AKTIONSGEMEINSCHAFT RETTET HAUS MEER
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<strong>AKTIONSGEMEINSCHAFT</strong> <strong>RETTET</strong> <strong>HAUS</strong> <strong>MEER</strong><br />
Dezernent<br />
Herr Dr. Just Gérard<br />
Stadtverwaltung Meerbusch<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Gérard,<br />
Meerbusch, den 2. Juli 2012<br />
das neue Bebauungsmodell, das Sie jetzt so euphorisch der Oeffentlichkeit vorgestellt haben, lässt<br />
jeden Aspekt auf den Denkmal- und Naturschutz vermissen.<br />
Gartendenkmal:<br />
Das Gartendenkmal von nationaler Bedeutung wird substantiell verkleinert und zerschnitten,<br />
das Wege- und Sichtachsensystem wird zerstört, das Wasserelement wird überbaut.<br />
Bodendenkmal:<br />
Das Bodendenkmal wird unwiederbringlich vernichtet durch die Tiefgarage, durch die starke<br />
Erweiterung der Bebauung im Norden, durch den Bau der Orangerie im Schlosshof.<br />
Baudenkmal:<br />
Die Remise wird erweitert,<br />
die Immunitätsmauer wird durch die Zufahrt im Norden in weiten Teilen entfernt,<br />
die Hauptbebauung geht weit über den alten Schlossgrundriss hinaus,<br />
für Eiskeller und Teehäuschen gibt es kein Konzept.<br />
Naturschutz:<br />
Die naturräumlichen Beziehungen zum FFH-Gebiet werden durch die Zufahrt und die massive<br />
Bebauung im Norden stark beeinträchtigt.<br />
Es ist für die Oeffentlichkeit unverständlich, dass diese Aspekte von Ihnen vollkommen<br />
vernachlässigt werden.<br />
Schon im Gutachten zu Haus Meer, das allen Planungen als Grundlage dienen soll, wird „eine<br />
Planung, die die Erhaltung des Bau-, Boden- und Gartendenkmals zum zentralen Ziel hat“<br />
gefordert.<br />
Wir kritisieren darüber hinaus aufs schärfste Ihren Umgang mit der Oeffentlichkeit. Am 15. Mai<br />
2012 hatte die Aktionsgemeinschaft zu einer öffentliche Diskussion mit Experten des<br />
Denkmalschutzes und Naturschutzes eingeladen. Auf Ihren massiven Druck, wobei Sie sich zum<br />
Anwalt des Investors machten, mussten wir die Veranstaltung absagen. Damals war der<br />
Bebauungsplan streng geheim.
Auch im Kulturausschuss am 20. März und am 22. Mai 2012 waren Sie nicht zu bewegen, die<br />
Planung vorzustellen. Es wurde vereinbart, dass das Bebauungsmodell im nicht öffentlichen Teil<br />
des nächsten Kulturausschusses im September vorgestellt wird.<br />
Fazit:<br />
Mitte Mai ist das Projekt streng geheim, Ende Juni stellen Sie es der Presse vor und beeilen sich, die<br />
politischen Gremien mit einer Quasi-Nötigung des Investors unter Druck zu setzen, ohne dass Sie<br />
das Bebauungsmodell je in einem Ausschuss diskutiert haben.<br />
Die ablehnende Haltung der Denkmalbehörden spielen in Ihrer Kommunikation keine Rolle.<br />
Wieder ist der Investor die treibende Kraft und Sie sein öffentlicher Vertreter. Es ist nicht<br />
nachzuvollziehen, warum Sie diese Haltung einnehmen und die Interessen dieses einzigartigen,<br />
identitätsstiftenden Gesamtdenkmals der Stadt Meerbusch sträflich vernachlässigen.<br />
Die grossflächige Zerstörung eines Denkmals als „letzte Chance“ für das Denkmal zu deklarieren,<br />
ist an Fehleinschätzung nicht zu überbieten.<br />
Im Uebrigen haben Sie bisher keine Fakten auf den Tisch gelegt, welche Förderprogramme es für<br />
Haus Meer gibt. Eine nicht-kommerzielle Nutzung ziehen Sie überhaupt nicht in Erwägung.<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
Aktionsgemeinschaft Rettet Haus Meer<br />
Elisabeth Janssen<br />
Irmtraud Richter