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<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong><br />
PANDA<br />
Mitteilungen des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> 24. Jg, Nr. 1 März 2012<br />
AZB 8832 Wollerau<br />
Postcode 1<br />
Hasenzählung<br />
kleine Populationen<br />
Linthebene<br />
es tut sich einiges<br />
Bätzimatt<br />
ein kleines Falterparadies
“ ”<br />
Alles, wAs gegen die nAtur ist, hAt Auf die dAuer<br />
keinen BestAnd.<br />
Aus diesem Grund drucken wir umweltschonend.<br />
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2 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
I n h a l t<br />
3 Inhalt<br />
4 Feldhasen in der LInthebene<br />
7 Einladung GV<br />
8 Linth 2000<br />
DIE HAUPTTHEMEN<br />
1 Bätzimatt S. 26<br />
2 Erneuerbare Energien S. 29<br />
3 Fliessgewässer gerettet S. 31<br />
2<br />
3<br />
1<br />
11 abendwanderung mit Fledermausbeobachtungen<br />
12 Der Rhein-Lachs<br />
15 Kreuzworträtsel<br />
17 Kochbuch - Curry<br />
18 Im Märzen der Bauer...<br />
vom goldigen Geschäft mit<br />
reis und Co.<br />
Im Kanton <strong>Schwyz</strong> gibt es noch einige<br />
Feldhasen-Vorkommen. Leider sind die<br />
Populationen relativ klein. Auch hier<br />
zeigt sich der negative Einfluss durch<br />
die intensive Landwirtschaft und zahlreicher<br />
Räuber. Im Frühjahr begibt sich<br />
der Wildhüter Steven Diethelm in der<br />
Linthebene auf Feldhasenzählung.<br />
Mehr auf Seite 4/5<br />
21 tierpark<br />
23 Das Braune Langohr<br />
25 <strong>WWF</strong>-Angebote für Schulen<br />
26 tagfalter der Bätzimatt<br />
29 <strong>Schwyz</strong> fördert erneuerbare<br />
Energien<br />
Durch das Hochwasserschutzprojekt<br />
Linth 2000 gibt es entlang des Kanals<br />
neue Vernetzungskorridore, dank denen<br />
Lebensräume, Pflanzen und Tiere wieder<br />
miteinander verbunden werden.<br />
Mehr auf Seite 8/9<br />
31 Biotoprettung dank Kleinwasserkraftwerk<br />
32 Interview mit Goran Dušej,<br />
Tagfalter- und Reptilienspezialist<br />
Der ökologisch wertvolle 150 Jahre alte<br />
«Kett Kanal» in Einsiedeln bleibt erhalten.<br />
Und durch die Firma‚ Kleinwasserkraftwerk<br />
Schöngarn’ wird ausserdem<br />
erneuerbare Energie produziert.<br />
Mehr auf Seite 31<br />
I M p r e s s u m<br />
Herausgeber:<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> • Bahnhofstrasse 1 • 8852 Altendorf<br />
Web: www.wwf-sz.ch<br />
Mail: info@wwf-sz.ch<br />
Tel. 055 410 70 61, Fax 055 410 70 62<br />
Redaktion: Res Knobel, Sarah Marthaler, Werner Meier<br />
Mitarbeit: Robert Bachmann, Goran Dušej, Mario Mastel,<br />
Eleanor Russell, Katharina Weber<br />
Bildnachweis: Soweit nicht anders vermerkt, liegen<br />
die Autorenrechte beim <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda (Autoren oder<br />
SZ-Panda-Archiv).<br />
Inserateannahme:<br />
Res Knobel, Wilenstr. 133, 8832 Wilen<br />
Tel. 043 844 49 51 Fax. 043 844 49 52<br />
Mail: res.knobel@oekobuero.ch<br />
Druck: Zofinger Tagblatt AG, 4800 Zofingen<br />
Gedruckt auf: Schweizer Naturpapier aus<br />
vorwiegend Altpapier sowie Holz aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern.<br />
Erscheinungsweise: Vierteljährlich<br />
Nächste Ausgabe: Juni 2012<br />
Redaktionsschluss für Nr. 2/2012: 25. Mai. 2012<br />
Titelbild<br />
Skabiosenscheckenfalter in der Bätzimatt.<br />
Um zu den Riedwiesen in der Bätzimatt,<br />
muss man einen kurzen Fussmarsch<br />
in Kauf nehmen. Der Weg führt<br />
zunächst durch den Wald, dann öffnet<br />
sich die Landschaft und man blickt auf<br />
sonnige Wiesen und Hochstaudenfluren.<br />
Die Biologen Goran Dušej und<br />
Sarah Marthaler nahmen, im Auftrag<br />
des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, die Tagfalterfauna<br />
der Bätzimatt vom Mai bis September<br />
2011 näher unter die Lupe.<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
3
V e r n e t z u n g<br />
FELDHASEN<br />
in Gefahr<br />
© Nicolas Martinez<br />
Nicht nur die zerschnittenen und immer kleiner werdenden Lebensräume des Feldhasen machen ihm zu schaffen.<br />
Moderne Erntetechniken auf Grünflächen kosten jeden Frühling zahlreichen Junghasen das Leben. Zusätzlich sind<br />
vor allem Raubtiere eine grosse Gefahr für die ungeschützten Jungtiere.<br />
Feldhasen sind Kulturfolger, deren<br />
natürlicher Lebensraum die offene<br />
Landschaft zwischen Waldsteppe<br />
und Wüstensteppe ist. Deshalb werden<br />
heute vom Feldhasen bevorzugt Ackerland<br />
und Dauergrünland besiedelt. Intensiv<br />
genutztes Acker- und Wiesland bietet<br />
dem Langohr jedoch keine idealen Lebensbedingungen.<br />
Die flinken Hoppler<br />
benötigen für ihr Wohlbefinden eine vielfältige<br />
Auswahl an Kräutern, wie sie auf<br />
extensiv genutzten Wiesen, Weiden und<br />
in Säumen zu finden sind. Auch Rückzugsmöglichkeiten<br />
und ungestörte Flächen<br />
sind von grosser Wichtigkeit, um<br />
Jungtiere aufzuziehen. Drei bis vier Mal<br />
im Jahr kann eine Häsin Junge werfen,<br />
zwei bis vier pro Wurf. Die kuscheligen<br />
Jungtiere werden in Mulden, sogenannte<br />
Sassen, mitten in Grünflächen abgesetzt.<br />
Dort werden sie, bereits ab der Geburt mit<br />
offenen Augen und einem dichten Fell<br />
ausgestattet, ca. 30 Tage lang vom Muttertier<br />
aufgezogen.<br />
GRASERNTE – GROSSE GEFAHR FÜR<br />
JUNGHASEN<br />
Neben der Zerschneidung und dem Rückgang<br />
von geeigneten Lebensräumen, ist<br />
die Grasernte vor allem für Junghasen lebensbedrohlich,<br />
da diese bei Gefahr nicht<br />
flüchten. Eine sorgfältige Mahd mit dem<br />
© B. Grendelmeier © B. Grendelmeier<br />
Ein Versuch mit Junghasen-Attrappen hat gezeigt, dass die Überlebenschancen<br />
auch bei einer möglichst schonenden Erntetechnik praktisch gleich null sind.<br />
Traktor-Balken in grösstmöglicher Höhe<br />
über dem Boden würde zwar einen grossen<br />
Teil der neugeborenen Häschen überleben,<br />
aber bei jedem einzelnen der nachfolgenden<br />
Arbeitsgänge wie Zetten, Schwaden<br />
und Aufladen wurden die meisten ausgelegten<br />
Junghasen-Attrappen zerfetzt. Dazu<br />
kommt, dass Jungtiere von Traktoren- und<br />
Maschinenpneus überfahren werden können.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsbreiten<br />
der verschiedenen landwirtschaftlichen<br />
Geräte werden bei der Grasernte<br />
etwa zwei Drittel einer Wiese<br />
mindestens einmal von Reifen überrollt.<br />
GEFAHR MINIMIEREN<br />
Die Überlebenschancen von Junghasen<br />
können erhöht werden, indem kleine Flächen<br />
auf Wiesen den ganzen Sommer über<br />
nicht gemäht werden. Insgesamt kann gesagt<br />
werden, dass eine Minimierung der<br />
Nutzungsintensität vielen Häschen ein<br />
Überleben ermöglichen würde. Die wichtigste<br />
technische Empfehlung für die<br />
Gras ernte ist das Arbeiten mit möglichst<br />
breiten Maschinen in Fahrgassen: Damit<br />
kann die von Reifen überrollte Fläche um<br />
bis zu 50% reduziert werden. Dazu sollte<br />
die Mahd vom Inneren der Fläche gegen<br />
4 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
V e r n e t z u n g<br />
Aussen erfolgen, sodass grössere Tiere<br />
flüchten können.<br />
JUNGHASEN – EINE LEICHTE BEUTE?<br />
Nicht nur grosse Maschinen bringen den<br />
Tod. Zahlreiche Räuber trachten den kleinen<br />
Häschen nach dem Leben. Eine Untersuchung<br />
zeigt, dass die Hauptfeinde<br />
der Junghasen vor allem Krähen, Hauskat-<br />
zen, freilaufende Hunde und Füchse sind.<br />
Wobei die Rabenkrähe für beinahe die<br />
Hälfte der überwachten Fänge verantwortlich<br />
war. Alle anderen Raubtiere und<br />
Greifvogelarten hatten im Vergleich dazu<br />
nur eine geringe Bedeutung. Dabei sind<br />
Junghasen, welche sich in der Nähe von<br />
Feldgrenzen aufhalten in grösserer Gefahr<br />
von Beutegreifern gefunden zu werden,<br />
da diese auf der Jagd häufig linearen<br />
Strukturen wie Feldwegen oder Hecken<br />
folgen. Es ist daher sehr hilfreich, wenn<br />
Brachen im Innern von Grünflächen angelegt<br />
werden, damit die kleinen Hasen<br />
doppelt geschützt sind: Vor den Maschinen<br />
bei einer intensiven Nutzung und vor<br />
Räubern.<br />
Katharina Weber<br />
HASENzählung<br />
Im Kanton <strong>Schwyz</strong> gibt es einige Feldhasen-Vorkommen. Leider sind die Populationen mehrheitlich relativ klein.<br />
Auch hier zeigt sich der negative Einfluss durch die intensive Landwirtschaft und zahlreiche Raubtiere. Jeweils im<br />
Frühjahr begibt sich der Wildhüter Steven Diethelm im Auftrag der Vogelwarte in der Linthebene auf Feldhasenzählung,<br />
um die Grösse der Bestände zu eruieren.<br />
Dieses Jahr war es am 1. März soweit.<br />
Mit Unterstützung von<br />
zwei <strong>WWF</strong> Mitarbeitern machte<br />
sich der Wildhüter beim Eindunkeln auf<br />
den Weg. Die Untersuchungsfläche erstreckte<br />
sich von der Mühlenen in Tuggen<br />
auf die Linthebene zwischen den Autobahnen<br />
A3 und A53. Um die scheuen<br />
Langohren zu zählen werden nachts zwei<br />
Scheinwerfer auf das Autodach montiert,<br />
deren Lichtstrahl im rechten Winkel<br />
rechts und links vom Auto ins Feld leuchten.<br />
Das Gebiet wird im Schrittempo<br />
durchfahren, da die Linth ebene von einem<br />
Netz von Wegen und Strassen durchzogen<br />
ist, ein leichtes Unterfangen. Alle<br />
Tiere, die im Lichtkegel auftauchen, werden<br />
protokolliert, nicht nur die Feldhasen.<br />
Bei der ersten Zählung dieses Jahr<br />
konnten sieben Feldhasen (was für diese<br />
Fläche sehr wenige sind), sieben Füchse,<br />
vier Hauskatzen, zwei Hunde und ein Uhu<br />
entdeckt werden. Das sind drei Hasen<br />
mehr als im Vorjahr und diese hielten<br />
sich im renaturierten «Heuli» auf. Dabei<br />
zeigte sich, dass das geschulte Auge des<br />
Wildhüters einiges schneller entdeckt, als<br />
das des Laien.<br />
Lebensräume neu schaffen<br />
Für eine Fläche dieser Grösse, ist der Feldhasenbestand<br />
in der Linthebene bei Tuggen<br />
sehr klein. Ursachen dafür sind wie<br />
bereits erwähnt, die intensive Landwirtschaft,<br />
Raubtiere und auch die zahlreichen<br />
Hunde und Katzen. Um den Bestand<br />
an Feldhasen zu fördern, ist es wichtig<br />
und notwendig, Flächen zu schaffen, auf<br />
denen die Hasen ideale Lebensbedingungen<br />
finden. Eine solche Fläche stellt das<br />
2010 renaturierte «Heuli» in Tuggen dar.<br />
Die Flächen um den alten Linthlauf werden<br />
extensiv bewirtschaftet und Störungen<br />
werden dank Besucherlenkung minimiert.<br />
Das Heuli allein ist aber lediglich<br />
ein kleines Gebiet. Idealerweise müssten<br />
noch einige grössere Areale extensiv bewirtschaftet<br />
werden, um den Feldhasen<br />
einen besseren Lebensraum zu bieten. Ein<br />
erster Schritt ist mit dem «Heuli» getan,<br />
nun soll der nächste folgen.<br />
Südlich des Heuli liegt das Naturschutzgebiet<br />
Danieli (ebenfalls ein alter Linthlauf),<br />
welches aus Sicht des Naturschutzes in<br />
schlechtem Zustand ist. In den nächsten<br />
Jahren soll das Danieli ökologisch aufgewertet<br />
und mit dem Heuli vernetzt werden.<br />
Sind diese Arbeiten einmal abgeschlossen,<br />
finden die Feldhasen in der<br />
Linthebene zumindest auf diesen Flächen<br />
um einiges bessere Lebensbedingungen<br />
vor.<br />
katharina Weber<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
5
Bild: Guignard Parkett<br />
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6 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
G e n e r a l v e r s a m m l u n g<br />
Einladung zur<br />
<strong>WWF</strong> GV<br />
Informationen<br />
Datum: Samstag, 14. April 2012<br />
Zeit: 13.35 Uhr<br />
Ort: Tuggen, Bushaltestelle Grynau<br />
wenige Parkplätze auf Uzner Seite<br />
der Linth<br />
Thema: Besichtigung der Baustellen von<br />
Linth 2000<br />
Programm<br />
13.35 Begrüssung,<br />
13.45 Besichtigung Baustellen<br />
15.30 Kaffee & Zvieri<br />
16.00 Statuarischer Teil<br />
17.00 Ende (Mitfahrgelegenheiten zum<br />
Bahnhof Uznach)<br />
TraktandeNliste<br />
1. Begrüssung<br />
2. Wahl der Stimmenzähler<br />
3. Protokoll der GV 2011<br />
4. Bericht des Präsidenten 2011<br />
5. Jahresrechnung 2011<br />
6. Programm 2012<br />
7. Wahlen<br />
8. Anträge der Mitglieder*<br />
9. Varia<br />
* Mitgliederanträge bis spätestens 31. März<br />
2012 schriftlich an den <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>.<br />
Anmeldetalon<br />
Anmeldung bitte bis 4. April an: <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, Bahnhofstrasse 1, 8852 Altendorf<br />
Gerne nehme ich teil an: r Besichtigung Linth 2000 r GV <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong><br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Jahrgang:<br />
Strasse:<br />
PLZ/Ort:<br />
Anzahl Personen:<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
7
L i n t h 2 0 0 0<br />
Es tut sich einiges in der<br />
Linthebene<br />
Durch das Hochwasserschutzprojekt Linth 2000 gibt es entlang des Kanals neue Vernetzungskorridore, dank denen<br />
Lebensräume, Pflanzen und Tiere wieder miteinander verbunden werden.<br />
Früher sorgte die ungezähmte Linth<br />
für die Gestaltung der Linthebene.<br />
Ein Netz von vielfältigen Lebensräumen<br />
prägte die Ebene. Der Mensch<br />
brauchte jedoch Platz und drängte die<br />
Linth auf ein schmales Band zurück und<br />
die für die Biodiversität wichtigen Flächen<br />
wurden stark verkleinert und isoliert.<br />
Vernetzung dank Linth 2000<br />
Dank dem Linthwerk und den Schutzorganisationen<br />
gibt es nun aber wieder neue<br />
Lebensräume. Zusätzlich wird darauf geachtet,<br />
dass die Biotope vernetzt werden.<br />
Im Plan unten sind die alten und neuen<br />
Riedflächen in der unteren Linthebene<br />
eingezeichnet. Gelb markiert sind die bestehenden<br />
Schutzgebiete Bätzimatt,<br />
Schmerkner Allmeind, «Teich im Abschnitt»<br />
(Elmerseeli), Kaltbrunner Ried<br />
und das Schulreservat (v.l.n.r.).<br />
Dank einer Vereinbarung des Linthwerks<br />
mit der Firma JMS gibt es zwischen dem<br />
Schutzgebiet Schmerkner Allmeind und<br />
dem Kaltbrunner Riet wieder einen Vernetzungskorridor<br />
entlang der Linth (im<br />
Plan rot markiert). Am rechten Hintergraben<br />
wurde der nährstoffreiche Oberboden<br />
vom Obersee bis zur Grynau abgetragen.<br />
An vielen Stellen hat man Buchten und<br />
Vertiefungen im Terrain ausgehoben, die<br />
sich mit Regenwasser füllen. In diesen<br />
Tümpeln werden sich Libellen und Amphibien<br />
wie z.B. hoffentlich auch Laubfrösche<br />
einfinden. Schilf und Riedpflanzen<br />
sowie einzelne Büsche werden die neuen<br />
Riedflächen rasch besiedeln. Die Wildtiere<br />
finden dadurch bessere Deckung.<br />
Weitere Projekte<br />
Die Vereinbarung zwischen dem Linthwerk<br />
und den Schutzverbänden führte zu<br />
einer Erweiterung und besseren Verbindung<br />
zwischen den beiden Gebieten von<br />
nationaler Bedeutung, dem Kaltbrunner<br />
Ried und dem Schulreservat. Als Kompensation<br />
für das Bodenverbesserungsprojekt<br />
Benken wurden im Gegenzug vernässte<br />
Landwirtschaftsflächen zu Riedflächen<br />
umgezont. So profitieren alle: Die Landwirtschaft<br />
vom rekultivierten Land, die<br />
Natur und die Erholungsuchenden von<br />
den Riedflächen, die sich hier entwickeln<br />
werden. Die neuen Riedflächen werden<br />
gemäss der gültigen Schutzverordnung<br />
genutzt. Auf diesen Flächen darf man<br />
• keine Jauche/Dünger verteilen,<br />
• nur Schnittnutzung<br />
© Linthwerk<br />
1<br />
2 3<br />
4<br />
Damit die Vernetzung und Ausweitung der Riedflächen (1) auch so wie geplant realisiert werden können, sind noch ein<br />
paar Probleme zu lösen: die Umsetzung der Rückführungsflächen (Ried- und Extensivwiesen) in der Bätzimatt, Bewirtschaftungsverträge<br />
bei den neuen Vernetzungsflächen (2), eine ökologisch verträgliche Gestaltung des Nadelöhrs Grynau<br />
mit der Unterquerung der Strasse sowie bei der geplanten Flussbadi der Gemeinde Uznach (3).<br />
8 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
L i n t h 2 0 0 0<br />
• Später Schnittzeitpunkt<br />
• nur die für die Pflege des Rieds notwendigen<br />
Arbeiten ausführen.<br />
Eine grosse Erweiterung erfuhr auch der<br />
«Teich im Abschnitt» durch das Hochwasserschutzprojekt<br />
Linth 2000 mit einer<br />
zusätzlichen Feuchtbiotopfläche.<br />
Weitere Projekte<br />
Rechts neben der Legende ist das Projekt<br />
von <strong>WWF</strong> und Pro Tuggen zu sehen, der<br />
Alte Linthlauf «Heuli» (siehe Plan 4). Dieses<br />
Schutzgebiet ist Teil der Vernetzungsachse<br />
über die ganze Linthebene, über das<br />
im <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda schon viel zu lesen<br />
war (in dieser Ausgabe auf Seite 5).<br />
Werner Meier<br />
Die östlich des Altlaufs liegende Wiese wurde abhumusiert. Mit zugeführtem, nähstoffarmen Material wurde eine abwechslungsreiche,<br />
neue Landschaft gestaltet. In einem nächsten Schritt muss mit einem geschickten Bewirtschaftungskonzeptw<br />
der neu geschaffene Lebenraum und sein ökologisches Potential nachhaltig gesichert werden.<br />
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10 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
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Abendwanderung: Wasserfledermäuse<br />
in Freienbach<br />
im Kontakt mit den zuständigen Kirchgemeinden.<br />
Dieser Einsatz hilft, solche Wochenstuben<br />
langfristig zu erhalten. Wasserfledermäuse<br />
brauchen in ihren Wohnquartieren<br />
einerseits Dunkelheit, keine<br />
Störungen und ein geeignetes Mikroklima.<br />
Andererseits weiss man, dass sie innerwww.fledermausschutz.ch<br />
Wasserfledermäuse wohnen in Dachstöcken von Kirchen, Bootshäusern oder ursprünglich in Baumhöhlen. Eine<br />
national bedeutende Wochenstube, also ein Fortpflanzungsquartier, befindet sich in der Kirche Freienbach. Die<br />
Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer streifen durch die Siedlung Freienbach, wo Zwerg- und Mückenfledermaus<br />
heimisch sind. Sie können bei der Kirche Freienbach den Beginn des nächtlichen Jagdausflugs der Wasserfledermäuse<br />
erleben und sich an der Zählung beteiligen.<br />
Um den Bestand dieser wichtigen<br />
Kolonie zu sichern und zu überwachen,<br />
sind lokale Fledermausschützende<br />
im Auftrag des Bundes als<br />
Quartierbetreuer/innen im Einsatz. Sie reinigen<br />
die Estriche, zählen die ausfliegenden<br />
Tiere jährlich mehrfach und stehen<br />
halb des Quartiers und auch zwischen<br />
verschiedenen Quartieren flexibel wechseln.<br />
Aus diesem Grund führt der Fledermausschutz<br />
Kanton <strong>Schwyz</strong> die Ausflugzählungen<br />
der beiden Wasserfledermaus-<br />
Wochenstuben in Hurden und Freienbach<br />
immer gleichzeitig parallel durch.<br />
Informationen<br />
Treffpunkt<br />
Donnerstag, 5. Juli 2012 um 20.20 Uhr vor der Kirche Freienbach. Die Exkursionszeiten sind so gewählt, damit Sie mit öffentlichem<br />
Verkehr an- und abreisen können. Allerdings erfolgt die Rückreise wegen den nachtaktiven Wasserfledermäusen sehr spät.<br />
Ende des Anlasses<br />
Ende der Zählung evtl. erst um 23:30 (1/4 Stunde nach der letzten ausgeflogenen Fledermaus)<br />
Ausrüstung<br />
Regenschutz; warme Kleider; evtl. Abendessen (Picknick) (evtl. Feldstecher, Stirnlampe, falls vorhanden Ultraschall-Detektor)<br />
Leitung<br />
Michael Erhardt, kant. Fledermausschutz-Beauftragter SZ, Natel-Nummer (nur am Tag des Anlasses): 079 510 90 62<br />
Quartierbetreuende Albert und Connie Blarer<br />
Anmeldung bis 1. Juli 2012:<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, 055 410 70 61 oder info@wwf-sz.ch<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
11
L e k t ü r e<br />
Der RheinLachs<br />
findet seinen Weg wieder<br />
© roggo.ch<br />
Lange war er aus unseren Gewässern verschwunden. In den letzten Jahren führte das Projekt «Lachs 2000» und das<br />
Folgeprojekt «Lachs 2020» zu einer erheblichen Verbesserung der Situation. Dank der Aufwertung des «Ökosystems<br />
Rhein» finden heute wieder zahlreiche Lachse den Weg in die Schweiz.<br />
Lachse sind anadrome Wanderfische.<br />
Dies bedeutet, dass sie ihre<br />
Wachstumsphase im Meer, vorzugsweise<br />
im Atlantik, verbringen. Erst<br />
zur Fortpflanzung wandern die Fische in<br />
die Laichgebiete, in denen sie geschlüpft<br />
sind. Dabei sind die Lachse mehr als ein<br />
Jahr unterwegs. Um Stromschnellen in<br />
den Flüssen zu überwinden, können<br />
Lachse zwei bis drei Meter hoch springen.<br />
In den Oberläufen der Flüsse bei kiesigem<br />
Untergrund und sauerstoffreichem Wasser<br />
finden die Weibchen optimale Verhältnisse<br />
um abzulaichen. Bis zu 30‘000<br />
Eier kann ein Lachsweibchen ablegen. Die<br />
Eier werden anschliessend vom Männ-<br />
chen befruchtet. Ein bis zwei Jahre verbringt<br />
ein Junglachs in diesem Gewässer<br />
bis er sich auf die lange Wanderung Richtung<br />
Meer macht.<br />
Zusammenbruch des Lachsbestandes<br />
im Rhein<br />
Der Rheinlachs war bis ca. 1900 ein beliebter<br />
und weit verbreiteter Speisefisch.<br />
Die Bestände nahmen jedoch seit anfangs<br />
des 20. Jahrhunderts rapide ab. Gründe<br />
für den Rückgang waren die Verschmutzung<br />
des Rheins, die Errichtung von Wehren<br />
und Staustufen und Zerstörung von<br />
Laichgebieten und Lebensräumen für<br />
Jungfische durch Flussbegradigungen.<br />
© Mertens<br />
Bis in die dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts war die Lachsfischerei im<br />
Rhein ein gewohnter Anblick. Der Lachs galt damals noch nicht als Delikatesse,<br />
sondern stand reichlich und preiswert zur Verfügung.<br />
Probleme erfordern Lösungen<br />
1950 gründeten die Anliegerstaaten des<br />
Rheins die «Internationale Kommission<br />
zum Schutz des Rheins» (IKSR), um eine<br />
gemeinsame Lösung in der Problematik<br />
der Verschmutzung des Rheins zu finden.<br />
Ein weiterer gewaltiger Anstoss, um etwas<br />
für die Ökologie des Rheins zu unternehmen,<br />
war der Chemieunfall der Firma<br />
Sandoz 1986. Bei diesem gelangten mehrere<br />
Tonnen giftiger Chemikalien in den<br />
Rhein. Die IKSR setzte sich zum ehrgeizi-<br />
12 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
L e k t ü r e<br />
gen Ziel, den Lachs im Rhein wieder anzusiedeln.<br />
Somit wurde das Aktionsprogramm<br />
«Lachs 2000» ins Leben gerufen.<br />
© roggo.ch<br />
Der Lachs springt mittels kräftigem<br />
Schwanzschlag bis zu 3 Meter hoch<br />
und 5 Meter weit. Dennoch gibt es<br />
auch für ihn unüberwindbare Hindernisse<br />
im Rhein.<br />
«Lachs 2000» und «Lachs 2020»<br />
Das Programm „Lachs 2000“ setzte sich<br />
das Ziel, das Ökosystem des Rheins dahingehend<br />
zu verbessern, damit sich Lachse<br />
und andere Wanderfische bis zum Jahr<br />
2000 im Fluss wieder ansiedeln können.<br />
«Lachs 2020» setzt das erfolgreiche Projekt<br />
«Lachs 2000» fort. Folgende vier Visionen<br />
werden angestrebt:<br />
1. Mehrere tausend Lachse im Rhein,<br />
2. Freier Aufstieg für Lachse bis Basel,<br />
3. Besatz mit Lachsen wird zum Selbst<br />
läufer und<br />
4. Wildlachs im Rhein im Jahre 2020.<br />
Dass die beiden Projekte bisher sehr erfolgreich<br />
waren, zeigen Lachs-Nachweise<br />
im Rhein. 1993 wurden die ersten 14<br />
Lachse in der Sieg in Nordrhein-Westfalen<br />
gefangen. 1995 konnten dann die ersten<br />
sechs Tiere im Oberrhein bei der<br />
Staustufe Iffezheim beobachtet werden.<br />
Im Jahr 2007 sind nachweislich mehr als<br />
450 Lachse in das Siegsystem bei Bonn<br />
aufgestiegen, um sich zu vermehren.<br />
Um die sehr kleinen natürlichen Populationen<br />
im Rhein zu unterstützen und zu<br />
fördern, wurden seit 1984 über 300‘000<br />
markierte Junglachse ausgesetzt. Mittels<br />
der Markierung kann eine Erfolgskontrolle<br />
bei den zukünftig zurückkehrenden<br />
Fischen durchgeführt werden.<br />
Verstärkter Gewässerschutz<br />
Seit Januar 2011 ist das neue Gewässerschutzgesetz<br />
in der Schweiz in Kraft. Dieses<br />
schreibt ökologische Umbauten der<br />
Kraftwerke vor. Dazu sollen Fliessgewässer<br />
und Seeufer wieder naturnaher gestaltet<br />
werden. Die nötigen Mittel dazu werden<br />
grösstenteils vom Bund zur Verfügung gestellt.<br />
Unter anderem sollen damit Fischtreppen<br />
für die wandernden Fische gebaut<br />
und Laichgebiete revitalisiert werden.<br />
Bislang stellt der Fischabstieg leider ein<br />
noch nicht abschliessend gelöstes Problem<br />
dar. An zahlreichen Wasserkraftwerken<br />
müssen die Tiere während der Wanderung<br />
Richtung Meer Rechen und Turbinen von<br />
Wasserkraftanlagen passieren. Die Anzahl<br />
der Fische, die dadurch zu Tode kommen,<br />
ist unter anderem von Turbinentyp und<br />
Grösse der Turbine abhängig. Wenn die<br />
flussabwärts schwimmenden Fische mehrere<br />
solcher Anlagen durchwandern, ist ein<br />
vollständiger Ausfall der Tiere zu befürchten.<br />
Dieses Problem kann mit Bypässen<br />
gemildert werden.<br />
«Der Lachs – Ein Fisch kehrt<br />
zurück»<br />
Dass der Lachs auch für die Schweiz weit<br />
mehr ist als nur eine kulinarische Delikatesse<br />
dürfte klar sein. Was es mit dem<br />
Lachs in der Schweiz alles auf sich hat und<br />
was für seine Rückkehr in der Schweiz getan<br />
werden muss, beschreibt das wunderschön<br />
illustrierte Buch «Der Lachs – Ein<br />
Fisch kehrt zurück». Von den historischen<br />
Laichgebieten in den Alpenflüssen bis zur<br />
Rheinmündung und der Nordsee begleitet<br />
das Buch den Lachs während seines<br />
erstaunlichen Lebenszyklus. Das Autorenteam<br />
beleuchtet die Ursachen für sein<br />
Aussterben im Rhein und legt die bereits<br />
eingeleiteten Massnahmen für seine<br />
Rückkehr dar. Es wird auch aufgezeigt,<br />
wie die Lebensräume revitalisiert werden<br />
müssen, damit die langfristige Wiederansiedlung<br />
der Lachse gelingt.<br />
Katharina Weber<br />
Buch Information<br />
ISBN 978-3-258-07615-7<br />
Preis 49.- CHF<br />
www.haupt.ch<br />
Revidiertes Gewässerschutzgesetz<br />
2011<br />
Mit Inkrafttreten des revidierten Gewässerschutzgesetzes<br />
per 1. Januar 2011 sind die<br />
Kantone verpflichtet entlang von Bächen,<br />
Flüssen und Seen Raum auszuscheiden,<br />
welcher notwendig ist, um die natürlichen<br />
Funktionen der Gewässer und den Hochwasserschutz<br />
zu gewährleisten. Der Gewässerraum<br />
muss in den kantonalen Richt- und<br />
Nutzungsplänen berücksichtigt werden.<br />
Künftig ist hier nur noch eine extensive Bewirtschaftung<br />
erlaubt. Weiter sind die Kantone<br />
dazu verpflichtet, die negativen Auswirkungen<br />
der Wasserkraftnutzung mittels<br />
Sanierungsmassnahmen zu beseitigen und<br />
Revitalisierungen strategisch zu planen und<br />
umzusetzen. Revitalisierungen, die zur Wiederherstellung<br />
von naturnahen, sich selbst<br />
regulierenden Bächen, Flüssen und Seen mit<br />
einer gewässertypischen Eigendynamik und<br />
charakteristischen Tier- und Pflanzenarten<br />
führen, sind dabei Ziel des Bundes. Revitalisierungen<br />
von Gewässern tragen wesentlich<br />
zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität<br />
auf nationaler Ebene bei.<br />
Die Gesetzesänderungen wurden im Dezember<br />
2009 als Gegenvorschlag zur Volksinitiative<br />
„Lebendiges Wasser“ vom Parlament<br />
beschlossen. Die Volksinitiative wurde<br />
daraufhin zurückgezogen.<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
13
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14 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
U n t e r h a l t u n g<br />
<strong>WWF</strong>-PreisrÄtsel<br />
Der Verlag «FONA Verlag AG» schenkt dem «<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda» traditionellerweise zehn<br />
aktuelle Kochbücher als Preise für die Kreuzworträtsel. Dieses Mal gibt es das «Curry»-<br />
Kochbuch (siehe Seite 17) zu gewinnen. Sollten Sie kein Losglück haben, können Sie diese<br />
Koch bücher in jeder Buchhandlung kaufen.<br />
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31<br />
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23<br />
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1 Teil des Auges<br />
2 junge Wildschweine<br />
3 Wasserlebewesen<br />
4 Rahm<br />
5 Schwermetall<br />
6 Motto<br />
7 Beerenstrauch<br />
8 Teigware<br />
9 Blasinstrument<br />
10 schlecht<br />
11 baufälliges Gebäude<br />
12 Stadt in der Toscana<br />
13 Ausruf<br />
14 Maul<br />
15 Pistole<br />
16 Gefäss<br />
17 Bindematerial<br />
18 Zahl<br />
19 schnell vorankommen<br />
20 Wandverkleidung<br />
21 biblischer Ort<br />
22 Blutflüssigkeit<br />
23 Volumenmass<br />
24 Schluss<br />
25 Gewässer<br />
26 Star mit Allüren<br />
27 ländlich<br />
28 Zeitmessgerät<br />
29 indonesische Inselgruppe<br />
30 mathematische Kreiszahl<br />
31 Arbeit<br />
32 Savannenbewohner<br />
33 Flugzeug<br />
34 Überbringer<br />
35 franz.: Hefe<br />
36 Grenzfluss in Russland<br />
37 Organ<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Alle Leser, ausser dem Redaktionsteam, sind<br />
teilnahmeberechtigt. Pro Teilnehmer ist nur<br />
eine Lösung erlaubt. Treffen mehr als 10<br />
richtige Lösungen ein, entscheidet das Los.<br />
Korrespondenz wird keine geführt. Die Gewinner<br />
werden im nächsten <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda<br />
publiziert. Die Preise werden direkt zugestellt.<br />
Senden Sie eine Postkarte mit<br />
Absender und Lösungswort bis am<br />
30. April 2012 an:<br />
SZ-Panda<br />
Wilenstrasse 133, 8832 Wilen<br />
Gewinner der letzten nummer<br />
«Sparlampe» war das Lösungswort der letzten Panda-Nummer. Die Glücksfee Katharina<br />
zog aus dem grossen Haufen richtiger Lösungen folgende 10 GewinnerInnen:<br />
M. u. K. Feusi-Bruhin, Schindellegi Alexandra Hutter, Lachen<br />
Andreas Gisler, Riemenstalden<br />
Valérie Jenni, Aeschi bei Spiez<br />
Jakob Haas, Wilen<br />
doris Leutwiler, Gontenschwil<br />
Peter Hiob, Ibach<br />
Silvia Stocker, Arth<br />
Paula Huber-Schnyder, Tuggen<br />
Karin Strässle, Escholzmatt<br />
Herzliche Gratulation! Die Preise wurden bereits zugeschickt.<br />
Anmerkung: Bitte schicken Sie Ihr Lösungswort rechtzeitig ein und vergessen Sie<br />
Ihren Absender auf der Postkarte nicht!<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
15
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16 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
K o c h b u c h<br />
CURRY<br />
In Indien war «Curry» ursprünglich ein Gericht, vergleichbar mit unserem Eintopf. Heute ist das Gewürz auch bei uns<br />
im Westen bekannt und beliebt. Der schlichte Titel sagt eigentlich alles, was man über dieses Kochbuch wissen muss.<br />
Für uns Europäer ist der Begriff «Curry»<br />
untrennbar mit der Gewürzmischung<br />
aus Pfeffer, Koriander, Kurkuma<br />
und vielen mehr verbunden. Je<br />
nach Rezeptur gibt es sie als Paste oder<br />
Pulver. Im einleitenden Teil erläutern die<br />
Autoren die vielfältigen Zusammensetzungen<br />
des Curry. Diese kann bis zu drei<br />
Dutzend verschiedene Gewürze enthalten.<br />
Gut halb so viele werden im Buch<br />
vorgestellt. Dazu sind für weniger experimentierfreudige<br />
Leser einige Rezepte für<br />
Currymischungen zu finden, damit man<br />
weiss, was man hat.<br />
unter uns wird eigens ein Kapitel mit vegetarischen<br />
Curry- Rezepten gewidmet.<br />
Von Reisnudeln mit buntem Gemüse bis<br />
zum Kokos curry ist einiges zu finden, was<br />
sich auszuprobieren lohnt. Aber auch die<br />
Fleisch- und Fischliebhaber kommen<br />
nicht zu kurz. Ob Currybanane im Parmaschinken-Mantel,<br />
Kürbiscurry mit Lamm<br />
oder Fischcurry nach Indischer Art, die<br />
Rezepte-Auswahl bietet für jeden Geschmack<br />
etwas.<br />
Das exotisch anmutende Kochbuch von<br />
Beatrice Aeppli macht auf jeden Fall Lust<br />
auf mehr und verführt mit reizvollen Bildern<br />
auch Neulinge zu einer ersten Curry-<br />
Erfahrung.<br />
KATHARINA WEBER<br />
RUND UM DEN GLOBUS<br />
Mit den entsprechenden Zutaten zaubert<br />
«Curry» eine authentische Länderküche,<br />
die nach Indien, Afrika oder Thailand entführt.<br />
Den Auftakt zur kulinarischen Weltreise<br />
macht eine Kichererbsen-Cremesuppe,<br />
welche sich in der Schärfe mit einer<br />
milden Currymischung noch zurückhält.<br />
Für Geniesser mit höheren Ansprüchen an<br />
die Schärfe folgen sogleich zahlreiche, rassiger<br />
gewürzte Gerichte. Den Vegetariern<br />
Linsen-Kürbis-Suppe<br />
Oben Kürbis- unten Fischcurry<br />
INFORMATION<br />
Curry<br />
von Beatrice Aeppli<br />
Format 16 x 22 cm<br />
Umfang 96 Seiten<br />
Fotos<br />
33 Foodbilder, Farbbilder<br />
in der Einführung<br />
Ausführung Hardcover, matt<br />
Preis<br />
14.00 CHF<br />
ISBn 978-3-03780-290-8<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
17
G e n t e c h n i k<br />
© Max Havelaar-Stiftung Schweiz<br />
Im Märzen der Bauer...<br />
vom goldigen Geschäft mit Reis und Co.<br />
Seit 1996 sind in verschiedenen Ländern gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO – siehe Infobox) zum Anbau zugelassen.<br />
Auf Ackerflächen in der Schweiz dürfen «transgene» Pflanzen nur zu Forschungszwecken angebaut werden.<br />
Weltweit aber wachsen transgene Pflanzen – vorwiegend Soja, Mais, Baumwolle und Raps – auf Millionen von<br />
Hektaren.<br />
18 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
In der Landwirtschaft ist heute kaum<br />
ein Thema so umstritten, wie die sogenannte<br />
«grüne Gentechnologie».<br />
Während Kritiker vor den Risiken für<br />
Menschen und Umwelt warnen, aberkennen<br />
die Konzerne, welche die Patente halten,<br />
jegliche Gefahr. Mehr noch: Die Konzerne<br />
beteuern, dass die Gentechnik einen<br />
Beitrag zum Kampf gegen den Hunger<br />
leiste. Dank ihr würden erstens mehr<br />
Nahrungsmittel produziert und zweitens<br />
die Nahrungsmittel billiger und somit<br />
auch für die Armen bezahlbar. Der milliardenschwere<br />
transgene Saatgutmarkt<br />
wird heute hauptsächlich von sechs multinationalen<br />
Konzernen gehalten: Der<br />
überwiegende Teil des Marktes wird von<br />
Monsanto (USA) kontrolliert, den Rest<br />
teilen sich Dupont, Syngenta, Bayer, Dow<br />
und BASF. Keiner dieser vier Konzerne<br />
stammt ursprünglich aus der Saatgutbranche.<br />
Diese Konzerne beherrschen bereits<br />
den Handel mit Pestiziden und Düngemitteln.<br />
Jetzt werden Saatgut, Pflanzen<br />
und Lebensmittel zu ihrer patentierten<br />
Erfindung: Jede Gensequenz, die in eine<br />
Pflanze eingebaut wird, bedeutet auch einen<br />
Patentanspruch, der sich auf die<br />
Pflanze, deren Nachkommen und daraus<br />
gewonnene Produkte wie Lebensmittel<br />
und Biomasse erstrecken kann. Schätzungsweise<br />
75 Prozent der Genpatente<br />
gehören Patentinhabern aus den USA.<br />
Dies führt zu entwicklungspolitischen Bedenken:<br />
Aufgrund der jetzigen technologischen<br />
Entwicklung und dem zurzeit<br />
bestimmenden weltweiten Patentregime<br />
bekommen wenige Länder (bzw. die Firmen<br />
und Universitäten dieser Länder) die<br />
geistigen Eigentumsrechte an den Bausteinen<br />
der Schöpfung. Aus ärmeren Ländern<br />
kommt die Mehrheit der genetischen<br />
Ressourcen, und es sind diese Länder,<br />
die für die Erhaltung dieser Ressourcen<br />
sorgen; dazu verteuert sich durch die Patente<br />
der Zugang zu neuen Technologien<br />
(Medikamente, Saatgut) für diese Länder.<br />
Ein weiterer Geldstrom von Süd nach<br />
Nord beginnt zu fliessen.<br />
Ziel verfehlt<br />
Die neusten Zahlen der Welternährungsorganisation<br />
FAO sind ernüchternd. Zwar<br />
hat 2010 eine deutliche Abnahme der Unterernährung<br />
stattgefunden, doch noch<br />
immer sind weltweit 925 Millionen unterernährt.<br />
Verbessert hat sich die Situation<br />
vor allem in Asien. In Afrika südlich der<br />
Sahara hingegen leidet einer von drei<br />
Menschen weiterhin an Hunger. Klar ist<br />
heute schon, dass das erste Millenniumsziel<br />
der FAO, das die Anzahl der Hungerleidenden<br />
bis 2015 halbieren will, kaum<br />
erreicht werden kann. Neben ökonomischen<br />
und strukturellen Gründen für den<br />
Welthunger spielt auch der Klimawandel<br />
eine zunehmende Rolle. Dessen Negativfolgen<br />
wie extreme Dürren und Überschwemmungen<br />
treffen überwiegend die<br />
Menschen in den Entwicklungsländern.<br />
Kleinbauern profitieren nicht<br />
Für Tina Goethe, Gentechnikexpertin bei<br />
Swissaid, können gentechnisch veränderte<br />
Pflanzen «keinen substanziellen Beitrag<br />
zur Bekämpfung des Welthungers leisten».<br />
Zu diesem Schluss komme auch<br />
eine erste umfassende Analyse der gesammelten<br />
Daten aus über 20 Jahren Forschung<br />
und 13 Jahren Kommerzialisierung<br />
von Gentechnik-Pflanzen in den
G e n t e c h n i k<br />
USA. «Von der Vermarktung transgener<br />
Pflanzen», so Goethe, «profitierten vor<br />
allem die Gross konzerne und nicht die<br />
Kleinbauern in den Entwicklungsländern,<br />
denn die gentechnologische Forschung<br />
konzentriere sich auf die Bedürfnisse der<br />
industriellen Landwirtschaft».<br />
Auch die Frage der Abhängigkeit von<br />
Agrarfirmen muss beachtet werden.<br />
Wie herkömmliche Hochertragssorten<br />
sind auch viele transgene Pflanzen Hybridsorten.<br />
Hybride sind infolge der Züchtung<br />
ertragreicher als andere Sorten. Sie<br />
bilden jedoch entweder keine Samen aus,<br />
die Samen sind nicht keimfähig oder es<br />
wachsen nur minderwertige Pflanzen. Dadurch<br />
müssen Bauern jedes Jahr wieder<br />
neues Saatgut kaufen.<br />
Falsche Versprechen<br />
Diverse Studien zeigen, dass der Ertrag<br />
von GVO-Pflanzen meist unter dem von<br />
herkömmlichen Pflanzen liegt.<br />
Eine Auswertung von Daten des US-<br />
Landwirtschaftsministeriums zeigte bereits<br />
2001, dass die Ernterträge von Gen-<br />
Soja um 6-10% niedriger waren. Bei<br />
transgenen Zuckerrüben und Gen-Raps<br />
stellte das britische National Institute of<br />
Agricultural Botany (NIAB) 1998 einen<br />
Minderertrag von 5 bis 8 Prozent fest.<br />
Nur Mais kann im Durchschnitt das Ertragsniveau<br />
konventioneller Pflanzen<br />
halten.<br />
Für die Ertragseinbußen gibt es mehrere<br />
Gründe. Zum einen wird der Stoffwechsel<br />
der manipulierten Pflanze durch die<br />
Ausbildung der eingebauten transgenen<br />
Eigenschaft belastet. Zum anderen ändert<br />
sich der Stoffwechsel veränderter<br />
Pflanzen oft so stark, dass ihre natürliche<br />
Krankheitsabwehr geschwächt wird und<br />
sie anfällig gegen andere Schädlinge oder<br />
Krankheiten werden.<br />
«Golden Rice»<br />
Ingo Potrykus, emeritierter ETH-Professor<br />
und Miterfinder des transgenen «Golden<br />
Rice» hat einen Grossteil seiner wissenschaftlichen<br />
Laufbahn investiert, einen<br />
Reis zu entwickeln, der helfen soll, der<br />
Mangelernährung in den Entwicklungsländern<br />
entgegenzuwirken. Menschen,<br />
die sich fast ausschliesslich von Reis ernähren,<br />
leiden häufig an Vitamin A-Mangel.<br />
Der Golden Rice wurde so verändert,<br />
dass das Reiskorn selbst Provitamin A produziert.<br />
Jedoch: Auch nach fünf Jahren<br />
intensiver Forschung an dem Reis konnte<br />
niemand sagen, wie viel Pro-Vitamin A<br />
nach dem Kochen des Gen-Reises noch<br />
übrig bleibt. Geschweige denn, wie viel<br />
des Pro-Vitamins vom menschlichen Körper<br />
überhaupt aufgenommen wird. Nichts<br />
desto trotz: In verschiedenen asiatischen<br />
Ländern werden zurzeit Golden Rice-Sorten<br />
entwickelt, auf den Philippinen wird<br />
er 2012 zur Produktion freigegeben.<br />
Das geschäft mit Patenten<br />
Syngenta versuchte vor einigen Jahren<br />
nicht nur ein Patent auf die neue Version<br />
des sogenannten Golden Rice anzumelden,<br />
sondern wollte über den Umweg des<br />
Reis-Genoms alle ähnlichen Gene in anderen<br />
Nutzpflanzen mitpatentieren. Die<br />
Patentanträge auf das Reisgenom, die viele<br />
Gensequenzen umfassten, wurden vom<br />
Patentamt zum Glück allesamt als ungültig<br />
erklärt. Syngenta versuchte hier also<br />
etwas als ihre Erfindung zu deklarieren,<br />
was schlichtweg keine Erfindung war.<br />
Syngenta versucht jedoch bis heute noch<br />
viele Patente auf Pflanzen anzumelden,<br />
© www.transgen.de © www.transgen.de<br />
Die Hälfte der angebauten Baumwolle (links) ist heute gentechnisch verändert,<br />
bei Soja (rechts) sind es sogar Dreiviertel.<br />
und auf diese Weise Pflanzen und ihre<br />
natürlichen Eigenschaften als ihre Erfindung<br />
auszugeben. Dadurch wird auch die<br />
weitere Forschung behindert.<br />
Sarah Marthaler<br />
© Max Havelaar-Stiftung Schweiz<br />
Im Vergleich zur Gentechnologie hilft<br />
Fairetrade Kleinbauern in Entwicklungsländern:<br />
Die Reis-Kooperative<br />
Khaddar in Indien konnten dank Fairtrade-Prämie<br />
Zufahrtswege und<br />
Brücken zu ihren Reisfeldern bauen.<br />
Diese machen es möglich, dass die<br />
Bauern auch während der Monsunzeit<br />
auf den Feldern arbeiten können,<br />
ohne durch hüfthohen Schlamm waten<br />
und Krankheiten riskieren zu<br />
müssen.<br />
Gentechnologie in der Landwirtschaft<br />
Mit diesem Begriff werden Verfahren zur<br />
Herstellung von pflanzlichen, gentechnisch<br />
veränderten Organismen (GVO) bezeichnet,<br />
in deren Erbgut gezielt einzelne<br />
Gene eingeschleust werden. Es existieren<br />
vor allem zwei Verfahren, die heute breit<br />
angewendet werden: Zum einen geht es<br />
darum, herbizidresistente Pflanzen zu<br />
züchten, die genetisch so verändert werden,<br />
dass ihnen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel<br />
nichts mehr anhaben können.<br />
Etwa zwei Drittel der transgenen<br />
Pflanzen, die heute angebaut werden, sind<br />
mit dieser Eigenschaft ausgestattet. Beim<br />
zweiten Verfahren werden in die Pflanzen<br />
Genabschnitte des Bodenbakteriums Bacillus<br />
thuringensis (Bt) eingesetzt, ein für<br />
Schädlinge giftiges Protein.<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
19
Baustoffe<br />
Bauleistungen<br />
KIBAG<br />
S e e s t r a s s e 4 0 4<br />
8 0 3 8 Z ü r i c h<br />
Te l e f o n 0 4 4 4 8 7 4 1 4 1<br />
Fa x 0 4 4 4 8 7 4 1 0 1<br />
w w w. k i b a g . c h<br />
20 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
T i e r p a r k<br />
Weniger Barrieren,<br />
mehr Natur<br />
© Jorge Sierra-<strong>WWF</strong> Spain<br />
Am 10. Juni 2012 werden im Natur- und Tierpark Goldau die Effekte der Isolierung von Biotopen und die Zerstörung<br />
von Wildtierkorridoren den Besuchern vermittelt.<br />
Stopp, hier geht es nicht weiter! Unerwartet<br />
versperrt eine riesige Mauer<br />
den Menschen den Durchgang.<br />
Genauso ergeht es Tieren und Pflanzen<br />
jeden Tag, wenn wir mit unseren Straßen,<br />
Siedlungen und hart verbauten Flüssen<br />
ihre Wanderwege zerschneiden.<br />
Grosses Problem<br />
Anfangs 2010 machte das Bundesamt für<br />
Umwelt BAFU publik, dass bereits 40% der<br />
Schweizer Tierarten gefährdet seien. Amphibien-<br />
und Reptilienarten sind hier Spitzenreiter,<br />
da in beiden Gruppen fast 80%<br />
der Arten in der Schweiz als gefährdet gelten.<br />
Die Zerstörung der Naturräume und<br />
die Zerschneidung der natürlichen Lebensräume<br />
bedrohen die Artenvielfalt der<br />
Schweiz. Um dies zu vermeiden, sind vorrangig<br />
die Verbindungen zwischen den<br />
noch bestehenden, ökologisch wertvollen<br />
Gebieten auszuscheiden und zu sichern.<br />
Vernetzung statt Isolation<br />
Im Kanton <strong>Schwyz</strong> gibt es einerseits mehrere<br />
erfreuliche Projekte, welche diesen<br />
Lebensraumverlust zum Teil aufwändig<br />
rückgängig machen und die Wiedervernetzung<br />
verbessern (z.B. Linth 2000, Alte<br />
Linthläufe).<br />
Andererseits müssen die Umweltverbände<br />
immer wieder Rechtsmittel ergreifen,<br />
um national bedeutende Wildtierkorridore<br />
vor weiterer Beeinträchtigung oder<br />
gar Zerstörung zu retten: Dies droht<br />
durch Infrastrukturbauten und Einzonungen<br />
von Bauland in Küssnacht sowie<br />
im Felderboden in <strong>Schwyz</strong>.<br />
Mit der Aktion «The Wall: Weniger Barrieren<br />
- mehr Natur!» werden Pro Natura<br />
<strong>Schwyz</strong> und <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> Besuchende<br />
des Natur- und Tierparks Goldau für die<br />
Isolierung und Verkleinerung der Wildlebensräume<br />
sensibilisieren. Für Familien<br />
mit Kindern wird es spannende Spiele<br />
geben.<br />
Werner Meier und Eleanor Russell<br />
© <strong>WWF</strong> Österreich<br />
Information<br />
Die Aktion «The Wall: Weniger Barrieren<br />
- mehr Natur» findet am 10. Juni<br />
2012 im Natur- und Tierpark Goldau beim<br />
Panoramaplatz statt.<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
21
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22 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
T i e r d e s J a h r e s<br />
© Dietmar Nill<br />
DAS<br />
BRAUNE LANGOHR<br />
Beinahe gleich grosse Ohren wie der ganze Körper lang ist! Man stelle sich das einmal vor. Tatsächlich gibt es das<br />
beim Braunen Langohr. Die faszinierende Fledermausart wurde von Pro Natura zum Tier des Jahres 2012 erkoren.<br />
Der Körper des Braunen Langohrs<br />
ist etwa 5 cm lang und beinahe<br />
ebenso lang sind seine Ohren.<br />
Diese riesigen Ohren – Bestandteil eines<br />
genialen Sinnesapparats – nützen dem<br />
kleinen Flugakrobaten jedoch immer weniger.<br />
In unserer ausgeräumten Landschaft<br />
finden seine Rufe keinen Widerhall,<br />
wodurch sich die Fledermäuse nicht<br />
mehr orientieren können. Um auf diese<br />
und andere Bedrohungen aufmerksam zu<br />
machen, hat Pro Natura das Braune Langohr<br />
zum Tier des Jahres 2012 ernannt.<br />
Fast alle der bei uns vorkommenden 30<br />
Fledermausarten sind gefährdet oder vom<br />
Aussterben bedroht.<br />
JAGDERFOLGE DANK SUPERGEHÖR<br />
Auf der Futtersuche hat das Langohr dank<br />
seiner enormen Ohren einen grossen Vorteil.<br />
Mit Vorliebe ortet es herumkrabbelnde<br />
Falter im dichten Gewirr von Bäumen<br />
und Sträuchern. Das Gehör des Braunen<br />
Langohrs reagiert speziell empfindlich auf<br />
die Krabbel- und Flügelschlaggeräusche<br />
seiner Beute. Dazu orientiert es sich mit<br />
Echopfeilrufen, die ein breitbandiges Frequenzspektrum<br />
enthalten. Ein charakteristisches<br />
Echomuster wird vom Untergrund<br />
reflektiert. Dieses Muster wird drastisch<br />
geändert, sobald sich ein Insekt<br />
auch nur minim bewegt. Dieses ist somit<br />
entdeckt und wird sofort erjagt. Das Brau-<br />
ne Langohr kann aber nicht nur schnell<br />
und wendig fliegen. Es beherrscht auch<br />
den sogenannten Rüttelflug, wie man ihn<br />
vom Turmfalken kennt. Mit seinen breiten<br />
Flügeln kann der Flugakrobat an Ort<br />
und Stelle in der Luft schweben und so<br />
Beute von Blättern, Baumstämmen und<br />
Hausmauern vertilgen.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
© pth-visual<br />
Mit ihrem Kehlkopf stoßen die Fledermäuse<br />
ganz hohe, vom menschlichen<br />
Ohr nicht wahrnehmbare Töne<br />
aus (1). Diese so genannten Ultraschalltöne<br />
werden von festen Gegenständen<br />
genauso wie von fliegender<br />
Beute als Echo zurückgeschallt (2)<br />
und von den Tieren gehört (3). Am<br />
Echo ihres Rufs erkennt die Fledermaus<br />
genau, was da im Dunkel vor ihr<br />
fliegt oder läuft. Deshalb stößt sie<br />
auch niemals auf ein Hindernis – auch<br />
wenn sie oft nur haarscharf daran<br />
vorbeifliegt.<br />
VERSTECKE FEHLEN<br />
Das Braune Langohr fliegt nicht nur herum,<br />
es benötigt auch Verstecke als Schlafund<br />
Überwinterungsplatz und für die Jungenaufzucht.<br />
Baumhöhlen, Dachstöcke<br />
und Fledermauskästen eignen sich dafür<br />
am besten. Im Winter ziehen sich die fliegenden<br />
Säugetiere in frostsichere Höhlen,<br />
Stollen oder Keller mit Naturboden zurück<br />
und halten dort ihren Winterschlaf. Im<br />
Gegensatz zum intensiv bewirtschafteten<br />
Mittelland sind in extensiv bewirtschafteten<br />
Regionen, wie im Jura und in den Alpen<br />
noch grössere Kolonien zu finden.<br />
Das Braune Langohr ist in der ganzen<br />
Schweiz von tiefen Lagen bis hoch ins Gebirge<br />
verbreitet. Um das kleine Tier mit<br />
den grossen Ohren zu unterstützen bietet<br />
man ihm am besten einen geeigneten Unterschlupf<br />
an. Dazu eignen sich Fledermauskästen<br />
(siehe S. 9 unten) und Fledermausbretter,<br />
die im Estrich aufgehängt<br />
werden optimal. Dort wo sich bereits Fledermäuse<br />
im Dachstock niedergelassen<br />
haben, sollte nichts verändert werden.<br />
KATHARINA WEBER<br />
<strong>WWF</strong>-Fledermaus-Veranstaltung<br />
Abendwanderung «Wasserfledermäuse in<br />
Freienbach (SZ)»<br />
Donnerstag, 5. Juli 2012<br />
Nähere Informationen auf Seite 11.<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
23
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Nicolas Meyer ärgert sich<br />
sicher gerade über das<br />
Sonntags-TV-Programm.<br />
Berta Arnold freut sich<br />
sicher gerade auf den<br />
Ralf Huber ist jetzt bestimmt romantischen froh, Heimatfilm.<br />
dass ihn niemand singen hört.<br />
Nur wen man gut kennt, kann man auch gut beraten.<br />
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24 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
A n g e b o t e f ü r S c h u l k l a s s e n<br />
Das Pandamobil<br />
auf Tour durch die Schweiz<br />
Michel Terrettaz, der Animator und Chauffeur des Pandamobils, ist mit seiner neuen Ausstellung «Mensch Affe !»<br />
auf Tour durch die ganze Schweiz. Auch einheimische Tiere werden den <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Schulklassen vorgestellt dank dem<br />
Brunner Schulbesucher Albert Knotz.<br />
Engagiert und überzeugend vermittelt<br />
Michel Terrettaz den Kindern<br />
die Natur. Gross geschrieben wird<br />
dabei die aktive Teilnahme der Kinder am<br />
Unterricht in diesem fahrenden Stück Natur.<br />
Seit 33 Jahren besuchten rund 310‘000<br />
Kinder aus 3‘900 Schulen das Pandamobil.<br />
Im Innern des Pandamobils, einem ehemaligen<br />
Migros-Verkaufswagen (die Migros<br />
unterstützt das Projekt), tauchen die<br />
Kinder ein in eine andere Welt.<br />
Menschenaffe im Pandamobil<br />
Wir gehen auf zwei Beinen, hantieren mit<br />
Werkzeugen, können lachen, leben in<br />
komplexen sozialen Verhältnissen und<br />
haben ein Bewusstsein. Diese Besonderheiten<br />
sind nicht nur uns Menschen eigen,<br />
auch andere Primaten verfügen über<br />
diese im Tierreich einzigartigen Fähigkeiten.<br />
Der Lebensraum der Menschenaffen<br />
ist jedoch bedroht. Immer noch nimmt<br />
die Fläche der Regenwälder ab und die Affen<br />
sind mehr denn je in Gefahr. Anmeldung<br />
und Auskunft zum Pandamobil bei<br />
<strong>WWF</strong> Schweiz, Telefon: 021 966 73 89<br />
Werner Meier<br />
Bartgeier, Wolf<br />
und Bär in den <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Schulen<br />
Albert Knotz aus Brunnen kommt<br />
mit dem speziellen Schulbesuchskoffer<br />
vom <strong>WWF</strong> in die<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Primarschulklassen.<br />
Die Schulbesuche im Klassenzimmer sind<br />
sehr erlebnisorientiert mit einzigartigem<br />
Material zum Anschauen, Betasten, Probieren<br />
und Hören. Die aktuellen Themen<br />
widmen sich den Grossraubtieren Bär,<br />
Wolf und Luchs, dem Bartgeier und dem<br />
Eisbären (Klimaschutz). Die Schulbesuche<br />
richten sich an Primarschulen bis und mit<br />
6. Klasse. Sie dauern üblicherweise 3 Lektionen,<br />
eine andere Unterrichtszeit kann<br />
aber im Voraus vereinbart werden.<br />
Ausstellung über Lurch und co.<br />
Wir bieten auch eine informative Ausstellung<br />
zu den Fröschen, Kröten und<br />
Lurchen an, die von Schulhäusern ausgeliehen<br />
und aufgestellt werden kann. Anmeldung<br />
und Auskunft zu Schulbesuchen<br />
und Amphibienausstellung bei<br />
info@wwf-sz.ch oder per Telefon: 055<br />
410 70 61.<br />
Werner Meier<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
25
A r t e n s c h u t z<br />
Die Bätzimatt - ein kleines<br />
Falterparadies<br />
Um zu den Riedwiesen in der Bätzimatt am Obersee zu gelangen, muss man einen kurzen Fussmarsch in Kauf nehmen.<br />
Der Weg führt zunächst durch den Wald, dann öffnet sich die Landschaft und man blickt auf sonnige Wiesen<br />
und Hochstaudenfluren. Das Grünland wird unterschiedlich genutzt. Einige Wiesen dienen der Viehfutter-Produktion,<br />
ein Grossteil wird aber nach wie vor traditionell als Streuwiese genutzt und nur einmal jährlich im Spätsommer<br />
oder Herbst gemäht.<br />
Die Biologen Goran Dušej und Sarah Marthaler nahmen, im Auftrag des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, die Tagfalterfauna der<br />
Bätzimatt vom Mai bis September 2011 näher unter die Lupe. Die Artenvielfalt war überraschend hoch, ebenso<br />
überrascht haben einige Neu- und Wiederentdeckungen.<br />
Insgesamt konnten 35 Tagfalterarten<br />
festgestellt werden. Etwa ein Drittel<br />
davon ist in der Roten Liste der gefährdeten<br />
Tagfalterarten der Schweiz aufgeführt.<br />
Sechs Arten gehören zu denjenigen<br />
Schmetterlingen, welche ausserhalb der<br />
Riedgebiete keine Überlebenschance haben.<br />
Solche Arten werden als riedtypische<br />
Arten bezeichnet. Hierzu gehören zum<br />
Beispiel der Skabiosenscheckenfalter (Euphydryas<br />
aurinia) oder die Moorbläulinge<br />
der Gattung Maculinea, welche einen der<br />
komplexesten Entwicklungszyklen in der<br />
Tierwelt aufweisen (siehe letzte Spalte auf<br />
der nächsten Seite). Wie es den Raupen<br />
gelingt, die räuberischen und aggressiven<br />
Ameisen zu täuschen, ist immer noch ein<br />
grosses Rätsel!<br />
Gute Bestände der<br />
Riedspezialisten<br />
Besonders erfreulich war die Feststellung,<br />
dass die riedtypischen Arten zum Teil sehr<br />
hohe Bestände bilden. Der Skabiosenscheckenfalter<br />
war mit mehr als 300 gezählten<br />
Individuen sogar der häufigste<br />
Schmetterling im Ried!<br />
Neuentdeckungen<br />
Zwei Arten konnten zum ersten Mal in der<br />
Region entdeckt werden. Es sind dies der<br />
Karstweissling (Pieris mannii) und der<br />
Kurzschwänzige Bläuling (Cupido argiades).<br />
Letztere Art wurde sogar zum ersten<br />
Mal im Kanton <strong>Schwyz</strong> nachgewiesen. Bei<br />
beiden Arten hat man in den letzten Jahren<br />
eine sehr starke Ausbreitungstendenz<br />
festgestellt. Der Karstweissling war bisher<br />
nur in der Südschweiz (Tessin und Wallis)<br />
beheimatet. Seit etwa 2008 hat sich die Art<br />
aber explosionsartig, zunächst über die<br />
Westschweiz, dann aber auch in den östlichen<br />
Teilen ausgebreitet und ist nun in<br />
Unterschiedliche Bodenbeschaffenheit und Nutzung verleihen den Wiesen ihren<br />
Charakter. In der linken Bildhälfte (Foto links) die einmal jährlich gemähte<br />
Riedwiese, rechts davon eine zweimal gemähte Wiese. Die blau-violetten Blüten<br />
stammen vom Teufelsabbiss, der Raupenfrasspflanze des Skabiosenscheckenfalters.<br />
Die Vorkommen des Riedteufels (Foto rechts) in der Nordschweiz<br />
zählen zu den grossen Raritäteten. Die Art fliegt im Hochsommer (Juli-August).<br />
26 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
A r t e n s c h u t z<br />
fast allen Regionen der Schweiz sesshaft<br />
geworden. Ähnlich erging es dem Kurzschwänzigen<br />
Bläuling. Die Art galt in der<br />
Nordschweiz als ausgestorben. Im Jahre<br />
2005 wurde sie zunächst im Aargauischen<br />
Jura entdeckt und breitete sich danach in<br />
der Nordwestschweiz aus. Aus dem Kanton<br />
<strong>Schwyz</strong> lag bisher aber noch kein<br />
Nachweis vor. Am 11. August 2011 konnten<br />
auf einer der beiden Halbinseln, welche<br />
von den Schottischen Hochlandrindern<br />
beweidet werden, gleich mehrere<br />
Exemplare erspäht werden. Die Falter besuchten<br />
vor allem Rotklee-Blüten, von<br />
denen sich auch ihre Raupen ernähren.<br />
Eine weitere Art, welche zwar in der Linthebene<br />
vorkommt, in der Bätzimatt bisher<br />
aber nicht aktenkundig war, ist der Riedteufel<br />
oder der Blauäugige Waldportier<br />
(Minois dryas). Die recht grosse und auffällige<br />
Art, kommt in der Schweiz in zwei<br />
ökologischen Rassen vor: einer Trockenwiesenvariante<br />
und einer Feuchtgebietsvariante.<br />
Letztere ist in der Schweiz äus-<br />
serst selten geworden, um so erfreulicher<br />
ist deshalb die Entdeckung des Bestands in<br />
der Bätzimatt. Der Falter fliegt in einer Generation,<br />
etwa von Juli bis August. Seine<br />
Raupen ernähren sich von verschiedenen<br />
Gräsern.<br />
Schutz- und<br />
Fördermassnahmen<br />
Damit sich die einmalige Tagfalter-Fauna<br />
in der Bätzimatt auch in den nächsten<br />
Jahrzehnten wird halten können, ist es<br />
dringend nötig:<br />
1. die extensive und differenzierte Nutzung<br />
beizubehalten,<br />
2. eine Umstellung der heute ziemlich<br />
intensiven Nutzung der an die Riedwiesen<br />
angrenzenden Grünflächen.<br />
Eine sehr wichtige Rolle kommt auch der<br />
Vernetzung des Lebensraumes mit benachbarten<br />
Feuchtgebieten in der Region<br />
zu. Die Einzelnen Trittstein-Lebensräume<br />
und Vernetzungselemente dürfen nicht<br />
allzuweit voneinander entfernt liegen<br />
und müssen die, für die jeweilige Art richtige<br />
Pflanzenzusammensetzung und<br />
Struktur aufweisen. Für den Grossen<br />
Moorbläuling sind zum Beispiel Bestände<br />
des Grossen Wiesenknopfes wichtig,<br />
denn sowohl die Falter als auch die Raupen<br />
ernähren sich davon.<br />
Text und Bilder Goran Dušej<br />
Die Eier des Kleinen Moorbläulings,<br />
welche an die Blüten des Lungenenzians<br />
geheftet werden sind schon von<br />
Weitem sichtbar. Allerdings werden<br />
nicht alle Pflanzen belegt. Welche genau,<br />
bleibt ein noch unentdecktes<br />
Geheimnis.<br />
Der Kurzschwänzige Bläuling konnte in der Bätzimatt zum ersten Mal für den<br />
Kanton <strong>Schwyz</strong> nachgewiesen werden. Die Falter sind sehr klein und können leicht<br />
übersehen werden. Charakteristisch für die Art ist das kleine weisse Schwänzchen<br />
an den Hinterflügeln. Man muss allerdings genau hinschauen, um es zu erkennen.<br />
Der Skabiosenscheckenfalter (links) fliegt vom Mai bis anfangs Juni. Die Art ist<br />
nur noch in intakten Riedwiesen anzutreffen, in denen die Raupenfrasspflanze,<br />
der Teufelsabbiss vorkommt.<br />
Der Karstweissling (rechts) ähnelt dem Kleinen Kohlweissling, einem der häufigsten<br />
Tagfalterarten in der Schweiz. Die Art fliegt in zwei Generationen. Auf dem<br />
Foto ist ein Weibchen der ersten Generation (Frühlingsgeneration) zu sehen.<br />
Lebenszyklus des Kleinen Moorbläulings:<br />
a) Eiablage auf die Blüte des Lungenenzians<br />
(oft auch auf Schwalbenwurzenzian).<br />
Die Raupe schlüpft durch<br />
den Eiboden und ernährt sich zunächst<br />
vom Fruchtknoten. b) Etwa ab<br />
Mitte September oder anfangs Oktober<br />
verlassen die Raupen den Blütenstand,<br />
werden von den Wirtsameisen<br />
(Knotenameisen) adoptiert und in ihr<br />
Nest getragen. c) Im Ameisennest<br />
werden sie von den Arbeiterinnen gefüttert,<br />
ab und zu fressen die Raupen<br />
aber auch Ameisenlarven. d) Die Verpuppung<br />
findet im Frühjahr des Folgejahres<br />
statt. e) Etwa ab Juli schlüpfen<br />
die Schmetterlinge und verlassen das<br />
Ameisennest.<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
27
28 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
E n e r g i e<br />
<strong>Schwyz</strong> fördert erneuerbare<br />
ENERGIEN<br />
Was der Kanton nicht mehr will, tut nun die Gemeinde <strong>Schwyz</strong>. Sie richtet seit diesem Jahr wieder Förderbeiträge für<br />
die Nutzung erneuerbarer Energien aus.<br />
Das am 1. April 2010 gestartete<br />
kantonale Programm zur Förderung<br />
von erneuerbaren Energien<br />
hat die Erwartungen bei weitem übertroffen.<br />
Der Verpflichtungskredit in Höhe<br />
von 5 Millionen Franken war nach etwas<br />
mehr als einem Jahr bereits aufgebraucht.<br />
Auf kantonaler Ebene findet zur Zeit keine<br />
Unterstützung erneuerbarer Energien<br />
mehr statt. Die Gemeinde <strong>Schwyz</strong> förderte<br />
erneuerbare Energien bereits vor der<br />
Lancierung des kantonalen Programms<br />
Anzeige<br />
KOMMUNALE SUBVENTIONEN<br />
Da der Kantonsrat das Programm beendete,<br />
entschloss sich der Gemeinderat<br />
<strong>Schwyz</strong>, ab dem 1. Januar 2012 wieder<br />
kommunale Subventionen an die Erstellung<br />
von Sonnenkollektoren und Wärmeverbunde<br />
zu erbringen. Zusätzlich können<br />
Beitragsgesuche für kontrollierte<br />
Wohnraumlüftungen, für Energie- und<br />
Mobilitätsprojekte und für Massnahmen<br />
zur Reduktion der Feinstaubemissionen<br />
eingereicht werden.<br />
BEITRAG BESCHRÄNKT<br />
Mit insgesamt 75‘000 Franken pro Jahr<br />
bleibt der Maximalbeitrag der Fördermöglichkeiten<br />
der Gemeinde <strong>Schwyz</strong> beschränkt.<br />
Bislang waren regelmässig schon<br />
bis Mitte Jahr zahlreiche Gesuche eingegangen,<br />
so dass der von den Stimmberechtigten<br />
an der Gemeindeversammlung genehmigte<br />
Beitrag nicht ausreichte. Später<br />
eingehende Gesuche konnten in der Regel<br />
nicht mehr berücksichtigt werden.<br />
KATHARINA WEBER<br />
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<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
29
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30 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012
E r n e u e r b a r e E n e r g i e n<br />
Biotoprettung<br />
dank Kleinwasserkraftwerk<br />
Der ökologisch wertvolle 150 Jahre alte «Kett-Kanal» in Einsiedeln bleibt erhalten. Und durch die Firma «Kleinwasserkraftwerk<br />
Schöngarn» wird ausserdem erneuerbare Energie produziert.<br />
1999 wehrten sich Einheimische<br />
und Umweltschutzorganisationen<br />
erfolgreich gegen die Trockenlegung<br />
des einzigartigen Oberflächengewässers:<br />
der 150 Jahre alte Industriekanal<br />
unterhalb der Grotzenmühle in Einsiedeln.<br />
Der «Kett-Kanal» wurde im Jahr<br />
1825 gebaut, um zwei Spinnereien und<br />
die Grotzenmühle mit Energie zu versorgen.<br />
Während den 150 Jahren seit dem<br />
Bau hat sich der Kanal zu einem ökologisch<br />
sehr wertvollen Lebensraum entwickelt,<br />
welcher sogar die gefährdete «Blauflügel<br />
Prachtlibelle» beherbergt.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> unterstützt<br />
Kleinwasserkraftwerk<br />
Nachdem die Trockenlegung des Kett verhindert<br />
wurde, hat die Ingenieurfirma EPS<br />
Eco Power Systems AG aus Cham ein Projekt<br />
initiiert, dank dem das Biotop praktisch<br />
unverändert erhalten werden kann.<br />
Zusätzlich kann die Wasserkraft genutzt<br />
werden, um dezentral erneuerbare Energie<br />
zu produzieren. 2009 wurde die Firma<br />
«Kleinwasserkraftwerk Schöngarn» gegründet.<br />
Die Investitionskosten für das<br />
ganze Projekt belaufen sich auf CHF<br />
550‘0000 von denen ca. CHF 200‘000<br />
durch Aktionäre eingebracht werden sollen.<br />
Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> unterstützt dieses<br />
Projekt ebenfalls mit einer Aktienzeichnung,<br />
da mit dem Kraftwerkprojekt auch<br />
der wertvolle Lebensraum am Kett-Kanal<br />
erhalten werden kann.<br />
Kraftwerk Schöngarn<br />
Zur Stromerzeugung wird ein rund sieben<br />
Meter hohes Gefälle beim ehemaligen<br />
Schöngarn, im mittleren Abschnitt des<br />
Ketts genutzt.<br />
Der Durchfluss beträgt maximal 500 Liter<br />
pro Sekunde. Jährlich werden dadurch<br />
um 180‘000 Kilowattstunden Energie erzeugt,<br />
womit etwa 60 Einsiedler Haushalte<br />
(Verbrauch entspricht ca. 3‘000 Kilowattstunden<br />
pro Jahr) mit Strom versorgt<br />
werden können.<br />
Ökologischer Ausgleich<br />
Im Rahmen der Projektrealisierung soll an<br />
der Bolzbergstrasse, anstossend an den<br />
Kanal, eine ökologische Ausgleichsfläche<br />
geschaffen werden: Ein bestehender Entwässerungsgraben<br />
wird mit zwei Teichen<br />
erweitert und soll vor allem als Amphibienstandort<br />
dienen. Da im Kett-Kanal<br />
auch grössere Fische vorkommen, ist dieses<br />
Habitat ohne gefrässige Fische für die<br />
Amphibien sehr wertvoll.<br />
Ansprechperson<br />
Wweitere Auskünfte erhalten Sie bei Roland<br />
Schmid, Firma EPS, Tel. 041 743 17<br />
65, E-Mail: Roland.Schmid@epspower.ch<br />
Eleanor Russell<br />
Die DIVE-Turbine ist ein Turbinen- und Antriebskonzept für kleine Wasserkraftwerke.<br />
Sie kann vollständig unter Wasser betrieben werden.<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012<br />
31
a k t u e l l e s I n t e r v i e w<br />
Nachgefragt<br />
bei Goran Dušej, Tagfalter- und Reptilienspezialist<br />
Herr Dušej, wo sind Sie aufgewachsen<br />
und seit wann leben Sie in der<br />
Schweiz?<br />
Meine erste Lebensdekade verbrachte ich<br />
in Slowenien, in Ljubljana, wo ich geboren<br />
wurde. Mit 11 Jahren kam ich mit meinen<br />
Eltern in die Schweiz, zunächst nach Muri<br />
bei Bern. Einen grossen Teil meiner Freizeit<br />
widmete ich der Natur entlang der Aare.<br />
Was ist ihr Bezug zum Kanton<br />
<strong>Schwyz</strong>?<br />
Den Kanton <strong>Schwyz</strong> lernte ich als Gymnasiast<br />
am Christ-König Kollegium in Nuolen<br />
kennen. Die Schule war für mich ideal gelegen.<br />
Von hier aus liessen sich unzählige<br />
Exkursionen in die Natur unternehmen. In<br />
der Regel führten mich diese ins nahe gelegene<br />
Nuoler Ried oder an den Buchberg.<br />
An schulfreien Nachmittagen, meistens<br />
war dies der Mittwoch, waren auch die<br />
Berge oder die Moore in Rothenthurm innerhalb<br />
der Reichweite meines Mofas.<br />
Mein Hobby, die Schmetterlinge, teilte ich<br />
zudem mit unserem Biologielehrer, Pater<br />
Johannes Heim. Er hatte stets ein offenes<br />
und sehr verständnisvolles Ohr für allerlei<br />
interessante Geschichten aus dem Tierreich.<br />
Seinen Spruch «auch Fliegen wollen<br />
leben» vergesse ich nie.<br />
Sie sind schon seit ihrer Kindheit<br />
von Schmetterlingen begeistert, wie<br />
kam es dazu?<br />
Mit etwa sechs Jahren habe ich meinen<br />
ersten Schmetterling gefangen, einen<br />
Zitronenfalter. Das leuchtende Gelb und<br />
die geschwungene Flügelform faszinierten<br />
mich. Ich habe ihn wieder fliegen lassen.<br />
Seither springe ich den Faltern nach.<br />
Sie haben ihr Hobby zum Beruf gemacht,<br />
haben Sie sich so nicht das<br />
Hobby «verdorben»?<br />
Das menschliche Leben ist viel zu kurz, um<br />
alles erfassen und begreifen zu können,<br />
was in der Natur vor sich geht. Die<br />
Schmetter linge, natürlich aber auch alle<br />
anderen Tiere, sind so faszinierend, dass<br />
man keine Angst haben muss, dass einem<br />
ihr Studium je überdrüssig oder langweilig<br />
wird. Ich bin sehr glücklich darüber, dass<br />
ich viel Zeit in und mit der Natur verbringen<br />
kann. Wäre es nur ein Hobby, wäre<br />
mir das viel zu wenig.<br />
Sie arbeiteten die letzten sechs Jahre<br />
im Teilzeitpensum für die Stiftung<br />
Reusstal als Leiter Informations- und<br />
Aufsichtsdienst Reussebene, was gefiel<br />
Ihnen besonders an dieser Arbeit<br />
und was weniger?<br />
«Und nun zu etwas anderem» könnte man<br />
da sagen. Dieses Teilpensum habe ich auf<br />
Anfrage hin übernommen, da ich seit Jahren<br />
bei der Stiftung Reusstal im Arbeitsausschuss<br />
engagiert war. Da Not am Mann war, hatte<br />
ich den Job übernommen. Besonders interessant<br />
daran war, dass man mit vielen, sehr<br />
unterschiedlichen Menschen ins Gespräch<br />
kam. Es ist spannend zu erfahren, wie zum<br />
Beispiel Hundehalter, Biker, Jogger, Ornithologen<br />
und andere die Natur sehen und welche<br />
Ansprüche sie an die Natur und auch an<br />
den Naturschutz stellen. Am mühsamsten<br />
war es, wenn von diversen Interessengruppen<br />
Sonderregelungen beansprucht wurden<br />
und jede nur ihre Anliegen durchsetzen wollte.<br />
Dies natürlich ohne Rücksicht und Verständnis<br />
für die Natur.<br />
Jetzt haben Sie wieder mehr Zeit für<br />
eigene Projekte, was kommt nun?<br />
Im Moment bin ich als Mitglied der Gruppe<br />
«Tagfalterschutz in der Schweiz» daran die<br />
Waldtagfalter etwas mehr in den Fokus des<br />
Naturschutzes zu holen. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU),<br />
BirdLife Schweiz, einigen kantonalen Fachstellen<br />
und anderen Interessenten sind wir<br />
bestrebt, die Situation einiger gefährdeter<br />
Arten zu verbessern. Zusammen mit dem<br />
BirdLife Schweiz wurde als erstes eine zweijährige<br />
Umfrage- und Sensibilisierungskampagne<br />
gestartet. Nähere Angaben finden sich<br />
unter www.birdlife.ch (Biodiversität im<br />
Wald).<br />
Wie sieht ihr beruflicher Alltag aus,<br />
gibt es so etwas wie Alltag überhaupt?<br />
Im Sommer richtet sich der Alltag vor allem<br />
nach dem Wetter. Es gilt immer abzuwägen,<br />
ob es unter den gegebenen Umständen sinnvoll<br />
und effizient ist eine Feldbegehung<br />
durchzuführen. Wie zum Beispiel eine Kartierung<br />
oder eine Zählung im Rahmen einer<br />
Erfolgskontrolle. Im Winter sind dann Auswertungen,<br />
Berichte schreiben, Planungen,<br />
Begleitungen von Schutz- und Förderungsmassnahmen<br />
usw. angesagt. Alles in allem ist<br />
es immer sehr abwechslungsreich.<br />
Sie setzten sich seit über 25 Jahren<br />
für den Naturschutz ein, wo stehen<br />
wir in 20 Jahren?<br />
Nun da werde ich wohl pensioniert sein. Ich<br />
denke aber, dass der Naturschutz weiterhin<br />
Fortschritte machen wird, insbesondere<br />
beim Arten- und Biotopschutz. Leider werden<br />
aber auch die gegenläufigen Trends<br />
zunehmen: Landverbrauch, intensivierte<br />
Nutzungen, mehr Strassen, mehr Menschen<br />
usw. Die Landschaften werden sich<br />
weiterhin verändern, und wir werden vermutlich<br />
vermehrt dafür kämpfen müssen,<br />
dass nicht alles über- und verbaut wird und<br />
die Naturwerte auch ausserhalb von<br />
Schutzgebieten erhalten bleiben können.<br />
Wie ist Goran Dušej privat?<br />
Ich bin seit über 20 Jahren glücklich verheiratet<br />
und habe zwei erwachsene Kinder,<br />
eine Tochter und einen Sohn.<br />
Noch Platz für eine persönliche Botschaft...<br />
Der Kanton <strong>Schwyz</strong> beherbergt eine Vielfalt<br />
an unglaublich schönen Lebensräumen,<br />
von der Talsohle bis in die höchsten Gipfel.<br />
Ich hoffe, dass diese Naturschätze bewahrt<br />
werden und sich daran noch viele Generationen<br />
werden erfreuen können. Und ich<br />
hoffe auch, dass es immer mehr Menschen<br />
geben wird, die dies zu schätzen wissen.<br />
Sarah Marthaler<br />
32 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2012