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Protokoll - HSV

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<strong>Protokoll</strong><br />

Offizielles – Mitglieder/Fans<br />

der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 15.01.2012 ab 11:00 Uhr<br />

im CCH Hamburg – saal 1<br />

TOP 1<br />

Eröffnung und Begrüßung der Mitglieder<br />

Die Mitgliederversammlung wird um 11.07 Uhr<br />

durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Otto Rieckhoff<br />

eröffnet. Herr Rieckhoff weist darauf hin,<br />

dass von der Versammlung ein Tonmitschnitt erstellt<br />

und das <strong>Protokoll</strong> von Marita Bastert geführt<br />

werde. Die Rednerliste werde von Nicole Fister<br />

und Janine Rehders geführt.<br />

TOP 2<br />

Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung<br />

und Beschlussfähigkeit<br />

Herr Rieckhoff stellt fest, dass die heutige<br />

Versammlung erstmalig in der <strong>HSV</strong>Live zum Spiel<br />

gegen den VFL Wolfsburg am 20.10.2011 angekündigt<br />

und die Mitglieder erstmalig in der <strong>HSV</strong>-<br />

Live zum Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am<br />

01.12.2011 eingeladen wurden. Ferner wurde die<br />

Tagesordnung mit den gestellten Anträgen und<br />

ihren Begründungen am 17.12.2011 mit der <strong>HSV</strong>-<br />

Live gegen den 1. FC Augsburg an alle Mitglieder<br />

versandt. Herr Rieckhoff stellt fest, dass die Mitgliederversammlung<br />

gemäß Satzung §15 Ziffer<br />

5 somit ordnungsgemäß und fristgerecht einberufen<br />

wurde und ohne Rücksicht auf die Zahl der<br />

erschienenen stimmberechtigten Mitglieder beschlussfähig<br />

sei.<br />

Gemäß §15 Ziffer 4 der Satzung ist die Mitgliederversammlung<br />

nicht öffentlich. Die Presse wird<br />

nach Antrag von Herrn Rieckhoff durch die anwesenden<br />

Mitglieder zugelassen.<br />

TOP 3<br />

Gedenken an die Verstorbenen<br />

Vor Eintritt in die Tagesordnung bittet Herr<br />

Rieckhoff die Anwesenden, sich zu erheben, um<br />

67<br />

der verstorbenen Mitglieder zu gedenken.<br />

Georg Allmann, Mario Angelczyk, Jürgen Apel,<br />

Ismet Atilgan, Wolfgang Barte, Hans-Hermann<br />

Becker, Klaus Dieter Beilfuß, Bert Bergelt, Roger<br />

Bexfield, Gerhard Böhm, Silke Böhrnsen, Eckard<br />

Bork, Oliver Brockel, Heiko Bruns, Volker Bürger,<br />

Thomas Bussmann, Andreas Cub, Friedel Dittmer,<br />

Thomas Dührkoop, Marlies Eggers, Werner Engel,<br />

Ilija Eplinius, Joachim Erhorn, Thomas Franz, Günther<br />

Fricke, Karl-Heinz Gieselmann, Uwe Grabowski,<br />

Gerhard Grosskreutz, Norbert Grunwald, Rolf<br />

Gutmann, Niklas Hastedt, Uwe-Gerd Hofmann,<br />

Michael Howe, Martin Huppenthal, Thomas Janowski,<br />

Herbert Kalms, Markus Klaus, Kuno Klötzer,<br />

Helmut Kloss, Torsten König, Silke Koppe,<br />

Edwin Kriese, Andreas Kruetzkemper, Gerhard<br />

Krug, Dennis Langen, Michael Lapiki, Michael Laser,<br />

Norbert Leesch, Kai Liedtke, Kai Lindenberg,<br />

Günter Lorenz, Heinz Lüpkow, Dr. Wolfgang Lüth,<br />

Raimund Marschner, Roger Mattern, Udo May,<br />

Heiko Mensching, Lothar J. Mielke, Finnja Oehme,<br />

Johann-Hinrich Pape, Bruno Pauls, Astrid Pils, Jürgen<br />

Prodehl, Helmut Quast, Bettina Queck, Oliver<br />

Rappers, Edith Rätzel, Wolfgang Reuß, Uwe Reuter,<br />

Bernd Richter, Hansgeorg Richter, Klaus Roll,<br />

Rainer Schäfer, Karl-Heinz Schaper, Ellen Schneider,<br />

Ernst-Hugo Schröder, Jörg Schultz, Charlotte<br />

Seier, Peter Siefert, Volker Sotzek, Jörn Städing,<br />

Diethelm Stein, Werner Stemmann, Ralph Studier,<br />

Guido Tenbusch, Dagmar Töpfer, Thomas Wagner,<br />

Boris Weggenmann, Wolfgang Wittmaack, Rainer<br />

Wolf, Heinz Wübker, Oliver Zelva<br />

Herr Rieckhoff übergibt Herrn Scheel das<br />

Wort, der die Ehrungen für verdiente Mitglieder<br />

des Vereins vornimmt.


68 Mitglieder/Fans – Offizielles<br />

TOP 4<br />

Ehrungen<br />

- Den Paul Hauenschild-Wanderpreis für den<br />

besten Leichtathleten erhält Sebastian Bayer.<br />

- Den Horst Eberstein-Pokal für die erfolgreichste<br />

Sportlerin in einer anderen Sportart,<br />

also außerhalb der Leichtathletik, erhält die<br />

Rollstuhlsportlerin Dorothee Vieth.<br />

- Den HSB-Wanderpokal für besonders erfolgreiche<br />

Arbeit einer Jugendsportabteilung<br />

erhält die Abteilung Baseball.<br />

- Den Abteilungswanderpreis für die beste<br />

Abteilung erhält die Abteilung Golf.<br />

- Eine goldene Ehrennadel für sportliche Leistungen<br />

im Verein erhält Sebastian Bayer für<br />

den Gewinn der Halleneuropameisterschaft<br />

im Weitsprung und Edina Müller und Nadine<br />

Bahr für den Europameistertitel im Rollstuhlbasketball.<br />

- Carolin Simon wird für den Gewinn der Europameisterschaft<br />

der U19 im Sommer 2011<br />

geehrt.<br />

- Je eine silberne Ehrennadel für besondere<br />

Verdienste in der ehrenamtlichen Vereinsarbeit<br />

erhalten Engelbert Wichelhausen und<br />

Günter Augsburg.<br />

TOP 5<br />

Feststellung der Anwesenheit<br />

Herr Rieckhoff gibt bekannt, dass zu diesem<br />

Zeitpunkt (11.34 Uhr), 988 stimmberechtigte Mitglieder,<br />

27 nicht stimmberechtigte Mitglieder und<br />

15 Gäste anwesend sind.<br />

TOP 6<br />

Genehmigung der <strong>Protokoll</strong>e der ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung vom 9.1.2011<br />

sowie der Informationsversammlung vom<br />

22.5.2011<br />

Das <strong>Protokoll</strong> der Mitgliederversammlung vom<br />

9.1.2011 wurde veröffentlicht am 17.3.2011 in der<br />

<strong>HSV</strong>Live Ausgabe Nr. 13 gegen den 1. FC Köln. Es<br />

liegt derzeit zu diesem <strong>Protokoll</strong> eine Anmerkung<br />

von Herrn Bernd F. Schwarze vor, die Herr Rieckhoff<br />

nachfolgend als Ergänzung zu dem <strong>Protokoll</strong><br />

verliest:<br />

„Bernd F. Schwarze ist der Meinung, dass es<br />

nicht vorteilhaft sei, 20 Kandidaten für 4 Aufsichtsratspositionen<br />

zu haben, da Masse nicht<br />

gleich Klasse bedeute und für den Aufsichtsrat<br />

des <strong>HSV</strong> wirtschaftliche Kompetenz allein auch<br />

nicht ausreiche. Der <strong>HSV</strong> sei ein Universalsportverein<br />

und dies möchte er auch im Aufsichtsrat<br />

wiedergespiegelt sehen, auch, wenn der Verein<br />

und die Amateure von der Bundesligamannschaft<br />

abhängig seien. Herr Schwarze kritisiert<br />

die Tatsache, dass einige Kandidaten erst kürzlich<br />

die <strong>HSV</strong>-Mitgliedschaft erworben haben und<br />

bezweifelt, dass sie den <strong>HSV</strong> gut genug kennen<br />

und sie hinreichend über den <strong>HSV</strong> Ochsenzoll und<br />

über die Amateurabteilungen informiert sind. Er<br />

zöge Kandidaten aus der Mitgliedschaft mit einiger<br />

<strong>HSV</strong>-Erfahrung vor. Herr Schwarze kritisiert<br />

Herrn Hoffmann, dass er Energie darauf verwende<br />

zu prüfen, was er den Mitgliedern nicht unbedingt<br />

sagen müsse. Die Mitgliedschaft verdiene es<br />

schließlich, umfassend informiert zu werden. Man<br />

könne bestenfalls prüfen, ob man gewisse Dinge<br />

sagen dürfe. Er äußert sein Unverständnis über<br />

Bastian Reinhardts Kritik an Frank Rost, dieser<br />

würde mit seinen Aussagen den Verein spalten.<br />

Man demontiere jemanden nicht öffentlich, der<br />

mal den Mund aufmacht, Rückgrat beweist und<br />

das auch noch mit der entsprechenden Leistung<br />

untermauert. Herr Schwarze äußert, Herr Hoffmann<br />

habe versprochen, den Verein nach vorne<br />

zu bringen, allerdings sei das Konzept im operativen<br />

Geschäft bisher nicht aufgegangen.“<br />

Herr Rieckhoff stellt fest, dass mit dieser<br />

Änderung das <strong>Protokoll</strong> der Versammlung vom<br />

9.1.2011 genehmigt ist. Das <strong>Protokoll</strong> der Informationsveranstaltung<br />

vom 22.5.2011 wurde veröffentlicht<br />

am 11.8.2011 in der <strong>HSV</strong>Live Ausgabe Nr.<br />

1 zum Spiel gegen Hertha BSC sowie eine Nachveröffentlichung<br />

am 20.10.2011 in der Ausgabe


Nr. 5 zum Spiel gegen den VFL Wolfsburg. Es gibt<br />

keine Anmerkungen oder Einwände zu diesem<br />

<strong>Protokoll</strong>. Herr Rieckhoff stellt fest, dass auch dieses<br />

<strong>Protokoll</strong> vom 22.5.2011 genehmigt ist.<br />

TOP 7<br />

Bericht des Aufsichtsrates und Aussprache<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Otto<br />

Rieckhoff, verweist zunächst auf den seit der<br />

<strong>HSV</strong>Live Ausgabe gegen Augsburg vorliegenden<br />

schriftlichen Bericht des Aufsichtsrats, bei dem es<br />

um den Berichtszeitraum 1.7.2010 bis 30.6.2011<br />

gehe.<br />

Zudem sei es nicht nur üblich, diesen Bericht<br />

mündlich um Ereignisse der Zwischenzeit<br />

zu ergänzen, sondern es sei heute auch ein ganz<br />

besonderes Anliegen im Sinne von Aufklärung<br />

und Transparenz. Ergänzend hierzu hätte der<br />

Aufsichtsrat bereits wichtige Informationen am<br />

vergangenen Freitag über die <strong>HSV</strong> Medien vorab<br />

gegeben und die Mitglieder hätten heute am Eingang<br />

einen schriftlichen Auszug von einem Teil<br />

des heutigen Berichts erhalten.<br />

Der Aufsichtsrat wolle heute die Vergangenheit<br />

abschließend aufarbeiten und an einen vorwärtsgerichteten<br />

Aufbruch appellieren. Es werde<br />

dabei eingegangen auf eine Kursänderung, auf<br />

die Aktivitäten des Aufsichtsrats hinsichtlich von<br />

aufgekommenen Fragen im Zusammenhang mit<br />

unseren ehemaligen Vorständen Katja Kraus und<br />

Bernd Hoffmann sowie auf Transparenz und Kommunikation<br />

und deren Grenzen.<br />

Herr Rieckhoff beginnt den mündlichen Bericht<br />

mit einem Zitat unseres Spielers Jeffrey Bruma<br />

in der jüngsten <strong>HSV</strong>Live: „In Hamburg entsteht<br />

gerade etwas“. Herr Bruma sage gleichzeitig, dass<br />

er gern länger hier in Hamburg bleiben möchte.<br />

Ähnliche Aussagen höre man auch von anderen<br />

Spielern und von unserem Cheftrainer. Das bedeute,<br />

die Mannschaft habe unsere neue Philosophie<br />

angenommen und setze sie konsequent<br />

um. Und, was sicher genauso wichtig sei: Unsere<br />

Spieler identifizierten sich mit Verein, Fans und<br />

Offizielles – Mitglieder/Fans<br />

69<br />

der Stadt.<br />

Die Akzeptanz für den überfälligen Umbruch<br />

sei auch bei wohl allen Außenstehenden zu spüren.<br />

Überall werde unser neuer Weg unterstützt,<br />

die notwendige Geduld werde aufgebracht.<br />

Das sei ein tolles und erfreuliches Feedback. Die<br />

gesamte Führung des <strong>HSV</strong> könne sich für den<br />

eingeschlagenen Weg bestätigt fühlen, müsse<br />

sich aber auch der großen Herausforderung bewusst<br />

sein und sich ihr stellen. Der Aufsichtsrat<br />

spreche dem Vorstand das volle Vertrauen aus,<br />

unseren Verein mit soliden und entschlossenen<br />

Handlungsweisen in die richtige Richtung zu<br />

führen. Dieses Vertrauen, führt Herr Rieckhoff<br />

weiter aus, könne man dem vorherigen Vorstand<br />

im Nachhinein leider nicht uneingeschränkt für<br />

dessen gesamte Amtszeit attestieren. „Nach der<br />

Amtsübernahme am 15.3.2011 hatte der aktuelle<br />

Vorstand ein berechtigtes Interesse, eine klare<br />

Abgrenzung zwischen den Aktivitäten des alten<br />

und neuen Vorstands vorzunehmen. Dazu beauftragte<br />

er eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />

Diese bewertete in ihrem Bericht einige vom alten<br />

Vorstand mit Dienstleistungsunternehmen und<br />

Mitarbeitern geschlossene Verträge als „auffällig“.<br />

Anhand der verfügbaren Dokumente konnte<br />

zunächst nicht festgestellt werden, ob den<br />

Zahlungen des <strong>HSV</strong> angemessene Leistungen<br />

gegenüber standen und ob die zum Teil nötigen<br />

Gremienbeschlüsse vorlagen. Da notwendige juristische<br />

Bewertungen für diese Vorgänge fehlten,<br />

beauftragte der neue Vorstand eine angesehene<br />

Kanzlei für Personalrecht mit einer solchen<br />

Analyse. Hier kam man zu dem Schluss, dass die<br />

Zuständigkeit für weitere Untersuchungen beim<br />

Aufsichtsrat liege, denn die Satzung wie auch die<br />

Rechtsprechung verpflichte den Aufsichtsrat,<br />

das Bestehen von Schadensersatzansprü-chen<br />

gegenüber Vorstandsmitgliedern eigenverantwortlich<br />

und ohne eigenes Ermessen zu prüfen<br />

und im Falle überwiegender Erfolgsaussichten<br />

grundsätzlich zu verfolgen. Folgerichtig beauftragte<br />

der Aufsichtsrat die besagte Kanzlei mit


70 Mitglieder/Fans – Offizielles<br />

der Aufklärung offener Fragen. Nach ausführlichen<br />

Vertragsprüfungen, Sichtungen und Suche<br />

nach vorhandenen Unterlagen und Gesprächen<br />

mit Repräsentanten und Mitarbeitern des Vereins<br />

verblieben nach Feststellungen der Juristen offene<br />

Fragen zu sechs Verträgen.<br />

Da keine ausreichende Klarheit über sämtliche<br />

Zahlungen bestand, wurde den ehemaligen<br />

Vorständen Katja Kraus und Bernd Hoffmann ein<br />

umfangreicher Fragenkatalog zugeleitet. Beide<br />

ehemaligen Vorstände haben danach anwaltlich<br />

zu den einzelnen Verträgen Stellung bezogen.<br />

Die erteilten Auskünfte wiederum zogen weitere<br />

Recherchen nach sich. Um die Haftungsfragen abschließend<br />

zu klären, hatte der Aufsichtsrat schon<br />

vorher beschlossen, die Antworten nochmals juristisch<br />

bewerten zu lassen.“<br />

Herr Rieckhoff beschreibt die sechs als auffällig<br />

eingestuften Geschäftsvorfälle und weist<br />

danach ausdrücklich darauf hin, dass dem Aufsichtsrat<br />

bei der heutigen Berichterstattung<br />

enge juristische Grenzen auferlegt worden seien.<br />

Nahezu sämtliche der beschriebenen Verträge<br />

enthielten Verschwiegenheitsverpflichtungen<br />

für beide Vertragspartner, also auch für den <strong>HSV</strong>,<br />

so dass konkrete Inhalte aus den Verträgen nicht<br />

offengelegt werden dürften. Der Aufsichtsrat<br />

als Gremium nehme diese Verpflichtung, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der jüngsten Veröffentlichungen<br />

im Hamburger Abendblatt, ernst<br />

und werde nicht dagegen verstoßen. Überdies<br />

wäre ein wirtschaftlicher Schaden für den <strong>HSV</strong><br />

nicht ausgeschlossen, wenn potentielle Vertragspartner<br />

zukünftig damit rechnen müssten, dass<br />

vertrauliche Vertragsdetails an die Öffentlichkeit<br />

gelangten. Unabhängig davon halte es der Aufsichtsrat<br />

allgemein für ungewöhnlich, dass wichtige<br />

Geschäftsvereinbarungen über Hunderttausende<br />

Euro überwiegend mündlich vereinbart und<br />

die dazugehörigen Dienstleistungen mündlich<br />

und persönlich abgerufen und erbracht würden.<br />

Nachdem das alles in einer sehr breiten und tiefen<br />

Abwägung innerhalb des Aufsichtsrats auch<br />

in Abstimmung mit der anwaltlichen Begleitung<br />

bewertet worden sei, habe der Aufsichtsrat in seiner<br />

Sitzung am 13.12.2011 sinngemäß festgestellt<br />

und beschlossen:<br />

„Der Aufsichtsrat hat sämtliche notwendigen<br />

und zumutbaren Ermittlungen und Aufklärungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Die Zweifel an der<br />

Angemessenheit und Höhe der an Dienstleistungsunternehmen<br />

in den beschriebenen Fällen<br />

gezahlten Honorare bzw. an Mitarbeiter gezahlten<br />

Prämien konnten nach umfangreichen Aufklärungsaktivitäten<br />

nicht ausgeräumt werden. Das<br />

Verhalten der ehemaligen Vorstände Katja Kraus<br />

und Bernd Hoffmann erscheint nicht in allen Aspekten<br />

angemessen und dem Vereinsinteresse<br />

zuträglich. Gleichzeitig bestehen beträchtliche<br />

Risiken im Falle einer gerichtlichen Inanspruchnahme<br />

der beiden ehemaligen Vorstände. Deshalb<br />

sieht der Aufsichtsrat rechtmäßig davon ab,<br />

Regressansprüche geltend zu machen.<br />

Diese Entscheidung gilt auch für die Aspekte,<br />

in denen es nach der juristischen Abwägung<br />

hinreichende Anhaltspunkte für eine Geltendmachung<br />

von Schadensersatzansprüchen geben<br />

könnte. Der Grund: Der Aufsichtsrat betrachtet<br />

entgegenstehende gewichtige Vereinsinteressen<br />

als höheres Gut.<br />

Dazu gehört eine Prozessdauer mit unkalkulierbaren<br />

Kosten gegenüber eventuellen, aber<br />

nicht bezifferbaren Ansprüchen, dazu gehören<br />

auch das Ansehen des Vereins in der Öffentlichkeit<br />

oder negative Auswirkungen auf die geschäftliche<br />

Tätigkeit. Eventuell später auftretende neue<br />

Erkenntnisse blieben hiervon natürlich unberührt.<br />

Soweit der juristische Teil.<br />

Aus gegebenem Anlass wegen diverser Presseveröffentlichungen<br />

stelle der Aufsichtsrat eindeutig<br />

klar, dass zu keinem Zeitpunkt jemand im<br />

Aufsichtsrat die angemessene Aufklärung insgesamt<br />

oder die der Mitgliedschaft verhindern<br />

oder gar vertuschen wollte. Auch die Darstellung<br />

im Hamburger Abendblatt vom 3.Januar, wonach<br />

der Aufsichtsrat mit 6:6 Stimmen entschied, kei-


ne Schadensersatzansprüche gegen Bernd Hoffmann<br />

zu stellen, sei falsch! Richtig sei, dass kein<br />

einziger der 12 Kollegen dafür plädierte, Ansprüche<br />

zu stellen. Es gab ein Abstimmungsergebnis<br />

von 6:6, das betraf aber zwei unterschiedliche Beschlussvorlagen,<br />

die sich nicht im Gesamtergebnis,<br />

sondern nur in der Tiefe der Kommunikation<br />

unterschieden habe. Mit großer Mehrheit wurde<br />

daraus dann entschieden, eine weitestgehende<br />

Information zu geben, die allerdings sämtlichen<br />

juristischen Aspekten zu unterwerfen war, genau<br />

so, wie er es hier heute vorgetragen habe.<br />

Der Aufsichtsrat wolle die Diskussion sachlich<br />

und unaufgeregt führen, die erfolgte emotionale<br />

Aufladung durch skrupellos gezielte Indiskretionen<br />

im Vorwege der Versammlung verurteile er<br />

und lehne jegliche Verantwortung dafür ab. Dem<br />

Aufsichtsrat gehe es hier um Aufklärung, nicht<br />

um Abrechnung. Das müsse auch aus Respekt<br />

angesichts von unbestreitbaren Verdiensten in<br />

der achtjährigen Amtszeit von Katja Kraus und<br />

Bernd Hoffmann so gesehen werden. Herr Rieckhoff<br />

versichert, dass der Aufsichtsrat seinen Kontrollpflichten<br />

gegenüber den beiden ehemaligen<br />

Vorstandsmitgliedern vollumfänglich nachgekommen<br />

sei und die Vertragsbeziehungen sorgfältig<br />

geprüft habe. Sämtliche hierauf bezogenen<br />

Entscheidungen des Aufsichtsrats wurden unter<br />

sorgfältiger Abwägung zwischen den juristischen<br />

Gesichtspunkten und auch den Interessen des<br />

<strong>HSV</strong> getroffen. Die gesamte Analyse habe auch<br />

aus Juristensicht keinerlei Anhaltspunkte für Verfehlungen<br />

des Aufsichtsrats ergeben.“<br />

Herr Rieckhoff fährt mit seinem Bericht fort<br />

und sagt aus, dass der Aufsichtsrat Konsequenzen<br />

aus den gewonnenen Erkenntnissen ziehen<br />

und man sich beschäftigen werde mit der Ausweitung<br />

der Kontrollbefugnisse des Aufsichtsrats auf<br />

die Tochtergesellschaften, wobei auch die Konzernstruktur<br />

auf den Prüfstand kommen werde<br />

sowie mit der Aufgabenerweiterung für die Wirtschaftsprüfer<br />

hinsichtlich von Satzungskonformitäten.<br />

Mit dieser abschließenden Darstellung und<br />

Offizielles – Mitglieder/Fans<br />

71<br />

einer sich vermutlich anschließenden Diskussion<br />

hierüber müsse dieses Kapitel heute endgültig<br />

abgeschlossen werden. Es sei nicht mehr länger<br />

zu verantworten, weiterhin Zeit, Geld und Ressourcen<br />

des Vereins in dieser Angelegenheit aufzuwenden.<br />

Wer nach der heutigen Aufarbeitung<br />

noch länger vereinspolitische Rückschau halten<br />

wolle, gefährde die enorm positive Entwicklung,<br />

die der <strong>HSV</strong> seit März mit der neuen Führung genommen<br />

habe. Hierfür dankt Herr Rieckhoff dem<br />

Vorstand im Namen aller und rief dazu auf, dass<br />

sich alle geschlossen hinter den Verein stellen<br />

mögen, damit der Vorstand in Ruhe seine gute<br />

und erfolgreiche Arbeit fortsetzen könne. Zum<br />

Thema Transparenz und Kommunikation führte<br />

Herr Rieckhoff aus, dass schon im Frühjahr der<br />

Aufsichtsrat sehr dafür gelobt worden sei, dass<br />

er die Mitgliedschaft sehr schnell und umfassend<br />

über die damals zahlreichen Themen über die eigenen<br />

<strong>HSV</strong> Medien pro aktiv informiert habe. Die<br />

in der Zwischenzeit aber auch geübte Kritik wolle<br />

er gern aufnehmen. Manchmal gäbe es eben aus<br />

dem Aufsichtsrat nichts berichtenswertes, oder<br />

aber es gäbe Grenzen, bei denen es nicht richtig<br />

wäre, öffentlich zu werden oder auf Veröffentlichungen<br />

schnell oder überhaupt zu reagieren. So<br />

mache es keinen Sinn, Wasserstandsmeldungen<br />

zu kommentieren. Bei verschiedenen Zeitungsmeldungen<br />

bat Herr Rieckhoff um Gelassenheit,<br />

weil Vorstand und Aufsichtsrat großes Vertrauen<br />

zueinander hätten und beide abgestimmt und<br />

höchst professionell zum Wohle des <strong>HSV</strong> handelten.<br />

Zum Schluss ergänzte Herr Rieckhoff, dass im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr sich die gesamten<br />

Vorstandsbezüge auf 3,1 Mio. Euro, das Jahr zuvor<br />

auf 1,9 und davor auf 3,9 Mio. Euro belaufen hätten.<br />

Auch erwähnte er, dass der Aufsichtsrat im<br />

letzten Geschäftsjahr 13x intern und zusätzlich<br />

10x mit dem Vorstand zusammen getagt habe. Zu<br />

diesen 23 Sitzungen kämen noch einige informelle<br />

Zusammenkünfte und natürlich die Ausschusssitzungen<br />

hinzu.<br />

Zudem wurde erklärt, dass der Aufsichtsrat


72 Mitglieder/Fans – Offizielles<br />

seit dem 5. September 2011 mit Ronald Wulff als<br />

dem neu gewählten Delegierten der Senioren<br />

wieder komplett sei.<br />

Herr Rieckhoff wünschte sich für den Verlauf<br />

der Mitgliederversammlung eine offene und faire<br />

Diskussion und erwartete, dass sich alle dabei dem<br />

Gemeinwohl des gesamten <strong>HSV</strong> unterordnen sollten.<br />

Er schloss dann den Bericht des Aufsichtsrats<br />

mit einem Zitat, dieses Mal von Thorsten Fink in<br />

BILD am 16. Dezember:<br />

„Wenn ich sehe, welchen Charakter die Mannschaft<br />

zeigt, macht es mir hier viel Spaß. Arnesen<br />

arbeitet hier total professionell, die anderen im<br />

Klub sind ruhig geblieben, auch, als es mal nicht so<br />

lief. Hier kann man etwas aufbauen. Man muss nur<br />

Ruhe bewahren und realistisch bleiben.“<br />

Aussprache<br />

Konstantin Rogalla<br />

stellt fest, dass es sowohl im Aufsichtsrat und<br />

auch in der Mitgliedschaft ganz unterschiedliche<br />

Strömungen und tiefe Gräben gebe. Zum Amtsantritt<br />

hätte der Aufsichtsrat sogar einen ganz<br />

neuen Stil im Miteinander verkündet. Aufsichtsrat<br />

Ertel habe sogar zugesagt, dass Vereinspolitik<br />

künftig nicht mehr über die Öffentlichkeit ausgetragen<br />

werden solle. Es sei jedoch das glatte<br />

Gegenteil eingetreten. Herr Rogalla zählt einige<br />

Beispiele auf: die Personalie Matthias Sammer<br />

- alle Details seien wieder vorzeitig in der Öffentlichkeit<br />

diskutiert worden. Die Vorgänge zur Nichtvertragsverlänge-rung<br />

von Frau Kraus und Herrn<br />

Hoffmann. In der Presse seien Vertragsvorschläge,<br />

Gegenvorschläge bis hin zum Abstimmungsergebnis<br />

über bestimmte Vorschläge zu lesen<br />

gewesen. Von Harmonie keine Spur. Der Disput<br />

zwischen Herrn Otto und Herrn Ertel im letzten<br />

Sommer über völlig unterschiedliche Standpunkte<br />

zu einer geplanten Mitgliederbefragung. Die Wertediskussion<br />

im Hinblick auf den Umgang der Mitglieder<br />

miteinander. Ein Teil des Aufsichtsrates sei<br />

dafür, der andere Teil sei strikt dagegen. Ein Teil<br />

des Aufsichtsrates befinde die Briefwahl gut, ein<br />

anderer lehne sie ab.<br />

Herr Rogalla kritisiert, dass seit Sommer letzten<br />

Jahres die Medien darüber berichteten, dass<br />

Teile des Aufsichtsrates und des Vorstands meterweise<br />

Akten gesichtet hätten, dass man noch<br />

vielmehr Akten erwartet habe und teilweise seien<br />

Akten sogar angeblich verschwunden. Zu diesem<br />

Punkt hätte man vereinsseitig Stellung nehmen<br />

müssen. Skandalös sei es jedoch, dass selbst der<br />

Name der Anwaltskanzlei, die die Akten aufarbeiten<br />

sollte, öffentlich wurde und diverse präzise<br />

Details bis hin zu den strittigen Rechnungsbeträgen<br />

vollumfänglich in der Zeitung zu lesen waren.<br />

Es sei Aufgabe des Aufsichtsrates, diskret<br />

hinter verschlossenen Türen zu arbeiten. In der<br />

Folge seien nun beide Ex-Vorstände und der <strong>HSV</strong><br />

beschädigt. Für Herrn Rogalla laufe im Endeffekt<br />

alles auf die Frage hinaus, ob die beiden Ex-Vorstände<br />

Gelder veruntreut oder zum Nachteil des<br />

<strong>HSV</strong> gehandelt haben? Er selbst sei nicht dieser<br />

Meinung, da der <strong>HSV</strong> ja sonst klagen würde. Herr<br />

Rogalla sei überrascht über den dürftigen Bericht<br />

der Rechnungsprüfer, in dem kein Wort zu den angesprochenen<br />

Sachverhalten in Bezug auf Bernd<br />

Hoffmann und Katja Kraus erwähnt sei. Auch die<br />

anwaltliche Beurteilung gehe ins Leere. Herr Rogalla<br />

plädiert dafür, dass man sich nach acht Jahren<br />

durchaus erfolgreicher Arbeit hanseatisch und<br />

würdig beim alten Vorstand verabschieden und<br />

dieses Kapitel endgültig beenden solle.<br />

Katrin Sattelmair<br />

ist der Meinung, dass die Berichterstattung<br />

und auch die Bewertung der Vorgänge der alten<br />

Vorstände Katja Kraus und Bernd Hoffmann viel<br />

zu negativ sei. Ihres Erachtens werde die durchaus<br />

erfolgreiche Amtszeit der beiden Ex-Vorstände<br />

viel zu wenig gewürdigt. Sie ergreife daher heute<br />

die Gelegenheit um sich hier ausdrücklich für die<br />

erfolgreiche Tätigkeit von Bernd Hoffmann und<br />

Katja Kraus zu bedanken.<br />

Dr. Peter Krohn<br />

begrüßt die den Mitgliedern gegebenen ausführlichen<br />

Informationen des Aufsichtsrates und<br />

die im Aufsichtsratsbericht enthaltene ausdrück-


liche Verurteilung von gezielten Indiskretionen<br />

im Vorwege der Versammlung. Mit etwas Unverständnis<br />

habe er im Aufsichtsbericht von einer beabsichtigten<br />

Ausweitung der Kontrollbefugnisse<br />

des Aufsichtsrates auf die Tochtergesellschaften<br />

gelesen. Er sei davon ausgegangen, dass solche<br />

Kontrollrechte bereits heute satzungsrechtlich<br />

abgedeckt auch in dieser Beziehung uneingeschränkt<br />

bestehen würden. Herr Dr. Krohn fragt<br />

den Aufsichtsrat, ob er die wirtschaftliche Situation<br />

des <strong>HSV</strong> ähnlich einschätze, wie der Vorstand<br />

sie in seinem Bericht auch unter Berücksichtigung<br />

positiver Aspekte analysiert hat.<br />

Otto Rieckhoff<br />

stellt klar, dass sich die Kontrolle ausschließlich<br />

auf den Bereich der Tochtergesellschaften<br />

beziehe. Er erklärt, dass die Konzernstruktur auf<br />

den Prüfstand kommen müsse. Über die wirtschaftliche<br />

Situation habe er schon mehrfach öffentlich<br />

gesagt, dass der <strong>HSV</strong> in einer schwierigen<br />

Situation sei. Der Vorstand sei jedoch zurzeit sehr<br />

aktiv und kümmere sich intensiv darum, wieder<br />

eine positive finanzielle Situation zu erlangen.<br />

Felix Goedhardt<br />

verurteilt, was in den letzten Wochen in der<br />

Presse zu lesen war. Der Aufsichtsrat sei zerstritten<br />

und es werde immer wieder Interna an die<br />

Presse gespielt. Man führe eine Schlammschlacht,<br />

anstatt nach vorne zu arbeiten und Probleme zu<br />

lösen. Hinsichtlich der 6 Punkte stellt Herr Goedhardt<br />

fest, dass der Aufsichtsrat hier sehr professionell<br />

mit den Vorgängen umgegangen sei.<br />

Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und eine<br />

Anwaltssozietät habe die Vorgänge geprüft, und<br />

wenn man dann im Aufsichtsrat zu dem Schluss<br />

gekommen sei, dass es aus Vereinsinteresse keinen<br />

Sinn mache, weitere juristische Schritte einzuleiten,<br />

müsse das Thema auch ein für alle Mal<br />

erledigt sein.<br />

Manfred Ertel<br />

erklärt, dass es beim <strong>HSV</strong> Aufklärungsbedarf<br />

gegeben habe. Es hätten keine Räte Akten gewälzt,<br />

um den alten Vorstand zu diskreditieren.<br />

Offizielles – Mitglieder/Fans<br />

73<br />

Als der neue Vorstand über eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Vorgänge hat prüfen lassen,<br />

habe sich ergeben, dass sechs Geschäftsvorgänge<br />

auffällig waren. In dieser Situation habe der<br />

Aufsichtsrat überhaupt gar keine andere Wahl gehabt,<br />

als alle Fälle juristisch überprüfen zu lassen.<br />

Ein Aufsichtsrat müsse einem Verdacht nachgehen,<br />

es gehöre schließlich zur Kontrollpflicht.<br />

TOP 8<br />

Bericht des Vorstandes und Aussprache<br />

Carl Jarchow<br />

dankt Bastian Reinhardt für die stets faire,<br />

offene und gute Zusammenarbeit sowie für den<br />

nahtlosen Übergang zu Sportchef Frank Arnesen<br />

im Mai. Herr Jarchow erklärt, dass das ausgewiesene<br />

Ergebnis des vergangenen Wirtschaftsjahres<br />

mit einem Minus von 4,8 Mio. € erstmals ein<br />

negatives Ergebnis sei. Dieses negative Ergebnis<br />

sei damit zu erklären, dass man den europäischen<br />

Wettbewerb nicht erreicht habe, entsprechend<br />

weniger TV-Einnahmen hatte und der eigentlich<br />

angestrebte Wintertransfer nicht vollzogen worden<br />

sei. Beim schon vielfach angesprochenen Bericht<br />

hinsichtlich der Ex-Vorstände sei es im Vorstand<br />

nicht darum gegangen, Schuldzuweisungen<br />

zu machen, sondern einzig und alleine darum, sich<br />

einen Überblick über den finanziellen Status Quo<br />

zu verschaffen. Die finanzielle Situation, die der<br />

Vorstand vorgefunden habe, sei Besorgnis erregend<br />

gewesen. Es sei ihm und seinen Kollegen in<br />

erster Linie wichtig gewesen, die Liquidität des<br />

Vereins in dieser Saison zu sichern. Dies habe<br />

dazu geführt, dass man durch Spielerverkäufe<br />

nicht nur eingespart habe, sondern auch die Philosophie<br />

verändert und angepasst habe, indem<br />

man junge Spieler verpflichtet habe. Herr Jarchow<br />

erklärt, dass er zum Kühne-Modell noch genauso<br />

stehe wie vor einem Jahr, er fände es nicht gut.<br />

Allerdings habe man diesen bestehenden Vertrag<br />

vorgefunden und er laufe nach wie vor. Herr<br />

Jarchow betont, dass Herr Kühne dem <strong>HSV</strong> Geld<br />

zur Verfügung gestellt habe, ohne eigentliche Si-


74 Mitglieder/Fans – Offizielles<br />

cherheiten zu haben. Außerdem müsse man über<br />

einen Vertragspartner wie Herrn Kühne auch einmal<br />

öffentlich sagen, dass er bisher der größte private<br />

Sponsor dieses Vereins ist. Mit dem jetzigen<br />

Vorstand werde es so einen Vertrag jedoch nicht<br />

geben, der Kühne-Vertrag habe jedoch Bestand<br />

und werde erfüllt. Herr Jarchow erklärt, dass es<br />

immer wieder einzelne Transfers von Spielern geben<br />

werde, an denen der <strong>HSV</strong> nicht die 100 %igen<br />

wirtschaftlichen Rechte haben wird. Ziel sei, dass<br />

der <strong>HSV</strong> sich finanziell so entwickle, dass es diese<br />

Konstellation nicht mehr geben muss. Es sei völlig<br />

klar, dass man in Hamburg nicht auf Dauer um<br />

Platz zehn oder 12 spielen könne, da es nicht das<br />

sei, was Fans und Mitglieder erwarten. Es sei auch<br />

nicht der eigene Anspruch. Man müsse jedoch realistisch<br />

sein und dem <strong>HSV</strong> Zeit geben, dieses Ziel<br />

zu erreichen. Der Vorstand werde sich mit ganzer<br />

Kraft dafür einsetzen und auch relativ offen kommunizieren,<br />

werde jedoch nur dann etwas verkünden,<br />

wenn es wirklich Fakten seien und nicht zu<br />

Spekulationen Stellung nehmen. Man werde sich<br />

weiterhin zum Universalsportverein <strong>HSV</strong> bekennen,<br />

dürfe jedoch nicht vergessen, dass wir auch<br />

in Zukunft im Profibereich erfolgreich sein müssen.<br />

Dies sei Grundvoraussetzung dafür, dass der<br />

<strong>HSV</strong> sich den Universalsportverein in der jetzigen<br />

Form leisten könne.<br />

Frank Arnesen<br />

berichtet, dass er bei seinem Start im Mai letzen<br />

Jahres die älteste Mannschaft der Bundesliga<br />

vorgefunden habe, die gleichzeitig auch sehr teuer<br />

gewesen sei. Dies habe natürlich die finanzielle<br />

Situation erheblich beeinträchtigt. Er bewältige<br />

mit seinen Vorstandskollegen alle Aufgaben im<br />

Team, alle Entscheidungen treffe man gemeinsam.<br />

In den vergangenen 9 Monaten habe man<br />

ein sehr gutes Team aufgebaut und das Durchschnittsalter<br />

der Spieler von 30 auf 24 gesenkt.<br />

Zehn Spieler haben den <strong>HSV</strong> ablösefrei verlassen.<br />

Mit den neu verpflichteten, jungen Spielern habe<br />

man die Kosten reduzieren können. Sechs Spieler<br />

seien verkauft worden, um neue Spieler ver-<br />

pflichten zu können. Es musste ebenso ein neuer<br />

Trainer verpflichtet werden. Dieser sollte ein<br />

Gewinnertyp mit einer positiven Mentalität sein,<br />

der gut mit jungen Spielern umgehen kann. Glücklicherweise<br />

habe man Torsten Fink für diese Aufgabe<br />

gewinnen können. Frank Arnesen berichtet<br />

weiterhin, dass das Ziel für die Zukunft ganz klar<br />

sei, im europäischen Wettbewerb zu spielen. Daher<br />

müsse man kreativ sein. Er sei der Meinung,<br />

dass man möglicherweise mit Investoren arbeiten<br />

müsse, da diese uns helfen könnten, unsere<br />

Ziele zu erreichen. Ein sehr wichtiger Bestandteil<br />

des Vereins sei das Scouting. Herr Arnesen<br />

erklärt, dass man schnell sein müsse, wenn man<br />

Talente oder gute Spieler entdecken möchte. Mit<br />

der IT des Scoutingapparates sei man in der Lage,<br />

weltweit die entsprechenden Informationen<br />

über Spieler zu erhalten. Er erklärt, dass Spieler<br />

im Alter von 8 bis 12 Jahren in Hamburg gesichtet<br />

würden. Spieler im Alter von 12 bis 14 beobachte<br />

man in Norddeutschland. Die Spieler von 14 bis<br />

16 würden national und innerhalb der EU beobachtet,<br />

Spieler ab 18 weltweit. Herr Arnesen erklärt,<br />

dass es nicht ausreichend sei, einen guten<br />

Spieler im Nachwuchs zu haben. Parallel dazu sei<br />

ein gutes Ausbildungsprogramm ebenso wichtig.<br />

Die Familie des Spielers müsse sicher sein, dass<br />

der <strong>HSV</strong> sich 100%ig um den Spieler kümmere. Er<br />

habe die Vision, dass irgendwann in der Zukunft<br />

alle Leistungsmannschaften auf einem Gelände<br />

trainieren können. Zuerst müsse die U23 näher<br />

zur ersten Mannschaft. In der Zwischenzeit habe<br />

man viel am dritten Trainingsplatz bei der Arena<br />

gearbeitet und er hoffe, dass dieser bis April fertig<br />

sein wird, damit die U23 auch hier trainieren könne.<br />

Es sei wichtig für die jungen Spieler, dass sie<br />

in der Nähe der ersten Mannschaft sind. Ebenso<br />

wichtig sei es für Thorsten Fink, die Spieler jeden<br />

Tag beobachten zu können.<br />

Joachim Hilke<br />

erklärt, dass es seine Aufgabe sei, die finanziellen<br />

Mittel zu beschaffen, um den Verein entsprechend<br />

zu unterstützen. Er habe die Vermarktung


für die jetzt laufende Saison vorangetrieben. Nach<br />

einem außergewöhnlich hohen Kündigungsgrad<br />

bei VIP-Kunden vor der letzten Saison habe man<br />

intensiv in die Bereiche im Osten investiert und<br />

konzeptionell einiges verändert, was glücklicherweise<br />

sehr erfolgreich gelaufen sei. Dies habe den<br />

<strong>HSV</strong> außerdem nichts gekostet, da diese Investitionen<br />

über unsere Partner und über den Vereinsvermarkter<br />

finanziert worden seien. Herr Hilke berichtet<br />

weiterhin, dass auch im Sponsoringbereich<br />

erfreuliche Ergebnisse erzielt werden konnten.<br />

Man habe vier neue, sehr werthaltige Pakete abgeschlossen<br />

und den Vertrag mit unserem langjährigen<br />

Ausrüster ADIDAS bis einschließlich 2016<br />

verlängert. Der wichtigste Meilenstein sei der Abschluss<br />

mit Emirates Airlines gewesen, der dem<br />

<strong>HSV</strong> Planungssicherheit gebe. Herr Hilke erklärt,<br />

dass bei seinem Einstieg im März letzten Jahres die<br />

Verlängerung des Aramark-Vertrags weitgehend<br />

ausverhandelt gewesen sei. Glücklicherweise<br />

habe man nach einigen Monaten der Neuverhandlung<br />

noch einmal deutlich mehr als 1 Mio. Euro extra<br />

gewinnen können. Herr Hilke stellt fest, dass<br />

„nur der <strong>HSV</strong>“ keine Werbekampagne sei, sondern<br />

unsere Haltung, die in allen Bereichen gelebt und<br />

gespürt werde. Mitglieder, Fans, aber auch Mannschaft<br />

und Mitarbeiter identifizierten sich damit.<br />

Dies sei die Voraussetzung für unseren Erfolg. Der<br />

Umbau unserer Organisationsstruktur verfolge<br />

den Grundgedanken, unsere Kernkompetenzen<br />

zu stärken. Dort, wo der <strong>HSV</strong> nicht seine Kernkompetenzen<br />

habe, wolle er in Kooperationen einsteigen.<br />

Die Leistungsmannschaften unseres Vereins<br />

seien sicherlich der Kern und damit eine Kernkompetenz,<br />

die medizinische Kompetenz gehöre allerdings<br />

nicht dazu. Daher habe man diesen Bereich<br />

ausgelagert und mit der Universitätsklinik Eppendorf<br />

einen langfristigen Vertrag abgeschlossen,<br />

der es uns jederzeit ermögliche, jeden Zugriff auf<br />

alle medizinischen Disziplinen und dabei modernste<br />

Technologien zu nutzen. Das bedeute, dass der<br />

<strong>HSV</strong> eine exzellente medizinische Versorgung gewährleisten<br />

könne. Der Vermarkter des <strong>HSV</strong> habe<br />

Offizielles – Mitglieder/Fans<br />

75<br />

noch bis einschließlich 2014/15 die kommerziellen<br />

Rechte. Eine wichtige Rolle spiele vor allem unsere<br />

neue Bewegbildstrategie, mit der man eigene<br />

Inhalte produzieren und Rechte nutzen könne,<br />

die bislang nicht verwertet wurden. Damit könne<br />

man weiterhin auch attraktive Inhalte für Werbe-<br />

und Sponsoring treibende anbieten. Herr Hilke<br />

führt aus, dass er weiterhin mehrere spektakuläre<br />

Events ins Stadion holen wolle, um damit auch<br />

weiter Zusatzerlöse für den Verein zu generieren.<br />

Das soziale Engagement des <strong>HSV</strong> beziehe sich im<br />

Wesentlichen auf den Hamburger Weg. Dieses<br />

Projekt habe er von seinen Vorgängern übernommen.<br />

Das primäre, operative Geschäft sei jedoch,<br />

Mittel zu beschaffen. Der <strong>HSV</strong> brauche eine solide<br />

Finanzierung, um seine sportlichen und strukturellen<br />

Ambitionen zu erreichen. Langfristig habe<br />

der <strong>HSV</strong> sportlich allerhöchste Ambitionen und<br />

setze dabei auf den Nachwuchs. Um diesen Weg<br />

allerdings, konsequent, glaubhaft und auch nachhaltig<br />

gehen zu können, müsse eine Infrastruktur<br />

geschafft werden, die eine erfolgreiche Entwicklung<br />

überhaupt erst ermögliche. Gemeinsam und<br />

in enger Absprache mit der Stadt Hamburg und<br />

weiteren Partnern beabsichtige man rund um die<br />

Arena einen modernen Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum<br />

schaffen, in dem neben der Arena und<br />

im Trainingszentrum unserer Leistungsmannschaften<br />

weitere Anlaufstellen entstehen, die für<br />

Sport, Freizeit und Erholungsangebote genutzt<br />

werden können.<br />

Oliver Scheel<br />

berichtet, dass er sich um die baulichen Veränderungen<br />

der Sportanlage in Ochsenzoll sowie um<br />

strukturelle Dinge gekümmert habe, so dass jetzt<br />

die Entscheidung hinsichtlich des <strong>HSV</strong>-Ochsenzoll<br />

Anfang Februar von der Mitgliedschaft getroffen<br />

werden müsse. Herr Scheel informiert über den<br />

Stand des Vereinstreffpunktes in der Innenstadt.<br />

Auf einem seiner Mitgliederinformationsabende<br />

habe man sich gemeinsam auf eine Größenordnung<br />

von 250 bis 400qm geeinigt. Diese Größenordnung<br />

in der Innenstadt zu finden sei nicht ganz


76 Mitglieder/Fans – Offizielles<br />

leicht. Er selbst und einige Mitarbeiter wären jede<br />

Straße in der Innenstadt abgegangen, hätten sich<br />

Objekte angeschaut, mit Maklern gesprochen und<br />

auch unseren Partner Holsten kontaktiert. Der<br />

ein oder Andere habe auch kein Interesse, einen<br />

Vereinstreffpunkt oder eine Gastronomie in sein<br />

Gebäude unterzubringen. Insofern sei dieses<br />

Vorhaben nicht so leicht umzusetzen, man bliebe<br />

aber selbstverständlich am Ball. Herr Scheel<br />

berichtet weiterhin, dass die Erweiterung der<br />

Stehplatzkapazität im Stadion noch nicht abgeschlossen<br />

sei. Ein sehr wichtiges Thema in diesem<br />

Jahr sei unser Vereinsjubiläum. Die Feierlichkeiten<br />

sollen mit einem Jubiläumsspiel starten, und zwar<br />

am 29.07.2012 gegen eine internationale Spitzenmannschaft.<br />

Eine Woche später solle ein weiteres<br />

Turnier mit Top Mannschaften in unserem<br />

Stadion Anfang August stattfinden. Herr Scheel<br />

habe sich dafür eingesetzt, dass der <strong>HSV</strong> am 29.<br />

September ein Heimspiel ausrichten könne, damit<br />

alle gemeinsam im Stadion Geburtstag feiern<br />

können. Es werde auch ein Geburtstagsturnier für<br />

Jugend- und Fanmannschaften stattfinden, das in<br />

mehreren Orten über Hamburgs Grenzen hinaus<br />

und auch in Hamburg selbst ausgerichtet werde.<br />

Ebenso werde eine Party am Stadion mit Musik<br />

und Getränken stattfinden. Auf der Anlage Ochsenzoll<br />

werde Anfang September auch ein Jubiläumssportfest<br />

ausgerichtet, bei dem die 31 Abteilungen<br />

die Gelegenheit hätten, sich vorzustellen,<br />

zu dem sicher auch die Vereine in der Umgebung<br />

eingeladen würden. Den Abschluss der Feierlichkeiten<br />

bilde am 29. September abends eine große<br />

Geburtstagsgala. Außerdem werde eine Jubiläums-Festschrift<br />

für unsere <strong>HSV</strong>-Mitglieder zum<br />

Heimspiel am 29. September 2012 erscheinen.<br />

Ab März werde es eine Geburtstagshomepage<br />

geben. An bedeutenden Hamburger Standorten<br />

werde es von Mitte August bis Ende September<br />

ein Rautenlichtkonzept geben. Letztendlich werde<br />

auch das neue <strong>HSV</strong>-Trikot mit einem entsprechenden<br />

Logo ausgestattet sein.<br />

Aussprache<br />

Ralf Bednarek<br />

fragt Carl Jarchow explizit, ob der Vorstand<br />

sich weiterhin daran gebunden fühle, die Mitgliedschaft<br />

bei einem Investoren-Deal zu befragen und<br />

zu informieren?<br />

Carl Jarchow<br />

bejaht Herrn Bednarek’s Frage.<br />

TOP 9<br />

Bericht der Organe der Gesellschaften, an<br />

denen der Verein beteiligt ist<br />

Carl Jarchow<br />

verweist in dem Zusammenhang auf Seite 17<br />

in der <strong>HSV</strong>Live zum Spiel gegen Augsburg. Dort sei<br />

dieser Bericht ausführlich aufgeführt. Bei Fragen<br />

stehe er selbstverständlich zur Verfügung.<br />

TOP 10<br />

Bericht der Rechnungsprüfer und Aussprache<br />

Klaus Manal<br />

ergänzt den vorher ausgelegten schriftlichen<br />

Bericht der Rechnungsprüfer. Er teilt mit, dass<br />

innerhalb des <strong>HSV</strong> Konzerns Umsatzverschiebungen<br />

vom <strong>HSV</strong> in andere Besitzgesellschaften<br />

stattgefunden hätten oder andere Gesellschaften,<br />

die dem <strong>HSV</strong> gehören oder zum Konzern insgesamt<br />

einen Teil darstellen. Ein Beispiel sei das<br />

Thema Caterer. Anfang dieses Jahres habe der<br />

amtierende Vorstand mit unserem Caterer eine<br />

Vereinbarung geschlossen bzw. eine vertragliche<br />

Ergänzung gemacht und somit das Thema zu einem<br />

Abschluss gebracht. Klaus Manal erklärt, dass<br />

aus dem Sonderbericht des damit beauftragten<br />

Wirtschaftsprüfers zu entnehmen sei, dass den<br />

Rechnungsprüfern in der Vergangenheit fallweise<br />

angeforderte Unterlagen nicht komplett zur<br />

Verfügung gestellt wurden. In den Aufhebungsvereinbarungen<br />

für die beiden Ex-Vorstände vom<br />

15.03.2011 habe der Aufsichtsrat unter anderem<br />

eine Generalquittung vertraglich vereinbart. Diese<br />

Generalquittung habe nicht nur Auswirkungen<br />

auf den Teilbereich Miles & More, sondern teilweise<br />

und möglicherweise auch auf das Gebiet der


Reisekosten. Diese betrugen im Geschäftsjahr<br />

2009/2010 250.000 € für den Vorstand, andere<br />

Organe und Mitarbeiter. Für die Rechnungsprüfer<br />

hätten sich aus der Sonderuntersuchung unseres<br />

Wirtschaftsprüfers zwei Komplexe von weiterer<br />

Bedeutung ergeben:<br />

1. Der Aufsichtsratsvorsitzende Otto Rieckhoff<br />

habe darauf verwiesen, dass die Gestaltung<br />

der Öffentlichkeitsarbeit für ein vereinseigenes<br />

Imageprojekt einen Vorgang darstellt, weil damit<br />

ein entsprechender Aufwand verbunden war, der<br />

gemäß Satzung nach § 20 III Rechtsgeschäfte, die<br />

über den normalen Betrieb des Vereins hinaus gehen,<br />

dem Aufsichtsrat vorzulegen seien. Es handele<br />

sich bei einer Nichtvorlage, wie in diesem Fall,<br />

um einen eindeutigen Satzungsverstoß.<br />

2. Mit einer Sportagentur sei im Oktober 2010<br />

ein Vertrag abgeschlossen worden, der unter<br />

anderem eine umfangreiche Spesenregelung beinhalte.<br />

Durch Vorlage entsprechender Rechnungen<br />

sollten nachgewiesene Spesen und Auslagen<br />

erstattet werden. In dem Vertrag sei ein Festbetrag<br />

für rund Aufwendungen vereinbart und nach<br />

den Erkenntnissen der Rechnungsprüfer auch<br />

gezahlt worden. Von 62 Reisekostenabrechnungen<br />

von Januar bis Oktober 2010 hätten sie sich<br />

45 im Einzelnen angesehen und festgestellt, dass<br />

davon 23 fehlerhaft waren. Es seien z. B. Spesen<br />

vor Auftragserteilung bzw. nach Vertragsende<br />

abgerechnet worden, Kilometerpauschalen nicht<br />

schlüssig angesetzt, falsche Endrechnungskurse<br />

von Fremdwährungen verwendet, für nicht<br />

bekannte Dritte mit Flugreisen abgerechnet,<br />

pauschale Telefonspesen und Bürokosten geltend<br />

gemacht, Spesen ohne Beleg angesetzt,<br />

Tankrechnungen nicht plausibel abgerechnet und<br />

Kosten für ein Autoleasing erst im August geltend<br />

gemacht. Durch die im Vertrag vereinbarte<br />

Spesen- und Auslagenregelung wurde der sonst<br />

übliche Kontrollmechanismus für die Abrechnung<br />

von Spesen außer Kraft gesetzt. Nach derzeitigem<br />

Stand der Dinge sei es zu einem Mehraufwand,<br />

wenn nicht sogar zu einem Schaden des<br />

Offizielles – Mitglieder/Fans<br />

77<br />

Hamburger Sport-Vereins gekommen. Bei der Betriebsgesellschaft<br />

habe man sich neben einigen<br />

Werbeverträgen insbesondere mit dem sonstigen<br />

betrieblichen Aufwand in Höhe von 14,6 Mio. Euro<br />

befasst. In beiden Bereichen, den Werbeverträgen,<br />

wie auch dem sonstigen betrieblichen Aufwand,<br />

habe man die Prüfung wegen des Umfangs<br />

und aus zeitlichen Gründen bisher nicht abschließen<br />

können. Aufgrund dieser Erkenntnisse, die<br />

eine positive Empfehlung kaum zuließen, solle<br />

sich die Mitgliedschaft überlegen, ob sie heute<br />

über die Entlastung der ehemaligen Vorstände<br />

entscheiden wolle. Um eine abschließende und<br />

endgültige Empfehlung zur Entlastungsfrage<br />

der Ex-Vorstände geben zu können, sei es aus<br />

Sicht der Rechnungsprüfer wichtig, die Prüfung<br />

der Betriebsgesellschaft zum Abschluss zu bringen.<br />

Zusätzlich sei ggf. eine externe Gesellschaft<br />

mit der Prüfung der Betriebs KG zu beauftragen.<br />

Nach Durchführung dieser Prüfungen sei in der<br />

nächsten Versammlung eine finale Empfehlung<br />

möglich. Herr Manal merkt an, dass sich die Zusammenarbeit<br />

mit dem Aufsichtsrat inklusive der<br />

Weitergabe von Informationen sehr positiv entwickelt<br />

habe. Bei den maßgeblichen Vorgängen<br />

seien eindeutige Beschlüsse gefasst worden. Aus<br />

diesen Gründen empfehlen die Rechnungsprüfer,<br />

dem Aufsichtsrat in der jetzigen Zusammensetzung<br />

die Entlastung zu erteilen.<br />

TOP 11<br />

Entlastung des Aufsichtsrates<br />

Herr Rieckhoff übergibt an Herrn Dr. Peters.<br />

Dr. Andreas Peters<br />

erläutert den Vorgang der Entlastung.<br />

Hans Hoh<br />

stellt den Antrag, die Aufsichtsräte, die ein<br />

Aufsichtsratsmandat in der Zeit des abgelaufenen<br />

Geschäftsjahres hatten, nicht als Ganzes,<br />

sondern einzeln zu entlasten.<br />

Dr. Andreas Peters<br />

lässt nach kurzer Diskussion über den Antrag<br />

abstimmen. Der Antrag wird abgelehnt.


78 Mitglieder/Fans – Offizielles<br />

Dr. Peters stellt fest, dass damit per Handzeichen<br />

über das Gremium als Ganzes abgestimmt<br />

wird und nennt vorher satzungsgemäß noch einmal<br />

die Namen der Personen, die im Geschäftsjahr<br />

2010/2011 im Aufsichtsrat amtiert haben, und sofern<br />

sie nicht während des gesamten Geschäftsjahres<br />

im Amt waren, dann auch bis wann bzw. ab<br />

wann sie Mitglied gewesen sind:<br />

Horst Becker, Peter Becker bis 09.Januar 2011,<br />

Jörg Debatin, Bernd Enge bis 09.Januar 2011,<br />

Manfred Ertel seit 09.01.2011, Marek Erhardt seit<br />

09.01.2011, Björn Floberg Thiel, Jürgen Hunke<br />

seit 09.01.2011, Ian Karan, Hans Ulrich Klüver seit<br />

09.01.2011, Gerd Krug bis 11.06.2011, Alexander<br />

Otto, Ernst Otto Rieckhoff, Eckardt Westphalen<br />

und Ronald Wulff bis 09.01.2011. Der Aufsichtsrat<br />

wird mit überwiegender Mehrheit entlastet.<br />

TOP 12<br />

Entlastung des Vorstandes<br />

Dr. Peters stellt fest, dass per Handzeichen<br />

über das Gremium als Ganzes abgestimmt wird<br />

und nennt zunächst noch einmal der Namen der<br />

Vorstandsmitglieder, die im vergangenen Geschäftsjahr<br />

tätig waren:<br />

Bernd Hoffmann bis 15.3.2011, Katja Kraus bis<br />

15.3.2011, Carl Jarchow ab 16.3.2011, Frank Arnesen<br />

ab 23.5.2011, Joachim Hilke ab 16.3.2011 und<br />

Oliver Scheel. Die Entlastung des Vorstandes erfolgt<br />

mit überwiegender Mehrheit.<br />

TOP 13<br />

Entlastung der Rechnungsprüfer<br />

Die Rechnungsprüfer Klaus Manal und Reimund<br />

Slany werden mit überwiegender Mehrheit<br />

entlastet. Herr Dr. Peters übergibt das Wort an<br />

Herrn Rieckhoff.<br />

TOP 14<br />

Berichte der weiteren Organe und Aussprache<br />

Bericht des Amateurvorstandes<br />

Hartmut Stöpel<br />

verweist auf den schriftlichen Bericht.<br />

Bericht des Seniorenrates<br />

Dieter Horchler<br />

verweist auf den ausführlichen Bericht in den<br />

ausliegenden Unterlagen.<br />

Bericht der Abteilungsleitung Fördernde<br />

Mitglieder/Supporters Club<br />

Ralf Bednarek<br />

verweist auf den ausführlichen Bericht bei der<br />

Abteilungsversammlung aus dem Oktober.<br />

Bericht des Ehrenrates<br />

Dr. Andreas Peters<br />

verweist auf den veröffentlichten Bericht.<br />

TOP 15<br />

Weiteren Entlastungen<br />

Dr. Andreas Peters<br />

Dr. Peters beantragt, die Mitglieder des Amateurvorstandes<br />

Ilija Eplinius, Hartmut Stöpel,<br />

Sabine Gercken, Oliver Wittkowsky und Philipp<br />

Witthöft für ihre im vergangenen Geschäftsjahr<br />

geleistete Arbeit zu entlasten. Die Entlastung erfolgt<br />

mit überwiegender Mehrheit.<br />

Dr. Peters beantragt, die Mitglieder des Seniorenrates<br />

Dieter Horchler, Jens Döring, Jürgen<br />

Dornhöfer, Peter Groth, Klaus Knickmeier, Bärbel<br />

Mahler und Karl Haehrich für ihre im vergangenen<br />

Geschäftsjahr geleistete Arbeit zu entlasten. Die<br />

Entlastung erfolgt mit überwiegender Mehrheit.<br />

Dr. Peters beantragt, die Mitglieder der Abteilungsleitung<br />

Fördernde Mitglieder/Supporters<br />

Club Ralf Bednarek, David Duddeck ab 27.11.2010,<br />

Jens Wagner bis 22.9.2010, Volker Knut, Andreas<br />

Kloß und Christian Bieberstein für ihre im vergangenen<br />

Geschäftsjahr geleistete Arbeit zu entlasten.<br />

Die Entlastung erfolgt mit überwiegender<br />

Mehrheit.<br />

Dr. Peters übergibt das Wort wieder an Herrn<br />

Rieckhoff.<br />

Otto Rieckhoff<br />

beantragt, die Mitglieder des Ehrenrates Dr.<br />

Andreas Peters, Paul-Günther Benthien, Kai Esselsgroth,<br />

Günther Augsburg, Björn Frese, Walter<br />

Koninski und Engelbert Wichelhausen für ihre im


vergangenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit zu<br />

entlasten. Die Entlastung erfolgt mit überwiegender<br />

Mehrheit.<br />

Otto Rieckhoff stellt fest, dass zurzeit 1.153<br />

Mitglieder anwesend sind. Er übergibt das Wort<br />

zurück an Dr. Peters.<br />

TOP 16<br />

Wahl des Vorstandsmitgliedes für die Belange<br />

der Mitglieder<br />

Dr. Andreas Peters<br />

Den Mitgliedern wird Gelegenheit zur Stellungnahme<br />

zu diesem Tagesordnungspunkt sowie<br />

für allgemeine, an beide Kandidaten gerichtete<br />

Fragen gegeben.<br />

Dr. Peters erläutert den Wahlvorgang und bittet<br />

die Kandidaten nacheinander in ausgeloster<br />

Reihenfolge auf die Bühne.<br />

Christian Blunck<br />

stellt sich vor und beantwortet anschließend<br />

die Fragen aus der Mitgliedschaft.<br />

Oliver Scheel<br />

stellt sich vor und beantwortet anschließend<br />

die Fragen aus der Mitgliedschaft.<br />

Dr. Peters stellt fest, dass 1.030 Stimmen<br />

abgegeben wurden, sechs davon ungültig. Auf<br />

Christian Blunck entfallen 273 Stimmen, auf Oliver<br />

Scheel 751 Stimmen. Damit ist Oliver Scheel<br />

gewählt. Herr Scheel bedankt sich und nimmt die<br />

Wahl an.<br />

Dr. Andreas Peters<br />

übergibt das Wort an Otto Rieckhoff.<br />

Otto Rieckhoff<br />

bittet Oliver Scheel und Dr. Andreas Peters,<br />

über die Arbeit des Satzungsausschusses zu berichten.<br />

TOP 17<br />

Bericht des Satzungsausschusses<br />

Oliver Scheel<br />

gibt zunächst eine kurze Zusammenfassung<br />

über die Arbeit des Satzungsausschusses. Er berichtet,<br />

dass auf der letzten Mitgliederversamm-<br />

Offizielles – Mitglieder/Fans<br />

79<br />

lung im Januar 2011 die Einsetzung eines solchen<br />

Ausschusses beschlossen worden sei, der von Februar<br />

2011 bis Ende November des letzten Jahres<br />

22 x in öffentlichen Sitzungen getagt habe. Zum<br />

Abschluss dieser Satzungsausschussrunde seien<br />

alle Antragsteller und Mitglieder gebeten worden,<br />

sich erneut zu erklären, ob sie ihren Antrag aufrecht<br />

erhalten bzw. ihren Vorschlag als Antrag für<br />

die kommende Mitgliederversammlung verstanden<br />

sehen wollen. Das Ergebnis sei der heutigen<br />

Tagesordnung zu entnehmen.<br />

Otto Rieckhoff<br />

erklärt, dass auf Beschluss des Aufsichtsrates<br />

Herr Dr. Peters die Sitzung zu TOP 18 bis TOP 34<br />

– Satzungsänderungs- und weitere Anträge – leiten<br />

werde.<br />

TOP 18<br />

Antrag auf Änderung der Satzung durch den<br />

Vorstand des Hamburger SV<br />

Der Antrag wird vom Vorstand zurückgestellt.<br />

TOP 19<br />

Antrag auf Änderung der Satzung durch Ingo<br />

Thiel<br />

Dr. Andreas Peters<br />

bittet Herrn Thiel, den Antrag zu begründen.<br />

Ingo Thiel<br />

stellt seinen Antrag hinsichtlich § 12 noch<br />

einmal vor: Die Mitgliederversammlung möge<br />

beschließen, die Satzung § 12 Ziffer 3 um einen<br />

Buchstaben j) zu ergänzen, der da lautet:<br />

Beschlussfassung über Verträge, die darauf<br />

abzielen, Investorenmodelle umzusetzen. Herr<br />

Thiel erklärt, dass es bei diesem Antrag um die<br />

Grundsatzentschei-dung gehe, ob die Mitgliedschaft<br />

bestimmte Investorenmodelle wolle oder<br />

nicht. Aufsichtsrat und Vorstand sollen dazu die<br />

Mitgliederversammlung als das höchste Gremium<br />

informieren und entscheiden lassen. Im schlimmsten<br />

Fall könne es passieren, dass ein Investor ins<br />

Tagesgeschäft eingreife und bestimme, wann der<br />

von ihm finanzierte Spieler verkauft werden soll.


80 Mitglieder/Fans – Offizielles<br />

Aus seiner Sicht müsse dies einzig und allein Sache<br />

der Entscheidungsträger beim <strong>HSV</strong> sein. Der Satzungsausschuss<br />

habe diesen Antrag schließlich<br />

mit 7:1 bei einer Enthaltung befürwortet.<br />

Frank Arnesen<br />

bestätigt, dass es wichtig für ihn sei, in der<br />

jetzigen Situation flexibel sein zu können. Wenn<br />

ihm die Hände in Bezug auf Investoren gebunden<br />

seien, könne er bestimmte Spieler nicht zum Verein<br />

holen. Dann sei dies eine Entscheidung der<br />

Mitglieder, doch unsere Ziele könnten wir so nur<br />

schwer erreichen.<br />

Peter Krohn<br />

stellt fest, dass man die Ausleihe eines Spielers<br />

von einem anderen Verein nicht mit einem<br />

Investorenmodell vergleichen könne. Er ist der<br />

Meinung, dass generell der Zufluss von Geldern,<br />

die nicht im eigentlichen Fußballgeschäft erwirtschaftet<br />

wurden, zu teilweise negativen Verwerfungen<br />

im internationalen Fußball geführt hätten.<br />

Er unterstütze daher Ingo Thiel‘s Antrag in der<br />

vorliegenden Form, wonach bei der Einführung<br />

von Investorenmodellen o.ä. die Mitgliedschaft<br />

das letzte Wort haben sollte, ob und in welcher<br />

Form ein Modell realisiert werden solle. Der <strong>HSV</strong><br />

sei ein Verein, der es viele Jahrzehnte geschafft<br />

habe, ohne Zuführung großer Gelder von außen<br />

Erfolge zu haben.<br />

Claus Runge<br />

stimmt Herrn Otto zu, dass das Wort „Investorenmodelle“<br />

in der Tat nicht konkret genug sei.<br />

Er schlägt vor, den Antrag wie folgt abzustimmen:<br />

Beschlussfassung über Verträge, die darauf abzielen,<br />

Finanzmittel Dritter zu generieren unter<br />

Hingabe Vermögenswerter Rechte des Vereins.<br />

Der <strong>HSV</strong> hole sich Gelder rein, gebe aber dann<br />

Transferrechte oder was auch immer ab. Das sei<br />

auch der Kern des Kühne-Modells und sei zutreffender<br />

und klarer formuliert.<br />

Carl Jarchow<br />

stellt fest, dass es schwierig sei, über einen<br />

vorliegenden Antrag, der relativ stark verändert<br />

würde, zu beschließen. Nach Rücksprache mit<br />

unserem Juristen sei das schwierig und interpretationsfähig.<br />

Insofern bittet Herr Jarchow, diesen<br />

Antrag nicht heute, sondern bei der nächsten<br />

Sitzung zu behandeln, wenn sich alle vorher damit<br />

noch einmal ausgiebig auseinandergesetzt<br />

hätten.<br />

Peter Krohn<br />

verweist darauf, dass der Satzungsausschuss<br />

mit 7:1 Stimmen dafür gestimmt habe, dass die<br />

Mitgliedschaft über den Satzungsänderungsantrag<br />

von Ingo Thiel befinden solle, der auf Ergänzungen<br />

des § 12 hinauslaufe. Herr Dr. Krohn<br />

begrüßt jedoch eine zeitliche Verschiebung der<br />

Abstimmung über den Antrag, damit die Mitglieder<br />

wegen der grundsätzlichen Bedeutung ausreichend<br />

Gelegenheit haben, sich eine Meinung zu<br />

bilden.<br />

Ingo Thiel<br />

stellt diesen Antrag und auch den Antrag<br />

zu §12, Ergänzung um Ziffer 4, nach Diskussion<br />

zurück.<br />

Dr. Andreas Peters<br />

stellt fest, dass die beiden Anträge zurückgestellt<br />

wurden.<br />

TOP 20<br />

Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

Hans-Ulrich Klüver<br />

Dr. Andreas Peters<br />

informiert, dass Uli Klüver nicht anwesend<br />

sein könne. Herr Klüver habe sich jedoch damit<br />

einverstanden erklärt, dass er seinen Antrag zurückstellt,<br />

bis TOP 24 von Claus Runge behandelt<br />

worden sei, da zwischen den Anträgen eine Verbindung<br />

bestehe.<br />

TOP 21<br />

Antrag auf Änderung der Satzung durch Dr.<br />

Andreas Peters<br />

Dr. Peters<br />

gibt eine kurze Einführung zu seinen Satzungsänderungsvorschlägen<br />

(siehe hierzu auch<br />

das Beiheft zur Mitgliederversammlung), die zu-


sammen mit vielen Personen einschließlich der<br />

Mitglieder des Satzungsausschusses erarbeitet<br />

worden seien.<br />

Dr. Peters merkt an, dass zunächst das Thema<br />

Ochsenzoll behandelt werde, danach die Fernwahl<br />

und schließlich die Ausgestaltung des Aufsichtsrats<br />

bzw. die beantragte Verkleinerung.<br />

In Zusammenhang mit der Behandlung des<br />

Themas Ochsenzoll werden die Tagesordnungspunkte<br />

24. Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

Claus Runge, Anlage 7 – 12<br />

26. Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

Jens Gercken, Anlage 14<br />

27. Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

den Vorstand <strong>HSV</strong> Ochsenzoll-Norderstedt<br />

e. V., Anlage 15 und<br />

32. Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

Mike Schwerdtfeger, Anlage 20<br />

parallel mit behandelt, da sie mit Dr. Peters’<br />

Antrag in Zusammenhang stehen.<br />

Im Februar solle darüber entschieden werden,<br />

ob der Verein <strong>HSV</strong> Ochsenzoll-Norderstedt e. V.<br />

aufgelöst werden soll. Es müsse daher die veränderte<br />

Struktur Ochsenzoll in der Satzung des <strong>HSV</strong><br />

e.V. umgesetzt werden. Das von Dr. Peters und<br />

Claus Runge vorgeschlagene Modell habe im Wesentlichen<br />

drei Schwerpunkte:<br />

(1.) In § 29 der Satzung wird unter Ziffer 3<br />

die Einrichtung eines Verwaltungsausschus-ses<br />

für Ochsenzoll hinzugefügt. Mitglieder dieses<br />

Verwaltungsausschusses sollen sein: ein zusätzliches<br />

Mitglied des Amateurvorstandes, das speziell<br />

für die Belange der Sportanlage in Ochsenzoll<br />

zuständig ist, das für den Sport zuständige<br />

Vorstandsmitglied oder ein von ihm entsandter<br />

Vertreter (Teil des Antrags von Claus Runge) und<br />

das Vorstandsmitglied, dass für die Belange der<br />

Mitglieder zuständig ist und gleichzeitig als Ausschussvorsitzender<br />

fungieren wird. § 29 wird<br />

ergänzt durch den Antrag von Claus Runge, „Der<br />

Verwaltungsausschuss berät und beschließt auf<br />

der Grundlage des von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Offizielles – Mitglieder/Fans<br />

81<br />

genehmigten Etats. Der Ausschuss ist berechtigt,<br />

soweit der Etat dieses vorsieht, zur Ausführung<br />

der Verwaltungsbeschlüsse hauptamtliche Mitarbeiter<br />

einzustellen und zu verpflichten. Der Verwaltungsausschuss<br />

ist dem Vorstand berichts-<br />

und rechenschaftspflichtig.“<br />

(2.) § 23 Ziffer 3 wird ergänzt um das Mitglied<br />

des Amateurvorstandes, dass für die Belange der<br />

Sportanlage Ochsenzoll zuständig ist.<br />

(3.) In § 20 Ziffer 3 wird die Übertragung der<br />

Verfügungsgewalt der Grundstücke in Ochsenzoll<br />

auf die Mitgliederversammlung geregelt, nämlich<br />

in dem Umfang, dass nur auf Beschluss der<br />

Mitgliederversammlung mit drei Viertel Mehrheit<br />

über Belastungen und Verfügungen entschieden<br />

werden kann.<br />

Weiterhin wird in § 33 Ziffer 5 die Übergangsregelung<br />

eingefügt, dass das von der Mitgliederversammlung<br />

des Hamburger Sportvereins<br />

Ochsenzoll-Norderstedt e.V. in den Aufsichtsrat<br />

entsandte Mitglied auch bei Inkrafttreten der<br />

Streichung der Entsendungsrechts bis zum Ende<br />

der Amtsperiode im Amt bleibt. Eine Nachentsendung<br />

im Falle des Ausscheidens des Mitgliedes ist<br />

ausgeschlossen. In § 6 wird die Doppelmitgliedschaft<br />

gestrichen. Schließlich werden in § 17 Ziffer<br />

1 aus 12 Mitgliedern 11, da der Delegierte Ochsenzoll<br />

wegfällt.<br />

26. Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

Jens Gercken, Anlage 14<br />

Jens Gercken erläutert seine Satzungsänderungsvorschläge<br />

(siehe hierzu auch das Beiheft<br />

zur Mitgliederversammlung).<br />

§ 6, Ziffer 7 wird gestrichen. In § 11 Ziffer<br />

1h, - definiert in 29a - wird ein Beirat Ochsenzoll<br />

eingefügt. In § 12 k wird geregelt, dass die Mitgliederversammlung<br />

über eine vollständige oder<br />

teilweise Verwertung des Vermögensstammes<br />

und Belastung des Sondervermögens Ochsenzoll<br />

gemäß & 29a (neu) beschließen kann. In § 15<br />

Ziffer 6 ist ergänzt, dass Beschlüsse gemäß § 12<br />

Ziffer 3k der Satzung (Verwertung und Belastung<br />

des Sondervermögens Ochsenzoll) einer Mehrheit


82 Mitglieder/Fans – Offizielles<br />

von 4/5 der anwesenden Mitglieder bedarf. In §<br />

6c wird ergänzt, dass für Änderungen des § 15 Ziffer<br />

6b der Satzung eine Mehrheit von 4/5 der anwesenden<br />

Mitglieder erforderlich ist. In § 17 wird<br />

ergänzt, dass nicht mehr der Verein Ochsenzoll<br />

einen Delegierten für den Aufsichtsrat benennt,<br />

sondern eine Versammlung Ochsenzoll. § 29a ist<br />

ein neu eingesetzter Paragraph.<br />

26. Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

den Vorstand des <strong>HSV</strong> Ochsenzoll Norderstedt<br />

e. v., Anlage 15<br />

Herr Criwitz erläutert seine Satzungsänderungsvorschläge.<br />

Die Doppelmitgliedschaft, also<br />

Ziffer 7 in § 6 falle hier ebenso weg. In § 11 Ziffer<br />

1e wird ein neues Organ (Ochsenzollvorstand) des<br />

Vereins geschaffen. Weiterhin würde in § 17 Ziffer<br />

1 ein Aufsichtsratsmitglied durch eine Versammlung<br />

Ochsenzoll entsandt. In § 20 Ziffer 3 wird<br />

hinzugefügt, dass Grundstücke mit ¾ Mehrheit<br />

beliehen oder verkauft werden können. § 23b ist<br />

komplett neu.<br />

Andreas Peters<br />

stellt fest, dass um 19.00 Uhr (15 Minuten vorher)<br />

638 Mitglieder anwesend waren.<br />

Dr. Andreas Peters<br />

stellt die Reihenfolge der abzustimmenden<br />

Satzungsänderungsanträge vor. Es werde zuerst<br />

über Jens Gerckens Antrag, dann über den Antrag<br />

von Holger Criwitz für den Vorstand Ochsenzoll<br />

und zuletzt über seinen, um benannte Bestandteile<br />

von Claus Runges Antrag ergänzten Antrag,<br />

der auch von Claus Runge unterstützt wird, abgestimmt.<br />

Dr. Peters teilt an dieser Stelle mit, dass Mike<br />

Schwerdtfeger seinen Antrag (TOP 32) zurückgezogen<br />

habe.<br />

Dr. Andreas Peters<br />

lässt über den Antrag von Jens Gercken abstimmen.<br />

Der Antrag wird abgelehnt.<br />

Dr. Peters lässt über den Antrag des <strong>HSV</strong> Ochsenzoll<br />

Vorstand abstimmen. Der Antrag wird abgelehnt.<br />

Dr. Peters lässt über seinen gemeinschaftlich<br />

mit Claus Runge gestellten Antrag abstimmen.<br />

Der Antrag wird angenommen.<br />

Dr. Peters teilt mit, dass die weiteren, in Zusammenhang<br />

mit seinen Anträgen stehenden<br />

Anträge diejenigen von Jan Talleur und Horst Becker<br />

seien.<br />

30. Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

Jan Talleur (Anlage 18)<br />

Jan Talleur teilt mit, dass er seinen Antrag auf<br />

den Termin zur Fortsetzung der Mitgliederversammlung<br />

am 20.5.2012 zurückstellt, da mittlerweile<br />

zu wenige Mitglieder anwesend seien, um<br />

ein repräsentatives Stimmungsbild über einen<br />

Fernwahlantrag zu erhalten.<br />

25. Antrag auf Änderung der Satzung durch<br />

Horst Becker (Anlage 13)<br />

Horst Becker erläutert, dass er einen Antrag<br />

zur Verkleinerung des Aufsichtsrates gestellt<br />

habe. Im Hinblick darauf, dass die Zeit fortgeschritten<br />

sei und auch schon sehr viele Mitglieder<br />

gegangen seien, stellt er seinen Antrag ebenfalls<br />

auf den 20.5.2012 zurück.<br />

Dr. Andreas Peters<br />

stellt seine weiteren Anträge ebenfalls auf<br />

diesen Termin zurück.<br />

Manfred Ertel<br />

Aufgrund der Zurückstellung der wichtigen<br />

Anträge wie Fernwahl oder die zukünftige Größe<br />

des Aufsichtsrates stellt Herr Ertel den Antrag, an<br />

dieser Stelle die Versammlung zu unterbrechen<br />

und diese im Mai fortzusetzen.<br />

Otto Rieckhoff<br />

stellt daraufhin fest, dass er die Versammlung<br />

nicht unterbrechen, sondern vertagen<br />

möchte, da dies den Vorteil habe, dass man nicht<br />

wieder eine ganze Tagesordnung erstellen müsse,<br />

sondern am 20.5. dort fortsetzen könne, wo<br />

jetzt aufgehört werde. Er stellt den Antrag, die<br />

Sitzung auf den 20.5.2012 zu vertagen. Der Antrag<br />

wird durch Abstimmung angenommen. Die<br />

Sitzung ist damit vertagt. Herr Rieckhoff bedankt<br />

sich bei den Mitgliedern und beendet die<br />

Versammlung um 19.30 Uhr.

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