sagen. Dieses Teilpensum habe ich auf<br />

Anfrage hin übernommen, da ich seit Jahren<br />

bei der Stiftung Reusstal im Arbeitsausschuss<br />

engagiert war. Da Not am Mann war, hatte<br />

ich den Job übernommen. Besonders interessant<br />

daran war, dass man mit vielen, sehr<br />

unterschiedlichen Menschen ins Gespräch<br />

kam. Es ist spannend zu erfahren, wie zum<br />

Beispiel Hundehalter, Biker, Jogger, Ornithologen<br />

und andere die Natur sehen und welche<br />

Ansprüche sie an die Natur und auch an<br />

den Naturschutz stellen. Am mühsamsten<br />

war es, wenn von diversen Interessengruppen<br />

Sonderregelungen beansprucht wurden<br />

und jede nur ihre Anliegen durchsetzen wollte.<br />

Dies natürlich ohne Rücksicht und Verständnis<br />

für die Natur.<br />

Jetzt haben Sie wieder mehr Zeit für<br />

eigene Projekte, was kommt nun?<br />

Im Moment bin ich als Mitglied der Gruppe<br />

«Tagfalterschutz in der Schweiz» daran die<br />

Waldtagfalter etwas mehr in den Fokus des<br />

Naturschutzes zu holen. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU),<br />

BirdLife Schweiz, einigen kantonalen Fachstellen<br />

und anderen Interessenten sind wir<br />

bestrebt, die Situation einiger gefährdeter<br />

Arten zu verbessern. Zusammen mit dem<br />

BirdLife Schweiz wurde als erstes eine zweijährige<br />

Umfrage- und Sensibilisierungskampagne<br />

gestartet. Nähere Angaben finden sich<br />

unter www.birdlife.ch (Biodiversität im<br />

Wald).<br />

Wie sieht ihr beruflicher Alltag aus,<br />

gibt es so etwas wie Alltag überhaupt?<br />

Im Sommer richtet sich der Alltag vor allem<br />

nach dem Wetter. Es gilt immer abzuwägen,<br />

ob es unter den gegebenen Umständen sinnvoll<br />

und effizient ist eine Feldbegehung<br />

durchzuführen. Wie zum Beispiel eine Kartierung<br />

oder eine Zählung im Rahmen einer<br />

Erfolgskontrolle. Im Winter sind dann Auswertungen,<br />

Berichte schreiben, Planungen,<br />

Begleitungen von Schutz- und Förderungsmassnahmen<br />

usw. angesagt. Alles in allem ist<br />

es immer sehr abwechslungsreich.<br />

Sie setzten sich seit über 25 Jahren<br />

für den Naturschutz ein, wo stehen<br />

wir in 20 Jahren?<br />

Nun da werde ich wohl pensioniert sein. Ich<br />

denke aber, dass der Naturschutz weiterhin<br />

Fortschritte machen wird, insbesondere<br />

beim Arten- und Biotopschutz. Leider werden<br />

aber auch die gegenläufigen Trends<br />

zunehmen: Landverbrauch, intensivierte<br />

Nutzungen, mehr Strassen, mehr Menschen<br />

usw. Die Landschaften werden sich<br />

weiterhin verändern, und wir werden vermutlich<br />

vermehrt dafür kämpfen müssen,<br />

dass nicht alles über- und verbaut wird und<br />

die Naturwerte auch ausserhalb von<br />

Schutzgebieten erhalten bleiben können.<br />

Wie ist Goran Dušej privat?<br />

Ich bin seit über 20 Jahren glücklich verheiratet<br />

und habe zwei erwachsene Kinder,<br />

eine Tochter und einen Sohn.<br />

Noch Platz für eine persönliche Botschaft...<br />

Der Kanton <strong>Schwyz</strong> beherbergt eine Vielfalt<br />

an unglaublich schönen Lebensräumen,<br />

von der Talsohle bis in die höchsten Gipfel.<br />

Ich hoffe, dass diese Naturschätze bewahrt<br />

werden und sich daran noch viele Generationen<br />

werden erfreuen können. Und ich<br />

hoffe auch, dass es immer mehr Menschen<br />

geben wird, die dies zu schätzen wissen.<br />

Sarah Marthaler<br />

32 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!