Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst
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Im Fenicetheater schob sich von beiden Seiten der<br />
schwere, grüngoldene Vorhang nach der letzten Scene<br />
des • Troubadour« zusammen, <strong>und</strong> die dicke, schwarzgekleidete<br />
Leonore fiel im Gefängnis um wie ein ausgeleerter<br />
Ballon oder wie der Schlauch eines verstummenden<br />
Dudelsacks.<br />
Aus den Logen verschwanden die schönen Venezianerinnen,<br />
verbargen ihre nackten Schultern unter<br />
weissen, roten, grauen oder braunen Mänteln, <strong>und</strong> die<br />
Herren halfen ihnen dabei mit einer Miene, als sähen<br />
sie wieder einmal die Sonne untergehen. In der plötzlichen<br />
Stille nach dem Lärm des Orchesters wurde<br />
nicht viel gesprochen, denn in Venedig, ebenso wie<br />
in Mailand, Neapel <strong>und</strong> Rom, reden wohlerzogene Leute<br />
nur, wenn der Vorhang aufgezogen ist <strong>und</strong> die Künstler<br />
singen. In der Loge der Gräfin di Loana stand nur<br />
noch der alte, kurzsichtige Graf, der nachsah, ob seine<br />
Damen etwa ein Opernglasetui, einen Handschuh oder<br />
ein Taschentuch vergessen hatten, als man einen Jungen<br />
Mann sich durch die Menge drängen sah, die- durch<br />
den Korridor flutete. Er stürzte bis zum Eingang der<br />
Loge, schob den blauweissen Gondoliere zur Seite<br />
<strong>und</strong> nahm sich nicht einmal Zeit, den Hut zu lüften,<br />
sondern sagte zur Gräfin, ihrer Tochter <strong>und</strong> der kleinen<br />
Sarti, die mit ihnen im Theater gewesen waren, die<br />
vier merkwürdigen Worte:<br />
»Er trägt seinen Bart!.<br />
• Er ,trägt seinen Bart! Er trägt seinen Bart. ,<br />
wiederholten fröhlich <strong>und</strong> neugierig die drei Damen.<br />
»Er trägt seinen Bart. , riefen sie dem alten Grafen zu,<br />
der eine Stecknadel gef<strong>und</strong>en hatte <strong>und</strong> sie vorsichtig<br />
am Revers seines Ueberziehers feststeckte. Und auch<br />
er wiederholte: • Er trägt seinen Bart?<br />
Nun kam noch ein hagerer, eleganter junger Mann,<br />
der heute Abend für alle eleganten Venezianer den<br />
Sommer eingeführt hatte, denn er trug zum Abendanzug<br />
den Strohhut. Ruhiger, wie es sich für Jemand<br />
schickt, der seine Kleidung aus London bezieht, liess<br />
auch er die vier geheimnisvollen Worte vernehmen:<br />
»Er trägt seinen Bart!.<br />
Casarsa, der es zuerst verkündigt hatte, blickte<br />
Manin mitleidig an:<br />
Betty Nording<br />
Operette n s ängerin<br />
Mitglied des . Apollo·Theaters ' .<br />
• lch habe es schon gesagt..<br />
Und die Gruppe begab sich zu dem Ausgang, wo<br />
die Gondeln lagen. Man hörte draussen die Rufe<br />
der Gondolieri von Barke zu Barke über das dunkle<br />
Wasser hin:<br />
. Morosini! Grimani! Papadopoli! Albrizzi!<br />
Die ganze venezianische Geschichte wurde mit<br />
lauter Stimme in die Nacht hinausgerufen bis in die<br />
engen Nebenkanäle, <strong>und</strong> die Gondolieri, die auf den<br />
Kissen unter dem filzdach eingeschlafen waren, reckten<br />
sich, zündeten schnell die Messinglaterne an, zogen<br />
sich die flatternden Schärpenenden zurecht, stemmten<br />
die Ruder ein <strong>und</strong> wetteiferten darin, zuerst anzukommen.<br />
Die Schönen schritten aus dem erleuchteten Gang<br />
die drei Stufen hinunter, stützten die weisse Hand auf<br />
den Arm des Gondoliere <strong>und</strong> verschwanden im Dunkel.<br />
Die Damen der Familie Loana standen, ihre Gondel<br />
erwartend, neugierig im Hintergr<strong>und</strong>e, während der<br />
Graf in einiger Entfernung davon, mit den fingern<br />
schnippend, ein paar unsichtbare Stäubchen von seinem<br />
steifen Hut entfernte. Zwei, drei, vier junge Leute<br />
waren' mit Casarsa <strong>und</strong> Manin herbeigeeilt <strong>und</strong> umringten<br />
sie. Alle warteten der Dinge, die da kommen<br />
sollten.<br />
. Da ist sie! Da ist er!«<br />
Der Bart erschien. Er war w<strong>und</strong>ervoll, braun.<br />
etwas rötlich, gebürstet <strong>und</strong> gekämmt wie eine kostbare<br />
franse, glänzend vor Salben <strong>und</strong> Essenzen, unter<br />
dem roten Schnurrbart noch brauner erscheinend, gab<br />
er seinen Eigentümer, der gross <strong>und</strong> schlank war,<br />
eine priesterliche Würde' selbst im weltlichen Kleide.<br />
Darunter erglänzte das Oberhemd blendend weiss wie<br />
Schnee in Waldesnacht. 1m Profil war er assyrisch<br />
von vorn russisch <strong>und</strong> im Dreiviertelprofil mönchisch.<br />
Bei jeder Wendung des vollendet schönen Bartes<br />
änderte sich der Eindruck, den der Mann machte. Er<br />
war nur Bart. Man fühlte, dass der Bart sein eigentlicher<br />
Gebieter war, <strong>und</strong> dass er sich Beschränkungen<br />
auferlegte <strong>und</strong> Vergnügungen versagte, um ihn nicht<br />
zu beschädigen oder zu verwirren. Sein Haar war<br />
kurz geschnitten, seine Augen bemühten sich, finster<br />
<strong>und</strong> streng zu blicken, <strong>und</strong> die Brust blähte sich, um<br />
ihn zu stützen, ihm Halt zu verleiten, ihn zur Geltung<br />
zu bringen. Der Bart hielt den Kopf <strong>und</strong> Alles, was<br />
darin war .<br />
Alberto Orrei, der Besitzer dieses Bartes, ein Marineleutnant,<br />
war also ein schöner Mann. Die neidischen<br />
Männer verglichen ihn mit einem friseurkopf, während<br />
er für jede Dame, auch die reinste <strong>und</strong> keuscheste,<br />
ein Muster an Männlichkeit un(i Kraft war.<br />
Er erschien also, feierlich, streng <strong>und</strong> schweigsam,<br />
<strong>und</strong> an seinem Arm die Herzogin von Dario, deren<br />
allzu blondes Haar unter dem elektrischen Licht aufflammte,<br />
als sie beim ersten ~uftzug vom Kanal her<br />
mit der Linken den weissen Mantel mit blauem Besatz<br />
über den schönen Busen zusammenfasste.<br />
Darina Dario war dreissig oder vierzig Jahre alt,<br />
je nach Denen, die man danach fragte. Die Dankbaren<br />
verjüngten sie, <strong>und</strong> die Undankbaren oder Abgewiesenen<br />
machten sie älter. Und da die meisten<br />
dankbar waren, so war Darin"a Dario meistens jung.
2<br />
Ihre Zeitgenossinnen übrigens stellten die Rechnung<br />
mit unerbitterlicher Genauigkeit fest, schon weil sie<br />
sich beeilte, dem Volke jeden neuen Sklaven vorzuführen.<br />
Nicht extra, dass sie ihn mit dürren Worten<br />
so bezeichnet hätte, oder dass die gnädig aufgenommene<br />
Beharrlichkeit ein es Jünglings genüg te, ihn in den<br />
holden B<strong>und</strong> ei nzureih en. Aber sie war ein e Nach<br />
Kommin jenes berühmten Pietro Dario, der im vierten<br />
Kreuzzug, als er in die Gefangenschaft der Ungläubigen<br />
geraten war, sich mit eigener Hand den Hals abschnitt<br />
<strong>und</strong> röchelnd sagte, als man ihn nach dem Gr<strong>und</strong>e<br />
dieses grausigen Todes fragte: . Um nicht zu dienen .•<br />
Sie hatte die vielleicht ihr selbst unbewusste Gewohnheit,<br />
auf das Gesicht jeden offiziell en Verehrers ein<br />
Zeichen ihrer Herrschaft zu drücken.<br />
Sie ging zum Beispiel folgendermassen \'or: Von<br />
Antonio Artesi, der kahl <strong>und</strong> glattrasiert war, hatte<br />
sie ve rl angt, er soll e sich den Schnurrbart stehen<br />
lassen, ei nen borstigen Schnurrbart, den kein e Brillantine<br />
<strong>und</strong> ke in e P0made geschm eid ig mach en konnte;<br />
dem Kommandanten Termiglio, der ein e Brille trug,<br />
hatte sie befohlen ein MonoeIe zu tragen; dem Grafen<br />
Lampiero, dessen langes, glänzendes Haar nach amerikanischer<br />
Art in der Mitte gescheitelt war, hatte sie<br />
auferlegt, es sich scheren zu lassen <strong>und</strong> es aufrecht<br />
wie eine Bürste zu tragen; dem Professor Müller,<br />
einem jungen deutschen Archäologen, der hergekommen<br />
war, um ei ne Monographie über Canaletto zu schreiben,<br />
hatte sie geraten, si ch bei dem Londoner Schneider<br />
<strong>und</strong> Wäschehändler von Manin einzukleiden, sodass<br />
man ihn fortan in ho he Kragen <strong>und</strong> gestä rkte Hemden<br />
eingeschnürt sah <strong>und</strong> in Taillenröcke, die wie Uniformjoppen<br />
geschnitten waren. Den beriihmten Gynäkologen<br />
Doktor fieri hatte sie überredet, sich den dichten,<br />
schwarzen Schnu rrbart abnehmen zu lassen <strong>und</strong> zwei<br />
dünne, perverse Lippen zu enthüllen ; dem klerikalen,<br />
konservativen Marchese Antoncini hatte sie dekretiert,<br />
nur noch rote Kravatten <strong>und</strong> rote Nelken im Knopfloch<br />
zu tragen.<br />
Und solch e Ratschläge pfl egte sie öffentlich in<br />
ihrem Salon zu erteil en, vor zwanzig Gästen, Vo r<br />
gängern, Nachfolgern, Prätendenten, fre<strong>und</strong>innen,<br />
feindinnen <strong>und</strong> Verwandten.<br />
. Artesi, ohn e Schnurrbart si nd Sie ein Monstrum, Sie<br />
sehen ja aus wie ein Totenschädel!. Termiglio, mit<br />
Ihrer Brille sehen Sie aus wie ein Hauslehrer! . fieri,<br />
mit dem Bart sehen Sie aus wie eine Robbe, welch e<br />
sprechen kann!« . Antoncini, Sie sind nicht anzusehen<br />
ohne eine rote Kravatte, Sie sehen ja wie ein Abate<br />
aus! . Und als Orrei, dessen Torpedoboot No. 109 B<br />
im Hafen vor Anker lag, als Kandidat aufgetaucht war,<br />
hatte sie eines Abends beim Essen unter allgemeinem<br />
Stillschweigen gesagt: Mit Ihrem Bart, Orrei, erinnern<br />
Sie mich immer an den Ritter Blaubart!«<br />
Seit damals hatte das Urteil Rechtskraft erlangt,<br />
<strong>und</strong> die ganze bessere Gesellschaft von Venedig lebte<br />
nur noch für das <strong>Leben</strong> oder Sterben dieses Bartes.<br />
Wenn Orrei nachgab, so bedeutete das, dass die Dario<br />
nachgegeben hatte. - Wer würde zuerst fallen, der<br />
Bart oder die frau?<br />
Wirklich hatte man noch heute morgen . gesehen,<br />
dass die Dario, als sie mit vier fre\mden spazieren<br />
gegangen war - zwei Offiziere <strong>und</strong> zwei C ivilisten,<br />
wie recht <strong>und</strong> billig - niemals das Wort an Orrei<br />
gerichtet hatte. Und man wusste auch, dass der gepeinigte<br />
Orrei nach Tisch zu einem früheren Collegen<br />
gesagt hatte: . Wenn sie mich nicht von Venedig fortschicken,<br />
bringe ich mich um! .<br />
W ohlmeinende hatten das so)ufgefasst, als meinte<br />
er mit »Umbringen« das Abschneiden des Bartes. Die<br />
nahebevorstehende Tragödie verlieh der Majestät dieser<br />
Barthaare ein en erhöhten Glanz.<br />
Während also Orrei mit der Dario am Arm weiterschritt,<br />
zogen All e rasch <strong>und</strong> stillschweigend den<br />
Schluss: W enn sie ihm den Arm gibt, so ist das ein<br />
Beweis, dass er es ihr versprochen Ilat!<br />
Die Da rio blieb bei den Loan a.,s stehen <strong>und</strong> war<br />
äusserst li ebenswürdig. Sie bew<strong>und</strong>erte die weisse<br />
Toilette der Gräfin, die hellblaue ihrer Tochter, sagte<br />
der kleinen Sarti in s O hr, wie nett es sei, dass sie<br />
sich so hübsch r<strong>und</strong>e, sagte zum Grafen, wie entrüstet<br />
man allgemein gewesen sei, dass sein berühmter<br />
Name neulich bei der Senatorenwahl übergangen<br />
worden sei, klatschte mit Casarsa über sein en Admiral,<br />
bew<strong>und</strong>erte die Türkisenknöpfe an Manins weissem<br />
Oberhemde. Dann g in g sie allein weiter. Orrei stürzte<br />
zum Au sgang.<br />
• Darf ich Sie nicht begleiten ?«<br />
• Was fällt Ihnen ein ? Ich fahre allein, ich bin<br />
müde. . Und auch sie verschwand. Orrei sah ga nz<br />
versunken der Gondel nach <strong>und</strong> liebkoste sein en Bart<br />
mit beiden Händ en, wie man einen Sterbenden streichelt.<br />
Als die familie l oana ein stieg, musste ihn Manin erst<br />
aufmerksam machen :<br />
. Di e G räfin g rüsst Dich! .<br />
. Ah - Gräfin - g uten Abend!.<br />
. Kommen Sie nicht nachher zur Herzogin di foce?<br />
Ein Schlü ckch en Champagner wird Ihnen g ut tun,'<br />
sagte di e Gräfin, ihre Röcke zusammenraffend, um in<br />
di e Gondel zu steigen.<br />
»Danke, ich fühle mich nicht wohl. Ich gehe nach<br />
Hause .•<br />
• Volles Herz, leerer Magen,' bemerkte die kleine<br />
Loana. . Kommen Sie nur hin! . Sie sprang in die<br />
Gondel <strong>und</strong> drehte sich dann noch einmal um, sodass<br />
sie Orrei von unten herauf betrachten konnte. Darauf<br />
ging sie mit ihre m gurrenden Lachen unter das filzdach.<br />
Orrei blieb mit Casarsa <strong>und</strong> Manin allein. Diese<br />
fühlten, dass die St<strong>und</strong>e der Bekenntnisse geschlagen<br />
hatte, nahmen Orrei glückselig in die Mitte <strong>und</strong> gingen<br />
mit ihm auf das Campo San fantin zu.<br />
Als sie im freien waren, platzte Orrei los: • Kennst<br />
Du die Dario schon lange?« fragte er Manin.<br />
. Si e ist mit meiner Mutter in die Schule gegal)gen,.<br />
antwortete Orrei, der die Notwendig keit richtiger histom\cher<br />
Daten nicht einsah.<br />
. Als Termiglio in Venedig war, was sagte man da ?«<br />
'. Was sollte man sagen ? parierte Casarsa vorsichtiger.<br />
. Sagte man nicht, dass - - Termiglio - - sie oft<br />
sähe? «W eisst Du, damals war sie noch nicht blond<br />
<strong>und</strong> lebte sehr zurückgezogen,« nahm Manin das Wort,<br />
der sich, obgleich er jünger war, wohlunterrichtet<br />
zeigen wollte. »Ausserdem war auch damals ihre<br />
Tochter noch nicht verheiratet, <strong>und</strong> sie ging wenig<br />
aus. , vermittelte Casarsa wieder.<br />
Der Dialog zog sich in Pausen hin, denn die beid en<br />
Vertrauten suchten ein Mittel, Orrei zum Sprechen zu<br />
bringen <strong>und</strong> Orrei selbst bemühte sich, es hinauszuschi<br />
eben.<br />
. Im Gr<strong>und</strong>e ist sie sehr g utherzig. «<br />
. Ausserordentlich. , stimmte Manin zu <strong>und</strong> fühlte<br />
~ofort, dass diese Uebertreibung di e Sache 'verschlimmerte.<br />
. Sie ist intelligent. .<br />
.Sie spielt Clavier. - sagte Casarsa.<br />
- - . wie ei ne Pianistin,« setzte Manin mit Bestimmtheit<br />
hinzu.<br />
»Natürlich ist sie wie all e schönen frauen ein wenig<br />
launenh aft, ' fing Casarsa an, froh, den Haken gef<strong>und</strong>en<br />
zu haben, an dem er den Bart des fre<strong>und</strong>es<br />
aufhängen konnte.<br />
. Das ist wahr,« bestätigte Manin, »sie hat gewisse<br />
Antipathien:.<br />
. Gewisse Idiosynkrasien, ' - unterstrich Manin, mit<br />
Behagen di e Lä nge <strong>und</strong> Schwierigkeit di eses Wortes<br />
auskostend .<br />
- • Die ich nicht verstehe. Aber sie ist unerbitterlich.<br />
Jetzt, zum Beispiel, hat sie es auf mein en Bart<br />
abgesehen.«<br />
Die bei den jungen Leute hatten das Gefü hl in ein<br />
Heiligtum eingetreten zu sein , das profanen Menschen<br />
verschlossen bleibt <strong>und</strong> schwiegen voll Mitgefühl <strong>und</strong><br />
Neugierd e.<br />
.Sie will, dass ich ihn mir abnehmen lasse.«<br />
• Und Du wirst ihl1 Dir abnehmen lassen .•<br />
. Ab er es ist doch läch erlich ! Einer frau wegen!<br />
Was werden die Leute sagen!<br />
»Ich schwö re Dir, dass sie von Dir nur Gutes, <strong>und</strong><br />
von ihr - - verzeih' - Böses reden werden.«<br />
. Das ist. -<br />
. Na ja! Unsertwegen brauchst Du kein Geheimnis<br />
daraus zu machen. Die Dario ist in Dich verliebt.«<br />
. Glaubst Du? fragte Orrei schwach.<br />
. Rasend verliebt! Sie spricht überhaupt nur noch<br />
von Dir. Mich hat sie gefra g t, wie alt Du bist, ob zu<br />
befürchten ist, dass Du von Venedig fortkommst, ob<br />
Du niemals eine Leidenschaft gehabt hast. «<br />
»Wie alt mag sie eigentlich sein?<br />
• Vierzig, <strong>und</strong> vielleicht noch . - urteilte Casarsa,<br />
der sich, als er eben nach Venedig gekommen war,<br />
ohne Erfolg in sie verliebt hatte.
3<br />
. Aber nein! Höchstens fünf<strong>und</strong>dreissig,' verbesserte<br />
Manin, der noch jung <strong>und</strong> hoffnungsfreudig war.<br />
»Ja sie kann erst fünf<strong>und</strong>dreissig sein! - Es ist<br />
schrecklich. Ich fühle es, wenn ich nicht aus Venedig<br />
fliehe, begehe ich eine Torheit. Ich schwöre Euch, ich<br />
lebe nicht mehr. An Bord ersticke ich, in meinem<br />
Zimmer ersticke ich, selbst hier ersticke ich. Ich habe<br />
keine Ruhe, wenn ich sie nicht sehe. Und wenn ich<br />
von ihr fortgehe, möchte ich weinen wie ein Kind. «<br />
Von der Aufrichtigkeit der Leidenschaft, die hier<br />
zu Tage trat, blieben die Beiden sprachlos, sie empfanden<br />
anständigerweise sogar Gewissensbisse, weil<br />
sie ihn ausgelacht hatten.<br />
. Dann begeh' doch die Torheit. Wenn man li ebt,<br />
nützt es ja doch nichts mehr.«<br />
»Ich weiss ja, - - wenn ich nur könnte .•<br />
• Wie wenn Du könntest? Was bindet Dich denn ?<br />
Ein Schnitt mit der Schere. - -<br />
. Ja Du hast gut reden. Uebrigens, entschuldigt!<br />
Gute Nacht. Auf morgen! Was ich gesagt habe,<br />
bleibt unter uns. Gute Nacht!.<br />
• Morgen ist die Tennis-Versammlung bei der Dario.«<br />
. Ich weiss.«<br />
. Kommst Du?«<br />
Einen Moment blieb es still.<br />
• Ich komme,. sagte Orrei mit einem tiefen Seufzer<br />
<strong>und</strong> ging rasch zur Merceria hinunter nach Hause.<br />
Casarsa <strong>und</strong> Manin gingen in den Palazzo Foce,<br />
wo sie die ganze Gesellschaft noch zu finden hofften,<br />
um alles haarklein erzählen zu können.<br />
Man war beim Essen, aber ehe sie reden konnten.<br />
hörten sie die kleine Laona mitten im all gemeinen<br />
Schweigen laut verkünden:<br />
»Ich habe ihn gesehen, wie ich in die Gondel stieg.<br />
Der Bart stand gegen das elektrische Licht, <strong>und</strong> wie<br />
ich aufblickte, um ihm g uten Abend zu sagen, sah ich<br />
durch den durchscheinenden Bart, dass er kein Kinn hat. «<br />
. Aber nein! «<br />
. Er hat kein Kinn! Wenn ich etwas sage, dann ist<br />
es so!.<br />
So kam es, dass am Tage darauf um vier Uhr, als<br />
sich das Comite zu r Gründung ,des Tennis-Clubs versammelte,<br />
statt zehn, zwanzig neuigkeitslüsterne Personen<br />
anwesend waren. Um halb fünf war Orrei noch<br />
nicht da, <strong>und</strong> wie auf Verabredung schlug niemand<br />
vor, die Diskussion zu eröffnen. Die Loana verteilte<br />
hinter dem Theetischchen Tassen, heisses Wasser <strong>und</strong><br />
Lächeln.<br />
Plötzlich hörte jemand die Klingel läuten.<br />
. Orrei !.<br />
Alle schwiegen <strong>und</strong> sahen zur Türe.<br />
Und der Selbstmörder erschien.<br />
Harry WaIden.<br />
Das war nicht Orrei, obgleich der Diener ihn angemeldet<br />
hatte, <strong>und</strong> obgleich alle wussten dass er es<br />
sein musste. Die ganze obere Partie des blassen<br />
Gesichtes sprang vor, um die Wette mit der ' roten<br />
Nase; die Augen waren enorm g ross wie bei einem<br />
chinesischen H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> von der Unterlippe ging eine<br />
gerade Linie direkt in den Kragen wie ei ne Amputation.<br />
Noch schlimmer, auf der Stell e des plötzlich'en Absturzes,<br />
wo das Kinn hätte vorspringen sollen, wuchs wie eine<br />
Kirsche eine kleine Geschwulst, von einer Haütfalte<br />
umgeben. Ein grausames Mal! Und der Unglückliche<br />
schritt geradeaus, auf seinem langen, dünnen Halse<br />
das unförmige Gesicht zu einem Lächeln verzerrend,<br />
wie der Verurteilte, der die Guillotine grüsst. Die<br />
gute Erziehung der Anwesenden verschärfte noch sein<br />
Martyrium.<br />
'<br />
Nach dem ersten Moment schweigenden Schreckens,<br />
der sogar den entsetzensbleichen Diener auf die<br />
Schwell e gebannt hielt, begrüssten ihn all e äusserst<br />
liebenswürdig, durch ihre gemachte , Unbefangenheit<br />
die Todesqual noch vergrössernd.<br />
»Orrei! « »Lieber Orrei!. »G uten Tag! « »Sieh mal<br />
an, Orrei I« »Wie geht's denn? Ein bischen verspätet,<br />
was?« »Nimm doch einen Stuhl! Jetzt kann man ja<br />
mit der Besprechung der Statuten beginnen!«<br />
»Orrei, setzen Sie sich hierher, gegen das Licht"<br />
sagte' die kleine Loana, die mitleidlos war, weil sie an<br />
ihre prophetische Entdeckung von gestern Abend<br />
erinnern wollte.<br />
Die Herzogin Darina Dario strengte sich an, zu<br />
Worte zu kommen, besiegte aber, angesichts ihrer<br />
Feinde schnell ihre Erregung:<br />
. Casarsa setzen Sie sich an meinen Schreibtisch.<br />
Nehmen Sie die Feder <strong>und</strong> schreiben Sie die bereits<br />
angenommenen Parapraphen auf. Lesen Sie vor:<br />
Artikel eins: Mit diesem Statut wird ein Tennis-Verein<br />
gegründet.« - -<br />
»Tennis-Club,« sagte Manin, der seine Kleidung<br />
aus London bezog .<br />
»Wir sind aber Italiener,' sagte eine Dame.<br />
. Artikel zwei: Di e Mitglieder verpflichten sich, sich<br />
nac)lstehenden Bedingungen zu unterwerfe,n. « ,<br />
"Ein er lässt sich den Bart scheren,' erläuterte die<br />
kleine Loana .<br />
Nun brach die Heiterkeit los, dass sogar die Saiten<br />
des geöffneten Klaviers klirrten. Alle lachten, lachten,<br />
lachten, bis ihre tränenden Augen selbst Orrei nicht<br />
mehr sehen konnten .<br />
»Etwas mehr Ernst, wenn ich bitten darf, « gebot<br />
die Dario als Vorsitzende. »Casarsa. schreiben Sie! .<br />
»Aber wo ist On'ei?« fragte die Sarti.<br />
»Wo ist er? Wo ist er?«<br />
Orrei war hinausgestürzt, geflohen, verschw<strong>und</strong>en.<br />
Und nun fühlten Alle, dass nur noch die H'eldin ~er<br />
Tragödie geblieben war, <strong>und</strong> dass diese Heidin die<br />
Hausherrin war. In sti ll schweigender Uebereinstim<br />
Jl1ung wurden sie ruhig <strong>und</strong> gesittet. Und schliesslich<br />
sprach niemand mehr von Orrei <strong>und</strong> seinem mora ~<br />
lischen Selbstmord ausseI' der Loana, die beim Hinausgehen<br />
durchaus das letzte Wort haben wollte:<br />
»Mama, sag' mal, ich habe doch niemals mit dem<br />
Bart geflirtet?«<br />
»Du würdest es vielleicht auch getan haben,'<br />
sagte Darin a Dario mit guter Miene, obgleich sie<br />
einen bittern Gescllmack ini M<strong>und</strong>e hatte.<br />
»Vielleicht. Aber erst hätte ich ihn gegen das Licht<br />
gehalten.<br />
Und die enttäuschte C irce flih lte die ganze Klugheit<br />
der jungen Generation heraus, die ihr in der<br />
Herrschaft über die Männer folgen sollte.<br />
O rrei war nach Rom abgereist, ohne dass ihn noch<br />
Jemand zu Gesicht bekommen hatte, <strong>und</strong> dort erreichte<br />
er es beim Ministerium, dass man ihn nach China<br />
schickte.
4<br />
Unsere Bilder.<br />
In den Grünkramläden werden nun allmählich zu angemessenen<br />
Preisen die sauren Gurken feil geboten, aber<br />
der Charakter der .sauren Gurkenzeit" hat sich bei dem<br />
Wechselspiel der BerlineI' Ereignisse weder auf dem sozialen,<br />
noch auf dem politbchen <strong>und</strong> künslleri,cheu ebiete bemerkbar<br />
machen können, Persönlichkeiten treten in den Vordergr<strong>und</strong>,<br />
aktuelle Begebenheiten erwecken das Interesse uud<br />
sogar die Bretterwelt zeitigt Vorgänge, die das Dorr:röschen<br />
.<strong>Kunst</strong>" nicht schlafen lassen. - Iu unserer chwärmerei<br />
für <strong>Berliner</strong> Backfische eröffnen wir den Reigeu mit<br />
Haay WaIden. Harry WaIden, der verloreue Sohn, ist<br />
nns wiedeI' ; die Laune, die ihn nach dem Lande der Dollars<br />
\lnd deI' unbegI'enzten Möglichkeiten getrieben, hat ihn auch<br />
wieder ans Gestade der deutschen Metropole zurückgesch<br />
wemmt. Darüber freuen sich nicht nur die FraLlen,<br />
sondern auch die I-leneu der Sch"pfung, die als Anhänger<br />
der <strong>Kunst</strong> Sinn für FI'ische, Humol' <strong>und</strong> Gestaltungslu"aft<br />
haben, - Iu dem Kulissenreiche des <strong>Berliner</strong> Theaters <strong>und</strong><br />
Harry Waldens hat sich auch Bürgermeister Dr. Georg<br />
Reicke seine ersten Lorbeeren erworben, natürlich nicht<br />
in der Eigenschaft eines städtischen Beamten, sondern als<br />
Dichter des Freilichts. FI'eilicht! Ich glaube, dieses Wort<br />
ziert sein Familienwappen oder ist in leuchtender Transparentschrift<br />
an dem Eingang seines Hauses zu lesen,<br />
denn freilicht atmet nicht nur seine Dichtkunst -<br />
Freilicht verklält nicht nur seine soziale Bethäligung als<br />
• Vater" der Stadt - auch sein Heim <strong>und</strong> seine Häuslichkeit<br />
prangen im freien Lichte deI' Jatur <strong>und</strong> im FI'cilicht<br />
blüht sein selten glückliches Familienleben. - Am 24. dieses<br />
Monats ,feiert die E rbprinz essin Charlot t e von<br />
Sachsen-Meining en ihren ftinf<strong>und</strong>vierzigsten Geburtstag.<br />
Wir bringen zur Würdigung dieses Tages eine BildeI'sel'ie teils<br />
aus der Kinderzeit, teils aus den späteren Tagen der<br />
Prinzessin ; die Bilder-Serie dürfte um so grösseres Interesse<br />
erregen , al3 sich auf dem ersten Bilde der Bruder der E rbprinzessin<br />
Kaiser Wilhelm als Knabe von wenigen Jahren<br />
befindet. Der Erbprinz Bernhard von Sachsen<br />
Meininge'n, welcher hier als Bl'äutigam zur Seite der<br />
einstigen Meininger Tl'Onerbin steht, ist als hervorragender<br />
• Grieche" in Gelehrtenheisen sehl' geehrt. - Ein Mann<br />
aus dem Volke, aber wohl auch geehrt <strong>und</strong> geacht et weit<br />
über die Grenzen BerLns hinaus istAlber t Traeger, der<br />
rüstig <strong>und</strong> jugendfrisch seinen 75. Geburtstag feier te. Man<br />
schätzt in ihm ebenso den P olitiker, als deu Schrifl5tdler -<br />
ebenso den hervonagenden Juristen, als den hilfreichen<br />
Menschen. - Nebeu dem Jubilar befindet sich das Bild eines<br />
homo novus, des H errn Viktor Barnowski, des ueueu<br />
Direktors des Kleinen Theater. Herr Bal'llowski ist hier'<br />
in Berlin als harakterdarsteller bekannt <strong>und</strong> beliebt, seine<br />
direktorialen Fähigkeiten soll erst die neue Position an's<br />
Licht der Theatersonne bringen. Hoffen wir, dass er<br />
sich, im Reinhardt'schen Geiste weiterarbeitend, zu einer<br />
selbständigen Höhe emporringt. - Auf derselben Seite müssen<br />
wir z~eier Persönlichkeiten gedenken, der()n vor wenigen<br />
Tagen erfolgtei: Tod von dergebildeteu Welt Berlins <strong>und</strong><br />
det W elt der Künste aufrichtig betrauert wird. Den Erfolg<br />
zahlreicher Ausstattungsstücke verdauken unsere Theaterdirektoren<br />
'dem verstorbenen Hugo Baruch, der ml!'rchenprächtige<br />
Kq~ tü me in seinem Atelier hervorzuzaubern verstand. -<br />
Auq~ mit E mil C ohn ist eine bedeutende Persönlichkeit<br />
aus dem L eb.en geschieden, der Verstorbene war. Mitbegründer<br />
des .Bel'liner Tageblatt". Ursprünglich<br />
Kalkulator - so hiessen damals die R echnungs-Revisoren -<br />
am Kreisgericht in Grätz (Prov. Posen) mit 800 Talern<br />
Gehalt, schied er nach geraumer Zeit aus dieser Stellung,<br />
um in :ßerlin das <strong>Berliner</strong> Tageblatt in's <strong>Leben</strong> zu rufen.<br />
Auf Sehe 7 bringen wir charakteristische Gruppen- <strong>und</strong><br />
Scenenbildel' von deD1 W o hlt ä ti g keils fest der . Arbeitsstätte",<br />
das im Garten dcs Kön ig !. Hausministeri u ms<br />
stattgefuud eu hat. \:Jci einem \VohltätigkeitJfest ist eiues d r<br />
wichtigsten N ummern im Programm, Programme zu verkaufen;<br />
wir sehen, dass in dieser Beziehung die Feier<br />
programmmässig VO ll Stalten geht. Wie das zweite Bild<br />
dieser eile zeig t, werden auch proeTammmässig die nötigen<br />
E inkäufe gemacht - von hopen <strong>und</strong> höchsten Pasönli chkeilen<br />
- <strong>und</strong> weiter sehen wir, dass auch das BütTet im<br />
l uteresse der Armen zur ' Geltung kommt. - In die<br />
Rubrik • <strong>Berliner</strong> Ansichteu" gehört das gewaltige Bild der<br />
SchI 0 s& pI atz, das wir auf $eite 8 <strong>und</strong> 9 den Fre<strong>und</strong>eil<br />
des <strong>Berliner</strong> Lebeus <strong>und</strong> des 'Gediner Milieus vorführen,<br />
Im Verhältnis zu der g russen , freien Fläche, welche zwischen<br />
dem vor wenigen Jahren eI'bauten lIfarstall uud dem all en<br />
Schlosse liegt, im Verhältnis zu der Ausdehuung u Ild H öhe<br />
dieser mächtig'en königlichen Gebä ude ver~chw iu del1 fast<br />
die Menschen <strong>und</strong> Droschken, die die Brücke passieren,<br />
aber neben den Schlossbauten <strong>und</strong> den Kaufpalästen kommt<br />
herrlich die mit Kähnen belastete, an dem Schlossbof<br />
vorüberJJie&sende Spree zur Geltung. Die Schlos, brücke<br />
mit ihrem deu Marstall flanki erendeu Denkmal <strong>und</strong> der<br />
Begasbrunnen, von dessen Brause uud Wasserstmhlen bei<br />
der sommerlichen I-litze Poseidon reichlich Gebrauch macht,<br />
zählen zu den schönsteu Monumenten Berlins. - Ich<br />
möchte Röntgen der K unst die Herren nenuen, deren<br />
photographische Abbildungen wir u nter dem Titel . Bediner<br />
Theaterlu"itiker" briug en. Sie arbeiten mit x Strahlen<br />
unter dem StriLh, stehen abel' über Partei <strong>und</strong> Politik.<br />
Dr. Wilhelm Bornemann ist seit einigen Jahren als<br />
Nachfolger Lepmtos Referent der .Nordd. Allgemeinen<br />
Zeituug "; seine sachlichen BespI'echungen wel'den auch<br />
von den IGiDstlern anerkaunt <strong>und</strong> gelobt, die sich darin des<br />
Lobes <strong>und</strong> deI' Anerkennung nicht erfreuell dlirfen. -<br />
Dr. A. E loesser schwing't im Namen der .Vossischen<br />
Zeitung" das Sch wert der Feder. Die Sr.härfe seiner Beurteilung<br />
paart sich mit eine, glänzenden Form des Stils . - Fri t z<br />
Engel , am 16. 2. 67 zu Breslau geboren, wirkt schon viele<br />
Jahre als Theaterreferent am· .<strong>Berliner</strong> Tageblatt." Man<br />
lobt iu seiuen Referaten seine leicht dahinfliessende, blumenreiche<br />
Sprache, schätzt seine Kenntnisse <strong>und</strong> fürchtet seine<br />
Satire. - Die .Berl. Morgen-Post" entsendet N orbel' t<br />
F alk als P lenipotentaire zu oer Richtstätte der K unst .<br />
Falk schwingt sein Schwert mit Würde, wer Schonung<br />
verdient, dem gewährt er sie, aber Falk hat auch den Mut,<br />
einen Streich auszuführen <strong>und</strong> Pseudo-Grössen zu Boden zu<br />
strecken. - Jo&ef Gruens tein , deI' Theaterrefel'ent der<br />
.<strong>Berliner</strong> Börsenzeitul1g." ist iu Wien am 1. Januar 1841<br />
geboren. Nicht nur al. Kriti ker auch als Verfasser verschiedener<br />
Theaterstücke uud Plaudereien hat er sich einen<br />
Namen erworben. - H erausgeber <strong>und</strong> zugleich Theaterrefereut<br />
der "Zukunft" ist der unter ,dem Pseudonym .Apostata"<br />
hekannte Schriftsteller Max imilian Harden. Das<br />
Bestreben Hardens, di e Kritikeu zu vertiefen <strong>und</strong> sie zu<br />
<strong>Kunst</strong>werken auszual'beiten, wil d allseits auch von seinen<br />
Feinden anerkannt. - Auch ausserhalb der Theatel'kreise<br />
ist der aus Frankfurt a. M. stammende F euilletonredakteur<br />
der .Bel"liner Neuesten Nachrichten" Ru d olf<br />
Her zog als erfolgreicher Romanschriftsteller bekannt,<br />
seine Besprechungen zeugen von viel Sachkenntuis <strong>und</strong><br />
interessieren Künstler <strong>und</strong> Laien. - Auch JuHu s Keller,<br />
der Kritiker des .<strong>Berliner</strong> Lokalanzeigers" , hat sich als<br />
Romanschriftsteller einen hervorragenden Namen erworben,<br />
Eine ganze Rlihe von Romanen haben mit Erfolg ihren<br />
Weg in die OefIentlichkeit angetreten. - Alfred Kerr,<br />
der Theaterberichterstatter de, • Tag" ist in Breslau am<br />
25. Dezember 1867 geboren. Trotz seiner Jugend geniesst<br />
er bei der Eigenheit seiner Schreibweise einen gros sen Ruf.<br />
Mit Vatersnamen heisst KeIl' "Kempner". - Am 7. November<br />
1848 erblickte Professor AHr. K l aar in Pl'ag das Licht<br />
der Welt. Er hat mit Erfolg eine Reihe dramaturgischliterarischer<br />
'Werke herausgegeben <strong>und</strong> vel'fasst, ehe er als<br />
Theaterrefereut in die Redaktion der • Vossischen Zeitung"<br />
trat. - Die Theatelbesprech ungen der "Tägl. R<strong>und</strong>schau"<br />
kommen aus der Feder des iu Malchin am 16. Januar 1867<br />
geborenen Dr. Pa ul Mahn. Mahn hat seiner Zeit ein<br />
vVerk über . Hauptmaun <strong>und</strong> modernen Realismus" geschrieben,<br />
das iu literarischen Kreisen bereChtig tes Aufseheu<br />
erregte. - Zu den bedeutensten <strong>und</strong> bekann testen Theaterl'efeI'enten<br />
Berlins gehört Fdtz Mauthner. Mauthner<br />
schreibt in } Ol'men von Feuilletons seiue geistreichen, von<br />
historischen Reminiszen&en geschmückten <strong>und</strong> durch philosophische<br />
Be trachtungen vertieften Theaterbesprechungen für<br />
c1a~ .<strong>Berliner</strong> Tageblatt". Von Fraukfmt a.· M. siec1elte<br />
l{udolf Pres ber nach Berlin über, um mit Erfolg das<br />
Theaterreferat an der .Post" zu übernehmen. - Dl'. All will<br />
Raeder , der Sohn des bekannten Volksd ichter& Raeder,<br />
gehört als Kritiker der • Staatsblirgerzcitung" au. Es gie bt<br />
kaum eineu zweiten Referenteu, der iu der Theaterge5chichte<br />
ilel'lios so zu Hause ist, als dieser Kritiker. -- Max<br />
Sch önau , selbst als Uebersetzel' fmnzösischel' SUlcke<br />
~chrift s t e ll el'i sch tätig, entzückt dieLeserdes "KleinenJournals"<br />
mit geistreiCh en Ausflihrungeu <strong>und</strong> oft mit den<br />
witzigsten Pointen. - P hilipp S tein, am 3. Dezember 53<br />
in Königsberg gebol'en, ist ein Kollege Kellers am .Lokalanzeiger"<br />
. Stein ist deI' erfolgt'eiche Vel'fassel' der "IlIustJiel'ten<br />
Kuustgeschichte" <strong>und</strong> der Herausgeber der "Briefe<br />
von Goethes Mutter". - Als Theaterreferenten der Nationalze<br />
itung fungieren die Herren Go tthiU We issstein <strong>und</strong><br />
Eugen Zabel. Beider Referenten Besprechungen zeichnen<br />
sich durch Sachlichkeit <strong>und</strong> Würde aus. Zabel hat in<br />
seinem Werke "Zur moderneu Dramaturgie" seine geistreichen<br />
Essays <strong>und</strong> Kritiken über Blihneudichter <strong>und</strong> -Darsteller<br />
gesammelt j die beiden er&ten E ände sind bereits in<br />
drittel' <strong>und</strong> deI' dritte Band in zwei tel' Auflage erschienen. -<br />
Der Theaterrubrik des "Berliuer Börsen-Courier" steht der<br />
Schrift&teller Richar d W ilde vor. Wilde wird in Fachkl'eisen<br />
als geistreicher <strong>und</strong> gerechter <strong>Kunst</strong>sachverständiger<br />
ausserordentlich verehrt. - Auf Seite 12 bringen wü' Scenenbilder<br />
der alten im .Lustspielhaus" wieder neu auferstandenen<br />
Posse "Kyritz-Pyrit z". DeI' erste Blick auf<br />
das Ensemble ergiebt, welcher I-lumor in den Gestalten der<br />
Posse lebt <strong>und</strong> wie er uuter der erfolgreichen Regie Zickels<br />
bei den verschiedenen Kün3tlern wirksam <strong>und</strong> plastisch zum<br />
Ausdruck gekommeu ist. - Auf der folgenden Seite wenden<br />
wir uns dem praktischen Lebeu zu. Schülerinnen einer<br />
Wilmersdorfer Gemeindeschule befinden &ich beim Kochunc1<br />
Haushaltuugsunterricht. Sie schälen Kartoffel, sie<br />
heizen die Maschine. sie beseitigen die Gemüseabfälle,<br />
sie vel'Zehrell das selbst zubereitete Mahl. 'Wir weisen bei<br />
dieser Gelegeuheit auf das Schlussbild dieser Nummer hin -<br />
auf einen SChulgarten der 13. Realschul e iu Moabit,<br />
der den Auschauungsunterricht in der Botanik unterstützen<br />
soll, um hierauf " Strassenbildern Berlins", denen der<br />
Hochsommer eiu so eigentümliches Gepräge giebt, unsere<br />
Aufmerksamkeit zu schenken, Die Julihitze hat dieses<br />
Jahr ein Jubiläum gefeiert, seit 60 Jahren war es wohl<br />
in Berlin nicht so heiss gewesen, als in diesem So=er<br />
<strong>und</strong> &0 suchen' auch Tiere <strong>und</strong> Menschen, jeder nach<br />
seiner Art, das Jubiläum festlich zu begehen. Di e<br />
Omnibuspferde in ihren koketteu Hütchen trinkeu<br />
Wasser als wäre es Nek tar <strong>und</strong> die Passanten trin ken<br />
Limonade a13 wäre es das reiue Wasser. - Den heissen<br />
Sommel' verbringt der Mensch besser auf dem Lande, im<br />
Bade oder in den F erienkolonieen als auf den Pflastel'steinen<br />
einer Grossstadt - ; sie ~ind darum trotz der Ftille auf den<br />
Bahnhöfen Alle zu beneiden, die ihre Ränzel geschnürt <strong>und</strong><br />
sich, wie wil' auf dem Bilde "Zur R e i ~ezeit" sehen, von den<br />
Eisenbah nzügen in die Ferne hinaustragen lassen.<br />
Bern ~ 'e ':1J,~SaWe1 ~sky .<br />
---0:---
5<br />
\ I I I<br />
• I<br />
Bürgermeister Dr.<br />
eorg Rei ke <strong>und</strong> Familie m scmer Villa m Wannsce.<br />
pe:::iaJaltl11all'lne fii,s J,Ber/t1UY <strong>Leben</strong>"<br />
von Zallder 8: Labiscll<br />
BERLINER LEBEN
6<br />
I<br />
~ .-<br />
Erbprinzessin Charlotte<br />
<strong>und</strong> Kaisel" Wilhelm IL<br />
El-tpril1zessin Charlotte.<br />
Zum Geburtstage der Erbprinzes in Ch arlotte von Sachsen-Meiningen (24. Juli 1 60).<br />
Erbprinzessin Charl otte <strong>und</strong> Erbprinz Beroha.rJ<br />
von Sachsel1-Meiningen als Brautpaar.<br />
Justizrat Albert Traeger feierte seinen<br />
75. Geburtstag.<br />
Victor Barnowski,<br />
der neue Direktor des Kleinen Theaters.<br />
Hugo Baruch t.<br />
Emil Cohn t.<br />
BERLINER LEBEN
7<br />
Programmverkauf.<br />
Kammerherr von Behr-Pinnow macht im Auftrage der Kaiserin Einkäufe,<br />
gefübl"t von Ihrer Excellenz der Gräfill Posadowsky.<br />
Das gr osse BliJfet.<br />
Ihre Kgl. Hoheit E rbprinzessin zn Wied.<br />
Bowlen-Büffet.<br />
Pfaner Diestelkamp.<br />
Das Wohlthätigkeitsfest der "Arbeitsstätte" im Garten des Könjgl Hausministeriums.<br />
Spe=iala1tfJla/tmen fiirs »Berli,,,er Leoen"<br />
VOn Zander 8< Labisc"<br />
BERLINER LEBEN
8<br />
BERLINER LEBEN<br />
<strong>Berliner</strong>
9<br />
Der Schlossplatz.<br />
·pc=ia /·Au! Jl aII1Jl c {;ir's "Berlint,r l..ebtil lt<br />
VOI /' A1ax A1issmauu, J]crlJ1l.<br />
I3ERLINER LEBEN
10<br />
•<br />
•<br />
•<br />
(<br />
• •<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Dr. Wilhelm Bornemann.<br />
(Nordd. Allgem. Zeitung.)<br />
Chiffre : B.<br />
Dr. A. Eloesser.<br />
(Vossische Zeitung.)<br />
Chiffre: A. E.<br />
Fritz E ngel.<br />
(ßcrlinel' Tageblatt.)<br />
Chiffre: F. E.<br />
Norbert Falk.<br />
(Bel'liner Morgenpost.)<br />
Chiffre: N. F.<br />
Joser Gruenstein.<br />
(<strong>Berliner</strong> Börsen-Zeituog.)<br />
Chiffre : G-n.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Ma :s:imilian Harden.<br />
(Die ZukllDft.)<br />
hiffre: M. H .<br />
Rud olf H erz og.<br />
(B erliner Neueste Nachrichten.)<br />
hiffre: R. I-I.<br />
J nlius Kellel'.<br />
(<strong>Berliner</strong> Lokal-Anzeiger.)<br />
Chiffre : J. K.<br />
Dr. Alfred Kerl'.<br />
(Der Tag.)<br />
Keine Chiffl·e.<br />
Prof. Dr. Alfred Klaar.<br />
(Vossische Zeitung.)<br />
Chiffre: A. K.<br />
<strong>Berliner</strong> Theaterkritiker.<br />
BERLINER LEBEN
11<br />
•<br />
•<br />
Dr. Paul Mahn.<br />
(Tägliche R<strong>und</strong>schau.)<br />
Chiffre: P. M.<br />
Fritz Mauthner.<br />
(<strong>Berliner</strong> Tageblatt.)<br />
Chiffre: F. M.<br />
Dr. R ud olf PI·esber.<br />
(Die Post.)<br />
biffre: R. P.<br />
Alwill Raeder.<br />
(Staatsbürger Zeitung.)<br />
Keine Chiffre.<br />
Max Schönau.<br />
(Das Kleine Journal.)<br />
Chiffre : Sch.<br />
•<br />
• •<br />
• •<br />
•<br />
Philipp Stein.<br />
(<strong>Berliner</strong> Lokal-Anzeiger.)<br />
Chiffre: Ph. St.<br />
GotthilI Weisstein.<br />
(National-Zeitung.)<br />
Chiffre: G. W.<br />
Richard Wilde.<br />
(<strong>Berliner</strong> Börsen-Collrier.)<br />
Chiffre: R. W.<br />
Eugen Zabel.<br />
(National-Zeitung.)<br />
Chiffre: E. Z:<br />
<strong>Berliner</strong> Theaterkritiker.<br />
BERL1NER LEBEN
12<br />
Ida Becker. Rosa Conrad. Grele Mollnar. Marie Wendt. Lucie Euler.<br />
Schluss-Szene des 1. Aktes (Die lustiaen 'Weiber von Kyritz).<br />
Adelaide Rene.<br />
Jenny Marba.<br />
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BE RLINER LEBEN<br />
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Die Kyrilzer :<br />
Willy "\Valtel'. Rudolf Lellinger. Fritz Spira.<br />
Lustspiel haus: I
13<br />
Kochunterricht in der Volks-Schule.<br />
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BERLiNER LEBEN
14<br />
Hochsommer In Ber lin.<br />
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BERLINER LEBEN
15<br />
1. Ankunft auf dem Bahnhof. 2. In EI'wartung des Zuges. 3. Abfahrt <strong>Berliner</strong> Ferienkolonisten. 4. Zollrevision in Scbanclun.<br />
Zur Reisezeit.<br />
BERLINER LEBEN
16<br />
1 ~.<br />
1. Eine botanische Unterrichtsst<strong>und</strong>e jm Schulgarten. 2. Der Zoologische Garten. 3. <strong>und</strong> 4. IndianclSpi~l uoter Aufsicht des Direktors uni ciniger Oberlebre •.<br />
Schulgarten der <strong>Berliner</strong> XIII: Realschule In Moabit.<br />
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BERLINER LEBEN
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Abbildung 1.<br />
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fremde Hilfe modern <strong>und</strong> schick frisieren kann.<br />
(Epochemachende Neuheit).<br />
(Gesetzlich geschützt).<br />
"Heureka" ist wie auf der Abbildung ersichtlich ein sicheiförmig gebogener Hohlkörper aus fein em Federstahl,<br />
mit leichtem Tüll überzogen, in welchem die llaare hincingeknüprt sind.<br />
"Heurekau ist das Vollkommenste, was auf dem Gebiete der IIaaruLlterJagen bisher angefertig t wUlde <strong>und</strong><br />
in den Handel gebracht worden ist.<br />
"Heureka" ist in ges<strong>und</strong>heitli cher I3eziehnng . da~ Beste, da sie l1Ghl auf dem Yopfe rnht, die Ansd iin lLlng<br />
der Kopfhau t also garnicht behindert <strong>und</strong> weil abgebranntes, oder durch Tragen anderer Ul1terlagen<br />
dünn gewordenes IIaat' sich wieder vollständig erholen kann,<br />
"Heureka" ist im Tlagen das Angenehmste, da sie federleicht ist. n icht den gerin gsten Druck au übt <strong>und</strong><br />
wedel' lästiges Jncken noch Schinnenbildung ZU1' Folge hat, Uebelstände, wclche sich bei all n lJl1terlagen<br />
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Als Maass geniigt die Angabe der Entfernung von einem Ohr zum anderen über den Vorderkopf gemessen.<br />
Abbildung 2.<br />
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Gebrauchs - Anweisung zur Anwendung der gesetzlich geschützten Haar- Unterlage "Heureka".<br />
Man kämme das Haar gut durch<br />
<strong>und</strong> teile i'lber der Stim einen<br />
ungefähr zwei Finger breiten<br />
Streifen Haar von einem Ohr zum<br />
andern nach vorn ab. Das nach<br />
hinten liegende Haar fasse man mit<br />
einem Haarbinder an der Stelle,<br />
wo mau den Knoten w iinscht,<br />
zusammen.. (Siehe Abbildung 1),<br />
Dann setzt ,man die "Heureka<br />
Haarunterlage" auf den durch die<br />
Teilung' . des Haares . entstandenen ~<br />
Scheitel (wie Abbildung- 2 zeigt)<br />
<strong>und</strong> befestige sie alLf jcder Seile<br />
mit einer Haarnadel. Von dem<br />
"HEUREKA"<br />
lI'! nach ' vorn überh ä D gend~ ll Haar<br />
~~ nehme man jetzt die ein e Hälfte<br />
'" übel' die Unt erlage zurück <strong>und</strong><br />
befestige die Enden der Haare am<br />
B<strong>und</strong>e (Abbildung 3). Mit der<br />
anderen Hälfte der H aare verfah re<br />
mall ebenso wie mit d r ersten.<br />
,', Das hintere Haar sch linge man<br />
i.' in einem Knoten, <strong>und</strong> man hat<br />
~ i auf di ese \IVeise eine moderne<br />
.' 1 FrisUl' berge teilt, ohne das Haar<br />
zu toupieren ,<br />
Abbildung 3.<br />
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