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Raum 2011 Die Biennale für Video kunst und Digitalkultur

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Lerchenfeld #12 Projekte<br />

Seitenwände,<br />

Stadtmuseum München,<br />

<strong>2011</strong>, ausstellungsarchitektur<br />

von Marcin<br />

Jez, arbeiten von Sabine<br />

Keller, Nadine otto<br />

<strong>und</strong> Hyeyon Park ; Foto :<br />

Hyeyon Park<br />

SeitenWände.<br />

Fotografie im<br />

Buch <strong>und</strong> im raum<br />

ein Ausstellungsprojekt der HFBk Hamburg, betreut von Prof.<br />

Silke Grossmann <strong>und</strong> Alexander rischer in kooperation mit<br />

dem Münchner Stadtmuseum, erforscht Wege der Wahrnehmung<br />

von Fotografie.<br />

Am Anfang stand die Überlegung, wie als Bilder<br />

gehängte Fotografien <strong>und</strong> Fotobücher gleichberechtigt<br />

in einer Ausstellung präsentiert werden können,<br />

ohne dass die Ausstellung in zwei Teile zerfällt.<br />

<strong>Die</strong>se Frage wurde sowohl in der Projektgruppe um<br />

Silke Grossmann <strong>und</strong> Alexander Rischer diskutiert<br />

als auch in den Seminaren historische Fotoausstellungen<br />

<strong>und</strong> Fotobücher von Ulrich Pohlmann, Leiter<br />

der fotografischen Sammlung des Münchener<br />

Stadtmuseums, der von 2009 bis 2010 <strong>für</strong> drei Semester<br />

Gastprofessor an der HFBK Hamburg war.<br />

<strong>Die</strong> Ausstellungsfläche im Münchener Stadtmuseum<br />

gleicht eher einem Durchgang als einem<br />

<strong>Raum</strong> – eine schwierige Situation. Bald zeichnete<br />

sich in den Diskussionen ab, dass eine geknickte<br />

Wand die kuratorische Lösung sein könnte. So<br />

bildet nun eine im Zickzack verlaufende Wand das<br />

zentrale Element der Ausstellungsarchitektur von<br />

JM<br />

Marcin Jez, der an der HFBK Design studiert. Zu den Finessen, die<br />

sie bietet, gehört ein Ausläufer mit integriertem Präsentationsregal<br />

in der Rückfront, in dem sämtliche Ausgaben der Edition Fotografie<br />

des Materialverlags der HFBK versammelt <strong>und</strong> – bis auf die<br />

hinter Glas präsentierten vergriffenen Ausgaben – auch herauszunehmen<br />

<strong>und</strong> zu betrachten sind. Dazu kommt ein wechselndes<br />

Angebot von Fotobüchern der jeweils Ausstellenden. Für diesen<br />

Teil des <strong>Raum</strong>es hat Jez ein floßartiges, skulpturales Sitzmöbel<br />

konzipiert, auf dem die Besucher sich niederlassen <strong>und</strong> blättern<br />

können. Dabei behalten sie jedoch stets den sich nach links öffnenden<br />

Ausstellungsraum im Blick. Und vice versa ist vom Ausstellungsraum<br />

aus die Leseecke zwar nicht vollständig einsehbar,<br />

aber sichtbar. Ein wichtiger Aspekt dieser Inszenierung von Fotografie<br />

im Buch <strong>und</strong> im <strong>Raum</strong> ist aber auch die von den Typografie-<br />

Studentinnen Johanna Flöter <strong>und</strong> Franziska Opel entworfene Ankündigung<br />

der vier Ausstellungsteile <strong>und</strong> die Namen der jeweils<br />

ausstellenden KünstlerInnen auf der gläsernen Eingangstür. <strong>Die</strong><br />

senkrecht verlaufenden Schriftzüge scheinen kaskadenartig nach<br />

unten zu fließen. Durch das aus dem Vorraum einfallende Licht<br />

Seitenwände,<br />

Stadtmuseum München,<br />

<strong>2011</strong>, Eingangssituation,<br />

typografische<br />

Gestaltung von Johanna<br />

Flöter <strong>und</strong> Franziska<br />

opel ; Foto : Hyeyon Park<br />

S 11<br />

wird ein Teil von ihnen außerdem als Schatten auf<br />

die unmittelbar anschließende Wand des Ausstellungsraumes<br />

projiziert. <strong>Die</strong>ser Effekt, der ganz nebenbei<br />

die Entstehung eines Bildes in der analogen<br />

Fotografie visualisiert, bildet den Ausgangspunkt<br />

<strong>für</strong> den Gang durch den Ausstellungsraum. Anders<br />

als bei der bereits erwähnten Durchgangssituation<br />

im Stadtmuseum ist diese Bewegung keine<br />

lineare, sondern eher ein Hin <strong>und</strong> Her mit zahlreichen<br />

Andockstellen, die verschiedene Zugänge zu<br />

Fotografien eröffnen : zum einen das Betrachten<br />

der ausgestellten Fotoarbeiten, zum anderen die<br />

wesentlich intimere <strong>und</strong> zugleich haptische Möglichkeit<br />

der Rezeption von Fotografien in Büchern,<br />

die eine vereinzelte Vertiefung geradezu erfordert.<br />

Schon der erste Teil der insgesamt vierteilig angelegten<br />

Ausstellungsreihe zeigte, wie sehr diese<br />

unterschiedlichen Zugänge bereits in den künst-

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