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20 Jahre Hospizverein - Hospizverein im Pfaffenwinkel eV

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<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

10 <strong>Jahre</strong> Stationäres Hospiz


Keiner wird gefragt<br />

wann es ihm recht ist<br />

Abschied zu nehmen<br />

von Menschen<br />

Gewohnheiten<br />

sich selbst<br />

irgendwann<br />

plötzlich<br />

heißt es<br />

damit umgehen<br />

ihn aushalten<br />

annehmen<br />

diesen Abschied<br />

diesen Schmerz des Sterbens<br />

dieses Zusammenbrechen<br />

um neu<br />

aufzubrechen<br />

Margot Bickel<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V. 1


Grußwort<br />

Dr. Marcel Huber MdL<br />

Bayerischer Staatsminister<br />

für Umwelt und Gesundheit<br />

Der <strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e. V. feiert sein <strong>20</strong>-jähriges Bestehen.<br />

Gleichzeitig jährt sich die Gründung des Stationären Hospizes <strong>im</strong> Kloster Polling<br />

zum 10. Mal. Eine Zeit, in der vielen Schwerstkranken und Sterbenden ein<br />

würdiges Leben bis zum Schluss ermöglicht wurde und die geprägt ist vom großen<br />

ehrenamtlichen Engagement der zahlreichen Hospizhelferinnen und Hospizhelfer.<br />

Die Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase ist gerade mit Blick auf<br />

den demographischen Wandel eine der großen Herausforderungen in unserem<br />

Gesundheitswesen.<br />

Das oberste Ziel all unserer Bemühungen muss es sein, den Betroffenen eine<br />

bestmögliche Lebensqualität zu erhalten. Am Ende geht es nicht mehr darum, dem<br />

Leben möglichst viele Tage, sondern den Tagen möglichst viel Leben abzugewinnen.<br />

Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit von Palliativmedizin und Hospizarbeit.<br />

Die Bayerische Staatsregierung hat <strong>20</strong>11 das bundesweit erste umfassende<br />

Rahmenkonzept vorgelegt, das den weiteren zielgerichteten Ausbau einer<br />

qualitativ hochwertigen Hospiz- und Palliativversorgung zum Inhalt hat.<br />

Dieses Konzept kann aber nur erfolgreich sein, solange es Hospizhelferinnen und<br />

Hospizhelfer gibt, die es sich zur Berufung machen, Menschen in ihrer letzten<br />

Lebensphase sowie deren Angehörige zu betreuen und zu begleiten. Für dieses<br />

Wirken, das viel Kraft und menschlicher Größe bedarf, danke ich Ihnen allen sehr<br />

herzlich und wünsche Ihnen für Ihre so bedeutende aber auch erfüllende Aufgabe<br />

weiterhin alles erdenklich Gute.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

3


Grußwort<br />

Dr. Erich Rösch<br />

Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und Palliativ-<br />

Verbands e.V.Stiftungsrat Bayerischer Hospizverband<br />

Die Hospize des Mittelalters genossen einen legendären Ruf. Mächtige Institutionen,<br />

vergleichbar mit den großen sozialen Stiftungen von heute. Aber „Hospiz“<br />

bedeutete vor allem eine Möglichkeit der Einkehr für einfache Pilger. Auf der<br />

langen Reise schon vor dem eigentlichen Ziel ankommen dürfen, auf Zeit freilich,<br />

aber eben doch ein Vorgeschmack auf den eigentlichen Best<strong>im</strong>mungsort.<br />

Wir denken heute an Pilgerwege, aber eben auch an Lebenswege, wenn wir von<br />

Hospiz sprechen.<br />

Wer heute in Polling ins Hospiz kommt, damit er dort opt<strong>im</strong>al betreut werden<br />

kann, der sieht vielleicht zunächst nur das Ende seines Lebensweges vor sich und<br />

denkt, er müsse sein Zuhause verlassen.<br />

In der Fremde und am Ende?<br />

In Polling wird er „Hospiz“ in seiner ursprünglichen Bedeutung wahrnehmen:<br />

Ein Ort zum Rasten, um Kraft zu schöpfen, sogar um sich vorzubereiten.<br />

Es ist oft schon über die Maßen viel, menschenwürdig sterben zu dürfen.<br />

Denkt man an die Diskussion über Selbsttötung und die Beihilfe dazu <strong>im</strong><br />

Angesicht tödlicher Krankheiten: Ist es dann wirklich ein Trost, zwar nicht leben zu<br />

dürfen, aber dafür von unerträglichen Schmerzen erlöst zu werden?<br />

Und ist es umgekehrt nicht schrecklich, wenn ins eigene Sterben nichts weiter<br />

mitgenommen werden kann als der Stolz auf den eigenen Willen oder die so<br />

genannte freie Selbstbest<strong>im</strong>mung?<br />

Der Mensch darf doch eigentlich auf Größeres hoffen!<br />

Darauf, dass er begleitet wird und nicht einsam bleiben muss.<br />

Darauf, dass er gepflegt und behandelt wird, auch wenn er nicht geheilt werden<br />

kann.<br />

4<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


Hoffen darauf, dass jemand das Klagen anhört und die Hoffnungslosigkeit tragen<br />

hilft. Und vielleicht auch hoffen darauf, dass mein Erlöser lebt, auch wenn ich<br />

vergehe. Hoffen darauf, dass ich lebe, wenn ich sterbe.<br />

Auch dieser Mensch wird den letzten Schritt seines Weges allein gehen müssen -<br />

bei aller Zuwendung. Aber er wird nicht um das Ziel betrogen sein und er wird in<br />

Polling alles finden, was ihn diesen letzten Schritt in der Gewissheit gehen lässt,<br />

bis zuletzt gelebt zu haben, bis zuletzt <strong>im</strong> Mittelpunkt der Sorge ehren- und<br />

hauptamtlicher Mitarbeiter gestanden zu haben in einem Haus, das aufgrund<br />

seiner Lage in dörflicher Umgebung einzigartig in Bayern ist und seine<br />

Einzigartigkeit zum Wohle der Patienten und deren Angehörigen einzusetzen weiß.<br />

In einem Gästebuch an einer Pilgerstätte war zu lesen: „Herr, ich danke dir, dass<br />

du mich nie das Ziel hast mit dem Weg verwechseln lassen!“<br />

In diesem Sinne wünsche ich unserem Hospiz in Polling, dass es weiter sein darf,<br />

was es ist:<br />

Ein echter Durchgangsort, He<strong>im</strong>at auf Zeit,<br />

Ort des Trostes und ein Stück letzte He<strong>im</strong>at in Bayern.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

5


Grußwort<br />

Liebe Mitglieder, Freunde, Förderer und Mitarbeiter<br />

des <strong>Hospizverein</strong>s <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong>!<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

Renate Dodell<br />

Vorsitzende<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Freude und Dankbarkeit – das ist es, was wir empfinden, wenn wir heuer das <strong>20</strong>jährige<br />

Jubiläum unseres Vereins und unserer Arbeit unter dem Motto „Für<br />

einander da sein“ sowie das 10-jährige Bestehen unseres Stationären Hospizes in<br />

Polling begehen dürfen.<br />

Unser Dank gilt den unermüdlichen Initiatoren von 1992, vor allem Herrn Dr.<br />

Albrecht Schätz, Frau Rita Ruppert und Frau Maria Stewens, die gemeinsam mit<br />

weiteren Engagierten den <strong>Hospizverein</strong> ins Leben gerufen und gegründet haben.<br />

Grosse Anerkennung zollen wir denjenigen, die es <strong>20</strong>02 in mühevoller Kleinarbeit<br />

geschafft haben, das Stationäre Hospiz in Polling zu ermöglichen, besonders dem<br />

Bernrieder Altbürgermeister Walter Eberl und Pfarrer Hans Appel für ihre<br />

erfolgreiche Beharrlichkeit.<br />

Vor der Mutter unserer Hospizarbeit, Schwester Angela Kirchensteiner, die von<br />

Anfang an die treibende Kraft der Hospizarbeit <strong>im</strong> gesamten <strong>Pfaffenwinkel</strong> war und<br />

ist, verneigen wir uns in Dankbarkeit und Respekt. Bis heute arbeitet sie<br />

unermüdlich und konkret Tag für Tag für unsere Idee und hat sie gemeinsam mit<br />

anderen zukunftsgerichtet weiterentwickelt.<br />

Ein grosses Vergelt's Gott auch allen ehrenamtlichen Hospizhelfern, die in<br />

unzähligen Stunden ihrer Freizeit Menschen zu Hause und auch <strong>im</strong> Hospiz bei<br />

ihrem letzten Gang begleiten. Unseren hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern gebührt besondere Anerkennung, weil sie sich weit über das normale<br />

Maß hinaus sehr einfühlsam unseren Gästen und ihren Angehörigen widmen.<br />

6<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


Ebenso danke ich den mehr als 700 Mitgliedern unseres Vereins, allen Freunden<br />

und Förderern, die uns mit ihren Spenden ermöglichen, unseren Dienst am<br />

Menschen auch menschenwürdig zu leisten – ganz besonders dem Kloster Polling<br />

und der Gemeinde Bernried.<br />

Und nicht zuletzt danke ich auch allen Männern und Frauen, die in den<br />

vergangenen <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n unseren Verein ehrenamtlich geleitet und gelenkt haben.<br />

Das umfasst mehr als die normale Vereinsarbeit, weil wir ja eigentlich ein kleiner,<br />

mittelständischer Betrieb sind.<br />

Wir empfinden Freude! Freude darüber, dass aus bescheidenen Anfängen von<br />

damals heute die Hospizarbeit <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> nicht mehr wegzudenken ist und<br />

hohe Anerkennung und Wertschätzung in der Bevölkerung genießt. Freude<br />

darüber, dass uns das Vertrauen geschenkt wird, Menschen auf ihrem letzten Weg<br />

begleiten zu dürfen und ihnen ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Freude auch<br />

darüber, dass wir trauernden Angehörigen Stütze und Trost sein dürfen.<br />

Mit dem klugen Wort von Cicely Saunders „Sie sind bis zum letzten Augenblick<br />

Ihres Lebens wichtig und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden<br />

sterben, sondern auch bis zuletzt leben können“ wollen wir die Herausforderungen<br />

der Zukunft annehmen und sie gestalten. Wir wollen die Hospizidee und die<br />

Hospizarbeit <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> weitertragen und festigen, neue Freunde und<br />

Förderer gewinnen und so das Bewusstsein schärfen, dass Sterben keine<br />

Krankheit ist, sondern als wichtige und wertvolle Erfahrung zum Leben gehört.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V. 7


8<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


Rückblick und Ausblick<br />

auf den ambulanten<br />

Hospizdienst <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

Schwester Angela Kirchensteiner<br />

Leiterin<br />

ambulantes Hospiz<br />

Im Frühjahr 1992 wurde der Samen für den <strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> Raum <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

gesät. Viele Menschen hatten schmerzhafte Erfahrungen mit dem Verlust von<br />

Angehörigen oder von ihnen nahestehenden Menschen gemacht. Das Gefühl der<br />

Einsamkeit, des Alleinseins und Nicht-Verstanden-Werdens, der Unsicherheit und<br />

Überforderung dominierte und der Tod hatte überwiegend etwas Schreckliches<br />

und Unhe<strong>im</strong>liches an sich und war auf keinen Fall ein zum Leben dazugehörendes<br />

Ereignis.<br />

Nach der Gründung des Vereins war es die erste Aufgabe Menschen zu finden, die<br />

sich für die Hospizidee engagieren wollten und bereit waren, Todkranke und deren<br />

Angehörige zu unterstützen und zu begleiten. 1992 führte das neu gegründete<br />

Ausbildungsteam unter Leitung von Marianne Graßl die ersten Ausbildungskurse<br />

für Hospizhelferinnen und -helfer in Bernried und Weilhe<strong>im</strong> durch. Im darauffolgenden<br />

Jahr begannen die ersten 29 Hospizhelferinnen ihre Arbeit.<br />

Was lernen Menschen in der Hospizhelfer-Ausbildung?<br />

Das Motto der Hospizbewegung ist es, sterbende Menschen und ihre Angehörigen<br />

in der Krisensituation des nahenden Todes zu begleiten. Da ist es wichtig, die Bedürfnisse<br />

der Betroffenen wahrzunehmen und die Menschen in ihrer Not zu unterstützen.<br />

Keiner weiß, wie das „richtige“ Sterben geht, jeder muss seinen eigenen<br />

Weg finden. Die Betroffenen bleiben diejenigen, die best<strong>im</strong>men was zu tun ist.<br />

Deshalb werden die Hospizhelferinnen und -helfer darin geschult, mit Achtung,<br />

Toleranz und nicht zuletzt mit Offenheit und Liebe einfühlsam herauszufinden,<br />

welche Bedürfnisse und Wünsche da sind, um diesen dann gerecht zu werden.<br />

Das Handwerkszeug dafür ist das Einüben von Kommunikation und die Auseinandersetzung<br />

mit dem Leid, dem Sterben und Tod. Dabei kommt jeder irgendwann<br />

an den Punkt, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

9


Zum weiteren Rüstzeug gehören Informationen zum Thema Vorsorgevollmacht und<br />

Patientenverfügung, Symptombehandlung sowie die Vermittlung einfacher<br />

pflegerischer Hilfestellungen.<br />

Die in kurzen Abständen aufeinanderfolgenden Ausbildungskurse führten dazu,<br />

dass <strong>im</strong> gesamten <strong>Pfaffenwinkel</strong> bis 1998 unsere acht Ortsgruppen entstanden:<br />

Bernried/ Seeshaupt, Weilhe<strong>im</strong>, Murnau, Herrsching, Peissenberg,<br />

Schongau/Peiting, Tutzing/Starnberg und Penzberg.<br />

Bis heute wurden insgesamt 301 ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer in<br />

16 Seminaren ausgebildet, derzeit sind 134 von ihnen <strong>im</strong> Einsatz.<br />

1994 wurde die bisher ehrenamtliche Tätigkeit für die Koordination des<br />

Ambulanten Hospizdienstes in eine hauptamtliche Tätigkeit überführt und diese<br />

über die <strong>Jahre</strong> erweitert.<br />

Mittlerweile sind wir drei Palliativ-Fachkräfte mit den gesetzlich vorgegebenen<br />

Zusatzausbildungen und haben folgende Aufgaben:<br />

· 24 Stunden Rufbereitschaft.<br />

· Annahme aller Hilfe suchenden (hospizlichen) Anfragen.<br />

· Erstbesuche und palliativ-pflegerische Beratungen, d.h.: eine Einschätzung der<br />

Gesamtsituation vornehmen, Unterstützungsbedarf feststellen, Fragen aller Art<br />

klären, Hospizhelferinnen oder -helfer (Ressourcen) finden und ein Netzwerk<br />

organisieren.<br />

· Organisation der Begleitung durch Hospizhelferinnen oder -helfer. Sowohl mit<br />

ihnen als auch den Patienten und Angehörigen bleiben wir während der<br />

gesamten Dauer der Begleitung <strong>im</strong> engen Kontakt.<br />

· Dokumentation und Reflexion nach Beendigung der Begleitung (des Einsatzes)<br />

zusammen mit den Hospizhelferinnen und -helfern.<br />

· Nachsorge für die Trauernden.<br />

Neben diesen obengenannten Aufgaben hat das Koordinations-Team noch weitere<br />

Aufgaben:<br />

· Mitarbeit bei der Aus- und Fortbildung der Hospizhelferinnen und -helfer, sowie<br />

die Organisation von Supervisionen (sie werden mehrmals <strong>im</strong> Jahr angeboten).<br />

· Zuarbeit für den Vereinsvorstand, unter anderem Dokumentationen und<br />

Statistiken erstellen, <strong>Jahre</strong>sberichte verfassen und an der Öffentlichkeitsarbeit<br />

mitwirken.<br />

· Eigene Fortbildungen und Supervisionen besuchen.<br />

10<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


Zusammenfassend lässt sich zur Arbeit von den Koordinatorinnen und<br />

Hospizhelferinnen und -helfern sagen:<br />

Die Bedürfnisse der betroffenen Menschen sind sehr verschieden und deshalb<br />

wird jeder einzelne als Ganzes gesehen. So haben sich für uns letztlich Aufgaben<br />

in allen Bereichen des Lebens herauskristallisiert. Es gibt Bedürfnisse auf körperlicher<br />

Ebene, hier versuchen wir mit Medizin und Pflege die auftretenden Symptome<br />

gut zu behandeln. Da die Angst vor Schmerzen meistens <strong>im</strong> Vordergrund<br />

steht, hat sich aus ähnlichen Motiven neben der Hospizbewegung die Palliativmedizin<br />

entwickelt. Wenn die Schmerzen und andere physische Symptome<br />

gelindert sind, eröffnen sich für uns Fragen psychischer und sozialer Natur: Wie<br />

geht es den Angehörigen, insbesondere vorhandenen Kindern, den Freunden und<br />

Bekannten? Wie können sie die Situation gemeinsam meistern? Wie sieht die<br />

finanzielle Situation aus?<br />

Und natürlich schwebt über allem die Frage nach dem Sinn des Lebens, Leidens<br />

und Sterbens und vielleicht eine Hoffnung über den Tod hinaus, damit sind wir <strong>im</strong><br />

Bereich der Spiritualität und Religion.<br />

Da wir als Koordinatorinnen und Hospizhelferinnen und -helfer alle diese Bedürfnisse<br />

nicht hinreichend erfüllen können, gibt es eine Reihe von anderen Institutionen,<br />

mit denen wir gut vernetzt sind und die uns bei der Bewältigung der<br />

umfangreichen Aufgaben hilfreich zur Seite stehen.<br />

Wir sind stolz auf unsere vielen kleinen Äste und Zweigerl, die auf Grund von<br />

unermüdlicher und ausdauernder Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit unseren<br />

Samen zu einem stattlichen Baum haben wachsen lassen.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V. 11


Zu dem ambulanten Hauptast kam <strong>im</strong> Jahr <strong>20</strong>02 ein weiterer: das Stationäre<br />

Hospiz. Dieses wuchs in den nun zehn <strong>Jahre</strong>n seines Daseins und wir sind sehr<br />

12<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


„Ich hätte nicht gedacht, dass bei<br />

Ihnen <strong>im</strong> Hospiz so viel gelacht wird“<br />

sagte mir eine angehende<br />

Hospizhelferin, die gerade ihren<br />

Praktikumstag bei uns <strong>im</strong> stationären<br />

Hospiz absolvierte.<br />

Ich meinte zu ihr, dass der Leitspruch<br />

der Hospizbewegung doch<br />

„Leben bis zuletzt“ sei und da gehöre Karlheinz Gaisbauer<br />

das Lachen in einem Hospiz dazu…<br />

Leiter<br />

stationäres Hospiz<br />

Seit 1. Januar <strong>20</strong>02 gibt es nun das „Stationäre Hospiz“ des <strong>Hospizverein</strong>s <strong>im</strong><br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong> <strong>im</strong> 2. Stock des Klosters Polling und in diesen 10 <strong>Jahre</strong>n haben über<br />

1000 „Gäste“ ihr Leben dort beendet.<br />

Ich spreche von Gästen, denn das Wort Hospiz bzw. „hospitium“ kommt aus dem<br />

Lateinischen und steht unter anderem für Herberge und Gastfreundschaft. Im<br />

Mittelalter waren Hospize Herbergen, die Pilgern Unterkunft, Rast und Stärkung<br />

anboten, aber auch Pflege, wenn sie krank wurden und in Not gerieten.<br />

Die moderne Hospizbewegung hat diese Idee aufgegriffen und sieht den<br />

Lebensweg als eine Wanderschaft, bei der sterbende Menschen auf der letzten<br />

Wegstrecke besondere Zuwendung und Geborgenheit brauchen. Daher betrachten<br />

wir die Menschen, die zu uns ins Hospiz kommen, nicht als Patienten, sondern<br />

eben als unsere Gäste.<br />

Ziel unserer Arbeit ist es, für diese Menschen ein Sterben in Würde, sowie<br />

größtmöglicher Selbstbest<strong>im</strong>mung, Lebensqualität und Beschwerdefreiheit zu<br />

erreichen.<br />

Wir betrachten das Sterben als einen Teil des Lebens. Im Zentrum unseres<br />

Handelns steht die sensible Wahrnehmung der Wünsche und Bedürfnisse, der<br />

Ängste und Befürchtungen sowie der Hoffnungen des sterbenden Menschen und<br />

dessen Angehörigen, damit der Mensch bis zuletzt als Person ernst- und<br />

angenommen wird. Der Sterbende soll in der Endphase seines Lebens nicht<br />

abgeschoben oder allein gelassen sein, sondern die Möglichkeit haben, sich von<br />

Familienangehörigen, Freunden und Helfern liebevoll begleiten zu lassen.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V. 13


Unser Pflegekonzept ist auf der Basis einer 24-Stunden Betreuung durch<br />

examiniertes Personal aufgebaut und beinhaltet eine umfassende medizinische<br />

und pflegerische Betreuung. Schwerpunkte sind neben der Zufriedenstellung der<br />

Wünsche in der Körperpflege, die Schmerztherapie und die Behandlung<br />

belastender Symptome.<br />

Zur ärztlichen Versorgung kann der eigene Hausarzt gewählt werden. Steht dieser<br />

nicht zur Verfügung, besteht das Angebot der Betreuung durch ortsansässige<br />

Ärzte, die in Fragen der Schmerz- und Palliativmedizin erfahren sind.<br />

Den Menschen, die sich für ein Hospiz entscheiden, ist es in der Regel bewusst,<br />

dass sie ihr Leben dort beenden werden, da nur Menschen aufgenommen werden<br />

dürfen, die an einer Krankheit leiden, bei der eine Heilung ausgeschlossen und<br />

eine palliativ-medizinische (also Leiden mindernde) Behandlung notwendig ist<br />

und somit eine begrenzte Lebenserwartung abzusehen ist. Meist ist dies eine<br />

Krebserkrankung.<br />

Wenn nun der Mensch <strong>im</strong> Bewusstsein des nahen Todes auf sein Leben<br />

zurückblickt, stellt er sich bewusst oder unbewusst die existentiellen Fragen: Was<br />

ist der Sinn des Lebens? Verlöscht es <strong>im</strong> Nichts? Was folgt dem Leben auf dieser<br />

Welt? Gibt es einen Gott?<br />

Wir versuchen den Gästen die Möglichkeit zu geben, das Lebensende in ihrem<br />

Sinn zu gestalten und sie in ihren Glaubens- und Lebensfragen nicht allein zu<br />

lassen. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass unser Hospiz überkonfessionell<br />

ist. Wir achten die spirituelle Einstellung unserer Gäste und arbeiten mit den<br />

gewünschten Seelsorgern bzw. spirituellen Begleitern zusammen.<br />

14<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


Bis dann plötzlich eine brennende Kerze vor einer geschlossenen Z<strong>im</strong>mertür steht<br />

und allen anzeigt, dass dahinter ein Gast verstorben ist. Das Lachen auf Station<br />

wird - gedämpfter - weniger – verstummt. Nun heißt es Zuhören, Halt geben und<br />

für uns Begleiter Abschied nehmen von einem Menschen, den man in kurzer Zeit<br />

mit seinem gesamten Ängsten und Sorgen angenommen hat und Angehörigen, die<br />

man in ihrer menschlichen Not intensiver kennengelernt hat. Alles loslassen, um<br />

wieder den Kopf frei zu haben, für den nächsten Gast, der seine letzte Wegstrecke<br />

mit uns gehen will – gehen muss.<br />

Noch ein Wort zum Schluss:<br />

Finanziert wird ein Hospizaufenthalt zum größten Teil von den Krankenkassen und<br />

der Pflegeversicherung. 10 % des Tagessatzes muss der <strong>Hospizverein</strong> selbst<br />

übernehmen.<br />

Ja, sie haben richtig gelesen. Diese wertvolle Arbeit muss laut Gesetzgeber zu 10 %<br />

vom <strong>Hospizverein</strong> selbst finanziert werden. Damit wir aber den gewohnt hohen<br />

Standard halten können, beläuft sich der Eigenanteil des <strong>Hospizverein</strong>s auf derzeit<br />

mehr als <strong>20</strong> % und da ist unsere dringend notwendige Renovierung der Station<br />

und die Erweiterung um einige Funktionsräume <strong>im</strong> 1. Stock noch nicht mit<br />

eingerechnet. Daher möchte ich noch einmal darauf hinweisen: unser Verein ist ein<br />

gemeinnütziger Verein und nur wenn es Menschen gibt, die hinter uns stehen,<br />

finanziell sowie durch Ermutigung und Sympathie, können wir weiterhin<br />

versuchen, schwerkranken und sterbenden Menschen den letzten Lebensweg so<br />

lebenswert wie möglich zu gestalten. Dafür vielen Dank.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

15


... unreflektierte Gedanken<br />

Kerstin Haselhorst, Hospizhelferin<br />

Eine Dame, 55 <strong>Jahre</strong>, Gehinrtumor, seit eineinhalb Wochen<br />

bei uns <strong>im</strong> Hospiz, vor einem Jahr ihren Mann verloren,<br />

sie hat sich aufgegben.<br />

der Atmung ist das Leiden anzuhören<br />

ich spüre ihre Angst<br />

liebevoll geht Schwester Elisabeth mit Worten und<br />

Körperpflege darauf ein<br />

ich streiche ihre Hände mit warmem Öl<br />

Schwester Elisabeth hält die Fersen<br />

die angestrengte Atmung entspannt sich<br />

wir informieren ihre Schwester<br />

der Anrufbeantworter läuft<br />

wir gehen nicht mehr von ihrer Seite<br />

kein Rückruf<br />

Schwester Elisabeth sitzt eine halbe Stunde bei ihr,<br />

wir wechseln uns ab<br />

ich setze mich an ihr Bett<br />

ich sage ihr, sie ist nicht alleine


ich halte fest ihre Hand<br />

unsere beiden Hände werden ganz heiss<br />

sie macht ein Auge auf und nickt spürbar<br />

Schwester Elisabeth kommt zu uns<br />

wir sind Fremde zu Dritt und enger miteinander<br />

als alles andere<br />

wir sind zusammen keiner ruft zurück<br />

Wir wünschen ihr für ihre Reise zu ihrem Mann alles Gute<br />

ihre Gesichtszüge sind entspannt<br />

ich bleibe bei ihr und halte noch <strong>20</strong> Minuten ihre Hand<br />

noch sind unsere Hände ganz warm<br />

langsam entweicht die Wärme<br />

tief berührt durch die unglaubliche Intensität<br />

gehe ich ein paar Stunden später nach Hause<br />

es hat <strong>im</strong>mer noch keiner zurückgerufen<br />

Sie war zum Glück nicht alleine.


Wenn wir sterben<br />

Du<br />

Ich<br />

soll nicht am Ende<br />

ein Fragezeichen<br />

stehen<br />

sondern einfach<br />

ein Punkt<br />

wir haben<br />

in der Kürze<br />

der Zeit<br />

Zeit genug<br />

wenn wir<br />

sie uns<br />

schenken.<br />

Margot Bickel<br />

Zeit schenken


Meine Engel vom Hospiz<br />

Monika Bauer, Angehörige<br />

Am 27.02.<strong>20</strong>06 verlor mein Mann zum ersten Mal sein Bewusstsein und als er<br />

wieder aufwachte war sein Sprachzentrum stark eingeschränkt.<br />

Von da an war die Welt nicht mehr so, wie sie vorher war.<br />

Im Unfallklinikum Murnau wurde ein weit fortgeschrittener Gehirntumor – ein<br />

Glioblastom – festgestellt. Es folgte eine OP, anschließend 30 Tage Chemotherapie<br />

und Bestrahlungen, danach weitere fünf Chemotherapien. Man sagte uns, der<br />

Tumor sei nicht weiter gewachsen und wir waren überzeugt, wir schaffen es<br />

gemeinsam, die Krankheit zu besiegen.<br />

Leider kam alles ganz anders. Im April <strong>20</strong>07 ließ die Mobilität kontinuierlich nach.<br />

Ab dem 9. Juni war mein Mann dann ganz bettlägerig und die Pflege für mich zu<br />

Hause nicht mehr zu bewältigen.<br />

Ich hörte vom Hospiz <strong>Pfaffenwinkel</strong> in Polling und entschloss mich schweren<br />

Herzens, ihn dort unterzubringen. Hatten wir uns doch versprochen, dass er nie<br />

von zu Hause weg muss.<br />

Es war die beste Entscheidung: Die ärztliche Versorgung war opt<strong>im</strong>al und er wurde<br />

von gut geschultem Personal bestens versorgt und liebevoll gepflegt. Wir konnten<br />

auch wieder raus in den Garten und machten mit dem Rehastuhl viele Spaziergänge.<br />

Das Essen war super und die Damen aus der Küche <strong>im</strong>mer sehr liebevoll<br />

und zuvorkommend.<br />

Es tat uns beiden gut, denn ich konnte den ganzen Tag bei ihm sein und auch<br />

unsere Tochter mit den beiden Enkelkindern war fast jeden Tag da. Wenn es ihm<br />

einmal schlechter ging, blieb ich über Nacht und schlief neben ihm. So verbrachten<br />

wir eine sehr intensive Zeit miteinander, was zu Hause nicht mehr möglich<br />

gewesen wäre.<br />

Am 5. März <strong>20</strong>08 um 1 Uhr <strong>20</strong> verstarb mein Mann. Ich war zusammen mit zwei<br />

Krankenschwestern bei ihm. Dafür bin ich unendlich dankbar, denn er lächelte<br />

mich liebevoll an, drückte mich ganz fest und sagte Danke. Das Lächeln auf<br />

seinem Gesicht blieb und da wusste ich, jetzt geht es ihm gut.<br />

Ich fahre <strong>im</strong>mer noch regelmäßig ins Hospiz, denn zwischen dem Personal und mir<br />

hat sich eine wunderschöne Freundschaft entwickelt. Ich habe sehr großen<br />

Respekt vor jedem Einzelnen und nenne sie deshalb <strong>im</strong>mer<br />

„MEINE ENGEL VOM HOSPIZ“<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

19


„In diesem Hotel möchte ich jetzt bleiben ...“<br />

Sebastian und Benedikt Murken, Ute Ziegenhain - Angehörige und Freundin<br />

Ende April <strong>20</strong>06 kam unsere Mutter und Freundin ins Hospiz nach Polling,<br />

nachdem ein unheilbares Lymphom <strong>im</strong> Gehirn diagnostiziert worden war und sie<br />

zunehmend die Orientierung verloren hatte.<br />

Sie war selbst Hospizhelferin <strong>im</strong> <strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e. V. gewesen und<br />

somit Sr. Angela bekannt, mit der die Aufnahme unkompliziert geregelt werden<br />

konnte. Sie blieb dort bis zu ihrem Tod am 14. September <strong>20</strong>06, also fast 5<br />

Monate.<br />

Nach fast zwei Monaten Aufenthalt in einem Großklinikum war es ein Segen, sie<br />

dort gut untergebracht und gepflegt zu wissen.<br />

Schon die Ankunft brachte Erleichterung: die lichtdurchfluteten hohen Räume des<br />

Hospizes, der Geruch, die klösterliche Atmosphäre, die den Hauch der Jahrhunderte<br />

spüren ließ, die Liebe und Fürsorglichkeit und große Professionalität der<br />

Schwestern und der Leitung war ein Geschenk. Wir alle wurden hinein genommen<br />

in einen anderen Bereich, der uns eintauchen ließ in ein Leben <strong>im</strong> Bewusstsein<br />

des bevorstehenden Endes.<br />

Viele Erinnerungen tauchen <strong>im</strong>mer wieder auf, wenn wir an den Sommer <strong>20</strong>06<br />

denken. Es war ein heißer Sommer. Der Juli <strong>20</strong>06 war der wärmste je in Deutschland<br />

gemessene Monat überhaupt und der September <strong>20</strong>06 der wärmste<br />

September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Aber die dicken Mauern haben<br />

die Hitze abgehalten und so auch auf diese Weise Schutz geboten.<br />

Weitere Bilder und Gefühle, die uns <strong>im</strong>mer noch präsent sind: gemeinsames<br />

Mittagessen in der Klosterwirtschaft, der Markt an Pfingsten auf dem kleinen Platz<br />

vor dem Kloster, Ausfahrten mit den Rollstuhl, solange es noch ging. Der Kindergarten<br />

<strong>im</strong> Kloster, wo die jungen Menschenkinder spielten, tollten und fröhliches<br />

Beisammensein angesagt war, dem wir zusehen durften auf unseren Spazierfahrten.<br />

All die liebevollen alltäglichen Aufmerksamkeiten <strong>im</strong> Hospiz selbst:<br />

ausgefallene Essenswünsche, die erfüllt wurden, selbst hergestellte Pflegeöle, die<br />

vielen Kissen, die für die Lagerung <strong>im</strong> Stadium der Bettlägerigkeit täglich<br />

aufgeschüttelt und neu verteilt wurden, um ein Wundliegen zu verhindern, vor<br />

allem aber auch die Gespräche, die manchmal noch möglich waren, dann zuletzt<br />

die „stummen" Zeiten, in denen wir nur für sie da sein konnten und hilflos waren<br />

und unsere Ohnmacht zu ertragen lernten.<br />

Das Personal und die Hospizhelferinnen, die wir in den fünf langen Monaten<br />

kennenlernen durften und die sich auch unserer Nöte und Ängste annahmen und<br />

<strong>im</strong>mer wieder dafür sorgten, dass wir uns auch um uns selbst kümmerten, dass<br />

wir nicht vergaßen, dass unser Leben „draußen“ weiterging, es schöne Momente<br />

<strong>20</strong><br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


gab, die wir genossen, um Kraft zu haben für das kommende Ende.<br />

Die letzten Stunden verliefen friedlich und wir waren dankbar, sie am nächsten<br />

Morgen so würdevoll hergerichtet vorzufinden und noch einmal Abschied nehmen<br />

zu können.<br />

So sind der Tod und das Sterben unserer Mutter und Freundin verbunden mit dem<br />

Hospiz <strong>im</strong> Kloster Polling. Die menschliche Fürsorge, die <strong>im</strong> Gebäude schwingende<br />

Spannung zwischen Endlichkeit und ewigen Prinzipien, bleiben ganz starke<br />

Erinnerungen.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

21


„Lieber Claus ...“<br />

Klaus Ramsteck, Freund<br />

Sehr geehrter Claus Helf,<br />

seit ein paar Wochen darf ich „Du“ sagen, was mir eine große Ehre ist.<br />

Also; lieber Claus,<br />

wir hatten beide großes Glück, ich, weil ich Dich in Deinen letzten Wochen<br />

begleiten durfte und Du, weil Du Deine letzten 2 Wochen <strong>im</strong> Hospiz verbringen<br />

durftest.<br />

Der Tag an dem Du als Gast <strong>im</strong> Hospiz eingezogen bist, war auch der Tag an dem<br />

ich Dir erklärt habe, dass die ganze Therapie nichts hilft und der Tumor eher noch<br />

größer geworden ist und Du wahrscheinlich in wenigen Tagen sterben wirst. Ich<br />

weiß nicht ob ich das ohne den Beistand der Kollegin vom ambulanten Hospizdienst<br />

so gut hingebracht hätte, jedenfalls hatte ich den starken Eindruck dass Du<br />

es eigentlich schon gewusst hast und Du nur darauf gewartet hast dass es endlich<br />

jemand ausspricht.<br />

Zwei Stunden später hattest Du Dich schon von einem „Patienten“ in einen gern<br />

gesehenen „Gast“ verwandelt, ich glaube du hast nicht nur Dein eigenes Z<strong>im</strong>mer<br />

bekommen, sondern sie haben Dir auch Deine Würde und Deine Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />

zurückgegeben.<br />

Von da an hast Du uns die Auseinandersetzung mit Deinem Sterben leicht<br />

gemacht, vielleicht auch deshalb weil die Menschen <strong>im</strong> Hospiz es Dir so leicht wie<br />

möglich gemacht haben.<br />

Du hattest noch genügend Zeit Dich zu versöhnen, vielleicht nicht mit Allem und<br />

Jedem, <strong>im</strong>merhin haben wir uns beide sehr darüber gefreut dass der FC Bayern in<br />

Basel verloren hat, aber mit den Menschen die Dir wichtig waren konntest Du Dich<br />

aussprechen und Dich von ihnen verabschieden und jedem hast Du noch etwas auf<br />

seinen eigenen Weg mitgegeben.<br />

Schade finde ich dass Du mir verboten hast, bei Deiner Beerdigung einen Spruch<br />

von Heinz Erhard zu verwenden, ich hätte einen passenden gewusst, aber es war,<br />

wie alles andere auch, Deine Entscheidung die ich gerne respektiert habe.<br />

Wir waren und ziemlich schnell darüber einig dass Deine „Gastgeber“ <strong>im</strong> Hospiz<br />

sich von der Küchenhilfe bis zur Stationsleitung fachlich und menschlich auf sehr<br />

hohem Niveau bewegen und das durchgehend Tag für Tag und Stunde für Stunde.<br />

22<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


Sie haben nicht nachgelassen in ihrem Bemühen um Dich und nur dadurch<br />

konntest noch richtig Spaß haben und Deiner letzten Stunde mit großer<br />

Gelassenheit entgegen sehen.<br />

Ich habe Dich irgendwann gefragt wie viele Tage Du Deiner Meinung noch hast, die<br />

Antwort war: „keine Ahnung, ich habe das ja auch noch nie gemacht“. Da war er<br />

wieder, Dein „Heinz Erhard-Humor“.<br />

Ich habe von Dir gelernt wie „echte Gelassenheit“ geht, und beide haben wir von<br />

Deinen Gastgebern gezeigt bekommen was „echte Menschlichkeit“ bedeutet.<br />

Dafür sind wir ihnen sehr, sehr dankbar.<br />

Ansonsten läuft alles wie wir es besprochen haben, oder wie der Zen-Meister sagt:<br />

„Loslassen macht glücklich, Festhalten schafft Leid“.<br />

Herzogsägmühle, 22. März <strong>20</strong>12<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V. 23


„Zu Hause sterben dürfen ...“<br />

aus meiner Betreuungsarbeit <strong>im</strong> ambulanten Bereich, Helge Folkerts, Hospizhelferin<br />

Vor <strong>Jahre</strong>n fanden einige Frauen zueinander, um die Feste des <strong>Jahre</strong>skreises zu<br />

gestalten und zu feiern. Der Sinngehalt von Jungsein, Neubeginn <strong>im</strong> Frühling, die<br />

Vielfalt, Fülle und Reife des Sommers waren mir vertraut. Nun stand an, mich den<br />

Herbst- und Winterbedeutungen zuzuwenden, das Älterwerden, die weise Alte, die<br />

Tödin ins Blickfeld zu nehmen. Um mich der Wirklichkeit von Sterben und Tod<br />

anzunähern, nahm ich an der Ausbildung zur Hospizhelferin teil.<br />

Es gab noch kein stationäres Hospiz. Mein Anliegen war und blieb mitzuhelfen,<br />

dass Menschen - wie es zumeist gewünscht wird - in vertrauter Umgebung sterben<br />

können. Die persönliche Zuwendung, manchmal nur Dasein, eine Unterstützung<br />

oder Entlastung der Angehörigen sind Aufgaben in der Hospizarbeit. Dabei ist mir<br />

wichtig, das Schicksalhafte eines Sterbeprozesses anzuerkennen und einfühlsam<br />

und respektvoll zu begleiten.<br />

Im Folgenden einige ausgewählte Beispiele aus meinen ambulanten Begleitungen:<br />

Der erste Einsatz, dem ich mit gemischten Gefühlen entgegen sah, verlief<br />

ermutigend für mich. Ich wurde in der Sterbenacht zu einem 93-jährigen Herrn<br />

gerufen, dessen erschöpfte Ehefrau nach langer Pflege ein paar Stunden schlafen<br />

wollte. Der alte Herr nahm meine Anwesenheit schon nicht mehr zur Kenntnis. Er<br />

griff mit seiner schwachen Hand <strong>im</strong>mer wieder nach etwas für mich Unsichtbarem.<br />

Die Atempausen wurden länger und gegen Morgen starb der Mann friedlich. Diese<br />

gute Erinnerung half mir, mich auf schwierigere Situationen einzulassen.<br />

Frau J. betreute seit Monaten ihren an Gehirntumor mehrfach operierten, nun doch<br />

sterbenden 54 <strong>Jahre</strong> alten Mann. Sie erbat sich Unterstützung, um ab und zu<br />

etwas Nachtruhe zu finden. Der Patient, ein kräftiger Mann, war durch die<br />

Schmerzmittel nicht <strong>im</strong>mer bei Bewusstsein, aber heftig stöhnend voller Unruhe.<br />

Mit einem dicken Kopfverband und durch viele Medikamente aufgeschwemmt, bot<br />

sich mir <strong>im</strong> Halbdunkel ein gespenstischer Anblick. Es gelang aber nach einer<br />

Weile, den Patienten mit meinem Klangspiel so zu beruhigen, dass er länger gut<br />

schlief und Frau J. sich zurückzuziehen wagte. Die besänftigende Wirkung der<br />

Klänge ließ sich erfolgreich wiederbeleben. Ich übergab Frau J. das kleine<br />

Instrument, damit sie während meiner Abwesenheit selbst etwas für ihren Mann<br />

tun konnte, was sie sehr erfreute. Eine schwierige Nacht erlebten wir, als der<br />

Patient nach Mitternacht zu einem kleinen ärztlichen Eingriff in eine Klinik<br />

24<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


gebracht werden musste. Nach einer aufregenden Hin- und Rückfahrt waren wir<br />

froh, als Herr. J - wieder zuhause - sanft umtönt einschlafen konnte. Frau J. überfiel<br />

nach all der Anspannung ein Weinkrampf, gut, dass sie nicht allein war. Ich blieb<br />

mit ihr weiter telefonisch in Verbindung. Nach einer letzten Einsatznacht starb Herr<br />

J. am Nachmittag. Ich eilte hin und war tief berührt von dem friedvollen Gesicht<br />

des Verstorbenen, das mich an Darstellungen mancher Buddhastatuen erinnerte.<br />

Frau J. fühlte sich sehr erschöpft aber voller Dankbarkeit und bat sehr um weitere<br />

Besuche. Wir teilten noch einige Wochen Trauerzeit. Das tat uns beiden gut.<br />

Auf meinen längeren Fahrwegen habe ich mir angewöhnt, <strong>im</strong> Auto einfache Laute<br />

und heilsame Vokale zu singen. Das entspannt und befreit mich etwas von<br />

belastenden Eindrücken.<br />

Abschließend noch ein Fall, bei dem ich erleben durfte, wie das Sterben auch ohne<br />

Krankheit und schl<strong>im</strong>me Leiden geschehen kann.<br />

Eine Nichte bat mich um Beistand für ihre <strong>im</strong> Sterben liegende Tante. Diese lag<br />

friedlich <strong>im</strong> Bett und freute sich über Besuch. Bereitwillig erzählte sie von ihrem<br />

Wunsch, noch vor Weihnachten von ihrem „H<strong>im</strong>mibabba“ he<strong>im</strong>geholt zu werden.<br />

Fünfzig <strong>Jahre</strong> habe sie <strong>im</strong> Kirchenchor mitgesungen und es freue sie, dass der<br />

Chor bei ihrer Beerdigungsfeier singen wird. Sie hatte alles geregelt und erwartete<br />

das Ende. Selten verging eine Einsatznacht so rasch wie diese bei den vielfältigen<br />

Lebensberichten der alten Frau. Ihr Wunsch, vor Weihnachten zu sterben, ging in<br />

Erfüllung.<br />

Sterbebegleitungen berühren tiefgreifend, erschüttern mitunter den eigenen<br />

Seelengrund. Hilfreich sind dann Gespräche mit der Einsatzleitung, der Austausch<br />

in den Gruppenrunden, evt. auch Supervision.<br />

Die Eindrücke in das eigene Lebenskonzept zu integrieren, gelingt am ehesten,<br />

wenn ich meinen Blick wieder auf das Leben richten darf, vorweg <strong>im</strong> Kontakt mit<br />

meinen großen und kleinen Enkelkindern. Wichtig sind mir auch die um Leben und<br />

Tod kreisenden jahreszeitlichen Rituale, mein Mitwirken und Eingebundensein <strong>im</strong><br />

erwähnten Frauenkreis, das heilsame Singen, Kreistanz und die ZEN-Meditation.<br />

Diese Kraftquellen unterstützen mich als Hospizhelferin, wenn ich wieder zu<br />

einem Sterbenden unterwegs bin.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

25


26<br />

Als die lange, tiefe, dunkle Nacht<br />

sich in einen strahlenden Morgen verwandelte,<br />

kam die helle Sonne<br />

und baute Dir eine Straße über das Meer<br />

zum fernen Horizont des ewigen Glücks,<br />

eine Straße aus Gold und Phantasie.<br />

Schreite hinüber,<br />

lass Zeit und Raum hinter Dir<br />

und gehe ein in die Unendlichkeit<br />

des göttlichen, allumfassenden Kosmos.<br />

Lass nur Deinen Schatten und Dein Licht zurück<br />

in dem wir all das finden,<br />

was uns in Liebe an Dich erinnert.<br />

Papa


1992<br />

1993<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

<strong>20</strong>02<br />

<strong>20</strong>03<br />

<strong>20</strong>04<br />

<strong>20</strong>05<br />

<strong>20</strong>06<br />

<strong>20</strong>07<br />

<strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong>09<br />

<strong>20</strong>10<br />

<strong>20</strong>11<br />

<strong>20</strong>12<br />

Seit <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n auf dem Weg,<br />

und kein bisschen müde!<br />

Stationen unseres Vereins<br />

21. März Vereinsgründung unter dem Vorsitz von Dr. Albrecht Schätz;<br />

der Verein hat <strong>20</strong> Mitglieder.<br />

Die ersten Ausbildungsseminare für Hospizhelferinnen und -helfer mit<br />

Sr. Angela Kirchensteiner werden angeboten<br />

Gründung der ersten Hospizgruppen Bernried und Weilhe<strong>im</strong>; <strong>im</strong> Laufe<br />

der nächsten <strong>Jahre</strong> entstehen unsere insgesamt acht Hospizgruppen.<br />

Eintritt in den Bayerischen Hospiz- und Palliativverein (BHPV).<br />

Peter Widmann übern<strong>im</strong>mt den Vorsitz<br />

5-jähriges Bestehen; der Verein hat 112 fördernde Mitglieder.<br />

Die Willi-Althoff-Stiftung spendet einen PKW.<br />

Der Altbürgermeister von Bernried, Walter Eberl übern<strong>im</strong>mt den Vorsitz.<br />

Das Stationäre Hospiz <strong>im</strong> Kloster Polling n<strong>im</strong>mt die ersten Gäste auf.<br />

Ein weiterer PKW wird vom Lions-Club Weilhe<strong>im</strong> gespendet.<br />

Karl-Heinz Gaisbauer übern<strong>im</strong>mt die Leitung des Stationären Hospiz.<br />

Sr. Angela Kirchensteiner übern<strong>im</strong>mt als Koordinatorin die Leitung des<br />

Ambulanten Hospiz.<br />

Gisela Klotz wird als zweite Koordinatorin <strong>im</strong> Ambulanten Hospiz<br />

eingestellt.<br />

Prof. Henrik Dobbelstein übern<strong>im</strong>mt den Vorsitz.<br />

Inge Glas wird als dritte Koordinatorin eingestellt.<br />

Vereinsjubiläum: 15 <strong>Jahre</strong> Ambulantes und 5 <strong>Jahre</strong> Stationäres Hospiz.<br />

Das alte Rathaus in Bernried wird Sitz des Vereins und des Ambulanten<br />

Hospizdienstes.<br />

Gründung der Stiftung „<strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> Paffenwinkel“, dessen Zweck in<br />

der nachhaltigen Sicherung unserer Hospizarbeit besteht.<br />

Gründung von „Palliahome. e.V.“ Polling. Das Ziel des Vereins ist es, die<br />

Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV) in unserer Region<br />

umzusetzen. Unser Verein ist Mitglied.<br />

Lissi Schmid übern<strong>im</strong>mt die Koordinatorenstelle von Inge Glas, die in den<br />

Ruhestand geht.<br />

Ein weiterer PKW wird von der Otto-Hellmeier Stiftung gespendet.<br />

Renate Dodell übern<strong>im</strong>mt den Vorsitz. Der Verein hat über 700 Mitglieder.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong> und 10 <strong>Jahre</strong> Stationäres Hospiz.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

27


Insgesamt waren es an die 3600 Einsätze und über 1000 Gäste, die wir betreut<br />

haben. Über all die <strong>Jahre</strong> wurden 16 Ausbildungsseminare und zudem regelmäßig<br />

Hospiztage, Studientage, Weiterbildungen und Supervisionen durchgeführt.<br />

28<br />

Jahr Einsätze<br />

ambulant<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

<strong>20</strong>00<br />

<strong>20</strong>01<br />

<strong>20</strong>02<br />

<strong>20</strong>03<br />

<strong>20</strong>04<br />

<strong>20</strong>05<br />

<strong>20</strong>06<br />

<strong>20</strong>07<br />

<strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong>09<br />

<strong>20</strong>10<br />

<strong>20</strong>11<br />

25<br />

67<br />

75<br />

76<br />

123<br />

168<br />

140<br />

154<br />

139<br />

128<br />

132<br />

191<br />

213<br />

223<br />

282<br />

361<br />

350<br />

350<br />

362<br />

Die Entwicklung<br />

in <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

tabellarischer Überblick<br />

Gäste<br />

stationär<br />

66<br />

81<br />

94<br />

101<br />

109<br />

95<br />

110<br />

132<br />

128<br />

127<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Hospizhelfer/<br />

-innen<br />

29<br />

38<br />

52<br />

46<br />

42<br />

62<br />

73<br />

70<br />

84<br />

82<br />

82<br />

97<br />

99<br />

132<br />

124<br />

124<br />

127<br />

114<br />

134


Organigramm<br />

Vorsitzende: Renate Dodell<br />

stv. Vorsitzender: Elmar Schneiderling<br />

Schatzmeister: Wolfgang Kastl<br />

Vorstandsmitglieder: Christa Maria Edtmaier, Dr. Sylvia von Radetzky,<br />

Helmut Böhm, Josef Steigenberger, Georg Wagner<br />

Ehrenvorsitzender: Walter Eberl<br />

Stationäres<br />

Hospiz<br />

Leitung:<br />

Karlheinz Gaisbauer<br />

Hauptamtliche<br />

Mitarbeiter<br />

Ehrenamtliche<br />

HospizhelferInnen<br />

Mitglieder-Versammlung<br />

Verein<br />

Vorstandsteam<br />

Vorsitzende: Renate Dodell<br />

Verwaltung<br />

Gruppen in:<br />

Herrsching, Murnau, Peißenberg,<br />

Penzberg, Schongau/Peiting,<br />

Bernried/Seeshaupt,<br />

Tutzing/Starnberg, Weilhe<strong>im</strong><br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Ambulantes<br />

Hospiz<br />

Leitung: Schwester<br />

Angela Kirchensteiner<br />

Hauptamtliche<br />

KoordinatorInnen<br />

Ehrenamtliche<br />

HospizhelferInnen<br />

29


Altes Rathaus Bernried,<br />

Sitz des Ambulanten Hospizdienstes<br />

30<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


Stiftung <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

In dem Bestreben, für die wichtige soziale Arbeit des <strong>Hospizverein</strong>s eine langfristige<br />

finanzielle Basis zu schaffen, hat <strong>im</strong> Juni <strong>20</strong>09 die Mitgliederversammlung des<br />

Vereins die Errichtung der „Stiftung <strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong>“ beschlossen.<br />

Mit der Anerkennung durch die Regierung von Oberbayern als Stiftungsaufsicht<br />

vom 22.6.<strong>20</strong>09 hat die Stiftung ihre Rechtswirksamkeit erlangt.<br />

Zweck der Stiftung ist die Förderung und Unterstützung der Hospizarbeit.<br />

Er wird unter Anderem durch folgende Maßnahmen verwirklicht:<br />

· Förderung und Unterstützung des Betriebs des <strong>Hospizverein</strong>s, sei es stationär,<br />

teilstationär oder ambulant.<br />

· Bekanntmachung des Gedankengutes der Hospizbewegung<br />

· Aus-, Fort- und Weiterbildung für die ambulante Hospizarbeit<br />

· Förderung und Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements<br />

· Förderung und Unterstützung des Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der <strong>Hospizverein</strong> hat die Stiftung nur mit einem ersten, relativ niedrigen<br />

Grundstockvermögen ausstatten können, aus dessen Erträgen nun die Arbeit des<br />

<strong>Hospizverein</strong>s entsprechend dem Stiftungszweck unterstützt wird.<br />

Wenn auch Sie, liebe Leserin und lieber Leser, die Tätigkeit der Stiftung und damit<br />

des <strong>Hospizverein</strong>s fördern wollen, so können Sie dies mit einer Zustiftung in das<br />

„ewige“ Grundstockvermögen erreichen. Zustiftungen bieten sich insbesondere<br />

aus Anlass von Erbfällen an. Auf Wunsch des Spenders werden auch kleinere<br />

Spenden dem Grundstockvermögen zugeführt.<br />

Spenden, die nicht in das Grundstockvermögen fließen sollen sondern zur<br />

Finanzierung der aktuellen Stiftungsarbeit genutzt werden dürfen, sind erforderlich<br />

und sehr willkommen.<br />

Das Stiftungskonto lautet:<br />

Vereinigte Sparkassen Weilhe<strong>im</strong> · Kontonummer 3<strong>20</strong>85821 · BLZ 703 510 30<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

31


Stiftungsrat und Stiftungsvorstand freuen sich über jede Förderung.<br />

Der Stiftungsrat :<br />

Vorsitzender: Thomas Dorsch,<br />

stv. Vorsitzende: Renate Dodell, Vors. <strong>Hospizverein</strong>, Weilhe<strong>im</strong><br />

Bernd Aninger,<br />

Regina Bartusch,<br />

Dr. Wilhelm Fischer,<br />

Claudia Hörbrand, V<br />

Josef Koch,<br />

Josef Steigenberger,<br />

Stiftung <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

1. Bürgermeister, Hohenpeißenberg<br />

Klinikseelsorger, Murnau<br />

Stadt- und Kreisrätin, Penzberg<br />

Chefarzt, Peißenberg<br />

orstandsmitglied Palliahome e.V., Peißenberg<br />

Vorstandsvorsitzender Vereinigte Sparkassen Weilhe<strong>im</strong><br />

1. Bürgermeister, Bernried<br />

Dem Stiftungsvorstand gehören folgende Mitglieder des <strong>Hospizverein</strong>s an:<br />

Vorsitzender: Eberhard von Radetzky, Iffeldorf<br />

Stv. Vorsitzender: Elmar Schneiderling,<br />

Schriftführer: Erich Altmann, Weilhe<strong>im</strong><br />

Schatzmeisterin: Elsbeth Graeber, Weilhe<strong>im</strong><br />

Impressum<br />

So sind wir für Sie erreichbar:<br />

Ambulanter Hospizdienst:<br />

Sr. Angela Kirchensteiner<br />

Gisela Klotz / Lissi Schmid<br />

Dorfstr. 3, 82347 Bernried<br />

Tel. 08158-1458<br />

Fax 08158-903160<br />

32<br />

Stv. Vorsitzender des <strong>Hospizverein</strong>s, Bad Heilbrunn<br />

Herausgeber: <strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Redaktionsteam: Renate Dodell, Karlheinz Gaisbauer, Kerstin Haselhorst,<br />

Sr. Angela Kirchensteiner, Ursula Lagutin, Eva-Maria Würfel, Ute Ziegenhain<br />

Fotos: Renate Dodell, Gemeinde Bernried, Fotolia<br />

Wir danken folgenden Firmen für ihre freundliche Unterstützung zu dieser Broschüre:<br />

Gestaltung: Peter Ostenrieder, AGD, Birkland<br />

Druck: Druckerei Fritz Kriechbaumer, Taufkirchen<br />

Stationäres Hospiz:<br />

Karlheinz Gaisbauer<br />

Kirchplatz 3<br />

82389 Polling<br />

Tel. 0881-92772-0<br />

Fax 0881-92772-14<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.


Aufnahmeantrag<br />

Heraustrennen oder einfach kopieren und ausfüllen<br />

Senden Sie den Antrag bitte ausgefüllt und unterschrieben an<br />

die nebenstehende Adresse oder per Fax an 0881-927 72 14. DANKE!<br />

Hiermit möchte ich den <strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V. unterstützen und Mitglied werden.<br />

Vorname, Nachname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Telefon / Fax<br />

E-Mail<br />

Als Mitglied bin ich bereit, jährlich EUR zu entrichten (<strong>Jahre</strong>s-Mindestbeitrag EUR 65,00)<br />

Hiermit gestatte ich dem <strong>Hospizverein</strong> bis auf Widerruf, den von mir gewählten <strong>Jahre</strong>sbeitrag<br />

von folgendem Konto abzubuchen:<br />

Kontoinhaber<br />

Kontonummer<br />

Name der Bank<br />

Ich überweise meinen Mitgliedsbeitrag zu Beginn des <strong>Jahre</strong>s auf das Konto des <strong>Hospizverein</strong>s<br />

<strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V., Kirchplatz 3, 82398 Polling<br />

Kontoinhaber: <strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Kontonummer: 866228 bei den Vereinigten Sparkassen Weilhe<strong>im</strong>, BLZ 703 510 30<br />

(Ort, Datum) (Unterschrift)<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Vorsitzende: Renate Dodell<br />

Kirchplatz 3 · 82398 Polling<br />

Tel.: 0881 / 927 72-0 · Fax 0881 / 927 72-14<br />

E-Mail: verwaltung@hospizverein-pfaffenwinkel.de<br />

BLZ<br />

Bankverbindung <strong>Hospizverein</strong>:<br />

Vereinigte Sparkassen Weilhe<strong>im</strong><br />

Konto Nr. 866 228<br />

Bankleitzahl 703 510 30<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Hospiz <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

Kirchplatz 3<br />

82398 Polling<br />

Tel.: 0881 / 927 72-0<br />

Fax 0881 / 927 72-14


Auftraggeber/-in; Einzahler/-in<br />

Bis EUR <strong>20</strong>0 gilt dieser Beleg als Spendenquittung<br />

S P E N D E H O S<br />

S P E N D E<br />

EUR<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Dorfstraße 3<br />

82347 Bernried<br />

Vereinigte Sparkassen Weilhe<strong>im</strong><br />

Konto-Nr.: 866 228 · BLZ 703 510 30<br />

P I Z V E R E I N<br />

Empfänger<br />

Vereinigte Sparkassen Weilhe<strong>im</strong><br />

Kontonummer Auftraggeber/-in<br />

8 6 6 2 2 8 0 3<br />

7 5 1 0 3 0<br />

BELEG/QUITTUNG FÜR<br />

AUFTRAGGEBER/-IN<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />

Wir sind nach dem letzten Freistellungsbescheid<br />

des Finanzamtes Garmisch-Partenkirchen<br />

als gemeinnützig anerkannt.<br />

Bestätigung zur Vorlage be<strong>im</strong><br />

Finanzamt<br />

Überweisungsauftrag hier abtrennen oder einfach Daten übernehmen

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