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ZUKUNFT BAHNHOFSAREAL – NEUE ... - Citybahnhof Ulm

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VORWORT<br />

02 03<br />

SVEN HANTEL<br />

DEUTSCHE BAHN AG<br />

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt <strong>Ulm</strong>,<br />

liebe Kunden der Bahn,<br />

Bahnhöfe sind nicht nur Visitenkarten der Bahn sondern<br />

auch der Städte und Kommunen. Sie sind für viele Menschen<br />

der erste Eindruck ihrer Zugreise, aber auch der erste<br />

Eindruck, den sie von einer Stadt gewinnen. Dieser Eindruck<br />

sollte positiv sein und zum Wiederkommen animieren.<br />

<strong>Ulm</strong> ist ein Knotenpunkt im internationalen Schienenverkehr,<br />

dessen Bedeutung mit der Fertigstellung der ICE-<br />

Neubaustrecke Stuttgart – <strong>Ulm</strong> und damit der Einbindung in<br />

die europäische Magistrale Paris – Budapest noch deutlich<br />

zunehmen wird. Bereits heute steigen im <strong>Ulm</strong>er Hauptbahnhof<br />

über 40.000 Reisende ein, aus oder um.<br />

Hinsichtlich des Zugverkehrs und der Anzahl der Bahnsteige<br />

erfüllt der heutige Hauptbahnhof zwar seine Funktion,<br />

problematisch sind jedoch die verkehrlichen und<br />

städtebaulichen Verknüpfungen, die den Anforderungen<br />

und der Bedeutung des Bahnhofes nicht mehr gerecht<br />

werden. Auch wünscht man sich als Kunde und Bürger ein<br />

moderneres Angebot und Erscheinungsbild des Bahnhofes<br />

und seines Umfeldes.<br />

Mit dem Ideenwettbewerb wurde jetzt ein wichtiger<br />

Schritt in Richtung Realisierung getan. Die Ergebnisse<br />

können sich bei einem so komplexen Thema sehen<br />

lassen, wobei die Lösungsansätze gerade auch für den<br />

Bahnhof noch viel Spielraum für weitere Planungsüberlegungen<br />

lassen. Uns als Bahn ist es dabei wichtig, dass<br />

neben dem Ziel der Attraktivität, auch Aspekte wie die<br />

Erkennbarkeit des Bahnhofsgebäudes als markantes<br />

Tor zur Bahn und eine kundenfreundliche Ausgestaltung<br />

zum Tragen kommen. Nicht vergessen sollte man, dass<br />

bei allen Wünschen das Thema der Wirtschaftlichkeit<br />

und Finanzierbarkeit einen entscheidenden Einfluss auf<br />

die Umsetzung hat.<br />

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle die sehr gute<br />

Zusammenarbeit mit der Stadt <strong>Ulm</strong>, die wir auf Basis der<br />

Ergebnisse des Ideenwettbewerbs nun fortsetzen werden.<br />

In dem anstehenden Beteiligungsprozess der Öffentlichkeit<br />

zur weiteren Ausgestaltung des städtischen Gesamtprojektes<br />

sind wir als Bahn auf Ihre Meinung gespannt.<br />

Die Bahn und die Stadt <strong>Ulm</strong> beabsichtigen deshalb gemeinsam<br />

eine Neugestaltung des Hauptbahnhofes in funktionaler,<br />

architektonischer und städtebaulicher Hinsicht.<br />

Das Projekt Bahnhof ist dabei nur ein Baustein des städtebaulichen<br />

Gesamtprojektes zur Neustrukturierung des<br />

gesamten Bahnhofsumfeldes, aufgrund seiner Bedeutung<br />

aber der Namensgeber für „City-Bahnhof <strong>Ulm</strong>“.<br />

Sven Hantel<br />

Leiter Personenbahnhöfe Baden-Württemberg<br />

DB Station&Service AG<br />

SPD-Fraktion Grüne-Fraktion FDP-Fraktion<br />

Zu den Ergebnissen des Wettbewerbs<br />

<strong>Citybahnhof</strong> kam unsere Fraktion zu<br />

folgender Einschätzung:<br />

Die meisten Preisträger haben eine<br />

direkte gerade Verbindung zwischen der<br />

Schillerstraße und den künftigen Sedelhöfen<br />

vorgeschlagen. Dies ist aus unserer<br />

Sicht städtebaulich falsch. Wir plädieren<br />

statt dessen für eine direkte geradlinige<br />

Verbindung ohne Höhenunterschiede<br />

zwischen der Schillerstraße und der Bahnhofstraße,<br />

die aus unserer Sicht nur durch<br />

eine Verbindung auf der Ebene -1 zu<br />

realisieren ist. Eine Lösung, die am Ende<br />

wieder das jetzige „Raufrunter“ dieser<br />

Wegeverbindung zementiert, bringt keinen<br />

entscheidenden Vorteil gegenüber dem<br />

Ist-Zustand. Deshalb sind Arbeiten, die<br />

die Bahnsteige auf der Ebene +1 überqueren,<br />

nicht zielführend und auch nicht<br />

zu finanzieren.<br />

Vorgabe war die optimale Verbindung der<br />

verschiedenen Verkehrsträger. Vielen<br />

Wettbewerbsteilnehmern ist es leider<br />

nicht gelungen, durch klare Wegeführung<br />

die Orientierung im Gebäude zu erleichtern.<br />

Unübersichtliche Richtungsänderungen<br />

und Verengungen, wie sie in den<br />

meisten Arbeiten vorgeschlagen werden,<br />

sollten vermieden werden.<br />

Seiner Bedeutung nach sollte der neue<br />

Bahnhof einen angemessenen „Auftritt“<br />

haben und durch seine Dominanz die<br />

Orientierung erleichtern. Dazu gehören<br />

ein Bahnhofplatz und eine Bahnhofshalle<br />

mit klar erkennbaren Funktionen und<br />

Orientierungshilfen. Deshalb sollte eine<br />

große helle Bahnhofshalle über mehrere<br />

Etagen realisiert werden. Es muss klar<br />

sein, dass der neue Bahnhof zusätzlich<br />

auch Einkaufsfunktionen für den Tagesbedarf<br />

erfüllt. Wir wollen kein Einkaufszentrum<br />

mit Gleisanschluss.<br />

Die weitere städtebauliche Entwicklung<br />

am Busbahnhof und auf dem nördlichen<br />

Gelände muss sich an der für den neuen<br />

Bahnhof gefundenen Lösung orientieren.<br />

Unabhängig davon wollen wir die ehemaligen<br />

Pakethallen erhalten. Wir sehen<br />

dem Realisierungsverfahren mit Spannung<br />

entgegen und erwarten uns von der Beteiligung<br />

der Fachleute und Bürgerschaft<br />

wie schon im Projekt „Neue Mitte“ ein<br />

tragfähiges Ergebnis.<br />

Mit der Entscheidung im Ideenwettbewerb<br />

stehen nun drei Arbeiten fest, die<br />

der weiteren Diskussion zur Überplanung<br />

des Areals „<strong>Citybahnhof</strong> <strong>Ulm</strong>“ zugrunde<br />

gelegt werden sollen. Wir freuen uns ganz<br />

besonders, dass diese Arbeiten ein großes<br />

Spektrum an Möglichkeiten zur weiteren<br />

Diskussion bieten. In Anbetracht der<br />

Vorgeschichte können wir das durchaus als<br />

großen Erfolg werten: Bei der Gemeinderatsklausur<br />

2009 wurde unsere Anregung,<br />

das Wettbewerbsverfahren zweistufig zu<br />

machen, sehr skeptisch gesehen. Durch<br />

stetiges Nachhaken und nicht zuletzt<br />

durch das Organisieren einer Podiumsdiskussion,<br />

moderiert durch Prof. Lederer,<br />

erreichte die Grünen-Fraktion, dass doch<br />

zunächst ein städtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

ausgeschrieben wurde, bevor<br />

die Investoren herangelassen werden.<br />

Auch beim Ausschreibungstext mussten<br />

kleinere Änderungen vorgenommen<br />

werden, damit nicht ausschließlich unterirdische<br />

Lösungen geplant werden<br />

konnten. So wurde dann bei sieben von<br />

27 Entwürfen eine Überquerung vorgesehen.<br />

Allgemein zeigten die Arbeiten,<br />

dass sich die Planer oft sehr schwer mit<br />

der 210 Meter langen Unterführung unter<br />

den Gleisen taten. Nun haben wir also<br />

drei tolle Entwürfe, wobei der Vorschlag<br />

des Tübinger Büros Hähnig und Gemmecke<br />

mit seiner Gleisüberbauung ebenso eine<br />

Diskussionsgrundlage bietet wie die beiden<br />

anderen Vorschläge mit der Unterführung.<br />

Wir freuen uns nun auf eine angeregte<br />

Diskussion mit der Bürgerschaft.<br />

Ziel des Wettbewerbes war es, diejenigen<br />

Arbeiten mit einem Preis auszuzeichnen,<br />

welche die Grundlage für eine weitere<br />

Konkretisierung der Aufgabe werden<br />

können. Außerdem sollten Anerkennungen<br />

für besonders bemerkenswerte<br />

Teilleistungen vergeben werden. 27 Wettbewerbsarbeiten<br />

waren eingegangen<br />

und angenommen worden. Es wurden<br />

drei 2. Preise vergeben, danach noch ein<br />

4. und ein 5. Preis. Es gab außerdem<br />

drei Anerkennungen und einen Beitrag,<br />

der in der engeren Wahl blieb. Das Preisgericht<br />

empfahl dem Auslober, die<br />

Lösungen der einzelnen Bausteine durch<br />

nachfolgende Realisierungswettbewerbe<br />

weiter zu verfolgen. 27 angenommene<br />

Arbeiten zeigen, welch große Bedeutung<br />

die Stadt <strong>Ulm</strong> und die Deutsche Bahn<br />

diesem Projekt zumessen, drei 2. Preise<br />

sind ein Beweis für die hohe Qualität<br />

der eingereichten Arbeiten. Von einem<br />

Ideenwettbewerb bis zu einer möglichen<br />

Realisierung muss noch ein<br />

weiter Weg zurückgelegt werden. Sollten<br />

allerdings das Bahnprojekt Stuttgart 21<br />

und die Schnellbahnstrecke Wendlingen<br />

– <strong>Ulm</strong> nicht realisiert werden, dürfte<br />

die Deutsche Bahn wohl kaum noch ein<br />

größeres Interesse haben, den Eisenbahnknotenpunkt<br />

<strong>Ulm</strong> aufzuwerten. Dies<br />

wäre dann eine noch nicht vorstellbare<br />

Schwächung und Abwertung des Oberzentrums<br />

<strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> und der ganzen<br />

Region.

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