10.11.2014 Aufrufe

Arbeitssicherheit Neues Gesetz in Kraft - SGB - CISL

Arbeitssicherheit Neues Gesetz in Kraft - SGB - CISL

Arbeitssicherheit Neues Gesetz in Kraft - SGB - CISL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. 7/2008<br />

04.06.08<br />

Versand im Postabonnement,<br />

D.L. 353/2003<br />

(konv. <strong>in</strong> <strong>Gesetz</strong><br />

27/02/2004 Nr. 46)<br />

Art. 1, Abs. 2,<br />

DCB Bozen,<br />

Taxe Percue<br />

Aktuelles aus dem Südtiroler Gewerkschaftsbund <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />

E<strong>in</strong>kommensfrage<br />

Lohnstreifen: Es muss mehr dr<strong>in</strong> se<strong>in</strong>!<br />

<strong>Arbeitssicherheit</strong><br />

<strong>Neues</strong> <strong>Gesetz</strong> <strong>in</strong> <strong>Kraft</strong>


Überblick<br />

Selbstkündigung<br />

Inhalt<br />

Seite 7<br />

<strong>Arbeitssicherheit</strong><br />

Mittelteil<br />

Beratungsdienst Zusatzrente<br />

Seite 13<br />

3<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9-12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Leitartikel<br />

Dort reformieren, hier verhandeln<br />

Thema<br />

Forderungskatalog für die neue Regierung<br />

Peanuts!<br />

<strong>Neues</strong> Vertragssystem<br />

Politik<br />

„Quantensprung für Südtirols Demokratie“<br />

Arbeitsrecht<br />

Selbstkündigung: Was wichtig ist<br />

<strong>Arbeitssicherheit</strong><br />

Zu viele Opfer an den Arbeitsplätzen<br />

Heftmitte zum Herausnehmen<br />

Das neue Arbeitsschutzgesetz im Überblick<br />

Standpunkt<br />

Pflegesicherung und Bekämpfung der Schwarzarbeit<br />

Aus den Bezirken<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte „Popele“ <strong>in</strong> S<strong>in</strong>ich<br />

Gelungenes 1. Mai-Fest <strong>in</strong> Brixen<br />

Arbeit<br />

Streitfall<br />

Vorsorge & Fürsorge<br />

Infopo<strong>in</strong>t bedeutet Beratung vor Ort<br />

Für Familienzulage ansuchen!<br />

Vermischtes<br />

Nützliches und Kurioses<br />

Kultur und Freizeit<br />

ETSI-Angebote für den Sommer<br />

Zu guter letzt<br />

Solidarität für…<br />

Impressum<br />

SOLIDARIETÀ<br />

SOLIDARITÄT<br />

Zeitschrift des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />

Siemensstraße 23<br />

39100 Bozen<br />

Tel. 0471 568 401<br />

Fax 0471 568 403<br />

www.sgbcisl.it<br />

E<strong>in</strong>tragung Landesgericht<br />

Bozen Nr. 2/77 vom 4.2.1977<br />

Presserechtlich verantwortlich:<br />

Florian Kronbichler<br />

Grafik: www.socompierre.com<br />

Druck: Tip. Alto Adige, Bozen<br />

Redaktion:<br />

Anton von Hartungen,<br />

Carlo Gobetti,<br />

Tila Mair,<br />

Daniela Bernardi,<br />

Manfred Gamper,<br />

Nicola Calanducci,<br />

Arm<strong>in</strong> Pircher (Koord<strong>in</strong>ation)<br />

Kontakt:<br />

arm<strong>in</strong>.pircher@sgbcisl.it<br />

Siemensstraße 23 - 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 568 402<br />

2


Leitartikel<br />

Dort reformieren, hier<br />

verhandeln<br />

Anton von Hartungen<br />

Landessekretär des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />

Kürzlich ist der neue E<strong>in</strong>heitstext<br />

zur <strong>Arbeitssicherheit</strong> <strong>in</strong> <strong>Kraft</strong> getreten.<br />

Wir haben deshalb e<strong>in</strong>e<br />

zweisprachige Übersicht mit e<strong>in</strong>igen<br />

wichtigen Aspekten ausgearbeitet,<br />

die als Doppelseite zum<br />

Herausnehmen <strong>in</strong> der Heftmitte<br />

zu f<strong>in</strong>den ist.<br />

Auf gesamtstaatlicher Ebene<br />

kommt e<strong>in</strong>iges <strong>in</strong> Bewegung.<br />

Die neue Regierung hat ihre<br />

Arbeit aufgenommen, und die Gewerkschaftsbünde<br />

schlagen e<strong>in</strong>e<br />

Reform der Kollektivverträge vor.<br />

Beg<strong>in</strong>nen wir bei der neuen Regierung.<br />

Wenn es so kommt wie erwartet,<br />

dann dürften die Regionen<br />

bzw. die lokalen Verwaltungen<br />

mehr Kompetenzen und dementsprechend<br />

auch mehr f<strong>in</strong>anzielle<br />

Mittel erhalten. Das politische<br />

Schlagwort lautet Föderalisierung;<br />

nicht nur <strong>in</strong> der Verwaltung, sondern<br />

auch was den Steuerbereich<br />

angeht. Diese Steuerföderalisierung<br />

würde auch Südtirol betreffen. Die<br />

neue Regierung hat die versprochene<br />

Abschaffung der Liegenschaftssteuer<br />

ICI <strong>in</strong> Angriff genommen,<br />

sie hat aber nicht geklärt, mit<br />

welchen Mitteln die Geme<strong>in</strong>den die<br />

fehlenden E<strong>in</strong>nahmen ausgleichen<br />

sollen.<br />

Grundsätzlich ist es ja positiv, wenn<br />

auf lokaler Ebene mehr entschieden<br />

werden kann. Die Regierung muss<br />

aber e<strong>in</strong>e ernsthafte Dezentralisierung<br />

anstreben, und sich nicht nur<br />

darauf beschränken, über die E<strong>in</strong>nahmen<br />

der Lokalkörperschaften<br />

zu bef<strong>in</strong>den und die Ausgabenseite<br />

den Geme<strong>in</strong>de zu überlassen;<br />

wennschon müssen die lokalen<br />

Verwaltungen beides bestimmen<br />

können. Für alle Regionen – und<br />

selbstverständlich auch für Südtirol<br />

– ist es wichtig, Klarheit über die<br />

eigenen Haushaltsmittel zu haben,<br />

und über die entsprechende Verwendung<br />

dann auch verfügen zu<br />

dürfen. Die Gewerkschaftsbünde<br />

müssen sich dann vor Ort um die<br />

soziale Ausgewogenheit des öffentliches<br />

Haushaltes bemühen. Es<br />

ist besser, auf lokaler Ebene zu verhandeln,<br />

als allgeme<strong>in</strong> gehaltene<br />

gesamtstaatliche Bestimmungen<br />

umsetzen zu müssen, die vielfach<br />

lokale Begebenheiten nicht berücksichtigen.<br />

Wenn es nach der Vorstellung der<br />

gesamtstaatlichen Gewerkschaftsbünde<br />

geht, soll noch heuer das<br />

Modell der Kollektivvertragsverhandlungen<br />

erneuert werden. Notwendig<br />

ist diese Reform aus me<strong>in</strong>er<br />

Sicht vor allem aus zwei Gründen:<br />

erstens um die Kaufkraft der Löhne<br />

zu festigen, und zweitens, um den<br />

lokalen Herausforderungen begegnen<br />

zu können. Dementsprechend<br />

schlagen die Gewerkschaftsbünde<br />

die Stärkung der Kollektivverträge<br />

auf beiden Ebenen vor, also sei<br />

es der gesamtstaatlichen Tarifverträge<br />

als auch der Landes- bzw.<br />

Betriebsabkommen. Der nationale<br />

Kollektivvertrag sollte dabei e<strong>in</strong>e<br />

Art arbeitsrechtliche und f<strong>in</strong>anzielle<br />

Grundsicherung der Arbeitsverhältnisse<br />

gewährleisten. Auf der lokalen<br />

bzw. betrieblichen Vertragsebene<br />

h<strong>in</strong>gegen sollte die spezifischen<br />

Besonderheiten angegangen werden,<br />

etwa die territorial unterschiedliche<br />

Kaufkraft der Löhne.<br />

Sollte das Rahmenabkommen nach<br />

den Vorstellungen der Gewerkschaften<br />

umgesetzt werden, würde<br />

die lokale Verhandlungsebene deutlich<br />

an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen. Dies<br />

wiederum würde heißen, dass die<br />

Sozialpartner vor Ort und im Betrieb<br />

mehr Verantwortung tragen.<br />

Wir Gewerkschaften, aber vor allem<br />

die lokalen Arbeitgeberverbände,<br />

wären mehr gefordert. Lippenbekenntnisse<br />

reichen nicht, es kommt<br />

darauf an, Entlohnungen auszuhandeln,<br />

mit denen Arbeitnehmer und<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Südtirol auch<br />

leben können. Auf Maßnahmen der<br />

römischen Regierung oder den gesamtstaatlichen<br />

Kollektivvertrag zu<br />

warten, ist zu wenig. Nur vor Ort<br />

ist es möglich, den Erwartungen<br />

der Arbeitnehmer und Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

gerecht zu werden.<br />

Anton von Hartungen<br />

3


Thema<br />

EINKOMMENS- UND STEUERPOLITIK<br />

Forderungskatalog für die neue Regierung<br />

Die Parlamentswahlen vom 13. und 14. April haben Silvio Berlusconi zurück an die Regierung gebracht.<br />

Der Kaufkraftverlust von Löhnen und Renten gehört zu den dr<strong>in</strong>genden Problemen, die die<br />

neue Regierung nun angehen muss. Die Gewerkschaften haben dieser bereits e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

Forderungskatalog zur Stärkung der E<strong>in</strong>kommen vorgelegt.<br />

Als sich der Wahlsieg des Mitte-<br />

Rechts-Bündnisses von Silvio Berlusconi<br />

abzeichnete, gab<br />

Cisl-Generalsekretär Raffaele<br />

Bonanni der zukünftigen<br />

Regierungskoalition<br />

bereits jene Themen<br />

vor, die diese vorrangig<br />

angehen sollte: “Die Bürger<br />

verlangen Antworten<br />

auf die dr<strong>in</strong>genden wirtschaftlichen<br />

und sozialen<br />

Probleme, die sie betreffen,<br />

angefangen bei den<br />

Raffaele Bonanni:<br />

Priorität für Löhne<br />

Löhnen und Renten, die<br />

von den steigenden Preisen,<br />

Tarifen und Steuern<br />

aufgefressen werden. Wir glauben,<br />

dass hier zuerst angesetzt werden<br />

muss“.<br />

Die gesamtstaatlichen Gewerkschaftsbünde<br />

Cgil, Cisl und Uil<br />

schlagen zur Stärkung der Kaufkraft<br />

von Löhnen<br />

und Renten vor allem<br />

Maßnahmen im Bereich<br />

der E<strong>in</strong>kommensund<br />

Steuerpolitik<br />

vor. Die E<strong>in</strong>zelforderungen<br />

an die neue<br />

Regierung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />

e<strong>in</strong>heitlichen Forderungsplattform<br />

vom<br />

November 2007 zusammengefasst.<br />

Die Plattform war<br />

ursprünglich an die<br />

Regierung Prodi gerichtet<br />

und sollte die Fortsetzung<br />

des im Juli 2007 erzielten Wohlfahrtsabkommens<br />

darstellen, mit<br />

dem die Gewerkschaften bereits<br />

e<strong>in</strong>ige wichtige Ergebnisse erzielen<br />

konnten, etwa die Aufstockung der<br />

niedrigen Renten, die Korrektur der<br />

Rentenreform, oder die bessere soziale<br />

Absicherung von Jugendlichen<br />

und Frauen.<br />

Während der Zeit des Parlamentswahlkampfs<br />

hatten die Gewerkschaftsbünde<br />

e<strong>in</strong>e Informationskampagne<br />

für die Plattform gestartet.<br />

Dabei wurden auch Unterstützungserklärungen<br />

gesammelt. Dies,<br />

um die Aufmerksamkeit der Politik<br />

und der Öffentlichkeit auf die dr<strong>in</strong>genden<br />

Anliegen der ArbeitnehmerInnen<br />

zu lenken und um dem<br />

Forderungskatalog im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die Aufnahme der Verhandlungen<br />

mit der zukünftigen Regierung<br />

mehr Gewicht zu verleihen.<br />

Die Inhalte des Forderungskatalogs zur E<strong>in</strong>kommens- und Steuerpolitik im Überblick:<br />

Weniger Steuern für Arbeitnehmer<br />

und Rentner<br />

– Höhere Steuerabsetzbeträge auf<br />

Löhne und Renten;<br />

– E<strong>in</strong>kommen bis 8.000 Euro (no<br />

tax area) muss steuerfrei se<strong>in</strong>;<br />

– ger<strong>in</strong>gere Steuersätze, um das<br />

Netto-E<strong>in</strong>kommen zu erhöhen;<br />

– ger<strong>in</strong>ge Besteuerung der Abfertigung<br />

und die Überarbeitung<br />

der Besteuerung im Zusatzrentenbereich;<br />

– ger<strong>in</strong>gere Besteuerung auf kollektivvertragliche<br />

Lohnerhöhungen,<br />

Stärkung der zweiten<br />

Verhandlungsebene und<br />

Steuererleichterungen;<br />

– Steuerföderalismus: wichtig ist,<br />

die Gesamtbelastung im Auge<br />

zu behalten, es dürfen ke<strong>in</strong>e<br />

neuen Belastungen entstehen.<br />

Es braucht e<strong>in</strong>e bessere Koord<strong>in</strong>ierung<br />

der lokalen und gesamtstaatlichen<br />

Steuern. Die<br />

Gewerkschaft fordert weniger<br />

lokale Steuern bei gleichbleibender<br />

Qualität der Dienstleistungen.<br />

Deshalb braucht es<br />

mehr Mitsprache bei der Gestaltung<br />

der Haushalte.<br />

– Die Bekämpfung der Steuerh<strong>in</strong>terziehung<br />

muss weitergeführt<br />

werden. Die Ergebnisse sollten<br />

auf die E<strong>in</strong>kommen umverteilt<br />

werden;<br />

– höhere Besteuerung von Renditen<br />

aus Börsenspekulationen<br />

(20%).<br />

Wohnbaupolitik<br />

Die Hauptforderungen betreffen:<br />

– mehr Mietwohnungen mit<br />

sozialem Mietz<strong>in</strong>s;<br />

– höhere Absetzbeträge bei der<br />

E<strong>in</strong>kommenssteuer für Mieter;<br />

– höhere E<strong>in</strong>kommensgrenzen für<br />

den Zugang zu Wohnbaudarlehen;<br />

– transparentere Regelungen bei<br />

der Überweisung der Miete;<br />

– höhere Absetzbeträge für die<br />

Passivz<strong>in</strong>sen bei Wohnbaudarlehen<br />

für die Erstwohnung.<br />

Preise und Tarife<br />

Anbieter von Gütern und Diensten<br />

von öffentlichem Interesse (z.B.<br />

Strom) müssen erhaltene Vergünstigungen<br />

an den Endverbraucher<br />

weitergeben.<br />

Preispolitik: mehr Absprache mit<br />

den Sozialpartnern um Maßnahmen<br />

zu setzen, die die Preisentwicklung<br />

bremsen, auch auf lokaler<br />

Ebene.<br />

4


Thema<br />

Peanuts!<br />

Um auf den Kaufkraftverlust<br />

der Löhne<br />

aufmerksam zu machen,<br />

haben die Südtiroler<br />

Gewerkschaftsbünde<br />

AGB/CGIL,<br />

<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> und UIL-SGK<br />

am 15. Mai vor dem<br />

Landtag <strong>in</strong> Bozen e<strong>in</strong>e<br />

medienwirksame Protestaktion<br />

durchgeführt.<br />

Dabei wurden<br />

Lohnstreifenkuverts<br />

verteilt, auf denen passende<br />

Slogans angeführt<br />

waren, etwa: Was bleibt vom<br />

Lohn? Die symbolische Antwort<br />

befand sich im Inneren: Peanuts<br />

(=Erdnüsse), sprich kaum etwas.<br />

Die Arbeitgeberverbände wurden<br />

aufgefordert, mit den Gewerkschaften<br />

die ausständigen<br />

Landeszusatzverträge (z.B. Metallhandwerk,<br />

Landwirtschaft, Gastgewerbe,<br />

Handel) abzuschließen.<br />

An den Landeshauptmann g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong><br />

offener Brief mit dem Aufruf, das<br />

Tausende Teilnehmer aus 30 Ländern<br />

haben am 5. April im slowenischen<br />

Laibach für mehr E<strong>in</strong>kommensgerechtigkeit<br />

demonstriert.<br />

Während die Unternehmen Gew<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>fahren und Manager Millionengehälter<br />

e<strong>in</strong>streichen, stagnieren<br />

die Löhne und Gehälter<br />

der ArbeitnehmerInnen schon seit<br />

So machten die Gewerkschaften auf den Kaufkrafverlust der<br />

Löhne aufmerksam<br />

Recht der Beschäftigten auf gute<br />

Landeszusatzverträge stärker zu<br />

unterstützen.<br />

Die Kuverts wurden auch den 35<br />

Landtagsabgeordneten zugestellt.<br />

Den Umschlägen wurde zudem<br />

e<strong>in</strong>e Info-Tabelle beigelegt, aus der<br />

e<strong>in</strong>ige kollektivvertragliche Bruttom<strong>in</strong>destlöhne<br />

im Privatbereich<br />

sowie die Hauptforderung der Gewerkschaften<br />

hervorgehen.<br />

Großdemo für europaweit faire Löhne<br />

Jahren, wodurch deren Kaufkraft<br />

ständig s<strong>in</strong>kt, so die Kritik. ArbeitnehmerInnen<br />

verdienen sich aber<br />

gerechte Löhne, mahnten die Gewerkschaften.<br />

Von der EU forderten<br />

sie Maßnahmen gegen Sozialdump<strong>in</strong>g<br />

und bessere Regelungen<br />

gegen F<strong>in</strong>anzmarktkrisen.<br />

<strong>Neues</strong><br />

Vertragssystem<br />

Um höhere Netto-Löhne für lohnabhängig<br />

Beschäftigte zu erreichen,<br />

werden Cgil, Cisl und Uil e<strong>in</strong> neues<br />

Modell der Kollektivvertragsverhandlungen<br />

vorschlagen. Das bisher<br />

geltende Modell wurde im Jahr<br />

1993 von den Sozialpartnern ausgehandelt<br />

und gilt mittlerweile als<br />

überholt. Die Eckpunkte des Vorschlags<br />

s<strong>in</strong>d:<br />

• dreijährige Laufzeit der Kollektivverträge<br />

(bisher ist die Erneuerung<br />

des wirtschaftlichen Teils<br />

alle zwei Jahre und des arbeitsrechtlichen<br />

Teils alle vier Jahre<br />

vorgesehen);<br />

• Beibehaltung der beiden Vertragsebenen:<br />

der gesamtstaatliche<br />

Kollektivvertrag legt die<br />

M<strong>in</strong>destlöhne fest und soll die<br />

Kaufkraft durch e<strong>in</strong>en wirksameren<br />

Inflationsausgleich sichern;<br />

die zweite (betriebliche<br />

bzw. lokale) Vertragsebene sollte<br />

ausgeweitet und gestärkt werden,<br />

etwa durch bessere Möglichkeiten<br />

zur Umverteilung der<br />

Produktivität und durch Steuererleichterungen;<br />

• fristgerechtere Vertragserneuerungen<br />

durch Sanktionen für Betriebe<br />

bei Verzögerung der Vertragsabschlüsse.<br />

Der gewerkschaftliche Reformvorschlag<br />

sieht weiters die Reduzierung<br />

der Zahl der Kollektivverträge<br />

und die Neuregelung der gewerkschaftlichen<br />

Repräsentativität vor.<br />

Derzeit f<strong>in</strong>den Informationsversammlungen<br />

mit den Beschäftigten<br />

statt. Kommt es nach den Verhandlungsrunden<br />

mit Arbeitgeberverbänden<br />

und Regierung zu e<strong>in</strong>em<br />

Abkommen, wird dieses den ArbeitnehmerInnen<br />

vor dessen Umsetzung<br />

unterbreitet.<br />

Der Kaufkraftverlust von lohnabhängig Beschäftigten ist europaweit e<strong>in</strong>e<br />

aktuelle Herausforderung.<br />

5


Politik<br />

DIREKTE DEMOKRATIE<br />

„Quantensprung für Südtirols Demokratie“<br />

Wir haben bei Stephan Lausch von der „Initiative für mehr Demokratie“ nachgefragt, wie es um die im<br />

Vorjahr viel diskutierte Volks<strong>in</strong>itiative für e<strong>in</strong> besseres <strong>Gesetz</strong> zur Direkten Demokratie steht.<br />

Herr Lausch, 26.000 Unterschriften<br />

s<strong>in</strong>d im Frühjahr 2007<br />

für die Volksabstimmung zur Direkten<br />

Demokratie gesammelt<br />

worden: zufrieden?<br />

Ja, wir s<strong>in</strong>d mehr als zufrieden.<br />

Diese Zahl ist das Doppelte der vom<br />

<strong>Gesetz</strong> vorgeschriebenen 13.000<br />

Unterschriften, womit unserer Erwartungen<br />

weit übertroffen wurden.<br />

Wie geht es jetzt weiter?<br />

Mit diesen Unterschriften wurde<br />

die Volksabstimmung über e<strong>in</strong> besseres<br />

<strong>Gesetz</strong> zur Direkten<br />

Demokratie<br />

für zulässig befunden.<br />

Die Volksabstimmung<br />

selbst f<strong>in</strong>det voraussichtlich<br />

im Mai 2009<br />

statt und gibt den<br />

BürgerInnen erstmals<br />

das Recht zu entscheiden,<br />

ob e<strong>in</strong> vom Volk<br />

Stephan Lausch<br />

kommender Landesgesetzentwurf<br />

rechtskräftig werden<br />

soll. Es handelt sich um e<strong>in</strong>en<br />

Quantensprung <strong>in</strong> der Demokratie<br />

Südtirols.<br />

Der Landtag muss nicht mehr<br />

damit befasst werden?<br />

Der Landtag hatte sechs Monate<br />

Zeit, den <strong>Gesetz</strong>entwurf zu behandeln<br />

und ihn zu verabschieden. Das<br />

ist nicht geschehen, womit jetzt das<br />

Volk <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Volksabstimmung zu<br />

entscheiden hat.<br />

Warum wollen Sie das geltende<br />

Landesgesetz abändern, wenn<br />

es diese Möglichkeit bereits<br />

vorsieht?<br />

Weil es sehr restriktiv und lückenhaft<br />

ist. Damit e<strong>in</strong>e Volksabstimmung<br />

gültig ist, braucht es<br />

laut geltendem <strong>Gesetz</strong> e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>destbeteiligung von 40%.<br />

Daran würden die meisten<br />

Abstimmungen scheitern. Sie<br />

soll auf 15% herabgesetzt<br />

werden. Unser Entwurf gibt<br />

den BürgerInnen mehr Kontrollmöglichkeit,<br />

z.B. über Beschlüsse<br />

der Landesregierung zu<br />

Großprojekten. Er garantiert <strong>in</strong> vielen<br />

Punkten Gleichberechtigung mit<br />

den politischen Vertretern, Transparenz<br />

und Fairness und fördert generell<br />

die Bürgerbeteiligung.<br />

Wann wird über die Flughafen<strong>in</strong>itiative<br />

und über die drei Anträge<br />

der Union für Südtirol abgestimmt?<br />

Der Landeshauptmann hat verfügt,<br />

dass alle fünf zugelassenen Anträge,<br />

also diese vier und unser eigener<br />

am gleichen Term<strong>in</strong> im Jahr<br />

2009 zur Abstimmung kommen.<br />

Wie beurteilen Sie die Aussichten<br />

für e<strong>in</strong>en positiven Ausgang der<br />

Volksabstimmung 2009?<br />

Das hohe Beteiligungsquorum<br />

von 40% stellt uns vor e<strong>in</strong>e sehr<br />

schwierige Aufgabe. Wir s<strong>in</strong>d aber<br />

zuversichtlich, dass wir diese Hürde<br />

nehmen können. Wir werden uns<br />

bemühen, allen SüdtirolerInnen zu<br />

vermitteln, wie viel auf dem Spiel<br />

steht, und dass sie erst mit dem<br />

besseren <strong>Gesetz</strong> zur Direkten Demokratie<br />

<strong>in</strong> den wichtigen Fragen<br />

der Politik wirklich mitentscheiden<br />

können. Es wäre ke<strong>in</strong> Quantensprung,<br />

wenn es nicht großer Anstrengungen<br />

bedürfen würde.<br />

Mehr dazu unter:<br />

http://www.dirdemdi.org/neu/de/lauf<br />

KOMMENTAR<br />

Berlusconi gew<strong>in</strong>nt, SVP verliert<br />

6<br />

Ansche<strong>in</strong>end gibt es nun e<strong>in</strong>en<br />

“Regierungs-Malus”. In Rom ist<br />

Regierungschef Romano Prodi abgewählt<br />

worden, <strong>in</strong> Südtirol ist die<br />

Volkspartei erstmals unter die 50%-<br />

Marke gerutscht. Zum Ergebnis der<br />

Parlamentswahlen gibt es naturgemäß<br />

verschiedenste politischen<br />

Me<strong>in</strong>ungen und Interpretationen;<br />

anerkannte Experten und Institute<br />

erheben die Wählerströme und ergründen<br />

das Wahlverhalten.<br />

Uns <strong>in</strong>teressiert vor allem die gewerkschaftliche<br />

Sicht des Wahlausgangs,<br />

national wie lokal. Gesamtstaatlich<br />

ist es sicherlich so, dass<br />

die schwierige wirtschaftliche und<br />

soziale Lage Berlusconi den Wahlerfolg<br />

gebracht hat. Die Frage ist<br />

nur, ob er das Versprochene angesichts<br />

der massiven Staatsverschuldung<br />

auch halten kann. Wichtig ist<br />

es, dass e<strong>in</strong>e sozial ausgewogene<br />

Sparpolitik umgesetzt wird, bei<br />

der die Sozialpartner e<strong>in</strong>gebunden<br />

werden, und die vor allem die Bedürfnisse<br />

und Anliegen von ArbeitnehmerInnen<br />

und RentnerInnen berücksichtigt.<br />

In Südtirol ist es wohl nicht anders<br />

wie auf gesamtstaatlicher Ebene.<br />

Für viele SüdtirolerInnen ist der Verlust<br />

der Kaufkraft seit Jahren e<strong>in</strong><br />

großes Problem. Viele Mitbürger<br />

haben den E<strong>in</strong>druck, dass die Landesregierung<br />

nicht genügend unternimmt,<br />

um unsere Autonomie<br />

sozial ausgewogen zu verwalten.<br />

Von Sozialpartnerschaft wird hier<br />

bei uns zwar gern geredet, konkret<br />

umgesetzt wird allerd<strong>in</strong>gs sehr<br />

wenig.<br />

Sicher ist, dass <strong>in</strong> Rom wie <strong>in</strong> Bozen<br />

soziale Themen wieder im Vordergrund<br />

stehen müssen: Geme<strong>in</strong>wohl<br />

vor Eigennutz!<br />

Anton von Hartungen


Arbeitsrecht<br />

AUFLÖSUNG DES ARBEITSVERHÄLTNISSES<br />

Selbstkündigung: Was wichtig ist<br />

Wie <strong>in</strong> der letzten Ausgabe der „Solidarität“ bereits angekündigt, gelten ab dem 5. März 2008 neue<br />

Bestimmungen bei der Selbstkündigung von ArbeitnehmerInnen. Neu e<strong>in</strong>geführt wurde e<strong>in</strong> verpflichtender<br />

Kündigungsvorgang mit eigenem Kündigungsformular. Da es diesbezüglich viele Unklarheiten<br />

gibt, gehen wir auf die grundlegenden Fragen kurz e<strong>in</strong>.<br />

Was ist neu?<br />

Die Selbstkündigung kann nun<br />

nicht mehr <strong>in</strong> freier Form erfolgen.<br />

Um das Arbeitsverhältnis aufzulösen,<br />

muss der/die Beschäftigte<br />

e<strong>in</strong> vorgegebenes Formblatt (Vordruck<br />

MDV) auf der Web-Seite des<br />

Arbeitsm<strong>in</strong>isteriums ausfüllen und<br />

weiterleiten. Der abschließend erstellte<br />

Ausdruck stellt das eigentliche<br />

Kündigungsschreiben dar und<br />

muss dem Arbeitgeber <strong>in</strong>nerhalb<br />

von 15 Tagen übermittelt bzw. aushändigt<br />

werden. Die Kündigung ist<br />

ansonsten unwirksam.<br />

Wer ist betroffen?<br />

Von der Neuregelung s<strong>in</strong>d alle ArbeitnehmerInnen<br />

im Privatsektor<br />

und im öffentlichen Dienst betroffen.<br />

Die neuen Bestimmungen<br />

gelten aber auch bei Projektarbeit<br />

und bei Arbeitsverhältnissen von<br />

Mitgliedern mit ihren Genossenschaften.<br />

Wie läuft e<strong>in</strong>e korrekte Kündigung<br />

ab?<br />

1) Wer kündigen will, wendet sich<br />

an e<strong>in</strong>e hierfür zugelassene “Vermittlungsstelle“<br />

(<strong>in</strong> Südtirol<br />

s<strong>in</strong>d dies die Geme<strong>in</strong>den, die Arbeitsämter,<br />

das Amt für sozialen<br />

Arbeitsschutz; im Falle e<strong>in</strong>er Konvention<br />

auch die ermächtigten<br />

Gewerkschaften und Patronate);<br />

2) bei dieser Stellen werden die erforderlichen<br />

Daten mittels Formblatt<br />

MDV <strong>in</strong> das Datensystem<br />

des Arbeitsm<strong>in</strong>isteriums e<strong>in</strong>gegeben<br />

(die Angaben betreffen<br />

neben den Personalien auch das<br />

Arbeitsverhältnis);<br />

3) über dieses Datensystem wird<br />

das amtlich beglaubigte Kündigungsdokument<br />

ausgestellt. Es<br />

enthält e<strong>in</strong>en Identifikationscode<br />

sowie das Ausstellungsdatum<br />

und ist 15 Tage lang gültig;<br />

4) der/die ArbeitnehmerIn muss diesen<br />

Ausdruck <strong>in</strong>nerhalb von 15<br />

Tagen dem Arbeitgeber<br />

abgeben,<br />

da das<br />

Formular sonst<br />

verfällt.<br />

Es besteht<br />

aber auch die<br />

Möglichkeit,<br />

selbst über die<br />

Homepage<br />

des Arbeitsm<strong>in</strong>isteriums<br />

zu<br />

kündigen, ohne<br />

sich also an e<strong>in</strong>e<br />

Vermittlungsstelle<br />

wenden zu<br />

müssen.<br />

Da die Kündigungsprozedur<br />

aber nicht<br />

ganz e<strong>in</strong>fach<br />

zu bewältigen<br />

ist (so muss im<br />

Formblatt beispielsweise<br />

der<br />

Anlauftag der<br />

Kündigungsfrist angegeben werden),<br />

raten wir grundsätzlich, sich<br />

an e<strong>in</strong>e der autorisierten Stellen zu<br />

wenden.<br />

In diesen Fällen gilt die neue<br />

Kündigungsregelung nicht:<br />

– im Falle e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>vernehmlichen<br />

Auflösung, also bei gegenseitigem<br />

E<strong>in</strong>verständnis<br />

– während der Probezeit<br />

– bei Vertragsende e<strong>in</strong>es befristeten<br />

Arbeitsverhältnisses<br />

– bei freier, gelegentlicher Mitarbeit<br />

(lavoro occasionale, ex Art.<br />

2222 ZGB)<br />

– bei Praktika (weil diese ke<strong>in</strong> geregeltes<br />

Arbeitsverhältnis darstellen).<br />

Kündigung trotz Kündigungsschutz<br />

Bei der Auflösung von Arbeitsverhältnissen,<br />

die <strong>in</strong> den Entlassungsschutz<br />

fallen (etwa von Müttern<br />

während des ersten Lebensjahrs<br />

des K<strong>in</strong>des) führt ke<strong>in</strong> Weg an der<br />

„amtlichen Beglaubigung“ der Kündigung<br />

durch die Arbeitsämter vorbei.<br />

Warum all dies?<br />

Der <strong>Gesetz</strong>geber wollte mit diesem<br />

Verfahren den so genannten<br />

Blanko-Kündigungen vorbeugen.<br />

Dabei verlangen Arbeitgeber, dass<br />

die Mitarbeiter vor der E<strong>in</strong>stellung<br />

e<strong>in</strong>e nicht datierte Kündigung unterschreiben,<br />

um das Arbeitsverhältnis<br />

später problemlos auflösen<br />

zu können. Dies ist nun nicht mehr<br />

möglich. Da die beidseitige Auflösung<br />

des Arbeitsverhältnisses aber<br />

bislang von der neuen Regelung<br />

ausgenommen ist, bleibt dieses<br />

Schlupfloch weiterh<strong>in</strong> offen.<br />

7


<strong>Arbeitssicherheit</strong><br />

AFI-STUDIENFAHRT<br />

Zu viele Unfallopfer an den Arbeitsplätzen<br />

E<strong>in</strong>e Delegation Südtiroler Gewerkschafter hat im April die ‘Europäische Agentur für Sicherheit und<br />

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz’ besucht, die <strong>in</strong> Bilbao ihren Sitz hat.<br />

Die Sicherheit am Arbeitsplatz ist<br />

auch <strong>in</strong> der täglichen Berichterstattung<br />

der Medien e<strong>in</strong>es der vorrangigen<br />

und leider auch<br />

tragischen Themen.<br />

In der Europäischen<br />

Union gibt es alle dreie<strong>in</strong>halb<br />

M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong><br />

Todesopfer <strong>in</strong>folge von<br />

Arbeitstätigkeit zu beklagen.<br />

Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber müssen<br />

über die Risiken<br />

am Arbeitsplatz Bescheid<br />

wissen und wie<br />

damit umgegangen<br />

werden soll. Mit dieser Zielsetzung<br />

ist im Jahr 1996 die Europäische<br />

Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

am Arbeitsplatz e<strong>in</strong>gerichtet<br />

worden. Diese E<strong>in</strong>richtung,<br />

die <strong>in</strong> Bilbao ihren Sitz hat, wurde<br />

kürzlich von e<strong>in</strong>er Delegation der<br />

Südtiroler Gewerkschaftsbünde<br />

AGB/CGIL, <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>, UIL-SGK und<br />

A<strong>SGB</strong> besucht. Die Studienfahrt<br />

wurde vom Südtiroler Arbeitsförderungs<strong>in</strong>stitut<br />

AFI organisiert.<br />

Mario Giovannacci<br />

Die Agentur, welche auf die Kompetenzen<br />

von Fachleuten aus den<br />

Bereichen <strong>Arbeitssicherheit</strong>, Verwaltung<br />

und Kommunikation zurückgreifen<br />

kann, arbeitet mit<br />

Vertretern von Regierungen, von<br />

Arbeitgeber- und von Arbeitnehmerverbänden<br />

zusammen. Die<br />

Agentur stellt dabei e<strong>in</strong>e Art zentraler<br />

Bezugspunkt für Informationen<br />

im <strong>Arbeitssicherheit</strong>sbereich<br />

dar. Sie gibt Studien <strong>in</strong> Auftrag,<br />

sammelt und veröffentlicht Untersuchungen<br />

und Statistiken zu den<br />

Risiken am Arbeitsplatz.<br />

Aufgabe der Beobachtungsstelle für<br />

Risiken der Europäischen Agentur<br />

ist es, neue und sich abzeichnende<br />

Gefahren zu erheben, um auf die<br />

künftigen Entwicklungen <strong>in</strong> der Arbeitswelt<br />

und die damit verbundenen<br />

möglichen Auswirkungen auf<br />

Sicherheit und Gesundheit vorbereitet<br />

zu se<strong>in</strong>. Die Beobachtungsstelle<br />

zielt zudem darauf ab, den<br />

Austausch zwischen der verschiedenen<br />

Akteuren im <strong>Arbeitssicherheit</strong>sbereich<br />

zu fördern<br />

und den politischen<br />

Verantwortungsträgern<br />

– auf nationaler wie auf<br />

lokaler Ebene – e<strong>in</strong>e Diskussionsplattform<br />

zu<br />

bieten.<br />

Aufgabe der Agentur ist<br />

es somit nicht nur, relevante<br />

Informationen<br />

auszumachen und zu<br />

sammeln, sondern diese<br />

auch allen Beteiligten – Sicherheitssprechern,<br />

Belegschaften, Gewerkschaften,<br />

Arbeitgeberverbänden<br />

und politisch Verantwortlichen -<br />

zur Verfügung zu stellen. All jene,<br />

die sich mit Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

befassen und die Informationen,<br />

Fallstudien und konkrete<br />

Lösungen für verschiedenste<br />

Problemstellungen am Arbeitsplatz<br />

suchen, können diese im Abschnitt<br />

„gute praktische Lösungen“ der<br />

Internet-Seite der Agentur f<strong>in</strong>den<br />

(http://osha.europa.eu).<br />

Um e<strong>in</strong> größeres Bewusstse<strong>in</strong> für<br />

<strong>Arbeitssicherheit</strong> und Unfallvorbeugung<br />

zu schaffen, setzt die Agentur<br />

auf den Austausch so genannter<br />

„guter praktischer Lösungen“<br />

(„best practice“). Es handelt sich<br />

dabei um konkrete Maßnahmen,<br />

die an e<strong>in</strong>em Arbeitsplatz bereits<br />

erfolgreich angewandt wurden,<br />

und die auch andernorts umgesetzt<br />

werden könnten.<br />

In jedem EU-Mitgliedsland laufen<br />

die nationalen Informationen bei<br />

e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen E<strong>in</strong>richtung, dem so<br />

genannten „Focal Po<strong>in</strong>t“ zusammen.<br />

Diese nationalen Kontaktstellen<br />

bilden wiederum e<strong>in</strong> europaweites<br />

Informations-Netzwerk,<br />

auf das jeder zugreifen kann. In<br />

Italien ist das Ispesl, das staatliche<br />

Institut für Prävention und <strong>Arbeitssicherheit</strong>,<br />

diese gesamtstaatliche<br />

Schnittstelle für Informationen, H<strong>in</strong>weise<br />

und neue Erkenntnisse im <strong>Arbeitssicherheit</strong>sbereich.<br />

Beim Ispesl ist auch e<strong>in</strong> Beratungsdienst<br />

für gesamtstaatliche <strong>Arbeitssicherheit</strong>skampagnen<br />

angesiedelt.<br />

Die Delegation aus Südtirol hat<br />

deshalb auch die Möglichkeit ausgelotet,<br />

wie solch e<strong>in</strong>e Sensibilisierungskampagne<br />

für <strong>Arbeitssicherheit</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mehrsprachigen Land<br />

wie Südtirol durchgeführt werden<br />

könnte. Ansprechperson beim Ispesl<br />

ist hierfür der gesamtstaatliche<br />

Koord<strong>in</strong>ator für Sicherheitsmaßnahmen<br />

Gerardo Capozza.<br />

Die Verantwortlichen der Europäischen<br />

Agentur haben beim Treffen<br />

mit der Afi-Delegation abschließend<br />

noch die Südtiroler Betriebe<br />

aufgerufen, beim diesjährigen<br />

Wettbewerb der besten praktischen<br />

Lösungen von E<strong>in</strong>zelunternehmen<br />

<strong>in</strong> Bezug auf die Risikobewertung<br />

mitzumachen. Diese Kampagne für<br />

gesunde Arbeitsplätze wird im Juni<br />

2008 starten und soll dazu beitragen,<br />

dass sich Unternehmer und<br />

Beschäftigte noch stärker mit <strong>Arbeitssicherheit</strong>sfragen<br />

im Betrieb<br />

ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

Bleibt also<br />

zu hoffen,<br />

dass<br />

auf europäischer<br />

Ebene<br />

bald auch<br />

von e<strong>in</strong>er<br />

gelungenen<br />

<strong>Arbeitssicherheit</strong>s<strong>in</strong>itiative<br />

aus Südtirol<br />

berichtet<br />

wird.<br />

Mario Giovannacci<br />

Vizedirektor des Afi<br />

8


Panoramica nuova Legge<br />

Sicurezza sul Lavoro<br />

Le imprese<br />

• sanzioni più dettagliate<br />

e severe per le imprese<br />

che violano le norme <strong>in</strong><br />

materia di sicurezza o<br />

che non abbiano effettuato<br />

la valutazione dei<br />

rischi a cui possono essere<br />

esposti i lavoratori<br />

• nei casi più gravi di<br />

<strong>in</strong>fortuni con colpa<br />

dell‘azienda sospensione<br />

dell‘attività, sanzioni<br />

amm<strong>in</strong>istrative ed <strong>in</strong>terdittive<br />

• responsabilità <strong>in</strong> solido<br />

dell‘appaltatore <strong>in</strong> merito<br />

agli <strong>in</strong>fortuni che<br />

accadono ai lavoratori<br />

delle ditte appaltatrici<br />

Obblighi del datore di<br />

lavoro<br />

• alla formazione, <strong>in</strong>formazione<br />

e istruzione di<br />

lavoratori, Rls, preposti<br />

e dirigenti<br />

• addestramento, da<br />

effettuarsi a cura di<br />

persona esperta e sul<br />

luogo di lavoro<br />

• <strong>in</strong> seguito alla valutazione<br />

dovrà elaborare<br />

un documento che<br />

elenca tutti i rischi per<br />

la salute e la sicurezza<br />

dei lavoratori, considerando<br />

anche stress,<br />

differenze di sesso e<br />

la provenienza da altri<br />

Paesi<br />

• istituzione del Servizio<br />

di Prevenzione e Protezione<br />

aziendale<br />

I dest<strong>in</strong>atari<br />

• il provvedimento si applica<br />

alle aziende private<br />

ed al settore pubblico<br />

• ai lavoratori dipendenti<br />

e autonomi, ma la tutela<br />

è estesa anche ai collaboratori<br />

a progetto o i<br />

collaboratori coord<strong>in</strong>ati e<br />

cont<strong>in</strong>uativi (se prestate<br />

nei luoghi di lavoro del<br />

committente)<br />

Rls<br />

• rafforzamento del<br />

ruolo attraverso<br />

l’ampliamento delle prerogative<br />

• formazione <strong>in</strong>iziale più<br />

specifica ed aggiornamento<br />

periodico<br />

• <strong>in</strong>troduzione della figura<br />

del Rls di sito produttivo<br />

(Rlss)<br />

• potenziamento ed efficacia<br />

del Rappresentante<br />

di lavoratori a livello<br />

territoriale (Rlst) nelle<br />

piccole aziende che<br />

non hanno Rls<br />

• diritto di ricevere copia<br />

del Registro Infortuni e<br />

dei Documenti di Valutazione<br />

dei Rischi<br />

• Aggiornamento annuale<br />

per RLS di imprese<br />

che occupano più di 15<br />

lavoratori.<br />

Istituzioni<br />

Interventi:<br />

• promuovere la cultura<br />

della sicurezza anche<br />

nel percorso scolastico<br />

• istituzione di un sistema<br />

<strong>in</strong>formativo unico<br />

SINP (al quale partecipano<br />

anche le parti sociali)<br />

che raccolga dati<br />

sugli <strong>in</strong>fortuni o per <strong>in</strong>dirizzare<br />

meglio la vigilanza<br />

• più coord<strong>in</strong>amento<br />

della vigilanza attraverso<br />

un apposito comitato<br />

• Comitati regionali e<br />

prov<strong>in</strong>ce autonome per<br />

migliorare il coord<strong>in</strong>amento<br />

degli <strong>in</strong>terventi<br />

<strong>in</strong> materia di salute e sicurezza<br />

sul lavoro<br />

• ruolo e contributo<br />

degli organismi paritetici<br />

notevolmente valorizzato<br />

Attenzione:È probabile che il nuovo Governo apporti delle modifiche a quanto illustrato. Ci sono provvedimenti<br />

attuativi da emanare, vi sono <strong>in</strong>oltre deroghe alla data dell’entrata <strong>in</strong> vigore.


Für e<strong>in</strong>e<br />

gesunde<br />

und sichere<br />

Arbeit<br />

Am 15. Mai ist der neue E<strong>in</strong>heitstext zur <strong>Arbeitssicherheit</strong> (gesetzesvertretendes<br />

Dekret Nr. 81) <strong>in</strong> <strong>Kraft</strong> getreten, womit die wichtigsten<br />

Bestimmungen im Bereich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

am Arbeitsplatz neu geordnet wurden. Die grundlegenden Punkte s<strong>in</strong>d:<br />

• Die Ausweitung der Schutzbestimmungen<br />

und der Rechte auf verschiedene<br />

Beschäftigungsverhältnisse<br />

• Die Überarbeitung der Strafen bei<br />

Nichte<strong>in</strong>haltung der Vorschriften<br />

• Neue Vorschriften für die Betriebe<br />

• Aufwertung der Risikobewertung,<br />

mit besonderer Berücksichtigung<br />

der Präventionsmaßnahmen<br />

• E<strong>in</strong>e stärkere Rolle der Sicherheitssprecher<br />

im Betrieb<br />

• Aufwertung der Aus- und Weiterbildung<br />

zur Unfallvorbeugung und<br />

im Bereich Arbeitsschutz<br />

• Koord<strong>in</strong>ierung der Informationen<br />

Der neue<br />

E<strong>in</strong>heitstext…<br />

• geht auf das Ermächtigungsgesetz<br />

Nr. 123 vom 3 August 2007 zurück<br />

• ordnet die Bestimmungen im Bereich <strong>Arbeitssicherheit</strong><br />

und Gesundheitsschutz <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen <strong>Gesetz</strong>estext neu<br />

• stimmt die bisherigen <strong>Gesetz</strong>e aufe<strong>in</strong>ander<br />

ab<br />

• führt wichtige Neuheiten e<strong>in</strong><br />

• besteht aus 306 Artikeln, ist <strong>in</strong> 13 Abschnitte<br />

unterteilt und enthält 51 technische<br />

Anlagen; Die 13 Abschnitte s<strong>in</strong>d:<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Bestimmungen, Arbeitsstätten,<br />

Gebrauch der Arbeitsausrüstung,<br />

Maßnahmen für die Sicherheit <strong>in</strong> zeitlich<br />

begrenzten oder mobilen Baustellen, Sicherheits-<br />

und/oder Gesundheitsschutzkennzeichnung,<br />

manuelle Bewegung von<br />

Lasten, Bildschirmarbeitsplätze, physikalische<br />

E<strong>in</strong>wirkung, gefährliche Arbeitsstoffe,<br />

biologische Schadstoffe, Schutz<br />

<strong>in</strong> explosionsgefährdeten Bereichen, verschiedene<br />

Bestimmungen zu Strafsachen<br />

und Strafverfahren, Abschaffung der vorhergehenden<br />

<strong>Gesetz</strong>e<br />

Ausgearbeitet <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Marco Bianch<strong>in</strong>i


Übersicht<br />

<strong>Arbeitssicherheit</strong>sgesetz<br />

Die Betriebe<br />

• Detaillierte und härtere<br />

Strafen für Betriebe,<br />

welche gegen die <strong>Arbeitssicherheit</strong>sbestimmungen<br />

verstoßen<br />

oder die die Bewertung<br />

der Gefahren nicht vornehmen,<br />

denen die Arbeitnehmer<br />

ausgesetzt<br />

se<strong>in</strong> könnten<br />

• Trifft den Betrieb bei<br />

schweren Arbeitsunfällen<br />

e<strong>in</strong>e Schuld, gehen<br />

die Folgen von Strafen<br />

bis zur zeitweilige E<strong>in</strong>stellung<br />

der Tätigkeit<br />

und dem Ausschluss<br />

von Wettbewerben<br />

und F<strong>in</strong>anzierungen<br />

• Solidarische Haftung<br />

des Auftraggebers bei<br />

Arbeitsunfällen von Beschäftigten<br />

von Auftragnehmerfirmen<br />

Pflichten des Arbeitgebers<br />

• Information und Weiterbildung<br />

der Belegschaft,<br />

der Sicherheitssprecher,<br />

der<br />

Vorarbeiter und Führungskräfte<br />

• Ausbildung an den Arbeitsstätten<br />

durch Experten<br />

• Ausarbeitung e<strong>in</strong>es Risikobewertungsplans<br />

(documento di valutazione<br />

dei rischi), aus<br />

dem sämtliche Gefahren<br />

für die Sicherheit<br />

und Gesundheit<br />

der Belegschaft hervorgehen.<br />

Dabei müssen<br />

auch Stressfaktoren,<br />

Geschlechterunterschiede<br />

und besondere<br />

Bedürfnisse von ausländischen<br />

Arbeitskräften<br />

berücksichtigt werden<br />

• E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es betrieblichen<br />

Arbeitsschutzdienstes<br />

Anwendungsbereich<br />

• Das neue <strong>Arbeitssicherheit</strong>sgesetz<br />

f<strong>in</strong>det Anwendung<br />

bei privaten<br />

wie öffentlichen Arbeitgebern<br />

• es gilt für Lohnabhängige<br />

und Selbständige; wobei<br />

die Schutzbestimmungen<br />

auch auf Projektmitarbeit<br />

und kont<strong>in</strong>uierliche und<br />

koord<strong>in</strong>ierte Mitarbeiter<br />

ausgedehnt werden, sofern<br />

sie <strong>in</strong> Arbeitsstätten<br />

des Auftraggebers tätig<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Sicherheitssprecher<br />

• Aufwertung deren Rolle<br />

durch mehr Rechte<br />

• Spezifischere Anfangsausbildung<br />

und periodische<br />

Weiterbildung<br />

• E<strong>in</strong>führung von Standort-Sicherheitssprechern<br />

(Rlss)<br />

• Stärkung der Rolle e<strong>in</strong>es<br />

gebietszuständigen,<br />

überbetrieblichen Sicherheitssprechers<br />

(Rlst)<br />

<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Betrieben<br />

• Anrecht auf e<strong>in</strong>e Kopie<br />

des Unfallregisters und<br />

des Risikobewertungsplans<br />

• Jährliche Weiterbildung<br />

für Sicherheitssprecher<br />

<strong>in</strong> Betrieben mit mehr<br />

als 15 Beschäftigten<br />

Institutionelle<br />

Ebene<br />

Maßnahmen:<br />

• Sicherheitsbewusstse<strong>in</strong><br />

bereits <strong>in</strong> der Schule<br />

fördern<br />

• E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Informationssystems<br />

SINP (an<br />

dem auch die Sozialpartner<br />

beteiligt s<strong>in</strong>d),<br />

welches Arbeitsunfalldaten<br />

sammelt, um die<br />

Überwachungstätigkeit<br />

besser zu steuern<br />

• Bessere Koord<strong>in</strong>ierung<br />

der Aufsicht durch e<strong>in</strong><br />

eigenes Komitee<br />

• Bessere Koord<strong>in</strong>ierung<br />

der Maßnahmen im<br />

Bereich <strong>Arbeitssicherheit</strong><br />

und Gesundheitsschutz<br />

durch Regionalkomitees<br />

und die<br />

Autonomen Prov<strong>in</strong>zen<br />

• Erhebliche Aufwertung<br />

der Paritätischen Komitees<br />

Achtung: Die neue Regierung könnte hierzu Abänderungen vornehmen. Zudem müssen noch Durchführungsbestimmungen<br />

verabschiedet werden. E<strong>in</strong>ige Bestimmungen treten nicht sofort <strong>in</strong> <strong>Kraft</strong>.


Per un lavoro<br />

sano e sicuro<br />

E’ entrato <strong>in</strong> vigore il 15 maggio 2008 il cosiddetto “Testo Unico”, Decreto<br />

Legislativo n. 81 che coord<strong>in</strong>a, riord<strong>in</strong>a e riforma tutte le pr<strong>in</strong>cipali norme<br />

<strong>in</strong> materia di tutela della salute e sicurezza nei luoghi di lavoro. I punti<br />

pr<strong>in</strong>cipali sono:<br />

• l’estensione dei diritti e delle tutele<br />

a varie tipologie di lavoratori<br />

• la revisione del sistema delle<br />

sanzioni<br />

• nuovi obblighi per i datori di lavoro<br />

• valorizzazione della valutazione dei<br />

rischi, con particolare riguardo alle<br />

procedure per l’attuazione delle misure<br />

di prevenzione e protezione<br />

• il rafforzamento del ruolo dei<br />

rappresentanti dei lavoratori per la<br />

sicurezza<br />

• diventa fondamentale la formazione<br />

come strumento di prevenzione e di<br />

tutela<br />

• coord<strong>in</strong>amento delle <strong>in</strong>formazioni<br />

Il nuovo Testo<br />

Unico<br />

• attua la legge delega 123 del 3 agosto<br />

2007<br />

• riord<strong>in</strong>a le disposizioni sulla salute e sicurezza<br />

nei luoghi di lavoro <strong>in</strong> un unico<br />

testo normativo<br />

• armonizza le leggi vigenti<br />

• <strong>in</strong>troduce delle importanti novità<br />

• è formato da 306 articoli, diviso <strong>in</strong> 13<br />

titoli più 51 allegati tecnici; i 13 titoli<br />

sono: disposizioni generali, luoghi di<br />

lavoro, uso delle attrezzature di lavoro,<br />

misure per la sicurezza nei cantieri temporanei<br />

o mobili, segnaletica di salute<br />

e sicurezza sul lavoro, movimentazione<br />

manuale dei carichi, attrezzature munite<br />

di videoterm<strong>in</strong>ali, agenti fisici, sostanze<br />

pericolose, esposizione ad agenti biologici,<br />

protezione da atmosfere esplosive,<br />

disposizioni diverse <strong>in</strong> materia penale e<br />

di procedura penale, abrogazione delle<br />

leggi precedenti.<br />

Elaborato <strong>in</strong> collaborazione con Marco Bianch<strong>in</strong>i


Standpunkt<br />

Pflegesicherung und<br />

Bekämpfung der Schwarzarbeit<br />

Die Vorbereitungsarbeiten<br />

zur Umsetzung des Landesgesetzes<br />

zur Sicherung<br />

der Pflege laufen auf Hochtouren.<br />

Ab kommenden Juli sollen – so<br />

die Absicht des Landesrates für Soziales<br />

– bereits die ersten Beiträge<br />

an die Pflegebedürftigen ausgezahlt<br />

werden. Die Grundausrichtung<br />

des neuen <strong>Gesetz</strong>es hat allgeme<strong>in</strong>e<br />

Zustimmung erfahren.<br />

Der <strong>Gesetz</strong>geber möchte, dass die<br />

Pflegebedürftigen solange wie nur<br />

irgendwie möglich zu Hause <strong>in</strong><br />

der gewohnten Umgebung bleiben<br />

können. Für die Pflege daheim<br />

oder, falls es nicht anders geht, <strong>in</strong><br />

Pflegeheimen will das Land viel<br />

Geld ausgeben. Je nach Pflegestufe<br />

bekommt man zwischen 510 und<br />

1.800 Euro im Monat. Das Geld ist<br />

zweckgebunden, d.h. es darf nur<br />

für die Pflege verwendet werden.<br />

Nun ist es so, dass zunehmend<br />

mehr Familien, die Pflegebedürftige<br />

zu betreuen haben, aus eigener<br />

<strong>Kraft</strong> die Pflege nicht mehr schaffen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d auf Hilfe von außen<br />

angewiesen. In Südtirol gibt es bereits<br />

jetzt e<strong>in</strong>e ganze Reihe von<br />

ausländischen Pflegehelfern (so genannte<br />

„badanti), die den Familien<br />

bei der Pflege von Angehörigen<br />

beistehen. Es ist damit zu rechnen,<br />

dass der Bedarf nach solchen Pflegehelfern<br />

<strong>in</strong> den kommenden Jahren<br />

steigen dürfte.<br />

Damit stehen die Familien, die<br />

„Badanti“, die Politik aber auch die<br />

Gewerkschaften vor e<strong>in</strong>em wichtigen<br />

Problem, das da lautet: Wie<br />

kann verh<strong>in</strong>dert werden, dass durch<br />

die E<strong>in</strong>führung der Pflegesicherung<br />

die Schwarzarbeit im Pflegebereich<br />

ausufert? Anders formuliert: Was<br />

ist zu tun, um den wachsenden Bedarf<br />

an Pflegekräften <strong>in</strong> den Familien<br />

aus e<strong>in</strong>em arbeits- und versicherungsrechtlichen<br />

Schattendase<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> die Zone der Legalität überzuführen?<br />

Die Beantwortung dieser Fragen ist<br />

wichtig zunächst für den Schutz der<br />

betroffenen Familien selbst, aber<br />

auch für die Sicherheit der meist<br />

ausländischen Pfleger. Es darf nicht<br />

se<strong>in</strong>, dass durch e<strong>in</strong>e vorbildhafte<br />

soziale Maßnahme, wie sie die Pflegesicherung<br />

ohne Zweifel darstellt,<br />

die Schwarzarbeit e<strong>in</strong>en neuen<br />

Höhenflug erlebt. E<strong>in</strong>e Herausforderung,<br />

vor der die Politik und die<br />

Gewerkschaften nicht die Augen<br />

verschließen sollten.<br />

Sepp Stricker<br />

FACHGEWERKSCHAFTEN<br />

Kollektivverträge erneuert<br />

Metallhandwerk<br />

Wenige Wochen nach der E<strong>in</strong>igung<br />

zum Kollektivvertrag Metall<strong>in</strong>dustrie<br />

konnte auch jener für die Beschäftigten<br />

von Metallhandwerksbetrieben<br />

erneuert werden. Die vertraglichen<br />

M<strong>in</strong>destlöhne werden <strong>in</strong>sgesamt um<br />

108 Euro für die 5. Lohnebene bzw.<br />

um 125 für die 3. Lohnebene angehoben:<br />

50% der Lohnerhöhung laufen<br />

mit 1. März 2008 an, die restlichen<br />

50% mit 1. Dezember 2008. Für die<br />

vertragslose Zeit - der ökonomische<br />

Teil war Ende 2004 ausgelaufen -<br />

wurde e<strong>in</strong>e Nachzahlung von 410 Euro<br />

ausgehandelt.<br />

Obstmagaz<strong>in</strong>e<br />

Im März wurde der Landeskollektivvertrag<br />

für die Beschäftigten der Obstmagaz<strong>in</strong>e<br />

Südtirols erneuert. Die M<strong>in</strong>destlöhne<br />

werden ab 1. Jänner 2008<br />

um 4,5% und ab 1. Jänner 2009 um<br />

3,5% angehoben. Mit dem neuen<br />

Vertrag entfällt der Beitrag der ArbeiterInnen<br />

für die wechselseitige Krankenversicherung,<br />

jener des Betriebs<br />

wird h<strong>in</strong>gegen erhöht. Überschreitet<br />

die tägliche Arbeitszeit 9 Stunden,<br />

wird die 2. Pause am Nachmittag nun<br />

bezahlt. Die Pflichtbeiträge zu Lasten<br />

des Betriebs für Mitglieder von Zusatzrentenfonds<br />

werden von 1% auf 1,5%<br />

angehoben.<br />

Holzhandwerk<br />

Unterzeichnet wurde auch der<br />

Landeszusatzvertrag Holzhandwerk,<br />

allerd<strong>in</strong>gs ohne die Unterschrift der<br />

Baugewerkschaft im <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>. Die Erneuerung<br />

ließ acht (!) Jahre auf sich<br />

warten. Bei solch e<strong>in</strong>em langen Zeitraum<br />

seien 86 Euro (Lohnstufe D) an<br />

Lohnerhöhungen, die zudem „aufsaugbar“<br />

s<strong>in</strong>d, und lediglich 50 Euro<br />

an Nachzahlung viel zu wenig, so die<br />

Baugewerkschaft. Außerdem seien<br />

ke<strong>in</strong>e anderen gewerkschaftlichen<br />

Vorschläge berücksichtigt worden,<br />

etwa die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Gesundheitsfonds.<br />

Auch e<strong>in</strong> Schlichtungsversuch<br />

von Arbeitslandesrät<strong>in</strong> Luisa<br />

Gnecchi brachte nicht die erhoffte<br />

Verbesserung des Zusatzvertrags.<br />

Kle<strong>in</strong>e private Elektrowerke<br />

Im April e<strong>in</strong>igten sich die Sozialpartner<br />

zur Erneuerung des ökonomischen<br />

Teils des Landeskollektivvertrags der<br />

kle<strong>in</strong>en privaten Elektrowerke, Fernheizwerke<br />

und Biogasproduzenten.<br />

Der M<strong>in</strong>destlohn wird schrittweise<br />

bis April 2009 um 95,31 Euro erhöht<br />

(Lohnstufe B1). Außerdem wird der<br />

Pflichtanteil zu Lasten des Arbeitgebers<br />

zugunsten von Mitgliedern des<br />

Laborfonds ab dem 1. April 2008 auf<br />

1,35% angehoben.<br />

13


Bezirke<br />

MERAN-VINSCHGAU<br />

„Der Weg war lang und ste<strong>in</strong>ig”<br />

Um die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf zu erleichtern, setzt die öffentliche Hand auch auf die<br />

Ausweitung von Betreuungsangeboten für Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der. Die Umsetzung solcher Projekte ist dann und<br />

wann aber auch kompliziert. Wir haben mit Amelia Longo gesprochen, die die private K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

“Popele“ <strong>in</strong> S<strong>in</strong>ich mitgegründet hat.<br />

14<br />

Frau Longo,<br />

warum habt<br />

ihr diese E<strong>in</strong>richtung<br />

geschaffen?<br />

Das ist ganz<br />

e<strong>in</strong>fach, weil es<br />

<strong>in</strong> S<strong>in</strong>ich und<br />

Amelia Longo Umgebung<br />

ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

gibt, die Nachfrage nach<br />

Betreuungsplätzen allerd<strong>in</strong>gs schon.<br />

Deshalb haben wir die Sozialgenossenschaft<br />

„Popele“ gegründet, um<br />

all jenen Familien <strong>in</strong> S<strong>in</strong>ich und Umgebung<br />

e<strong>in</strong>e Hilfestellung zu geben,<br />

die vor zwei Jahren e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Bedarfserklärung unterzeichnet<br />

haben. Der Stadtviertelrat hat<br />

dieses Vorhaben unterstützt, und<br />

der Bürgermeister der Geme<strong>in</strong>de<br />

Meran auch.<br />

Wann konnte der Dienst aufgenommen<br />

werden?<br />

Wir haben diese Betreuungsstätte<br />

für Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der am 21. Januar 2008<br />

eröffnet. Es hat also über zwei Jahre<br />

gedauert, bis wir endlich starten<br />

konnten.<br />

Warum hat es so lange gedauert?<br />

Um die notwendige Akkreditierung<br />

zu erhalten, mussten wir e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von bürokratischen Hürden nehmen.<br />

Es gab Momente, <strong>in</strong> denen wir fast<br />

den Glauben an unser Projekt verloren<br />

hätten, aber dann haben wir es<br />

dank unserer Ausdauer und Geduld<br />

sowie der Solidarität vieler Menschen<br />

dann doch durchgezogen.<br />

An wen richten Sie diesbezüglich<br />

e<strong>in</strong>e Kritik?<br />

Ich erlaube mir lediglich e<strong>in</strong>e Anmerkung<br />

<strong>in</strong> die Richtung jener, welche<br />

die Wohnpolitik <strong>in</strong> Meran planen<br />

und die nicht dafür sorgen, dass es<br />

<strong>in</strong> Erweiterungszonen, wie es eben<br />

S<strong>in</strong>ich e<strong>in</strong>e ist, auch die E<strong>in</strong>richtungen<br />

geschaffen werden, die die<br />

Familien heutzutage so dr<strong>in</strong>gend<br />

notwendig haben und von denen<br />

sonst so viel geredet wird. Den<br />

guten Vorsätzen sollten auch Taten<br />

folgen, sonst ist es e<strong>in</strong>fach nur re<strong>in</strong>e<br />

Demagogie. Es s<strong>in</strong>d vor allem die<br />

schwächeren E<strong>in</strong>kommensschichten,<br />

die unter diesen Mankos leiden,<br />

wobei gerade sie e<strong>in</strong> Recht auf stärkere<br />

Berücksichtigung hätten. Es ist<br />

e<strong>in</strong>e Frage der Sensibilität und des<br />

Weitblicks. Wenn diese fehlen, schlagen<br />

sie sich auch nicht <strong>in</strong> konkreten<br />

Ergebnissen nieder. Deshalb war der<br />

Weg zur Eröffnung dieser K<strong>in</strong>derbetreuungsstätte<br />

so lang und ste<strong>in</strong>ig.<br />

Hat die Geme<strong>in</strong>de euch nicht<br />

ausreichend unterstützt?<br />

Es ist uns schon gelungen, <strong>in</strong> der<br />

Stadtverwaltung Ansprechpersonen<br />

zu f<strong>in</strong>den, die uns weitergeholfen<br />

haben. Auch dank deren Vertrauen<br />

und Hilfe haben wir am 30. April<br />

e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit der Geme<strong>in</strong>de<br />

vere<strong>in</strong>baren können, von<br />

der wir hoffen, dass sie sich auf der<br />

Grundlage der konkreten Erfordernisse<br />

der Familien <strong>in</strong> S<strong>in</strong>ich auch dah<strong>in</strong>gehend<br />

niederschlägt, dass die<br />

Geme<strong>in</strong>de bei uns mehr K<strong>in</strong>derbetreuungsplätze<br />

konventioniert als<br />

die bisherigen fünf. Wir wünschen<br />

nur, dass „Popele“ die selbe Aufmerksamkeit<br />

erfährt wie die anderen<br />

Strukturen <strong>in</strong> Meran, die auf diesem<br />

Gebiet tätig s<strong>in</strong>d.<br />

Was zeichnet<br />

“Popele”<br />

aus?<br />

Abgesehen<br />

davon, dass<br />

“Popele” unseres<br />

Wissens<br />

die e<strong>in</strong>zige<br />

E<strong>in</strong>richtung<br />

dieser Art <strong>in</strong><br />

Meran ist, die<br />

sämtlichen<br />

Landesvorgaben<br />

entspricht,<br />

gehören die flexiblen<br />

Öffnungszeiten, die Professionalität<br />

der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und das<br />

pädagogische Konzept zu unseren<br />

Stärken. Wir können bis zu 15 K<strong>in</strong>der<br />

im Alter von 0 bis 3 Jahren gleichzeitig<br />

betreuen. Wir bemühen uns,<br />

um den Bedürfnissen der Arbeitnehmerfamilien<br />

entgegenzukommen.<br />

So wenden wir e<strong>in</strong>e so gemäßigte<br />

Preispolitik wie nur möglich an, und<br />

berücksichtigen dabei die E<strong>in</strong>kommensverhältnisse<br />

und den Betreuungsbedarf.<br />

Die K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

ist im neuen Pastoralzentrum St. Justus<br />

<strong>in</strong> S<strong>in</strong>ich Unterdach sehr schön<br />

untergebracht. Es gibt e<strong>in</strong>e Kochnische,<br />

k<strong>in</strong>dergerechte Bäder und verschiedene<br />

Bereiche, etwa für den<br />

Empfang, fürs Essen oder für Spiele.<br />

Weiters stehen e<strong>in</strong>e weitläufige Terrasse<br />

und außerhalb des Gebäudes<br />

e<strong>in</strong> Garten zu unserer Verfügung.<br />

“Popele“ ist mit dem Auto leicht zu<br />

erreichen und es gibt ausreichend<br />

Parkmöglichkeiten. Die Betreuungsstätte<br />

ist e<strong>in</strong>fach wunderschön.<br />

Welche ist die größte Genugtuung?<br />

Wenn wir das Glücksgefühl der K<strong>in</strong>der<br />

und die Anerkennung ihrer Eltern<br />

spüren. Dies bereitet uns große<br />

Freude bei der täglichen Arbeit und<br />

spornt uns an, mit noch mehr E<strong>in</strong>satz,<br />

Gefühl, Professionalität und<br />

Fantasie weiterzumachen.<br />

E<strong>in</strong> schönes zeitweiliges Zuhause für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> S<strong>in</strong>ich: die K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Popele“


Bezirke<br />

EISACK/RIENZ<br />

1. Mai-Fest <strong>in</strong> Brixen gelungen<br />

Die Südtiroler Gewerkschaftsbünde AGB/CGIL, <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> und UIL-SGK hatten auch heuer wieder zum<br />

traditionellen 1. Mai-Fest geladen, diesmal aber seit vielen Jahren wieder nach Brixen.<br />

Auch wenn das Wetter erst gegen<br />

Mittag e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sehen mit den Festgästen<br />

hatte und der Regen aufhörte,<br />

war die Veranstaltung trotzdem e<strong>in</strong><br />

Erfolg.<br />

Zahlreiche Festgäste hatten sich zum<br />

Frühschoppen am zentral <strong>in</strong> der<br />

Brixner Fußgängerzone gelegenen<br />

Maria-Hueber-Platz e<strong>in</strong>gefunden. Für<br />

gute Stimmung sorgte die Brunecker<br />

Blues-, Country- und Folkband The<br />

Alberts.<br />

Die drei Landessekretäre hielten anlässlich<br />

des Kampf- und Feiertags der<br />

Arbeiterschaft kurze Ansprachen.<br />

Dabei g<strong>in</strong>g es vor allem um zwei relevante<br />

Themen: <strong>Arbeitssicherheit</strong> und<br />

höhere E<strong>in</strong>kommen für lohnabhängig<br />

Beschäftigte. <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-Landessekretär<br />

Anton von Hartungen veranschaulichte<br />

diese aktuelle Themen mit drei<br />

Bildern: „Keller“ für das Gewölbe, <strong>in</strong><br />

dem im vorigen Sommer e<strong>in</strong> Jugend-<br />

Die drei Landessekretäre: Anton von Hartungen,<br />

Lorenzo Sola, Christian Troger<br />

Die Veranstalter erwägen, das Fest zum Tag der Arbeit aufgrund des diesjährigen Erfolgs<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft wieder nach Brixen zu holen.<br />

licher e<strong>in</strong>en tödlichen Arbeitsunfall<br />

erlitt; die „Milchflasche“ als S<strong>in</strong>nbild<br />

für die steigenden Lebenshaltungskosten<br />

und die dr<strong>in</strong>gende Notwendigkeit,<br />

gute lokale und nationalen<br />

Arbeitsverträge abzuschließen; und<br />

schlussendlich das „Schloss“ für das<br />

Fürstentum Liechtenste<strong>in</strong>, welches<br />

für <strong>in</strong>ternationale Steuerh<strong>in</strong>terziehung<br />

und, besonders <strong>in</strong> Italien, für<br />

e<strong>in</strong> ungerechtes Steuersystem steht.<br />

Er bemängelte zudem, dass für breite<br />

Teile der Bevölkerung das Soziale<br />

nicht modern sei und Gewerkschaft<br />

nicht sexy.<br />

Am Vorabend des 1. Mai fand im<br />

Bozner Cristallo-Theater zudem e<strong>in</strong><br />

Liederabend statt, der den Frauen<br />

gewidmet war. Das gesamtstaatliche<br />

Fest zum Tag der Arbeit h<strong>in</strong>gegen<br />

wurde heuer <strong>in</strong> Ravenna abgehalten.<br />

NACHRUF<br />

Umberto Adamo<br />

Am 12. Mai ist <strong>in</strong> St. Vigil <strong>in</strong> Enneberg<br />

Umberto Adamo zu Grabe<br />

getragen worden. Er war drei Tage<br />

zuvor mit se<strong>in</strong>em Motorrad <strong>in</strong><br />

Bruneck tödlich verunglückt.<br />

Umberto war bei der Telecom beschäftigt.<br />

Als langjähriger Gewerkschaftsvertreter<br />

war er jederzeit<br />

da, um se<strong>in</strong>en Arbeitskollegen weiterzuhelfen<br />

und deren Interessen<br />

zu vertreten. Er war Mitglied des<br />

Landesvorstandes<br />

der Fachgewerkschaft<br />

für<br />

das Telekommunikationswesen<br />

Fistel und seit<br />

drei Jahren auch<br />

Mitglied des Bezirksvorstandes<br />

Eisack/Rienz im Umberto Adamo<br />

<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>.<br />

Mit Umberto Adamo verlieren wir<br />

e<strong>in</strong>en geschätzten Kollegen und vor<br />

allem e<strong>in</strong>en guten Freund, den wir<br />

stets <strong>in</strong> guter Er<strong>in</strong>nerung bewahren<br />

werden.<br />

Umberto wurde nur 52 Jahre alt. Er<br />

h<strong>in</strong>terlässt die Ehefrau und zwei<br />

K<strong>in</strong>der, denen unser ganzes Mitgefühl<br />

gilt.<br />

15


Arbeit<br />

STREITFALL<br />

Gleiche Arbeit, gleiche E<strong>in</strong>stufung<br />

Vor drei Jahren sorgten die Verhandlungen<br />

zum Vertrag der K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> Südtirol für Aufsehen.<br />

Auf gewerkschaftlicher Seite akzeptierten<br />

A<strong>SGB</strong> und die autonome<br />

Gewerkschaft der Landesbediensteten<br />

GS den ausgearbeiteten Vertragsentwurf;<br />

<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>, AGB/CGIL<br />

und UIL-SGK h<strong>in</strong>gegen unterzeichneten<br />

diesen nicht. Der Hauptstreitpunkt<br />

betraf die E<strong>in</strong>stufung. So sah<br />

der Vertrag vor, dass K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>nen,<br />

welche die seit e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

dafür vorgesehene Ausbildung<br />

an der Uni Brixen abgeschlossen<br />

haben, <strong>in</strong> die 8. Funktionsebene e<strong>in</strong>gestuft<br />

werden; jene ohne Uni-Abschluss<br />

h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> die 6.<br />

Derzeit können rund 200 K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>nen<br />

den Brixner Uni-Abschluss<br />

vorweisen. Die große Mehrheit<br />

<strong>in</strong> Südtirol stellen aber die ca.<br />

2000 dienstälteren Bediensteten,<br />

welche die vorhergehende vom<br />

Land vorgeschriebene Diplom-Ausbildung<br />

absolviert hatten.<br />

Dies hat zur grotesken Situation<br />

geführt, dass dienstältere K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>nen<br />

zwei Lohnstufen unter<br />

ihren neuen Kolleg<strong>in</strong>nen liegen, die<br />

sie dank ihrer Erfahrung mit ausge-<br />

bildet und beim Arbeitse<strong>in</strong>stieg unterstützt<br />

haben.<br />

32 K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>nen mit Diplom<br />

haben die Ungleichbehandlung bei<br />

der E<strong>in</strong>stufung nicht auf sich sitzen<br />

lassen und sich an den <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> gewandt.<br />

Sie beauftragten die Rechtsanwaltskanzlei<br />

Simonato/P<strong>in</strong>ton mit<br />

dem Fall und legten gegen e<strong>in</strong>zelne<br />

Bestimmungen des Vertrags Rekurs<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Der Arbeitsrichter gab den rekurrierenden<br />

K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>nen im<br />

März 2008 schließlich Recht. Der<br />

Kollektivvertrag verstoße gegen das<br />

Pr<strong>in</strong>zip der Gleichbehandlung im<br />

öffentlichen Dienst. Weiters sei die<br />

vorgenommene E<strong>in</strong>stufung nicht<br />

rechtens. Zudem sei es unzulässig,<br />

das Uni-Diplom im Kollektivvertrag<br />

als Zugangsvoraussetzung vorzusehen,<br />

da die Festlegung der Zugangsvoraussetzungen<br />

dem <strong>Gesetz</strong><br />

obliegt, so s<strong>in</strong>ngemäß die dreifache<br />

Urteilsbegründung.<br />

Die Landesregierung hat angekündigt,<br />

gegen dieses Urteil zu berufen.<br />

Unser Ziel ist es nun aber, im<br />

Zuge der Neuverhandlung des Vertrags<br />

die beanstandeten Punkte<br />

unter Berücksichtigung des Urteils<br />

zu überarbeiten. Wir werden uns<br />

dafür e<strong>in</strong>setzen, dass die Interessen<br />

und Rechte aller K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>nen<br />

gewahrt bleiben, und dass<br />

gleichzeitig Ausbildung bzw. Professionalität<br />

angemessen honoriert<br />

werden. Für e<strong>in</strong> und dasselbe Berufsbild,<br />

mit gleichen Arbeitsaufgaben<br />

und gleicher Verantwortung,<br />

darf es im öffentlichen Dienst aber<br />

ke<strong>in</strong>e unterschiedliche E<strong>in</strong>stufung<br />

geben. Bei anderen Berufsbildern<br />

mit vergleichbarer Lohn- bzw. E<strong>in</strong>stufungsproblematik<br />

haben die Vertragspartner<br />

e<strong>in</strong>e bessere Lösung<br />

gefunden. So wurde etwa bei den<br />

KrankenpflegerInnen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

neue E<strong>in</strong>stufung geschaffen.<br />

Es sollte durchaus möglich se<strong>in</strong>,<br />

auch für die K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>e zufrieden stellende Lösung zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Günther Patscheider<br />

Fachgewerkschaft Öffentliche<br />

Dienste im <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />

Pendlergeld: zügige Auszahlung sicherstellen!<br />

16<br />

Warum Arbeitnehmer bis zu anderthalb<br />

Jahre auf die Auszahlung<br />

der Pendlerzulage warten müssen,<br />

wollte der <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> unlängst von<br />

der zuständigen Landesabteilung<br />

wissen. Da die Anzahl der Anträge<br />

jährlich steige, die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Mittel aber seit zwei Jahren nicht<br />

mehr erhöht worden seien, würden<br />

diese Geldmittel nicht ausreichen,<br />

um alle Fahrtkostenbeiträge auszuzahlen.<br />

Die Verkürzung der Wartezeiten<br />

könne nur mit der Erhöhung<br />

der Haushaltsmittel erfolgen, ließ<br />

Landesrat Thomas Widmann daraufh<strong>in</strong><br />

wissen. Wenige Tage später<br />

eröffnete Widmann das millionenschwere<br />

neue Verkehrssicherheitszentrum<br />

<strong>in</strong> Pfatten. Zugleich<br />

startete auch die massive Werbekampagne<br />

für den „Safety Park“.<br />

Die Pendlerzulage steht Arbeitnehmern<br />

zu, die ihren Weg zur Arbeit<br />

mit dem eigenen Fahrzeug zurücklegen<br />

(müssen), weil die Benützung<br />

öffentlicher Verkehrsmittel nicht<br />

möglich bzw. zu zeitaufwendig ist.<br />

In Zeiten, <strong>in</strong> denen der Kaufkraftverlust<br />

der Löhne und der rapide<br />

Anstieg der Treibstoffpreise<br />

Tagesthemen s<strong>in</strong>d, sollte die Südtiroler<br />

Landesregierung, die sich<br />

nun vermehrt der Stärkung der<br />

Kaufkraft widmen möchte, die notwendigen<br />

Haushaltsmittel für die<br />

Pendlerzulage doch auch sicherstellen<br />

können. Es wäre unerklärlich,<br />

wenn diese wichtige Unterstützung<br />

auf der Strecke bliebe...<br />

Anton von Hartungen


Service<br />

ZUSATZRENTE<br />

Infopo<strong>in</strong>t bedeutet Beratung vor Ort<br />

Im Frühjahr s<strong>in</strong>d beim <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> sechs Pensplan-Infopo<strong>in</strong>ts e<strong>in</strong>gerichtet worden. Dabei handelt es sich<br />

um Informationsschalter für Fragen zur Zusatzrente. Wir haben bei Reg<strong>in</strong>a Felderer - e<strong>in</strong>er von mehreren,<br />

eigens für diese Beratungstätigkeit ausgebildeten <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-MitarbeiterInnen - genauer nachgefragt.<br />

Reg<strong>in</strong>a, worum handelt es sich<br />

bei den Infopo<strong>in</strong>ts?<br />

Es s<strong>in</strong>d Anlaufstellen für Personen,<br />

die sich genauer über die Zusatzvorsorge<br />

<strong>in</strong>formieren wollen. Bei<br />

diesem Informationsschalter wird<br />

e<strong>in</strong> persönliches, rund 30- bis 45-<br />

m<strong>in</strong>ütiges kostenloses Beratungsgespräch<br />

geführt. Es geht darum, die<br />

Erwerbstätigen sachlich und professionell<br />

darüber zu <strong>in</strong>formieren, welche<br />

Möglichkeiten die Zusatzvorsorge<br />

für sie bietet.<br />

An wen richtet sich dieser<br />

Dienst?<br />

Das Angebot richtet sich an alle<br />

Beschäftigten, lohnabhängige wie<br />

selbständige, egal, ob sie Mitglieder<br />

des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> s<strong>in</strong>d oder nicht. E<strong>in</strong>e<br />

wichtige Zielgruppe für unsere Beratungstätigkeit<br />

s<strong>in</strong>d die Jugendlichen,<br />

die neu <strong>in</strong>s Berufsleben<br />

e<strong>in</strong>steigen. Sie müssen ihre Entscheidung<br />

zur Verwendung der Abfertigung<br />

noch treffen, und sie s<strong>in</strong>d<br />

es, die das zweite Standbe<strong>in</strong> für<br />

die Altersabsicherung am meisten<br />

brauchen.<br />

Wie läuft so e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />

Beratungsgespräch ab?<br />

Zuerst wird die Ausgangssituation<br />

beleuchtet. Wir analysieren die Rentensituation<br />

der jeweiligen Person,<br />

also welche Versicherungszeiten<br />

aufsche<strong>in</strong>en, wie viele Jahre noch<br />

Reg<strong>in</strong>a Felderer berät zur Zusatzrente<br />

zur Pensionierung fehlen und wie<br />

die derzeitige Beschäftigungs- und<br />

E<strong>in</strong>kommenssituation aussieht. Anhand<br />

dieser Angaben können wir<br />

der <strong>in</strong>teressierten Person jene Vorsorgemodelle<br />

erläutern, die für sie<br />

<strong>in</strong> Frage kommen. Zusätzlich können<br />

wir je nach gewählter Beitragsleistung<br />

simulieren, wie hoch die<br />

zukünftige Zusatzrente ausfallen<br />

könnte. E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk<br />

legen wir während des Beratungsgesprächs<br />

auch auf steuerliche Aspekte.<br />

Woh<strong>in</strong> können sich Interessierte<br />

wenden?<br />

Diese Beratungsgespräche f<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> den Bezirksbüros des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />

<strong>in</strong> Mals, Meran, Bozen, Neumarkt,<br />

Brixen und Bruneck statt. Ich betreue<br />

die Infopo<strong>in</strong>ts <strong>in</strong> Bruneck und<br />

Brixen. Wichtig ist <strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong>e<br />

telefonische Vormerkung im jeweiligen<br />

Bezirksbüro.<br />

Was ist mitzubr<strong>in</strong>gen?<br />

Damit wir die <strong>in</strong>teressierten Personen<br />

auch ausführlich beraten<br />

können, benötigen wir e<strong>in</strong>en Personalausweis,<br />

die Steuernummer,<br />

e<strong>in</strong>en Auszug des Arbeitsamtes<br />

über bisherige Arbeitsverhältnisse<br />

und, falls verfügbar, die letzte Steuererklärung.<br />

Wichtig ist auch die<br />

Angabe des Kollektivvertrags, mit<br />

dem die betreffende Person angestellt<br />

ist. Wer bereits Mitglied<br />

e<strong>in</strong>es Zusatzentenfonds ist, sollte<br />

auch die periodische Mitteilung des<br />

Fonds mitbr<strong>in</strong>gen.<br />

Welchen E<strong>in</strong>druck hast du <strong>in</strong><br />

den bisherigen Beratungsgesprächen<br />

gewonnen?<br />

Ich habe mittlerweile über 100 Beratungsgespräche<br />

geführt und stelle<br />

immer wieder fest, dass e<strong>in</strong> sehr<br />

großer Aufklärungsbedarf besteht,<br />

oft auch bei jenen Beschäftigten,<br />

die bereits e<strong>in</strong>em Zusatzrentenfonds<br />

beigetreten s<strong>in</strong>d. Es besteht<br />

aber auch e<strong>in</strong> sehr großes Interesse<br />

an der Zusatzrente, und das ist positiv.<br />

Ich hoffe, dass wir mit unserer<br />

Beratungstätigkeit dazu beitragen<br />

können, dass Arbeitnehmer e<strong>in</strong>e<br />

gute Entscheidung für ihre Zukunft<br />

treffen.<br />

Für Familienzulage ansuchen!<br />

Mit Sommerbeg<strong>in</strong>n steht für Anspruchsberechtigte<br />

auch wieder das<br />

Ansuchen für die Familienzulage an.<br />

Das Ansuchen gilt höchstens für 12<br />

Monate zwischen dem 1. Juli und<br />

dem 30. Juni des Folgejahres und<br />

muss jährlich erneuert werden.<br />

Anrecht und Höhe der Familienzulage<br />

s<strong>in</strong>d vom E<strong>in</strong>kommen und der<br />

Familienzusammensetzung<br />

abhängig. Diese Fürsorgeleistung<br />

wird über den Lohnstreifen ausbezahlt.<br />

Seit e<strong>in</strong>igen Monaten gibt es e<strong>in</strong>e<br />

Neuerung. Nun können auch nicht<br />

verheiratete und nicht zusammenlebende<br />

Eltern für die Familienzulage<br />

für die anerkannten K<strong>in</strong>der ansuchen,<br />

auch wenn die K<strong>in</strong>der beim<br />

Elternteil ohne lohnabhängiges Arbeitsverhältnis<br />

leben.<br />

Umgezogen<br />

Die Landesabteilungen für Arbeit<br />

und für das Sozialwesen s<strong>in</strong>d kürzlich<br />

umgezogen. Sie bef<strong>in</strong>den sich<br />

nun im neuen Landhaus 12 im<br />

Stadteil Bozner Boden <strong>in</strong> der Kanonikus-Michael-Gamper-Straße<br />

1.<br />

17


Rubrik-Name<br />

Vermischtes<br />

TIPP<br />

„Museen <strong>in</strong> Südtirol“<br />

Wie viele und welche Museen gibt es <strong>in</strong> Südtirol? E<strong>in</strong>e Antwort liefert<br />

die vor kurzem erschienene Broschüre der Servicestelle Museen im<br />

Amt für Kultur. Sie bietet e<strong>in</strong>en Überblick über Museen, Sammlungen<br />

und museumsähnliche E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Südtirol. Die e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>richtungen<br />

s<strong>in</strong>d nach Bezirken geordnet und werden mit Bild und e<strong>in</strong>er<br />

Kurzbeschreibung vorgestellt.<br />

Die Broschüre ist im Amt selbst erhältlich und liegt auch <strong>in</strong> den Südtiroler<br />

Museen kostenlos auf. E<strong>in</strong> onl<strong>in</strong>e-Museenführer ist zudem auf<br />

der Internetseite der Servicestelle für Museen der Kulturabteilung des<br />

Landes unter www.prov<strong>in</strong>z.bz.it/museenfuehrer/ zu f<strong>in</strong>den.<br />

KURIOSES<br />

Nachgetreten<br />

Die Schlichtung e<strong>in</strong>es Streitfalles vor dem Arbeitsamt muss den<br />

betroffenen Arbeitgeber dann doch sehr gewurmt haben. So<br />

überwies er zwar die vere<strong>in</strong>barte Schadenersatzzahlung, ergänzte<br />

aber auf der Überweisung die Anmerkung „erlogenes Geld“.<br />

AUFGEZEICHNET<br />

Ausgeschnapst<br />

„Wer gew<strong>in</strong>nt, wird neuer Präsident“<br />

18


Kultur und Freizeit<br />

REISEN BILDET<br />

Sommer-Highlights<br />

Es muss ja nicht immer Meer se<strong>in</strong>. Unser Tipp für diesen Sommer ist e<strong>in</strong>e fünftägige Kulturfahrt nach<br />

Berl<strong>in</strong>. Vielfältige Angebote für Meeraufenthalte gibt es klarerweise trotzdem. E<strong>in</strong>fach nachfragen<br />

oder im Internet aufrufen. Erschienen s<strong>in</strong>d zudem zwei <strong>in</strong>teressante Kataloge mit den aktuellen Sommerangeboten.<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Fünftägige Reise mit vier Übernachtungen<br />

vom 20. bis zum 24. August<br />

Berl<strong>in</strong> ist nicht nur e<strong>in</strong>e moderne Metropole mit bewegter Geschichte, die<br />

Stadt an der Spree erfreut sich auch als Reiseziel wachsender Beliebtheit.<br />

Berl<strong>in</strong> hat sich auch als pulsierendes Zentrum kultureller Vielfalt etabliert.<br />

Bei dieser Fahrt dreht sich vieles um Kunst und Kultur, so stehen neben<br />

e<strong>in</strong>er Stadtrundfahrt auch Museumsbesichtigungen auf dem Programm<br />

Flugreise<br />

Teilnahmegebühr (bei 35 Teilnehmer): 313 Euro + Flug<br />

Im Preis <strong>in</strong>begriffen: Transfer, Übernachtung im Doppelzimmer mit Halbpension,<br />

E<strong>in</strong>tritte, Stadtrundfahrt.<br />

Sommer-Kataloge<br />

<strong>in</strong> allen ETSI-Büros erhältlich.<br />

Proposte Estate 2008, e<strong>in</strong> Sommerkatalog des gesamtstaatlichen Freizeitvere<strong>in</strong>s<br />

ETSI mit e<strong>in</strong>er Vielzahl an Angeboten für e<strong>in</strong>en Meeraufenthalt<br />

im In- und Ausland, aber auch e<strong>in</strong>ige Tipps für den Urlaub <strong>in</strong> den Bergen<br />

oder für e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> ferne Länder, etwa Jordanien oder Namibia).<br />

Happy Camp 2008, enthält familienfreundliche Angebote im Bereich der<br />

Mobilheime und Zelte <strong>in</strong> den besten Camp<strong>in</strong>gplätzen Europas.<br />

„<br />

Die Menschen bauen<br />

zu viele Mauern und<br />

zu wenig<br />

Isaac Newton<br />

Brücken.„<br />

Info + Anmeldung<br />

ETSI Kultur- und Freizeitvere<strong>in</strong><br />

Siemensstraße 23, Bozen<br />

Tel. 0471 568 475<br />

etsi@sgbcisl.it<br />

19


Solidarität für…<br />

…die unbezahlbar Kranken<br />

Sich an den Vertrauensarzt zu wenden und Medikamente <strong>in</strong> der nächsten<br />

Apotheke zu kaufen, ist für die meisten von uns e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit.<br />

In den ärmeren Ländern ist dies anders. Dort sterben jährlich<br />

Millionen Menschen an Krankheiten, für die es längst Vorbeugemaßnahmen<br />

gibt oder die behandelt werden könnten. Es fehlen oft die grundlegenden<br />

Bed<strong>in</strong>gungen, um e<strong>in</strong> gesundes Leben führen zu können, wie<br />

sauberes Wasser, der Zugang zu Gesundheitsdiensten und eben Medikamente.<br />

Gerade unentbehrliche Arzneimittel s<strong>in</strong>d wegen des geltenden Patentrechts<br />

für diese Menschen meist zu teuer, oder erst gar nicht verfügbar.<br />

Auch geht die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Medikamente häufig<br />

am Bedarf der Bevölkerung von armen Ländern vorbei.<br />

Darauf weist auch die <strong>in</strong>ternationale Nothilfeorganisation „Ärzte ohne<br />

Grenzen“ h<strong>in</strong>. Es sei <strong>in</strong>akzeptabel, dass der Großteil der Menschheit<br />

von der Versorgung mit Medikamenten ausgeschlossen ist. Deshalb hat<br />

„Ärzte ohne Grenzen“ e<strong>in</strong>e Kampagne gestartet, um die Verantwortungsträger<br />

aus Politik und der Pharma<strong>in</strong>dustrie zu sensibilisieren, Lösungswege<br />

aufzuzeigen und mehr öffentliche Verantwortung zu fordern.<br />

„<br />

Das Recht auf Gesundheit ist <strong>in</strong> der Menschenrechtserklärung der Vere<strong>in</strong>ten<br />

Nationen aus dem Jahr 1948 festgeschrieben. 60 Jahre danach ist<br />

dieses soziale Grundrecht für viele Menschen immer noch nicht erreicht.<br />

Der Gesunde<br />

hat viele Wünsche,<br />

der Kranke nur e<strong>in</strong>en<br />

Aus Indien<br />

„<br />

Hauptsitz<br />

Bozen Siemensstraße 23<br />

Tel. 0471 568400<br />

<strong>in</strong>fo@sgbcisl.it<br />

Bezirke<br />

Bozen Palermostraße 79/B<br />

Tel. 0471 204 602<br />

Cl.-Augusta-Str. 133<br />

Tel. 0471 400123<br />

Leifers Weissenste<strong>in</strong>er Straße 1<br />

Tel. 0471 952 692<br />

Neumarkt Franz-Bonatti-Platz 4<br />

Tel. 0471 812 139<br />

Brixen Großer Graben 7<br />

Tel. 0472 836 151<br />

brixen@sgbcisl.it<br />

Bruneck Stegener Straße 8<br />

Tel. 0474 553 355<br />

bruneck@sgbcisl.it<br />

Sterz<strong>in</strong>g Neustadt 26<br />

Tel. 0472 766 640<br />

Meran Sparkassenstraße 24<br />

Tel. 0473 230 242<br />

<strong>in</strong>fo.me@sgbcisl.it<br />

Mals General-Verdross-Str. 45<br />

Tel. 0473 831 418<br />

www.sgbcisl.it

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!