schinkel-wettbewerb 2006 - Architekten- und Ingenieur-Verein zu ...
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Anerkennungspreis<br />
Matthieu Götz<br />
Gergana Stavreva<br />
Kassel<br />
Ein recht extrovertiertes Schalentragwerk wird hier als Brücke vorgeschlagen. Die<br />
organische, an Adern bzw. Seegrassstränge erinnernde Form ist von grosser Ausdrucksstärke.<br />
Das Schalentragwerk lässt sich als Durchlaufträger interpretieren, dessen<br />
Bauhöhe dem Momentenverlauf aus Eigengewicht folgt. Der Vorschlag beeindruckt<br />
mit seiner leuchtorangefarbigen aufwändigen Darstellung, mit netten Texten – wie<br />
Beschreibungen der Aktivitäten die Brücke dem Nutzer bietet – <strong>und</strong> sehr ansprechenden<br />
graphischen Details.<br />
Aus Sicht des Konstruktiven <strong>Ingenieur</strong>baus ist <strong>zu</strong> sagen, dass konstruktive Details, statische<br />
Berechungen oder Angaben <strong>zu</strong>m Bau dieser komplexen Brücke vollständig fehlen.<br />
Das vorgeschlagene Material Stahlbeton für das Tragwerk ist sicher richtig gewählt;<br />
komplexe Schalen dieser Art lassen sich, wenn überhaupt, nur mit diesem Material<br />
bauen. Schon in den 60er Jahren hat Myron Goldsmith für eine Brücke über den<br />
Tiber in Rom ein Schalentragwerk als Brücke vorgeschlagen. Bei diesem Entwurf kann<br />
aber im Gegensatz <strong>zu</strong>r Tiberbrücke von Baubarkeit <strong>und</strong> Tragfähigkeit keine Rede sein.<br />
Das Preisgericht hat denn auch den Vorschlag eher als eine Idee, eine Graphik, verstanden<br />
<strong>und</strong> trägt dem mutigen Entwurf <strong>und</strong> der künstlerischen Handschrift durch eine<br />
Anerkennung Rechnung.<br />
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