Versuch 404 - Mikroskop - alexander-joerk.de
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Physik Physikalisches Grundpraktikum <strong>Versuch</strong> <strong>404</strong> – <strong>Mikroskop</strong><br />
o Aufgaben:<br />
1. Bestimmen Sie die <strong>Mikroskop</strong>vergrößerung für drei verschie<strong>de</strong>ne Objektiv-Okular-Kombinationen,<br />
in<strong>de</strong>m ein durch das <strong>Mikroskop</strong> betrachteter Maßstab auf einem Objektträger mit einem sich in<br />
<strong>de</strong>utlicher Sehweite befindlichen Maßstab verglichen wird, wozu Ihnen ein Abbescher Zeichenapparat<br />
zur Verfügung steht. Stellen Sie ihre Ergebnisse <strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>s Herstellers gegenüber.<br />
Diskutieren Sie anschließend <strong>de</strong>n Einfluss einer Abweichung von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlichen Sehweite auf die<br />
gemessene Vergrößerung.<br />
2. Untersuchen Sie das Auflösungsvermögen <strong>de</strong>s <strong>Mikroskop</strong>s für drei verschie<strong>de</strong>ne Objektive mit <strong>de</strong>n<br />
jeweils numerischen Aperturen für weißes und rotes Licht. Berechnen Sie die kleinsten experimentell<br />
noch auflösbaren Gitterkonstanten und vergleichen Sie dieses mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n theoretischen<br />
Werten.<br />
3. Überprüfen Sie qualitativ die Grundinhalte <strong>de</strong>r Abbeschen Theorie auf Grundlage einer vorgegebenen<br />
<strong>Versuch</strong>sanordnung mit aussagekräftigen Experimenten und skizzieren Sie Ihre Beobachtungen.<br />
o Grundlagen und Vorbetrachtungen:<br />
Licht ist <strong>de</strong>r sichtbare Bereich <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Sonne und an<strong>de</strong>ren Strahlungsquellen ausgehen<strong>de</strong>n<br />
elektromagnetischen Strahlung im Wellenlängenbereich von 380 nm bis 780 nm. Beim Übergang<br />
angeregter Elektronen in energetisch tiefer gelegene Energieniveauzustän<strong>de</strong> wird die Energiedifferenz ∆E<br />
in Form von Licht ausgestrahlt. Licht breitet sich wie alle elektromagnetischen Wellen im Vakuum mit<br />
Lichtgeschwindigkeit c aus. Lichtstrahlen entsprechen dabei <strong>de</strong>r Ausbreitungsrichtung <strong>de</strong>r Wellenflächen.<br />
Trifft Licht bei seiner Ausbreitung auf die Trennfläche zweier Medien, dann zeigen sich Erscheinungen wie<br />
Beugung, Brechung, Interferenz, Polarisation und Reflexion. Diese Eigenschaften <strong>de</strong>s Lichtes stehen<br />
Effekten gegenüber, die sich nicht mit <strong>de</strong>r Wellennatur, son<strong>de</strong>rn nur mit <strong>de</strong>r Quantennatur erklären lassen,<br />
wonach die Energie <strong>de</strong>s Lichtes auf Photonen atomarer Dimension konzentriert ist. Photonen kann sowohl<br />
eine Masse als auch ein Impuls zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong> Lichttheorien – als Welle und Teilchen –<br />
existieren gleichberechtigt nebeneinan<strong>de</strong>r und wer<strong>de</strong>n als Welle-Teilchen-Dualismus bezeichnet.<br />
Bedingung für <strong>de</strong>n Nachweis <strong>de</strong>r Eigenschaften <strong>de</strong>s Lichtes, wie Interferenz, ist kohärentes Licht, das sich<br />
durch eine feste Phasenlage und eine durchgezogene Welle gleicher Frequenz auszeichnet. Kohärentes<br />
Licht erzeugen Laser, aber auch optische Bauteile, wie Einfach- o<strong>de</strong>r Doppelspalt (Youngscher<br />
Doppelspaltversuch) nach <strong>de</strong>m Huygen‘schen Prinzip. Als Interferenz bezeichnet man die Überlagerung<br />
gebeugter, kohärenter Wellen, <strong>de</strong>ren Amplitu<strong>de</strong>n sich addieren (konstruktive Interferenz) o<strong>de</strong>r auslöschen<br />
(<strong>de</strong>struktive Interferenz) können.<br />
Das wichtigste optische Instrument <strong>de</strong>r Natur ist das Auge. Die Linse <strong>de</strong>s menschlichen Auges besteht aus<br />
vielen Schichten eines durchsichtigen Gewebes, <strong>de</strong>ssen Akkommodationen <strong>de</strong>r ringförmige Ziliarmuskel<br />
ausführt. Die wesentliche Lichtbrechung erfolgt an <strong>de</strong>r Hornhaut. Das auf <strong>de</strong>r Netzhaut entstehen<strong>de</strong>,<br />
umgekehrte Bild eines Gegenstan<strong>de</strong>s wird durch die Sehzellen, die Stäbchen und Zapfen, verarbeitet, die<br />
in unterschiedlicher Konzentration vorliegen. In unserem Auge haben wir die höchste Dichte an Sensoren<br />
(Zäpfchen) im Bereich <strong>de</strong>s gelben Flecks mit ca. 13000/mm². Das ergibt einen mittleren Abstand von 9 µm.<br />
Das entspräche in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlichen Sehweite einem Abstand von 0,1 mm <strong>de</strong>r Gegenstandspunkte und einem<br />
Sehwinkel von 1 Winkelminute. Dieser Winkel heißt physiologischer Grenzwinkel.<br />
04.11.2007 © November 2007 by Alexan<strong>de</strong>r Jörk und Sarah Hoßfeld<br />
Medizinische Fakultät <strong>de</strong>r Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
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Physik Physikalisches Grundpraktikum <strong>Versuch</strong> <strong>404</strong> – <strong>Mikroskop</strong><br />
Die Scharfstellung eines Bil<strong>de</strong>s durch Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Augenlinse gelingt nur für Gegenstän<strong>de</strong> in einem<br />
gewissen Entfernungsintervall. Für das Normalauge liegt <strong>de</strong>r Fernpunkt im Unendlichen. Zum Betrachten<br />
näherliegen<strong>de</strong>r Gegenstän<strong>de</strong> akkommodiert das Auge. Die Lage <strong>de</strong>s Nahpunktes ist altersabhängig. Als<br />
mittlere <strong>de</strong>utliche Sehweite hat man sich auf einen Abstand von g d = 25 cm geeinigt.<br />
Die Brechkraft <strong>de</strong>r elastischen Augenlinse ist zwischen 16 und 30 Dioptrien verän<strong>de</strong>rbar. Ihre Anpassung<br />
erfolgt mithilfe <strong>de</strong>s Ziliarmuskels und <strong>de</strong>r Linsenbän<strong>de</strong>r. Bei Ferneinstellung ist die Linse durch <strong>de</strong>n Zug <strong>de</strong>r<br />
Linsenbän<strong>de</strong>r abgeflacht. Kontrahiert <strong>de</strong>r Ziliarmuskel entspannen sich die Linsenbän<strong>de</strong>r und die Linse<br />
wölbt sich, wodurch sich ihre Brechkraft erhöht. Da <strong>de</strong>r Ziliarmuskel bei andauern<strong>de</strong>r starker Kontraktion<br />
schnell ermü<strong>de</strong>t, wird <strong>de</strong>r Zustand maximaler Akkommodation als anstrengend empfun<strong>de</strong>n und kann daher<br />
nicht längerfristig aufrecht erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Das optische System <strong>de</strong>s menschlichen Auges bil<strong>de</strong>t einen Gegenstand G im Abstand g<br />
(Gegenstandsweite) als Bild <strong>de</strong>r Größe B auf <strong>de</strong>r Netzhaut (Retina) ab. Sind die Netzhautbil<strong>de</strong>r gleich<br />
groß, wer<strong>de</strong>n auch die Gegenstän<strong>de</strong> als gleich groß empfun<strong>de</strong>n. Aufgrund <strong>de</strong>s Anlegens eines „optischen<br />
Gedächtnisses“ im Sehzentrum <strong>de</strong>s Gehirns können die Größen <strong>de</strong>r Gegenstän<strong>de</strong> im Vor<strong>de</strong>r- und<br />
Hintergrund zueinan<strong>de</strong>r in die richtige Relation gesetzt wer<strong>de</strong>n. Um die tatsächliche Entfernung eines<br />
Gegenstan<strong>de</strong>s richtig einzusetzen, braucht das Auge einen optischen Bezugspunkt.<br />
Der Winkel unter <strong>de</strong>m ein Gegenstand G gesehen wird, heißt Sehwinkel ɛ und berechnet sich aus:<br />
G / g = tan ɛ.<br />
Der physiologische Grenzwinkel wird durch die Kleinheit <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Naturwissenschaften zu<br />
untersuchen<strong>de</strong>n Objekten oft unterschritten, so dass auf optische Instrumente zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n<br />
muss, die <strong>de</strong>n Sehwinkel ɛ auf ɛ 1 vergrößern. Das einfachste optische Instrument ist die Lupe, die nur aus<br />
einer Sammellinse mit kurzer Brennweite besteht. Wird <strong>de</strong>r zu betrachten<strong>de</strong> Gegenstand zwischen Linse<br />
und Brennpunkt F gehalten, entsteht ein vergrößertes, aufrechtes, seitenrichtiges virtuelles Bild. Ist das<br />
Auge auf <strong>de</strong>utliche Sehweite akkommodiert, erhält man für die Vergrößerung einer Lupe die<br />
Linsengleichung:<br />
V Lupe = (g d / f) +1.<br />
Beobachtet man mit entspanntem auf unendlich akkommodiertem Auge ergibt sich V Lupe = g d / f.<br />
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Physik Physikalisches Grundpraktikum <strong>Versuch</strong> <strong>404</strong> – <strong>Mikroskop</strong><br />
Das <strong>Mikroskop</strong> besteht aus min<strong>de</strong>stens zwei Linsen: das Objektiv, das <strong>de</strong>m Objekt zugewandt ist und das<br />
Okular, das <strong>de</strong>m Auge <strong>de</strong>s Betrachters zugewandt ist. Mit <strong>de</strong>m Objektiv wird ein vergrößertes reelles Bild<br />
<strong>de</strong>s Gegenstan<strong>de</strong>s G erzeugt, das sogenannte Zwischenbild ZB. Der Gegenstand befin<strong>de</strong>t sich also<br />
außerhalb <strong>de</strong>r einfachen Brennweite <strong>de</strong>s Objektives f Obj . Das Zwischenbild wird mit <strong>de</strong>m Okular als Lupe<br />
betrachtet. Wenn das Auge völlig entspannt ist, hat man sich das Zwischenbild in <strong>de</strong>r Brennebene <strong>de</strong>s<br />
Okulars zu <strong>de</strong>nken. Das virtuelle Bild B entsteht dann im Unendlichen.<br />
Die Vergrößerung <strong>de</strong>s <strong>Mikroskop</strong>s setzt sich aus <strong>de</strong>r durch das Objektiv bedingten Lateralvergrößerung:<br />
und <strong>de</strong>r Winkelvergrößerung <strong>de</strong>s Okulars:<br />
[ t sei die Tubuslänge ]<br />
V Oku = g d / f Oku<br />
multiplikativ zusammen: V Mikrp = M Obj · V Oku .<br />
Betrachtet man sich die Formel genauer, stellt man fest, dass die Tubuslänge die Vergrößerung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Mikroskop</strong>s beeinflusst. Je größer die Brennweiten <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Linsen, <strong>de</strong>sto kleiner die Vergrößerung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Mikroskop</strong>s.<br />
Das Auflösungsvermögen ist ein Maß dafür, dass zwei Punkte noch getrennt voneinan<strong>de</strong>r wahrgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n können. Je näher jedoch Gegenstandspunkte aneinan<strong>de</strong>r rücken, <strong>de</strong>sto stärker wer<strong>de</strong>n die<br />
Beugungseffekte. Ernst Abbe hat im Jahre 1873 eine beugungstheoretische Begründung <strong>de</strong>r<br />
Bil<strong>de</strong>ntstehung im <strong>Mikroskop</strong> abgegeben, wonach in <strong>de</strong>r bildseitigen Ebene <strong>de</strong>s Objektives das<br />
Beugungsbild <strong>de</strong>s Objektes liegt, aus <strong>de</strong>m durch Interferenz das reelle Zwischenbild entsteht. Die<br />
Strukturinformationen <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n jedoch von <strong>de</strong>n Linsen und Blen<strong>de</strong>n beschnitten, sodass von<br />
<strong>Mikroskop</strong>objektiv min<strong>de</strong>stens das Beugungsmaximum nullter und erster Ordnung erfasst wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Die Größe <strong>de</strong>r Objektivlinse muss auf <strong>de</strong>n Beugungswinkel sin α so abgestimmt sein, dass möglichst viele<br />
Bildinformationen erhalten bleiben. Das be<strong>de</strong>utet nach <strong>de</strong>r Beugungsformel für Ordnung m=1:<br />
g · sin α = λ.<br />
Bei festgelegter Wellenlänge ist <strong>de</strong>r Beugungswinkel sinα umso größer, je kleiner <strong>de</strong>r Objektpunktabstand<br />
g wird. Der durch die Objektivlinse technisch festgelegte maximale Winkel bestimmt <strong>de</strong>n Minimalabstand<br />
g min. Sein Kehrwert ist das geometrische Auflösungsvermögen:<br />
A G = 1 / g min = A / λ.<br />
Das Auflösungsvermögen steigt mit <strong>de</strong>r Verkleinerung <strong>de</strong>r Wellenlänge <strong>de</strong>s Lichtes und mit <strong>de</strong>r<br />
Vergrößerung <strong>de</strong>r Brechzahl n <strong>de</strong>s Mediums. A sei die numerische Apertur: A = sinα·n<br />
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Physik Physikalisches Grundpraktikum <strong>Versuch</strong> <strong>404</strong> – <strong>Mikroskop</strong><br />
o<br />
<strong>Versuch</strong>sdurchführung:<br />
a) Bestimmung <strong>de</strong>r <strong>Mikroskop</strong>vergrößerung – <strong>Versuch</strong> 1<br />
Mithilfe eines Abbeschen Zeichenapparates, <strong>de</strong>r mit einem Okular 16-facher Vergrößerung ausgestattet<br />
war, legten wir <strong>de</strong>n Maßstab <strong>de</strong>s vergrößerten Zwischenbil<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s <strong>Mikroskop</strong>s über <strong>de</strong>n Maßstab eines in<br />
<strong>de</strong>utlicher Sehweite befindlichen Lineals und verglichen das Verhältnis <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Skalen um die<br />
Vergrößerung zu bestimmen. Folgen<strong>de</strong> Werte wur<strong>de</strong>n wie folgt verrechnet:<br />
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Auswertung <strong>Versuch</strong> 1:<br />
Die Aufnahme von Messwerten mit <strong>de</strong>m dritten Objektiv war technisch lei<strong>de</strong>r nicht möglich, so dass für die<br />
Auswertung die Vergrößerungen <strong>de</strong>r Objektive mit 3,2- und 10-facher Vergrößerung zur Verfügung stehen.<br />
Durchschnittlich lagen unsere ermittelten Vergrößerungen leicht über <strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>r Hersteller und<br />
sprechen daher für eine verbesserte Auflösung, <strong>de</strong>ren Ursache im verän<strong>de</strong>rten Strahlenverlauf durch <strong>de</strong>n<br />
Abbeschen Zeichenapparat zu suchen sind. Die <strong>de</strong>utliche Sehweite beeinflusst die Vergrößerung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Mikroskop</strong>s: Je größer g d <strong>de</strong>sto größer ist die Vergrößerung <strong>de</strong>s <strong>Mikroskop</strong>s. Bei <strong>de</strong>r Aufnahme <strong>de</strong>r Länge l<br />
<strong>de</strong>s Lineals in mm, die von einem Zehntel Millimeter <strong>de</strong>s <strong>Mikroskop</strong>bil<strong>de</strong>s überstrichen wird, lasen wir bei<strong>de</strong><br />
unterschiedliche Zahlen ab, die sich in jeweils 1 mm unterschei<strong>de</strong>n. Hierin wird die subjektive<br />
Unvollkommenheit <strong>de</strong>r Experimentatoren <strong>de</strong>utlich, <strong>de</strong>nn das Ablesen von Skalen gehört in die Kategorie<br />
<strong>de</strong>r zufälligen Fehlerquellen und bedarf einer Fehlerbetrachtung, die im Anschluss ausgeführt wer<strong>de</strong>n soll:<br />
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b) Geometrisches Auflösungsvermögen – <strong>Versuch</strong> 2<br />
Grundlage zur Durchführung dieses Experimentteils war das<br />
Präparat „Auflösungstest“ auf <strong>de</strong>m 12 Testfel<strong>de</strong>r von<br />
Gitterstrukturen unterschiedlicher Gitterkonstante,<br />
absteigend von <strong>de</strong>n Stegbreiten 3,0 bis 0,2, abgebil<strong>de</strong>t<br />
waren. Ziel war es unter Verwendung von drei Objektiven mit<br />
3,2-, 10- und 40-facher Vergrößerung und einem Objektiv<br />
von 10-facher Vergrößerung zu entschei<strong>de</strong>n, welche Gitter<br />
gut o<strong>de</strong>r nicht erkennbar sind. Außer<strong>de</strong>m kam noch die<br />
Nutzung eines zweiten, 25-fach vergrößern<strong>de</strong>n Okulars<br />
hinzu. Auf die Verwendung eines Blaufilters wur<strong>de</strong> bereits<br />
vor Antritt <strong>de</strong>s Experiments, in Absprache mit <strong>de</strong>m<br />
Praktikumsleiter, verzichtet, da die Lichtintensität zu<br />
schwach ist. So wur<strong>de</strong>n die Werte für weißes Licht (λ=589,3<br />
nm) und rotes Licht (λ=720 nm) ermittelt.<br />
Die folgen<strong>de</strong> Wertetabelle stellt die Messdaten in übersichtlicher Zusammenfassung gegenüber:<br />
Tabelle 1 für λ=589,3 nm<br />
Objektiv Okular numer. Apertur Stegbreite Gitter Sichtbarkeit<br />
3,0 bis 1,6 gut<br />
3,2<br />
0,1<br />
1,3 bis 1,0 schlecht<br />
ab 0,8 nicht sichtbar<br />
3,0 bis 0,8 gut<br />
10 10<br />
0,25<br />
0,6 bis 0,5 schlecht<br />
ab 0,4 nicht sichtbar<br />
3,0 bis 0,3 gut<br />
40 0,65<br />
0,2 schlecht<br />
- nicht sichtbar<br />
3,0 bis 1,3 gut<br />
3,2<br />
0,1<br />
1,0 bis 0,8 schlecht<br />
ab 0,6 nicht sichtbar<br />
3,0 bis 0,5 gut<br />
10 25<br />
0,25<br />
0,4 bis 0,3 schlecht<br />
0,2 nicht sichtbar<br />
3,0 bis 0,2 gut<br />
40 0,65<br />
- schlecht<br />
- nicht sichtbar<br />
Tabelle 2 für λ=720 nm<br />
Objektiv Okular numer. Apertur Stegbreite Gitter Sichtbarkeit<br />
3,0 bis 1,6 gut<br />
3,2<br />
0,1<br />
1,3 bis 1,0 schlecht<br />
ab 0,8 nicht sichtbar<br />
3,0 bis 0,6 gut<br />
10 10<br />
0,25<br />
0,5 schlecht<br />
ab 0,4 nicht sichtbar<br />
3,0 bis 0,3 gut<br />
40 0,65<br />
0,2 schlecht<br />
- nicht sichtbar<br />
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Folgen<strong>de</strong> minimal auflösbare Gitterkonstanten wur<strong>de</strong>n errechnet und mit <strong>de</strong>n theoretischen Werten<br />
verglichen:<br />
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Auswertung <strong>Versuch</strong> 2:<br />
Die Wertetabelle bestätigt die Verbesserung <strong>de</strong>s Auflösungsvermögens mit steigen<strong>de</strong>m<br />
Vergrößerungsgrad <strong>de</strong>s Objektives und <strong>de</strong>s Okulares, d.h. mit <strong>de</strong>m 40-fach vergrößern<strong>de</strong>n Objektiv und<br />
25-fach vergrößern<strong>de</strong>n Okular konnten alle Gitterstrukturen gut erkannt wer<strong>de</strong>n. Nicht bestätigen konnten<br />
wir die experimentelle Abnahme <strong>de</strong>s Auflösungsvermögens mit steigen<strong>de</strong>r Wellenlänge <strong>de</strong>s Lichtes, in<br />
unserem Falle die Verwendung eines Rotfilters. Demnach sind in <strong>de</strong>r Tabellenbeziehung „Gitterkonstante-<br />
Sichtbarkeit“ unter <strong>de</strong>n Werten fast keine Abweichungen feststellbar. Der Grund ist einerseits in <strong>de</strong>r<br />
schwachen Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r <strong>Mikroskop</strong>lichtquelle, die es nicht vermag Wellenlängenunterschie<strong>de</strong> von<br />
unter 200 nm im Linsensystem abzubil<strong>de</strong>n, größtenteils jedoch in <strong>de</strong>r unregelmäßig vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Staffelung <strong>de</strong>r Gitterstrukturen. Unserer Meinung nach müssten die Stegbreiten in 0,1 µm-Schritten von 3,0<br />
auf 0,2 abnehmen, um sich ein gleichmäßiges Erkennungsmuster zu verschaffen. Bei Untersuchung mit<br />
einem Blaufilter unter ausreichen<strong>de</strong>r Lichtintensität hätten Unterschie<strong>de</strong> im Messwertverhalten in die<br />
Richtung erkennbar sein müssen, dass Blaulicht um 470 nm durch einen kleineren Beugungswinkel ein<br />
besseres Auflösungsverhalten bedingt, da mehr Strahlung die Objektivlinse passiert.<br />
Neben <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r theoretischen Werte von g min spielte auch Gegenüberstellung mit <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nen Gitterkonstanten eine Rolle. Dazu wur<strong>de</strong>n die Zahlenangaben neben <strong>de</strong>n Gitterfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s<br />
Präparates mit vier multipliziert, um die Gitterkonstante zu erhalten. Diese Datenreihe wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n<br />
minimal auflösbaren Gitterstrukturen g min in Relation gesetzt und mit <strong>de</strong>m subjektiven Sichtbarkeitsempfin<strong>de</strong>n<br />
abgeglichen. Als Ergebnis konnten wir bestätigen, dass <strong>de</strong>r theoretische minimal sichtbare<br />
„Gitterabdruck“ im Grenzbereich unserer Sehkraft lag und in <strong>de</strong>r Spalte „schlecht sichtbar“ angesie<strong>de</strong>lt war.<br />
c) Nachweis <strong>de</strong>r Abbeschen Theorie – <strong>Versuch</strong> 3<br />
Zur Untersuchung <strong>de</strong>r Zusammenhänge <strong>de</strong>r Abbeschen Theorie dient <strong>de</strong>r unten abgebil<strong>de</strong>te<br />
<strong>Versuch</strong>saufbau. Das Objekt, ein Strich- o<strong>de</strong>r Kreuzgitter wird mit einem He-Ne-Laser beleuchtet. Als<br />
Objektiv dient eine Sammellinse, <strong>de</strong>ren Beugungsbild mithilfe von justierbaren Blen<strong>de</strong>n (Irisblen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
Schlitzblen<strong>de</strong>n) manipuliert wer<strong>de</strong>n kann. Das Projektiv erzeugt<br />
ein reelles vergrößertes Bild auf <strong>de</strong>m Schirm. Die<br />
Beugungsordnungen wer<strong>de</strong>n ebenfalls mit einer<br />
Linse auf <strong>de</strong>m Schirm abgebil<strong>de</strong>t. Aus <strong>de</strong>r<br />
Vielzahl <strong>de</strong>r möglichen Kombinationen<br />
haben wir uns für das schrittweise Abblen<strong>de</strong>n<br />
mit einer Irisblen<strong>de</strong> und das jeweilige<br />
Ausblen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong>n, ungera<strong>de</strong>n,<br />
waagerechten und vertikalen<br />
Beugungsordnungen entschie<strong>de</strong>n.<br />
Die Beobachtungen wer<strong>de</strong>n<br />
im Folgen<strong>de</strong>n dargestellt:<br />
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Auswertung <strong>Versuch</strong> 3:<br />
Im ersten Teilversuch konnten mit <strong>de</strong>m schrittweisen Ausblen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Interferenzmaxima höherer<br />
Ordnungen die Grundaussage <strong>de</strong>r Abbeschen Theorie bewiesen wer<strong>de</strong>n. Bis zum Beugungsmaximum<br />
nullter und erster Ordnung können die geometrischen Bildinformationen übertragen wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r nullten<br />
Ordnung allein erkennt man lediglich einen roten, trüben, unscharfen Schein auf <strong>de</strong>m Schirm. Dies konnte<br />
sowohl für das Kreuz- als auch für das Strichgitter nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
Beim Ausblen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong>n und ungera<strong>de</strong>n Beugungsordnungen erkennt man die wesentlich engere<br />
horizontale Linienführung im Beugungsbild, die auf einer weiteren optischen Gesetzmäßigkeit beruht. Je<br />
weiter die Beugungsordnungen auseinan<strong>de</strong>r liegen, <strong>de</strong>sto enger verlaufen die geometrischen<br />
Bildstrukturen. Für ein Kreuzgitter mit geringer Gitterdichte konnte auch <strong>de</strong>r Umkehrschluss nachgewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n. Je dichter die Interferenzmaxima, <strong>de</strong>sto großzügiger die Zwischenräume zwischen <strong>de</strong>r netzartigen<br />
Bildstruktur.<br />
Beim Ausblen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r waagerechten Beugungsordnungen verlaufen die Linien im Beugungsbild<br />
waagerecht, beim Ausblen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r vertikalen Maxima senkrecht.<br />
Waren die verwen<strong>de</strong>ten Gitterobjekte nachlassen<strong>de</strong>r Qualität, fielen Überlagerungen im Beugungsbild auf.<br />
Das gesamte Experiment basiert auf optischen Gesetzmäßigkeiten. Der He-Ne-Laser erzeugt kohärentes<br />
Licht gleichbleiben<strong>de</strong>r Frequenz- und Phasenlage – die Voraussetzung für Interferenzerscheinungen.<br />
Durch das Gitter treten Beugungseffekte auf, die Linsen vergrößern die Strukturen.<br />
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