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Mit Weitsicht Krisen meistern Mit Weitsicht Krisen meistern - wortschatz

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__________________________________________________________TITEL_43<br />

resabschluss. Von Neukunden erwarte ich<br />

natürlich auch den Businessplan. Wer mir diesen<br />

als „positiv“ verkauft, den kann ich nur fragen:<br />

Meinen Sie denn, ich hätte schon mal<br />

einen negativen Businessplan gesehen? Ein<br />

Existenzgründer muss von seiner Idee brennen,<br />

mich von seinem Produkt überzeugen. Wer<br />

stöhnt und sagt „mal gucken, wie es läuft“, den<br />

muss ich leider nach Hause schicken.<br />

Gibt es noch mehr K.O.-Kriterien?<br />

Wenn der Existenzgründer auf seiner Einkaufsliste<br />

an Nummer 1 einen dicken Dienstwagen<br />

auflistet… Das Geld dafür muss er sich<br />

erst einmal verdienen! Eine Absage gibt es<br />

auch, wenn die Unternehmensstrategie „wenig<br />

Aufwand, viel verdienen“ lautet. Ein bisschen<br />

mehr Substanz hätten wir schon ganz gerne.<br />

Und wenn ein Existenzgründer für die betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen an seinen Steuerberater<br />

verweist, werden wir auch vorsichtig. Ich<br />

will damit nicht sagen, dass jeder alles wissen<br />

muss. Mir ist dann lieber, der Unternehmer<br />

bringt seinen kaufmännischen Leiter mit und<br />

bleibt selbst offen, ehrlich und authentisch.<br />

Welche Faktoren sind für das Rating ausschlaggebend?<br />

Das sind natürlich die harten Faktoren wie<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Aber<br />

auch die weichen Faktoren sind von großer<br />

Bedeutung: Strategie, Qualifikation der <strong>Mit</strong>arbeiter,<br />

Planung und Controlling, Informationsverhalten<br />

gegenüber der Bank, Zukunft des<br />

Marktes, Entwicklungsarbeit, Marketing, Lagerhaltung<br />

und etwa die Nachfolgeregelung.<br />

Warum ist letztere so wichtig für eine Bank?<br />

Tja, wenn der Junior 60 wird, ist es eh zu<br />

spät… Nein, mal im Ernst: Gerade bei diesem<br />

Punkt bleiben wir am Ball. Denn es ist die<br />

Pflicht eines Unternehmers, über die Zukunft<br />

des Betriebes und seiner <strong>Mit</strong>arbeiter nachzudenken.<br />

Schließlich kann er im Betrieb ja auch<br />

mal plötzlich ausfallen. Wir beraten hier intensiv<br />

über die Möglichkeiten der Nachfolgeregelung<br />

wie Übergabe, Schenkung, Verpachtung,<br />

Kapitalgesellschaft, Unternehmens-Verkauf,<br />

Management-Buy-Out bzw. -Buy-In. Wege<br />

gibt es viele, man muss sie aber auch beschreiten<br />

wollen.<br />

Wie individuell können Sie in Ihrer Beratung auf<br />

die Bedürfnisse des einzelnen Unternehmens<br />

eingehen?<br />

Wir haben ja nicht die speziellen Branchenkenntnisse<br />

wie unser Kunde, aber wir<br />

haben ein gutes Benchmark-Instrument: Alle<br />

450 Sparkassen in Deutschland pflegen die<br />

Ergebnisse der Bilanzanalyse anonym in eine<br />

zentrale Datenbank ein. So haben wir eine gute<br />

Vergleichsmöglichkeit quer durch alle Branchen.<br />

Deshalb heißt ein schlechter Wert in der<br />

Bilanz nicht zwangsläufig „Kredit abgelehnt“,<br />

er liegt ja vielleicht trotzdem über Branchendurchschnitt.<br />

Also ist Basel II auch eine Chance für Unternehmen?<br />

Ja natürlich, und das gleich in zweierlei<br />

Hinsicht: Durch unseren Blick von außen und<br />

den Branchenvergleich erhält der Unternehmer<br />

direktes Feedback auf sein Wirken. Ein<br />

Bilanzgespräch an sich ist ja immer recht statisch,<br />

weil es sich auf zurückliegende Ergebnisse<br />

bezieht. Außerdem profitieren Kreditnehmer<br />

mit guter Bonität von Basel II. <strong>Mit</strong> der<br />

Rating-Note 1 bekommt man seinen Kredit um<br />

einiges günstiger als das Unternehmen mit der<br />

Note 15. Diese „risikoadäquate Bepreisung“ ist<br />

auch eine Chance für Unternehmen.<br />

Müssen Unternehmer trotzdem Angst vor dem<br />

Bankgespräch haben?<br />

Nein. Wir versuchen zu vermitteln: Sie sind<br />

kein Bittsteller und wir kein Kreditverweigerer!<br />

In erster Linie sind wir Kreditgeber und bezahlen<br />

unsere <strong>Mit</strong>arbeiter davon. Letztendlich<br />

bedeutet Kredit doch vor allem eines: Vertrauen.<br />

Denn die Bank vertraut ja darauf, dass der<br />

Kunde das geliehene Geld zurückzahlt.<br />

Wie tritt der perfekte Kreditnehmer bei Ihnen<br />

auf?<br />

Den perfekten Kreditnehmer gibt es meiner<br />

Ansicht nach nicht bzw. er wäre dann ein Blender.<br />

Ich schätze Menschen, die überzeugend<br />

und kundig sind und die Dinge auf den Punkt<br />

bringen. Mein Tipp: Begeistern Sie die Bank<br />

von sich und Ihren Plänen, dann ist das Papier<br />

geduldig!<br />

Jennifer Beenen<br />

AUSWERTUNG<br />

Frage Antwort Punkte Meine Punkte<br />

1 a 3<br />

b 1<br />

c 2<br />

2 a 1<br />

b 2<br />

c 3<br />

3 a 1<br />

b 3<br />

c 2<br />

4 a 2<br />

b 3<br />

c 1<br />

5 a 2<br />

b 1<br />

c 3<br />

Summe:<br />

Auswertung zum Quick-Check<br />

3 bis 5 Punkte: Sie sind über den aktuellen<br />

betriebswirtschaftlichen Status Ihres Unternehmens<br />

informiert, kommunizieren dies<br />

mit den richtigen Partnern und wissen die<br />

wesentlichen Steuerungsinstrumente zu<br />

nutzen.<br />

6 bis 10 Punkte: Sie haben grundsätzliche<br />

Problembereiche erkannt. Es sind gute Ansätze<br />

vorhanden, die aber optimierungsfähig<br />

sind.<br />

11 bis 15 Punkte: Das betriebswirtschaftliche<br />

Know-how ist weitest gehend ungenutzt.<br />

Eventuelle Risiken und Problemfelder<br />

werden nicht oder zu spät erkannt. Es besteht<br />

dringender Beratungsbedarf.<br />

Diese Bewertungen sind nur eine erste Einschätzung<br />

Ihrer Unternehmenssteuerung.<br />

Wenn Sie weiteren Beratungsbedarf haben,<br />

wenden Sie sich gerne an die IHK. Ihr Anliegen<br />

wird selbstverständlich vertraulich behandelt.<br />

KONTAKT<br />

Martin van Treeck<br />

02161 241-137<br />

treeck@moenchengladbach.ihk.de<br />

ihk magazin 08.07<br />

www.mittlerer-niederrhein.ihk.de

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