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Interview von Daniela Gysling mit Dr. med. Andreas ... - HLI-Schweiz

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Human Life International<br />

<strong>Schweiz</strong> Nr. 59 Juni 2007<br />

Foto: © Yves <strong>Gysling</strong>


Editorial<br />

Geschätzte Leserinnen und Leser<br />

Wie bereits im <strong>HLI</strong>-Report 58<br />

angekündigt behandeln wir in dieser<br />

Ausgabe das Schwerpunktthema<br />

Palliativ<strong>med</strong>izin.<br />

Bevor ich Ihnen das Hauptthema<br />

näher vorstelle, möchte ich eine<br />

Stelle aus dem hippokratischen Eid<br />

zitieren:<br />

„Ich werde niemandem, auch<br />

nicht auf seine Bitte hin, ein tödliches<br />

Gift verabreichen oder auch<br />

nur dazu raten“.<br />

Unter dem Titel Selbstbestimmung<br />

(in Wirklichkeit oft Fremdbestimmung!)<br />

wird den Ärzten zunehmend<br />

<strong>Dr</strong>uck auferlegt, doch ihren<br />

Patienten auch aus dem Leben zu<br />

helfen. Die Tendenz, den assistierten<br />

Suizid auch juristisch immer<br />

"nachsichtiger" zu behandeln, verstärkt<br />

diese Tendenz.<br />

Dabei ist es eine wesentliche und<br />

bedeutungsvolle Aufgabe des Arztes,<br />

den Patienten bei unheilbarer<br />

Krankheit und im letzten Abschnitt<br />

seines Lebens zu begleiten.<br />

Dieser Bereich der ärztlichen<br />

Tätigkeit nimmt <strong>mit</strong> der immer<br />

höheren Lebenserwartung des Menschen<br />

in der heutigen Gesellschaft<br />

und der da<strong>mit</strong> verbundenen Zunahme<br />

der nicht mehr heilbaren Erkrankungen,<br />

stark zu. Für diese ärztliche<br />

Aufgabe ist der Begriff „Palliativ -<br />

<strong>med</strong>izin“ geprägt worden. Das Wort<br />

„palliare“ stammt vom Lateinischen<br />

und bedeutet „<strong>mit</strong> einem Mantel<br />

bedecken“. Sinngemäss bedeutet<br />

dies, dass das Ziel der Therapie und<br />

Pflege ist, die Beschwerden des<br />

Patienten zu lindern und eine möglichst<br />

gute Lebensqualität so lange<br />

wie möglich zu erhalten. Palliativ<strong>med</strong>izin<br />

kommt dann zum Einsatz,<br />

wenn eine „curative Medizin“ (curare<br />

= heilen) nicht mehr möglich ist,<br />

das heisst die Krankheit nicht heilbar<br />

ist oder die allgemeine Schwächung<br />

durch das Alter den Gesundheitszustand<br />

zunehmend verschlechtert.<br />

Während wir noch akzeptieren<br />

können, dass wir an den Altersge-<br />

brechen sterben werden, machen<br />

uns die unheilbaren Krebserkrankungen<br />

und neurologischen Leiden<br />

(Lähmungen, Alzheimer) mehr zu<br />

schaffen. Diese Diagnosen bedeuten<br />

eine längere Leidenszeit und führen<br />

schlussendlich zum Tode. Keiner<br />

<strong>von</strong> uns kann dies bei Bekanntgabe<br />

der Diagnose einfach hinnehmen.<br />

Etwas in uns wehrt sich. Schritt<br />

für Schritt müssen wir lernen, uns<br />

auf den bevorstehenden Abschied<br />

vorzubereiten. Es ist eine grosse<br />

Herausforderung unserer Zeit, wo<br />

Tod und Leiden noch immer grösstenteils<br />

ein Tabuthema bedeuten,<br />

sich auf diesen schwierigen Weg<br />

einzulassen. Angst vor dem Unbekannten,<br />

Angst vor Schmerzen und<br />

Leiden, Angst die Angehörigen zu<br />

sehr zu belasten, Angst die Kontrolle<br />

zu verlieren, die Würde einzubüssen<br />

und nicht mehr selber bestimmen<br />

zu können, was <strong>mit</strong> einem<br />

geschieht, sind zentrale Themen, die<br />

der Palliativarzt <strong>mit</strong> dem Betroffenen<br />

und seinen Angehörigen ge -<br />

meinsam angeht. Der Arzt setzt alle<br />

ihm zur Verfügung stehenden Massnahmen<br />

und Hilfs<strong>mit</strong>tel ein und<br />

wird so zum spezifischen Begleiter<br />

im Verlaufe der Krankheit und beim<br />

Sterbeprozess. Im <strong>Interview</strong>bericht<br />

<strong>mit</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Andreas</strong> Weber, ab<br />

Seite 3 wird eindrücklich geschildert,<br />

wie diese Begleitung in der<br />

Praxis aussieht, worin die Massnahmen<br />

der Schmerzentlastung bestehen<br />

und welche Bedürfnisse des<br />

Kranken besonders wichtig sind.<br />

Welche Aufgaben können Angehörige<br />

in dieser Situation übernehmen?<br />

Was muss unbedingt geregelt sein,<br />

da<strong>mit</strong> das Abschiednehmen für beide<br />

Seiten einfacher wird. Gibt es<br />

einen konkreten Grund, sich überhaupt<br />

an eine Sterbehilfeorganisation<br />

wie Dignitas oder Exit zu wenden?<br />

„Man kann nicht einen Menschen<br />

ungehindert bis zur Schwelle<br />

eines Abgrunds führen, und wenn er<br />

dann tatsächlich springt, so tun, als<br />

wäre diese Entscheidung allein sei-<br />

ne Sache!“ Dieses Zitat stammt <strong>von</strong><br />

Abt <strong>Dr</strong>. Marian Eleganti, OSB, der<br />

rückblickend zum Entscheid des<br />

schweizerischen Bundesgerichtes<br />

„Recht auf begleiteten Suizid für<br />

Psychisch Kranke“ Stellung nimmt<br />

(vgl. <strong>HLI</strong>-Report 58).<br />

Was bedeutet es konkret, einen<br />

unheilbar erkrankten Angehörigen<br />

zuhause zu betreuen, zu pflegen?<br />

Welche Rolle spielt dabei der Glaube?<br />

Bemerkenswert äussert sich<br />

eine betroffene Angehörige zu diesen<br />

Fragen und nimmt auch gleich<br />

Stellung, weshalb sie niemals eine<br />

Sterbehilfeorganisation als Alternative<br />

auswählen würde.<br />

Internationale Projekte<br />

<strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong> plant, ein neues<br />

Projekt in Afrika zu unterstützen,<br />

genauer im westafrikanischen Land<br />

Kamerun. Unser Vorstands<strong>mit</strong>glied<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. Rudolf Ehmann war bereits<br />

vor Ort und erzählt in seinem Beitrag<br />

auf Seite 8 <strong>von</strong> den ersten<br />

Ergebnissen, dem Aufbau und der<br />

Organisation des „Mater Misericordiae“<br />

in Yaoundé-Kamerun.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. Urs Kayser<br />

Präsident <strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong><br />

2 <strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007


Palliativ<strong>med</strong>izin macht Dignitas und Exit<br />

überflüssig <strong>Interview</strong> <strong>von</strong> <strong>Daniela</strong> <strong>Gysling</strong> <strong>mit</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Andreas</strong> Weber<br />

Die Gesetzgebung in der <strong>Schweiz</strong> verbietet eine aktive<br />

Sterbehilfe. Die Frage ist berechtig, wie lange das<br />

noch so bleibt. In anderen Ländern sind die gesetzlichen<br />

Bestimmungen gelockert. Namentlich in Holland ist es<br />

erlaubt, sogar unheilbare erkrankte Kinder und Jugendliche<br />

"aus dem Leben zu befördern". Experten wie z.Bsp.<br />

Prof. <strong>Dr</strong>. Robert Spaemann, der bei der <strong>HLI</strong>-Jubiliäumstagung<br />

in Einsiedeln am 11. November 2006 Gastreferent<br />

war, u.a. zum Thema „Beihilfe zum Suizid“, weist<br />

klar darauf hin, dass es naiv wäre zu glauben, <strong>mit</strong> Gesetzesbestimmungen<br />

zu verhindern, dass aus dem Recht auf<br />

Suizid nicht plötzlich eine Pflicht zum Suizid werden<br />

könnte, wenn nicht die Gesellschaft, und da<strong>mit</strong> jeder einzelne<br />

<strong>von</strong> uns bereit ist, sich <strong>mit</strong> dem Leiden und dem<br />

Tod als eine natürliche Begebenheit zu befassen. Die<br />

Frage stellt sich, welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung,<br />

sich für das Thema zu sensibilisieren und wer<br />

unterstützt den Patienten auf dem Weg des in Würde-<br />

Sterben-Könnens?<br />

Lichtblick im Herbst des Lebens<br />

Im persönlichen Gespräch <strong>mit</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Andreas</strong><br />

Weber, Facharzt für Anästhesie FMH, Spezialgebiet Palliative<br />

Medizin, Wetzikon, konnten wir über folgende<br />

Schwerpunkte sprechen:<br />

dg: Leiden ist in unserer Gesellschaft, so macht es den<br />

Anschein, fast ein Tabuthema, dem man <strong>mit</strong> allen Mitteln<br />

aus dem Weg geht. Viele Menschen in unserer Zeit<br />

fürchten sich vor Leid, Schmerz und der Herausforderung,<br />

das Leid anzunehmen. Der Zeitgeist driftet in eine<br />

Richtung, dass alles planbar ist, sogar der eigene Tod,<br />

vor allem dann, wenn man keine Heilung mehr erwarten<br />

darf. Eine gute Möglichkeit, dieser Konfrontationsscheue<br />

treu zu bleiben, bieten Sterbehilfeorganisationen<br />

wie die Dignitas und Exit an, die zwischenzeitlich<br />

schon mehrmals durch Schlagzeilen in den Fokus des<br />

öffentlichen Interesses gerückt sind. Kannst du<br />

persönlich nachvollziehen, weshalb solche Organisationen<br />

überhaupt Erfolg <strong>mit</strong> ihren „Angeboten“ haben?<br />

AW: Entsprechend dem aus der Aufklärung hervorgehenden,<br />

geistigen Emanzipationsprozess wollen viele<br />

Leute nicht nur ihr Leben, sondern auch das Lebensende<br />

selbst bestimmen. Sie fürchten sich nicht nur vor dem<br />

Leiden, sondern auch <strong>von</strong> der zum Schluss des Lebens<br />

einkehrenden, vollständigen Abhängigkeit <strong>von</strong> anderen.<br />

Ich kann gut nachvollziehen, dass Menschen, die ihr<br />

ganzes Leben selbst bestimmt haben – oder mindestens<br />

das Gefühl hatten, selbst zu bestimmen – ihre Lebensauffassung<br />

auch bei schwerer, zum Tode führender<br />

Krankheit nicht mehr ändern.<br />

dg: Weshalb hast du dich gerade auf das Fachgebiet der<br />

Palliativ<strong>med</strong>izin eingelassen?<br />

AW: Den sukzessiven Verlust der Selbständigkeit<br />

kann man meist nicht vermeiden. Der anderen Motivation<br />

für den Freitod, nämlich der Angst vor Leid und<br />

Schmerz kann man hingegen <strong>mit</strong> den heutigen <strong>med</strong>izinischen<br />

Möglichkeiten gut begegnen. Das war auch meine<br />

persönliche Motivation. Ich habe während meiner ärztlichen<br />

Tätigkeit im Spital, auf der Intensivstation und in<br />

der Praxis zu oft erlebt, dass Menschen, die ein gutes<br />

Leben hatten, zum Schluss auf fürchterlich quälende Art<br />

sterben mussten. Und ich habe auch erlebt, z.B. bei meinem<br />

Vater, dass man durch vorausschauende Planung,<br />

gute Organisation des Betreuungsteams und moderne<br />

Medizintechnik nicht alles, aber viel Leiden verhindern<br />

kann.<br />

„Als Ärzte sollten wir lernen, die<br />

Möglichkeiten, den Nutzen, aber<br />

auch die Grenzen und Risiken<br />

<strong>med</strong>izinischer Interventionen verständlich<br />

aufzuzeigen.”<br />

dg: Welches sind die Prioritäten bei einem Palliativ-<br />

Therapiekonzept?<br />

AW: Entscheidend ist, die individuellen und sich<br />

ändernden Wertvorstellungen, die psychischen, physischen<br />

und spirituellen Bedürfnisse eines Patienten zu<br />

kennen. Wie wichtig ist einem Patienten die Lebensqualität<br />

versus „Lebensquantität“? Als Ärzte sollten wir lernen,<br />

die Möglichkeiten, den Nutzen, aber auch die Grenzen<br />

und Risiken <strong>med</strong>izinischer Interventionen<br />

verständlich aufzuzeigen. Die PatientInnen sollten befähigt<br />

werden, aufgrund dieser Angaben und ihrer Wertvorstellungen<br />

zu entscheiden, welche Interventionen sie<br />

wollen oder eben nicht mehr wollen. Bei jeder fort-<br />

<strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007 3


schreitenden Krebserkrankung kommt ein Punkt, wo<br />

z.B. eine Chemotherapie mehr schadet, als dass sie nützt.<br />

Die Beurteilung des Nutzens und Schadens ist jedoch<br />

eine ganz persönliche Angelegenheit. Wenn klar ist, was<br />

ein Patient will, geht es darum, die Betreuung, bei der<br />

meist Angehörige, vielleicht Nachbarn, Freunde, Freiwilligenorganisationen<br />

und verschiedene <strong>med</strong>izinische<br />

Fachleute beteiligt sind, gut zu organisieren. Jeder sollte<br />

vom anderen wissen, was er macht und feststellt. Und<br />

ganz wichtig ist, dass man mögliche, plötzlich auftretende<br />

Komplikationen antizipiert und entsprechende Massnahmen<br />

schriftlich fest gehalten werden. Sonst entstehen<br />

immer wieder „Feuerwehrübungen“ resp. die PatientInnen<br />

werden oft kurz vor dem Tod noch in ein Spital eingewiesen.<br />

dg: Für welche Art <strong>von</strong> Leiden eignet sich eine Palliativ-<br />

Betreuung?<br />

AW: Ein palliatives Betreuungskonzept ist bei allen<br />

unheilbaren und innert absehbarer Zeit zum Tode führenden<br />

Krankheiten sinnvoll. Dazu gehören viele Krebskrankheiten,<br />

Herzkreislauf- und Lungenkrankheiten<br />

sowie neurologische Krankheiten wie z.B. amyotrophe<br />

Lateralsklerose (ALS).<br />

Offenheit auch für spirituelle Bedürfnisse können entlasten<br />

dg: Wo siehst du persönlich die Vorteile für den Patienten,<br />

zuhause sterben zu können?<br />

Für die meisten Menschen bleibt der Tod ein Schritt<br />

ins Unbekannte. Sie wünschen sich, diesen Schritt wenigstens<br />

aus einer bekannten, vertrauten Umgebung zu tun.<br />

Zu Hause fühlen sie sich wohl. Auch den Angehörigen ist<br />

es oft ein Anliegen, selbst zu helfen, statt im Spital<br />

irgendwie hilflos daneben zu stehen. Der Kontakt zu<br />

Hause ist viel intensiver, als bei den Besuchen im Spital.<br />

Auch das Abschiednehmen ist inniger und ungestörter.<br />

dg: Wieweit sind die Angehörigen <strong>mit</strong>einbezogen, was<br />

darf ihnen zugemutet werden und wie werden sie konkret<br />

unterstützt?<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> Weber<br />

AW: Die Angehörigen müssen selbst entscheiden, wie<br />

stark sie sich engagieren können und wollen. Oft überfordern<br />

sie sich, wo<strong>mit</strong> dann weder ihnen, noch dem<br />

Patienten gedient ist. Auch hier muss man vorausschauend<br />

planen und bei langer Krankheit die Angehörigen zu<br />

Pausen, einem Spaziergang oder ein paar Tagen Ferien<br />

motivieren oder manchmal fast zwingen. Für diese Pausen<br />

muss man eine Stellvertretung organisieren. Freunden,<br />

Nachbarn und Bekannten, die auf Besuch kommen,<br />

muss man manchmal sagen, dass Besuche mehr belasten,<br />

als helfen. Man muss sie fragen, ob sie bereit wären,<br />

einen Nach<strong>mit</strong>tag oder eine Nacht den „Dienst“ zu übernehmen.<br />

Und man muss sie instruieren, bei der Abgabe<br />

<strong>von</strong> Medikamenten, bei der Verabreichung <strong>von</strong> Flüssigkeit<br />

und Essen und bei der Hilfe auf die Toilette zu gehen.<br />

Natürlich müssen sie jederzeit Hilfe rufen können. Idealerweise<br />

ist rund um die Uhr eine Pflegefachperson sowie<br />

ein über den Patienten informierter Arzt auf Pikett.<br />

dg: Hast Du das Gefühl, das Thema Palliativ-Medizin<br />

habe heute an Bedeutung gewonnen gegenüber vor<br />

20 Jahren?<br />

AW: Vor 20 – 30 Jahren hatte man das Gefühl, alle<br />

Krankheiten zu besiegen. Nun hat man gemerkt, dass der<br />

<strong>med</strong>izinische Fortschritt den Tod nicht verhindert und<br />

viele neue Krankheiten kreiert hat. Das Thema Lindern<br />

und der eigentliche Wert und Sinn des Lebens, statt nur<br />

die Länge des Lebens, gewinnen an Bedeutung. Dieses<br />

Umdenken spürt man nicht nur in der Bevölkerung, sondern<br />

auch in <strong>med</strong>izinischen Fachkreisen.<br />

„Man sollte das Vertrauen<br />

und die Gelassenheit finden,<br />

sich in die Hände <strong>von</strong> Familie<br />

und Freunden zu begeben,<br />

als Kapitän das Steuer<br />

loszulassen … . “<br />

4 <strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007


Loslassen<br />

dg: Viele Menschen haben Angst vor Schmerzen und<br />

Leiden und möchten eine möglichst schmerzfreie und<br />

kurze Sterbensphase, verständlicherweise. Auf welche<br />

Art und Weise kannst du den Kranken auf diesem Weg<br />

unterstützen?<br />

AW: Mit den heute verfügbaren Medikamenten, z.B.<br />

den Opiaten und anderen Schmerz<strong>mit</strong>teln kann man die<br />

meisten Schmerzen gut kontrollieren. In schwierigen<br />

Situationen und oft nur wenige Tage oder Wochen vor<br />

dem Tod sind manchmal auch Techniken nötig, die man<br />

in der Anästhesie verwendet. Dazu gehören programmierbare<br />

und vom Patienten oder den Angehörigen steuerbare<br />

Pumpen, die Morphin und andere Medikamente<br />

intravenös, unter die Haut oder direkt in den Rückenmarkskanal<br />

verabreichen. Solche Techniken können<br />

auch zu Hause angewendet werden.<br />

dg: In deiner täglichen Arbeit als Palliativarzt und<br />

Begleiter <strong>von</strong> unheilbar Kranken begegnest du Menschen<br />

und deren Angehörigen, die sich <strong>mit</strong> der Tatsache<br />

des Sterbens auseinandersetzen müssen. Welches sind<br />

deine persönlichen Argumente für „ein Sterben dürfen<br />

zuhause“ und gegen den planbaren Tod <strong>mit</strong> Hilfe <strong>von</strong><br />

Exit oder Dignitas?<br />

AW: Meine Erfahrung ist, dass das Festlegen eines<br />

Termins für den Freitod die Patienten extrem stresst. Einerseits<br />

möchten sie noch nicht gehen. Andererseits<br />

möchten sie den Zeitpunkt nicht verpassen, wo sie das<br />

Medikament noch selbst einnehmen können. Auch die<br />

Angehörigen fühlen sich bei der Konfrontation <strong>mit</strong> der<br />

„Guillotine“ meist äusserst unwohl und bevorzugen den<br />

natürlichen Sterbevorgang, der ihnen Zeit gibt, Abschied<br />

zu nehmen. Ich versuche den Patienten zu erklären, dass<br />

es die Angehörigen bei guter Unterstützung und guter<br />

Schmerzkontrolle nicht belastet, sondern bereichert,<br />

wenn sie den Sterbenden betreuen können. Man sollte<br />

das Vertrauen und die Gelassenheit finden, sich in die<br />

Hände <strong>von</strong> Familie und Freunden zu begeben, als Kapitän<br />

das Steuer loszulassen, sich irgendwo auf das Deck<br />

zu legen und sich überraschen zu lassen, wohin nun das<br />

Schiff treibt.<br />

dg: Wer hilft und unterstützt den Wunsch des Patienten,<br />

zuhause sterben zu können?<br />

Wieweit hilft in diesem Fall eine Patientenverfügung?<br />

Adressen <strong>von</strong> Palliativ<strong>med</strong>iziner/Innen?<br />

Eine Patientenverfügung ist hilfreich. Oft sind diese<br />

aber zu allgemein verfasst. Die persönlichen Wertvorstellungen<br />

und Handlungsanweisungen bei konkret eintreffenden<br />

Situationen bleiben unklar. Wichtig scheint<br />

mir deshalb, je nach Krankheit, mögliche Verlaufsszenarien<br />

<strong>mit</strong> einem Arzt zu besprechen und die gewünschten<br />

Massnahmen festzuhalten. In der <strong>Schweiz</strong> hat es fast in<br />

jedem Kanton eine Vereinigung <strong>von</strong> Fachleuten, die sich<br />

für Palliative Betreuung interessiert und engagiert. Die<br />

kantonalen und regionalen Vereinigungen sind unter der<br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Gesellschaft für Palliative Medizin,<br />

Pflege und Begleitung zusammengeschlossen. Über<br />

deren Homepage www.palliative.ch oder die Geschäftsstelle<br />

Tel. 044 240 16 21 können die einzelnen Sektionen<br />

gefunden werden.<br />

<strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007 5<br />

© Glenn Sandul – Fotolia.com


Selbsttötung als Ausdruck <strong>von</strong><br />

Menschenwürde?<br />

Das schweizerische Bundesgericht<br />

anerkennt das Recht auf<br />

begleiteten Suizid selbst für Psychisch<br />

Kranke. Eine Stellungnahme<br />

der Sektion Ostschweiz der<br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Gesellschaft für<br />

Palliative Medizin, Pflege und<br />

Begleitung. Von Abt <strong>Dr</strong>. Marian<br />

Eleganti OSB.<br />

Die Legitimierung der Selbsttötung<br />

als ultimative Lösung für Leidende<br />

rüttelt an der bisherigen Hilfeleistungsethik<br />

des Arztes, welche die<br />

Tötung auf Verlangen kategorisch<br />

ausschloss. Wir bedauern, dass der<br />

Entscheid der höchsten richterlichen<br />

Instanz unseres Landes ohne politische<br />

Meinungsbildung „über Nacht“<br />

für eine ganze Gesellschaft normativ<br />

sein soll. Das Palliativnetz Ostschweiz<br />

distanziert sich vom Entscheid<br />

des schweizerischen Bundesgerichtes<br />

(Recht auf begleiteten<br />

Suizid auch für Psychisch Kranke)<br />

und betrachtet die Suizidhilfe als<br />

humanitäre Niederlage beim Bemühen<br />

um ein menschenwürdiges Leiden<br />

und Sterben. Eine Verpflichtung,<br />

Menschen durch <strong>med</strong>izinische und<br />

„Ein Abgrund tut sich auf”<br />

psychiatrische Gutachten zum Suizid<br />

zu verhelfen, kann es auch für den<br />

Arzt nicht geben und bedeutet für viele<br />

<strong>von</strong> ihnen eine ungeheure Zumutung.<br />

Wer nicht will, dass <strong>mit</strong> einer<br />

gesellschaftlichen Etablierung der<br />

Suizidhilfe die Selbsttötung unter<br />

dem Deckmantel der Autonomie in<br />

absehbarer Zeit zur letzten An -<br />

standspflicht terminal oder psychisch<br />

erkrankter Menschen wird, muss für<br />

eine liebevolle und sensible Betreuung<br />

dieser Menschen eintreten ohne<br />

die Option der assistierten Selbsttötung.<br />

Die ver hängnis vollen Folgen<br />

des Entscheids der Bundesrichter sind<br />

absehbar und treten in Holland und<br />

Belgien <strong>mit</strong> ihrer vergleichsweise<br />

liberalen Rechtssprechung bereits zu<br />

Tage. Sie führen dem nüchternen<br />

Beobachter vor Augen, dass eine<br />

geregelte Tötung (Euthanasie) bzw.<br />

Selbsttötung <strong>von</strong> Menschen (Suizidhilfe)<br />

unter objektiven Tatbeständen<br />

und Entscheidungskriterien eine fatale<br />

Illusion ist. Diese Tatsache wird<br />

durch die schockierenden Fakten,<br />

welche hierzulande die jüngste<br />

Berichterstattung über die gewerbsmässige<br />

Suizidhilfe der Öffentlichkeit<br />

zur Kenntnis brachte, bestätigt.<br />

Soll Leid dadurch aus der Welt<br />

geschafft werden, indem sich der Leidende<br />

selbst beseitigt?<br />

Die dafür be schworene Autonomie<br />

der Suizidwilligen ist eine höchst<br />

zweifelhafte, denn kein Suizid -<br />

gefährdeter bildet seine Meinung in<br />

einem existentiellen und<br />

ge sell schaft li chen Va -<br />

kuum, unabhängig <strong>von</strong><br />

einer offenen oder subtilen<br />

Beeinflussung seiner Entscheidung<br />

durch das<br />

Umfeld. Unbeschadet der<br />

Ohnmacht <strong>von</strong> Angehörigen<br />

und anderer dritter<br />

Personen gegenüber einer<br />

solchen Tat, die wir hier<br />

nicht in Abrede stellen,<br />

gibt es bei dieser Form der<br />

Suizidhilfe - im Unterschied<br />

zu den herkömmlichen<br />

Suizidsituationen eine reale<br />

Mitverantwortung der Gesellschaft<br />

und des Umfelds für die terminale<br />

Entscheidung dieser Menschen. Bildlich<br />

gesprochen: Man kann nicht<br />

einen Menschen ungehindert bis zur<br />

Schwelle eines Abgrunds führen, und<br />

wenn er dann tatsächlich springt, so<br />

tun, als wäre diese Entscheidung<br />

allein seine Sache!<br />

Abt <strong>Dr</strong>. Marian Eleganti OSB.<br />

Ein solcher Selbstmord ist keine<br />

Verzweiflungstat wie andere, das<br />

Umfeld traumatisierende Suizidfälle,<br />

für die jede Hilfe zu spät kam. Die<br />

Berufung auf die „Autonomie“ des<br />

Suizidwilligens birgt jedenfalls die<br />

Gefahr der Selbstimmunisierung der<br />

Gesellschaft gegenüber jeder Form<br />

der Mitverantwortung für so folgenschwere<br />

Taten. Die Tatsache, dass<br />

sich 70 Prozent derer, die bei Dignitas<br />

eine Freitodbegleitung vorbereiten<br />

liessen, bei der Organisation nicht<br />

mehr melden, 30 Prozent sehr spät<br />

und <strong>von</strong> diesen wiederum nur wenige<br />

den Weg tatsächlich bis zu ihrem<br />

Ende gehen, zeigt, auf wie wackeligen<br />

Beinen ihr Entschluss zum Suizid<br />

steht. Obwohl die Legalisierung der<br />

Sterbehilfe (Euthanasie) in den<br />

Niederlanden <strong>mit</strong> restriktiven Regelungen<br />

verbunden ist, werden diese in<br />

erschreckend vielen Fällen (über<br />

1000 pro Jahr, welche vom Gesundheitsministerium<br />

selbst ausgewiesen<br />

werden) nicht eingehalten. Das ist der<br />

tragische Trend, sobald die Suizidhilfe<br />

„in die Zahl geht“ und zum<br />

„ordentlichen“ Weg wird. Ich erinnere<br />

auch daran, dass die Vorgeschichte<br />

der schockierenden Euthanasiefälle<br />

im letzten Jahrhundert um 1900 <strong>mit</strong><br />

der Frage nach dem „Recht auf Tod“<br />

begann, sich nach dem ersten Weltkrieg<br />

<strong>mit</strong> dem „Erlösungstod für<br />

Unheilbarkranke“ ( das „Mitleidsargument“)<br />

fortsetzte und schliesslich<br />

in bestürzender Weise (auch aufgrund<br />

einer schockierenden Kosten-/Nutzenrechnung)<br />

zum Einfallstor der<br />

Vernichtung so genannten „unwerten<br />

Lebens“ wurde.<br />

6 <strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007


(K)ein Akt der Nächstenliebe <strong>von</strong> <strong>Daniela</strong> <strong>Gysling</strong><br />

Manchmal geschehen in unserem Leben auf den<br />

ersten Blick sehr banale Dinge, wie zum Beispiel eine<br />

kurze Begegnung <strong>mit</strong> einer fremden Person. Man redet<br />

über irgendetwas, nicht selten aus Langeweile oder aus<br />

Verlegenheit, um die Stille zu überbrücken. Aus etwas<br />

anfänglich Banalem ergibt sich manchmal aber auch<br />

plötzlich etwas Bedeutendes, wie auf eine geführte<br />

Weise.<br />

So erging es mir kürzlich, vor<strong>mit</strong>tags um halb elf Uhr<br />

in einem überfüllten Tearoom. Ich setzte mich an den einzigen<br />

freien Platz. Vis-à-vis sass eine Frau, ihr Blick signalisierte<br />

mir, dass ich willkommen war. Wir begannen<br />

etwas zu plaudern und irgendwann waren wir bei einem<br />

ernsteren Thema angelangt. So erzählte mir meine Tischnachbarin<br />

über ihren Ehemann,<br />

den sie vor sieben Monaten verloren<br />

hatte. Er litt seit Jahren an<br />

Alzheimer, sie war stets für ihn<br />

da, umsorgte ihn, führte ihn<br />

durch den Alltag. Dabei verlor er<br />

<strong>mit</strong> jedem Tag ein Stück mehr<br />

<strong>von</strong> seiner Selbständigkeit,<br />

brauchte überall Hilfe, Beistand<br />

und Führung. Es schmerzte sie,<br />

das <strong>mit</strong> ansehen zu müssen, doch<br />

sie nahm sich seiner an, bis zu<br />

jenem Tag, wo sie einen<br />

Zusammenbruch hatte und ihren<br />

Mann auf Rat des Arztes in ein<br />

Heim geben musste. Es wäre sehr<br />

schlimm gewesen für sie, los zu<br />

lassen und ihren geliebten Gatten<br />

anderen Menschen an zu vertrauen.<br />

„Anfänglich ging ich denn<br />

auch stundenlang zu ihm ins<br />

Heim, half bei der Pflege. Bald<br />

musste ich erkennen, dass ich keinen grossen Einfluss<br />

mehr auf die Betreuung und Pflege nehmen konnte, im<br />

Heim galten andere Regeln, andere Betreuungsgrundsätze.<br />

Das tat mir sehr weh, doch meine eigenen Kräfte<br />

waren damals zu Ende und ich war zu erschöpft, um daran<br />

etwas zu ändern“. Dann erzählte sie weiter. Nach ein<br />

paar Wochen Heimaufenthalt spürte sie das innige<br />

Bedürfnis, ihren geliebten Mann wenigstens stundenweise<br />

wieder einmal nach Hause zu nehmen. Sie erhoffte<br />

sich, dass er sich an irgendetwas erinnern möge. Doch<br />

da war nichts, der Mann kannte weder sein Zuhause, noch<br />

seine eigene Frau. Traurig musste sie das akzeptieren.<br />

Nach zwei Monaten Heimaufenthalt wurde ihr Mann <strong>von</strong><br />

seinem Leiden erlöst. Für die Hinterbliebene war dies ein<br />

Zeichen der Gnade Gottes.<br />

Sieben Monate waren seitdem Tod ihres Ehemannes<br />

vergangen: „Heute weiss ich, dass ich alles für ihn getan<br />

habe, was möglich war und jetzt kann ich da<strong>mit</strong> beginnen,<br />

mein eigenes Leben wieder in die Hand zu nehmen.“<br />

Etwas schimmerte in ihren Augen als sie ergänzte: „Ich<br />

bin so dankbar, dass ich mich solange um ihn kümmern<br />

konnte, für ihn da sein durfte, auch wenn es mich fast um<br />

meine eigenen Kräfte gebracht hat. Es war richtig so.“<br />

Einem inneren Impuls folgend stellte ich ihr eine Frage:<br />

„Gab es nie Momente, wo sie dachten, Ihrem Mann<br />

das Leiden zu ersparen, so zu sagen zu verkürzen und<br />

sich einer Sterbehilfeorganisation wie Dignitas oder Exit<br />

anzuvertrauen?“<br />

Die Frau entgegnete mir:<br />

"Wissen Sie, auch wenn es manchmal fast nicht zum Aushalten<br />

war, spürte ich, dass es einen Unterschied gibt zwischen<br />

Mensch und Tier. Ein Tier das leidet, darf erlöst<br />

werden. Das sind wir ihm schuldig. Ein Mensch hingegen<br />

steht über dem Tier und wir sind dazu berufen, uns <strong>mit</strong><br />

unseren Mitmenschen auseinander<br />

zu setzen, und gerade dann,<br />

wenn es am aller schwersten ist.<br />

Mein persönlicher Glaube an<br />

Jesus Christus und die Gewissheit,<br />

dass ER auferstanden ist<br />

nach dem Tod hat mir geholfen,<br />

meinen Mann zu pflegen und für<br />

ihn da sein. Ich bin überzeugt,<br />

dass wir einem Menschen nie so<br />

viel schenken können, wie in diesen<br />

schweren Stunden. Wenn der<br />

geliebte Mensch dann <strong>von</strong> uns<br />

gegangen ist, können wir ihn viel<br />

besser loslassen, weil wir uns<br />

gewiss sind, vorher alles für ihn<br />

getan zu haben, was in unseren<br />

Kräften stand. Derjenige der <strong>von</strong><br />

uns geht, braucht uns bis zum<br />

Ende seines Weges, vertraut uns.<br />

Eine Beihilfe zum Selbstmord<br />

oder sogar aktive Sterbehilfe ist<br />

kein Akt der Nächstenliebe, sondern einer der Eigenliebe<br />

und das Vermächtnis dieses Aktes ist eine beidseitige<br />

nicht wieder gutmachbare Schuld.“<br />

Mein Gegenüber sprach mir direkt aus dem Herzen,<br />

ich fühlte mich berührt durch ihre Antwort und gleichzeitig<br />

bestätigt. Bevor sie aus dem Tearoom ging wandte sie<br />

sich nochmals um und sagte: „Das Nächste, was ich an<br />

die Hand nehmen werde, ist in meinem Dorf einen Verein<br />

zu gründen, der das Ziel einer Sterbebegleitung hat“, und<br />

dann nach einem tiefen Atemzug „da<strong>mit</strong> solche Organisationen<br />

wie Dignitas erst gar keine Chance mehr haben,<br />

Menschen in der schwersten Stunde ihres Lebens samt<br />

ihren Angehörigen für ihre Zwecke zu kaufen.“<br />

Ein Gefühl <strong>von</strong> Dankbarkeit machte sich in diesem<br />

Moment bei mir bemerkbar und ich spürte die allgegenwärtige<br />

Führung des Hl. Geistes. Er war es, der meinen<br />

Impuls zur bestimmten Frage ausgelöst hatte und so<strong>mit</strong><br />

meinem Bedürfnis, Menschen um mich herum für das<br />

heikle Thema der Alternativen zur Sterbehilfe zu sensibilisieren,<br />

eine neue Dimension verlieh.<br />

<strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007 7


Projekt „MATER MISERICORDIAE“ - Kamerun<br />

Bau eines Gesundheitszentrums <strong>mit</strong> Maternité in<br />

Yaoundé-Kamerun „Centre de Santé Dominicain St.<br />

Martin de Porres“<br />

Die Dominikanerinnen-Schwestern aus Granada /<br />

Spanien wirken seit einigen Jahren segensreich im<br />

Gesundheitswesen in Yaoundé-Kamerun.<br />

Grundstein des Spitals<br />

In einem Vorort im Quartier „De Myog Betsi de<br />

Yaoundé“, der 2-Millionen-Stadt Yaoundé erstellen sie<br />

dank grosszügiger privater Spenden und Sponsoren aus<br />

Spanien ein 150-Betten-Spital. Die Leitung dieses sehr<br />

anspruchsvollen Projekts liegt bei <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. Christina<br />

Antolin, die gleichzeitig Oberschwester der Niederlassung<br />

der Dominikanerinnen „Saint Martin de Porres“,<br />

eines Heiligen <strong>von</strong> Afrika, ist. Die<br />

gesamte <strong>med</strong>izinische Versorgung<br />

dieser armen Bevölkerung erfolgt<br />

zurzeit in einem kleinen, aber gut<br />

eingerichteten Bauprovisorium. Im<br />

künftigen Spital werden folgende<br />

Fachdisziplinen angeboten:<br />

Innere Medizin, allgemeine<br />

Chirurgie, Orthopädie, Pädiatrie,<br />

Augenheilkunde, Gynäkologie-<br />

Geburtshilfe. Ferner wird ein Informationszentrum<br />

über den Schutz<br />

des ungeborenen Lebens, über<br />

Abtreibung und deren Folgen (Post<br />

Abortion Syndrom PAS), und eine<br />

Mütter- und Säuglingsberatung in<br />

das Projekt integriert.<br />

Der Rohbau des Spitals ist fast<br />

fertig gestellt. Es soll Ende 2007 in<br />

Betrieb genommen werden. Dabei<br />

ist vorgesehen, dass der Bau der<br />

Gynäkologie-Geburtshilfe <strong>von</strong> der Stiftung „JA ZUM<br />

LEBEN INTERNATIONAL“ <strong>mit</strong> Sitz in der <strong>Schweiz</strong><br />

finanziert wird. Zur Einrichtung der Infrastruktur fehlen<br />

aber noch etliche Mittel, wozu <strong>HLI</strong> <strong>Schweiz</strong> grosszügig<br />

beitragen möchte. Vom Staat Kamerun und der Hauptstadt<br />

Yaoundé sind leider keine Subventionsbeiträge zu<br />

erwarten, obwohl das Projekt <strong>von</strong> der Regierung sehr<br />

begrüsst wird. Die fachliche Kompetenz,<br />

insbesondere <strong>von</strong> Frau <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>med</strong>. Christina Antolin, wird allgemein<br />

anerkannt. Sie hat einen sehr<br />

guten Ruf in Yaoundé. Frau <strong>Dr</strong>.<br />

Antolin unterrichtet auch an der<br />

Kath. Universität als Dozentin für<br />

Frauenheilkunde.<br />

Das Projekt „MATER MISERI-<br />

CORDIAE“ wird durch Seine<br />

Exzellenz Msgr. <strong>Dr</strong>. Stefan Stocker<br />

empfohlen, der einige Jahre auf der<br />

päpstlichen Nuntiatur in Yaoundé<br />

tätig war und die Schwesterngemeinschaft<br />

bestens kennt. Wir haben<br />

eine ausgezeichnete Referenz <strong>von</strong><br />

ihm erhalten. Wir wollen das Vorhaben<br />

der Dominikanerinnen nicht nur<br />

finanziell unterstützen. Es ist auch<br />

ein persönlicher Einsatz geplant,<br />

indem unser Vorstands<strong>mit</strong>glied, <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>med</strong>. Rudolf Ehmann, in absehbarer Zeit nach Yaoundé<br />

reisen wird, um dort als Gynäkologe und Geburtshelfer<br />

seinen Beitrag zu leisten.<br />

Wir danken Ihnen schon zum voraus für jede Spende<br />

<strong>mit</strong> dem Vermerk "Projekt Kamerun" auf PC-29765-6.<br />

"Leiterin des Projektes „MATER MISERICORDIAE“ <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. Christina Antolin"<br />

8 <strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007


News aus aller Welt<br />

USA: Oberstes Gericht erklärt Verbot<br />

der Teilgeburtsabtreibungen<br />

als verfassungsmässig<br />

Der oberste Gerichtshof der USA<br />

(Supreme Court) erklärte in seiner<br />

neuesten Entscheidung (Gonzales v.<br />

Carhart) ein Verbot der Teilgeburtsabtreibung<br />

als verfassungsmässig.<br />

Anlass des Gerichtsurteils war der<br />

Kampf gegen ein im Jahr 2003 <strong>von</strong><br />

Kongress und Senat beschlossenes<br />

Gesetz, welches die Teilgeburtsabtreibung<br />

(Partial birth abortion) verbieten<br />

wollte. Dieses Gesetz wurde<br />

<strong>von</strong> Appelationsgerichten aus drei<br />

Bundessstaaten beim höchsten<br />

Gericht angefochten. Die Hauptbegründung<br />

lautete: Es könnte u.U.<br />

einer <strong>med</strong>izinischen Notwendigkeit<br />

entsprechen, diese Art <strong>von</strong> grausamer<br />

Abtreibungstechnik anzuwenden.<br />

Diese Aussage wird aber <strong>von</strong><br />

zahlreichen <strong>med</strong>izinschen Experten<br />

bestritten.<br />

Im April hat der Gerichtshof <strong>mit</strong><br />

5:4 Stimmen entschieden, dass ein<br />

Verbot dieser besonders grausamen<br />

Abtreibungsmethode nicht verfassungswidrig<br />

ist. Zahlreiche Kommentatoren<br />

vermuten den Anfang<br />

vom Ende des amerikanischen<br />

Abtreibungsrechtes. Die Abtreibungsbefürworter<br />

jaulten regelrecht<br />

auf, ob dieser Entscheidung. Sie ist<br />

nicht zuletzt sicher auch "Frucht" der<br />

Ernennung <strong>von</strong> konservativen Richtern<br />

durch Georg W. Bush. Wie ideologisiert<br />

das Klima am obersten<br />

Gerichtshof der Vereinigten Staaten<br />

ist, kann beispielsweise am Zitat<br />

einer Richterin abgelesen werden.<br />

Sie schrieb in ihrer abweichenden<br />

Meinung, die Mehrheitsauffassung<br />

könne nicht anders verstanden werden,<br />

als ein allmähliches Verändern<br />

eines <strong>von</strong> diesem Gerichtshof wieder<br />

und wieder deklarierten und verstandenen<br />

Rechtes <strong>mit</strong> einer zentralen<br />

Bedeutung für das Leben der Frau.<br />

Ohne sich weiter zur generellen<br />

Bilanz <strong>von</strong> Bush's Politik zu äussern:<br />

Für das Lebensrecht weltweit könnte<br />

diese Entscheidung der Anfang einer<br />

Trendwende markieren.<br />

Europäische Interessensgruppen<br />

bei der Weltbank versuchen,<br />

Entwicklungsländer zur Bevölkerungskontrolle<br />

zu zwingen.<br />

Der Präsident <strong>von</strong> El Salvador<br />

wehrt sich.<br />

Der Präsident <strong>von</strong> El Salvador<br />

Elias Antonio Saca kritisiert internationale<br />

Abtreibungs- und Geburtenkontrollbehörden,<br />

die in seinem<br />

Land Propaganda betreiben. „Wir<br />

sind eine Armee <strong>von</strong> Verteidigern<br />

des christlichen Glaubens, wir sind<br />

eine Armee gegen die Abtreibung“,<br />

erklärte Saca als Reaktion auf die<br />

Legalisierung der Abtreibung in<br />

Mexiko Stadt. Im April wurde<br />

bekannt, dass europäische Interessensgruppen<br />

bei der Weltbank versuchen,<br />

Entwicklungsländer wie El<br />

Salvador dazu zu zwingen, Abtreibungen<br />

zu legalisieren; im Gegenzug<br />

dazu erhalten sie Kredite.<br />

In einem Brief vom 19. April<br />

forderten Bankdirektoren aus Belgien,<br />

der <strong>Schweiz</strong>, Frankreich,<br />

Deutschland und Norwegen die<br />

Weltbank auf, weiterhin eine Politik<br />

der Bevölkerungskontrolle fortzuführen.<br />

Der Präsident <strong>von</strong> El Salvador<br />

bleibt kämpferisch.<br />

„Diejenigen unter uns, die das<br />

Leben lieben, diejenigen unter uns,<br />

die an Gott glauben, diejenigen <strong>von</strong><br />

uns, die an das Leben glauben, können<br />

in keiner Weise für die Abtreibung<br />

sein“, und Saca bekräftigte:<br />

„Unsere Politiker sind gegen die<br />

Abtreibung.“ Er warnte jedoch<br />

davor, dass es in der Regierung <strong>von</strong><br />

El Salvador immer noch jene gebe,<br />

die „an diese Dinge glauben, an<br />

diese Art des gefährlichen Modernismus“.<br />

Er griff Aussagen <strong>von</strong><br />

Erzbischof Angelo Amato, dem<br />

Sekretär der vatikanischen Glaubenskongregation,<br />

auf und nannte<br />

die Abtreibung ein „Verbrechen“.<br />

Der Heilige Stuhl sei sogar noch<br />

weiter gegangen und habe Abtreibung<br />

„Terrorismus“ genannt, „weil<br />

die Tötung eines Babys im Mutterleib<br />

wahrer Terrorismus ist“.<br />

(kath.net/ LifeSiteNews.com)<br />

Chinas Ein-Kind-Politik:<br />

Das Pendel schlägt zurück<br />

Wenn alle Ausnahmen zu sam -<br />

mengezählt werden, sind in China<br />

lediglich noch 35,9 Prozent der Paare<br />

den Vorschriften der Ein-Kind-<br />

Politik unterstellt. Doch auch in diesem<br />

<strong>Dr</strong>ittel gibt es eine vermögende<br />

Schicht, welche einfach die horrend<br />

hohen Bussen für ein zweites Kind<br />

bezahlt. Dies führt zu zunehmenden<br />

sozialen Spannungen: Paare, welche<br />

dieses hohe Bussengeld nicht bezahlen<br />

können und selber ebenfalls gerne<br />

mehr Kinder hätten, empfinden<br />

das als ungerecht. Bei vielen Neureichen<br />

und reicheren Bauern gelten<br />

mehrere Kinder geradezu als Statussymbol.<br />

Sie scheren sich wenig um<br />

staatliche Vorschriften. Zudem<br />

kommt die Ein-Kind-Generation<br />

jetzt langsam und immer zahlreicher<br />

ins gebärfähige Alter. Falls Mann<br />

und Frau selber Einzelkind waren,<br />

dürfen sie ein zweites Kind bekommen.<br />

Experten befürchten nun einen<br />

Babyboom. Zhang Weiqing, der<br />

Direktor der nationalen Bevölkerungs-<br />

und Familienplanungskommission,<br />

zeigt sich zunehmend<br />

unzufrieden über diese Situation. Er<br />

will auf jeden Fall bis mindestens<br />

zum Jahre 2010 an der gegenwärtigen<br />

"Politik" festhalten. Diese<br />

schliesst bekanntlich Zwangsabtreibungen<br />

und Zwangssterilisationen<br />

<strong>mit</strong> ein. Zahlreiche Mädchen, welche<br />

nicht abgetrieben wurden, werden<br />

übrigens ausgesetzt und landen<br />

in staatlichen Kinderheimen. Die<br />

wenig ausgebildeten Fachkräfte<br />

müssen bis zu vierzig Kinder<br />

betreuen. Da bleibt keine Zeit mehr<br />

für eine eigentliche Förderung, sondern<br />

es geht nur noch um eine Art<br />

Batteriehaltung. Viele Kinder sterben.<br />

Die Verhältnisse sind ähnlich<br />

wie seinerzeit in den rumänischen<br />

Kinderheimen unter Ceaus¸escu.<br />

(Tagesanzeiger, 8.5.2007, Seite 9,<br />

CSI und www.dieneueepoche.com)<br />

Leuchten aus dem Bauch der Muttergottes<br />

<strong>von</strong> Guadalupe<br />

Nachdem die Abtreibung in<br />

Mexico-Stadt bis zur 12. Woche<br />

legalisiert worden war, bemerkten<br />

<strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007 9


Gläubige ein Leuchten im Bild<br />

der Jungfrau <strong>von</strong> Guadalupe, das<br />

die Form eines Embryos hatte.<br />

Mexico-Stadt (www.kath.net) Es<br />

war am 24. April, als in Mexico-<br />

Stadt die Abtreibung bis zur zwölften<br />

Schwangerschaftswoche legalisiert<br />

wurde. Am gleichen Tag beobachteten<br />

Gläubige ein ungewöhnliches<br />

Leuchten am berühmten Bild der<br />

Muttergottes <strong>von</strong> Guadalupe.<br />

<strong>Dr</strong>. Jean-Pierre Dickès, Präsident<br />

der „Catholic Association for Doctors,<br />

Nurses and Health Professionals“,<br />

einer katholischen Vereinigung<br />

für Ärzte, Krankenschwestern<br />

und <strong>med</strong>izinischen Fachkräften,<br />

berichtete in einer Stellungnahme<br />

<strong>von</strong> dem ungewöhnlichen Phänomen.<br />

„Am Ende der Messe, die für<br />

die abgetriebenen Kinder aufgeopfert<br />

wurde, fragte sich eine Helferin<br />

in der Basilika, was die Jungfrau<br />

Maria <strong>von</strong> Guadalupe <strong>von</strong> ihr verlangen<br />

würde“, erzählt P. Luis<br />

Matos, Superior der Gemeinschaft<br />

der Seligpreisungen. „Während viele<br />

Gläubige Fotos <strong>von</strong> der Tilma<br />

vom Berg Tepeyac machten, die in<br />

der Basilika ausgestellt und verehrt<br />

wird und zu deren Füßen die Gläubigen<br />

auf einem Laufband vorbeifahren,<br />

verblasste das Bild der<br />

Jungfrau und machte einem intensiven<br />

Licht Platz, das <strong>von</strong> ihrem<br />

Unterleib ausstrahlte und einen<br />

blendenden Lichtschein in Form<br />

eines Embryos bildete.“ Und er<br />

ergänzt: „Durch eine Zentrierung<br />

und eine beträchtliche Vergrößerung<br />

ist es möglich, die Position des<br />

Lichtes wahrzunehmen, das wirklich<br />

aus dem Unterleib der Heiligen<br />

Jungfrau kommt und keine Reflektion<br />

und kein Gegenstand ist.“<br />

Das Bild ist auf der Tilma aus<br />

Agave des Indios Juan Diego 1531<br />

entstanden. Heute ist es ein wesentliches<br />

Symbol für den Lebensschutz,<br />

weil Maria auf dem Bild<br />

schwanger ist. Ein Techniker habe<br />

herausgefunden, dass das entstandene<br />

Bild nicht aus einer Reflektion<br />

stammt, „sondern buchstäblich aus<br />

dem Inneren des Bildes der Jungfrau“,<br />

berichtet Matos. „Das entstandene<br />

Licht ist sehr weiß, rein<br />

und intensiv, anders als das gewöhnliche<br />

fotographische Licht, das<br />

durch Blitzlicht erzeugt wird.“ Dieses<br />

Licht sei „<strong>von</strong> einem Schein<br />

umgeben“ und scheine „innerhalb<br />

des Unterleibs der Jungfrau zu<br />

schweben“. „Der Lichtschein hat<br />

die Form und die Maße eines<br />

Embryos.“ (kath.net, 11. Mai 2007)<br />

„Dieses Baby bedeutet<br />

die Welt für mich.“<br />

News aus der <strong>Schweiz</strong><br />

Auswertung der Vernehmlassung<br />

zur Forschung am Menschen<br />

Gemäss dem Bericht zur Vernehmlassung<br />

über den Verfassungsartikel<br />

und das Bundesgesetz über<br />

die Forschung am Menschen sind<br />

161 Stellungnahmen eingegangen.<br />

<strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong> gehörte auch dazu.<br />

Beanstandet wurde <strong>von</strong> zahlreichen<br />

Organisationen vor allem die mögliche<br />

Forschung gegen den Willen<br />

nicht urteilsfähiger Menschen.<br />

Offenbar wird nun diese absolut<br />

unakzeptable Bestimmung aus dem<br />

Gesetz entfernt. Der Verfassungsartikel<br />

und das Gesetz werden nun in<br />

einer Kommission überarbeitet. Im<br />

Eigentlich wollte die unter dem<br />

Pseudonym "Miss D" bekannt ge -<br />

Sommer 2007 wird dem Bundesrat<br />

der Verfassungsentwurf übergeben,<br />

während der Gesetzesentwurf im<br />

Sommer 2008 im Parlament behandelt<br />

werden soll.<br />

(Quelle: www.bag.admin.ch siehe<br />

Themen/Forschung am Menschen)<br />

Skandalös: Die Fortpflanzungs<strong>med</strong>izin<br />

der <strong>Schweiz</strong> kontrolliert<br />

sich selber<br />

So war es ursprünglich sicher<br />

nicht gemeint. In der Botschaft zum<br />

Fortpflanzungs<strong>med</strong>izingesetz<br />

(FMedG) hiess es noch 1996, dass<br />

die Öffentlichkeit für den Bereich<br />

wor dene, 17-jährige irische Teenagerin<br />

ihr ungeborenes Kind abtreiben.<br />

Jetzt hat sie sich trotz gerichtlicher<br />

Erlaubnis anders entschieden:<br />

Sie behält ihr Kind.<br />

Gegenüber dem "Irish Independent"<br />

erklärte sie ihren Meinungsumschwung:<br />

„Ich spüre, dass es einfach<br />

ein normales menschliches<br />

Wesen ist“, sagte die junge Frau,<br />

deren Kind an einer Anenzephalie<br />

leidet, der schwersten Ausbildung<br />

eines Neuralrohrdefekts, wo die<br />

Schädeldecke des Babys nicht<br />

geschlossen ist.<br />

Eine Woche, nachdem sie die<br />

gerichtliche Erlaubnis bekam, nach<br />

Großbritannien zu gehen, um dort<br />

eine Abtreibung vornehmen zu lassen,<br />

teilte „Miss D“ <strong>mit</strong>, sie wolle<br />

das Kind zur Welt bringen und es<br />

dann nachhause bringen, um es zu<br />

begraben.<br />

Das schwer kranke Baby werde<br />

sie immer als ihr erstes Kind sehen,<br />

betonte sie. Sie habe auch schon<br />

einen Namen für das Baby ausgewählt.<br />

„Miss D“: „Ich denke, die<br />

meisten Leute glauben, dass ich sehr<br />

dumm sein muss und das Baby nicht<br />

viel wert ist. Aber dieses Baby<br />

bedeutet die Welt für mich.“<br />

(www.kath.net/LifeSiteNews.com)<br />

der Fortpflanzungs<strong>med</strong>izin ein<br />

„legitimes Informationsbedürfnis“<br />

habe. Daher würden die Bewilligungsbehörden<br />

die Daten der IVF-<br />

Kliniken und Praxen dem Bundesamt<br />

für Statistik zur Auswertung<br />

und Veröffentlichung über<strong>mit</strong>teln.<br />

Ausserdem hätten sie darüber zu<br />

wachen, dass die Voraussetzungen<br />

für die Bewilligungserteilung erfüllt<br />

bleiben und allfällige Auflagen eingehalten<br />

werden. Die Bewilligungsbehörde<br />

nehme als Massnahme zur<br />

nachhaltigen Verhinderung <strong>von</strong><br />

Missbräuchen unangemeldete<br />

Inspektionen vor (FMedG Art. 12<br />

Abs. 2).<br />

Wie sich bei den erstmals veröffentlichten<br />

unvollständigen Daten<br />

des Bundesamtes für Statistik herausstellte,<br />

erfolgt die Datenerfas-<br />

10 <strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007


sung über die <strong>Schweiz</strong>erische<br />

Gesellschaft für Reproduktions<strong>med</strong>izin<br />

(SGRM). Diese hat dazu die<br />

sog. FIVNAT-Kommission eingesetzt,<br />

die abgesehen vom Statistiker<br />

samt und sonders aus in der <strong>Schweiz</strong><br />

tätigen Reproduktions<strong>med</strong>izinern<br />

besteht, die selber kontrolliert werden<br />

müssten. Pikant ist die Tatsache,<br />

dass diese FIVNAT-Kommission<br />

auch die Organisation und Durchführung<br />

der vom Fortpflanzungs<strong>med</strong>izingesetz<br />

vorgesehenen Inspektionen<br />

anbietet. Im Berichtsjahr 2005,<br />

so heisst es im letzten Statistikbericht<br />

der FIVNAT, sei diese Dienstleistung<br />

<strong>von</strong> einem Kanton in<br />

Anspruch genommen worden. „Die<br />

Inspektion war erfolgreich und wir<br />

danken dem Experten <strong>Dr</strong>. H.J. Welti<br />

für seine kompetente Arbeit.“ Der<br />

Experte arbeitet in der Abteilung für<br />

Geburtshilfe und Gynäkologie des<br />

CHUV in Lausanne. Dieses „Kontrollsystem“<br />

der FIVNAT kann<br />

sicher nicht als unabhängig betrachtet<br />

werden. Ob die Inspektion tatsächlich<br />

unangemeldet stattfand, ist<br />

unter den gegebenen Umständen<br />

fraglich. Seit 2001 gab es im Parlament<br />

fünf Interpellationen und zwei<br />

Anfragen zum Themenbereich<br />

Embryo und Statistik des FMedG.<br />

DOK-Film SFDRS: "Ein Kind um<br />

jeden Preis?"<br />

In diesem rund 50-minütigen<br />

Film, ausgestrahlt am 10. Mai 2007<br />

des <strong>Schweiz</strong>er Fernsehens in der<br />

Reihe DOK, wird die Geschichte<br />

<strong>von</strong> zwei Paaren erzählt, welche<br />

über einen längeren Zeitraum <strong>von</strong><br />

der Filmemacherin Annina Fuhrer<br />

begleitet wurden. Wohl nicht ganz<br />

zufällig waren die Schauplätze das<br />

Kantonsspital Baden und die Praxis<br />

<strong>von</strong> <strong>Dr</strong>. Fehr, also jene Zentren, welche<br />

das aggressivste Marketing<br />

für Fortpflanzungs<strong>med</strong>izin in der<br />

<strong>Schweiz</strong> betreiben. Die Leiden der<br />

Paare, welche gerne Kinder wollen,<br />

aber keine bekommen, werden<br />

durchwegs sehr sensibel und<br />

authentisch dargestellt. Über Risiken<br />

der hormonellen Stimulation<br />

klärt kaum jemand auf. Eine Ex -<br />

pertin des Vereins Kinderwunsch<br />

kommt zu Wort unter anderem <strong>mit</strong><br />

dem Standardsatz, dass Kinderlosigkeit<br />

endlich als Krankheit zu anerkennen<br />

sei und folglich auch <strong>von</strong><br />

den Krankenkassen bezahlt werden<br />

müsse. Beide im Film dargestellten<br />

Paare bekommen schliesslich kein<br />

Kind und finden sich <strong>mit</strong> dieser<br />

Situation ab. Eine Frau gibt erst<br />

nach sechs Versuchen auf. Ethische<br />

Fragen werden kaum beleuchtet.<br />

Nur einmal meint ein Vater: Wenn<br />

bis zum 3. Monat abgetrieben würde,<br />

sei doch die In-vitro-Fertilisation<br />

kein Problem. Darüber müsse<br />

wohl nicht mehr weiter gesprochen<br />

werden …<br />

Der Film gibt das Leiden der<br />

Paare an der Kinderlosigkeit gut<br />

wieder. Die ethischen und <strong>med</strong>izinischen<br />

Fragen behandelt die Filmemacherin<br />

eher am Rand. Der Film<br />

lässt sich online anschauen unter:<br />

http://www.sf.tv/sf1/dok/index.p<br />

hp?docid=20070510_2000_SF1<br />

Klicken Sie am Seitenende auf<br />

das Wort "Video", dann öffnet sich<br />

der Film im Real-Player.<br />

Liechtensteinischer Landtag lehnt<br />

Fristenlösung ab<br />

Die Liechtensteinische "Freie<br />

Liste" reichte am 14. März 2007<br />

eine Motion »Zur Revision der<br />

Strafbestimmungen bei einem<br />

Schwangerschaftsabbruch« ein. In<br />

einer Diskussion im Landtag am 25.<br />

April 2007 erhielt der Vorstoss, welcher<br />

in seiner Konsequenz zur Einführung<br />

einer Fristenlösung geführt<br />

hätte, lediglich acht Stimmen im 25köpfigen<br />

Liechtensteinischen Parlament.<br />

Die politische Diskussion<br />

zum Thema ist in Liechtenstein<br />

da<strong>mit</strong> in einem Patt. Die liechtensteinischen<br />

Stimmberechtigten<br />

lehnten die Initiative «Für das<br />

Leben» im November 2005 <strong>mit</strong><br />

80.9% ab. Der betreffende Art. 14<br />

lautet: „Die oberste Aufgabe des<br />

Staates ist der Schutz des menschlichen<br />

Lebens <strong>von</strong> der Empfängnis<br />

an bis zum natürlichen Tod sowie<br />

die Förderung der gesamten Volkswohlfahrt.<br />

In diesem Sinne sorgt der<br />

Staat für die Schaffung und Wahrung<br />

des Rechtes und für den Schutz<br />

sowohl der Menschenwürde als<br />

auch der religiösen, sittlichen und<br />

wirtschaftlichen Interessen des Volkes.“<br />

Stattdessen wurde einem vom<br />

Parlament ausgearbeiteten "Gegenvorschlag"<br />

<strong>mit</strong> 79,4 % zugestimmt.<br />

Dieser Verfassungstext des Art. 27<br />

lautet: „1) Die Würde des Menschen<br />

ist zu achten und zu schützen. 2) Niemand<br />

darf unmenschlicher oder<br />

erniedrigender Behandlung oder<br />

Strafe unterworfen werden.“ Die<br />

zweite Variante würde auch eine Fristenlösung<br />

zulassen, die erste hingegen<br />

nicht. Das Fürstenhaus empfahl<br />

im Vorfeld der Abstimmung, beiden<br />

Varianten zuzustimmen. Seit September<br />

2002 wirkt im Liechten -<br />

steinischen eine Arbeitsgruppe<br />

»Schwan gerschaftskonflikte« ganz<br />

gezielt auf eine Fristenlösung hin.<br />

Es wurden bereits mehrmals Exponentinnen<br />

aus der <strong>Schweiz</strong> zu Veranstaltungen<br />

eingeladen, u.a. Barbara<br />

Häring-Binder, Brigitte Hau ser-<br />

Suess etc. Die »Freie Liste« ist sozusagen<br />

der politische Arm dieser<br />

Arbeitsgruppe. Das Fürstenhaus signalisierte<br />

durch die Gründung der<br />

»Sophie <strong>von</strong> Liechtenstein Stiftung<br />

für Frau und Kind«, wie ernst es ihm<br />

ist, die Mütter im Schwangerschaftskonflikt<br />

nicht allein zu lassen.<br />

Diese Stiftung führt unter an -<br />

derem auch eine Beratungsstelle<br />

(www.schwanger.li). Leider hat sich<br />

Letztere aber durch verschiedene<br />

Äusserungen bereits etwas „in die<br />

Nesseln“ gesetzt. U.a. wurde <strong>von</strong><br />

Exponenten der Beratungsstelle der<br />

Ausdruck „ergebnisoffene Beratung“<br />

verwendet, was vom Wortgebrauch<br />

her auch so verstanden werden<br />

kann, als ob über das<br />

Lebensrecht des Kindes vor der<br />

Geburt „ergebnisoffen“ beraten und<br />

entschieden werden könnte.<br />

Lapidar stellt die Vorkämpferin<br />

der Fristenlösung in der <strong>Schweiz</strong>,<br />

Anne-Marie Rey, auf ihrer Homepage<br />

fest: „Für eine Fristenregelung<br />

in dieser katholischen Hochburg<br />

scheint die Zeit noch nicht reif.“<br />

Wir wünschen unseren liechtensteinischen<br />

Nachbarn <strong>von</strong> Herzen, dass<br />

diese Zeit nie kommt und sie eine<br />

der (leider!) wenigen abtreibungsfreien<br />

Zonen in Europa bleiben<br />

können.<br />

<strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007 11


<strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong><br />

Post Abortion Syndrom in der Coopzeitung<br />

<strong>von</strong> Christoph Keel<br />

Die auflagenstärkste Zeitung der <strong>Schweiz</strong>, die Coopzeitung,<br />

berichtete kürzlich über eine tragische Geschichte.<br />

Bekanntlich gibt es in diesem Organ eine Rubrik "Besser<br />

Leben - Hilfe und Beratung". Dort beantwortet die<br />

Psychologin Margarethe Letzel jede Woche anonymisierte<br />

Lebensprobleme <strong>von</strong> Leserinnen und Lesern.<br />

In der Ausgabe vom 16. April 2007 wird eine sehr tragische<br />

Geschichte beschrieben: „Es brauchte viele<br />

Behandlungen, bis ich endlich schwanger wurde. Nun bin<br />

ich im 7. Monat und wir sind überglücklich darüber.<br />

Eigentlich könnte alles wunderschön sein. Nun aber<br />

erzählte mir mein Mann, dass er vor vielen Jahren einmal<br />

eine Freundin, die schwanger <strong>von</strong> ihm war, zu einer<br />

Abtreibung gedrängt hatte. Zwar sah er damals wirklich<br />

keine andere Lösung - dennoch hatte ihn der Gedanke<br />

belastet, ob nun unsere Schwierigkeiten vor meiner<br />

Schwangerschaft die Strafe dafür gewesen seien. Zuerst<br />

verwarf ich einen solchen Gedanken. Jetzt aber macht es<br />

mir Angst, was das für unser Baby heissen könnte.“<br />

Die Psychologin geht zunächst darauf ein, dass es ein<br />

urmenschliches Bedürfnis sei, „Zusammenhänge zu konstruieren“<br />

um Situationen überhaupt verstehen zu können.<br />

Dann erfolgt eine verständnisvolle Bemerkung, wie es im<br />

Leben Situationen gibt, bei denen man im Nachhinein gerne<br />

anders gehandelt hätte, wenn man anders hätte handeln<br />

können. Als Höhepunkt der beratenden Zeilen kommt<br />

dann wirklich eine typische Psychologenfrage: „Können<br />

Sie und Ihr Mann versuchen, sich zu zugestehen, dass es<br />

ihm damals nicht anders möglich gewesen ist?“<br />

Bei allem Respekt vor der Psychologin, die manchmal<br />

durchaus brauchbare Ratschläge erteilt: Hier hat sie lediglich<br />

ein billiges „Pflästerli“ abgegeben, welches bestimmt<br />

wenig zur Hilfe und Heilung der eigentlichen Ursache beiträgt.<br />

Sie bietet ihm dabei eine „vorauseilende Entschuldigung“<br />

an, welche vielleicht gar nicht <strong>mit</strong> seiner Realität<br />

übereinstimmt. Es ist typisch, dass bei wichtigen Lebens-<br />

ereignissen wie Geburt und Schwangerschaft alte<br />

„Geschichten“, unerledigte Lebenskonflikte etc. hochkommen.<br />

Das könnte eine einmalige Chance sein, auch die<br />

eigene Schuld als Schuld zu erkennen und zu bekennen.<br />

Nur so ist letztlich eine Versöhnung <strong>mit</strong> der Vergangenheit<br />

möglich. „Wenn Du einem Menschen die Möglichkeit,<br />

schuldig zu werden absprichst, nimmst Du ihm auch seine<br />

Menschenwürde.“ Etwa so soll einmal der bekannte<br />

Psychologe Viktor E. Frankl gesprochen haben. Das Beispiel<br />

zeigt auch typisch, wie eben nicht nur Frauen, sondern<br />

auch Männer langfristig an den Folgen einer Abtreibung<br />

leiden, ja sie diese Folgen irgendwann, früher oder<br />

später, immer einholen.<br />

Unmissverständlich erkennt und beschreibt auch<br />

Johannes Paul II die Situation des Vaters in seiner Enzyklika<br />

Evangelium Vitae Nr. 59. „Den Tod des noch ungeborenen<br />

Kindes beschließen außer der Mutter häufig<br />

andere Personen. Schuldig sein kann vor allem der Vater<br />

des Kindes, nicht nur, wenn er die Frau ausdrücklich zur<br />

Abtreibung drängt, sondern auch, wenn er ihre Entscheidung<br />

dadurch indirekt begünstigt, daß er sie <strong>mit</strong> den Problemen<br />

der Schwangerschaft allein läßt.“ Weiter bei Nr.<br />

55: „Auf diese Weise wird die Familie tödlich verletzt und<br />

in ihrem Wesen als Liebesgemeinschaft und in ihrer Berufung,<br />

»Heiligtum des Lebens« zu sein, entwürdigt. (…)<br />

Nicht selten ist die Frau einem so starken <strong>Dr</strong>uck ausgesetzt,<br />

daß sie sich psychologisch gezwungen fühlt, in die<br />

Abtreibung einzuwilligen. Ohne Zweifel lastet in diesem<br />

Fall die sittliche Verantwortung besonders auf denen, die<br />

sie direkt oder indirekt gezwungen haben, eine Abtreibung<br />

vorzunehmen."<br />

Nie genug wiederholen lässt sich das barmherzige Wort<br />

<strong>von</strong> Johannes Paul II in derselben Enzyklika: „Einen<br />

besonderen Gedanken möchte ich euch, den Frauen, vorbehalten,<br />

die sich für eine Abtreibung entschieden haben.<br />

Die Kirche weiß, wie viele Bedingtheiten auf eure Entscheidung<br />

Einfluß genommen haben können, und sie<br />

bezweifelt nicht, daß es sich in vielen Fällen um eine leidvolle,<br />

vielleicht dramatische Entscheidung gehandelt hat.<br />

Die Wunde in eurem Herzen ist wahrscheinlich noch nicht<br />

vernarbt. Was geschehen ist, war und bleibt in der Tat<br />

zutiefst unrecht. Laßt euch jedoch nicht <strong>von</strong> Mutlosigkeit<br />

ergreifen und gebt die Hoffnung nicht auf. Sucht vielmehr<br />

das Geschehene zu verstehen und interpretiert es in seiner<br />

Wahrheit. Falls ihr es noch nicht getan habt, öffnet euch<br />

voll Demut und Vertrauen der Reue: der Vater allen Erbarmens<br />

wartet auf euch, um euch im Sakrament der Versöhnung<br />

seine Vergebung und seinen Frieden anzubieten.<br />

Eben diesem Vater und seiner Barmherzigkeit dürft ihr<br />

hoffnungsvoll euer Kind anvertrauen. Mit Hilfe des Rates<br />

und der Nähe befreundeter und zuständiger Menschen<br />

werdet ihr <strong>mit</strong> eurem erlittenen Zeugnis unter den beredtesten<br />

Verfechterinnen des Rechtes aller auf Leben sein können.<br />

Durch euren Einsatz für das Leben, der eventuell <strong>von</strong><br />

der Geburt neuer Geschöpfe gekrönt und <strong>mit</strong> der Aufnahme<br />

und Aufmerksamkeit gegenüber dem ausgeübt wird,<br />

der der Nähe am meisten bedarf, werdet ihr eine neue<br />

Betrachtungsweise des menschlichen Lebens schaffen.“<br />

(Quelle: Coopzeitung Nr. 16, 17.04.2007, Seite 75)<br />

12 <strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007


<strong>HLI</strong>-Intern<br />

Stabsübergabe im Sekretariat<br />

Herr Peter Galliker verlässt die<br />

<strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong> als Sekretär. Nach 4jähriger<br />

Tätigkeit verabschiedet er<br />

sich <strong>mit</strong> einem lachenden und einem<br />

weinenden Auge. Hinter den Kulissen<br />

hat er als stets präsente und ruhi-<br />

ge Person die zahlreiche Aktivitäten<br />

organisiert und den reibungslosen<br />

Ablauf der Administration und aller<br />

Versande garantiert. Ein solches Amt<br />

ist kaum ohne zusätzliches ehrenamtliches<br />

Engagement und ohne<br />

innere Überzeugung zu schaffen.<br />

Sein inneres Mittragen war bei allen<br />

Arbeiten zu spüren. Herr Galliker<br />

vertrat die <strong>HLI</strong> nicht selten an internationalen<br />

Treffen und war ebenso<br />

als Projektmanager aktiv. Er hat<br />

Abläufe im Sekretariat professionalisiert.<br />

Zusammen <strong>mit</strong> seiner Familie<br />

verlässt er die <strong>Schweiz</strong>, um sich ab<br />

Sommer der Betreuung <strong>von</strong> Pilgern<br />

in einem Pilgerhotel und der Organisation<br />

<strong>von</strong> spirituellen Aktivitäten<br />

(Pro Life-Aktionen <strong>mit</strong> eingeschlossen)<br />

an einem Wallfahrtsort im österreichischen<br />

Burgenland zu widmen.<br />

Er wird so gut als möglich <strong>mit</strong> <strong>HLI</strong><br />

verbunden bleiben und hat sich<br />

bereit erklärt, weiterhin das Ungarnprojekt<br />

(Haus für Mutter und Kind)<br />

zu begleiten. Der Vorstand dankt<br />

Herr Galliker für seinen hervorragenden<br />

Einsatz und verabschiedet<br />

sich <strong>mit</strong> einem herzlichen Vergelt's<br />

Gott <strong>von</strong> ihm und wünscht ihm für<br />

seine zukünftige Tätigkeit ein erfolgreiches<br />

Gelingen.<br />

Als neuer Sekretär wurde Christoph<br />

Keel gewählt. Er arbeitete<br />

bereits seit dem Jahr 2003 als Vorstands<strong>mit</strong>glied<br />

bei <strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong> <strong>mit</strong>.<br />

Peter Galliker (li) überreicht dem neuen Sekretär Christoph Keel die Büroschlüssel<br />

Aus Gründen der Gewaltenteilung<br />

ist er nach seiner Wahl zum Sekretär<br />

auf eigenen Wunsch aus diesem Gremium<br />

zurückgetreten. Er ist den<br />

regelmässigen Lesern des <strong>HLI</strong>-<br />

Reports als Autor <strong>von</strong> einigen Artikeln<br />

zu Themen der menschlichen<br />

Würde am Lebensbeginn und<br />

Lebensende bekannt. Speziell interessieren<br />

ihn ethische Fragen im<br />

Gesundheitswesen und politische<br />

Fragen rund ums Lebensrecht. Nach<br />

über zehnjähriger Tätigkeit im Pflegeberuf<br />

in verschiedenen Funktionen<br />

<strong>mit</strong> diversen Zusatzausbildungen<br />

und einer über 6-jährigen Arbeit<br />

bei einer anderen <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Lebensrechtsorganisation liegen ihm<br />

die Themen <strong>von</strong> <strong>HLI</strong> sehr am Herzen.<br />

Wir sind überzeugt, in ihm einen<br />

kompetenten und motivierten Nachfolger<br />

<strong>von</strong> Herrn Galliker gefunden<br />

zu haben. Herr Keel freut sich auf<br />

jeden Kontakt <strong>mit</strong> Sympathisanten<br />

und Mitgliedern <strong>von</strong> <strong>HLI</strong>. Eines sei-<br />

ner Lieblingszitate lautet: "In den<br />

Abgründen des Unrechts findest Du<br />

die grösste Sorgfalt für den Schein<br />

des Rechts." (H. Pestalozzi). Leider<br />

trifft das auch auf die gegenwärtige<br />

schweizerische Politik in zahlreichen<br />

Bereichen zu, welche die Menschenwürde<br />

betreffen, was die<br />

Arbeit <strong>von</strong> <strong>HLI</strong> umso nötiger macht.<br />

Herr Keel ist 46-jährig, freut sich an<br />

Streifzügen durch die Natur <strong>mit</strong> den<br />

verschiedensten Fortbewegungs<strong>mit</strong>teln,<br />

liebt alte Musik, musiziert selber<br />

und findet es noch nicht zu spät,<br />

sich demnächst zu verheiraten. Der<br />

Vorstand wünscht Herrn Keel einen<br />

guten Start in seine vielfältige Tätigkeit.<br />

Neues Vorstands<strong>mit</strong>glied<br />

Wir haben nicht nur Rücktritte<br />

aus dem Vorstand zu verzeichnen,<br />

nein, erfreulicherweise auch<br />

Zuwachs. <strong>Daniela</strong> <strong>Gysling</strong>, 43-jährig,<br />

die seit mehreren Monaten<br />

bereits im redaktionellen Bereich<br />

beschäftigt ist, hat sich bereit erklärt,<br />

offiziell im Vorstand <strong>mit</strong> zu arbeiten.<br />

Sie ist verheiratet, Mutter <strong>von</strong> zwei<br />

Töchtern und arbeitet als Arztsekretärin.<br />

Die Anliegen des Lebensschutzes<br />

und der Würde des Menschen<br />

sind ihr immens wichtig, im praktischen<br />

alltäglichen aber auch im spirituellen<br />

Bereich. <strong>Daniela</strong> <strong>Gysling</strong><br />

ist sehr naturverbunden, und betätigt<br />

sich sehr gerne kreativ. Zu ihren<br />

Freizeitbeschäftigungen gehören<br />

u.a. Arbeiten <strong>mit</strong> Ton und Malen, vor<br />

allem auch in Beziehung zu spirituellen<br />

Themen. Der Vorstand heisst<br />

<strong>Daniela</strong> <strong>Gysling</strong> herzlich willkommen<br />

und freut sich auf eine bereichernde<br />

Zusammenarbeit.<br />

<strong>Daniela</strong> <strong>Gysling</strong><br />

<strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007 13


<strong>HLI</strong>-International<br />

Ehrung des Gründers <strong>von</strong> Human Life International:<br />

Pater Paul Marx<br />

Im Jahr 1972 gründete der Benediktinerpriester Pater<br />

Paul Marx ein erstes Zentrum für Pro Live Aktivitäten an<br />

der St. Johns Universität in Collegeville, Minnesota. Als<br />

einer der ersten durchschaute er die gemeinsamen Strategien<br />

der Bevölkerungsplanungsorganisationen, Pharmafirmen<br />

und Pro-Abtreibungs-Initiativen. Damals noch<br />

<strong>von</strong> vielen belächelt, fügte er 1981 eine weltweite Pro-<br />

Life-Bewegung hinzu, welche heute in 80 Ländern aktiv<br />

ist. Johannes Paul II empfing ihn mehrmals in Audienz<br />

und nannte ihn einen "Apostel des Lebens". Zu seinen<br />

Ehren wurde im Frühjahr 2007 ein spezielles Dinner veranstaltet.<br />

Dabei wurde er <strong>mit</strong> dem Kardinal-<strong>von</strong>- Galen-<br />

Preis ausgezeichnet.<br />

Haus ohne Wiederkehr<br />

Vereinigung „Betroffenes Spital” produziert ein<br />

satirisch kabarettistisches Anspiel zur Euthanasie -<br />

diskussion<br />

„Es macht uns Sorgen, dass die NEK, die Nationale<br />

Ethikkommission der <strong>Schweiz</strong>, Sorgfaltskriterien ausarbeitete,<br />

um Suizidwillige korrekt abgeklärt in den Tod<br />

begleiten zu können. Dieser assistierte Freitod und die<br />

Grundhaltung dahinter, wird zur Wegbereiterin für den<br />

Gnadentod, die aktive Sterbehilfe. Nicht die Angst vor<br />

Schmerzen und Leiden, sondern die Angst zur Last zu<br />

fallen, abhängig und pflegebedürftig zu werden, belastet<br />

Menschen.<br />

Der Gründungspräsident <strong>von</strong> <strong>HLI</strong>, Pater Paul Marx, <strong>mit</strong> dem jetzigen<br />

Präsidenten, Pater Tom Euteneuer anlässlich der Übergabe<br />

des Kardinal-<strong>von</strong>-Galen-Preises.<br />

«Das Wissen darüber, dass Abtreibung leicht erhältlich<br />

ist, führt zu unverantwortlichem Verhalten in<br />

der Sexualität. Daraus entstehen mehr unerwartete<br />

Schwangerschaften, welche durch Abtreibung<br />

beendet werden. Sexuelle Verantwortlungslosigkeit<br />

und Abtreibung schrauben einander so in einer<br />

immer schneller drehenden Spirale hoch. Diese<br />

Praktiken erhalten unter dem Einfluss <strong>von</strong> permissiven<br />

Gesetzen zunehmende soziale und moralische<br />

Akzeptanz.»<br />

Quelle: The Death Peddlers, S.177 - 178, übersetzt<br />

ins Deutsche<br />

Grundlagenquelle für den Artikel: FrontLines, Spring 2007<br />

Senioren, Kranke, Behinderte, körperlich und seelisch<br />

Leidende kommen unter <strong>Dr</strong>uck „sozialverträglich<br />

abzuleben”, bevor sie teure Pflege kosten. Abtreibung –<br />

das Töten <strong>von</strong> ungeborenen Menschen – ist heute Spitalalltag<br />

und zählt als normaler Leistungsauftrag. Was am<br />

Lebensanfang gilt, gilt auch am Lebensende. Der nächste<br />

Tötungsauftrag für das Medizinalpersonal steht vor<br />

der Türe. Wir haben unsere Bedenken in diesem satirisch<br />

kabarettistischen Anspiel zum Ausdruck gebracht. Suizidprävention<br />

bedeutet, den begleiteten Freitod entschieden<br />

abzulehnen.“<br />

Wer bereit ist, ein tödliches Gift vor dem Sterbewilligen<br />

hinzustellen, ist auch eher bereit, das Gift selber zu<br />

verabreichen. Die unterschwellige Botschaft des begleiteten<br />

Freitodes lautet kalt: „Dein Leben ist wertlos.<br />

Deine Leiden sinnlos. Dein Tod die Erlösung!“<br />

14 <strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007


Die DVD "Haus ohne Wiederkehr" endet <strong>mit</strong> einer<br />

hoffnungsvollen Botschaft. Da ist Hoffnung in jedem Leiden,<br />

da ist Wert in jedem Leben, da ist Hilfe und Liebe, bis<br />

zum natürlichen Tod. Als Fritz <strong>von</strong> Bodelschwing gefragt<br />

wurde, welchen Sinn das verkrüppelte, behinderte Leben<br />

überhaupt habe, sagte er: „Es gibt nur eine Antwort: Die<br />

Liebe glaubt alles, die Liebe hofft alles, die Liebe duldet<br />

alles!“<br />

Das satirisch kabarettistische Spiel „Haus ohne<br />

Wiederkehr“ eignet sich durchaus für Jugendliche als Einstieg<br />

zum Themenbereich Beihilfe zum Suizid / Euthanasie<br />

in der Oberstufe oder in der Berufsschule. Es ist ein<br />

packender Einstieg in das Thema, dem eine fachlich fundierte<br />

Auseinandersetzung <strong>mit</strong> dem Thema folgen muss.<br />

Die DVD kann im Sekretariat <strong>von</strong> <strong>HLI</strong> gegen einen<br />

freiwilligen Unkostenbeitrag bestellt werden. Es eignet<br />

sich gut als Gedankenanstoss und als Diskussionsgrundlage.<br />

Anlässe wie Gesprächsrunden, Hauskreise, Frauentreff<br />

und Religionsunterricht sind ideale Möglichkeiten.<br />

Leser-Zeichen<br />

Geschätzte Leserinnen und Leser vom <strong>HLI</strong>-Report<br />

Wir möchten Ihnen persönlich mehr Raum<br />

geben, um Ihre Gedanken zum Thema „Lebensschutz“<br />

zu veröffentlichen. Vielleicht wurden gerade<br />

Sie kürzlich <strong>mit</strong> einem aktuellen Geschehen konfrontiert,<br />

das uns alle bewegt. Gedichte, Gedanken,<br />

Kommentare und auch Gebetsanliegen können auf<br />

diese Weise viele Menschen erreichen und berühren<br />

denn es gibt so manche Dinge, die beschäftigen, die<br />

Anlass zur Freude und zum Jubel sein können, oder<br />

aber die es wert sind, sich kritisch darüber zu äussern.<br />

Setzen Sie auf dieser Seite Ihr persönliches<br />

Leser-Zeichen – wir freuen uns.<br />

Zuschriften bitte an folgende Adresse:<br />

<strong>HLI</strong> <strong>Schweiz</strong> – Postfach 1307 – 6301 Zug<br />

Office-human-life.ch<br />

Wandbild im Schulhaus St. Katharina, Cazis<br />

Herr <strong>Dr</strong>. Urs Kayser, liebe Mitarbeiter der <strong>HLI</strong>,<br />

Ostern 2007<br />

Ich bin glücklich, dass ich regelmässig Ihre Rundschriften<br />

bekomme, die sehr aufschlussreich sind<br />

und mich/uns anregen, Ihr grosses, weltweites Werk<br />

<strong>mit</strong> dem Gebet fest zu begleiten. Das erachten wir<br />

auch als unsere eigentliche, wichtige Aufgabe.<br />

An Ostern, also heute, sprachen wir in der Gemeinschaft<br />

<strong>von</strong> der letzten Rundschrift, in der es einen<br />

sehr guten Artikel gibt über„Dignitas" und vor allem<br />

den Artikel unseres Bischofs Kurt Koch, betreff Piergiorgio<br />

Welby.. Die Priorin und meine Mitschwestern<br />

möchten unbedingt diese Artikel lesen, aber leider<br />

habe ich diese Rundschrift bereits einer interessierten<br />

Person weitergeschickt.<br />

Darf ich Sie darum ganz herzlich bitten, mir nochmals<br />

ein oder zwei Exemplare <strong>von</strong> DIESER Märzrundschrift<br />

zuzusenden. Wenn Sie keine Exemplare mehr<br />

da<strong>von</strong> haben, könnten Sie vielleicht eine Photokopie<br />

vom Artikel unseres Bischofs K.K. machen. Oh, wie<br />

wären wir dafür dankbar! Inniges Vergelt's Gott im<br />

voraus. Wir sind einfach fasziniert <strong>von</strong> Ihrem grossartigen,<br />

unermüdlichen Wirken fürs LEBEN! Wir beten<br />

für euch, dass Ihr gute, motivierte Mitarbeiter<br />

bekommt. Ja, auf unser Gebet dürfen Sie fest zählen.<br />

Gottes Segen begleite euch, Euer Wirken, Euer Mut;<br />

alle Anliegen, Die Ihr in euren Herzen trägt schliessen<br />

wir ins tägliche Gebet ein. In dankbarer Verbundenheit<br />

und herzlichen Ostergrüssen verbleiben wir<br />

Im Namen <strong>von</strong> meinen Mitschwestern<br />

Eine Schwester aus einem kompletativen Kloster<br />

<strong>HLI</strong>-REPORT 2/2007 15


Agenda 2007<br />

Samstag 21. Juli<br />

Gebetsvigil für die ungeborenen Kinder,<br />

<strong>mit</strong> Prozession zum Kantonsspital SG<br />

9.30 Uhr Hl. Messe in der Klosterkirche Tübach SG<br />

Information: Frau G. Hämmerle, Tel. 071 841 72 01<br />

Samstag 18. August<br />

Gebetsvigil für die ungeborenen Kinder,<br />

<strong>mit</strong> Prozession zum Kantonsspital SG<br />

9.30 Uhr Hl. Messe in der Klosterkirche Tübach SG<br />

Information: Frau G. Hämmerle, Tel. 071 841 72 01<br />

Samstag 22. September<br />

Gebetsvigil für die ungeborenen Kinder,<br />

<strong>mit</strong> Prozession zum Kantonsspital SG<br />

9.30 Uhr Hl. Messe in der Klosterkirche Tübach SG<br />

Information: Frau G. Hämmerle, Tel. 071 841 72 01<br />

Samstag, 29. September<br />

<strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong> Gebetsprozession<br />

Kirche St. Anton, Zürich, 9.30 – 12.00 Uhr<br />

Information: <strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong>, Tel. 041 710 28 48<br />

Samstag 20. Oktober<br />

Gebetsvigil für die ungeborenen Kinder,<br />

<strong>mit</strong> Prozession zum Kantonsspital SG<br />

9.30 Uhr Hl. Messe in der Klosterkirche Tübach SG<br />

Information: Frau G. Hämmerle, Tel. 071 841 72 01<br />

Samstag, 27. Oktober<br />

<strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong> Gebetsprozession<br />

Kirche St. Anton, Zürich, 9.30 – 12.00 Uhr<br />

Information: <strong>HLI</strong>-<strong>Schweiz</strong>, Tel. 041 710 28 48<br />

„Die Zeit ist soviel wert wie Gott selbst, weil<br />

man in einem Augenblick verlorengehen<br />

und in einem Augenblick Gott selbst gewin-<br />

nen kann. Zieht also Nutzen aus dem<br />

Augenblick, der in eurer Gewalt steht. Wenn<br />

man auch die vergangene Zeit nicht mehr<br />

zurückrufen kann, so kann man sie doch<br />

dadurch zurückbekommen, dass man den<br />

Eifer im Gutestun verdoppelt.”<br />

Wichtige Mitteilung:<br />

Erstmals wurden auch Gebetsvigilen in der<br />

Kirche Maria Magdalena in Züberwangen bei<br />

Wil durchgeführt. Die weiteren Daten waren bei<br />

Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Sie können<br />

jedoch in Erfahrung gebracht werden bei:<br />

Frau C. Rechsteiner, Tel. 071 910 13 35<br />

Besuchen Sie regelmässig www.human-life.ch:<br />

Unter der Rubrik "Pro-Life-Agenda" finden Sie<br />

fortlaufend aktualisierte Veranstaltungshinweise.<br />

Impressum<br />

(hl. Klemens Maria Hofbauer ✝ 1820)<br />

Herausgeber: <strong>HLI</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Postfach 1307<br />

CH-6301 Zug<br />

Telefon.: 041 710 28 48<br />

Telefax: 041 710 28 39<br />

Website: www.human-life.ch<br />

E-mail: office@human-life.ch<br />

Redaktion: Pfr. <strong>Dr</strong>. theol. Roland Graf<br />

<strong>Daniela</strong> <strong>Gysling</strong><br />

Grafik: Paul Huwiler<br />

<strong>Dr</strong>uck: <strong>Dr</strong>uckerei F. Kälin AG, Einsiedeln<br />

Spenden: PC 60-29765-6<br />

Erscheint: 4x jährlich<br />

Abdruck unter Quellen angabe erwünscht.<br />

ISSN 1660-9867 <strong>HLI</strong>-Report gedruckte Ausgabe<br />

ISSN 1660-9875 <strong>HLI</strong>-Report Online

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