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Untersuchungsregion - alexander-joerk.de

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Klinischer Untersuchungskurs<br />

Leitfa<strong>de</strong>n zur körperlichen Untersuchung<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

1


Schä<strong>de</strong>lkalotte und Gesichtsschä<strong>de</strong>l<br />

<strong>Untersuchungsregion</strong>: Kopf und Hals<br />

• Inspektion: Beurteilung <strong>de</strong>s Ausfallmusters <strong>de</strong>s Kopfhaars, Achten auf vergröberte Gesichtszüge bei Akromegalie, Vollmondgesicht bei M. Cushing,<br />

herabhängen<strong>de</strong> Mundwinkel bei Fazialisparese, Exophthalmus bei M. Basedow, Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Gesichtsfarbe (Anämie, Ikterus, Zyanose)<br />

• Palpation: Betastung <strong>de</strong>r Kalotte mit bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n nach Unebenheiten<br />

Prüfung <strong>de</strong>r Druckdolenz an Nervenaustrittspunkten <strong>de</strong>s N. trigeminus am Foramen supraorbitale, Foramen infraorbitale, Foramen mentale<br />

Palpation <strong>de</strong>s Pulses <strong>de</strong>r Arteria temporalis<br />

• Perkussion: Beklopfen <strong>de</strong>s Gesichtsschä<strong>de</strong>ls über <strong>de</strong>n Nasennebenhöhlen (Sinus frontalis, Sinus maxillaris) und Perkussion <strong>de</strong>s Mastoids<br />

Augen<br />

• Li<strong>de</strong>r und Bulbus: Beurteilung <strong>de</strong>r Lidbeschaffenheit (Rötung, Schwellung, Ulzeration), Lidspaltenweite (Bellphänomen) und Lidschlag (Stellwag-Zeichen)<br />

Inspektion <strong>de</strong>r Konjunktiven <strong>de</strong>r Unterli<strong>de</strong>r (blass -> Anämie, dunkelrot -> Polyglobulie bzw. Entzündung)<br />

Achten auf Entropium und Ektropium, Blepharospasmus, sowie herabhängen<strong>de</strong>s Oberlid bei Horner-Syndrom<br />

Palpation <strong>de</strong>r Bulbi oculi durch digitale Tonometrie (Verhärtung bei Glaukomanfall)<br />

• Kornea und Sklera: Achten auf Hornhautnarben (Astigmatismus), Kayser-Fleischer-Kornealring<br />

Kornealreflex mit sterilem, spitzem Wattetupfer prüfen<br />

Sklerenfarbe: gelb -> Ikterus, blau -> Osteogenesis imperfecta<br />

• Iris und Pupille: Pupillen müssen beidseitig kreisrund und isokor sein und bei normalen Lichtverhältnissen ein Durchmesser von 2-5 mm messen<br />

Anisokorie, ausgeprägte Miosis bzw. Mydriasis abklären lassen<br />

• neurolog. Funktion: Prüfen <strong>de</strong>r Lichtreaktion mit Augenleuchte und Beurteilung <strong>de</strong>r konsensuellen Lichtreaktion<br />

Prüfen <strong>de</strong>r Konvergenzreaktion mit gleichzeitiger Miosis<br />

Leseprobetafel: Patient muss Zeichen und Zahlen aus 5 m Entfernung lesen können<br />

Gesichtsfeldprüfung: Patient <strong>de</strong>ckt ein Auge ab und fixiert mit <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren das gegenüberliegen<strong>de</strong>, nicht abge<strong>de</strong>ckte Auge <strong>de</strong>s<br />

Untersuchers -> Arzt bewegt seinen ausgestreckten Arm mit erhobenem Zeigefinger in alle Quadranten und <strong>de</strong>r Patient gibt Zeichen,<br />

wenn er <strong>de</strong>n Finger bemerkt<br />

Prüfung <strong>de</strong>r Augenbeweglichkeit (Hirnnerven III, IV, VI) bei fixiertem Kopf <strong>de</strong>s Patienten: Arzt bewegt seinen ausgestreckten Arm mit<br />

erhobenem Zeigefinger in alle Quadranten <strong>de</strong>s Raumes und Patient folgt <strong>de</strong>n Bewegungen durch Fixierung <strong>de</strong>s Zeigefingers<br />

Nase<br />

• Inspektion: äußerer Aspekt <strong>de</strong>r Nase (Rhinophym), Naseneingangsfurunkel, Vestibulum nasi<br />

• Palpation: Betasten <strong>de</strong>s Nasenrückens -> Achten auf Krepitationen<br />

Prüfen <strong>de</strong>r Durchgängigkeit <strong>de</strong>r Nasengänge durch abwechseln<strong>de</strong>s Zuhalten eines Nasenlochs<br />

• neurolog. Funktion: Riechprüfung (N. olfactorius)<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

2


Ohren<br />

<strong>Untersuchungsregion</strong>: Kopf und Hals<br />

• Inspektion: Ohrmuschelform, äußerer Gehörgang, Achten auf Tophi und Entzündungszeichen<br />

• Palpation: Palpation <strong>de</strong>s Tragus (bei Schmerzen Otitis media bei Kin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Otitis externa/Gehörgangsfurunkel bei Erwachsenen)<br />

Palpation von prä- und retroaurikulären Lymphknoten<br />

• neurolog. Funktion: Hörprüfung (N. vestibulocochlearis)<br />

Gleichgewichtsprüfungen: Unterberger-Tretversuch, Romberg-Test<br />

Mund und Rachen<br />

• Inspektion: Inspektion <strong>de</strong>r Mundhöhle mit Holzspatel und Augenleuchte<br />

Begutachtung <strong>de</strong>s Zahnstatus (Achten auf kariösen, sanierten o<strong>de</strong>r lückenhaften Zahnbestand)<br />

Inspektion <strong>de</strong>r Mundschleimhaut inklusive <strong>de</strong>s Zahnfleisches<br />

Aufsuchen <strong>de</strong>s Ausführungsganges <strong>de</strong>r Glandula paroti<strong>de</strong>a<br />

Einsehen <strong>de</strong>r Tonsillae palatinae, <strong>de</strong>r Hinterwand <strong>de</strong>s Oropharynx und <strong>de</strong>s Rachendaches mit Uvula -> Achten auf Kulissenphänomen<br />

Beurteilung <strong>de</strong>r Zungenoberfläche und <strong>de</strong>r Zungenrän<strong>de</strong>r: Achten auf Farbe, Belag und Struktur <strong>de</strong>r Zungenoberfläche<br />

• Palpation: Unregelmäßigkeiten und Farbverän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Mundschleimhaut mit Handschuhen tasten<br />

Palpation <strong>de</strong>r Kaumuskulatur bei Kieferschluss<br />

• neurolog. Funktion: Nervus facialis (VII): Geschmackstest, Prüfen <strong>de</strong>r mimischen Muskulatur (Mundwinkel bei Lächeln nach hinten ziehen, Augen<br />

zusammenkneifen, Pfeifen, Stirn runzeln, Backen aufblasen und Mundverschluss durch beidseitigen Druck auf Backen prüfen)<br />

Nervus hypoglossus (XII): Herausstrecken <strong>de</strong>r Zunge: Achten auf Atrophiezeichen o<strong>de</strong>r Seitenabweichungen<br />

Masseterreflex<br />

Hals<br />

• Inspektion: Betrachtung <strong>de</strong>r Symmetrie und Schwellungen am Hals, Achten auf Pterygium colli beim Turner-Syndrom, Torticollis, Struma und<br />

Knotenbildung <strong>de</strong>r Schilddrüse, auffällige Pulsationen, Füllungszustand <strong>de</strong>r Halsvenen in Abhängigkeit zur Neigung <strong>de</strong>s Oberkörpers<br />

• Palpation: Tasten <strong>de</strong>r Lymphknotenaggregationen von vorn: submental -> submandibulär (! Glandula submandibularis)<br />

-> entlang <strong>de</strong>s M. sternocleidomastoi<strong>de</strong>us -> supraklavikulär<br />

Palpation <strong>de</strong>s arteriellen Pulses <strong>de</strong>r A. carotica medial <strong>de</strong>s M. sternocleidomastoi<strong>de</strong>us mit geringem Druck und einseitig (! Synkope)<br />

Schilddrüse von hinten und bimanuell vom Isthmus ausgehend nach lateral tasten mit Auffor<strong>de</strong>rung zum Schlucken<br />

• Auskultation: A. carotis auf Strömungsgeräusche auskultieren<br />

• außer<strong>de</strong>m: Beweglichkeit <strong>de</strong>r Halswirbelsäule testen und zur Prüfung <strong>de</strong>s N. accessorius <strong>de</strong>n Kopf gegen Wi<strong>de</strong>rstand drehen lassen<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

3


Knöcherner Thorax und Lunge<br />

<strong>Untersuchungsregion</strong>: Thorax und Brustdrüse<br />

• Inspektion: Beurteilung <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>s Thorax: Fassthorax (tiefer stehen<strong>de</strong> Lungengrenzen, hypersonorer Klopfschall, geblähte Supraklavikulargruben,<br />

meist aufgrund eines länger bestehen<strong>de</strong>n Lungenemphysems), Flachthorax (mit gera<strong>de</strong>r BWS), Trichterbrust (mit Einziehung im Bereich <strong>de</strong>s<br />

kaudalen Sternums), Kyphoskoliose (mit Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Atemexkursionen)<br />

Achten auf Asymmetrien von Hautfalten am Rücken (Tannenbaumphänomen bei Osteoporose)<br />

während Inspektion gleichzeitig Atemfrequenz (normal 14-20/min) und Atemtyp (obstruktives/restriktives Atmen, Biot-Atmung) beurteilen<br />

• Palpation: Beurteilung Herzspitzenstoß, Atemexkursionen, Lokalisation umschriebener Schmerzen bei Rippen- und Brustwirbelfrakturen, Myogelosen<br />

Stimmfremitus: bei<strong>de</strong> Handflächen links und rechts auf hintere Thoraxwand <strong>de</strong>s sitzen<strong>de</strong>n Patienten in drei unterschiedlichen Höhen<br />

auflegen -> Patient sagt Zahl 99 mit tiefer Stimme -> Fremitus auf rechter Seite und in höheren Thoraxabschnitten stärker ausgeprägt<br />

(verstärkt bei Pneumonie, vermin<strong>de</strong>rt bei Pneumothorax, Erguss und Atelektase)<br />

Palpation <strong>de</strong>r einzelnen Dornfortsätze von kranial nach kaudal o<strong>de</strong>r Beklopfen mit Reflexhammer: Schmerzen bei Frakturen, entzündlichen<br />

Prozessen o<strong>de</strong>r Metastasen einzelner Wirbelkörper<br />

• Perkussion: Technik: die nicht dominante Hand wird flach auf die Thoraxwand gelegt und mit <strong>de</strong>m Mittelfinger <strong>de</strong>r dominanten Hand das festanliegen<strong>de</strong><br />

Mittelglied <strong>de</strong>s Mittelfingers <strong>de</strong>r nicht dominanten Hand beklopft<br />

Perkussion <strong>de</strong>s Thorax von ventral und dorsal immer im Seitenvergleich -> Lungenschall ist dabei sonor, laut und lang<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r unteren Lungengrenzen auf je<strong>de</strong>r Seite bei maximaler Exspiration und Inspiration mit Abschätzung <strong>de</strong>r Atemverschieblichkeit<br />

(5-6 cm in <strong>de</strong>r Skapularlinie)<br />

• Auskultation: Bronchophonie: Stethoskop nacheinan<strong>de</strong>r beidseits vergleichend auf die hintere Thoraxwand aufsetzen -> Patient sagt flüsternd Zahl 66<br />

-> Auskultation eines hochfrequenten Geräusches als Hinweis auf Infiltrat o<strong>de</strong>r Atelektase<br />

Patient soll mit offenem Mund regelmäßig und nicht zu schnell tief durchatmen, während mit Stethoskop Einengungen <strong>de</strong>r Atemwege und<br />

Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Lungengewebes erfasst wer<strong>de</strong>n<br />

normales Atemgeräusch: Vesikuläratmen, kürzer und leiser während <strong>de</strong>r Exspiration<br />

Bronchialatmen: hochfrequent und laut und über <strong>de</strong>n großen Luftwegen normal, abnorm über <strong>de</strong>r Lunge bei Infiltrationen,<br />

-> Exspirationsgeräusch lauter als Inspirationsgeräusch<br />

trockene Nebengeräusche: durch Einengungen <strong>de</strong>r unteren Luftwege (Schwellung, Sekret und Schleimfä<strong>de</strong>n infolge asthmoi<strong>de</strong>r Bronchitis)<br />

-> Giemen (hochfrequent), Brummen, exspiratorisches Pfeifen<br />

feuchte Rasselgeräusche: Ursachen sind Lungenö<strong>de</strong>m infolge Herzinsuffizienz und Pneumonie<br />

Fibroseknistern = Si<strong>de</strong>rophonie bei Lungenfibrose und beson<strong>de</strong>rs gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Inspiration zu hören<br />

Mammae<br />

• Inspektion: Achten auf Größendifferenzen, Asymmetrien, Vorwölbungen, Einziehungen, Hautverfärbungen (! Orangenhaut), Mamillenmorphologie<br />

Inspektion in verschie<strong>de</strong>nen Arm- und Körperstellungen: Nackengriff <strong>de</strong>r Arme, vorgebeugter Oberkörper, im Liegen<br />

• Palpation: Abtasten <strong>de</strong>r Mammae mit Fingern bei<strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> nach Gewebsverän<strong>de</strong>rungen und Knotenbildungen, während Patientin liegt<br />

Palpation <strong>de</strong>r Achselhöhle: dabei mit <strong>de</strong>r einen Hand <strong>de</strong>n Unterarm auf <strong>de</strong>r untersuchten Seite halten, um M. pectoralis major zu<br />

entspannen und Fingerkuppen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Hand tasten sich in kreisen<strong>de</strong>n Bewegungen von <strong>de</strong>r 7. Rippe nach kranial vor<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

4


Herz<br />

<strong>Untersuchungsregion</strong>: Thorax und Brustdrüse<br />

• Palpation: Tasten <strong>de</strong>s Herzspitzenstoßes in <strong>de</strong>r MCL etwa im 5.ICR mit vorgebeugtem Oberkörper<br />

während <strong>de</strong>r Auskultation (s.u.) <strong>de</strong>n Radialispuls tasten und Herzfrequenz, Herzrhythmus, Pulsqualität (Wasserhammerpuls,<br />

alternieren<strong>de</strong>r Puls) und evtl. Puls<strong>de</strong>fizit bestimmen<br />

bei trockener Perikarditis kann präkardial mit <strong>de</strong>r Handinnenfläche ein Reiben und Schaben vernommen wer<strong>de</strong>n<br />

• Perkussion: Bestimmung <strong>de</strong>r Grenzen <strong>de</strong>r Herzdämpfung an <strong>de</strong>r ventralen Thoraxwand -> dabei von links lateral beginnen und von kranial ergänzen)<br />

• Auskultation: Patient liegt auf Rücken mit leicht erhöhtem Oberkörper<br />

Erb' scher Punkt: linker Sternalrand, 3. ICR<br />

Aortenareal: rechter Sternalrand, 2. ICR<br />

Pulmonalareal: linker Sternalrand, 2.ICR<br />

Mitralisareal: MCL, 5.ICR<br />

Trikuspidalareal: rechter Sternalrand, 4. ICR<br />

-> für je<strong>de</strong>n verdächtigen Herzton und je<strong>de</strong>s Herzgeräusch Ort <strong>de</strong>s Punctum maximums, Ausstrahlung, Lautstärke, zeitliche Zuordnung,<br />

Klangcharakter und Verlauf angeben<br />

Abstand vom 1. zum 2. Herzton ist kürzer als <strong>de</strong>r Abstand vom 2. zum 1. Herzton<br />

1. Herzton ist dumpfer, <strong>de</strong>r 2. Herzton ist heller<br />

Achten auf gespaltene Herztöne und evtl. 3. und 4. Herzton<br />

systolische Geräusche: -> Aortenstenose: meso- bis holosystolisches spin<strong>de</strong>lförmiges Geräusch mit p.m. über <strong>de</strong>m Erb’schen Punkt und<br />

<strong>de</strong>m Aortenareal -> Fortleitung in die Karoti<strong>de</strong>n<br />

-> Pulmonalstenose: vom 1. Herzton abgesetztes, spin<strong>de</strong>lförmiges Systolikum über <strong>de</strong>m Pulmonalklappenareal,<br />

pulmonaler Ejektionsklick, Spaltung <strong>de</strong>s 2. Herztones<br />

-> Mitralinsuffizienz: bandförmiges, hochfrequentes Holosystolikum mit p.m. über Herzspitze, Fortleitung in Axilla<br />

-> Trikuspidalinsuffizienz: hochfrequentes Holosystolikum mit p.m. im 4.-5. ICR links<br />

-> Ventrikelseptum<strong>de</strong>fekt: holosystolisches Pressstrahlgeräusch mit p.m. über <strong>de</strong>m 3.-4. ICR links parasternal<br />

diastolische Geräusche: -> Diastolika sind leiser als systolische Geräusche<br />

-> Mitralstenose: pauken<strong>de</strong>r 1. Herzton, Mitralöffnungston mit anschließen<strong>de</strong>m diastolischen Decrescendo<br />

(p.m. über <strong>de</strong>r Herzspitze)<br />

-> Aorteninsuffizienz: hochfrequentes, spin<strong>de</strong>lförmiges, diastolisches Geräusch mit p.m. über Erb-Punkt, häufig<br />

spin<strong>de</strong>lförmiges systolisches Geräusch durch relative Aortenstenose<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

5


Abdomen Inspektion -> Auskultation -> Perkussion -> Palpation<br />

<strong>Untersuchungsregion</strong>: Abdomen<br />

• Inspektion: Narben als Hinweise auf frühere Operationen/Traumen<br />

Form <strong>de</strong>s Nabels: eingezogen bei Adipositas, vorgewölbt bei Aszites/Schwangerschaft<br />

Verfärbungen: blaue Flecken aufgrund von Verletzungen, subkutaner Injektionen o<strong>de</strong>r Gerinnungsstörung; fleckige Marmorierung typisch<br />

für Mesenterialarterienverschluss o<strong>de</strong>r Roseolen (bei Typhus); Striae bei Morbus Cushing<br />

sichtbare Peristaltik als Zeichen für intestinale Obstruktion<br />

Dicke <strong>de</strong>s subkutanen Fettgewebes (Ernährungszustand!)<br />

Gefäßzeichnung (Caput medusae bei Portalhochdruck), und Behaarung (Bauchglatze bei Leberzirrhose)<br />

Hernien: Nabelhernie, direkte/indirekte Leistenhernie, Schenkelhernie -> Patienten im Stand untersuchen und husten lassen<br />

• Auskultation: zuvor Bauchhautreflex: Bestreichen <strong>de</strong>r Bauchhaut mit Fingernagel o<strong>de</strong>r Streichholz von lateral nach medial in 3 Etagen<br />

Abhören (Trichterseite Stethoskop) aller vier Quadranten <strong>de</strong>r Bauch<strong>de</strong>cke nach Peristaltik und Propulsionsgeräuschen -> normal: alle 5-10 s<br />

glucksen<strong>de</strong> und knarren<strong>de</strong> Geräusche -> pathologisch: fehlen<strong>de</strong> Darmgeräusche über mehrere Minuten (! paralytischer Ileus)<br />

Kratzauskultation zur Bestimmung <strong>de</strong>r Lebergrenzen: Stethoskop auf <strong>de</strong>n Processus xiphoi<strong>de</strong>us setzen und mit <strong>de</strong>m Holzspatel beginnend in<br />

Höhe <strong>de</strong>r fünften Rippe in engen Abstän<strong>de</strong>n entlang <strong>de</strong>r MCL auf <strong>de</strong>r Haut kratzen -> man hört Kratzen, wenn Spatel über <strong>de</strong>r Leber ist<br />

Auskultation von Vorwölbungen in Bereich von Hernien (! Darmgeräusche)<br />

Auskultation <strong>de</strong>r Aorta abdominalis links vom Epigastrium bis zum Nabel<br />

Auskultation <strong>de</strong>r Nierenarterien<br />

• Perkussion: dient <strong>de</strong>r Feststellung <strong>de</strong>s Luftgehaltes <strong>de</strong>r Darmschlingen und <strong>de</strong>r Bestimmung <strong>de</strong>r Lebergröße mit folgen<strong>de</strong>n Klangphänomenen:<br />

Tympanie: bei Perkussion luftgefüllter Abschnitte <strong>de</strong>s Magen-Darm-Traktes (je mehr die Wand <strong>de</strong>s Hohlorgans gespannt, <strong>de</strong>sto<br />

hochfrequenter <strong>de</strong>r Schall)<br />

Schenkelschall: über soli<strong>de</strong>n Organen, Tumoren o<strong>de</strong>r Flüssigkeitsansammlungen -> zur Größenbestimmung <strong>de</strong>r Leber<br />

größere Aszitesmengen führen in Rückenlage zur Flankendämpfung<br />

Undulationsphänomen erst ab 2 Liter Aszitesflüssigkeit nachweisbar<br />

Schmerzhaftigkeit bei Beklopfen <strong>de</strong>r Nierenlager mit ulnaren Handkanten weist auf Pyelonephritis, Harnstau, Abszesse hin<br />

• Palpation: ! bei sehr schlanken Patienten können Palpationsbefun<strong>de</strong> pathologisch erscheinen, z.B. kotgefüllte Sigmaschlinge (Skybala) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r rechte<br />

untere Nierenpol, <strong>de</strong>r Musculus psoas, Intersectio tendinea<br />

Beginn <strong>de</strong>r Palpation am entferntesten Punkt, wo <strong>de</strong>r Patient Schmerzen angibt<br />

zunächst leichte und oberflächliche Palpation, um sich über Dicke und Muskeltonus <strong>de</strong>r Bauchwand zu informieren, im Anschluss tiefe<br />

Organpalpation anschließen (s.u.)<br />

! Patient während <strong>de</strong>r Palpation durch Fortführung <strong>de</strong>s Gespräches ablenken<br />

bei Schmerzangabe Loslassschmerz prüfen: Bauchwand mind. 30 s eindrücken -> dann mit einer schnellen Bewegung ohne Vorwarnung<br />

loslassen und auf Mimik <strong>de</strong>s Patienten achten<br />

Psoaszeichen: rechtes Knie auf Unterlage drücken und Patient auffor<strong>de</strong>rn, das Bein anzuziehen<br />

Palpation horizontaler und vertikaler Lymphknotenaggregate <strong>de</strong>r Leistenregion (! Drainage <strong>de</strong>r Lymphbahnen beachten)<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

6


Leber:<br />

<strong>Untersuchungsregion</strong>: Abdomen<br />

• Palpation: 1. Möglichkeit: Fingerkuppen bei<strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> 3-5 cm unter die Stelle legen, an <strong>de</strong>r zuvor eine Dämpfung perkutiert wur<strong>de</strong> -> Patient zur<br />

Bauchatmung auffor<strong>de</strong>rn, wodurch <strong>de</strong>r kaudale Leberrand nach unten auf die Fingerkuppen zuwan<strong>de</strong>rt -> kurz vor <strong>de</strong>m Inspirationsmaximum<br />

die Fingerkuppen etwas kranial auf <strong>de</strong>n Rippenbogen zu bewegen -> meist lässt sich Leberrand nur in <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>s Gleitens über die<br />

Fingerkuppen spüren -> Beurteilung <strong>de</strong>r Konsistenz <strong>de</strong>s Leberran<strong>de</strong>s (weich, hart, vernarbt, glatt, teigig, spitzwinklig)<br />

2. Möglichkeit: bimanuelle Palpation, in<strong>de</strong>m Finger während <strong>de</strong>r Inspiration <strong>de</strong>s Patienten dorsal und kranial unter <strong>de</strong>n Rippenbogen<br />

eingedrückt wer<strong>de</strong>n<br />

Hinweis: normale Gallenblase ist nicht palpabel -> Murphy-Zeichen: man drückt am sitzen<strong>de</strong>n Patienten die leicht gekrümmten Finger etwas<br />

medial <strong>de</strong>r MCL unter <strong>de</strong>n rechten Rippenbogen und lässt <strong>de</strong>n Patienten tief einatmen -> klagt <strong>de</strong>r Patient über Schmerzen und unterbricht er<br />

die Inspiration, dann Murphy-positiv und Befund spricht für eine Cholezystitis<br />

Milz:<br />

• Palpation: wird erst ab einer Vergrößerung um das Doppelte palpabel -> palpable Milz immer pathologischer Befund!<br />

Arzt steht rechts vom liegen<strong>de</strong>n Patienten und führt die rechte Hand unter die linke Flanke und übt Druck nach ventral aus -> Patient holt tief<br />

Luft und man palpiert mit <strong>de</strong>n Fingern <strong>de</strong>r linken Hand in <strong>de</strong>r MCL unter <strong>de</strong>m Rippenbogen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Inspiration <strong>de</strong>n kaudalen Milzrand<br />

Nieren: (am Beispiel <strong>de</strong>r rechten Niere)<br />

• Palpation: Untersucher steht rechts vom flach liegen<strong>de</strong>n Patienten und drückt mit <strong>de</strong>r linken Hand die rechte Len<strong>de</strong>ngegend nach ventral -> die<br />

Fingerkuppen <strong>de</strong>r rechten Hand wer<strong>de</strong>n unterhalb <strong>de</strong>s rechten Rippenbogens auf das Abdomen gelegt -> während <strong>de</strong>r Inspiration <strong>de</strong>s Patienten<br />

drückt man bei<strong>de</strong> Hän<strong>de</strong> kräftig gegeneinan<strong>de</strong>r und versucht mit <strong>de</strong>n Fingerspitzen <strong>de</strong>r rechten Hand <strong>de</strong>n rechten unteren Nierenpol zu tasten<br />

-> in <strong>de</strong>r Regel tastet man von einer nicht vergrößerten rechten Niere nur <strong>de</strong>n unteren Pol, häufig ist die Niere gar nicht palpabel<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

7


Obere Extremität<br />

<strong>Untersuchungsregion</strong>: Obere Extremität<br />

• Inspektion: Schulter- und Thoraxkontur von hinten und vorn am sitzen<strong>de</strong>n Patienten betrachten: Achten auf Schulterschiefstand, Muskelatrophie,<br />

Schwellungen<br />

Scapula alata bei Schädigung <strong>de</strong>s N. thoracicus longus<br />

Valgusstellung <strong>de</strong>s Ellenbogengelenks überprüfen (physiologisch bei Männern bei 10° und bei Frauen bis 20°)<br />

Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Patienten intensiv betrachten: Schwellungen an Gelenken, Verfärbungen (Palmarerythem bei Diabetes mellitus), Beurteilung <strong>de</strong>r<br />

Hauttemperatur (! bei Durchblutungsstörungen), Dupuytren-Kontraktur, Auffälligkeiten an Fingernägeln (Einblutungen,<br />

Wachstumsstörungen, Uhrglasnägel bzw. Trommelschlegelfinger bei Bronchialkarzinom und Tuberkulose)<br />

• Palpation: Palpation <strong>de</strong>s Akromioklavikulargelenks, <strong>de</strong>r Rotatorenmanschette, <strong>de</strong>s subakromialen Schleimbeutels, <strong>de</strong>s Humeruskopfes bei Rotation <strong>de</strong>s<br />

herabhängen<strong>de</strong>n Armes<br />

Palpation <strong>de</strong>s Handgelenkes und <strong>de</strong>r MCP-, PIP- und DIP-Gelenke<br />

Palpation <strong>de</strong>s Thenar- und Hypothenarmuskelballens<br />

Palpation <strong>de</strong>r Pulse <strong>de</strong>r A. radialis, A. ulnaris, A. brachialis -> immer mit Seitenvergleich<br />

• Bewegungs- und Funktionsprüfung: Nackengriff, Schürzengriff<br />

Armelevation (! Impingement-Syndrom bei 60-120°)<br />

Patienten das Ellenbogengelenk gegen Wi<strong>de</strong>rstand beugen und strecken lassen<br />

Extension und Flexion im Handgelenk gegen Wi<strong>de</strong>rstand (! Schmerzen im lateralen bzw. medialen Epicondylus <strong>de</strong>uten<br />

auf Tennis- bzw. Golfellenbogen)<br />

Handfunktionsprüfung: Faustschluss, Strecken <strong>de</strong>r Finger, Grifffunktionen (Stabgriff, Ballgriff, Schlüsselgriff)<br />

Abspreizung <strong>de</strong>s Daumens im Sattelgelenk prüfen (! Rhizarthrose)<br />

Muskeltonus durch passive Bewegung im Ellenbogen- und Handgelenk prüfen<br />

Vorhalteversuch zum Nachweis einer latenten Parese: Arme gestreckt und in Supinationsstellung nach vorn gehalten<br />

• neurologische Funktionstests: Bizepsreflex: Hammerschlag auf <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Ellenbeuge <strong>de</strong>s Patienten auf die Sehne gelegten Daumen -> Beugung<br />

Trizepsreflex: Schlag auf die Trizepssehne oberhalb <strong>de</strong>s abgewinkelten Ellenbogens -> Streckbewegung<br />

Radius-Periost-Reflex: Beklopfen <strong>de</strong>s Zeigefingers, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Radiuskante <strong>de</strong>s Patienten aufliegt -> Beugung im Unterarm<br />

Trömner-Reflex<br />

Sensibilitätsprüfung: Berührungsreiz (Wattebausch, Pinsel), Schmerzreiz (Spitz-Stumpf-Prüfung mit Holzspatel/Na<strong>de</strong>l),<br />

Temperaturempfin<strong>de</strong>n (Unterscheidung warm/kalt)<br />

Finger-Nase-Versuch, Annäherung bei<strong>de</strong>r Zeigefinger bei geschlossenen Augen<br />

• außer<strong>de</strong>m: Längenmessung <strong>de</strong>s Arms zwischen Akromionspitze und Processus styloi<strong>de</strong>us radii<br />

Hoffmann-Tinel-Zeichen: man beklopft mit Reflexhammer die Volarseite <strong>de</strong>s dorsal extendierten Handgelenks, woraufhin <strong>de</strong>r Patient im<br />

positiven Fall (Karpaltunnelsyndrom) einen Schmerz und Prickeln im Ausbreitungsgebiet <strong>de</strong>s Nervus medianus verspürt<br />

Allen-Test zur Diagnostik <strong>de</strong>r Unterarmarterienversorgung: A. ulnaris und A. radialis wer<strong>de</strong>n gleichzeitig komprimiert bei nach oben<br />

gehaltenem Arm komprimiert -> danach Senken <strong>de</strong>s Armes und Öffnung einer Arterie -> in blasse Hand müsste Blut sichtbar einströmen<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

8


Untere Extremität<br />

<strong>Untersuchungsregion</strong>: Untere Extremität<br />

• Inspektion: Inspektion <strong>de</strong>s Hüftgelenks: stehen<strong>de</strong>n Patienten von ventral und dorsal betrachten (Achten auf Beckenschiefstand)<br />

Patient auf einem Bein stehen lassen: bei Insuffizienz <strong>de</strong>r pelvitrochanteren Muskulatur sinkt das Becken zur Gegenseite ab<br />

(! Tren<strong>de</strong>lenburg-Zeichen)<br />

Inspektion <strong>de</strong>s Kniegelenks: Frontalebene (Genu valgum, Genu varum)<br />

Betrachten <strong>de</strong>r Füße: Deformität, Schwellungen, abnormes Verschwielungsmuster <strong>de</strong>r Fußsohlen, Fehlstellung <strong>de</strong>r Zehen,<br />

Nagelverän<strong>de</strong>rungen, Fußgewölbe (Plattfuß, Spreizfuß, Hohlfuß), Vergleich <strong>de</strong>r Hauttemperatur, zyanotische Verfärbung, Inspektion <strong>de</strong>r<br />

Zehenzwischenräume<br />

dunkelbraune Verfärbung am Unterschenkel, sichtbare Ö<strong>de</strong>me bei venöser Rückflussstauung<br />

Achten auf Corona phlebectatica paraplantaris (= Kranz gestauter Venen an <strong>de</strong>n Fußrän<strong>de</strong>rn)<br />

Wahrnehmung von oberflächlichen Krampfa<strong>de</strong>rn (Varizen) als Folge einer kongenitalen Venenwandschwäche<br />

Achten auf gerötete, verhärtete Venenstränge bei oberflächlicher Thrombophlebitis<br />

• Palpation: Palpation <strong>de</strong>s Kniegelenks: Abtasten <strong>de</strong>r gesamten Zirkumferenz <strong>de</strong>r Patella, Auspressen <strong>de</strong>s Recessus suprapatellaris (! tanzen<strong>de</strong> Patella bei<br />

kleinen Ergussmengen), Palpation <strong>de</strong>s medialen und lateralen Gelenkspalts nach Druckschmerzpunkten -> Hinweis auf Meniskusschädigung<br />

Achillessehne nach Knoten palpieren und Druckdolenz am Sehnenansatz am Kalkaneus prüfen<br />

Wegdrücken evtl. Ö<strong>de</strong>mflüssigkeit mit Daumenkuppe gegen ein Wi<strong>de</strong>rlager (Schienbein, Mittelfußknochen, Malleus) -> bei Lymphö<strong>de</strong>m<br />

säulenförmige Umfangsvermehrung am Unterschenkel mit Fußrückenpolster<br />

Palpation <strong>de</strong>r Pulse <strong>de</strong>r A. femoralis (3 cm unterhalb Leistenband), A. poplitea, A. tibialis posterior, A. dorsalis pedis (zwischen 1./2. Zehenstrahl)<br />

•Bewegungs- und Funktionsprüfung:<br />

Bewegungsumfang im Hüftgelenk: Knie <strong>de</strong>s Patienten in Rückenlage um 90 ° beugen und Innen- und Außenrotation, Abduktion und<br />

Adduktion und Beugung prüfen o<strong>de</strong>r gestreckte Beine um eigene Achse nach rechts und links rotieren<br />

Seitenbän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Kniegelenks durch Valgus- und Varus<strong>de</strong>hnung prüfen<br />

Schubla<strong>de</strong>nphänomen: Knie in 90 ° Beugestellung und Fixation <strong>de</strong>s Fußes -> Unterschenkel wird nach ventral und dorsal gezogen<br />

Eversion/Inversion und Pronation/Supination im Fußgelenk prüfen<br />

Muskeltonus durch passive Bewegung im Kniegelenk abschätzen<br />

Beugung und Streckung im Kniegelenk und Dorsalextension und Plantarflexion im Fußgelenken gegen Wi<strong>de</strong>rstand testen, Zehenstandtest<br />

• neurologische Funktionstests: Patellarsehnenreflex: Schlag auf die Sehne <strong>de</strong>s M. quadriceps femoris unterhalb <strong>de</strong>r Patella bei gebeugten Beinen -><br />

ruckartige Streckung <strong>de</strong>s Knies -> Reflexbahnung durch Jendrassik-Handgriff<br />

Achillessehnenreflex: Schlag auf passiv dorsalextensierte Fußsohle nach Vorbeugung<br />

pathologische Reflexe: Babinski: Bestreichen <strong>de</strong>r lateralen Fußsohle mit <strong>de</strong>m Daumennagel; Oppenheim: kräftiges<br />

Herabstreichen an <strong>de</strong>r Tibiafläche mit Daumen und Zeigefinger -> positiv, wenn Extension <strong>de</strong>r Großzehe<br />

Sensibilitätsprüfung: Berührungsreiz (Wattebausch, Pinsel), Schmerzreiz (Spitz-Stumpf-Prüfung mit Holzspatel/Na<strong>de</strong>l),<br />

Temperaturempfin<strong>de</strong>n (Unterscheidung warm/kalt), Vibrationsempfin<strong>de</strong>n mit am Knöchel aufgesetzter Stimmgabel<br />

• außer<strong>de</strong>m: Lasegue-Test: gestrecktes Bein eines flach liegen<strong>de</strong>n Patienten nach oben führen, wodurch <strong>de</strong>r N. ischiadicus maximal ge<strong>de</strong>hnt wird<br />

Stemmer-Zeichen: Haut <strong>de</strong>s Zehenrückens zwischen zwei Fingern anheben -> beim Lymphö<strong>de</strong>m ist die Haut kaum o<strong>de</strong>r nicht mehr abhebbar<br />

Längenmessung <strong>de</strong>s Beins: Abstand von <strong>de</strong>r Spina iliaca anterior superior bis zum Malleolus medialis<br />

26.01.2010 Alexan<strong>de</strong>r Jörk - Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

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