Download - Paul Hartmann AG
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KASUISTIK<br />
5 6<br />
7<br />
8<br />
Heilungsverlauf eines Dekubitus<br />
an der linken Ferse<br />
Abb. 5<br />
23.4.99, Zustand des<br />
Fersendekubitus bei<br />
Beginn der Behandlung<br />
mit TenderWet.<br />
Abb. 6<br />
7.5.99, unter der Behandlung<br />
zunehmende Nekrosenablösung.<br />
Abb. 7<br />
22.5.99, Nekrosen fast<br />
vollständig abgelöst.<br />
Abb. 8<br />
11.6.99, sauberer Dekubitus,<br />
Granulationsgewebe<br />
nimmt zu.<br />
Abb. 9<br />
22.6.99, weiterhin ungestörter<br />
Heilungsverlauf<br />
unter der TenderWet-<br />
Behandlung, Wundtiefe<br />
und -fläche sind deutlich<br />
reduziert.<br />
Abb. 10<br />
14.8.99, vollständig<br />
abgeheilte Ferse.<br />
9<br />
demenziellen Erkrankung war eine<br />
Freilagerung des Beines kaum möglich,<br />
denn die Patientin scheuerte permanent<br />
mit dem linken Bein auf der<br />
Matratze. Dabei streifte sie sämtliche<br />
Lagerungshilfsmittel ab.<br />
Die Behandlung mit TenderWet begann<br />
am 23.4.99. Die Fersennekrose<br />
hat zu diesem Zeitpunkt durch das permanente<br />
Scheuern weiter zugenommen,<br />
die Wunde reicht bis fast auf den<br />
Knochen (Abb. 5). Eine 4 cm große<br />
TenderWet Wundauflage wird mit<br />
Ringerlösung aktiviert und auf das<br />
große Ulcus gelegt, mit Zetuvit abgepolstert<br />
und mit elastischen Mullbinden<br />
befestigt.<br />
Um das ständige Scheuern zu verhindern,<br />
wird das linke Bein auf eine<br />
Unterschenkellagerungsschiene gebunden.<br />
Damit ist eine druckfreie<br />
Lagerung der Ferse möglich.<br />
Aber auch am rechten Bein, das bisher<br />
mit elastischen Binden gewickelt<br />
wurde, entstanden durch Reiben am<br />
Rollstuhl zwei etwa 1-Pfennig-große Ulcera.<br />
Auch diese werden mit Tender-<br />
Wet versorgt und mit Zetuvit-Kompressen<br />
abgepolstert. Die Verbandwechsel<br />
erfolgen 1x täglich.<br />
10<br />
Zur Unterstützung der Wundheilung<br />
bekommt die Heimbewohnerin eiweißreiche<br />
Nahrung und zusätzlich täglich<br />
einen Becher Palenum bzw. Protein<br />
888. Des Weiteren wird 3x wöchentlich<br />
eine Lymphdrainage zur Entstauung<br />
durchgeführt.<br />
Bis zum 7.5. beginnt sich das nekrotische<br />
Gewebe an der Ferse langsam<br />
abzulösen, der anfänglich üble Geruch<br />
lässt nach (Abb. 6).<br />
Die Druckstellen am rechten Fuß<br />
bessern sich zusehends (Abb. 1),<br />
allerdings tritt viel Lymphe aus.<br />
Die Behandlung mit TenderWet wird<br />
fortgesetzt, und am 22.5. hatten sich<br />
die nekrotischen Beläge des Fersenulcus<br />
fast vollständig abgelöst. Die<br />
Wunde ist gut durchblutet, partiell bildet<br />
sich bereits Granulationsgewebe, und<br />
die Wundtiefe ist verringert (Abb. 7).<br />
Die Druckstellen am rechten Fuß bestehen<br />
nur noch oberflächlich und heilen<br />
gut (Abb. 2).<br />
Unter konsequenter Fortsetzung der<br />
Behandlung – permanente Druckentlastung<br />
durch Fixierung des Beines auf<br />
der Spezialschiene, Feuchttherapie mit<br />
TenderWet sowie weiterhin Proteinsubstitution<br />
– konnte die Heilung weiter<br />
vorangebracht werden. Bis zum 11.6.<br />
ist der Fersendekubitus komplett sauber,<br />
das Granulationsgewebe nimmt<br />
beständig zu, die Wundtiefe reduziert<br />
sich weiter (Abb. 8). Bis zum 22.6. ist<br />
die Wunde an der linken Ferse deutlich<br />
flacher und kleiner und wirkt gut durchblutet<br />
(Abb. 9). Ohne Änderung und<br />
Rückschläge wird die Behandlung bis<br />
zur vollständigen Abheilung fortgesetzt<br />
(Abb. 10).<br />
Stagnation im weiteren Heilungsverlauf<br />
gab es hingegen bei den Druckstellen<br />
am rechten Fuß. Durch fortgesetztes<br />
Scheuern des Fußes und die<br />
damit ausgelöste Druckreizung vergrößerten<br />
sich die Ulcera zwischenzeitlich<br />
(Abb. 3). Der Zustand am 22.6.<br />
(Abb. 4) zeigt jedoch wieder eine<br />
Heilungstendenz, und auch der Lymphstau<br />
im Bein ist behoben. Die weitere<br />
Behandlung der Restulcera erfolgte mit<br />
Salbenverbänden.<br />
Antje Wagner<br />
Altenheim Stetten<br />
Haus <strong>AG</strong>APE e. V.<br />
Jahnstraße 80<br />
70771 Leinfelden/Echterdingen<br />
HARTMANN WundForum 1/2000<br />
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