TSV 1860 Ansbach- TSV Lichtenau 7:2
TSV 1860 Ansbach- TSV Lichtenau 7:2
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Spielbericht Herren 40<br />
<strong>TSV</strong> <strong>1860</strong> <strong>Ansbach</strong>- <strong>TSV</strong> <strong>Lichtenau</strong> 7:2<br />
27. Juni 2009<br />
Ungewöhnlich entspannt konnten die Herren 40 zu ihrem<br />
letzten Saisonspiel zum <strong>TSV</strong> <strong>1860</strong> <strong>Ansbach</strong> aufbrechen. Mit<br />
einem komfortablen 6-Punkte-Polster und Tabellenplatz 2 war<br />
ihre größte Sorge, dass vielleicht der leichte Regen nicht<br />
rechtzeitig aufhören könnte.<br />
Die Sorge mit dem Regen erwies sich als unbegründet, jedoch<br />
zogen dunkle Gewitterwolken in Form der <strong>Ansbach</strong>er<br />
Mannschaftsaufstellung auf: sie hatten diesmal ihre besten<br />
Mannen aufgeboten.<br />
Hannes Moll trat auf 2 gegen Volker Appel an, der schon beim Einspiel ein gutes Schlagrepertoir<br />
vorführte. Hannes probierte viel und versuchte den guten Grundlinienspieler auch mit Netzangriffen zu<br />
bedrängen. Spätestens beim vierten Lob, der hinten exakt ins Feld fiel, ließ es Hannes aber dabei<br />
bewenden. Der erste Satz ging deutlich mit 6:2 an Appel. Danach lief es besser für Hannes und auch<br />
Appel zeigte bei langen Ballwechseln, dass er Fehler machen kann. Hannes verteilte die Bälle mit guter<br />
Länge stoisch in die Ecken und gelangte damit schließlich in den Tie-Break. Dort allerdings zog er den<br />
Kürzeren, denn Appel preschte sofort deutlich mit 4:1 davon. Auch im weiteren Verlauf konnte Hannes<br />
das Blatt nicht mehr wenden. Ergebnis: 2:6/6:7.<br />
Auf dem Nebenplatz spielte Dietmar Wenzlik gegen Christian Wegner, der eine wunderbar<br />
durchgezogene einhändige Rückhand spielt. Wegner, ein typischer Grundlinienspieler ging in Führung<br />
und hielt Dietmar lange Zeit auf Distanz. Der derzeit in Hochform befindliche <strong>Lichtenau</strong>er zeigte einmal<br />
mehr, dass er sich auf seinen Gegner einstellen konnte. Da Wegner nur von hinten heraus spielte,<br />
probierte Dietmar kurze Bälle, Angriffe am Netz und anderes Teufelszeug aus. Mit Erfolg: Wegner<br />
schmeckte dies nicht und vorbei war es mit den eleganten Grundlinienschlägen. Dietmar drehte das Blatt<br />
und holte sich den Satz im Tie-Break. Diesen Erfolg konnte auch eine Konsultation seines Gegners mit<br />
dessen Mannschaftsführer nicht verhindern, der ohne Vorankündigung während zwei Punkten plötzlich<br />
auf den Platz stand. Im zweiten Satz zog Dietmar dann sein Programm weiter durch. Sein Gegner<br />
konnte mit der variablen Spielweise nicht viel anfangen und gab den Satz mit 3:6 ab.<br />
„Das ist jetzt<br />
die Wende…“<br />
Dieter Mohr bekam es auf 6 mit dem sympatischen Volker Kretschmar zu tun.<br />
Da nicht genügend Anzeigetafeln vorhanden waren, setzte Kretschmar seinen<br />
Sohn auf den Schiedsrichterstuhl, damit sich wenigsten einer den Spielstand<br />
merkte. Mohr entwickelte eine andere ausgeklügelte Technik: mit seinen<br />
Schuhen zog er für jedes gewonnene Spiel einen Strich in den Sand.<br />
Es entwickelte sich ein sehr schönes Spiel, wobei Dieter bis zuletzt nach den<br />
Schwächen des Gegners suchte. Diese sollte zumindest in dieser Partie nicht<br />
zutage treten. Äußerst variabel und mit einer prima Rückhand dominierte der<br />
<strong>Ansbach</strong>er den Verlauf. Dieter Mohr ließ sich jedoch nicht lumpen und war voll<br />
dabei, auch wenn man das an seiner Körpersprache nicht immer ablesen<br />
konnte. Nach 2:6 im ersten Satz hielt Dieter im zweiten Satz noch besser mit<br />
und beschäftige Kretschmar ordentlich. Lohn waren 3 Striche, die Dieter in den<br />
Sand ziehen konnte und die Gewissheit, wirklich gut gespielt zu haben.<br />
Mit dem brennenden Wunsch, in dieser Saison doch mal ein Spiel zu gewinnen,<br />
startete Manfred Eschenbacher auf Position 5 gegen den <strong>Ansbach</strong>er<br />
Mannschaftsführer Friedrich Schote. Eschenbacher begann nervös und lag<br />
sofort deutlich zurück. Hier wurden die Spielergebnisse nicht steinzeitlich in den Sandboden geritzt,<br />
sondern fortschrittlich auf einem Zettel notiert. Nach kurzer Zeit zierte Schotes Seite des Zettels ein<br />
Gartenzaun, während Eschenbachers Seite noch blütenweiß war (Anm. des Autors: das ist die<br />
charmante Umschreibung eines 0:6).<br />
Jeder Tennisspieler kennt das wohlige Gefühl, wenn der erste Punkt gemacht ist. Das sinnliche Erlebnis<br />
zu Beginn des zweiten Satzes wurde sogleich feierlich in Form eines Striches auf dem Zettel verewigt.<br />
Eschenbacher spielte danach mit gelöster Handbremse und konnte ansehnliche Punkte machen. Am
Zaun erhielt er Schützenhilfe von Dieter Mohr, der Schote eindringlich klarzumachen versuchte, dass<br />
das jetzt die Wende wäre. Wie von Dieter Mohr gewünscht, machte Eschenbacher das 2:2 und witterte<br />
durchaus Morgenluft. Schote zeigte sich aber nur kurzzeitig beeindruckt und spielte, worum<br />
Eschenbacher an diesem Tag förmlich bettelte: lange auf die Rückhand. Der <strong>Lichtenau</strong>er hatte zwar<br />
durchaus noch Chancen auf ein paar Punkte mehr, vergab diese jedoch meist überhastet. Derweil wurde<br />
„Wende-Dieter“ etwas leiser und verstummte beim 2:6 ganz und gar.<br />
Nicht ganz so plagen wie in den letzten Medenpartien musste sich<br />
diesmal Holger Bischoff gegen Erwin Porzner, was ganz und gar nicht<br />
abwerten klingen soll. Holger erkannte schnell, dass der Gegner<br />
durchaus seine Fehler machte und hielt den Ball mit langen<br />
Grundlinienschlägen im Spiel. Satz 1 ging schnell mit 6:1 an <strong>Lichtenau</strong>.<br />
Holger, spulte sein Spiel an diesem Nachmittag laufruhig und samtig wie<br />
ein BMW 6-Zylinder ab und holte sich auch Satz 2 mit 6:2. Thomas<br />
Näffgen hätte gesagt: „Ja, aber: jedes Spiel muss erst einmal gewonnen<br />
werden“.<br />
So sehen Sieger aus<br />
Auf 1 standen sich der baumlange Thomas Diener und der etwas<br />
kleinere Matthias Seitzinger gegenüber. Beide verfügen über eine exzellente Technik und gutes<br />
Ballgefühl. Bei Matthias bewunderten die Zuschauer vor allem den schnittigen Aufschlag, Diener bestach<br />
durch gefühlvolle Bälle, die er aus dem Unterarm herausspielte. Der <strong>Ansbach</strong> hatte immer die richtige<br />
Länge im Ball und platzierte Seitzinger ein uns andere Mal aus. Seine Stärke am Netz konnte Matthias<br />
nicht vor einem 2:6 retten. Wie oft kommt der <strong>Lichtenau</strong>er im zweiten Satz besser zurecht und lag nun<br />
nur jeweils einen Zähler hinter Diener. Dieser ließ aber nicht anbrennen und gewann schließlich verdient<br />
mit 6:4.<br />
Somit mussten eben nun die drei Doppel gewonnen werden. Das „Wunder von Großhaslach“ (siehe<br />
Bericht „Hosla-Bezwinger“) wollte aber partout nicht als Vorlage taugen, stand doch besagter Dr. A.<br />
heute nicht zur Verfügung, sondern war zeitgleich in einem anderen Himmelfahrtskommando in<br />
<strong>Lichtenau</strong> im Einsatz.<br />
Die Geschichte ist nun schnell erzählt: das 3er-Doppel besetzt mit Eschenbacher/Mohr gegen<br />
Kretschmar/Dr. Weisenseel passte sich an das Bild der Einzel an: Weisenseel, der anfänglich etwas<br />
unsicher wirkte, spielte plötzlich sichere lange Cross-Bälle und war ein Garant für das 6:2 im ersten Satz.<br />
Von Wende wollte nun keiner mehr sprechen, auch wenn der zweite Satz umkämpft und teilweise eng<br />
war. Die <strong>Ansbach</strong>er waren einfach eine Nummer zu groß. Ergebnis: 6:2/6:2.<br />
Auch Appel/Wegner ließen Seitzinger/Bischoff keine Chance: nicht ganz so deutlich wie im 3er-Doppel,<br />
aber letztlich ungefährdet brachten Sie ein 6:4/6:3 nach Hause.<br />
Ein Achtungserfolg gelang Hannes Moll und Dietmar Wenzlik schließlich gegen Thomas Diener und<br />
Friedrich Schote: nach einem 4:6 gelang ihnen ein 7:6 und damit der Einzug in den Super Tie-Break, den<br />
sie jedoch mit 5:10 verloren.<br />
Eine abwechslungsreiche Saison mit schönen Partien in der heimatlichen Region geht mit einem guten<br />
Mittelfeldplatz zu Ende.<br />
P.S.: Auch wenn es Manche nicht so gerne hören:<br />
Highlight 2009 war der überraschende Erfolg in „Hosla“.