Jahresbericht 2006 - Pro Senectute Luzern - bei Pro Senectute ...

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2 Jahresbericht Geschäftsjahr Pro Senectute Kanton Luzern 2006 «Das Alter» gibt es nicht! Im Rahmen eines neuen Strategiekonzepts wurde von Pro Senectute ein neues Leitbild «Alter 2007PLUS » erarbeitet. Das Leitbild, das wir auf der Rückseite dieses Jahresberichts veröffentlichen, weist auf Entwicklungen hin und formuliert Werte, welche die Altersarbeit in den kommenden Jahren prägen werden. Es richtet sich direkt an die ältere Bevölkerung, aber auch an die Politik und an Organisationen, die sich mit Altersfragen und Alterspolitik befassen. Die Veränderung der demografischen Struktur unserer Gesellschaft, die steigende Lebenserwartung und die damit verbundene Tatsache, dass die ältere Bevölkerung länger aktiv, leistungsfähig und unternehmensfreudig ist, verlangen ein zeitgemässes und zukunftsorientiertes Leitbild Alter. Zur älteren Bevölkerung gehören all jene Menschen, die nicht mehr aktiv am beruflichen Erwerbsleben beteiligt sind oder sich diesem Ereignis nähern und sich mit den Fragen nach ihrer Rolle und ihren Aufgaben im bevorstehenden dritten und vierten Lebensabschnitt auseinander zu setzen beginnen. «Das Alter» gibt es nicht. Die ältere Generation von Männern und Frauen ist als Folge unterschiedlicher Lebensrealitäten eine sehr heterogene Gruppe. Diese Tatsache widerspiegelt sich nicht nur in unserem vielseitigen Dienstleistungsangebot, das wir im vergangenen Jahr wiederum zahlreichen älteren Menschen in unserem Kanton zur Verfügung stellen konnten, sondern auch in den sehr unterschiedlichen Einkommens- und Vermögensverhältnissen. 14,6 Prozent beziehen Ergänzungsleistungen Es ist leider nach wie vor eine Realität, dass nicht alle einen Lebensabend ohne finanzielle Sorgen und Nöte verbringen können. Im Kanton Luzern erhalten 14,6 Prozent der Rentnerinnen und Rentner Ergänzungsleistungen (EL). Nach Schätzungen der Eidg. Finanzkontrolle beziehen etwa 6 Prozent aller Rentner keine EL, obwohl sie da- Ida Glanzmann-Hunkeler, Präsidentin; Peter Dietschi, Geschäftsleiter rauf Anspruch hätten. Wenn man diejenigen älteren Menschen, die nur knapp über der EL-Einkommensgrenze liegen, mitberücksichtigt, liegt der Anteil der über 65-Jährigen, die in äusserst bescheidenen Verhältnissen leben müssen, weit über 20 Prozent. Diese hohe Zahl älterer Menschen, die mit sehr wenig Geld auskommen müssen, steht im Kontrast zu den grossen Vermögen, über die die Senioren in der Schweiz insgesamt verfügen. Zur Sicherung der Existenz hat Pro Senectute Kanton Luzern im vergangenen Jahr an etwa 800 Rentnerinnen und Rentner über 700’000 Franken an einmaligen und periodischen Einzelhilfen ausgerichtet. Wir konnten damit bei Notsituationen helfen und direkt zur materiellen Verbesserung der Lebenssituation dieser älteren Menschen beitragen. Lebensqualität verbessern In den drei regionalen Beratungszentren Luzern, Emmen und Willisau konnten unsere Sozialarbeitenden insgesamt über 1600 Menschen unentgeltlich in persönlichen oder familiären Fragen betreuen und unterstützen. Es standen vor allem die Themen Gesundheit, Lebensgestaltung, Wohnen, Sozialversicherung und Recht im Vordergrund. An Bedeutung gewonnen hat auch das Thema Demenz. Unsere Demenz-Hotline, die wir im Auftrag der Alzheimervereinigung Sektion Luzern betreiben, konnte über 250 Informationsvermittlungen und Kurzberatungen durchführen. Unsere Mitarbeitenden stellen trotz aller Problematik erfreulicherweise fest, dass es immer öfter zu Gesprächen mit Demenzbetroffenen kommt, bei denen die gesamte Familien mit einbezogen werden kann und nicht nur der Ehepartner, sondern auch die Kinder zu gewissen Hilfeleistungen bereit sind. Immer mehr ältere Menschen sind auch bei der Erledigung ihrer Administration und finanziellen Belange auf Unterstützung angewiesen. Unsere Treuhanddienstleistungen waren deshalb im ver-
gangenen Jahr überdurchschnittlich nachgefragt. Es konnten fast 40 Neuaufnahmen verzeichnet werden. Derzeit werden 65 Mandantinnen und Mandanten betreut; Tendenz steigend. Erfreulich war die anhaltende Nachfrage nach den Angeboten in den Bereichen Bildung und Sport. Zur Unterstützung ihrer geistigen und körperlichen Fähigkeiten nutzten rund 7’000 ältere Menschen die Angebote der 220 offenen Sportgruppen und der über 360 Bildungs- und Sportkurse. Das attraktive und vielseitige Programm reicht vom Handykurs bis zum Stepptanz, vom Jasskurs über Exkursionen bis zum Krafttraining. Unser Mahlzeitendienst konnte im vergangenen Jahr in den Gemeinden Luzern, Kriens und Horw um über 15 Prozent zulegen. Es wurden rund 65’000 Mahlzeiten an betagte Menschen ausgeliefert, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, den Einkauf selber zu tätigen und ihre tägliche Mahlzeit zuzubereiten. Die abwechslungsreiche, E- Stoff-freie und ausgewogene Ernährung wird von unseren Kundinnen und Kunden sehr geschätzt. Auch die öffentliche Hand unterstützt diese Angebote, weil sie einer Mangelernährung vorbeugen, eine präventive Vorsorge bedeuten und hohe Folgekosten im Heim- und Gesundheitsbereich verhindern helfen. Die Fachstelle für Gemeinwesenarbeit war ebenfalls mit steigender Nachfrage konfrontiert. Sie hat unter anderem zahlreiche Kurse zur Vorbereitung auf die Pensionierung durchgeführt oder bei der Entwicklung von Altersleitbildern für die öffentliche Hand mitgewirkt. Sie hat zudem in der Gemeinde Kriens mit dem Projekt «Senioren im Klassenzimmer» einen wertvollen Beitrag für die guten Beziehungen zwischen den Generationen leisten können. Weit über 1000 Freiwillige und ehrenamtlich Tätige haben sich erneut in den Dienst von Pro Senectute Kanton Luzern gestellt. Sie waren mit viel Erfolg als Ortsvertreter/innen, als Mahlzei- tenverträger/innen, für die Haussammlung etc. tätig. Fast 2’400 Menschen im Kanton Luzern wurden regelmässig von unseren freiwilligen Besucherinnen und Besuchern anlässlich von Geburtstagsfesten, bei Krankheiten, für die Besorgung von Kommissionen oder kleinen Hilfeleistungen aufgesucht. All diesen Freiwilligen gebührt für ihren selbstlosen Einsatz grösste Anerkennung und Dank. Durch ihre Kontakte mit den älteren Menschen erfüllen sie in unserer Gesellschaft eine äusserst wichtige soziale Aufgabe. Dank Wir danken auch allen Spenderinnen und Spendern von ganzem Herzen. Von der Luzerner Bevölkerung haben wir im Berichtsjahr über 800’000 Franken (inkl. Legate) erhalten. Grosser Dank gebührt auch der öffentlichen Hand von Bund, Kanton und Gemeinden für ihre Leistungsbeiträge. Diese Mittel ermöglichen es uns, den älteren Menschen im ganzen Kanton eine unentgeltliche und professionelle Beratung, Betreuung sowie finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. Ein herzhaftes Dankeschön möchten wir auch an die verschiedenen Partner und Firmen für ihr namhaftes Projektsponsoring aussprechen. Auch dem Gönnerverein club sixtysix, der im vergangenen Jahr Unterstützungsbeiträge für Tanzanlässe und für die Seniorenzeitschrift ZENIT geleistet hat, sprechen wir unseren allerbesten Dank aus. Pro Senectute will sich auch in Zukunft mit aller Kraft für das Wohl, die Rechte und die Würde der AHV-Generation einsetzen und als Kompetenzund Dienstleistungszentrum in allen Fragen des Älterwerdens einen Beitrag für das physische, psychische und soziale Wohlbefinden der älteren Bevölkerung leisten. In diesem Sinne danken wir allen Beteiligten für ihre Verbundenheit, ihre Unterstützung und ihr Wohlwollen gegenüber Pro Senectute Kanton Luzern. Jahresbericht 3 Ida Glanzmann-Hunkeler, Präsidentin, und Peter Dietschi, Geschäftsleiter
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