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Angezogene Handbremse – Die Konsolidierung in der ...

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<strong>Angezogene</strong> <strong>Handbremse</strong> <strong>–</strong> <strong>Die</strong> <strong>Konsolidierung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zuliefer<strong>in</strong>dustrie kommt nicht <strong>in</strong> Fahrt<br />

Kurzstudie zur aktuellen Situation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zuliefer<strong>in</strong>dustrie<br />

München/Stuttgart, Januar 2010<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx


Zusammenfassung (1/2)<br />

> <strong>Die</strong> Automobilkrise 2008/2009 hat tiefe Spuren bei den Zulieferern h<strong>in</strong>terlassen. 2009 sank <strong>der</strong> Umsatz<br />

<strong>der</strong> Zulieferer im weltweiten Schnitt um ca. 25%, die durchschnittliche Rendite (EBIT/Umsatz) sank von<br />

5,7% <strong>in</strong> 2007 auf ca. -1,5% <strong>in</strong> 2009<br />

> Als Konsequenz davon haben bisher weltweit ca. 340 Zulieferer Insolvenz angemeldet<br />

> In Deutschland waren ca. 75 Unternehmen betroffen <strong>–</strong> dies entspricht knapp 8% aller Zulieferer und<br />

ca. 4% <strong>der</strong> Wertschöpfung durch Zulieferer. E<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong> Unternehmen hatte e<strong>in</strong>en Jahresumsatz<br />

<strong>Die</strong> Aussichten für 2010 s<strong>in</strong>d sehr gemischt. Den sich etwas erholenden Märkten stehen verstärkt Engpässe<br />

auf <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierungsseite gegenüber. In Summe ist weltweit mit weiteren ca. 100 Insolvenzen zu<br />

rechnen<br />

> Trotz dieser historisch schlechten Situation kommt die <strong>Konsolidierung</strong> nur sehr schleppend <strong>in</strong> Gang.<br />

So ist die Zahl <strong>der</strong> M&A-Transaktionen im Zulieferersegment seit 2007 rückläufig <strong>–</strong> und entgegen <strong>der</strong><br />

allgeme<strong>in</strong>en Erwartung g<strong>in</strong>gen die Käufe durch strategische Investoren <strong>in</strong> 2009 überproportional zurück<br />

> Neben e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Verunsicherung potenzieller Käufer und ihrer F<strong>in</strong>anzierer spielen hierbei die<br />

Fahrzeughersteller e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. Aus Sicht <strong>der</strong> Hersteller wird <strong>in</strong> vielen Segmenten e<strong>in</strong>e weitere<br />

<strong>Konsolidierung</strong> strategisch nicht gewünscht. Außerdem haben die Hersteller meist unterschiedlich<br />

gelagerte Interessen, was e<strong>in</strong>er planvollen <strong>Konsolidierung</strong> im Wege steht<br />

Quelle: Roland Berger<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

2


Zusammenfassung (2/2)<br />

> Insbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> produktorientierten Segmenten (z.B. Bremsen, Kolben, …) hat sich <strong>in</strong> nahezu allen<br />

Produktsegmenten e<strong>in</strong>e vergleichbare weltweite Wettbewerbsstruktur etabliert: <strong>der</strong> Marktführer hat<br />

30-35% Marktanteil, die Top 2 Anbieter besitzen 50% des Marktes und die Top 5 75% des Weltmarktes.<br />

E<strong>in</strong>e weitere <strong>Konsolidierung</strong> ist aus Wettbewerbsgründen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht gewünscht<br />

> Völlig an<strong>der</strong>s dagegen sieht es <strong>in</strong> eher prozessorientierten Segmenten aus (z.B. Leichtmetallguss,<br />

Kunststoffteile für den Innenraum, …). <strong>Die</strong>se traditionell eher niedrigmargigen Segmente s<strong>in</strong>d deutlich<br />

unterkonsolidiert: <strong>der</strong> Weltmarktführer besitzt meist nicht mehr als 15% und die Top 5 Anbieter kommen<br />

<strong>in</strong> Summe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht auf 50% des Gesamtmarktes<br />

> Hier besteht zur Steigerung <strong>der</strong> Profitabilität also dr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> <strong>Konsolidierung</strong>sbedarf <strong>–</strong> allerd<strong>in</strong>gs ist<br />

kaum e<strong>in</strong> Investor bereit, angesichts <strong>der</strong> eher niedrigen Margen und <strong>der</strong> hohen Überkapazitäten <strong>in</strong> diesen<br />

Segmenten zu <strong>in</strong>vestieren. <strong>Die</strong> Fahrzeughersteller verfolgen deshalb meist die Strategie e<strong>in</strong>er<br />

kontrollierten Abwicklung bzw. stützten die bedrohten Unternehmen, <strong>in</strong>dem sie z.B. Aufträge von<br />

stabileren Zulieferern abziehen<br />

> Konsequenz: <strong>in</strong> Summe wird die durchschnittliche Zuliefererrendite <strong>in</strong> NAFTA, Europa und Japan<br />

durch die ausbleibende <strong>Konsolidierung</strong> <strong>–</strong> sowie angesichts e<strong>in</strong>es weiter ansteigenden Preisdrucks durch<br />

die Hersteller <strong>–</strong> <strong>in</strong> den nächsten 3-4 Jahren kaum über 3%-3,5% EBIT-Marge steigen<br />

Quelle: Roland Berger<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

3


Durch die Automobilkrise s<strong>in</strong>d die Umsätze und Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Automobilzulieferer weltweit dramatisch e<strong>in</strong>gebrochen<br />

Ausgewählte Kennzahlen Automobilzuliefer<strong>in</strong>dustrie<br />

UMSATZWACHSTUM [2000=100] EBIT MARGE [%] ROCE [%]<br />

100<br />

106<br />

102<br />

112<br />

123<br />

133<br />

145<br />

158<br />

151<br />

~125<br />

~-1,5<br />

'00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09<br />

Quelle: FactSet/Reuter's; Roland Berger/Rothschild global automotive supplier database 2009<br />

5.5<br />

3.7<br />

4.8<br />

4.7<br />

5.3<br />

5.1<br />

5.0<br />

5.7<br />

2.1<br />

10.6<br />

7.6<br />

11.6<br />

12.0<br />

10.8<br />

10.3 10.6 10.6<br />

4.4<br />

~-3.0<br />

'00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

4


E<strong>in</strong>e Folge davon s<strong>in</strong>d rund 340 Zulieferer-Insolvenzen weltweit<br />

Insolvenzfälle Zuliefer<strong>in</strong>dustrie 2007-2009<br />

~20<br />

2007<br />

~40<br />

2008<br />

Quelle: Roland Berger<br />

~55<br />

2009<br />

~25<br />

2007<br />

~45<br />

~100<br />

2008 2009<br />

~25<br />

2007<br />

~25<br />

~70<br />

2008 2009<br />

REGIONALE TRENDS<br />

> In den USA bereits seit Anfang 2008<br />

zahlreiche große Zulieferer<br />

betroffen (Hauptgrund: Starke<br />

e<strong>in</strong>seitige Abhängigkeit von den<br />

"Detroit 3")<br />

> In Europa Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Insolvenzwelle<br />

im letzten Quartal 2008 und<br />

Höhepunkt Mitte 2009, vor allem<br />

bei kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen<br />

(Hauptgrund: starke<br />

Abhängigkeit vom Premium-<br />

Segment)<br />

> In Japan s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e sehr<br />

kle<strong>in</strong>e und kle<strong>in</strong>e Zulieferer betroffen<br />

> Nur sehr ger<strong>in</strong>ge Anzahl von<br />

Insolvenzen <strong>in</strong> Schwellenlän<strong>der</strong>n<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

5


Fokus Deutschland: <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e sehr kle<strong>in</strong>e Zulieferer <strong>in</strong><br />

prozessorientierten Produktsegmenten betroffen<br />

Insolvenzfälle deutscher Zulieferer<br />

IM ZEITVERLAUF NACH UMSATZGRÖSSE [EUR] NACH PRODUKTFOKUS<br />

15<br />

Q4<br />

2008<br />

19<br />

Q1<br />

2009<br />

20<br />

Q2<br />

2009<br />

Quelle: VDA; Roland Berger<br />

11<br />

Q3<br />

2009<br />

75 200-500 >500 Mio.<br />

10 Mio.<br />

6%<br />

Q4<br />

2009<br />

rd. 8% aller deutschen<br />

Zulieferer<br />

Gesamt<br />

100-200<br />

Mio.<br />

50-100<br />

Mio.<br />

15%<br />

8%<br />

22%<br />

49%<br />

Σ rd. 11 Mrd. EUR<br />


Auch 2010 wird für die Zulieferer weltweit e<strong>in</strong> schwieriges Jahr<br />

werden<br />

Geschäftsaussichten Zulieferer 2010<br />

> Das Pkw-Produktionsvolumen wird <strong>in</strong> 2010 weltweit um<br />

ca. 6% steigen<br />

> Mengenabrufe für das erste Quartal liegen leicht über den<br />

Erwartungen<br />

> Positiver Produktmixeffekt <strong>–</strong> <strong>der</strong> Absatz im Oberklassesegment<br />

erholt sich nach dem überproportionalen Rückgang <strong>in</strong><br />

2009 wie<strong>der</strong><br />

> Der Nutzfahrzeugmarkt zieht (im Januar 2010) auf niedrigem<br />

Niveau etwas an<br />

> <strong>Die</strong> Kostenstrukturen s<strong>in</strong>d im Vergleich zum ersten Quartal<br />

2009 nach unten angepasst<br />

Quelle: Roland Berger<br />

> E<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong> Kostenanpassungen <strong>in</strong> 2009 erfolgte über<br />

Kurzarbeit o.ä. <strong>–</strong> ger<strong>in</strong>ge nachhaltige Strukturanpassung<br />

> Erhöhter Liquiditätsbedarf zur F<strong>in</strong>anzierung des Umlauf- Umlaufvermögens<br />

bei anziehendem Geschäft im 1. Halbjahr <strong>–</strong><br />

Reserven im Net Work<strong>in</strong>g Capital im Zuge <strong>der</strong> Krise <strong>in</strong> 2009<br />

bereits aufgebraucht<br />

> Rücknahme <strong>der</strong> zu Krisenbeg<strong>in</strong>n gewährten temporären<br />

Unterstützung durch die OEMs (verkürzte Zahlungsziele,<br />

Preiserhöhungen, Werkzeugkostenübernahmen, etc.)<br />

> Notwendige Auflösung des Investitionsstaus nach den<br />

drastischen Investitionskürzungen <strong>in</strong> 2009<br />

> Weiterh<strong>in</strong> sehr restriktive Kreditvergabe durch Banken <strong>–</strong><br />

auslaufende L<strong>in</strong>ien können häufig nicht (zu akzeptablen<br />

Konditionen) adäquat ersetzt werden<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

7


Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Krise hatten viele Marktteilnehmer e<strong>in</strong>e große<br />

<strong>Konsolidierung</strong>swelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zuliefer<strong>in</strong>dustrie erwartet<br />

ERWARTETE KATALYSATOR-<br />

WIRKUNG DER KRISE<br />

> Wegfall <strong>der</strong> wirtschaftlichen Grundlage für leistungs-<br />

bzw. f<strong>in</strong>anzschwache Zulieferer<br />

<strong>–</strong> Kurzfristig: Insolvenz/Illiquidität durch dramatische<br />

Ertragse<strong>in</strong>brüche bei nicht ausreichend anpassbaren<br />

Aufwendungen<br />

<strong>–</strong> Mittelfristig: Anhaltend niedrigere Marktnachfrage auf<br />

3-5 Jahre<br />

> Verstärkte Übernahmebestrebungen durch leistungsstarke<br />

Zulieferer zur Realisierung exogenen Wachstums<br />

bei niedrigen Kaufpreisen potenzieller Akquisitionsziele<br />

> Aktive Unterstützung <strong>der</strong> <strong>Konsolidierung</strong> <strong>der</strong><br />

Zuliefererbasis durch die OEMs zur Schaffung f<strong>in</strong>anziell<br />

stabilerer Zulieferer mit ger<strong>in</strong>gerem Unterstützungsbedarf<br />

bzw. Ausfallrisiken<br />

Quelle: Roland Berger<br />

VORTEILE EINER KONSOLIDIERUNG<br />

DER BRANCHE<br />

> Reduzierung <strong>der</strong> bestehenden Überkapazitäten<br />

durch Aufgabe von Fertigungsstandorten<br />

nach Übernahmen<br />

> Schaffung größerer und leistungsfähigerer Zulieferer<br />

als gleichberechtigte Partner <strong>der</strong> OEMs<br />

> Stabilisierung des Preisniveaus und Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

ru<strong>in</strong>öser Preiswettkämpfe zwischen<br />

wirtschaftlich schwachen Zulieferern<br />

> Stärkung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzkraft <strong>der</strong> verbleibenden<br />

Zulieferer<br />

<strong>–</strong> Höhere Stabilität <strong>in</strong> zukünftigen Krisensituationen<br />

<strong>–</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> ausstehenden F+E-<br />

Aufwendungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für neue<br />

Antriebe und Leichtbaukonzepte<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

8


In <strong>der</strong> Realität ließ sich <strong>in</strong> 2009 jedoch trotz massiv gestiegener<br />

Insolvenzen ke<strong>in</strong>e erhöhte <strong>Konsolidierung</strong>stätigkeit feststellen<br />

ZULIEFERER- ÜBERNAHMEN<br />

NACH REGIONEN<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

1) Inkl. Osteuropa 2) Branchenfremde Industrieunternehmen<br />

Quelle: Thomson; Presserecherche; Roland Berger Analyse<br />

ZULIEFERER- ÜBERNAHMEN<br />

NACH KÄUFERTYPEN<br />

AUSGEWÄHLTE<br />

ÜBERNAHMEN 2009<br />

Zielunternehmen Käufer<br />

233 Arv<strong>in</strong>Meritor-Wheels Iochpe-Maxion<br />

Sonstige1) 29 209 212<br />

Sonstige 20 212<br />

Dura Magna Seat<strong>in</strong>g<br />

2)<br />

233<br />

Sonstige<br />

Asien<br />

29<br />

72<br />

22<br />

71<br />

55<br />

209<br />

50<br />

NAFTA 59<br />

50<br />

51<br />

W.-Europa<br />

1)<br />

209 212<br />

Sonstige 20<br />

62<br />

20<br />

76<br />

212<br />

18<br />

83<br />

Dura Magna Seat<strong>in</strong>g<br />

Peguform Cross Industries<br />

Delphi Corp-Steer<strong>in</strong>g Bus<strong>in</strong>ess General Motors<br />

Faurecia Autositze Pampus Automotive<br />

Delphi Corp-Misc. Plants General Motors<br />

Delphi Corp-Exhaust Bus<strong>in</strong>ess Bienes Turgon<br />

Delphi Corp-Suspension Bus. Beij<strong>in</strong>gWest<br />

TMD Friction Pamplona Capital<br />

Stankiewicz IAC<br />

Edscha Cabrio-Dachsysteme Webasto<br />

An<strong>der</strong>e<br />

Zulieferer<br />

111<br />

Edscha Karosserie<br />

Norsk Hydro<br />

Rotorion<br />

Koegel Fahrzeugwerke<br />

Geiger Automotive<br />

<strong>Die</strong>hl Elastomertechnik<br />

Gestamp Automocion<br />

Benteler<br />

IFA Masch<strong>in</strong>enbau<br />

Humbaur<br />

HTP Investments<br />

Mutares<br />

73 66 56<br />

Eybl Austria<br />

Wagon Automotive<br />

Delphi (Airbags)<br />

Prevent<br />

Waldschaff Automot.<br />

iSi Automotive<br />

Emcon Faurecia<br />

Visiocorp Motherson Sumi<br />

2)<br />

F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestoren<br />

209<br />

151<br />

113<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Insolvenzh<strong>in</strong>tergrund<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

9


Vier wesentliche Ursachen standen e<strong>in</strong>er verstärkten<br />

<strong>Konsolidierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zuliefer<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> 2009 entgegen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Starke Zurückhaltung vieler Investoren angesichts <strong>der</strong> sehr unsicheren Entwicklung <strong>der</strong><br />

Automobilmärkte<br />

Liquide Mittel zur F<strong>in</strong>anzierung von Übernahmen nur begrenzt verfügbar <strong>–</strong> äußerst restriktive<br />

Kreditvergabe <strong>der</strong> Geschäftsbanken, fast vollständiger Rückzug von Private Equity<br />

Begrenzte Management-Ressourcen bei den meisten Zulieferern <strong>–</strong> voller Fokus <strong>der</strong> Zulieferer-<br />

CEOs <strong>in</strong> den letzten 15 Monaten auf kurzfristige Liquiditätssicherung und Restrukturierung<br />

Fahrzeughersteller müssen implizit je<strong>der</strong> Transaktion zustimmen und aus Sicht <strong>der</strong> Hersteller s<strong>in</strong>d<br />

viele Segmente bereits ausreichend konsolidiert<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

10


Hauptgrund: In vielen Segmenten ist die ideale Wettbewerbsstruktur<br />

aus Sicht <strong>der</strong> OEMs bereits erreicht<br />

Aktuelle Wettbewerbsstruktur Produktsegmente<br />

GESCHÄFTS-<br />

MODELL<br />

PRODUKT-<br />

BEISPIELE<br />

TYPISCHE<br />

WETTBEWERBS-<br />

STRUKTUR<br />

Quelle: Roland Berger<br />

PRODUKTFOKUSSIERTE SEGMENTE<br />

> Innovative Produkte mit Differenzierungspotenzial<br />

> Höhere Zahlungsbereitschaft <strong>der</strong> OEMs (erkauft<br />

durch größeren F+E-Aufwand seitens <strong>der</strong> Zulieferer)<br />

> Hohe E<strong>in</strong>stiegsbarrieren durch Intellectual Property<br />

> Überdurchschnittliches Renditeniveau (5-7% vor<br />

krisenbed<strong>in</strong>gtem Ertragse<strong>in</strong>bruch)<br />

> E<strong>in</strong>spritzsysteme, Kolben, Turbola<strong>der</strong>, Car Multimedia,<br />

Fahrerassistenzsysteme,…<br />

> Weltmarktführer: ca. 30-35% Marktanteil<br />

> Top 2: ca. 50-55% Marktanteil<br />

> Top 5: ca. 75% Marktanteil<br />

PROZESSFOKUSSIERTE SEGMENTE<br />

> Niedriger Innovationsgrad <strong>der</strong> Produkte<br />

> Ger<strong>in</strong>ger F+E-Aufwand<br />

> Fertigungsprozesseffizienz als Kernkompetenz <strong>der</strong><br />

Zulieferer<br />

> Unterdurchschnittliches Renditeniveau (meist ca. 2-<br />

4% vor krisenbed<strong>in</strong>gtem Ertragse<strong>in</strong>bruch<br />

> Blechteile, Kunststoffteile, Akustikkomponenten,<br />

Motorenblöcke, Dichtungen,…<br />

> Weltmarktführer: ca. 15% Marktanteil<br />

> Top 2: ca. 25% Marktanteil<br />

> Top 5: ca. 40% Marktanteil<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

11


In den meisten produktorientierten Segmenten besitzen die Top 2<br />

ca. 50% des Marktes <strong>–</strong> Höhere Konzentration nicht erwünscht<br />

Wettbewerbsstruktur ausgewählter produktorientierter Segmente [Marktanteile, %]<br />

#1<br />

#2<br />

#3<br />

#4<br />

#5<br />

Sonstige<br />

Quelle: Roland Berger<br />

23%<br />

15%<br />

14%<br />

7%<br />

37%<br />

Kolben<br />

4%<br />

30%<br />

15%<br />

13%<br />

11%<br />

8%<br />

31%<br />

23% 23%<br />

Kühlung &<br />

Belüftung<br />

17%<br />

33%<br />

15% 13%<br />

14% 12%<br />

Benz<strong>in</strong>e<strong>in</strong>spritzsysteme<br />

18%<br />

8%<br />

16% 13%<br />

Türmodule<br />

35% 35%<br />

20% 22%<br />

14%<br />

10%<br />

8%<br />

Zündkerzen<br />

16%<br />

27%<br />

Schiebedächer<br />

36%<br />

16%<br />

13%<br />

11%<br />

7%<br />

17%<br />

Kupplungssysteme<br />

42%<br />

18%<br />

16%<br />

8%<br />

12%<br />

4%<br />

Elektronische<br />

Steuermodule<br />

50% des<br />

Weltmarktes<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

12


<strong>Die</strong>ser Marktanteil wird <strong>in</strong> den prozessorientierten Segmenten<br />

dagegen selbst von den Top 5 Anbietern meist nicht erreicht<br />

Wettbewerbsstruktur ausgewählter prozessorientierter Segmente [Marktanteile, %]<br />

#1<br />

#2<br />

#3<br />

#4<br />

#5<br />

Sonstige<br />

12% 11%<br />

4% 3% 9%<br />

3% 3% 9%<br />

8%<br />

8%<br />

75%<br />

Leichtmetallguss<br />

13%<br />

11%<br />

9%<br />

8%<br />

12%<br />

11%<br />

8%<br />

8%<br />

8%<br />

55% 55% 53%<br />

Eisenguss-<br />

Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>blöcke<br />

1) Noise, Vibration, Harshness 2) Marktanteil Europa<br />

Quelle: Roland Berger<br />

Reibungsbeläge<br />

4%<br />

Kaltformung<br />

16%<br />

12%<br />

10%<br />

10%<br />

9%<br />

16%<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

7%<br />

16%<br />

14%<br />

43% 41% 38%<br />

NVH 1)<br />

Rohrsysteme<br />

2)<br />

14%<br />

9%<br />

9%<br />

Dichtungskomponenten<br />

2)<br />

20%<br />

18%<br />

13%<br />

12%<br />

8%<br />

29%<br />

Akustik/<br />

Dämmstoffe<br />

50% des<br />

Weltmarktes<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

13


Zur Herstellung nachhaltig gesun<strong>der</strong> Strukturen müsste e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Konsolidierung</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> 5 Segmenten erfolgen<br />

SEGMENTE MIT VORDRINGLICHEM<br />

KONSOLIDIERUNGSBEDARF<br />

> Leichtmetallguss<br />

> Blech-/Pressteile<br />

> Kunststoffteile<br />

> Passive Akustikkomponenten<br />

(Dämmmaterial)<br />

> Gummiteile<br />

Quelle: Roland Berger<br />

BEURTEILUNG DES STATUS QUO<br />

> Alle Segmente durch hohe Überkapazitäten<br />

gekennzeichnet <strong>–</strong> daher <strong>in</strong>tensiver Preiswettbewerb<br />

<strong>der</strong> Anbieter teilweise auf Grenzkostenniveau<br />

> Seit vielen Jahren niedriges Renditeniveau <strong>–</strong> auf<br />

Grund mangeln<strong>der</strong> Produkt<strong>in</strong>novationen mit<br />

Differenzierungspotenzial gegenüber den Endkunden<br />

ger<strong>in</strong>ge Renditechancen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft<br />

> In <strong>der</strong> Konsequenz ger<strong>in</strong>ge Anreize für bestehende<br />

Anbieter zur <strong>Konsolidierung</strong> <strong>–</strong> <strong>Konsolidierung</strong> durch<br />

externe Investoren im Rahmen e<strong>in</strong>er Buy-and-Build-<br />

Strategie nur mit OEM-Unterstützung denkbar<br />

(<strong>der</strong>zeit ke<strong>in</strong>e Bereitschaft erkennbar)<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

14


Bei weiterh<strong>in</strong> "angezogener <strong>Handbremse</strong>" bei <strong>der</strong> <strong>Konsolidierung</strong><br />

rechnen wir mit anhaltend niedrigen Renditen bei den Zulieferern<br />

Prognose ausgewählter Kennzahlen Automobilzuliefer<strong>in</strong>dustrie<br />

EBIT MARGE [%]<br />

5,5<br />

'00<br />

3,7<br />

'01<br />

4,8<br />

'02<br />

4,7<br />

'03<br />

5,3<br />

'04<br />

5,1<br />

'05<br />

5,0<br />

'06<br />

5,7<br />

'07<br />

2,1<br />

'08<br />

~-1,5<br />

'09e '10e '11e<br />

Quelle: Roland Berger/Rothschild global automotive supplier database 2009<br />

~3,0<br />

'12e<br />

ROCE [%]<br />

10,6<br />

'00<br />

7,6<br />

'01<br />

12,0<br />

11,6<br />

10,8<br />

10,3 10,6 10,6<br />

4,4<br />

~-3,0<br />

~5,0<br />

'02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09e '10e '11e '12e<br />

<strong>Konsolidierung</strong>Zuliefer<strong>in</strong>dustrie_FINAL.pptx<br />

15

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