BenzleR - IG Metall Gaggenau
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Benzler<br />
Trennung von Chr<br />
Seit Mitte Mai ist nun die Katze aus<br />
dem Sack. Der amerikanische<br />
Finanzinvestor Cerberus übernimmt<br />
80,1% der Chrysler Group.<br />
Finanzinvestoren eilt mittlerweile ein<br />
übler Ruf voraus, Unternehmen in kleine<br />
Stücke zu "filetieren", um die<br />
Sahnestücke dann gewinnbringend zu<br />
veräußern und den Rest "platt" zu<br />
machen - solche Investoren bezeichnet<br />
man leichthin als "Heuschrecke". Auch<br />
der Name Cerberus - aus dem griechischen:<br />
Höllenhund - lässt Böses erahnen.<br />
Aber in diesem Fall scheinen diese<br />
Befürchtungen unbegründet zu sein,<br />
haben doch auch die nordamerikanischen<br />
Gewerkschaften der Übernahme<br />
zugestimmt.<br />
Die Fakten in Kürze:<br />
- Die Mehrheit an der zukünftigen<br />
Chrysler Holding wird mit einem<br />
Anteil von 80,1% von Cerberus<br />
übernommen.<br />
- Cerberus wendet hierfür 5,5<br />
Milliarden Euro/7,4 Milliarden<br />
Dollar auf. 1 Mrd. Euro davon<br />
"wandern" zur Daimler AG, die<br />
weiterhin 19,9% Anteil halten wird.<br />
- 3,7 Mrd. fließen in die Chrysler<br />
Corporation, der Rest in die<br />
Finanzdienstleistungen von<br />
Chrysler. Die Chrysler Corporation<br />
erhält zudem ein Darlehen von<br />
Daimler in Höhe von 300 Millionen<br />
Euro.<br />
- Die Belastungen für Daimler aus<br />
der Transaktion sollen rund 500<br />
Millionen Euro betragen.<br />
- Die Verpflichtungen für Pensionen<br />
und Gesundheitskosten verbleiben<br />
bei Chrysler.<br />
Zustimmung der<br />
Arbeitnehmervertreter<br />
Sowohl unsere Arbeitnehmervertreter im<br />
Aufsichtsrat als auch die US-amerikanische<br />
Gewerkschaft UAW und die kanadische<br />
CAW haben der Trennung zugestimmt.<br />
Als zu Beginn des Jahres der<br />
Vorstandvorsitzende Dieter Zetsche angekündigt<br />
hat, dass nun alle Optionen<br />
geprüft werden, haben die<br />
Arbeitnehmervertreter deutlich gemacht,<br />
nur solche Lösungen zu akzeptieren, die<br />
die Arbeitsplätze und damit die<br />
Zukunftsaussichten der Beschäftigten und<br />
deren Familien sichern helfen. Cerberus<br />
hat offensichtlich deutlich machen können,<br />
dass ihr Bestreben nicht darin besteht<br />
Chrysler zu zerschlagen sondern das<br />
Unternehmen wieder auf die Füße zu bringen.<br />
Ron Gettelfinger, UAW-Präsident, hat<br />
hierzu erklärt: "Die Transaktion mit<br />
Cerberus wird den Interessen unserer<br />
UAW-Mitglieder, der Chrysler Group und<br />
von Daimler am besten gerecht."<br />
Chrysler war im Sommer vergangenen<br />
Jahres erneut massiv in die roten Zahlen<br />
gerutscht. Niemand kann beruhigt sein,<br />
wenn ein Unternehmensteil bei nur kurzen<br />
Erholungsphasen von Krise zu Krise schlittert.<br />
Die Trennung stärkt daher auch<br />
Daimler und damit unsere Arbeitsplätze in<br />
Deutschland.<br />
Weitere Zusammenarbeit<br />
Das Unternehmen hat bekräftigt weiterhin<br />
in der Pflicht zu stehen, hält es doch<br />
weiterhin rund 20% an Chrysler. Dies ist<br />
auch in unserem Sinne. Viele Projekte und<br />
Geschäfte wurden in den vergangenen<br />
Jahren mit Chrysler auf den Weg gebracht.<br />
Ca. 1000 Arbeitsplätze an den deutschen<br />
Werken hängen davon ab - so zum Beispiel<br />
auch im Wandlerbereich und bei den leichten<br />
Getriebebaureihen. Diese Vorhaben<br />
sollen weiter umgesetzt werden!<br />
Damit endet im Herbst - voraussichtlich im<br />
Oktober - im Rahmen einer außerordentlichen<br />
Hauptversammlung die Geschichte<br />
der DaimlerChrysler AG.<br />
4<br />
Benzler Juli 2007