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Digitale Medien in der Schule - DiMeB - Universität Bremen

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Methoden des Lernens zu f<strong>in</strong>den und zuzulassen. Es gilt, e<strong>in</strong>er Spaltung entgegen zu wirken<br />

zwischen denjenigen, die im Rahmen des Fachunterrichts „bloß“ klicken und denjenigen, die e<strong>in</strong>en<br />

aktiven Umgang mit dem Medium praktizieren, Neugier entwickeln und sich auf die stets neuen<br />

Entwicklungen im Kontext <strong>Digitale</strong>r <strong>Medien</strong> e<strong>in</strong>lassen.<br />

MEDIENBILDUNG UND TECHNOLOGISCHE NEUGIER<br />

Welche Aufgaben stellen sich aus dieser Kennzeichnung <strong>der</strong> Lage für die <strong>Medien</strong>bildung <strong>in</strong> bezug<br />

auf die Beziehung zwischen den Geschlechtern? In <strong>der</strong> Alltagspraxis von Elternhaus und <strong>Schule</strong><br />

wird <strong>Medien</strong>erziehung im H<strong>in</strong>blick auf das Internet meist <strong>in</strong> zweierlei H<strong>in</strong>sicht def<strong>in</strong>iert: e<strong>in</strong>erseits<br />

als schlichte Bedienungskenntnisse <strong>in</strong> Bezug auf konkrete Hardware und Software; an<strong>der</strong>erseits im<br />

traditionellen S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> <strong>Medien</strong>pädagogik als Beschäftigung mit den <strong>Medien</strong><strong>in</strong>halten. Beides<br />

ersche<strong>in</strong>t getrennt vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Mit den <strong>Digitale</strong>n <strong>Medien</strong> aber, darauf habe ich am Anfang<br />

h<strong>in</strong>gewiesen, ist beides <strong>in</strong> engster Weise verschränkt und kommt <strong>in</strong> den schulischen<br />

Bildungsprozessen mit Macht zum Ausdruck. Jungen, die sich für technikkompetent halten,<br />

glauben, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> nichts Wichtiges mehr lernen zu können; <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Klasse, <strong>der</strong> nichts von<br />

Technik zu verstehen glaubt, traut sich nicht zu, über die computer vermittelten Inhalte kompetent<br />

sprechen zu können. Dies jedenfalls könnte e<strong>in</strong> Negativ-Szenario für die Entwicklung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

auch von Geschlechterverhältnissen <strong>der</strong> Zukunft se<strong>in</strong>.<br />

Mit dem Projekt „Schwimmen lernen im Netz“ haben Sie gute Voraussetzungen dafür geschaffen,<br />

dass dies nicht passiert: Sie setzen zu e<strong>in</strong>er Zeit an, wo Geschlechterrollen noch nicht festgezurrt<br />

s<strong>in</strong>d bzw. e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Rolle spielen als etwa <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adoleszenz. Sie wirken dem entgegen, dass<br />

die Abgrenzung und Identitätsf<strong>in</strong>dung als Frau o<strong>der</strong> Mann sich an e<strong>in</strong>em technischen Gerät<br />

festmacht. Sie leisten vor allem aber auch durch die explizite Verb<strong>in</strong>dung von fachlicher<br />

Kompetenz und <strong>Medien</strong>kompetenz sowie durch die gleichwertige Nutzung von <strong>Digitale</strong>n und<br />

traditionellen <strong>Medien</strong> e<strong>in</strong>en Beitrag zu e<strong>in</strong>er umfassen<strong>der</strong>en <strong>Medien</strong>bildung, die dem Umgang mit<br />

dem technischen Gerät e<strong>in</strong>en bescheideneren Platz e<strong>in</strong>räumt und den Blick auf die <strong>in</strong>tegrierten<br />

Anwendungen und die fachlich-pädagogischen Zielsetzungen richtet.<br />

Für die Ziele e<strong>in</strong>er <strong>Medien</strong>bildung gelten – wie für Bildung überhaupt – drei wesentliche<br />

Bestimmungselemente, wie sie von allen Didaktiker<strong>in</strong>nen und Didaktikern <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Form benannt worden s<strong>in</strong>d: Bildung soll Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler erstens befähigen, ihre<br />

persönlichen Möglichkeiten und Fertigkeiten zu entfalten und zu entwickeln, um selbstbestimmt<br />

leben zu können. Bildung soll zweitens dazu beitragen, dass Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> sozialen<br />

Beziehungen leben und sich solidaritätsfähig erweisen können. Sie soll ihnen drittens helfen, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

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