zum Download - HPW-Modellbahn
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Die Geschichte der TT-Modelleisenbahn von 1941 bis heute.<br />
Entstehung der TT-Bahn in den USA<br />
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind das Ursprungs- und Geburtsland der Spur<br />
TT.<br />
Dort entwickelte der Ingenieur Harald L.(Hal) Joyce schon 1941 eine <strong>Modellbahn</strong><br />
im Maßstab 1:120. Wegen des Kriegseintrittes der USA dauerte es noch einige Jahre<br />
bis Joyce 1945 seine<br />
Firma H.P.Products zur Herstellung seiner Bahn gründen konnte.<br />
Im Oktober 1946 wurden dann die ersten Modelle vorgestellt und auch gleich<br />
ausgeliefert. Von Joyce stammt auch Bezeichnung "table-Top-trains" - "TT" für<br />
diese Spurweite und Baugröße. So kann er zu Recht als Vater der Spur TT<br />
angesehen werden.<br />
Die H.P. PRODUCTS Modelle entstanden naturgemäß nach US-Vorbildern.<br />
Stromlinienloks und -reisezugwagen, Standart-Dampfloks, Vorortzüge und typische<br />
US-Güterwagen gab es (wie damals in den USA üblich) in Bausätzen.<br />
Die triebfahrzeuge wurden auf Wunsch auch zusammengebaut geliefert.<br />
Joyce hatte zuerst einigen Erfolg mit seiner Modelleisenbahnproduktion,<br />
jedoch erreichte TT in den USA nie die Marktanteile wie die TT-Spur in<br />
Deutschland.
Weitere Firmen ergänzten das Programm des Marktführers, so lieferten in den<br />
späten 40er und den<br />
frühen 50er Jahren einige Firmen eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Wagenbausätze.Linsay und Kemtron boten ab dem gleichen Zeitraum<br />
triebfahrzeuge von <strong>zum</strong> Teil beachtlicher Qualität an.<br />
So halten die feinen, aus Messing gefertigten Dieselloks von KEMtrON jedem<br />
Vergleich mit heutigen Modellen stand.<br />
Ende der 50er Jahre wurden sogar noch japanische Messing-Fertigmodelle nach<br />
amerikanischen<br />
Vorbildern importiert. In den 60er Jahren ging es mit der TT-Modelleisenbahn dann<br />
allerdings, wie später auch in Europa, rapide bergab. Ende der 60er war TT aus den<br />
<strong>Modellbahn</strong>geschäften verschwunden. Nur einige kleine Gruppen spurtreuer Fans<br />
haben bis heute Kleinserienproduzenten und eher amateurhafte Nachproduktionen<br />
mehr schlecht als recht am Leben erhalten.<br />
Die Zeuke-TT-Bahn in der ehemaligen DDR<br />
Nachdem die <strong>Modellbahn</strong>fertigung in den westlichen Besatzungszonen bereits kurz<br />
nach Kriegsende wieder aufgenommen wurde, gab es auch in der DDR erste Ansätze<br />
<strong>Modellbahn</strong>en zu produzieren. An die Spur TT wurde dabei noch lange nicht<br />
gedacht, begonnen wurde mit der Fertigung von Spielzeugeisenbahnen in den<br />
Spuren 0, S und HO. Zu nennen sind hier heute<br />
fast vergessene Namen wie Schicht, Ehlke, Bach, Dahmer, Rohso und natürlich<br />
auch neben vielen anderen Herstellern die Firma Zeuke.<br />
Gegenüber den westlichen Firmen mußte in der DDR teilweise unter schwierigsten<br />
Bedingungen produziert werden, genannt sei hier nur der Rohstoffmangel. So wurde<br />
auf den Einsatz von Metall weitgehend verzichtet, statt dessen wich man auf<br />
Materialien wir Holz, Kunstharz und diverse Kunststoffe aus. Die Firma Zeuke<br />
fertigte in der Grünauer Straße in Berlin Köpenick diverse elektromechanische<br />
Spielwaren, wie z.B. Schiffe mit<br />
Elektro- und Uhrwerkantrieb, sowie in der Spur 0 Spielzeugeisenbahnen mit<br />
Elektro- und Uhrwerkantrieb. Auch verschiedenes Zubehör wie Weichen, Signale<br />
etc. wurden gefertigt. Das Spur 0-Programm konnte bis in die Fünfziger Jahre hinein<br />
weiter ausgebaut werden.
Berlin-Koepenick Berlin-Storkower Straße<br />
Doch schon bald zeigte sich, daß die Spur 0-Eisenbahn nicht mehr zeitgemäß war.<br />
Zu aufwendig in der Herstellung, zu großer Platzbedarf und immer größere<br />
Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung sind nicht zu vergessen. Die<br />
Überführung bisher privater Firmen in Volkseigentum veränderte vieles in den<br />
Betrieben. Zeuke&Wegwerthwar in den 50iger Jahren einer der ersten Betriebe, an<br />
denen sich der Staat finanziell beteiligte, somit konnte die Entwicklung einer<br />
Modelleisenbahn in kleinerem Maßstab begonnen werden. Damals entschied man<br />
sich für den Maßstab TT, der in der BRD bereits durch die Firma Rokal produziert<br />
wurde. Zur Leipziger Frühjahrsmesse 1957 stellte die Firma Zeuke & Wegerth die<br />
ersten TT-Modelle vor, die Dampflok BR 23<br />
und die DB-Diesellok BR V 200, nebst Güter- und Personenwagen diversen Gleisen<br />
und Weichen. Von den Messebesuchern viel bestaunt kamen diese Artikel<br />
schließlich passend <strong>zum</strong> Weihnachtsgeschäft 1958 in den Handel. Die Produktion<br />
der Spur 0-Bahn wurde nach und nach immer weiter reduziert und schließlich<br />
zugunsten der TT-Bahn ganz eingestellt.<br />
Die 60iger Jahre brachten für TT eine ständige Erweiterung des Sortimentes: neue<br />
Lokomotiven, Güterwagen und Personenwagen wurden entwickelt und kamen kurz<br />
darauf in den Handel. Auch das Gleismaterial konnte immer weiter verbessert<br />
werden. Im Gegensatz zu manch anderen Herstellern erkannte Zeuke schon früh,<br />
daß nur mit Qualität auf<br />
dem Markt zu bestehen war. Als Beispiel mag hier der 2-achsige offene Güterwagen<br />
mit Holzwänden stehen. Die dort bereits in den 50iger Jahren hergestellte Qualität<br />
wurde von westlichen HO-Herstellern z.T. erst 20 Jahre später umgesetzt.
Werner Zeuke Helmut Wegwerth<br />
Um die TT-Bahnen auch im Ausland zu verbreiten, wurden diverse Werbeanzeigen<br />
in Fachzeitschriften, wie z.B. dem Modelleisenbahner, der Miba oder der Eisenbahn-<br />
Revue geschaltet. Auch im Ausland, in Schweden, Belgien, England und vor allem<br />
in den sozialistischen Nachbarstaaten war die TT-Bahn bald ein Begriff.<br />
Um der immer weiter steigenden Nachfrage zu genügen, wurde Mitte der 60iger<br />
Jahre ein neues Gebäude in der Storkower Straße bezogen. Hier konnte in modernen<br />
Produktionsräumen die Herstellung weiter rationalisiert werden. Auch im Bereich<br />
des Kundendienstes wurde investiert: 1966 erschien die erste Ausgabe der<br />
"<strong>Modellbahn</strong>-Praxis", einer Schriftenreihe rund um die TT-Bahn.<br />
Herausragende Neuheiten der 60iger Jahre waren die E 94, die E 11/42, der LVT,<br />
neue 4-achsige Schnellzugwagen, sowie eine HO-Schmalspurbahn auf TT-<br />
Fahrwerken, die in Zusammenarbeit mit der Firma Herr entstand.<br />
Ebenfalls 1966 begann die Zeuke-TT-Bahn die BRD zu erobern: Pünktlich <strong>zum</strong><br />
Weihnachtsgeschäft erschien im Herbst/Winterkatalog 1966/1967 des<br />
Versandhauses Quelle die TT-Bahn. Geliefert wurden ein Start-Güterzug bestehend<br />
aus einer Dampflok und 3 Güterwagen und ein Personenzug, ebenfalls aus einer<br />
Dampflok und 3 Personenwagen. Mit enthalten waren ein Batteriefahrpult, sowie ein<br />
Schienenoval, alles zu einem sensationellen Preis von 12,90 DM (!!!). Zur weiteren<br />
Ergänzung gab es noch ein Schienen-Ausbausortiment (7,90 DM), sowie ab 1968<br />
einen Netztrafo (15,90 DM). Die TT-Bahn bei Quelle sollte fortan bis 1990, Jahr für<br />
Jahr mit<br />
entsprechenden Änderungen in der Zusammenstellung wiederkehren.<br />
Anfang der Siebziger Jahre vollzog sich dann eine einschneidende Veränderung:<br />
Aus der Zeuke & Wegwerth KG wurde der VEB Berliner TT Bahnen. So<br />
erschien die Werbeanzeige "Güterverkehr - Pulsader der Wirtschaft" im<br />
Modelleisenbahner 3/1972 bereits mit VEB Berliner TT Bahnen. Werner Zeuke<br />
schied nach der vollständigen Verstaatlichung<br />
aus der Firma aus.<br />
Das hatte natürlich Auswirkungen auf die <strong>Modellbahn</strong>produktion, die Zahl der<br />
Neuheiten verringerte sich, Werbeanzeigen z.B. im "Modelleisenbahner" sowie die<br />
Schriftenreihe "<strong>Modellbahn</strong>-Praxis" wurden eingestellt. Kataloge und Prospekte<br />
kamen immer spärlicher, die TT-Produktion lief aber weiter auf Hochtouren, für den<br />
Export in die UdSSR und andere östlichen Ländern. In der BRD war es nach dem<br />
Rokal-Ende nicht so ohne weiteres möglich, VEB BTTB-Erzeugnisse zu<br />
beschaffen, doch das sollte sich, nicht zuletzt durch die Aktivitäten des AKTT, bald<br />
verbessern. Auch die Quelle-Packungen (siehe oben) brachten in bescheidenen<br />
Maßen TT-Nachwuchs und letztendlich führten auch einige Geschäfte noch/wieder
TT-Bahnen. Mit der Firma Krüger(Wetzlar) gab es in der BRD wieder einen TT-<br />
Kleinserienhersteller, weitere Kleinserienhersteller folgten.(Beckmann, Kunze,<br />
Schwaetzer, Jeike, Union-TT, PSK(Holland))<br />
Als Importeur für DDR-Spielwaren war in den Achtziger Jahren die Firma Richard<br />
Schreiber in Fürth für die BRD zuständig, auf deren Betreiben und unterstützt durch<br />
den AKTT, erschienen nun auch diverse BTTB-Modelle in DB-Ausführung. Doch<br />
stellte der Export in die westlichen Länder nach wie vor nur einen Bruchteil der<br />
Produktion dar. Wie groß<br />
die Produktion der TT-Bahn war berichtete die "Berliner Zeitung" am 27.09.1984:<br />
"1780 Triebfahrzeuge und 5880 Wagen verlassen an jedem Tag die<br />
Produktionsbänder des VEB Berliner-TT Bahnen". Zu diesem Zeitpunkt<br />
beschäftigte der VEB BTTB in der Storkower Straße 800 Mitarbeiter im<br />
Schichtrhythmus. Da die Produktionskapazitäten jedoch noch immer nicht<br />
ausreichten, wurde begonnen Teile der Produktion in andere Betriebe auszulagern.<br />
Nicht verschweigen darf man hier aber die wirtschaftliche Situation der DDR: Kurz<br />
vor der totalen Zahlungsunfähigkeit wurden die TT-Produkte im Ausland zwecks<br />
Devisenbeschaffung zu Preisen verkauft, die weit unter den Herstellungskosten<br />
lagen. 1987 wurde dann noch in der DDR das Jubiläum "150 Jahre erste Deutsche<br />
Fernbahn" gefeiert, 1988 das Jubiläum "30 Jahre BTTB". Zu beiden Anlässen<br />
brachte der VEB BTTB Sonderpackungen auf den Markt, auch die Dampflok der<br />
BR 01 wurde in kleinen Stückzahlen ausgeliefert.<br />
Von Zeuke bis heute-die TT-Bahn nach der Wende<br />
Diese Dinge sind natürlich am VEB BTTB nicht spurlos vorüber gegangen: Der<br />
gesamte Markt im Osten brach vollkommen weg, die DDR-Bevölkerung hatte<br />
andere Sorgen als TT-Bahnen zu kaufen und für den Westmarkt war die TT-Bahn, in<br />
der jetzigen Ausführung<br />
mit fast durchweg Modellen osteuropäischer Bahnverwaltungen, nicht marktfähig.<br />
Die gesamte Belegschaft stand vor einem großem Fragezeichen - wie wird es<br />
weitergehen? Anfang Juni 1990 wurde der VEB BTTB in eine GmbH umgewandelt,<br />
Herr Werner Zeuke war zu diesem Zeitpunkt wieder als Geschäftsführer tätig,<br />
unterstützt wurde er von Dipl.-Ing. Henning Schauer. Ein erster Schritt um auf dem<br />
Westmarkt zu bestehen war die Überarbeitung des Sortimentes, sowie attraktive<br />
Neuheiten. Zur Erinnerung an den Fall der Berliner Mauer wurde ein Sonderset<br />
aufgelegt, in dem drei Kühlwagen nach Vorbild Berliner Firmen, ein Flachwagen<br />
mit einer Nachbildung der Berliner Mauer, sowie ein Original-Mauerstück enthalten<br />
waren. Mit Aufklebern, Plastiktüten, Prospekten, neuen Verpackungen,<br />
Werbeanzeigen und einem neuen Katalog versuchte man ins Blickfeld der<br />
Öffentlichkeit zu kommen. Als Ergänzung <strong>zum</strong> Sortiment erschien ein Vollprofil-<br />
Gleissystem der Firma Pilz. Auch die Teilnahme an Ausstellungen (z.B.<br />
<strong>Modellbahn</strong>ausstellung Köln) gehörten nun wieder <strong>zum</strong> Alltag, was zu DDR-Zeiten<br />
erhebliche Schwierigkeiten bereitete.<br />
Im Jahre 1991 begann der Ausverkauf der DDR im großem Maßstab:<br />
Die Großhandelslager wurden zu Schleuderpreisen ins Ausland verramscht. Als<br />
Beispiel mag hier dienen: die BR 250 wurde teilweise für 5,00 DM pro Stück
verkauft. All dies trug dazu bei, daß potentielle Kunden statt beim Fachhändler in<br />
den Sonderpostenmärkten kauften, dadurch fehlte der Umsatz der Berliner<br />
TT-Bahnen Zeuke Gmbh.<br />
Die Folgen blieben nicht aus, Personal mußte in großen Maßen abgebaut werden.<br />
1991 schied Herr Zeuke wieder aus der Firma aus, seine Nachfolge trat Herr Carlo<br />
Parisel an.<br />
Mit Unterstützung der treuhandanstalt und Banken<br />
gelang es ihm, TT ins Blickfeld<br />
der Öffentlichkeit zu rücken wie nie zuvor:<br />
Werbespots im Rundfunk und Fernsehen, Anzeigen<br />
in Zeitungen, neues Werbematerial, Plazierungen der<br />
Produkte in Fachgeschäften u.s.w. .<br />
Die Spielwarenmessen brachten volle<br />
Auftragsbücher, Kooperationen mit<br />
diversen Herstellern (z.B. Bemo, Beckmann, PMT)<br />
wurden eingegangen. Auch<br />
an einer ehemaligen Rüstungsfabrik in St. Petersburg<br />
in Rußland beteiligte er<br />
sich. Schließlich wurde begonnen den USA-Markt zu<br />
erschließen. 1992<br />
erreichen TT-Bahnen aus der BRD wieder das<br />
Geburtsland der TT-Bahnen, die<br />
Vereinigten Staaten !<br />
Am 01.07.1992 übernahm die Berliner TT Bahnen Zeuke GmbH den ehemaligen<br />
Zubehörhersteller VERO in Olbernhau. Als Sponsor für die Bewerbung Berlins<br />
zu den Olympischen Spielen im Jahre 2000 war BTTB Zeuke ebenfalls mit<br />
von der Partie. Alles schient sich aufwärts zu bewegen, was auch durch die<br />
Nürnberger Messe 1993 bestätigt wurde, Es wurden Neuheiten angekündigt,<br />
wie nie zuvor - alleine 8 Loks als Neumodelle oder überarbeitete Varianten.<br />
In den USA und der CSFR erschienen neue Werbeanzeigen, im US "Modell<br />
Railroader 9/93" wird das Erscheinen einer echten US-Diesellok, der F7<br />
angekündigt.<br />
Doch dann begann das dunkelste Kapitel der TT-Bahn. Aufgrund der Nichtzahlung<br />
von drei offenen Monatsgehältern, sowie diverser Verbindlichkeiten gegenüber<br />
anderen Firmen, beantragte der Betriebsrat der BTTB Zeuke GmbH am 30.07.1993<br />
das Konkursverfahren beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg. Wie es zur<br />
Zahlungsunfähigkeit kommen konnte, blieb<br />
vorerst ungeklärt. Viele Fachhändler und Freunde der TT-Spur sowie diverse<br />
Mitarbeiter blieben der Firma BTTB Zeuke jedoch treu und so wurde schon nach<br />
kurzer Zeit der Lagerbestand weiter abverkauft. Auch bewarben sich diverse<br />
potentielle Investoren um die Firma.<br />
Nach der Wende begann die FirmaMattramit der Entwicklung von zwei<br />
Dieselmodellen in der Spur TT. So wurde an der DB-Diesellok der BR 218 sowie an<br />
der DR-Diesellok der BR 120 gearbeitet. Schließlich erschien 1992 als erst Lok die<br />
BR 218 auf dem Markt. Unter der Firma Mattra vereinigte sich schließlich auch das<br />
Lieferprogramm<br />
der Pilz-Modellgleise, für den TT-Bahner keine unbekannte Firma. Eigentümer war
Herr Hans-Jürgen Tillig aus Sebnitz.<br />
Auch Herr Tillig bewarb sich nach dem Konkurs<br />
der BTTB Zeuke GmbH um diese Firma und<br />
bekam schließlich den Zuschlag. Im September<br />
1993 übernahm Tillig die Firma BTTB Zeuke<br />
GmbH. Der neue Name lautete nun "Berliner TT-<br />
Bahnen Pilz Gmbh & Co. KG", unter deren<br />
Firmendach befanden sich fortan die Artikel der<br />
bisher selbständigen Firmen Pilz (Sebnitz), Mattra<br />
(Sebnitz) und BTTB Zeuke GmbH (Berlin). Neben<br />
einem Teil der Mitarbeiter wurden auch sämtliche<br />
Lieferprogramme übernommen.<br />
Schon wenig später, auf der internationalen<br />
<strong>Modellbahn</strong>ausstellung in Stuttgart stellte sich die<br />
Firma unter dem neuen Namen der Öffentlichkeit<br />
erstmals vor. Auch die Fachpresse nahm regen<br />
Anteil daran.<br />
Der Firmenname ändert sich 1993 in "Tillig Bahnen und Gleise Gmbh &<br />
Co.KG", Sebnitz. Eine Niederlassung und der Vertrieb blieben jedoch in Berlin in<br />
der Storkower Straße.<br />
Die Nürnberger Spielwarenmesse 1994 wurde schließlich der vorläufige Höhepunkt<br />
in der Geschichte der TT-Bahn. Arnold und Tillig schloßen einen<br />
Kooperationsvertrag mit dem Ziel die TT-Spur weiter auszubauen.<br />
Dazu wollte Arnoldals erstes TT-Fahrzeug das Modell der Köf II in DR und DB-<br />
Ausführung produzieren, Tillig sagte für eine Startpackung Wagen und Gleise zu.<br />
Die Arnold TT-Lok erschien noch 1994. Im Herbst 1994 erschien im Arnold<br />
Prospekt u.a. die TT-Köf, sowie ein Digitalsystem. Man gab sich zuversichtlich, TT<br />
weiter auszubauen und innerhalb kurzer Zeit ein ansehnliches Sortiment präsentieren<br />
zu können. Arnold gelang mit der TT-Köf der Sprung auf Platz 1, die Auszeichnung<br />
"Modell des Jahres" wurde Ihr verliehen. Um zu zeigen das Arnold TT weiter<br />
ausbauen möchte, wurde das Modell des Eurosprinters der BR 127 angekündigt.<br />
Dann traf die TT-Bahner ein neuer Schlag: Unmittelbar nach der Nürnberger Messe,<br />
am 20.02.1995 stellte die Firma Arnold den Antrag auf Eröffnung der<br />
Vergleichsverfahrens. Schließlich erhielt die ital. Firma Rivarossi im August 1995<br />
den Zuschlag für das Arnold-Programm. Als erste Maßnahme wurde das N-<br />
Sortiment erheblich ausgedünnt, was aus TT werden sollte blieb reine Spekulation.<br />
Zur Messe 1996 wurde von Arnold-Rivarossi die TT-Köf jedoch als Einzelmodell<br />
noch einmal im Katalog erwähnt. Was aus Arnold-TT wird bleibt abzuwarten.<br />
Auch der Firma Roco blieb der TT-Markt nicht verborgen.<br />
Roco stellte TT-Güterwagen in Aussicht, jedoch hatte Roco<br />
keine glückliche Hand bei deren Vorstellung, abwertende<br />
Bemerkungen diverser Händler und TT-Bahner taten ihr übriges<br />
dazu und Roco legte schließlich seine TT-Pläne für<br />
unbestimmte Zeit auf Eis.<br />
Jedoch im Sommer 1998<br />
erschien die BR 132 der<br />
DR und wurde <strong>zum</strong><br />
Erfolgsmodell. Es folgten<br />
ein 2-achsiger