Digitale Medien in der Schule - DiMeB - Universität Bremen
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Gesellschaft ihren Platz zu f<strong>in</strong>den und die Verän<strong>der</strong>ungen mit gestalten zu können. Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Medien</strong>bildung gelten diese drei Zielsetzungen.<br />
Erstens: <strong>Medien</strong>bildung muss also dazu beitragen, dass Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit den <strong>Medien</strong><br />
sicher umgehen lernen und sie dafür e<strong>in</strong>setzen können, ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
zu erweitern und zu entwickeln. Dazu gehört, dass Technik und technologisches Know How für<br />
Mädchen und Jungen <strong>in</strong> das Selbstbild <strong>in</strong>tegriert, als positive Erweiterung <strong>der</strong> eigenen Möglichkeiten<br />
erfahren werden können. <strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong> entfalten ihre Potenziale nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktiven,<br />
gestalterischen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bereitschaft zur Interaktion mit ihnen, sie s<strong>in</strong>d<br />
„evokative Objekte“ (Turkle 1984). Neugier auf die Entstehungs- und Herstellungsprozesse ist<br />
Voraussetzung dafür, dass Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bereit s<strong>in</strong>d, die erworbenen Kenntnisse als<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit den sich rasch entwickelnden und erneuernden<br />
technischen Möglichkeiten zu sehen.<br />
Zweitens: Wie wenig an<strong>der</strong>e <strong>Medien</strong>, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> e<strong>in</strong>gesetzt werden, können die <strong>Digitale</strong>n<br />
<strong>Medien</strong> Kommunikation, das Verständnis für an<strong>der</strong>e und kooperatives Arbeiten unterstützen, wenn<br />
sie als <strong>Medien</strong> des Sozialen und <strong>in</strong> ihrer E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> kulturelle Prozesse <strong>der</strong> Aneignung<br />
verstanden werden. Schulische Bildung sollte <strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong> nicht nur <strong>in</strong> ihren Potenzialen als<br />
<strong>in</strong>dividuelles Werkzeug e<strong>in</strong>setzen, son<strong>der</strong>n sie als Medium weltweiter Kommunikation und als<br />
Mittel zur Unterstützung von Kooperation zwischen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern thematisieren,<br />
problematisieren und nutzen.<br />
Drittens: <strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong> s<strong>in</strong>d Technologien, die unsere Gesellschaft nachhaltig bee<strong>in</strong>flussen und<br />
an ihrer Umgestaltung mitwirken. Zu diesem Bereich, <strong>der</strong> <strong>in</strong> den didaktischen Zielsetzungen oft<br />
vernachlässigt wird, haben Sie mit Ihrem Hamburger Modellversuch e<strong>in</strong>en entscheidenden Beitrag<br />
geleistet, <strong>in</strong>dem Sie die Unterschiede im Lernen mit alten und neuen <strong>Medien</strong> thematisieren.<br />
<strong>Schule</strong> und Unterricht s<strong>in</strong>d – ebenso wie die Arbeitsprozesse – mit dem E<strong>in</strong>zug <strong>Digitale</strong>r <strong>Medien</strong><br />
aufgefor<strong>der</strong>t, die Verän<strong>der</strong>ungspotenziale, die mit <strong>der</strong> Informations- und Wissensgesellschaft<br />
verbunden s<strong>in</strong>d, zu reflektieren und aktiv mit zu gestalten. Was z.B. än<strong>der</strong>t sich im Deutschunterricht,<br />
wenn Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler es gewohnt s<strong>in</strong>d, Rechtschreibprogramme zu nutzen,<br />
was, wenn sie „Lesen“ (o<strong>der</strong> „Klicken“?) mehr am Rechner und im Internet als mit dem Buch<br />
gewohnt s<strong>in</strong>d? Für Lehrkräfte ist es wichtig, diese grundlegenden Prozesse <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung zu<br />
verstehen und dieses Verstehen <strong>in</strong> geeigneter Form auch an die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler weiter zu<br />
vermitteln. <strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihren Herstellungsprozessen bee<strong>in</strong>flussbar. Selbst Software ist<br />
eher offen, verän<strong>der</strong>bar, bee<strong>in</strong>flussbar, ist eher Dienstleistung als Produkt, sie ist fließend im<br />
Übergang zwischen Nutzung und Konstruktion. Diese Vorstellung, dass Technik nicht etwas<br />
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