Bäckerrad - IG VELO im Landkreis Lörrach

Projekt
Perfekte
Partnerschaft
Beim Agenda-Prozess des Landkreises
Lörrach hatten Landratsamt
und Interessengemeinschaft Velo beschlossen,
zusammen Radrouten zu
beschildern. Die Kooperation habe
sich bestens eingespielt und werde in
Landratsamt und Kreistag geschätzt,
versichert Gerhard Grether (links im
Bild), Mitarbeiter im Sachgebiet Straßen.
Sein Partner bei der IG Velo ist
Norbert Cornelsen (rechts). Der erkundet
mit anderen Vereinsmitgliedern
die beste Wegführung für Radler
(siehe die weiteren Berichte zum
Thema).
6 VeloPost 1/2009
Gerhard Grether (links) von der
Kreisverwaltung und Norbert
Cornelsen, IG Velo.
Die Faustformel:
1 Kilometer – 6 Schilder
Eine Radroute ausschildern:
Wie geht das? In der VeloPost
berichtet Norbert Cornelsen,
der bei der IG Velo die Aufgabe
federführend übernommen hat.
Im Herbst, wenn die letzten schönen
Sonnentage noch einmal zu einer
Radtour einladen, setzt sich eine kleine
Gruppe von IG Velo-Mitgliedern
zusammen. Sie diskutiert über einer
ausgebreiteten Fahrradkarte über all
jene Strecken, die im folgenden Jahr
ausgeschildert werden sollen. Um die
60 Kilometer, wohlverteilt auf die einzelnen
Ortsgruppen, soll das Netzwerk
im Landkreis Lörrach Jahr für Jahr
wachsen. Es braucht viele Helfer, bis
die Schilder stehen – von der Idee am
Kartentisch bis zur Realisierung.
Wenn die IG Velo ihre Vorschläge
für neu auszuschildernde Routen ausgearbeitet
hat, werden sie dem Landratsamt
als Auftraggeber vorgelegt:
Gerhard Grether ist dort der Partner.
Jeder Streckenabschnitt wird in einer
Übersicht beschrieben: Start- bzw.
Zielort, warum diese Strecke ausgewählt
wurde, Anknüpfungspunkte zu
anderen Strecken bzw. touristische
Routen, Entfernung und die mögliche
Schilderanzahl. Dazu bedienen wir uns
einer Faustformel, die da lautet: sechs
Schilder pro Kilometer. Von der Gesamtschilderzahl
entfallen ein Drittel
auf Pfeilwegweiser mit einer Orts- und
Kilometerangabe und zwei Drittel auf
bloße Richtungswegweiser. Mit dieser
hohen Dichte an Schildern wollen
wir erreichen, dass der Radfahrer ohne
Kartenmaterial sein Ziel auf den ausgeschilderten
Abschnitten erreicht.
Bekommen wir vom Landratsamt für
unseren Vorschlag grünes Licht, heißt
es für die Helfer: „Auf den
Sattel, fertig, los!“. Jeder
Helfer macht sich auf seinen
Weg, ausgerüstet mit
einem genauen Kartenausschnitt,
auf dem die
Route mit einer eindeutigen
Routennummer eingezeichnet
ist, mit einem
kleinen Leitfaden, in dem
alle wichtigen Hinweise
zu einem Aufstellungsort
zusammengefaßt wurden
und einem Formblatt, in
dem jedes neu aufzustel-
lende Schild notiert wird.
Jede Weggabelung,
Kreuzung oder uneindeu-
tige Streckenführung muß mit einem
Bild, einer Ortsbeschreibung und einem
Schildervorschlag dokumentiert
werden. Gleichzeitig wird diese Stelle
auf der Karte mit einer fortlaufenden
Nummer markiert, damit später am
Schreibtisch die Zuordnung Formblatt/
Aufstellungsort leichter fällt. Aber
nicht nur nötige Schilder werden dokumentiert.
Auch auf Straßenschäden,
gefährliche Straßenüberquerungen
oder sonstige Gefahrenquellen hat jeder,
der die Strecke abfährt, ein Auge
und dokumentiert sie. Bei dieser Fülle
Hier muss ein Schild so gestellt werden: ein IG
Velo-Mitglied beim Vorbereiten der Ausschilderung.