Landeskontrollverband Schleswig-Holstein eV - LKV/LKD
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Berechnungen der Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> beträgt der jährliche<br />
Verlust bei einer klinischen Mastitis 472 Euro/Kuh im Jahr. Es gibt viele Bestrebungen,<br />
die Schäden zu verringern. Ein erster Schritt zur Behandlung einer Mastitis ist immer,<br />
den Erreger festzustellen. Dazu gibt es seit kurzem einen neuen Mastitis-Schnelltest<br />
von einem finnischen Hersteller, der beim <strong>LKV</strong> Weser-Ems schon routinemäßig angewendet<br />
wird. Während bei den bisher üblichen Verfahren das Untersuchungsergebnis<br />
erst nach zwei bis drei Tagen vorliegt, ist der Erreger bei dem Schnelltest bereits nach<br />
vier bis fünf Stunden identifiziert. Bei dem herkömmlichen Verfahren werden die<br />
Mastitiserreger auf Nährböden gezüchtet und dann mikroskopiert. Bei dem neuen<br />
Schnelltest wird dagegen durch einen PCR-Test (Polymerase-Ketten-Reaktion) geprüft,<br />
ob sich DNA, also Erbgut, von Mastitiserregern in der Probe befindet. Mit dem neuen<br />
Mastitis-Schnelltest können deshalb auch Erreger bei bereits behandelten Kühen nachgewiesen<br />
werden.<br />
Der Referent Dr. Ernst Bohlsen (l.), Geschäftsführer des <strong>LKV</strong> Weser-Ems, vor seinem Vortrag im<br />
Gespräch mit Hergen Rowehl, dem stellv. Geschäftsführer des <strong>LKV</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
In Weser-Ems wird großer Wert darauf gelegt, dass das neue Verfahren in enger<br />
Zusammenarbeit mit den auf den Betrieben tätigen Tierärzten durchgeführt wird, da die<br />
Interpretation und Umsetzung der Befunde hohe Fachkenntnisse erfordern. Da in<br />
Verbindung mit dem Mastitis-Schnelltest eine Anfertigung eines Antibiogramms nicht<br />
möglich ist, hat die Erfahrung eines Tierarztes bei der Behandlung der erkrankten Kuh<br />
eine große Bedeutung. Ganz wichtig ist auch eine saubere Probenziehung. Da der Test<br />
sehr sensibel ist, werden auch Verunreinigungen durch Umweltkeime festgestellt und<br />
können zu unklaren Ergebnissen führen.<br />
Abschließend wies Dr. Bohlsen darauf hin, dass die wichtigsten Maßnahmen zur<br />
Bekämpfung der Mastitis immer vorbeugende Maßnahmen sein müssen. Eine gute<br />
Prophylaxe ist besser als jede Therapie.<br />
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