BenzleR - IG Metall Gaggenau
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Benzler<br />
Was mich momentan beschäftigt...<br />
Dieter Dreyling<br />
56, Jahre<br />
Getriebemontage<br />
Ich habe in meinem Berufsleben schon einiges<br />
erlebt. Ich war selbständig, habe als Dreher, als<br />
Automatenschweißer und in einem Musterbau gearbeitet.<br />
Seit über 3 Jahren bin ich jetzt hier. Klar, mir<br />
wurde bei der Einstellung nichts versprochen, aber<br />
Hoffnung, dass es nun irgendwann mit einem<br />
Festvertrag klappt, habe ich schon. Im November<br />
habe ich die 42 Monats-Grenze erreicht. Dann heißt es hopp oder topp. Auch<br />
wenn es dann irgendwie weitergehen muss, kann ich mir fast nichts<br />
Schlimmeres vorstellen, als dann nicht übernommen zu werden. Ich denke,<br />
dass jeder verstehen kann, dass mich das momentan am meisten beschäftigt.<br />
Ich war auf einem Lehrgang und wurde mit der Hiobsbotschaft empfangen, dass unser Bereich<br />
fremd vergeben werden soll. Die Unsicherheit über unsere Zukunft bedrückt uns alle sehr. Wie<br />
lange können wir noch hier arbeiten? Wo und unter welchen Bedingungen werden wir künftig<br />
arbeiten? Wir sind mit dem <strong>Gaggenau</strong>er Werk schon seit Jahren verbunden und mit dem Werk<br />
verwachsen, kennen jeden Winkel, die Strukturen und Ansprechpartner und die<br />
Gefahrenzonen. Wie soll die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen mit "Fremden" gewährleistet<br />
werden und funktionieren, die diese Verbundenheit nicht<br />
haben und nicht kennen? Und letztendlich leidet dann die Sicherheit<br />
aller. Und dann erfahren wir aus der Presse, dass jetzt sogar noch<br />
die Politiker für Daimler den Weg zur Fremdvergabe ebnen wollen<br />
mit einer Änderung des Feuerwehr-Gesetzes für Baden-<br />
Württemberg. Das kann doch nicht wahr sein! In diesem Gesetz<br />
steht noch (!), dass die Werksfeuerwehr eines Betriebes aus<br />
Werksangehörigen bestehen muss.<br />
Wenn jetzt schon die Sicherheitsbereiche fremd vergeben werden,<br />
welcher Bereich ist dann als nächstes dran? Wir sind auf jeden Fall<br />
bereit, für unsere Arbeitsplätze zu kämpfen und hoffen auf die<br />
Solidarität unserer Kolleginnen und Kollegen.<br />
Manuel Klumpp,<br />
Werkschutz/Feuerwehr<br />
Kilgus Heinz , Rechnungsprüfung<br />
Seit über einem Jahr hängen wir in der Luft. Unser<br />
Bereich soll verlagert werden - ein Teil nach Wörth, ein<br />
anderer nach Prag, Berlin oder sonst wo hin! Einige<br />
Stellen wurden schon abgebaut, wobei der<br />
Arbeitsumfang gleichzeitig zugenommen hat, was für<br />
jede/n "Übriggebliebene/n" eine fast unzumutbare<br />
Leistungsverdichtung bedeutet.<br />
Im Gegensatz zu den technischen Angestelltentätigkeiten<br />
wurden die kaufmännischen Funktionen am Standort in<br />
den letzten Jahren auf ein Minimum reduziert, deshalb kann den Betroffenen<br />
momentan keine adäquate Alternative geboten werden. Gerade für die vielen<br />
Halbtagsbeschäftigten in unserem Bereich ist es nicht zumutbar oder aus der privaten<br />
Situation heraus nicht möglich an einen anderen Standort zu wechseln. Die<br />
Verlagerung der Arbeitsplätze müsste zumindest so lange verschoben werden, bis<br />
für alle Betroffenen eine akzeptable Lösung gefunden wird.