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Bäckerrad - IG VELO im Landkreis Lörrach

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Die Idee eines neuen<br />

Rad- und Fußwegs über die<br />

Grenze hinweg sei kritisch<br />

zu hinterfragen, mahnt Gerd<br />

Wernthaler. Hier sein Bericht.<br />

Und<br />

weiter<br />

rechts<br />

der Wiese? stieg gebaut werden, damit Lachse<br />

Der Fluss soll wieder von Stadt<br />

entdeckt werden. An der Wiese in<br />

<strong>Lörrach</strong> werden unter der Überschrift<br />

„Wiesionen“ Maßnahmen zur Naherholung<br />

und auch für den Naturschutz<br />

ergriffen. Im Rahmen dieses Konzepts<br />

und des „Entwicklungsrichtplans Stettenfeld“<br />

wird auch an einen Rad- und<br />

Fußweg am rechten Flussufer gedacht,<br />

vorbei am Stettener Wuhr und be<strong>im</strong><br />

ehemaligen Riehener Schw<strong>im</strong>mbad<br />

auf die Straße nach Weil am Rhein<br />

stoßend. Die Zollbehörden haben bereits<br />

ihre Zust<strong>im</strong>mung gegeben. Ein<br />

Gemeinderatsbeschluss wurde bisher<br />

noch nicht gefasst. Für diesen Radweg<br />

hat die Stadt aber bereits <strong>im</strong> Entwurf<br />

des Vermögenshaushaltes für 2010<br />

Planungskosten in Höhe von 20.000<br />

Euro veranschlagt.<br />

Es ist nicht gerade alltäglich, dass<br />

sich die <strong>IG</strong> Velo kritisch mit dem Bau<br />

neuer Radewegeverbindungen ausein-<br />

andersetzt. Aber: Im betroffenen Gebiet<br />

am Fuß des Tüllinger Bergs, bei<br />

Eisenbahnbrücke und Tunnel, existiert<br />

ein Biotop mit<br />

nachweislich<br />

dem Eisvogel,<br />

der Wasseramsel<br />

und anderen<br />

seltenen Brutvögeln,<br />

ebenso<br />

Fledermäusen,<br />

Amphibien und<br />

anderen gefährdeten<br />

Tierarten.<br />

In diesem<br />

Refugium am<br />

Stettener Wuhr<br />

soll demnächst<br />

rechts des Ufers<br />

ein Fischauf-<br />

und andere Wanderfische das Wuhr<br />

passieren können. Für diese Baumaßnahme<br />

müssen Weidenbäume und<br />

Robinien abgeholzt werden. Dafür soll<br />

ein Ausgleich geschaffen werden, und<br />

auch die Bäume können teilweise wieder<br />

nachwachsen. Gleichwohl greift<br />

diese Baumaßnahme schon stark in<br />

die Natur ein.<br />

Heikles Abwägen<br />

Kann dieses Gebiet dann noch einen<br />

Fuß- und Veloweg vertragen? Es<br />

geht um das heikle Abwägen zwischen<br />

Radverkehr und Naturschutz. Fakt ist,<br />

dass der Mensch wieder einmal ein<br />

bislang noch weitgehend ruhiges, unberührtes<br />

Naturgebiet für sich in Anspruch<br />

nehmen will. An den Lärm der<br />

nahen Zollfreien Straße werden sich<br />

die Tiere hoffentlich gewöhnen – aber<br />

gewöhnen sie sich auch an Radfahrer,<br />

Fußgänger und Hunde mitten in ihrem<br />

Lebensraum? Hinzu kommt, dass<br />

durch den neuen Zugang auch das<br />

Betr.: Wiese Ein Brief an Frau OB<br />

In einem Brief an Oberbürgermeisterin<br />

Gudrun Heute-Bluhm hat die <strong>IG</strong><br />

Velo empfohlen, vor weiteren Überlegungen<br />

zum Bau eines Weges rechts<br />

der Wiese genau die Beeinträchtigung<br />

des Biotops prüfen zu lassen.<br />

Zugleich hat die <strong>IG</strong> Velo die Stadtverwaltung<br />

aufgefordert, die gesamte<br />

Situation des Radverkehrs an der Wiese<br />

grenzüberschreitend zu prüfen. Auf<br />

Gemarkung Riehen, von der Grenze bis<br />

zur Brücke Weiler Straße, stellt der von<br />

Baumwurzeln aufgeworfene Asphalt<br />

Rechts der Wiese: Noch endet dieser Weg<br />

(ab Tüllinger Brücke) an der Landesgrenze.<br />

eine zunehmende Behinderung und<br />

Gefahr dar.<br />

Auf deutscher Seite, zwischen Grenze<br />

und Tüllinger Wiesebrücke, reicht<br />

der Wieseweg an Wochenenden kaum<br />

noch für die gestiegene Zahl der Radfahrer<br />

und für die Fußgänger. Der breite<br />

Grünstreifen bietet nach Überzeugung<br />

der <strong>IG</strong> Velo jedoch Möglichkeiten die<br />

Kapazität auszuweiten. Ob der Engpass<br />

durch einen neuen Weg rechts der Wiese<br />

beseitigt werden könnte, bezweifelt<br />

die <strong>IG</strong> Velo.<br />

Ufer dort zum Spazieren, Sonnenbaden,<br />

Picknicken und Plantschen einladen<br />

wird.<br />

Bei einer Begehung des Gebiets mit<br />

Vertretern des Projekts Regiobogen des<br />

TRUZ (Trinationales Umweltzentrum)<br />

wurde der Fuß- und Radweg abgelehnt.<br />

Kritisch äußerten sich auch Vertreter<br />

des BUND. Die Gemeinderatsfraktion<br />

der Grünen, die mit Anwohnern und<br />

Interessierten eine Begehung der fraglichen<br />

Uferzone durchführte, äußerte<br />

sich ebenfalls ablehnend zum geplanten<br />

Radwegeneubau und sprach sich<br />

dafür aus, dass dieser Gebiet bei der<br />

Zollfreien Straße der Natur überlassen<br />

bleiben soll.<br />

Hier dürfte die Stadtverwaltung nicht<br />

einfach einen Veloweg planen und<br />

bauen. Die Stadt hat bisher weder mit<br />

der <strong>IG</strong> Velo noch mit Umwelt- und Naturschutzverbänden<br />

Gespräche geführt<br />

und das sensible Vorhaben erörtert. In<br />

diesem Fall sind Bedarfsanalyse und<br />

ökologische Begutachtung unbedingt<br />

erforderlich. Eine Gutachten könnte<br />

zu dem Ergebnis<br />

kommen, dass<br />

der Preis für<br />

einen zweiten<br />

Veloweg an der<br />

Wiese zu hoch ist<br />

und aus ökologischer,<br />

auch aus<br />

ökonomischer<br />

Sicht ein Ausbau<br />

des bestehenden<br />

Radweg am<br />

linken Wieseufer<br />

einem Neubau<br />

auf der rechten<br />

Seite vorzuziehen<br />

wäre.<br />

VeloPost 1/2009<br />

3<br />

Lokales

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