Erd- und Tiefbau - Firmengruppe Gollwitzer
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Spezialtiefbau ���� <strong>Erd</strong>- <strong>und</strong> <strong>Tiefbau</strong><br />
Bohr & Ramm News<br />
Inhalt: S.2 Neuigkeiten aus der Firma<br />
S.3 Baustellenbericht - Hamburg<br />
Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />
Ostern steht vor der Türe; das erste Quartal 2011 ist schon wieder Geschichte. In<br />
diesem Jahr kamen wir etwas schleppend in die neue Bausaison. Ungünstige Witterungsverhältnisse<br />
<strong>und</strong> ein nur durchschnittlicher Auftragsüberhang verzögerten <strong>und</strong><br />
erschwerten das Arbeiten auf den Baustellen. Darüber hinaus beschäftigten uns innerbetriebliche<br />
Störfaktoren.<br />
Aber der Winter ist vorbei <strong>und</strong> wir richten unseren Blick nach vorne. In den letzten<br />
Tagen konnten wir sechs Auftragseingänge verzeichnen <strong>und</strong> auch bei einigen interessanten<br />
Projekten stecken wir in der Akquisitionsphase, oder stehen in Endverhandlungen.<br />
Insgesamt sind die Prognosen für unseren Geschäftsbereich gar nicht so schlecht.<br />
Also packen wir es an!<br />
Viel Spaß beim Lesen <strong>und</strong> frohe Ostern wünscht euch<br />
Euer Harald <strong>Gollwitzer</strong><br />
Geburtstage<br />
Frühjahr 2011<br />
Einen halbr<strong>und</strong>en oder r<strong>und</strong>en Geburtstag haben in den nächsten drei Monaten folgende Mitarbeiter<br />
zu feiern:<br />
Friedrich Bachmeier 14.04.1956 Rudolf Peter 09.05.1961 Jan Michna 08.06.1951<br />
Dieter Reich 11.05.1951<br />
Daniel Schelter 11.05.1976<br />
Herzliche Glückwünsche, viel Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> alles Gute für die nächsten Jahre!
Personelle Veränderungen Ende März haben uns Silke Höning <strong>und</strong> Jan Uhlig nach 15<br />
bzw. 10 Jahren Betriebszugehörigkeit verlassen. Wir bedanken<br />
uns an dieser Stelle für die gute <strong>und</strong> vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> wünschen bei der beruflichen<br />
Neuorientierung viel Erfolg.<br />
Die Stelle als Büroleiter in Chemnitz hat unser Mitarbeiter<br />
Christian Stolper übernommen, während die Lohnbuchhaltung<br />
neu besetzt wurde. Seit 01.<br />
April ist hier unser neuer Mitarbeiter<br />
Daniel Schelter (Foto) aus<br />
Ellenbach bei Floß tätig. Beiden<br />
wünschen wir viel Freude mit<br />
ihren neuen Aufgaben!<br />
Verbesserungsvorschlag honoriert<br />
Die Geschäftsleitung hat sich für 2011 entschieden Prämien für Verbesserungsvorschläge<br />
auszuloben. Hiermit will man die auf den Baustellen gemachten<br />
Erfahrungen honorieren, die als Verbesserungsvorschläge in den<br />
kontinuierlichen Prozess der Weiterentwicklung auf den Baustellen eingebracht<br />
werden. Als erster konnte sich Josef Seebauer über die durch Friedrich<br />
Kurz übergebene finanzielle Aufmerksamkeit freuen. Seebauer hat während<br />
des Bauvorhabens Neuss eine Idee entwickelt, wie man Sp<strong>und</strong>wände<br />
leichter in den Boden einpressen kann.<br />
Führungskräfte in Grossarl<br />
Am 24. & 25.03. trafen sich 23 Mitarbeiter zur 3. Führungskräfter<strong>und</strong>e im Hotel Edelweiss in Grossarl.<br />
In den Diskussionsr<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Workshops wurden die Themen Risikomanagement in der Kalkulation<br />
<strong>und</strong> in der Ausführungsphase ausführlich behandelt. Im Anschluss an die Workshops fand ein reger<br />
Erfahrungsaustausch der Teilnehmer statt.<br />
5 Teams konnten beim abschließenden Eisstockschießen auf der Asphaltbahn ihr Können unter Beweis<br />
stellen.<br />
Auftragseingänge<br />
Bauvorhaben Geschäftsbereich Bauzeit<br />
Umbau B85, Marktgölitz Spezialtiefbau März – April 11<br />
Krankenhaus, Geislingen Baugrube April – Juni 11<br />
Autohaus Kathan, Bad Wiessee Baugrube April – August 11<br />
Wiener Neustadt Ausland April – Mai 11<br />
Hochwasserpumpwerk BA II,<br />
Köln-Langel<br />
Baugrube März 11 – August 12<br />
Oberflächenwasserkanal<br />
„Triester Straße“, Nürnberg<br />
<strong>Tiefbau</strong> Mai – Juli 11<br />
Windkraftanlagen, Trogen <strong>Tiefbau</strong> April – August 11<br />
Redaktion Sebastian Kitta Tel.: 0176/23194127 Email: s.kitta@gmx.de
Baustellenbericht Hamburg<br />
Moin, Moin!<br />
Am 08.12.2010 erhielten wir den Auftrag für die Sanierung des Gr<strong>und</strong>stücks Mühlenkamp 13 im Hamburger<br />
Ortsteil Winterhude in Form des Baus einer Dichtwandkapsel <strong>und</strong> eines Reaktorbauwerks.<br />
Diese Baustelle stellte uns wieder einmal vor sehr spezielle Herausforderungen. Später hierzu mehr.<br />
Hintergr<strong>und</strong>:<br />
Auf dem Gr<strong>und</strong>stück Mühlenkamp 13 war von 1931 bis ca. 1980 ein metallverarbeitender Betrieb<br />
(Galvanisierbetrieb) ansässig. Durch die unsachgemäße Lagerung von Chemikalien wurden das Betriebsgebäude,<br />
der Boden <strong>und</strong> das Gr<strong>und</strong>wasser, insbesondere durch Chrom <strong>und</strong> Cyanide kontaminiert.<br />
Die Schadstoffbelastungen befinden sich unter dem Hinterhof des Gr<strong>und</strong>stücks Mühlenkamp 13,<br />
so dass sich die Altlastsanierung auf diesen Bereich beschränkt.<br />
Aufgabenstellung:<br />
Die Schadstoffe sollten durch eine Einkapselung saniert werden. Dazu war der Bau einer Dichtwand<br />
vorgesehen, welche die Schadstoffe im Boden umschließt. Die Dichtwand sollte als überschnittene<br />
Bohrpfahlwand hergestellt werden (d=620mm, L= bis 10 m, Abwicklungslänge ca. 90 lfm).<br />
Anschließend sollte dann die Erstellung des sogenannten „Reaktors“ erfolgen. Der Begriff „Reaktor“<br />
umfasst die gesamte Einheit zur Reinigung <strong>und</strong> Ableitung des Gr<strong>und</strong>wassers aus der Dichtwandkapsel:<br />
Das belastete Gr<strong>und</strong>wasser wird von einer GW-Messstelle in das Reaktorbauwerk gepumpt. Im „Reaktorbauwerk“<br />
– mehr oder weniger ein Fertigteilschacht - durchströmt das Wasser sog. „reaktives<br />
Material“ aus Graugussgranulat (elementares Eisen) Dies ist im Schacht auf einem Lochblech aus<br />
Edelstahl gelagert. Durch die Reaktion der im Wasser befindlichen Schadstoffe mit dem Granulat erfolgt<br />
die Abreinigung. Unterhalb des Lochblechs wird das gereinigte Wasser dann über eine Ableitung<br />
in einen außerhalb der Dichtwand befindlichen Brunnen geführt. Dort wird das gereinigte Wasser dem<br />
Gr<strong>und</strong>wasserleiter wieder zugeführt.<br />
Da die Abreinigung unter Umständen mehrere Jahre dauern kann, muss die Oberflächenbefestigung<br />
aus Pflaster wieder neu hergestellt werden.<br />
Redaktion Sebastian Kitta Tel.: 0176/23194127 Email: s.kitta@gmx.de
Schwierigkeiten / Besonderheiten:<br />
1.Lage der Baustelle:<br />
Die Zuwegung von der vielbefahrenen Strasse in den Hinterhof,<br />
musste über eine ca. 18m lange Tordurchfahrt durch das<br />
Gebäude erfolgen. Die Durchfahrtsbreite betrug max. 2,8m, H<br />
= ca. 4,5m. Die Lastbeschränkung aufgr<strong>und</strong> der angrenzenden<br />
Keller betrug max 40 to für das Bohrgerät, 20 to für den Baustellenverkehr.<br />
Der gesamte Geräteeinsatz, einschließlich Entsorgung<br />
musste auf diese Verhältnisse abgestimmt werden.<br />
2. Schutz angrenzender Gebäude <strong>und</strong> des angrenzenden Gewässers<br />
Die Bohrarbeiten erfolgten mittels Endlosschnecke (Doppelkopfverfahren)<br />
mit einer Drehbohranlage Liebherr LB 16 innerhalb<br />
eines ca. 25m x 25m kleinen Baufelds. Die angrenzenden<br />
Gebäude <strong>und</strong> der direkt neben der Bohrachse gelegene<br />
Mühlenkampkanal mussten während der Arbeiten unter<br />
allen Umständen geschützt werden.<br />
Zum Schutz der angrenzenden Gebäude, des Kanals <strong>und</strong><br />
des Baustellenpersonals vor herab fallenden Bohrgut aus<br />
dem Schneckenauswurf, wurde seitens unserer Maschinentechnischen<br />
Abteilung eigens ein sogenannter „Strumpf“ entwickelt.<br />
Mit Hilfe einer am Mast befestigten Aufnahme <strong>und</strong><br />
der lammelenartigen <strong>und</strong> flexiblen Bauweise des Strumpfes,<br />
konnte dieser Vertikal auf <strong>und</strong> ab geführt werden. Zudem<br />
ermöglichte diese Bauweise zu jederzeit die geforderten Neigungskontrollen<br />
des Bohrrohrs<br />
Zum Schutz des Mühlenkampkanals vor eindringender<br />
Dichtwandsuspension wurde eine Art Hilfsverbau eingebracht.<br />
Dieser diente gleichzeitig als Spritzschutz.<br />
3. Standsicherheit des Bohrgeräts<br />
Auch die direkt an der Bohrachse ca. 2,5 m steil abfallende Böschung zum Mühlenkampkanal stellte<br />
alle Beteiligten vor eine Herausforderung. Der Böschungsfuß war lediglich durch eine sehr alte Holzsp<strong>und</strong>wand<br />
gesichert über die keinerlei Angaben vorlagen. Nach statischer Überprüfung war die<br />
Standsicherheit des Bohrgeräts nicht gewährleistet. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden parallel zur Bohrachse,<br />
unterhalb der Fahrspur der Kette, unbewehrte Bohrpfähle in einem Achsabstand von ca. 2m <strong>und</strong><br />
einer Länge von ca. 4m eingebracht. Hierauf konnten dann Baggermatratzen ausgelegt werden auf<br />
denen das Bohrgerät schließlich fahren konnte. Die Bohrpfähle mussten nach Beendigung der Bohrarbeiten<br />
wieder ausgebohrt werden.<br />
3. Besondere Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
Aufgr<strong>und</strong> der teils sehr hohen Konzentration an Chrom <strong>und</strong> Cyaniden konnten die Arbeiten nur mit<br />
sehr strengen Auflagen im Hinblick auf den Arbeitsschutz erfolgen. Die Trennung in Schwarz- <strong>und</strong><br />
Weißbereich war unumgänglich.<br />
4. Herstellungsprozess der Dichtwand / Modifiziertes Pilgerschrittverfahren<br />
Die Bohrpfahlwand hatte keine statischen, sondern nur abdichtende Aufgaben zu Standsicherheit der<br />
Nachbarbebauung, sowie des angrenzenden Mühlenkampkanals nicht zu gefährden, konnte entsprechend<br />
der bauseitigen Bemessung nicht im herkömmlichen Pilgerschrittverfahren gearbeitet werden.<br />
Es musste zwischen am gleichen Tag hergestellten Pfählen (sogenannte „Charge 1“) ein Achsabstand<br />
von 6 Pfählen eingehalten werden. Die Charge 2 durfte erst nach Erreichen der Mindestfestigkeit von<br />
1MN/m2 hergestellt werden. Zudem waren strenge Mindestanforderungen an das Dichtwandmaterial<br />
vorgegeben <strong>und</strong> auch einzuhalten. Dies ließ den Einsatz eines herkömmlichen Betons leider nicht zu.<br />
Redaktion Sebastian Kitta Tel.: 0176/23194127 Email: s.kitta@gmx.de
In Zusammenarbeit mit der Fa. Schwenk, konnte schließlich einer neuer Dichtwand-Stoff entwickelt<br />
werden (Füllbinder R-HOZ), welcher die von Seite des Auftraggebers <strong>und</strong> der Fremdüberwachung<br />
gestellten hohen Anforderungen erfüllte. Die Lieferung des Materials erfolgte mit Silozügen. Da das<br />
nur direkt im am Baufeld aufgestellt werden konnte, musste die Bestückung mittels einer ca. 50m Leitung<br />
von der Straße aus erfolgen.<br />
5. Qualitätssicherung<br />
Der gesamte Prozess der Dichtwandherstellung war von Beginn an einem detaillierten Qualitätssicherungsplan<br />
unterzogen. Die Teils umfangreichen Prüfungen an Frischsuspension <strong>und</strong> Endsuspension<br />
machten eine Eigenüberwachung erforderlich. Diese wurde durch das Büro Baugr<strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> aus<br />
Strals<strong>und</strong> durchgeführt. Zu diesem Zweck stand direkt auf der Baustelle ein umfassend ausgestattetes<br />
Labor zur Verfügung. Parallel erfolgte zudem eine ebenso umfangreiche Fremdüberwachung unserer<br />
Arbeiten.<br />
Trotz der schwierigen Verhältnisse konnten die Bohrarbeiten zur Zufriedenheit aller Beteiligten noch<br />
vor der veranschlagten Bauzeit abgeschlossen werden. Die Oberflächenarbeiten dauern noch bis<br />
Ende April an.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bei unserem Auftraggeber, der Behörde für Stadtentwicklung<br />
<strong>und</strong> Umwelt (BSU) <strong>und</strong> dem fremd überwachenden Gr<strong>und</strong>bauinstitut IGH aus Hannover für<br />
die sehr konstruktive Zusammenarbeit bedanken.<br />
Fakten im Überblick<br />
Auftragssumme: 528.000 EUR<br />
Auftraggeber: Freie Hansestadt Hamburg<br />
Behörde für Stadtentwicklung <strong>und</strong> Umwelt (BSU)<br />
Leistungen: Oberflächenabbruch u. -Wiederherstellung<br />
Dichtwandherstellung, d=620mm, L bis 10m, ca. 800 m2<br />
Leitungsbau mit Reaktorherstellung<br />
Wasserhaltung<br />
Bauzeit: Januar bis Mai 2011<br />
Bauleitung: Christian Stolper<br />
Polier(e): Josef Scherer, Josef Grillmeier<br />
Redaktion Sebastian Kitta Tel.: 0176/23194127 Email: s.kitta@gmx.de