Nachhaltigkeitsbericht 2010
Nachhaltigkeitsbericht 2010
Nachhaltigkeitsbericht 2010
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Für KiK als direkt importierendes Handelsunternehmen ist<br />
dies umso bedeutender, weil wir uns mit unserer Geschäftstä-<br />
tigkeit im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach einem<br />
unbeschwerten Einkaufserlebnis auf der einen Seite und den<br />
berechtigten Ansprüchen an eine sozial- und umweltverträgliche<br />
Handelstätigkeit auf der anderen Seite bewegen. Im Zuge<br />
der weltweiten Textil- und Konsumgüterproduktion hat sich<br />
neben den Ansprüchen an eine nachhaltige Produktqualität<br />
insbesondere die Einstellung zu den Bedingungen, unter denen<br />
die Waren hergestellt werden, geändert. Dies zu berücksichtigen<br />
gehört zu unseren Aufgaben. Deshalb öffnen wir<br />
uns dem Dialog mit den Medien, aber auch mit kritischen An-<br />
3 im Dialog<br />
spruchstellern wie beispielsweise RoBIn WooD oder CARE<br />
Deutschland-Luxemburg e.V. Sie alle haben in Bezug auf eine<br />
umweltgerechte Gestaltung der Sortimente und eine sozialverträgliche<br />
Handelspolitik ein berechtigtes Interesse an unserer<br />
unternehmerischen Tätigkeit.<br />
Mit der Vorlage des nachhaltigkeitsberichtes wollen wir alle<br />
Stakeholder, die Erwartungen an unsere Aktivitäten stellen,<br />
erreichen und informieren. Dazu gehören Einzelpersonen,<br />
allen voran unsere Mitarbeiter, sowie alle interessierten Kunden,<br />
Konsumenten und Verbraucher. Wir wenden uns an Unternehmen,<br />
Wirtschaftsverbände und Körperschaften, die die<br />
gesellschaftlich-politische Diskussion prägen. Und wir adressieren<br />
diesen Bericht auch an die Politik, insbesondere auf<br />
lokaler und kommunaler Ebene.<br />
Als Beleg für Transparenz und offenheit haben wir Thomas<br />
Schwarz, Leiter der Stabsstelle Internationale Kommunikation<br />
von CARE Deutschland-Luxemburg e.V., zu einem Streitgespräch<br />
mit Dr. Michael Arretz eingeladen. Es zeigt, dass auch<br />
eine kontrovers geführte Auseinandersetzung ein konstruktiver<br />
Prozess sein kann, bei dem sich beide Partner von scheinbar<br />
weit auseinanderliegenden Standpunkten aufeinander<br />
zubewegen.<br />
Dr. michael arretz: Lieber Herr Schwarz, ich freue mich, dass<br />
Sie unserer Einladung zu einem Gespräch gefolgt sind, und<br />
bin gespannt auf die Kontroversen, auf die wir sicherlich stoßen<br />
werden. Denn durch Reibung entsteht Energie! Und in<br />
diesem Sinne darf ich feststellen, dass es Ihnen nicht ganz<br />
leicht gefallen ist, sich für KiK als Kooperationspartner zu entscheiden.<br />
thomas schwarz: Das ist richtig. Die Entscheidung, eine finanzielle<br />
Unterstützung unserer Projekte von KiK zu akzeptieren<br />
und das Unternehmen dadurch als Kooperationspartner<br />
wahr und ernst zu nehmen, ist uns absolut nicht leicht gefallen.<br />
Die Berichterstattung über die schlechten Arbeitsbedingungen<br />
in Deutschland, die Kritik an den Produktionsbedingungen in<br />
Bangladesch, die Außendarstellung des Unternehmens und<br />
die auf ständiges Wachstum zielende Unternehmenspraxis<br />
des Discounters – all das machte KiK nicht gerade zu einem<br />
Traumpartner für uns. Unser Eindruck war, dass bei KiK der Bereich<br />
Corporate Social Responsibility keine große Rolle spielt.<br />
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