Evangelisch in Herzogenrath - Evangelische Kirchengemeinde ...

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Die Idee, Kreuze zusammen zu tragen und mit ihren
Geschichten auszustellen, kam von einigen engagierten
Christen der katholischen Nachbargemeinde und
stieß schnell auch bei uns auf große Begeisterung . So
wurde aus einer Idee eine wunderbare Aktion, die die
fünf katholischen Gemeinden der Pfarre „Christus
unser Friede“ und unseren Gemeindebezirk Kohlscheid
einander näher brachten . Der Abend von Pfarrer Jochen
Remy im Lukas-Gemeindezentrum verschaffte
zunächst einen eindrucksvollen kunsthistorischen
Überblick zur Kreuzes-Darstellung .
Die Diskussion mit Burckhardt Müller wies
auf die Schwierigkeit mit der „richtigen“
Deutung des Kreuzestodes hin (s .S . 43) .
Ein ökumenisches Novum war der
Kanzeltausch: Pfarrer Datené übernahm
den Sonntagsgottesdienst im Lukas-
Gemeindezentrum und Pfarrer Martin
Dielmann predigte in St . Katharina am
Markt . Beides fand große Akzeptanz und
viele freuten sich über dieses ungewöhnliche
Ereignis und die gute Zusammenarbeit
der beiden Kollegen . Den Höhepunkt fand
die Mitmachaktion in der Ausstellung der
vielen Kreuze in St . Maria Heimsuchung,
die durch eine musikalische Andacht mit
der Unterstützung des Regenbogenchores
eröffnet wurde . Von der professionellen
Aufbereitung der Kreuze, den liebevoll
gestalteten Kärtchen mit der Herkunft und
Geschichte der einzelnen Stücke sowie
dem großen Engagement vieler
Mitwirkender zeigte, wie wichtig den
Ehrenamtlichen aus den Gemeinden diese
Aktion war . Es war eine faszinierende
Zusammenstellung und unterstrich die
Bedeutung des Kreuzes nicht nur in Kunst
und Kirche sondern besonders im Alltag
vieler Menschen . Den Abschluss fand die
Aktion im ökumenischen Taizé-Gebet in St .
Mariä Heimsuchung . Es war sehr berührend,
die beleuchteten Kreuze im Altarraum
zu sehen und dabei die Gemeinschaft im
Gebet zu erleben . Ein durch und durch
gelungenes Projekt, das zeigte, dass das
Kreuz an Aktualität nichts verloren hat –
hier überwand es Grenzen, führte
Menschen zusammen
und schuf
wunderbare, zum
Teil ungewöhnliche,gemeinsameErfahrungen,
die uns
noch lange in
Erinnerung bleiben
werden - Ihr
Alexander
Blicker-Dielmann
Evangelisch in Herzogenrath
Vergebung unserer Sünden ein Opfer brauchen?
Hat er nicht Abraham davor bewahrt
seinen Sohn Isaak zu opfern? War der
schreckliche Tod Jesu, mit all seinen
Demütigungen nötig – zur Vergebung unserer
Sünden? Burckhardt Müller bot zunächst
einen historischen Überblick zur
Herkunft der Sühneopfertheologie, setzte
sich dann anhand biblischer Stellen, jüdischer
Traditionen und nicht zuletzt mit Hilfe
von Kreuzesdarstellungen in der Kunst mit
dem Gedanken auseinander . Es wurde
eine faszinierende Bibelarbeit, mit
Rückfragen und mit kritischen
Hinweisen aus dem Publikum .
Doch so kompliziert, so
umfassend die Erörterung
zu sein schienen, Burckhardt
Müller schaffte es,
verständlich zu erläutern,
mit einfachen Beispielen,
die Aufmerksamkeit aller
bei sich zu behalten . Gerade
Fragen zum Abendmahl zeigten
den Konflikt . So steht das
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Wozu starb Jesus am Kreuz? Ein Rückblick auf
den Diskussionsabend mit Burckhardt Müller,
Superintendent i.R.
Es versprach, ein spannender Abend zu werden, denn
die These von Burckhardt Müller birgt eine Menge
Diskussionsstoff: Jesus starb nicht am Kreuz zur
Vergebung unserer Sünden, sein Tod war kein
Sühnetod! Die Argumentation Burckhardt Müllers ist so
einfach wie einleuchtend: Warum sollte Gott zur
Verständnis des Abendmahls als
Erinnerung an das Sühneopfer (Matt. 26, 28)
scheinbar im Gegensatz zum Verständnis
als Gedächtnismahl (1.Kor. 11, 25) . Doch stehen
sich diese Interpretationen tatsächlich
unversöhnlich gegenüber? Burkhardt
Müller schloss den Abend mit dem Fazit:
„Die Bibel ist ein tolerantes Buch und lässt
für viele Deutungen Raum“ . Dies heißt
nicht, dass der Beliebigkeit Tor und Tür
offen stehen, doch ist es eine Absage an
die Engführung, an die Dogmatik mancher
Auslegungen . So gingen viele mit neuen
Gedanken nach Hause, einige äußerten
sich erleichtert über die neue Erfahrung,
waren entlastet vom moralischen Druck der
Sühneopfertheologie als einziger Deutung .
Wir alle konnten die Erfahrung einer fruchtbaren
Diskussion mit versöhnlichem
Ergebnis mitnehmen – ein Erlebnis im
Zeichen der Nächstenliebe . Mit den besten
Erinnerungen an diesen Abend – Ihr
Alexander Blicker-Dielmann
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