Human Life International - HLI-Schweiz
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Eindrücke vom Haus des Lebens „Domus vitae“<br />
in Düsseldorf (17.8.-21.8.2005) von Pfr. Dr. Roland Graf<br />
Im lezten <strong>HLI</strong>-Report haben wir<br />
schon über Ereignisse und Eindrücke<br />
am Weltjugendtag in Köln<br />
berichtet. Es betraf vor allem die<br />
Begegnungen mit Papst Benedikt<br />
XVI. Im Vorfeld fand in Düsseldorf<br />
eine mehrtägige Veranstaltung unter<br />
dem Titel „Domus vitae - Haus des<br />
Lebens“ statt. Mehrere Lebensschutzbewegungen<br />
hatten sich<br />
zusammengetan, um den Jugendlichen<br />
in der Pfarrei St. Suitbertus<br />
ein in jeder Hinsicht abwechslungsreiches<br />
Programm zu bieten.<br />
<strong>HLI</strong>-Deutschland unter der Leitung<br />
von Johannes Zander hatte u.a.<br />
Mons. Philip Reilly, Joseph und<br />
Marie Meaney (<strong>HLI</strong>-USA) sowie<br />
Dr. Aleandro Leal (<strong>HLI</strong>-Costa Rica)<br />
in Essen beherbergt und sie jeweils<br />
für die Veranstaltungen nach Düsseldorf<br />
gebracht. Marie Meany stellte<br />
ihre ausgezeichneten Sprachkenntnisse<br />
mehrfach als Übersetzerin<br />
zur Verfügung. Johannes Zander<br />
sei an dieser Stelle für seinen unermüdlichen<br />
Einsatz für uns alle herzlich<br />
gedankt.<br />
Da es nicht selten drei parallele<br />
Veranstaltungen gab, handelt es sich<br />
bei diesem Bericht zwangsläufig um<br />
eine Auswahl.<br />
Eucharistisch geprägt<br />
Kurz nach der Ankunft in Düsseldorf<br />
wurde ich von einer französischsprachigen<br />
Gruppe gebeten,<br />
die hl. Messe zu feiern, da sie wegen<br />
dem grossen Andrang in Köln es<br />
nicht schafften, wie geplant an einer<br />
hl. Messe teilzunehmen. Das sollte<br />
für die folgenden Tage bezeichnend<br />
sein. Neben den zahlreichen Messen,<br />
die Priester für ihre Jugendgruppen<br />
zelebrierten, wurden täglich<br />
drei offizielle Messen in der<br />
jeweils praktisch voll besetzten Kirche<br />
gefeiert. Wenn nicht gerade eine<br />
Katechese gehalten wurde, war das<br />
Allerheiligste ausgesetzt und zwar<br />
während der ganzen Nacht. Auch<br />
während des Tages suchten immer<br />
wieder Jugendliche die Stille im<br />
Gebet beim eucharistischen Herrn.<br />
Das Gebet für das Leben hatte<br />
absoluten Vortritt!<br />
Es war beeindruckend, welche<br />
enormes Programm Mons. Philip<br />
Reilly in diesen Tagen auf sich<br />
nahm. Für ihn gab es nicht nur Vortragstermine<br />
in Düsseldorf, sondern<br />
auch in Köln. Seinem Vortrag am<br />
Nachmittag vor der Gebetsvigil<br />
hörten die Jugendlichen äusserst<br />
aufmerksam zu. Joseph Meaney<br />
von <strong>HLI</strong>-USA übersetzte auf französisch.<br />
Am folgenden Tag kamen zur<br />
Gebetsvigil rund 270 Jugendliche.<br />
Nach der feierlichen hl. Messe mit<br />
einer eindrücklichen Predigt von<br />
Mons. Reilly zogen wir von der<br />
Polizei eskortiert mitten durch die<br />
Stadt Düsseldorf hin zu einer Praxis,<br />
in der abgetrieben wird. Die Motorradfahrer<br />
der Polizei verschafften<br />
uns absoluten Vortritt! Selbst wenn<br />
die Lichtsignale in unserer Richtung<br />
auf rot geschaltet waren, blockierten<br />
sie alles, selbst Trams und Taxis, um<br />
uns möglichst zügig durch die Stadt<br />
zu lotsen. Man kann darin eine Symbolik<br />
erkennen, die uns allen zu<br />
Denken geben muss: Das Gebet für<br />
das Leben muss absoluten Vortritt<br />
haben. Nehmen wir uns die Zeit<br />
dazu, auch wenn es manchmal<br />
schwierig ist. Mit welcher Ausdauer<br />
die Jugendlichen den ganzen Vormittag<br />
beteten und sangen, muss<br />
man erlebt haben. Wie Mons. Reilly<br />
schmunzelnd erklärte, sei das die<br />
zweitlängste Gebetsprozession seines<br />
Lebens gewesen und für<br />
Deutschland war es die grösste.<br />
Grosses Interesse an allem, was<br />
Pro-<strong>Life</strong> ist<br />
Auch wenn unsere Flyer am<br />
<strong>HLI</strong>-Stand nicht immer in der<br />
gewünschten Sprache erhältlich<br />
waren, so erkundigten sich die<br />
Jugendlichen oft, was drauf steht<br />
und nahmen die Flyer trotzdem mit.<br />
Selbstverständlich war die „Jugend<br />
für das Leben“ auch mit einem<br />
Stand vertreten und machte mit<br />
ihrem überdimensionierten Embryo<br />
auf sich aufmerksam.<br />
Ein grosser Gewinn war es, Dr.<br />
Alejandro Leal von <strong>HLI</strong>-Costa Rica<br />
kennen zu lernen. Er hat in Deutschland<br />
<strong>Human</strong>genetik studiert. Nach<br />
seiner Rückkehr nach Costa Rica<br />
war er massgeblich beteiligt, dass<br />
ein Verbot der In-vitro-Fertilisation<br />
durchgesetzt werden konnte. Als<br />
Familienvater hielt er einen ausge-<br />
8 <strong>HLI</strong>-REPORT • 4/2005