Ausgabe 02 / 2011 - Häuser der Mode

ALBERTO
Shooting Star im modisch progressiven Genre ist
die schmale Flanellhose mit Umschlag. Desgleichen
die Chino in reiner Wolle. Beide freilich
noch mit relativ geringem Marktanteil. Bestseller
im Mittelgenre bleibt zweifellos Denim. Doch
auch hier sind Veränderungen zu beobachten:
Es wird cleaner, Waschungen gehen zurück. Dark
Denim punktet in schweren Gewichten, mit
markanten Stitchings.
Business meets Casual
Neben dem eleganten Business-Hemd legen die
Casual-Segmente im Handel immer stärker zu.
Einige Hersteller haben reagiert und haben hierfür
spezielle Linien lanciert. Innovative Finis-
hings spielen eine große Rolle. Geschmirgelte
Oberflächen passen zum Brit Chic mit Tweed
Sakko und Cordhose. Flauschiger Flanell, weich
gewaschener Cord und Denim sind ebenfalls
gute Casual-Themen. Daneben bleibt der Trend
zum Karohemd ungebrochen. Kaufanreize
schafft hier eine neue Farbigkeit: Warme Erdtöne,
Braun und Oliv. Sand, Camel in Verbindung
mit tiefem Inkblue, sattes Kaffeebraun.
Lila ist stark rückläufig. Jetzt geht es hin zu Rosa
und Beerentönen. Das Uni-Businesshemd lebt
von tonigen Besätzen und Strukturen. Blau bleibt
Verkaufsmotor. Neu sind elegante Graumelangen.
Neoklassik zeigt wieder blaue Hemden mit
weißen Kragen, feine Under Button-down und
Zweiknopfkragen.
Die neue Masche
MARVELIS
Der Handel hofft auf einen strengen Winter.
Denn dann läuft die Masche wieder. Favoriten in
der Orderrunde zum Herbst waren eindeutig
die Strickjacken. Zum einen in Feinstrick oder –
edel – in Cashmere als klassischer Cardigan.
Auch als Westenersatz unterm Sakko zu tragen.
College Cardigans mit Wappen und Badges.
Oder als Grobstrickjacke. Mit Rippe oder im
Struktur-Mix. Gefüttert und mit Fake Fur-Besätzen
als Outdoor-Thema. Strickblazer reihen
sich ein in die Riege flauschiger Woll- und weicher
Jerseyblazer. Grobstrick spielt auch bei Pullovern
die erste Geige. Zopfpullover stehen neben
Interpretationen von Norweger- und Fair Isles-
Themen. Sie zeigen vielfältige Kragenlösungen,
wie Troyer, Schalkragen, Rollkragen. Leonard
Cohen trägt ihn, Roger Cicero und auch Bad Boy
Pete Doherty: den Trilby. Der kleine Hut kommt
ganz groß raus. Junge Männer finden ihn gar
HAKA TRENDS MENSWEAR
nicht spießig. Er übertrumpft womöglich bald
die Wollmütze. Überhaupt sind Accessoires gut
für Zusatzumsätze. Große, praktische Taschen
in Leder oder Leder in Kombination mit Canvas
oder Loden sind unerlässlich bei den vielen elektronischen
Geräten, die die Männer mittlerweile
mit sich schleppen. Schuhe rücken wieder stärker
in den Fokus. Brogues statt Sneakers lautet
die Devise. Chelsea Boots zum Anzug. Derbe
Schnürer zur Cordhose. Schals sind ein Riesenthema,
auch zum Sakko oder Anzug. Passend zum
wollig tweedigen Look: die Strickkrawatte.
INSTYLE INFO
Trend HAKA
GREYSTONE
Two-in-one-Sakko: Sakko mit Westeneinsatz
zum Herauszippen.
Window Check: Fenster- oder Gitterkaro. Karos
mit großem Rapport.
Slipon: Einreihiger Kurzmantel mit verdeckter
Knopfleiste. Kragen mit sehr kurzem Revers.
Doubleface: Doppelgewebe. Zwei Gewebe, die
durch unterschiedliche Befestigungen zusammengehalten
werden.
Huntingjacket: Sakko, mit Blasebalgtaschen,
Norfolkfalte im Rücken, Lederknöpfen.
Norfolkfalte: Quetschfalte in der Rückenmitte
von Jacken und Sakkos.
Brogues: Schuhe, deren aufgesetzte Schaftteile
mit einer Lochverzierung versehen sind.
Chelsea Boots: Überknöchelhohe Stiefel mit
zwei seitlichen Gummibandeinsätzen.
FRANKFURT INSTYLE 39