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MBS HaPrsp 2_11 - MBS Service

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Trocknungstechniken<br />

Flachdach-Trocknung<br />

Flachdächer (nicht belüftete Warmdächer)<br />

stellen eine Besonderheit der technischen<br />

Trocknung dar und werden unabhängig<br />

vom vorhandenen Dämmstoff grundsätzlich<br />

im Druck-Vakuum-Verfahren getrocknet.<br />

Ähnlich wie bei der Dämmschichtrocknung<br />

zeigen auch die Isolierungen<br />

innerhalb eines Flachdaches nur Wirkung,<br />

wenn diese trocken sind. Tritt zum Beispiel<br />

im Laufe der Zeit ein Alterungsprozess an<br />

der Dachhaut ein oder wird im Zuge einer<br />

Sanierung die Dachhaut beschädigt, so<br />

dringt oftmals massiv Wasser unter die<br />

Dachabdichtung und durchfeuchtet die<br />

Dämmschichten. Wird eine Sanierung nur<br />

auf die Reparatur oder Erneuerung der<br />

Dachhaut beschränkt, können in den Räumen<br />

unterhalb der Dachkonstruktion<br />

weiterhin wärmeverlustbedingte Schäden<br />

durch verbleibende Feuchtigkeit in der<br />

Dämmschicht entstehen. Um in diesem<br />

Fall einer Totalerneuerung aus dem Wege<br />

zu gehen, ist es zunächst erfoderlich alle<br />

Leckstellen mit geeigneten Verfahren zu<br />

orten (siehe Leckortung) oder bei bereits<br />

sehr alten Dächern eine neue Dichtungsbahn<br />

aufzubringen. Ist sichergestellt, dass<br />

die Dachkonstruktion dicht ist, können<br />

speziell angefertigte Flachdachstutzen in<br />

die Dachhaut durch einen Dachdeckerfachbetrieb<br />

eingeklebt bzw. eingeschweisst<br />

werden. Die Anzahl der erforderlichen<br />

16<br />

Stutzen kann bei der Schadensbesichtigung<br />

nur geschätzt werden und hängt<br />

von der tatsächlichen Durchfeuchtung vor<br />

Ort ab. Über die Stutzen kann somit eine<br />

Zwangsbelüftung des Flachdaches erreicht<br />

werden und der Feuchtegehalt der Dämmung<br />

wieder auf das gewünschte Maß<br />

zurückgeführt werden. Da in den meisten<br />

Fällen die Trocknungsanlagen im Freien<br />

stehen, kann ein Flachdach nur getrocknet<br />

werden, wenn die Temperaturen deutlich<br />

über 0 Grad Celsius liegen, da sonst Kondenswasserbildung<br />

in den Trocknungsschläuchen<br />

nicht ausgeschlossen werden<br />

kann. Die Trocknungsgeräte sind Wind<br />

und Regen ausgesetzt und werden daher<br />

durch eine Einhausung entsprechend<br />

geschützt. Nach Abschluß der Austrocknungsmaßnahme<br />

müssen die gesetzten<br />

Stutzen vom Dachdecker entfernt und die<br />

Öffnungen fachgerecht verschlossen werden.<br />

Mikrowellentrocknung<br />

Mikrowellen sind elektromagnetische<br />

Strahlen. Diese besitzen die Eigenschaft,<br />

das in einem Baustoff vorhandene Wasser<br />

zu erwärmen. Der Dampfdruck im Bauteilinneren<br />

wird erhöht und die Feuchtigkeit<br />

damit an die Oberflächen gedrängt. Die<br />

Feuchtigkeit an der Wandoberfläche wird<br />

dann mit Entfeuchtungsgeräten und<br />

Gebläsen abgetrocknet. Die wesentlichen<br />

Vorteile der Mikrowellentrocknung liegen<br />

in den sehr kurzen Trocknungszeiten,<br />

auch sehr dickes Mauerwerk kann in kürzester<br />

Zeit getrocknet werden. Da das<br />

Arbeiten mit elektromagnetischer Strahlung<br />

spezielle Fachkenntnisse voraussetzt,<br />

ist eine Baustellenbesichtigung unumgänglich.<br />

Auf Grund der Tatsache, dass<br />

bei der Mikrowellentrocknung u. a. die<br />

Anlage rund um die Uhr betreut werden<br />

muss und damit sehr kostspielig wird,<br />

kommt diese nur in ganz besonderen<br />

Fällen zur Anwendung.<br />

Gefriertrocknung<br />

Die Gefriertrocknung wird vor allem bei<br />

wassergeschädigten hochwertigen<br />

Büchern, Akten und anderen Dokumenten<br />

eingesetzt. Diese müssen am Schadensort<br />

in Kartons verpackt durch eine<br />

Spedition abtransportiert und bei einer<br />

Fachfirma in einer Gefrierkammer eingelagert<br />

werden. Bei diesem schonenden Verfahren<br />

werden die durchnässten Papiere<br />

zunächst tiefgefroren und dabei einem<br />

Unterdruck ausgesetzt. Eine anschließende<br />

Erwärmung auf + 60°C leitet die<br />

Trocknung ein. Die entweichende Feuchtigkeit<br />

setzt sich an einem Eiskondensator<br />

fest.

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