Haus der Begegnung - H' d' B' - St. Ignatius und St. Antonius
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Am 17. Oktober 1964 wurde die Kirche eingeweiht <strong>und</strong> wenig später – zum 1. Dezember<br />
1964 – erhob <strong>der</strong> Bischof von Limburg das Vikariat zu einer eigenen Pfarrei.<br />
Auf dem gleichen Gelände entstanden in <strong>der</strong> Leerbachstr. 37 das neue Pfarrhaus<br />
<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Elsheimerstr. 9 das Wohngebäude <strong>der</strong> Jesuiten. Mit <strong>der</strong> Sanierung des<br />
Ordenshauses wechselte das Pfarrhaus 2007 auch in Räume <strong>der</strong> Elsheimerstr. 9.<br />
Heute leben dort 14 Jesuiten. Sie arbeiten in <strong>der</strong> Berufungspastoral, in <strong>der</strong> Krankenhausseelsorge,<br />
<strong>der</strong> Seelsorge für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen sowie in an<strong>der</strong>en<br />
Spezialbereichen wie <strong>der</strong> geistlichen Begleitung, Exerzitien, wissenschaftlicher<br />
Arbeit <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Hochschulseelsorge.<br />
Was bedeutet <strong>der</strong> Kirchenbau <strong>St</strong>. <strong>Ignatius</strong> ?<br />
Gottfried Böhm, <strong>der</strong> Architekt von <strong>St</strong>. <strong>Ignatius</strong>, ist <strong>der</strong> Sohn des Kölner Architekten<br />
Dominikus Böhm. Beiden hatte das Architekturmuseum in Frankfurt 2005 bzw.<br />
2007 eine eigene Ausstellung gewidmet. Man kann sehen, dass <strong>der</strong> Sohn über<br />
lange Jahre im Architekturbüro seines Vaters mitgearbeitet hat, <strong>der</strong> in gewisser<br />
Weise Wegbereiter für den liturgischen Raum wurde, wie ihn schon Prof. Romano<br />
Guardini mit seinen liturgischen Bemühungen auf <strong>der</strong> Burg Rothenfels in den 30er<br />
Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts angedacht <strong>und</strong> experimentiert hatte. Das 2. Vatikanische<br />
Konzil mit <strong>der</strong> Liturgiekonstitution hat dann in den 60er Jahren diesem<br />
Verständnis einer gemeinsam feiernden Gemeinde als Volk Gottes Rechnung getragen.<br />
Dies genau spiegelt sich im heutigen Bau von <strong>St</strong>. <strong>Ignatius</strong> wi<strong>der</strong>: ein Zelt<br />
des wan<strong>der</strong>nden Gottesvolkes. Das Zeltdach spannt sich vom Lebensbaum in<br />
dreigefalteter Konstruktion hoch über <strong>der</strong> Gemeinde, die um den Altar versammelt<br />
ist. Hier werden Anklänge <strong>der</strong> Kirchen von Neviges (Gottfried Böhm) o<strong>der</strong> Rochamp<br />
(Le Corbussier) spürbar. Ein mo<strong>der</strong>ner Bau aus <strong>der</strong> Zeit, als man mit Beton<br />
experimentierte: das Zelt des wan<strong>der</strong>nden Volkes Gottes in <strong>der</strong> Wüste, schon<br />
mit <strong>der</strong> Sehnsucht nach Sicherheit <strong>und</strong> Landnahme, aber noch auf dem Weg des<br />
eigenen Suchens nach dem Exodus in die Freiheit.<br />
Der Tabernakel, anfangs noch auf dem Altar angebracht, fand schließlich seinen<br />
Ort in <strong>der</strong> rechten Seitenkapelle; eine sehr schöne Pieta, ursprünglich im Parterre<br />
des Turmes, steht in <strong>der</strong> linken Seitenkapelle <strong>und</strong> lädt manchen zum Gebet ein.<br />
Mehr aber leuchten die kleinen Kerzen am Fuß des Turmes, in dessen Mitte -<br />
über <strong>der</strong> Gemeinde - Maria mit dem tanzenden Gottessohn schreitet (17. Jh., aus<br />
dem Piemtont). Zu beson<strong>der</strong>en Festen leuchten die Kerzen wie in Rochamp in<br />
den Aussparungen des Lebensbaums.<br />
Die Gemeinde selbst, lebendig <strong>und</strong> an den meisten Sonntagen mit vielen Kin<strong>der</strong>n,<br />
versammelt sich, von den sieben großen Fenstern mit den Rosen-Bän<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />
dem Licht umfangen, zum Gottesdienst. Das Altarfenster zeigt den brennenden<br />
Dornbusch, in dem Moses seinem Gott begegnete, <strong>der</strong> ihn rief, sein Volk aus <strong>der</strong><br />
Knechtschaft zu befreien (Glasfenster von Gottfried Böhm).<br />
Auch die Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Ignatius</strong> <strong>und</strong> <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> möchte einem solchen Gott begegnen<br />
<strong>und</strong> helfen, dass Menschen frei <strong>und</strong> in Würde leben können, mit alten<br />
Hoffnungen <strong>und</strong> neuen Visionen. Über all dem steht, mit weit geöffneten Armen<br />
<strong>der</strong> Herr am Kreuz <strong>und</strong> schenkt uns Gottes Güte <strong>und</strong> Erbarmen (16. Jh.).<br />
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