12.11.2014 Aufrufe

Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst

Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst

Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

f><br />

Z<br />

fT<br />

\<br />

TUR<br />

& J r-<br />

~<br />

, \ ...",.1 Nachd'rllck IIIH\ V('rvielfiiltigllng allS dem 'nhalte dieses Heftes ist strcngstens verboten .<br />

:)<br />

. '<br />

,J<br />

FREIER VERLAG G. M. B. H"<br />

BERLIN SW" FRIEDRICHSTR. 218.<br />

PREIS 50 PfENNIG<br />

MONATLICH EIN HEFT<br />

HEfT VII<br />

JAHRGANG VIII


Gewerbe-Akademie Berlin<br />

Akademische KlIJ"se zur Ausbildnng<br />

von Ingenieuren <strong>und</strong> A,·chitekten.<br />

Berlin W., Königgrätzer Str. 90.<br />

Program m kostenlos.<br />

St~rnt$tb~$ 1 Ron$~r\latorium<br />

'zugleich T h eaterschule tOr Oper <strong>und</strong> Schauspiel.<br />

Direktor: Professor Gusta v Hollaender.<br />

Berlln 5 W. GegrUndet 1850. Bernburgers tr. 228.<br />

Elementar-Klavier - <strong>und</strong> Violinschule fUr Kinder vom 6. J ahre an.<br />

Pros ekte <strong>und</strong> lahresberichte ko s t~n fr e i ,lu!"ch das Sek!"etar;at S rechzeit 11 - 1 Uhr.<br />

Hinlzel'ianos.BüIDJllh:50<br />

Inh. earl H. Hintze, Grossherzog!. Sächsischer u. Badischer Hoflieferant. FlUgeltl.<br />

l)ianino-J;abrik. P ianinos von 400 M, an bi s zu den besten IConzerl-Pianinos<br />

zu 65U, 750 M. etc. F lügel von 950 M. an. Gebrauchte Pianinos 250 M. Gebra uchte<br />

FIUgel ca. 600 an, darunter Bechsteln. Biese, Duysen, Schwechten, auch billig<br />

zur M iete, Deu <strong>und</strong> gebraucht, eventl. ohne Iransportkosten.<br />

Grosse A uswahL<br />

Kulante Zah lungsbedingungen. l ilustr. Kataiog grat,s u. franko.<br />

Schiedmayer -Pianofortefabrik<br />

Hoflieferanten Sr. Majestät des I(a isers u. I(önigs.<br />

F lOg e l in allen GrÖssen.<br />

P ianino. der Neuzeit entsprechen d.<br />

Harmonium • •<br />

Etablissement Berlin, Bülowstr. 46.<br />

Dreyer-Pianos.Bülowstll'<br />

i. Fa. Max Dreyer. Pianinos gediegenster Aus'lIhrung VO n 380 M. an bis zu den<br />

besten Konzert-Pianinos zu 650- 760 M. etc. F IUgel von 950 M an Gehrauchte<br />

P ianinos ca. 250 M. an, daruuter Biese, Duysen, Schwechten etc. 1 Decbstein-<br />

11 1I gel 850 M. Echt amerikaniscber Klavierspiol.pparat, noch neu, 650 M. Pianinos<br />

u F lü gel billig zur Miete. Kat.loge g ratis. Kulante Zablungsbedingungell.<br />

Strasse 13.<br />

Viele trübe St<strong>und</strong>en<br />

bleiben Ih nen erspart, wenn Sie sich in allen privaten <strong>und</strong> geschäftli chen Angelegenh eiten rechtzeitig Rat lind Beistand in de,'<br />

Vereinigung der ~ e chtsf r e <strong>und</strong> e , Ornnienburgerstr. 13 11. 14, holen un d sowohl Prozessfiihn lJ1gen, wie Ei ngaben, Gesuche, Straf.<br />

anzeigen, Zahlungsbefehle, Test. mente, Kontrakte, Alimeutensachen u. s. w. u. s. w. d en persönli chen Leitern der Vereinigun g,<br />

den Herren justizrat Sch eda, Dr. jllr. von I(i rchbach <strong>und</strong> Dr. Jllr. Moser, iibert.-agen. f ii,· vorschdf(smüssige, rechtsgii lt ige<br />

<strong>und</strong> wIrkun gsvolle An fe rtigung biirgt die jahrelange E"fa hrtJng nn d der Ruf der genan nten H erren, an welche sich in jedcm<br />

jahre melu als 30,000 Personen miindlich -<strong>und</strong> schrif1lich wenden. Die G nllldgebiih,' betriigt miind lich 0,75 M., schriftlich<br />

1,10 M. Letztcre kann auch in Briefmarken ein gesandt werden.<br />

IU UUUltllllllH II UlllunnlllllllllllllUllllllllllm Die Bureaus si nd ullunterbrochen geöffnet von 8 1 / 2 Uhr morgens bis 8 Uhr abclId s. 1111111 11111111111111111111111111111111111111111111111111 111<br />

"Grammophon" ß. maqu~t 6. m. b. 1).<br />

heisst<br />

c:::I r<br />

der beste Sprechapparat<br />

Urteil künstlerischer<br />

Unerr eicht r eichha<br />

lt iges<br />

Repertoir<br />

von<br />

über t 2,000 Platten<br />

nach dem<br />

<strong>und</strong> fachwlssenschaftlicher Autorität en.<br />

Apparate<br />

in j eder Preislage'<br />

von rlk. 30, --.. an.<br />

Das Neueste u. B este:<br />

Erstklassiges Unt erhaltungs- <strong>und</strong> Bildungsmittel für Jed ermann.<br />

Ko st enlose ------<br />

Vorführung sowie illustr. Kat aloge u. Plattenverzeichnisse durch<br />

"firammophon"<br />

H. WEISS & Co., BERLIN W .,<br />

Frledrlch-Strasse 189 n.<br />

Fili a l e n : Dresden A., Wilsdrufferstrasse 7.<br />

Hamburg, Neuerwall 17.<br />

lIeidelberg u. Berlin W., Lützowslr. 89/90<br />

Rrank~nfabr$lÜbl~<br />

für Strasse <strong>und</strong> Zimm er -<br />

Selbstfahrer.<br />

Ruhemöbe l e te. - Bidets - Zimmerelosets .<br />

CataJog e g ratis.<br />

.1:<br />

Seit Mi tte Mai befind en sich unsere Geschäftslokalitäten<br />

Zimmerstrasse 92/93<br />

zwischen Wil h e lm - ull d Fr i c d ri c h -Strassc<br />

Adler Fahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer<br />

Fi l ial e Berli n .<br />

o 0<br />

o<br />

IlIscrtiollsprels Mk. / ,25 die 6 gespaltene Nonparellle.Zelle. Mnu a bonniert dnrch alle Buchhandlungen, die Postä mter,die Zeituugs.Speditlo nen nnd direi •• dnrch dcn «freien Vcrlng. , ß crlin, friedr;'chsfrasse 218.<br />

Abonnementspreis pro Jahr für Berlln M. 6,- , far Deutschland <strong>und</strong> Ocsterrelch.UngarnM. 7,- <strong>und</strong> Im Wellpostverein M. 8,- postfrei.


Z ur Anti alk ohol-B ewegun g!<br />

Ein e unzweife lh afte Tatsache ist es. dass<br />

das P ubli kum mehr un d me hr dem Genu ss<br />

von alko holfreien G eträ nken zuneig t <strong>und</strong><br />

na me ntli ch im Somme r, den hi tze nden<br />

a lkoholhaItigen G eträ nke n d ie alko holfreien<br />

vorzie ht. Vo n j ahr ZLI j a hr ist der Ko ns um<br />

in Lim onaden <strong>und</strong> Fruchtgeträ nke n gestiegen<br />

un d w illig hat das Publikum a ll es neu a uftauchende<br />

a ngeno mmen, obwohl für die<br />

Mehrzahl der Ko nsumenten di e bishe r<br />

existie renden Geträ nke, mögen sie nun a us<br />

Apfe lsaft he rgestell t oder mit Himbeergeschmack<br />

fa briziert sein, meiste ns ZLI<br />

<strong>und</strong> w eichli ch befun den w urde n.<br />

süss<br />

T rotz der<br />

viele n bereits \'orh a ndene n Geträ nke w ar es<br />

ein e Notwendig keit, ein Geträ nk in den H a nd el<br />

ZLI setze n, das bei Al ko holfre ih eit, nich t ein en<br />

s üssen w eichli chen, sondern m ehr lle rben <strong>und</strong><br />

sä uerlichen G eschmack aufw eist.<br />

Vo r kurze r<br />

Zeit hat nun d ie durch ihren j o ha nnis beer<strong>und</strong><br />

Apfe l wein rühmli chst bekannte O bstweinke<br />

Il e rei C. W esch e, Q uedlinburg, un ter dem<br />

Na men J-I a rzquell ein alkoholfreies F ru c h t-<br />

m~rctd~s = }futomobil~<br />

;:4brlkat~<br />

d~r Daiml~r motor~n · 6u~lIs'baft, ßannstau.<br />

Jfmino~rkall f :<br />

B~rlin W., Btbr~nst r. 67.<br />

earl 611St. 6erold<br />

Hofliefer a nt<br />

S r. Maj . des Ka iser s <strong>und</strong> Kö nigs<br />

Berlin W. 64, Unter den Linden 24 H<strong>und</strong>ert jahrs - Cigarrenbegrü<br />

ndet 1804.<br />

Sortiment<br />

" P ro Mem or ia"<br />

100 Stck. in 10 verschiedenen<br />

Marken vo n M 50 bis M. 250<br />

kost en M. 12,60.<br />

Leb en s- Ve rs ich erungsbestand: über I Millia rde u . 20 0 MIllio n e n Mk.<br />

Gesamt-Ve rmögen : über '/2 Millia rde Mk.<br />

Prä mien- <strong>und</strong> Zinsen- Einnahme in 1904: 105,473,467 Mark<br />

Pro 19 04 erh a lten di e Versich erte n 20.945.543 Ma rk Übe rs chuss<br />

a ls Dividen de.<br />

.<br />

getränk auf den Markt gebracht, welches in<br />

jeder W eise d en ZLI machenden Ansprüchen<br />

genüg t.<br />

Das Getränk, mit a usgesprochenem<br />

C itronengeschmack, ist ungeheuer a ngenehm,<br />

erfrischend <strong>und</strong> wohlschmeckend, <strong>und</strong> ein<br />

w irkliches Labsal durch sein en säuerli ch<br />

he rbe n Geschmaek.<br />

In ganz kurzer Zeit hat<br />

sich das H a rzqu ell e in en g rossen K<strong>und</strong>enkreis<br />

erobert <strong>und</strong> w ird sein e n Siegeslauf a uch<br />

weiter ver-fol gen <strong>und</strong> na mentlich deshalb<br />

auch vor all e m vorgezogen werden, weil es<br />

das einzige Geträ nk ist,<br />

welches den so<br />

beli ebten he rben C itronengeschmack aufweist.<br />

Für E rwachsene <strong>und</strong> Kinder ist Harzquell<br />

ein<br />

w irklich id eales appetitanregend es Erfrischu<br />

ngsgeträ nk nn d kann dem Publi kum<br />

wi rklich w a rm empfohlen werden.<br />

Das Berli ner Depot wird von der firma<br />

Fritz. Schultze, Linkstrasse 5, dem Generalve<br />

rtreter der Kell e rei C. Wesche, Q uedlin b urg,<br />

geleitet, <strong>und</strong> wird in ne benstehend abgeb<br />

il deten geschmackvo ll ausgestatteten Gespannen<br />

das H a rzq ue l1 den Konsumenten<br />

zugefahre n .<br />

-----------------------------------------... ----<br />

Glait- U R Nagelschutz (Antiderapant)<br />

"SAMSON"<br />

Best hcwährlc r .. Sch ulz<br />

gegen GI ei len<br />

(~ c hl eu d e rn) auf nassen,<br />

kolig-en li nd beschn e iten<br />

'trassen.<br />

:l3 ewahl't de n J\l a nle l vor<br />

AbnU lzung, verhi nde rl<br />

das E ind ringen spitzer<br />

G egenstände lJnd hiUt<br />

h a uplsiichlich Unglii cksfälle<br />

hinte na n.<br />

K ann auf jede m gebrauch<br />

ten Mantel angebracl1t<br />

werden.<br />

Burea u lind grosses<br />

Lager nC lI cr Decken mit<br />

"Samso n" sämtli cher<br />

gangbaren Dim ensionen.<br />

Deutsche Samson<br />

Leder-Pneumatik-Gesellschaft<br />

Telegr.-Adre se:<br />

Pneussam, Berlin.<br />

BERLIN, Mittelstr. 46.<br />

--------<br />

~ ...............................................................


Actien-Uesellschaft<br />

Schlossbrauerei Schöneberg<br />

liefert ihre vorzüglichen Biere für den Familiengebrauch<br />

in Flaschen:<br />

in Siphon.:<br />

30 F I. hell. Lagerbier M. 3'-115 I helles Lagerbier M. 1,50<br />

30 FI. Kronenbräu M. 3,- 51 Schöneb. Cabinet M. 1,50<br />

30 FI. Schönebg. Cabinet3,- 5 I Kronenbräu . M. 2,00<br />

Pfand pro flasche 10 Pfg.<br />

gebrauchen<br />

Rb~umatik~r<br />

Rheumasan<br />

(All lirhell ma li sche, r esorbierende SalIcylseife, D.R.-P.)<br />

In ersten Krankellhällsern erprobt <strong>und</strong> stä ndig im<br />

Gebl·auch. - Von Autol"itäten beslens empfohle u.<br />

Wirksamstes Mitte.l.<br />

Erhältlich in den Apotheken, Tube 2 Mark.<br />

UND<br />

eleganter <strong>und</strong> einfacher Zirn mer- Eilll'ichtungen.<br />

J. Groschkus,<br />

Hoftischlel'meister Sr. Majestat des Kaisers <strong>und</strong> Königs<br />

<strong>und</strong> Ihrer Majestät der Kaiserin <strong>und</strong> Königin.<br />

Vcrl


11 " 1<br />

I" " Iill]<br />

Die enttäuschte Circe.<br />

Von Ugo Ojetti.<br />

'Autorisierte Uebersetznng rOll E Ii:s e M ü n7. e r.<br />

Im Fenicetheater schob sich von beiden Seiten der<br />

schwere, grüngoldene Vorhang nach der letzten Scene<br />

des • Troubadour« zusammen, <strong>und</strong> die dicke, schwarzgekleidete<br />

Leonore fiel im Gefängnis um wie ein ausgeleerter<br />

Ballon oder wie der Schlauch eines verstummenden<br />

Dudelsacks.<br />

Aus den Logen verschwanden die schönen Venezianerinnen,<br />

verbargen ihre nackten Schultern unter<br />

weissen, roten, grauen oder braunen Mänteln, <strong>und</strong> die<br />

Herren halfen ihnen dabei mit einer Miene, als sähen<br />

sie wieder einmal die Sonne untergehen. In der plötzlichen<br />

Stille nach dem Lärm des Orchesters wurde<br />

nicht viel gesprochen, denn in Venedig, ebenso wie<br />

in Mailand, Neapel <strong>und</strong> Rom, reden wohlerzogene Leute<br />

nur, wenn der Vorhang aufgezogen ist <strong>und</strong> die Künstler<br />

singen. In der Loge der Gräfin di Loana stand nur<br />

noch der alte, kurzsichtige Graf, der nachsah, ob seine<br />

Damen etwa ein Opernglasetui, einen Handschuh oder<br />

ein Taschentuch vergessen hatten, als man einen Jungen<br />

Mann sich durch die Menge drängen sah, die- durch<br />

den Korridor flutete. Er stürzte bis zum Eingang der<br />

Loge, schob den blauweissen Gondoliere zur Seite<br />

<strong>und</strong> nahm sich nicht einmal Zeit, den Hut zu lüften,<br />

sondern sagte zur Gräfin, ihrer Tochter <strong>und</strong> der kleinen<br />

Sarti, die mit ihnen im Theater gewesen waren, die<br />

vier merkwürdigen Worte:<br />

»Er trägt seinen Bart!.<br />

• Er ,trägt seinen Bart! Er trägt seinen Bart. ,<br />

wiederholten fröhlich <strong>und</strong> neugierig die drei Damen.<br />

»Er trägt seinen Bart. , riefen sie dem alten Grafen zu,<br />

der eine Stecknadel gef<strong>und</strong>en hatte <strong>und</strong> sie vorsichtig<br />

am Revers seines Ueberziehers feststeckte. Und auch<br />

er wiederholte: • Er trägt seinen Bart?<br />

Nun kam noch ein hagerer, eleganter junger Mann,<br />

der heute Abend für alle eleganten Venezianer den<br />

Sommer eingeführt hatte, denn er trug zum Abendanzug<br />

den Strohhut. Ruhiger, wie es sich für Jemand<br />

schickt, der seine Kleidung aus London bezieht, liess<br />

auch er die vier geheimnisvollen Worte vernehmen:<br />

»Er trägt seinen Bart!.<br />

Casarsa, der es zuerst verkündigt hatte, blickte<br />

Manin mitleidig an:<br />

Betty Nording<br />

Operette n s ängerin<br />

Mitglied des . Apollo·Theaters ' .<br />

• lch habe es schon gesagt..<br />

Und die Gruppe begab sich zu dem Ausgang, wo<br />

die Gondeln lagen. Man hörte draussen die Rufe<br />

der Gondolieri von Barke zu Barke über das dunkle<br />

Wasser hin:<br />

. Morosini! Grimani! Papadopoli! Albrizzi!<br />

Die ganze venezianische Geschichte wurde mit<br />

lauter Stimme in die Nacht hinausgerufen bis in die<br />

engen Nebenkanäle, <strong>und</strong> die Gondolieri, die auf den<br />

Kissen unter dem filzdach eingeschlafen waren, reckten<br />

sich, zündeten schnell die Messinglaterne an, zogen<br />

sich die flatternden Schärpenenden zurecht, stemmten<br />

die Ruder ein <strong>und</strong> wetteiferten darin, zuerst anzukommen.<br />

Die Schönen schritten aus dem erleuchteten Gang<br />

die drei Stufen hinunter, stützten die weisse Hand auf<br />

den Arm des Gondoliere <strong>und</strong> verschwanden im Dunkel.<br />

Die Damen der Familie Loana standen, ihre Gondel<br />

erwartend, neugierig im Hintergr<strong>und</strong>e, während der<br />

Graf in einiger Entfernung davon, mit den fingern<br />

schnippend, ein paar unsichtbare Stäubchen von seinem<br />

steifen Hut entfernte. Zwei, drei, vier junge Leute<br />

waren' mit Casarsa <strong>und</strong> Manin herbeigeeilt <strong>und</strong> umringten<br />

sie. Alle warteten der Dinge, die da kommen<br />

sollten.<br />

. Da ist sie! Da ist er!«<br />

Der Bart erschien. Er war w<strong>und</strong>ervoll, braun.<br />

etwas rötlich, gebürstet <strong>und</strong> gekämmt wie eine kostbare<br />

franse, glänzend vor Salben <strong>und</strong> Essenzen, unter<br />

dem roten Schnurrbart noch brauner erscheinend, gab<br />

er seinen Eigentümer, der gross <strong>und</strong> schlank war,<br />

eine priesterliche Würde' selbst im weltlichen Kleide.<br />

Darunter erglänzte das Oberhemd blendend weiss wie<br />

Schnee in Waldesnacht. 1m Profil war er assyrisch<br />

von vorn russisch <strong>und</strong> im Dreiviertelprofil mönchisch.<br />

Bei jeder Wendung des vollendet schönen Bartes<br />

änderte sich der Eindruck, den der Mann machte. Er<br />

war nur Bart. Man fühlte, dass der Bart sein eigentlicher<br />

Gebieter war, <strong>und</strong> dass er sich Beschränkungen<br />

auferlegte <strong>und</strong> Vergnügungen versagte, um ihn nicht<br />

zu beschädigen oder zu verwirren. Sein Haar war<br />

kurz geschnitten, seine Augen bemühten sich, finster<br />

<strong>und</strong> streng zu blicken, <strong>und</strong> die Brust blähte sich, um<br />

ihn zu stützen, ihm Halt zu verleiten, ihn zur Geltung<br />

zu bringen. Der Bart hielt den Kopf <strong>und</strong> Alles, was<br />

darin war .<br />

Alberto Orrei, der Besitzer dieses Bartes, ein Marineleutnant,<br />

war also ein schöner Mann. Die neidischen<br />

Männer verglichen ihn mit einem friseurkopf, während<br />

er für jede Dame, auch die reinste <strong>und</strong> keuscheste,<br />

ein Muster an Männlichkeit un(i Kraft war.<br />

Er erschien also, feierlich, streng <strong>und</strong> schweigsam,<br />

<strong>und</strong> an seinem Arm die Herzogin von Dario, deren<br />

allzu blondes Haar unter dem elektrischen Licht aufflammte,<br />

als sie beim ersten ~uftzug vom Kanal her<br />

mit der Linken den weissen Mantel mit blauem Besatz<br />

über den schönen Busen zusammenfasste.<br />

Darina Dario war dreissig oder vierzig Jahre alt,<br />

je nach Denen, die man danach fragte. Die Dankbaren<br />

verjüngten sie, <strong>und</strong> die Undankbaren oder Abgewiesenen<br />

machten sie älter. Und da die meisten<br />

dankbar waren, so war Darin"a Dario meistens jung.


2<br />

Ihre Zeitgenossinnen übrigens stellten die Rechnung<br />

mit unerbitterlicher Genauigkeit fest, schon weil sie<br />

sich beeilte, dem Volke jeden neuen Sklaven vorzuführen.<br />

Nicht extra, dass sie ihn mit dürren Worten<br />

so bezeichnet hätte, oder dass die gnädig aufgenommene<br />

Beharrlichkeit ein es Jünglings genüg te, ihn in den<br />

holden B<strong>und</strong> ei nzureih en. Aber sie war ein e Nach­<br />

Kommin jenes berühmten Pietro Dario, der im vierten<br />

Kreuzzug, als er in die Gefangenschaft der Ungläubigen<br />

geraten war, sich mit eigener Hand den Hals abschnitt<br />

<strong>und</strong> röchelnd sagte, als man ihn nach dem Gr<strong>und</strong>e<br />

dieses grausigen Todes fragte: . Um nicht zu dienen .•<br />

Sie hatte die vielleicht ihr selbst unbewusste Gewohnheit,<br />

auf das Gesicht jeden offiziell en Verehrers ein<br />

Zeichen ihrer Herrschaft zu drücken.<br />

Sie ging zum Beispiel folgendermassen \'or: Von<br />

Antonio Artesi, der kahl <strong>und</strong> glattrasiert war, hatte<br />

sie ve rl angt, er soll e sich den Schnurrbart stehen<br />

lassen, ei nen borstigen Schnurrbart, den kein e Brillantine<br />

<strong>und</strong> ke in e P0made geschm eid ig mach en konnte;<br />

dem Kommandanten Termiglio, der ein e Brille trug,<br />

hatte sie befohlen ein MonoeIe zu tragen; dem Grafen<br />

Lampiero, dessen langes, glänzendes Haar nach amerikanischer<br />

Art in der Mitte gescheitelt war, hatte sie<br />

auferlegt, es sich scheren zu lassen <strong>und</strong> es aufrecht<br />

wie eine Bürste zu tragen; dem Professor Müller,<br />

einem jungen deutschen Archäologen, der hergekommen<br />

war, um ei ne Monographie über Canaletto zu schreiben,<br />

hatte sie geraten, si ch bei dem Londoner Schneider<br />

<strong>und</strong> Wäschehändler von Manin einzukleiden, sodass<br />

man ihn fortan in ho he Kragen <strong>und</strong> gestä rkte Hemden<br />

eingeschnürt sah <strong>und</strong> in Taillenröcke, die wie Uniformjoppen<br />

geschnitten waren. Den beriihmten Gynäkologen<br />

Doktor fieri hatte sie überredet, sich den dichten,<br />

schwarzen Schnu rrbart abnehmen zu lassen <strong>und</strong> zwei<br />

dünne, perverse Lippen zu enthüllen ; dem klerikalen,<br />

konservativen Marchese Antoncini hatte sie dekretiert,<br />

nur noch rote Kravatten <strong>und</strong> rote Nelken im Knopfloch<br />

zu tragen.<br />

Und solch e Ratschläge pfl egte sie öffentlich in<br />

ihrem Salon zu erteil en, vor zwanzig Gästen, Vo r­<br />

gängern, Nachfolgern, Prätendenten, fre<strong>und</strong>innen,<br />

feindinnen <strong>und</strong> Verwandten.<br />

. Artesi, ohn e Schnurrbart si nd Sie ein Monstrum, Sie<br />

sehen ja aus wie ein Totenschädel!. Termiglio, mit<br />

Ihrer Brille sehen Sie aus wie ein Hauslehrer! . fieri,<br />

mit dem Bart sehen Sie aus wie eine Robbe, welch e<br />

sprechen kann!« . Antoncini, Sie sind nicht anzusehen<br />

ohne eine rote Kravatte, Sie sehen ja wie ein Abate<br />

aus! . Und als Orrei, dessen Torpedoboot No. 109 B<br />

im Hafen vor Anker lag, als Kandidat aufgetaucht war,<br />

hatte sie eines Abends beim Essen unter allgemeinem<br />

Stillschweigen gesagt: Mit Ihrem Bart, Orrei, erinnern<br />

Sie mich immer an den Ritter Blaubart!«<br />

Seit damals hatte das Urteil Rechtskraft erlangt,<br />

<strong>und</strong> die ganze bessere Gesellschaft von Venedig lebte<br />

nur noch für das <strong>Leben</strong> oder Sterben dieses Bartes.<br />

Wenn Orrei nachgab, so bedeutete das, dass die Dario<br />

nachgegeben hatte. - Wer würde zuerst fallen, der<br />

Bart oder die frau?<br />

Wirklich hatte man noch heute morgen . gesehen,<br />

dass die Dario, als sie mit vier fre\mden spazieren<br />

gegangen war - zwei Offiziere <strong>und</strong> zwei C ivilisten,<br />

wie recht <strong>und</strong> billig - niemals das Wort an Orrei<br />

gerichtet hatte. Und man wusste auch, dass der gepeinigte<br />

Orrei nach Tisch zu einem früheren Collegen<br />

gesagt hatte: . Wenn sie mich nicht von Venedig fortschicken,<br />

bringe ich mich um! .<br />

W ohlmeinende hatten das so)ufgefasst, als meinte<br />

er mit »Umbringen« das Abschneiden des Bartes. Die<br />

nahebevorstehende Tragödie verlieh der Majestät dieser<br />

Barthaare ein en erhöhten Glanz.<br />

Während also Orrei mit der Dario am Arm weiterschritt,<br />

zogen All e rasch <strong>und</strong> stillschweigend den<br />

Schluss: W enn sie ihm den Arm gibt, so ist das ein<br />

Beweis, dass er es ihr versprochen Ilat!<br />

Die Da rio blieb bei den Loan a.,s stehen <strong>und</strong> war<br />

äusserst li ebenswürdig. Sie bew<strong>und</strong>erte die weisse<br />

Toilette der Gräfin, die hellblaue ihrer Tochter, sagte<br />

der kleinen Sarti in s O hr, wie nett es sei, dass sie<br />

sich so hübsch r<strong>und</strong>e, sagte zum Grafen, wie entrüstet<br />

man allgemein gewesen sei, dass sein berühmter<br />

Name neulich bei der Senatorenwahl übergangen<br />

worden sei, klatschte mit Casarsa über sein en Admiral,<br />

bew<strong>und</strong>erte die Türkisenknöpfe an Manins weissem<br />

Oberhemde. Dann g in g sie allein weiter. Orrei stürzte<br />

zum Au sgang.<br />

• Darf ich Sie nicht begleiten ?«<br />

• Was fällt Ihnen ein ? Ich fahre allein, ich bin<br />

müde. . Und auch sie verschwand. Orrei sah ga nz<br />

versunken der Gondel nach <strong>und</strong> liebkoste sein en Bart<br />

mit beiden Händ en, wie man einen Sterbenden streichelt.<br />

Als die familie l oana ein stieg, musste ihn Manin erst<br />

aufmerksam machen :<br />

. Di e G räfin g rüsst Dich! .<br />

. Ah - Gräfin - g uten Abend!.<br />

. Kommen Sie nicht nachher zur Herzogin di foce?<br />

Ein Schlü ckch en Champagner wird Ihnen g ut tun,'<br />

sagte di e Gräfin, ihre Röcke zusammenraffend, um in<br />

di e Gondel zu steigen.<br />

»Danke, ich fühle mich nicht wohl. Ich gehe nach<br />

Hause .•<br />

• Volles Herz, leerer Magen,' bemerkte die kleine<br />

Loana. . Kommen Sie nur hin! . Sie sprang in die<br />

Gondel <strong>und</strong> drehte sich dann noch einmal um, sodass<br />

sie Orrei von unten herauf betrachten konnte. Darauf<br />

ging sie mit ihre m gurrenden Lachen unter das filzdach.<br />

Orrei blieb mit Casarsa <strong>und</strong> Manin allein. Diese<br />

fühlten, dass die St<strong>und</strong>e der Bekenntnisse geschlagen<br />

hatte, nahmen Orrei glückselig in die Mitte <strong>und</strong> gingen<br />

mit ihm auf das Campo San fantin zu.<br />

Als sie im freien waren, platzte Orrei los: • Kennst<br />

Du die Dario schon lange?« fragte er Manin.<br />

. Si e ist mit meiner Mutter in die Schule gegal)gen,.<br />

antwortete Orrei, der die Notwendig keit richtiger histom\cher<br />

Daten nicht einsah.<br />

. Als Termiglio in Venedig war, was sagte man da ?«<br />

'. Was sollte man sagen ? parierte Casarsa vorsichtiger.<br />

. Sagte man nicht, dass - - Termiglio - - sie oft<br />

sähe? «W eisst Du, damals war sie noch nicht blond<br />

<strong>und</strong> lebte sehr zurückgezogen,« nahm Manin das Wort,<br />

der sich, obgleich er jünger war, wohlunterrichtet<br />

zeigen wollte. »Ausserdem war auch damals ihre<br />

Tochter noch nicht verheiratet, <strong>und</strong> sie ging wenig<br />

aus. , vermittelte Casarsa wieder.<br />

Der Dialog zog sich in Pausen hin, denn die beid en<br />

Vertrauten suchten ein Mittel, Orrei zum Sprechen zu<br />

bringen <strong>und</strong> Orrei selbst bemühte sich, es hinauszuschi<br />

eben.<br />

. Im Gr<strong>und</strong>e ist sie sehr g utherzig. «<br />

. Ausserordentlich. , stimmte Manin zu <strong>und</strong> fühlte<br />

~ofort, dass diese Uebertreibung di e Sache 'verschlimmerte.<br />

. Sie ist intelligent. .<br />

.Sie spielt Clavier. - sagte Casarsa.<br />

- - . wie ei ne Pianistin,« setzte Manin mit Bestimmtheit<br />

hinzu.<br />

»Natürlich ist sie wie all e schönen frauen ein wenig<br />

launenh aft, ' fing Casarsa an, froh, den Haken gef<strong>und</strong>en<br />

zu haben, an dem er den Bart des fre<strong>und</strong>es<br />

aufhängen konnte.<br />

. Das ist wahr,« bestätigte Manin, »sie hat gewisse<br />

Antipathien:.<br />

. Gewisse Idiosynkrasien, ' - unterstrich Manin, mit<br />

Behagen di e Lä nge <strong>und</strong> Schwierigkeit di eses Wortes<br />

auskostend .<br />

- • Die ich nicht verstehe. Aber sie ist unerbitterlich.<br />

Jetzt, zum Beispiel, hat sie es auf mein en Bart<br />

abgesehen.«<br />

Die bei den jungen Leute hatten das Gefü hl in ein<br />

Heiligtum eingetreten zu sein , das profanen Menschen<br />

verschlossen bleibt <strong>und</strong> schwiegen voll Mitgefühl <strong>und</strong><br />

Neugierd e.<br />

.Sie will, dass ich ihn mir abnehmen lasse.«<br />

• Und Du wirst ihl1 Dir abnehmen lassen .•<br />

. Ab er es ist doch läch erlich ! Einer frau wegen!<br />

Was werden die Leute sagen!<br />

»Ich schwö re Dir, dass sie von Dir nur Gutes, <strong>und</strong><br />

von ihr - - verzeih' - Böses reden werden.«<br />

. Das ist. -<br />

. Na ja! Unsertwegen brauchst Du kein Geheimnis<br />

daraus zu machen. Die Dario ist in Dich verliebt.«<br />

. Glaubst Du? fragte Orrei schwach.<br />

. Rasend verliebt! Sie spricht überhaupt nur noch<br />

von Dir. Mich hat sie gefra g t, wie alt Du bist, ob zu<br />

befürchten ist, dass Du von Venedig fortkommst, ob<br />

Du niemals eine Leidenschaft gehabt hast. «<br />

»Wie alt mag sie eigentlich sein?<br />

• Vierzig, <strong>und</strong> vielleicht noch . - urteilte Casarsa,<br />

der sich, als er eben nach Venedig gekommen war,<br />

ohne Erfolg in sie verliebt hatte.


3<br />

. Aber nein! Höchstens fünf<strong>und</strong>dreissig,' verbesserte<br />

Manin, der noch jung <strong>und</strong> hoffnungsfreudig war.<br />

»Ja sie kann erst fünf<strong>und</strong>dreissig sein! - Es ist<br />

schrecklich. Ich fühle es, wenn ich nicht aus Venedig<br />

fliehe, begehe ich eine Torheit. Ich schwöre Euch, ich<br />

lebe nicht mehr. An Bord ersticke ich, in meinem<br />

Zimmer ersticke ich, selbst hier ersticke ich. Ich habe<br />

keine Ruhe, wenn ich sie nicht sehe. Und wenn ich<br />

von ihr fortgehe, möchte ich weinen wie ein Kind. «<br />

Von der Aufrichtigkeit der Leidenschaft, die hier<br />

zu Tage trat, blieben die Beiden sprachlos, sie empfanden<br />

anständigerweise sogar Gewissensbisse, weil<br />

sie ihn ausgelacht hatten.<br />

. Dann begeh' doch die Torheit. Wenn man li ebt,<br />

nützt es ja doch nichts mehr.«<br />

»Ich weiss ja, - - wenn ich nur könnte .•<br />

• Wie wenn Du könntest? Was bindet Dich denn ?<br />

Ein Schnitt mit der Schere. - -<br />

. Ja Du hast gut reden. Uebrigens, entschuldigt!<br />

Gute Nacht. Auf morgen! Was ich gesagt habe,<br />

bleibt unter uns. Gute Nacht!.<br />

• Morgen ist die Tennis-Versammlung bei der Dario.«<br />

. Ich weiss.«<br />

. Kommst Du?«<br />

Einen Moment blieb es still.<br />

• Ich komme,. sagte Orrei mit einem tiefen Seufzer<br />

<strong>und</strong> ging rasch zur Merceria hinunter nach Hause.<br />

Casarsa <strong>und</strong> Manin gingen in den Palazzo Foce,<br />

wo sie die ganze Gesellschaft noch zu finden hofften,<br />

um alles haarklein erzählen zu können.<br />

Man war beim Essen, aber ehe sie reden konnten.<br />

hörten sie die kleine Laona mitten im all gemeinen<br />

Schweigen laut verkünden:<br />

»Ich habe ihn gesehen, wie ich in die Gondel stieg.<br />

Der Bart stand gegen das elektrische Licht, <strong>und</strong> wie<br />

ich aufblickte, um ihm g uten Abend zu sagen, sah ich<br />

durch den durchscheinenden Bart, dass er kein Kinn hat. «<br />

. Aber nein! «<br />

. Er hat kein Kinn! Wenn ich etwas sage, dann ist<br />

es so!.<br />

So kam es, dass am Tage darauf um vier Uhr, als<br />

sich das Comite zu r Gründung ,des Tennis-Clubs versammelte,<br />

statt zehn, zwanzig neuigkeitslüsterne Personen<br />

anwesend waren. Um halb fünf war Orrei noch<br />

nicht da, <strong>und</strong> wie auf Verabredung schlug niemand<br />

vor, die Diskussion zu eröffnen. Die Loana verteilte<br />

hinter dem Theetischchen Tassen, heisses Wasser <strong>und</strong><br />

Lächeln.<br />

Plötzlich hörte jemand die Klingel läuten.<br />

. Orrei !.<br />

Alle schwiegen <strong>und</strong> sahen zur Türe.<br />

Und der Selbstmörder erschien.<br />

Harry WaIden.<br />

Das war nicht Orrei, obgleich der Diener ihn angemeldet<br />

hatte, <strong>und</strong> obgleich alle wussten dass er es<br />

sein musste. Die ganze obere Partie des blassen<br />

Gesichtes sprang vor, um die Wette mit der ' roten<br />

Nase; die Augen waren enorm g ross wie bei einem<br />

chinesischen H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> von der Unterlippe ging eine<br />

gerade Linie direkt in den Kragen wie ei ne Amputation.<br />

Noch schlimmer, auf der Stell e des plötzlich'en Absturzes,<br />

wo das Kinn hätte vorspringen sollen, wuchs wie eine<br />

Kirsche eine kleine Geschwulst, von einer Haütfalte<br />

umgeben. Ein grausames Mal! Und der Unglückliche<br />

schritt geradeaus, auf seinem langen, dünnen Halse<br />

das unförmige Gesicht zu einem Lächeln verzerrend,<br />

wie der Verurteilte, der die Guillotine grüsst. Die<br />

gute Erziehung der Anwesenden verschärfte noch sein<br />

Martyrium.<br />

'<br />

Nach dem ersten Moment schweigenden Schreckens,<br />

der sogar den entsetzensbleichen Diener auf die<br />

Schwell e gebannt hielt, begrüssten ihn all e äusserst<br />

liebenswürdig, durch ihre gemachte , Unbefangenheit<br />

die Todesqual noch vergrössernd.<br />

»Orrei! « »Lieber Orrei!. »G uten Tag! « »Sieh mal<br />

an, Orrei I« »Wie geht's denn? Ein bischen verspätet,<br />

was?« »Nimm doch einen Stuhl! Jetzt kann man ja<br />

mit der Besprechung der Statuten beginnen!«<br />

»Orrei, setzen Sie sich hierher, gegen das Licht"<br />

sagte' die kleine Loana, die mitleidlos war, weil sie an<br />

ihre prophetische Entdeckung von gestern Abend<br />

erinnern wollte.<br />

Die Herzogin Darina Dario strengte sich an, zu<br />

Worte zu kommen, besiegte aber, angesichts ihrer<br />

Feinde schnell ihre Erregung:<br />

. Casarsa setzen Sie sich an meinen Schreibtisch.<br />

Nehmen Sie die Feder <strong>und</strong> schreiben Sie die bereits<br />

angenommenen Parapraphen auf. Lesen Sie vor:<br />

Artikel eins: Mit diesem Statut wird ein Tennis-Verein<br />

gegründet.« - -<br />

»Tennis-Club,« sagte Manin, der seine Kleidung<br />

aus London bezog .<br />

»Wir sind aber Italiener,' sagte eine Dame.<br />

. Artikel zwei: Di e Mitglieder verpflichten sich, sich<br />

nac)lstehenden Bedingungen zu unterwerfe,n. « ,<br />

"Ein er lässt sich den Bart scheren,' erläuterte die<br />

kleine Loana .<br />

Nun brach die Heiterkeit los, dass sogar die Saiten<br />

des geöffneten Klaviers klirrten. Alle lachten, lachten,<br />

lachten, bis ihre tränenden Augen selbst Orrei nicht<br />

mehr sehen konnten .<br />

»Etwas mehr Ernst, wenn ich bitten darf, « gebot<br />

die Dario als Vorsitzende. »Casarsa. schreiben Sie! .<br />

»Aber wo ist On'ei?« fragte die Sarti.<br />

»Wo ist er? Wo ist er?«<br />

Orrei war hinausgestürzt, geflohen, verschw<strong>und</strong>en.<br />

Und nun fühlten Alle, dass nur noch die H'eldin ~er<br />

Tragödie geblieben war, <strong>und</strong> dass diese Heidin die<br />

Hausherrin war. In sti ll schweigender Uebereinstim­<br />

Jl1ung wurden sie ruhig <strong>und</strong> gesittet. Und schliesslich<br />

sprach niemand mehr von Orrei <strong>und</strong> seinem mora ~<br />

lischen Selbstmord ausseI' der Loana, die beim Hinausgehen<br />

durchaus das letzte Wort haben wollte:<br />

»Mama, sag' mal, ich habe doch niemals mit dem<br />

Bart geflirtet?«<br />

»Du würdest es vielleicht auch getan haben,'<br />

sagte Darin a Dario mit guter Miene, obgleich sie<br />

einen bittern Gescllmack ini M<strong>und</strong>e hatte.<br />

»Vielleicht. Aber erst hätte ich ihn gegen das Licht<br />

gehalten.<br />

Und die enttäuschte C irce flih lte die ganze Klugheit<br />

der jungen Generation heraus, die ihr in der<br />

Herrschaft über die Männer folgen sollte.<br />

O rrei war nach Rom abgereist, ohne dass ihn noch<br />

Jemand zu Gesicht bekommen hatte, <strong>und</strong> dort erreichte<br />

er es beim Ministerium, dass man ihn nach China<br />

schickte.


4<br />

Unsere Bilder.<br />

In den Grünkramläden werden nun allmählich zu angemessenen<br />

Preisen die sauren Gurken feil geboten, aber<br />

der Charakter der .sauren Gurkenzeit" hat sich bei dem<br />

Wechselspiel der BerlineI' Ereignisse weder auf dem sozialen,<br />

noch auf dem politbchen <strong>und</strong> künslleri,cheu ebiete bemerkbar<br />

machen können, Persönlichkeiten treten in den Vordergr<strong>und</strong>,<br />

aktuelle Begebenheiten erwecken das Interesse uud<br />

sogar die Bretterwelt zeitigt Vorgänge, die das Dorr:röschen<br />

.<strong>Kunst</strong>" nicht schlafen lassen. - Iu unserer chwärmerei<br />

für <strong>Berliner</strong> Backfische eröffnen wir den Reigeu mit<br />

Haay WaIden. Harry WaIden, der verloreue Sohn, ist<br />

nns wiedeI' ; die Laune, die ihn nach dem Lande der Dollars<br />

\lnd deI' unbegI'enzten Möglichkeiten getrieben, hat ihn auch<br />

wieder ans Gestade der deutschen Metropole zurückgesch<br />

wemmt. Darüber freuen sich nicht nur die FraLlen,<br />

sondern auch die I-leneu der Sch"pfung, die als Anhänger<br />

der <strong>Kunst</strong> Sinn für FI'ische, Humol' <strong>und</strong> Gestaltungslu"aft<br />

haben, - Iu dem Kulissenreiche des <strong>Berliner</strong> Theaters <strong>und</strong><br />

Harry Waldens hat sich auch Bürgermeister Dr. Georg<br />

Reicke seine ersten Lorbeeren erworben, natürlich nicht<br />

in der Eigenschaft eines städtischen Beamten, sondern als<br />

Dichter des Freilichts. FI'eilicht! Ich glaube, dieses Wort<br />

ziert sein Familienwappen oder ist in leuchtender Transparentschrift<br />

an dem Eingang seines Hauses zu lesen,<br />

denn freilicht atmet nicht nur seine Dichtkunst -<br />

Freilicht verklält nicht nur seine soziale Bethäligung als<br />

• Vater" der Stadt - auch sein Heim <strong>und</strong> seine Häuslichkeit<br />

prangen im freien Lichte deI' Jatur <strong>und</strong> im FI'cilicht<br />

blüht sein selten glückliches Familienleben. - Am 24. dieses<br />

Monats ,feiert die E rbprinz essin Charlot t e von<br />

Sachsen-Meining en ihren ftinf<strong>und</strong>vierzigsten Geburtstag.<br />

Wir bringen zur Würdigung dieses Tages eine BildeI'sel'ie teils<br />

aus der Kinderzeit, teils aus den späteren Tagen der<br />

Prinzessin ; die Bilder-Serie dürfte um so grösseres Interesse<br />

erregen , al3 sich auf dem ersten Bilde der Bruder der E rbprinzessin<br />

Kaiser Wilhelm als Knabe von wenigen Jahren<br />

befindet. Der Erbprinz Bernhard von Sachsen­<br />

Meininge'n, welcher hier als Bl'äutigam zur Seite der<br />

einstigen Meininger Tl'Onerbin steht, ist als hervorragender<br />

• Grieche" in Gelehrtenheisen sehl' geehrt. - Ein Mann<br />

aus dem Volke, aber wohl auch geehrt <strong>und</strong> geacht et weit<br />

über die Grenzen BerLns hinaus istAlber t Traeger, der<br />

rüstig <strong>und</strong> jugendfrisch seinen 75. Geburtstag feier te. Man<br />

schätzt in ihm ebenso den P olitiker, als deu Schrifl5tdler -<br />

ebenso den hervonagenden Juristen, als den hilfreichen<br />

Menschen. - Nebeu dem Jubilar befindet sich das Bild eines<br />

homo novus, des H errn Viktor Barnowski, des ueueu<br />

Direktors des Kleinen Theater. Herr Bal'llowski ist hier'<br />

in Berlin als harakterdarsteller bekannt <strong>und</strong> beliebt, seine<br />

direktorialen Fähigkeiten soll erst die neue Position an's<br />

Licht der Theatersonne bringen. Hoffen wir, dass er<br />

sich, im Reinhardt'schen Geiste weiterarbeitend, zu einer<br />

selbständigen Höhe emporringt. - Auf derselben Seite müssen<br />

wir z~eier Persönlichkeiten gedenken, der()n vor wenigen<br />

Tagen erfolgtei: Tod von dergebildeteu Welt Berlins <strong>und</strong><br />

det W elt der Künste aufrichtig betrauert wird. Den Erfolg<br />

zahlreicher Ausstattungsstücke verdauken unsere Theaterdirektoren<br />

'dem verstorbenen Hugo Baruch, der ml!'rchenprächtige<br />

Kq~ tü me in seinem Atelier hervorzuzaubern verstand. -<br />

Auq~ mit E mil C ohn ist eine bedeutende Persönlichkeit<br />

aus dem L eb.en geschieden, der Verstorbene war. Mitbegründer<br />

des .Bel'liner Tageblatt". Ursprünglich<br />

Kalkulator - so hiessen damals die R echnungs-Revisoren -<br />

am Kreisgericht in Grätz (Prov. Posen) mit 800 Talern<br />

Gehalt, schied er nach geraumer Zeit aus dieser Stellung,<br />

um in :ßerlin das <strong>Berliner</strong> Tageblatt in's <strong>Leben</strong> zu rufen.<br />

Auf Sehe 7 bringen wir charakteristische Gruppen- <strong>und</strong><br />

Scenenbildel' von deD1 W o hlt ä ti g keils fest der . Arbeitsstätte",<br />

das im Garten dcs Kön ig !. Hausministeri u ms<br />

stattgefuud eu hat. \:Jci einem \VohltätigkeitJfest ist eiues d r<br />

wichtigsten N ummern im Programm, Programme zu verkaufen;<br />

wir sehen, dass in dieser Beziehung die Feier<br />

programmmässig VO ll Stalten geht. Wie das zweite Bild<br />

dieser eile zeig t, werden auch proeTammmässig die nötigen<br />

E inkäufe gemacht - von hopen <strong>und</strong> höchsten Pasönli chkeilen<br />

- <strong>und</strong> weiter sehen wir, dass auch das BütTet im<br />

l uteresse der Armen zur ' Geltung kommt. - In die<br />

Rubrik • <strong>Berliner</strong> Ansichteu" gehört das gewaltige Bild der<br />

SchI 0 s& pI atz, das wir auf $eite 8 <strong>und</strong> 9 den Fre<strong>und</strong>eil<br />

des <strong>Berliner</strong> Lebeus <strong>und</strong> des 'Gediner Milieus vorführen,<br />

Im Verhältnis zu der g russen , freien Fläche, welche zwischen<br />

dem vor wenigen Jahren eI'bauten lIfarstall uud dem all en<br />

Schlosse liegt, im Verhältnis zu der Ausdehuung u Ild H öhe<br />

dieser mächtig'en königlichen Gebä ude ver~chw iu del1 fast<br />

die Menschen <strong>und</strong> Droschken, die die Brücke passieren,<br />

aber neben den Schlossbauten <strong>und</strong> den Kaufpalästen kommt<br />

herrlich die mit Kähnen belastete, an dem Schlossbof<br />

vorüberJJie&sende Spree zur Geltung. Die Schlos, brücke<br />

mit ihrem deu Marstall flanki erendeu Denkmal <strong>und</strong> der<br />

Begasbrunnen, von dessen Brause uud Wasserstmhlen bei<br />

der sommerlichen I-litze Poseidon reichlich Gebrauch macht,<br />

zählen zu den schönsteu Monumenten Berlins. - Ich<br />

möchte Röntgen der K unst die Herren nenuen, deren<br />

photographische Abbildungen wir u nter dem Titel . Bediner<br />

Theaterlu"itiker" briug en. Sie arbeiten mit x Strahlen<br />

unter dem StriLh, stehen abel' über Partei <strong>und</strong> Politik.<br />

Dr. Wilhelm Bornemann ist seit einigen Jahren als<br />

Nachfolger Lepmtos Referent der .Nordd. Allgemeinen<br />

Zeituug "; seine sachlichen BespI'echungen wel'den auch<br />

von den IGiDstlern anerkaunt <strong>und</strong> gelobt, die sich darin des<br />

Lobes <strong>und</strong> deI' Anerkennung nicht erfreuell dlirfen. -<br />

Dr. A. E loesser schwing't im Namen der .Vossischen<br />

Zeitung" das Sch wert der Feder. Die Sr.härfe seiner Beurteilung<br />

paart sich mit eine, glänzenden Form des Stils . - Fri t z<br />

Engel , am 16. 2. 67 zu Breslau geboren, wirkt schon viele<br />

Jahre als Theaterreferent am· .<strong>Berliner</strong> Tageblatt." Man<br />

lobt iu seiuen Referaten seine leicht dahinfliessende, blumenreiche<br />

Sprache, schätzt seine Kenntnisse <strong>und</strong> fürchtet seine<br />

Satire. - Die .Berl. Morgen-Post" entsendet N orbel' t<br />

F alk als P lenipotentaire zu oer Richtstätte der K unst .<br />

Falk schwingt sein Schwert mit Würde, wer Schonung<br />

verdient, dem gewährt er sie, aber Falk hat auch den Mut,<br />

einen Streich auszuführen <strong>und</strong> Pseudo-Grössen zu Boden zu<br />

strecken. - Jo&ef Gruens tein , deI' Theaterrefel'ent der<br />

.<strong>Berliner</strong> Börsenzeitul1g." ist iu Wien am 1. Januar 1841<br />

geboren. Nicht nur al. Kriti ker auch als Verfasser verschiedener<br />

Theaterstücke uud Plaudereien hat er sich einen<br />

Namen erworben. - H erausgeber <strong>und</strong> zugleich Theaterrefereut<br />

der "Zukunft" ist der unter ,dem Pseudonym .Apostata"<br />

hekannte Schriftsteller Max imilian Harden. Das<br />

Bestreben Hardens, di e Kritikeu zu vertiefen <strong>und</strong> sie zu<br />

<strong>Kunst</strong>werken auszual'beiten, wil d allseits auch von seinen<br />

Feinden anerkannt. - Auch ausserhalb der Theatel'kreise<br />

ist der aus Frankfurt a. M. stammende F euilletonredakteur<br />

der .Bel"liner Neuesten Nachrichten" Ru d olf<br />

Her zog als erfolgreicher Romanschriftsteller bekannt,<br />

seine Besprechungen zeugen von viel Sachkenntuis <strong>und</strong><br />

interessieren Künstler <strong>und</strong> Laien. - Auch JuHu s Keller,<br />

der Kritiker des .<strong>Berliner</strong> Lokalanzeigers" , hat sich als<br />

Romanschriftsteller einen hervorragenden Namen erworben,<br />

Eine ganze Rlihe von Romanen haben mit Erfolg ihren<br />

Weg in die OefIentlichkeit angetreten. - Alfred Kerr,<br />

der Theaterberichterstatter de, • Tag" ist in Breslau am<br />

25. Dezember 1867 geboren. Trotz seiner Jugend geniesst<br />

er bei der Eigenheit seiner Schreibweise einen gros sen Ruf.<br />

Mit Vatersnamen heisst KeIl' "Kempner". - Am 7. November<br />

1848 erblickte Professor AHr. K l aar in Pl'ag das Licht<br />

der Welt. Er hat mit Erfolg eine Reihe dramaturgischliterarischer<br />

'Werke herausgegeben <strong>und</strong> vel'fasst, ehe er als<br />

Theaterrefereut in die Redaktion der • Vossischen Zeitung"<br />

trat. - Die Theatelbesprech ungen der "Tägl. R<strong>und</strong>schau"<br />

kommen aus der Feder des iu Malchin am 16. Januar 1867<br />

geborenen Dr. Pa ul Mahn. Mahn hat seiner Zeit ein<br />

vVerk über . Hauptmaun <strong>und</strong> modernen Realismus" geschrieben,<br />

das iu literarischen Kreisen bereChtig tes Aufseheu<br />

erregte. - Zu den bedeutensten <strong>und</strong> bekann testen Theaterl'efeI'enten<br />

Berlins gehört Fdtz Mauthner. Mauthner<br />

schreibt in } Ol'men von Feuilletons seiue geistreichen, von<br />

historischen Reminiszen&en geschmückten <strong>und</strong> durch philosophische<br />

Be trachtungen vertieften Theaterbesprechungen für<br />

c1a~ .<strong>Berliner</strong> Tageblatt". Von Fraukfmt a.· M. siec1elte<br />

l{udolf Pres ber nach Berlin über, um mit Erfolg das<br />

Theaterreferat an der .Post" zu übernehmen. - Dl'. All will<br />

Raeder , der Sohn des bekannten Volksd ichter& Raeder,<br />

gehört als Kritiker der • Staatsblirgerzcitung" au. Es gie bt<br />

kaum eineu zweiten Referenteu, der iu der Theaterge5chichte<br />

ilel'lios so zu Hause ist, als dieser Kritiker. -- Max<br />

Sch önau , selbst als Uebersetzel' fmnzösischel' SUlcke<br />

~chrift s t e ll el'i sch tätig, entzückt dieLeserdes "KleinenJournals"<br />

mit geistreiCh en Ausflihrungeu <strong>und</strong> oft mit den<br />

witzigsten Pointen. - P hilipp S tein, am 3. Dezember 53<br />

in Königsberg gebol'en, ist ein Kollege Kellers am .Lokalanzeiger"<br />

. Stein ist deI' erfolgt'eiche Vel'fassel' der "IlIustJiel'ten<br />

Kuustgeschichte" <strong>und</strong> der Herausgeber der "Briefe<br />

von Goethes Mutter". - Als Theaterreferenten der Nationalze<br />

itung fungieren die Herren Go tthiU We issstein <strong>und</strong><br />

Eugen Zabel. Beider Referenten Besprechungen zeichnen<br />

sich durch Sachlichkeit <strong>und</strong> Würde aus. Zabel hat in<br />

seinem Werke "Zur moderneu Dramaturgie" seine geistreichen<br />

Essays <strong>und</strong> Kritiken über Blihneudichter <strong>und</strong> -Darsteller<br />

gesammelt j die beiden er&ten E ände sind bereits in<br />

drittel' <strong>und</strong> deI' dritte Band in zwei tel' Auflage erschienen. -<br />

Der Theaterrubrik des "Berliuer Börsen-Courier" steht der<br />

Schrift&teller Richar d W ilde vor. Wilde wird in Fachkl'eisen<br />

als geistreicher <strong>und</strong> gerechter <strong>Kunst</strong>sachverständiger<br />

ausserordentlich verehrt. - Auf Seite 12 bringen wü' Scenenbilder<br />

der alten im .Lustspielhaus" wieder neu auferstandenen<br />

Posse "Kyritz-Pyrit z". DeI' erste Blick auf<br />

das Ensemble ergiebt, welcher I-lumor in den Gestalten der<br />

Posse lebt <strong>und</strong> wie er uuter der erfolgreichen Regie Zickels<br />

bei den verschiedenen Kün3tlern wirksam <strong>und</strong> plastisch zum<br />

Ausdruck gekommeu ist. - Auf der folgenden Seite wenden<br />

wir uns dem praktischen Lebeu zu. Schülerinnen einer<br />

Wilmersdorfer Gemeindeschule befinden &ich beim Kochunc1<br />

Haushaltuugsunterricht. Sie schälen Kartoffel, sie<br />

heizen die Maschine. sie beseitigen die Gemüseabfälle,<br />

sie vel'Zehrell das selbst zubereitete Mahl. 'Wir weisen bei<br />

dieser Gelegeuheit auf das Schlussbild dieser Nummer hin -<br />

auf einen SChulgarten der 13. Realschul e iu Moabit,<br />

der den Auschauungsunterricht in der Botanik unterstützen<br />

soll, um hierauf " Strassenbildern Berlins", denen der<br />

Hochsommer eiu so eigentümliches Gepräge giebt, unsere<br />

Aufmerksamkeit zu schenken, Die Julihitze hat dieses<br />

Jahr ein Jubiläum gefeiert, seit 60 Jahren war es wohl<br />

in Berlin nicht so heiss gewesen, als in diesem So=er<br />

<strong>und</strong> &0 suchen' auch Tiere <strong>und</strong> Menschen, jeder nach<br />

seiner Art, das Jubiläum festlich zu begehen. Di e<br />

Omnibuspferde in ihren koketteu Hütchen trinkeu<br />

Wasser als wäre es Nek tar <strong>und</strong> die Passanten trin ken<br />

Limonade a13 wäre es das reiue Wasser. - Den heissen<br />

Sommel' verbringt der Mensch besser auf dem Lande, im<br />

Bade oder in den F erienkolonieen als auf den Pflastel'steinen<br />

einer Grossstadt - ; sie ~ind darum trotz der Ftille auf den<br />

Bahnhöfen Alle zu beneiden, die ihre Ränzel geschnürt <strong>und</strong><br />

sich, wie wil' auf dem Bilde "Zur R e i ~ezeit" sehen, von den<br />

Eisenbah nzügen in die Ferne hinaustragen lassen.<br />

Bern ~ 'e ':1J,~SaWe1 ~sky .<br />

---0:---


5<br />

\ I I I<br />

• I<br />

Bürgermeister Dr.<br />

eorg Rei ke <strong>und</strong> Familie m scmer Villa m Wannsce.<br />

pe:::iaJaltl11all'lne fii,s J,Ber/t1UY <strong>Leben</strong>"<br />

von Zallder 8: Labiscll<br />

BERLINER LEBEN


6<br />

I<br />

~ .-<br />

Erbprinzessin Charlotte<br />

<strong>und</strong> Kaisel" Wilhelm IL<br />

El-tpril1zessin Charlotte.<br />

Zum Geburtstage der Erbprinzes in Ch arlotte von Sachsen-Meiningen (24. Juli 1 60).<br />

Erbprinzessin Charl otte <strong>und</strong> Erbprinz Beroha.rJ<br />

von Sachsel1-Meiningen als Brautpaar.<br />

Justizrat Albert Traeger feierte seinen<br />

75. Geburtstag.<br />

Victor Barnowski,<br />

der neue Direktor des Kleinen Theaters.<br />

Hugo Baruch t.<br />

Emil Cohn t.<br />

BERLINER LEBEN


7<br />

Programmverkauf.<br />

Kammerherr von Behr-Pinnow macht im Auftrage der Kaiserin Einkäufe,<br />

gefübl"t von Ihrer Excellenz der Gräfill Posadowsky.<br />

Das gr osse BliJfet.<br />

Ihre Kgl. Hoheit E rbprinzessin zn Wied.<br />

Bowlen-Büffet.<br />

Pfaner Diestelkamp.<br />

Das Wohlthätigkeitsfest der "Arbeitsstätte" im Garten des Könjgl Hausministeriums.<br />

Spe=iala1tfJla/tmen fiirs »Berli,,,er Leoen"<br />

VOn Zander 8< Labisc"<br />

BERLINER LEBEN


8<br />

BERLINER LEBEN<br />

<strong>Berliner</strong>


9<br />

Der Schlossplatz.<br />

·pc=ia /·Au! Jl aII1Jl c {;ir's "Berlint,r l..ebtil lt<br />

VOI /' A1ax A1issmauu, J]crlJ1l.<br />

I3ERLINER LEBEN


10<br />

•<br />

•<br />

•<br />

(<br />

• •<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Dr. Wilhelm Bornemann.<br />

(Nordd. Allgem. Zeitung.)<br />

Chiffre : B.<br />

Dr. A. Eloesser.<br />

(Vossische Zeitung.)<br />

Chiffre: A. E.<br />

Fritz E ngel.<br />

(ßcrlinel' Tageblatt.)<br />

Chiffre: F. E.<br />

Norbert Falk.<br />

(Bel'liner Morgenpost.)<br />

Chiffre: N. F.<br />

Joser Gruenstein.<br />

(<strong>Berliner</strong> Börsen-Zeituog.)<br />

Chiffre : G-n.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Ma :s:imilian Harden.<br />

(Die ZukllDft.)<br />

hiffre: M. H .<br />

Rud olf H erz og.<br />

(B erliner Neueste Nachrichten.)<br />

hiffre: R. I-I.<br />

J nlius Kellel'.<br />

(<strong>Berliner</strong> Lokal-Anzeiger.)<br />

Chiffre : J. K.<br />

Dr. Alfred Kerl'.<br />

(Der Tag.)<br />

Keine Chiffl·e.<br />

Prof. Dr. Alfred Klaar.<br />

(Vossische Zeitung.)<br />

Chiffre: A. K.<br />

<strong>Berliner</strong> Theaterkritiker.<br />

BERLINER LEBEN


11<br />

•<br />

•<br />

Dr. Paul Mahn.<br />

(Tägliche R<strong>und</strong>schau.)<br />

Chiffre: P. M.<br />

Fritz Mauthner.<br />

(<strong>Berliner</strong> Tageblatt.)<br />

Chiffre: F. M.<br />

Dr. R ud olf PI·esber.<br />

(Die Post.)<br />

biffre: R. P.<br />

Alwill Raeder.<br />

(Staatsbürger Zeitung.)<br />

Keine Chiffre.<br />

Max Schönau.<br />

(Das Kleine Journal.)<br />

Chiffre : Sch.<br />

•<br />

• •<br />

• •<br />

•<br />

Philipp Stein.<br />

(<strong>Berliner</strong> Lokal-Anzeiger.)<br />

Chiffre: Ph. St.<br />

GotthilI Weisstein.<br />

(National-Zeitung.)<br />

Chiffre: G. W.<br />

Richard Wilde.<br />

(<strong>Berliner</strong> Börsen-Collrier.)<br />

Chiffre: R. W.<br />

Eugen Zabel.<br />

(National-Zeitung.)<br />

Chiffre: E. Z:<br />

<strong>Berliner</strong> Theaterkritiker.<br />

BERL1NER LEBEN


12<br />

Ida Becker. Rosa Conrad. Grele Mollnar. Marie Wendt. Lucie Euler.<br />

Schluss-Szene des 1. Aktes (Die lustiaen 'Weiber von Kyritz).<br />

Adelaide Rene.<br />

Jenny Marba.<br />

iiiii~==~r=====~======~ "<br />

BE RLINER LEBEN<br />

]acques Burg.<br />

Die Kyrilzer :<br />

Willy "\Valtel'. Rudolf Lellinger. Fritz Spira.<br />

Lustspiel haus: I


13<br />

Kochunterricht in der Volks-Schule.<br />

Spcain1-A/(lna/mzm<br />

VOll D nrtllcl/beyf' &- Co., Bcrlill.<br />

BERLiNER LEBEN


14<br />

Hochsommer In Ber lin.<br />

Phot, 'arl Delills fledill, 01/0 Haeekel, Buti",<br />

BERLINER LEBEN


15<br />

1. Ankunft auf dem Bahnhof. 2. In EI'wartung des Zuges. 3. Abfahrt <strong>Berliner</strong> Ferienkolonisten. 4. Zollrevision in Scbanclun.<br />

Zur Reisezeit.<br />

BERLINER LEBEN


16<br />

1 ~.<br />

1. Eine botanische Unterrichtsst<strong>und</strong>e jm Schulgarten. 2. Der Zoologische Garten. 3. <strong>und</strong> 4. IndianclSpi~l uoter Aufsicht des Direktors uni ciniger Oberlebre •.<br />

Schulgarten der <strong>Berliner</strong> XIII: Realschule In Moabit.<br />

..s'pr= ia!·,4"1Itfunll1Ile,,.<br />

7IJII lJallJltllbcYf" & Co., ßerlill.<br />

BERLINER LEBEN


Der neue Restaurationsgarten vor dem Rathause.


Abbildung 1.<br />

Eine Wohltat fü r Damen ist<br />

"HEUREKA"<br />

Elastische Haarunterlage auf Hohlgestell mit Haardecke,<br />

zur Erhöhung des Vorderhaares.<br />

Bestes Hilfsmittel zum Selbstfrisieren, mit dem sich jede Dame ohne<br />

fremde Hilfe modern <strong>und</strong> schick frisieren kann.<br />

(Epochemachende Neuheit).<br />

(Gesetzlich geschützt).<br />

"Heureka" ist wie auf der Abbildung ersichtlich ein sicheiförmig gebogener Hohlkörper aus fein em Federstahl,<br />

mit leichtem Tüll überzogen, in welchem die llaare hincingeknüprt sind.<br />

"Heurekau ist das Vollkommenste, was auf dem Gebiete der IIaaruLlterJagen bisher angefertig t wUlde <strong>und</strong><br />

in den Handel gebracht worden ist.<br />

"Heureka" ist in ges<strong>und</strong>heitli cher I3eziehnng . da~ Beste, da sie l1Ghl auf dem Yopfe rnht, die Ansd iin lLlng<br />

der Kopfhau t also garnicht behindert <strong>und</strong> weil abgebranntes, oder durch Tragen anderer Ul1terlagen<br />

dünn gewordenes IIaat' sich wieder vollständig erholen kann,<br />

"Heureka" ist im Tlagen das Angenehmste, da sie federleicht ist. n icht den gerin gsten Druck au übt <strong>und</strong><br />

wedel' lästiges Jncken noch Schinnenbildung ZU1' Folge hat, Uebelstände, wclche sich bei all n lJl1terlagen<br />

aLlS Krepp oder \lVo:Je bemerkbar machen. - Preis 15 Mark.<br />

"HEUREKA" mit Stirnlöckchen versehen<br />

kleid amstc Vorderfrisur, obenauf zu tragen in Fällen wo das eigene IIaat' sehr dünL1 oder vom Brennen zn sehr gelitten hat, auch zur Deckung von grauen oder verfärbten<br />

Haaren (Abbildung 4.). Preis 17 Mal'k.<br />

neu! Heureka= Frisuren mit <strong>und</strong> ohne Scheitel. neu!<br />

Die Heul'eka-Frisur kann man ilJ dCl' Hand oder auf einem bezogcnen Pappkopf (;'1 3 Mk ,) leicht selbst arrangieren u nd dann cinfach auf elzen,<br />

Als Maass geniigt die Angabe der Entfernung von einem Ohr zum anderen über den Vorderkopf gemessen.<br />

Abbildung 2.<br />

Heureka-Transformationen, bester <strong>und</strong> billigste!" Perrückenersalz. leicht <strong>und</strong> naturgetreu, Preis 25 - 35 Mk. Die Einsendung einer Haarprobe ist in allen fällen erforderlich. =====<br />

Gebrauchs - Anweisung zur Anwendung der gesetzlich geschützten Haar- Unterlage "Heureka".<br />

Man kämme das Haar gut durch<br />

<strong>und</strong> teile i'lber der Stim einen<br />

ungefähr zwei Finger breiten<br />

Streifen Haar von einem Ohr zum<br />

andern nach vorn ab. Das nach<br />

hinten liegende Haar fasse man mit<br />

einem Haarbinder an der Stelle,<br />

wo mau den Knoten w iinscht,<br />

zusammen.. (Siehe Abbildung 1),<br />

Dann setzt ,man die "Heureka­<br />

Haarunterlage" auf den durch die<br />

Teilung' . des Haares . entstandenen ~<br />

Scheitel (wie Abbildung- 2 zeigt)<br />

<strong>und</strong> befestige sie alLf jcder Seile<br />

mit einer Haarnadel. Von dem<br />

"HEUREKA"<br />

lI'! nach ' vorn überh ä D gend~ ll Haar<br />

~~ nehme man jetzt die ein e Hälfte<br />

'" übel' die Unt erlage zurück <strong>und</strong><br />

befestige die Enden der Haare am<br />

B<strong>und</strong>e (Abbildung 3). Mit der<br />

anderen Hälfte der H aare verfah re<br />

mall ebenso wie mit d r ersten.<br />

,', Das hintere Haar sch linge man<br />

i.' in einem Knoten, <strong>und</strong> man hat<br />

~ i auf di ese \IVeise eine moderne<br />

.' 1 FrisUl' berge teilt, ohne das Haar<br />

zu toupieren ,<br />

Abbildung 3.<br />

PaulLan<br />

'<br />

Zöpfe ohne l(oJ'del 00 cm lang iL 6 Mark. Massenarlikel.<br />

Scheitel, Puffen, Locken, Chignons, ganze Perriicken, sowie alle erdenklichen Haarel satzteile in naturg-etreuer<br />

Äusfiihrung.<br />

Herren TOUIJeS Mk. 25.<br />

Haarschmuck, moderne Nadeln, eiten-, ackel1-, <strong>und</strong> Vorschiebekämme.<br />

I(amillenkopfwasser, unentbehrliches Haarpflegemittel, verleiht dem H aar schönen Glanz uud Hisst<br />

blondes IIaal' noch heller elscheil1eJI. 1)reis M. 1,75 <strong>und</strong> M. 3,50.<br />

Lager nur bester waschechter Haarfarben, P robekartons' ;1 t M. <strong>und</strong> 1,1)0 M,<br />

Ooldhaarfarb'e, um duuklem Haar die beliebte <strong>und</strong> ,modeme gold blonde Farbe Z II v rleiben, P r e i ~<br />

a F lasche 2 <strong>und</strong> 3 Marle<br />

Sommersprossen-Creme a Dose 2 Mark. Erfolg garantiert. Broschüre. gratis.<br />

Letzte Pariser Neuheit, . schwarzer II,aarschmL1ci:: mit Jellbesatz,<br />

Parfiimerien , aus den renomie.rlesteu franz . Fabriken. farnese, Lieblingsparfiim d r cleganten \IVelt<br />

a Flasche 10 M, l'robcllasche 50 Pf, .<br />

Haarentferner flir ulJschöne Gesichtshaare (FrauenbaIl) ;\ 1 Mk.<br />

__ Separate Haarfärbe- <strong>und</strong> frisier-Salons für Damen <strong>und</strong> Herren. ' ~<br />

Ab bildu ng 4 (f lora). Preis 17 Mk.<br />

e, Berlin C., Königst • 38, 6rösstes Spezial" u. Versand,,6eschäft künstlicher Haararbeiten •


~ ..v..v..v..v ..v~~ j:..,<br />

~~ ~<br />

fI TE LEPHON: Aß/IT VI, 24. PROSPEKTE, GRATIS ! -'f"<br />

BERLIN SW"<br />

~ Sanatorium Königgrätzers(,rasse '105.<br />

~<br />

___<br />

~<br />

s<br />

Lage mitten Im Garten In grösster Ruhe ___<br />

Lritender Arzt Dr. med. PRITZE L.<br />

I<br />

I<br />

Vorne hme, erstklassige He ilanstalt mit 65 Kranke nzimme rn, Gese ll-<br />

c haftsrä ume, B a dea bteilung für Wasser <strong>und</strong> Lichttlehandlung,<br />

Rä ume für Gymnastik <strong>und</strong> El e ktrotherapie, 2 Operationsskle, Dampfheizung<br />

, Elektr. Bele uc htung , 2 Fa hrstühle, Vorzüglic he Küche, Diäti<br />

- kuren j e d e r Art, 3 Ansta ltsä rzte, von denen ständig einer anwesend ist.<br />

'1~ ""I, ""I~<br />

_<br />

Im Ge bra uc he _<br />

Sr. Maj. d. Kaisers u. Königs<br />

frallz .losef I. von Oesterr. - Ungarn.<br />

Prämiert mit der<br />

höchsten Auszeichn.<br />

i. d. A usstellupg f<br />

Ges<strong>und</strong>heits pflege in<br />

Hamburg 1898.<br />

Von mediz. Auto";t<br />

d. In- u. Ausland. oe·<br />

~ nUtzt <strong>und</strong> empfoblen.<br />

-e-<br />

tr~ "ÄN ~~~~t-<br />

~ ,LONtiLlFE'<br />

bD (Langes <strong>Leben</strong>)<br />

'- erhält man sich durcb<br />

!l Anl,!ring. d. gleichz<br />

~ als Zimmerschmll Ck<br />

f d ienenden in all en<br />

'" Kul turstaat. patent.<br />

> L on g li fe-Apparate<br />

c:- da dieselb. selbsttät.<br />

!l Jede schlechte Luft<br />

~ bezw. Geruch in<br />

+' Kinder-! Kranken-,<br />

~ . SchlaT-, Speillczunmern<br />

u. s. w . an ~<br />

~ dauernd entfernen .<br />

.':1<br />

1 Longlife-Appnrnt<br />

c: E. kamp!. Mk_ 9,50.<br />

o Zu baben in A po­<br />

~ th eken u. Drogerien<br />

oder dlrekt von oel<br />

Inte rna t . Hygien.<br />

Gesellsch. m b . H.<br />

Dresclell-A. 16,<br />

I I lIrerpla{z 17.<br />

Wicu . Berlill.<br />

l'rosp. grat. u. franku.<br />

Praktischs t es Geschenk I ---<br />

Spedition "<br />

Möbeltransport<br />

Aufbewahrung.<br />

I<br />

,<br />

Unser<br />

Nagelpolierstein<br />

"Stein der Weisen"<br />

ist das idealste Polier- <strong>und</strong> Pflegemiltel für die Fingernägel.<br />

In wenigen Sek<strong>und</strong>en wird ein dauernder, emailleartiger Hochglanz<br />

erzielt. Die hervorragendsten Künstler <strong>und</strong> Künstlerinnen<br />

verwenden ausschliesslich unseren Nagelpolierslein.<br />

Preis pro Stück, fast ein Jahr ausreichend, franko überall<br />

gegen Einsendung von Mk. 1,60, auch in Briefmarken.<br />

Parfümerie K 0 p p & J 0 S e p h<br />

•<br />

BERLlN W .<br />

ärztlicherseits empfohlen, !,at ~ i ch zur Beseitig ung von Mitessern,<br />

Pl,ckeln, s?wI.e sonstigen UnreLD?clten der Na ut vo rzüg li ch bewährt.<br />

Die hartnackl gsten Hautausscblage. wu rd en schn ell beseiti gt <strong>und</strong><br />

l~ e r .. H~ut die natUrhche WelchJi.elt <strong>und</strong> Fnsche wiedergegeben.<br />

Scbadllche Bestan dtetl e sInd ln dem Präpa rat nicht entlialten.<br />

Erhältlich in Apotheken, Drogerien <strong>und</strong> Parfumerieo.<br />

Be rliner Cosmetisc hes Laboratorium Berzinski & Rlchtcr.<br />

s. NEUBERG<br />

Pferdehandlung<br />

BERLIN NW., Lehrterstr. 12/13<br />

Bestand fortwährend mehrere H<strong>und</strong>ert<br />

Wagenpferde, Arbeitspferde, Jucker, Ponies.<br />

~imtlnßbrtlt<br />

olll;e Mehl, direkt aus Kom hergestellt, t!'Otz dunkler Farbe leicht verdau<br />

lich, höchst wohlschl11eckelld, sehr nahrhaft. - 800 VcrlmufsstelJen.<br />

SimonsbrotfJbrlk Berlin N. 24, Oranlenburgerstr. 60/3.<br />

I<br />

Fabrikate all m Länd e r. :'achgemässe Bedi enung. Silberne Stnntsll1ednille Berlln1896<br />

Grösstes Special-Geschäft dieser Brnnche. Hervorrng€rlde Neuheiten in der Saison.<br />

Fr)"'''' Z)"egenspeck Berl)"o S Wm N.euester grosser Catalog, über<br />

" • ..' "" 1.900 naturgetreue Abbildungen<br />

ferner das Buch: Lf ,tfnden fur d. Angelsport von Dr. Sybbn sende gegen 50 I t. frei zu .<br />

I<br />

färbtrtl u. Rtlnlgung<br />

von Damen- u. Herren-Kleidern,<br />

sowie von Möbelstoffen jeder Art.<br />

Wasch anstalt !Ur Gardinen oller<br />

Art, echte Spitzen etc.<br />

Rei nigungs-Anstalt rUr Gobelins,<br />

Smyrna-, Velours- <strong>und</strong> Brüsseler<br />

Teppich~ etc.<br />

Färberei <strong>und</strong> Wäscherei für<br />

Pedern <strong>und</strong> H<strong>und</strong>schuhe.<br />

Für Künstler! MaJer, Bildhauer, Architekten. Fach- <strong>und</strong><br />

Amateur-Photographen,<strong>Kunst</strong>fre<strong>und</strong>e l C.<br />

-- von Profe.sor Dr. Brnno Meyer --<br />

2. bedeutend vermehrte <strong>und</strong> 'verbesserte Auflage<br />

mit<br />

250 malerischen Aktstudien in Farbendruck"<br />

K ünstleriscbe Freilicbtaufnabmen weib!. K örper in<br />

keuschester Nacktheit <strong>und</strong> von entztickender Sch önh eit<br />

Prachtvolle Wiedergabe. Sämtliche Studien sind A uf:<br />

nahmen nach dem <strong>Leben</strong>.<br />

Vornehmes Prachtwerk in splendidester A usstattung.<br />

Zu beziehen in 25 Lieferungen 1t Mk_ 1.­<br />

odcr in 2 Prnchtbä nd e geb<strong>und</strong>en Mk. 30_-<br />

Wir liefern: 5 T3eterungen zur Probe fUr Mk. 5,30<br />

franko, das ganze 'Werk fUr Mk. ~5 . 50 franko, geb<strong>und</strong> ene<br />

A usgabe rur Mk. 30.50 franko ~ e< en Voreinsendung des<br />

Betrages oder Nachnahme (Nachn., 30 P fg. mehr)<br />

<strong>Kunst</strong>verlag Klemm & Beckmann, Stuttgart W.69<br />

----_.--------------------------------------<br />

Ich<br />

18 . bitt 7 , auf meine SCh utZ-1/{ Marke , eingetragen den<br />

.J ~m 1781, zu achten. . FOr Jed. Stück welches mein<br />

ZWllhngszeichen tr äg ~, wird unbedingt G e~ähr geleistet.<br />

J. A. Henckels<br />

ZwIllIngswerk In SOlingen.<br />

Fabri?iert <strong>und</strong> empfie hlt ; Stahlwaaren be.§ter Qualität.<br />

Messer <strong>und</strong> Gabeln, Scheeren, Taschenmesser, Rnsiermesser u. s. w.<br />

. Haup tlager: BE~LIN W ., LeipzigerStrasse 11 8.<br />

!3lgene Verk.-Niederl.: frnn.kfurt a. M., Steinweg 9. - Köln n. ~h.,<br />

11oheslr.144. - Dresdeu, WJJsdrufferstr. 7. - Hamburg Gr. Johannisstrasse<br />

6. - Wien, Kärlnerstr. 24. '


HOTELF9R~~ENHOF .<br />

. '<br />

Vornehmes ruhiges Haus. Gegenüber dem Potsdamer <strong>und</strong><br />

Mässlge Preise. ======== nahe beim Anhalter Bahnhof,<br />

Alle Abend<br />

R Igo - , mit seinem welt -<br />

berühmten -<br />

Zigeuner-Orchester Pege Karoly<br />

im<br />

Hotel Reichshof, :~=:~':;Oa.<br />

A n Sonn- u. Pesttagen Beginn 5 Uhr an Wochentagen 7'/, Uhr.<br />

~~.r:2=<br />

~<br />

_,~ _,~ _,,,<br />

r Oi,." R~r.~1 !~,:!~,t;,:-tT~~~ 1956.<br />

,<br />

~<br />

~<br />

VJ,<br />

r<br />

Das bestventilierteste Theater Berlins mit grossem Garten! ~<br />

I<br />

10 Uhr Die Sensation Berlins ist: 10 Uhr<br />

!<br />

Ein a~~~~t~vo !~ er~~~~~~n a~~I~~!~; n !,!~s~~!,:!~~gel ~<br />

dazu: Erstklasslj!e Spezlahtaten <strong>und</strong> gr 0 s s e Ausstattungs-operette.,<br />

, --" - Im Garten täglich ab 7'1, U hr: Oro8se8 Concert. --- I~<br />

I"asscn croffnung 7 U hr. A nfang 8 Uhr, ~<br />

.....- =21''- - ~ - ::::;:::;1'- ~ ::;::::s.....- ~ ~ ~~<br />

C'<br />

Berline~nr,~~e~b!keller<br />

Wein-Abteilung I<br />

Diners 1,50 u . 3,00 Mk.<br />

Soupers von 2,50 Mk. a n.<br />

Weingrosshandlung<br />

I Bier-Abteilung.<br />

Helles Bier (Spandauer B erg').<br />

Spatenbräu. - Tuc herbräu,<br />

Pi lsner Urquell (Cal11pbausen).<br />

NEU! firosser Vorgarten,::,:~~~~~~<br />

Weingrosshandlung<br />

Franz August Miille'r<br />

Berlln S. 59, = No. 12 Hasenhalde No. 12<br />

vis-ti-vis d er Neuen Welt <strong>und</strong> Jahnturnplatz.<br />

Gegrlindet 1890. fernsprecher Alllt IV, 6695.<br />

Mit jedem modernen Komfort behaglichst W - t b<br />

111" II I II I II I II I I1 I I1 I UI I ausgestattete 1I III UI III II I II I II ' II ' 11 11 elßs u en.<br />

Allere,'stklassige W eine, Ff. Küche, an genehmer Familien-Aufenthalt.<br />

Gemütliche Zimmer <strong>und</strong> kleinere Säl e für Gesellschaften, Hochzeiten etc.<br />

Ueber:raschend Wirkt<br />

~aur's Haarpfleger '<br />

Ges.gesch. Kein Haarfärbemittel ! (chem. untersuchtvon Or. Hans Braun).<br />

V on mir selbst e"probt! Beseitig t das Kopf Jucken. reInIgt von Schuppen. verhindert<br />

den Haarausfall. lässt ergrautes Haar In der natürlichen Farbe<br />

nachwachsen. Do s en a 1.60, 2.-, 3.- M. exl. Porto. Pro s p e k t gl' a t I s.<br />

W. Saur, Berlin 10, Marku.-Strasse 29111.<br />

0===============================<br />

Goldene<br />

Medaille<br />

Holzindustrie Albert Maassen<br />

Aktiengesellschaft<br />

Duisburg a. Rhein<br />

Permanente Ausstellung nordischer Holzhäuser.<br />

Goldene<br />

Medaille<br />

BERLIN W., POTSDAMERSTRASSE 72 - 72a.<br />

Vertreter: Archl teet Hans Schwab, BOl'lIn MarUn Lutherstl'. 11.<br />

Seit 1843<br />

Deutschlands<br />

B~erwass~<br />

mild, sicher, prompt<br />

gegen:<br />

Yerstopfung,<br />

Leberleiden,<br />

Glcbt,<br />

Himmorrboiden,<br />

Fettlel~igkeit.<br />

K äuflich in<br />

Apotheken <strong>und</strong> Drogen =<br />

. geschäften.<br />

Fest=Säle .....<br />

6rand Hötel de Rome&duNord<br />

Berlin, Unter den Linden 39, Ecke Charlottenstr.<br />

Restaurant I. Ranges. Dejeuners 2,50 M. Diners 5 M. Soupers 3 M.<br />

Neu eröffnet!<br />

Adolf Mühling,<br />

Neu eröffnet!<br />

eafe ' (pandl<br />

Kant-Strasse 165-166, an der Kaiser Wilhelm-Gedächtniss-Kirche<br />

mit prachtvollem Billard=Saal, Spiel-Zimmern<br />

<strong>und</strong> Vorgarten.<br />

Hotel I m perl a .. b,<br />

_. I (Schlarafßa)<br />

Encke-Platz 4<br />

,, ,,, Kgl s","w",,,<br />

Stadtküche. WeingroBshandlung.<br />

:Vornehm ausgestattete Säle mit vielen Nebenräumen zu Hochzeiten,<br />

Familien- <strong>und</strong> anderen .Festlichkeiten, für jede PersoneJ1zahl passend,<br />

Feinste französische Küche.<br />

Inbaber: HeinI'. Fuchs.<br />

~----_I""""""""""~<br />

rIuiracithin ist fiir rIänner<br />

(Bestandteile: EXTR. MUIRA-PUAMA<br />

OVO-LECIT IN, RAD-LlQUIR-PULV.)<br />

EIN HERVORRAGENDES KRÄFTIGUNGSMITTEL<br />

bei vorzeitigen Schwächezuständen,<br />

Ganze Schachtel 10 M., allch halbe Schachteln 6 M.<br />

Ma n verla nge g ratis <strong>und</strong> franko Broschüre über von A er zten <strong>und</strong> Professoren<br />

erzielte a usserordentl iche <strong>und</strong> d auernde Erfo lge sowi e H eilung.<br />

Zu haben in den Apothek en. Versand. durc h :<br />

Sc hweiz. Ap. M. Ri ede i, B in. W ., Friedrichstr. 173 '- Ap. Z . roten Kreuz<br />

B I". N .• Chausseestr. '118 - Kai s. Friedr. Ap., Bin. NW., Ka r lstr. 20a ...:<br />

Arco na Ap., BI". N., Arco naplatz 5 - Dr: B,'ettschneider's Ap., B erli" N., .<br />

Oranienburge rstr. 37.<br />

----,--~--------~------~~~~--<br />

61as-Transparent-Bilder<br />

(Keine Papier-Bilder)<br />

D. R. P. ang,<br />

Einziger Ersatz f ür eingebrannte<br />

Glasbilder. .<br />

Unempfindlich gegen äusseren Einfluss.<br />

Aeusser st preiswert,<br />

Vorn e ~mst e r Fensterschmuc k.<br />

. Anfertig ung nach j eder Photog raphie<br />

<strong>und</strong> nach j edem Sujet co lori ert,<br />

Wiederverkäufer gesucht.<br />

Fabrik<br />

pbotographiscber Glasbilder<br />

Gesellschsft m . b esc hr. Haftung .<br />

Berlin S. 14, Dresdnel'str. 66.<br />

Fernsprecher Amt IV. 2063,<br />

I<br />

Herausgeber: "Freier Verlall", G. III. b. H. - Verall!wortlich; RI,bard Wllndelt. - Redaktion: llerJin, Friedrichs!rasse 218. - Druck Otto 6; EmU Klett, Berlin SW./ KomlIlan~ .IUl ·.~ enstra6te 16,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!