Festivalkatalog - FilmPolska
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filmPOLSKA 2013<br />
Festivalprogramm
filmPOLSKA 2013<br />
Eröffnung<br />
Seit nunmehr acht Jahren lädt filmPOLSKA die Berliner Zuschauer<br />
zu einem Streifzug durch das polnische Kino ein. Das<br />
Festival hat dabei durchaus Ähnlichkeit mit einem Jahrmarkt.<br />
Der Besucher flaniert an den unterschiedlichsten Ständen vorbei,<br />
lässt sich überraschen, verführen, verzaubern.<br />
Die Reihe Neues Polnisches Kino stellt aktuelle Spielfilmproduktionen<br />
vor. Dazu gehören die polnischen Beiträge der<br />
diesjährigen Berlinale, Małgośka Szumowskas Im Namen<br />
des… und Katarzyna Rosłaniec Baby Blues sowie das viel diskutierte<br />
Werk Nachlese von Władysław Pasikowski und Leszek<br />
Dawids Kassenschlager und Hip-Hop-Drama Du bist Gott.<br />
Das Zeughauskino widmet eine Filmreihe dem Aufstand im<br />
Warschauer Ghetto, dessen Beginn sich am 19. April zum<br />
70. Mal jährt. Der AckerStadtPalast präsentiert eine Werkschau<br />
des Dokumentaristen Stanisław Mucha, der in diesem<br />
Jahr auch den Regieworkshop Ideen haben – Filme machen<br />
leitet.<br />
Einen Blick auf die Kamerakunst dreier Generationen der Familie<br />
Sobociński wirft das Kino Arsenal. Die Brotfabrik, ein<br />
neuer Spielort bei filmPOLSKA, bietet neben dem Schulkinoprogramm<br />
Kinoedukacja gleichzeitig ein Best of filmPOLSKA<br />
mit den erfolgreichsten Filmen der letzten Jahre. Im Filmclub<br />
K18 und im AckerStadtPalast können Film-Flaneure ganz<br />
nach ihrem Geschmack aus einer breiten Palette an Kurz-,<br />
Dokumentar- und Animationsfilmen auswählen, darunter wie<br />
immer zahlreiche Nachwuchsarbeiten der polnischen Filmhochschulen.<br />
Im Club der polnischen Versager erzählen Gäste im Rahmen<br />
der Reihe Unsichtbare Filme Geschichten von Filmprojekten,<br />
die (niemals oder noch) nicht realisiert wurden.<br />
Weitere Höhepunkte des Festivals sind die Podiumsdiskussion<br />
Made in the East - Out of Fashion? mit Vertretern der Filmbranche<br />
sowie die Polish Film Party mit Gästen aus dem fernen<br />
und wilden Osten Polens.<br />
Lassen Sie sich treiben, inspirieren, berühren, zum Nachdenken<br />
und zum Lachen bewegen!<br />
Spielorte<br />
Hackesche Höfe Kino<br />
Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin<br />
www.hoefekino.de<br />
foyer@hoefekino.de<br />
Tickethotline ab 14:30: (030) 283 46 03<br />
FSK Kino am Oranienplatz<br />
Segitzdamm 2, 10969 Berlin<br />
www.fsk-kino.de<br />
post@fsk-kino.de<br />
Tel.: (030) 614 24 64<br />
AckerStadtPalast<br />
Ackerstraße 170<br />
10115 Berlin<br />
Tel.: (030) 441 00 09<br />
karten@ackerstadtpalast.de<br />
Zeughauskino<br />
Unter den Linden 2, 10117 Berlin<br />
www.zeughauskino.de<br />
Tel.: (030) 20 30 47 70<br />
Brotfabrik<br />
Caligariplatz 1<br />
13086 Berlin<br />
karten@brotfabrik-berlin.de<br />
Club der polnischen Versager<br />
Ackerstraße 170, 10115 Berlin<br />
www.polnischeversager.de<br />
club@polnischeversager.de<br />
Tel.: (030) 28 09 37 79<br />
Kino Arsenal<br />
Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin<br />
www.arsenal-berlin.de<br />
ticket@arsenal-berlin.de<br />
Tel.: (030) 269 55 100<br />
Filmclub K18<br />
Kreutziger Strasse 18<br />
10245 Berlin<br />
IM NAMEN DES...<br />
Programmübersicht Seite 2<br />
Sonderveranstaltungen Seite 4<br />
Neues Polnisches Kino Seite 6<br />
Kamerakunst Seite 18<br />
Retrospektive Seite 22<br />
Kinoedukacja Seite 26<br />
Dokumentarfilme Seite 30<br />
Special Screening Seite 32<br />
Shorts Seite 34<br />
Workshop, Ausstellung Seite 38<br />
Festivaleröffnung<br />
Donnerstag, 18. April 2013, 20:00 Uhr<br />
im Hackesche Höfe Kino<br />
Zur Eröffnung sprechen:<br />
Kirsten Niehuus (Medienboard Berlin-Brandenburg)<br />
Nikolaj Nikitin (Internationale Filmfestspiele Berlin)<br />
Eröffnungsfilm<br />
W imię... / Im Namen des...<br />
www.filmpolska.de<br />
Wettbewerbsbeitrag der 63. Berlinale / Teddy Award<br />
PL 2012; R/B: Małgorzata Szumowska; OmdU<br />
D: Andrzej Chyra, Mateusz Kościukiewicz, Maja Ostaszewska u.a.<br />
olska.de • Neues Polnisches Kino • Retrospektiven • Kamerakunst • Dokumentarfilme • Shorts • Special Screenings • Regieworkshop • Diskussionen & Gäste • www.filmpolska.de • Neues Polnisches Kino • Retrospektiven • Kamerakunst • Dokumentarfilme • Shorts • Special Screenings • Regieworkshop • Diskussionen & Gäste • www.filmpolska.de • Neues Polnisches Kino • Retrospektiven • Kamerakunst • Dokumentarfilme • Shorts • Special Screenings • Regieworkshop • Diskussionen & Gäste • www.filmpolska.de • Neues Polnisches Kino • Retrospektiven • Kamerakunst • Dokumentarfilme • Shorts • Special Screenings • Regieworkshop • Dis
Programmübersicht<br />
filmPOLSKA 2013<br />
Donnerstag 18.04. Freitag 19.04. Samstag 20.04. Sonntag 21.04. Montag 22.04. Dienstag 23.04. Mittwoch 24.04.<br />
Programm<br />
Hackesche Höfe Kino<br />
Rosenthaler Straße 40/41<br />
10178 Berlin<br />
Tickethotline ab 14:30:<br />
(030) 283 46 03<br />
Festivaleröffnung mit Gästen*<br />
20:00 Im Namen des… S OmdU<br />
22:00 My Father‘s Bike S OmeU<br />
17:30 80 Millionen S OmeU<br />
18:00 Podiumsdiskussion<br />
Made in the East -<br />
Out of Fashion?<br />
Moderation: Nikolaj Nikitin<br />
20:00 Du bist Gott S OmdU<br />
Gast: Leszek Dawid<br />
22:30 In a Bedroom S OmeU<br />
17:30 Im Namen des... S OmdU<br />
20:00 Baby Blues S OmdU<br />
Gast: Katarzyna Rosłaniec<br />
22:00 Nachlese S OmdU<br />
Mit Einführung<br />
17:30 Sieniawka D/S OmdU<br />
Gast: Marcin Malaszczak<br />
20:00 Frantic C OmdU<br />
Gast: Witold Sobociński<br />
22:30 Roman Polański:<br />
A Film Memoir D OmdU<br />
17:30 Die geheimnisvolle<br />
Fremde S OmeU<br />
20:00 Nachlese S OmdU<br />
Mit Einführung<br />
22:00 Baby Blues S OmdU<br />
17:30 Du bist Gott S OmdU<br />
20:00 Frauentag S OmdU<br />
Gast: Maria Sadowska<br />
22:00 Ferner Schöner Schein<br />
S OmdU<br />
17:30 Manhunt S OmeU<br />
20:00 Rosa S OmdU<br />
22:00 To Kill a Beaver S OmeU<br />
Zeughauskino<br />
Unter den Linden 2<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (030) 20 30 47 70<br />
Eröffnung der Retrospektive<br />
mit Einführung:<br />
19:00 Kurzfilme R jiddisch, englisch<br />
21:00 Grenzstrasse R OmeU<br />
19:00 Im Warschauer Ghetto R OF<br />
Geheimsache Ghettofilm OmeU<br />
21:00 Die Karwoche R OmeU<br />
19:00 Chronik des Aufstandes im<br />
Warschauer Ghetto R OmeU<br />
20:30 I remember R OmeU<br />
20:00 Mir lebn geblibene<br />
R OmeU<br />
20:00 Sie sind frei,<br />
Dr. Korczak R DF<br />
19:30 Der Pianist R OF<br />
Kino Arsenal<br />
Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin<br />
Tickets: (030) 26 95 51 00<br />
ticket@arsenal-berlin.de<br />
19:30 Das Sanatorium zur<br />
Todesanzeige C OmeU<br />
Gast: Witold Sobociński<br />
19:30 Rosa S/C OmdU<br />
Gast: Piotr Sobociński jr.<br />
19:30 Die Hochzeit C OmeU<br />
Gast: Witold Sobociński<br />
19:30 Twilight C OF<br />
Gäste: Witold & Piotr jr.<br />
Sobociński<br />
FSK<br />
Kino am Oranienplatz<br />
Segitzdamm 2, 10969 Berlin<br />
Tel.: (030) 61 40 31 95<br />
20:30 Baby Blues S OmdU 20:30 Im Namen des… S OmdU<br />
Gast: Katarzyna Rosłaniec 22:30 My Father‘s Bike S OmeU<br />
22:30 In a Bedroom S OmeU<br />
20:30 Du bist Gott S OmdU<br />
Gast: Leszek Dawid<br />
22:45 Die geheimnisvolle<br />
Fremde S OmeU<br />
20:30 Rosa S OmdU<br />
Gast: Piotr Sobociński jr.<br />
22:30 Manhunt S OmeU<br />
20:30 Frauentag S OmdU<br />
Gast: Maria Sadowska<br />
22:30 Du bist Gott S OmdU<br />
20:30 Nachlese S OmdU<br />
Mit Einführung<br />
22:30 To Kill a Beaver S OmeU<br />
20:30 Ferner Schöner Schein<br />
S OmdU<br />
22:30 80 Millionen S OmeU<br />
Brotfabrik<br />
Caligariplatz 1<br />
13086 Berlin<br />
karten@brotfabrik-berlin.de<br />
18:00 Suicide Room S OmdU<br />
Mit Einführung<br />
18:00 Shopping Girls S OmdU<br />
Gast: Katarzyna Rosłaniec<br />
18:00 Ich heisse Ki S OmdU<br />
Gast: Leszek Dawid<br />
18:00 Morgen wird<br />
alles besser S OmdU<br />
18:00 Mutter Teresa<br />
und die Katzen S OmdU<br />
18:00 Alles, was ich liebe<br />
S OmeU<br />
18:00 Schneeweiss und<br />
Russenrot S OmdU<br />
Club der<br />
polnischen Versager<br />
Ackerstraße 170<br />
10115 Berlin<br />
23:00 Talkshow<br />
Unsichtbare Filme<br />
Gast: Leszek Dawid<br />
23:00 Talkshow<br />
Unsichtbare Filme<br />
Gast: Katarzyna Rosłaniec<br />
23:00 Talkshow<br />
Unsichtbare Filme<br />
Gast: Grzegorz Zariczny<br />
23:00 Talkshow<br />
Unsichtbare Filme<br />
Gast: Stanisław Mucha<br />
23:00 Talkshow<br />
Unsichtbare Filme<br />
Gast: Maria Sadowska<br />
23:00 Talkshow<br />
Unsichtbare Filme<br />
Gast: Roman Polański<br />
K 18<br />
Kreutziger Strasse 18<br />
10245 Berlin<br />
19:00 Interfilm K OmeU<br />
Mit Einführung<br />
21:00 DokART on Tour D OmeU<br />
Mit Einführung<br />
19:00 Animator K OmeU<br />
Gast: Anna Głowińska<br />
21:00 Sieniawka D/S OmdU<br />
Gast: Marcin Malaszczak<br />
19:00 Roman Polański:<br />
A Film Memoir D OmdU<br />
21:00 Filmowe Podlasie atakuje!<br />
K Gast: Maciej Rant & Co<br />
19:00 Short Waves K OmeU<br />
Gast: Ad Arte<br />
21:00 Vorfilm: Afternoon<br />
Papercuts S OmeU<br />
19:00 Best of Shorts K OmeU<br />
Gast: Grzegorz Zariczny<br />
21:00 Maria muss packen D OmdU<br />
Gast: Filip Malinowski<br />
19:00 Katowice Filmschool K<br />
Gast: Olga Kałagate<br />
21:00 Roman Polański:<br />
A Film Memoir D OmdU<br />
19:00 Łódź Filmschool K OmeU<br />
21:00 Love & other Manias<br />
D OmeU<br />
Gast: Anneliese Holles<br />
AckerStadtPalast<br />
Ackerstraße 170<br />
10115 Berlin<br />
Tel.: (030) 441 00 09<br />
karten@ackerstadtpalast.de<br />
19:00 Animator K OmeU<br />
Gast: Anna Głowińska<br />
21:00 Reality Shock D OmdU<br />
Gast: Stanisław Mucha<br />
19:00 Filmowe Podlasie atakuje!<br />
K OmeU<br />
Gast: Maciej Rant & Co<br />
22:00 Polish Film Party<br />
Mit: Miss God &<br />
DJ Johnny Uraner<br />
19:00 Short Waves K OmeU<br />
Gast: Ad Arte<br />
21:00 Absolut Warhola D OmdU<br />
19:00 Best of Shorts K OmeU<br />
Gast: Grzegorz Zariczny<br />
21:00 Die Mitte D OmdU<br />
19:00 Katowice Filmschool OmeU<br />
K OmeU<br />
Gast: Olga Kałagate<br />
21:00 Mit „Bubi“ heim<br />
ins Reich D OmdU<br />
19:00 Die Wahrheit<br />
über Dracula D OmdU<br />
21:00 Love & other Manias<br />
D OmeU<br />
Gast: Anneliese Holles<br />
19:00 Polnische Passion<br />
D OmdU<br />
S - Spielfilme/Neues Polnisches Kino R - Retrospektive D - Dokumentarfilme C - Kamerakunst K - Kurzfilme/Shorts<br />
Eintrittskarten sind ausschließlich in den Festivalkinos vor Ort zu erwerben. Programmänderungen vorbehalten.<br />
* Geschlossene Veranstaltung, Einlass nur mit persönlicher Einladung<br />
4<br />
Begleitveranstaltung: Samstag, 20.04., 20:00 Uhr Ausstellungseröffnung<br />
Weltkino im Polnischen Plakat<br />
Ort: Pigasus Polish Poster Gallery, Danziger Str. 52<br />
www.filmpolska.de<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 5
Sonderveranstaltungen<br />
Unsichtbare Filme - Geschichten vom ungedrehten Film<br />
Eine einzigartige Idee, der perfekte Drehort; dazu ein mutiges Filmteam und eine Topbesetzung! Trotzdem:<br />
viele Filme werden ungeachtet bisheriger Erfolge, monatelanger harter Arbeit und investierten Geldes nie<br />
realisiert. Warum?<br />
filmPOLSKA möchte dieses Geheimnis lüften. Im Club der polnischen Versager spricht Adam Gusowski mit<br />
bekannten polnischen Filmemachern über filmische Träume, die sich nie erfüllt haben; über Ideen, die an der<br />
rohen Brutalität der Wirklichkeit zerschellt sind; über Leidenswege, die bis heute schmerzen und über die Hoffnung,<br />
beim nächsten Mal alles besser zu machen.<br />
Zur satirischen Talkrunde im Club der polnischen Versager sind eingeladen:<br />
19.04. Fr 23:00 Uhr mit Leszek Dawid<br />
20.04. Sa 23:00 Uhr mit Katarzyna Rosłaniec<br />
21.04. So 23:00 Uhr mit Grzegorz Zariczny<br />
22.04. Mo 23:00 Uhr mit Stanisław Mucha<br />
23.04. Di 23:00 Uhr mit Maria Sadowska<br />
24.04. Mi 23:00 Uhr mit Piotr Mordel alias Roman Polański<br />
Im Club der polnischen Versager<br />
Polish Film Party<br />
19.04. Fr ab 22:00 Uhr AckerStadtPalast Eintritt frei<br />
Live act: Miss God<br />
Miss God und ihre Musik passen in keine Schublade. Mit ihrer<br />
Stimme schafft die Sängerin, Komponistin und Musikproduzentin<br />
vollkommen neuartige Klänge, die sie mit Ethno-Elementen verbindet.<br />
Für sie ist die Stimme ein uraltes menschliches Werkzeug,<br />
mit dem sie die Geister ihrer Vorfahren herbei ruft und in Kommunikation<br />
mit dem Diesseits treten lässt. Agnieszka Szydłowska<br />
von Radio Trójka beschreibt Miss Gods Musik folgendermassen:<br />
„Ich habe etwas gefunden, was mich in seinen Bann gezogen<br />
hat, ich habe endlich Musik für mich gefunden, welche mich richtig<br />
verrückt gemacht hat…“<br />
DJ Johnny Uraner<br />
Ein entspannter, sympathischer Junge, der gerne häkelt, laute<br />
Musik hört und wilden Tieren in Podlasie hinterherjagt, präsentiert<br />
uns eine breit gefächerte Palette musikalischer Gattungen:<br />
Argentinischen Tango und bayerisches Jodeln mixt er mit D’n’B<br />
oder Break Beat. Seit über einem Jahrzehnt ist DJ Johnny Uraner<br />
in der Clubszene Białystoks aktiv und ausserdem Sänger der<br />
Punkrock-Band URAN.<br />
Made in the East - Out of Fashion?<br />
19.04. Fr 18:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
Podiumsdiskussion / Eintritt frei<br />
In den letzten Jahren wurden mehrere Filme aus Osteuropa<br />
– nicht zuletzt aus Polen - mit Preisen ausgezeichnet.<br />
Werden diese Erfolge des osteuropäischen<br />
Films überhaupt einen Einfluss auf die Kinolandschaft in<br />
Deutschland haben oder haben bereits die unzähligen<br />
Filmfestivals den traditionellen Kinoverleih ersetzt, vielleicht<br />
sogar überflüssig gemacht? Was braucht der polnische<br />
und osteuropäische Film um es auf die deutschen<br />
Kinoleinwände zu schaffen? Inwiefern ist die Kinoauswertung<br />
außerhalb des Produktionslandes –speziell aus<br />
Osteuropa- überhaupt ein Maßstab zu Bewertung des<br />
Erfolg eines Films?<br />
Es diskutieren:<br />
Izabela Kiszka-Hoflik<br />
Beauftrage für internationale Beziehungen des<br />
Polnisches Filminstituts<br />
Torsten Frehse<br />
Geschäftsführer von Neue Visionen Filmverleih GmbH<br />
Heino Deckert<br />
Geschäftsführer von Deckert Distribution GmbH<br />
Christoph Terhechte (angefragt)<br />
Leiter Forum Berlinale<br />
Moderiert von:<br />
Nikolaj Nikitin<br />
Delegierter der Berliner Filmfestspiele<br />
Sonderveranstaltungen<br />
ARCHIV DES CDPV<br />
6<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 7
Bejbi Blues / Baby Blues<br />
PL 2012; 98 min; DCP; OmdU; R/B: Katarzyna Rosłaniec; K: Jens Ramborg; S: Bartosz Pietras, Jacek Drosio; D: Magdalena Berus, Nikodem Rozbicki, Klaudia<br />
Bułka, Michał Trzeciakowski, Katarzyna Figura, Jan Frycz, Mateusz Kościukiewicz, Danuta Stenka u.a.<br />
Baby Blues ist ein wunderbarer Film über die Unreife; fast eher ein Blog über Jugend, über Mode, über Verfehlungen junger<br />
Menschen. In welcher Welt leben unsere Helden, welche Ziele, welche Träume haben sie? Alles wäre wunderbar, wenn da nicht<br />
Antek wäre, Natalias sieben Monate alter Sohn… Das Leben ist doch mehr als nur ein Fastfood-Laden, den man betritt um etwas<br />
zu Essen zu bestellen; mehr als glitzernde Klamotten, die man nach Lust und Laune wechseln kann. Wird der kleine Antek diese<br />
Erkenntnis der Welt mitteilen oder an der Unreife und dem Egoismus seiner Eltern scheitern? Mit ihrem zweiten Kinofilm gewann<br />
Katarzyna Rosłaniec 2013 den Gläsernen Bären der Berlinale-Sektion Generation 14plus.<br />
Katarzyna Rosłaniec (*1980 in Malbork), studierte Wirtschaft an der Universität Gdańsk und beendete 2006 ihr Regiestudium<br />
an der Warschauer Filmhochschule. 2008 nahm sie an der Spielfim-Masterclass der Andrzej-Wajda-Filmschule in Warszawa teil.<br />
Bereits 2010 war sie mit Shopping Girls bei filmPOLSKA vertreten.<br />
18.04. Do 20:30 Uhr FSK Gast: Katarzyna Rosłaniec<br />
20.04. Sa 20:00 Uhr Hackesche Höfe Kino Gast: Katarzyna Rosłaniec<br />
22.04. Mo 22:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
80 milionów / 80 Millionen<br />
PL 2011; 102 min; DCP; OmeU; R/B: Waldemar Krzyste;<br />
B: Krzysztof Kopka; K: Piotr Śliskowski; D: Wojciech Solarz,<br />
Krzysztof Czeczot, Maciej Makowski, Piotr Głowacki,<br />
Agnieszka Grochowska, Olga Frycz u.a.<br />
80 Millionen basiert auf wahren Begebenheiten,<br />
die sich 1981 in Wrocław kurz vor der Verhängung<br />
des Kriegsrechtes ereigneten. Nach zahlreichen<br />
Provokationen durch die Sicherheitskräfte<br />
scheint eine Eskalation der Konfrontation<br />
zwischen der Solidarność-Opposition und den<br />
kommunistischen Staatsorganen unvermeidlich.<br />
Eine kleine Gruppe von Solidarność-<br />
Anhängern plant einen Banküberfall, um 80<br />
Millionen Złoty in Sicherheit zu bringen, bevor<br />
die Gewerkschaftskonten eingefroren werden.<br />
Waldemar Krzyste inszeniert die historischen<br />
Ereignisse als fulminanten Actionfilm mit großem<br />
Unterhaltungswert. Der Film erzählt von<br />
der Kraft Tausender, dem Mut Hunderter und<br />
der Freundschaft einiger Weniger, die durch<br />
ihre Entschlossenheit die Lebensläufe von Millionen<br />
Polen veränderten.<br />
Waldemar Krzyste (*1953 in Swobnica) ist<br />
Regisseur und Drehbuchautor. Krzystek studierte<br />
Polonistik an der Universität Wrocław<br />
und schloß 1981 ein Filmregiestudium an der<br />
Schlesischen Universität in Katowice ab. Zu<br />
den Hauptthemen seines Schaffens gehört die<br />
Geschichte seiner Heimatstadt Legnica. Er feierte<br />
nicht nur auf polnischen Festivals Erfolge,<br />
sondern auch international u.a. in San Sebastian<br />
mit Zwolnieni z życia, für den er mit dem<br />
FIPRESCI-Preis ausgezeichnet wurde.<br />
19.04. Fr 17:30 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
24.04. Mi 22:30 Uhr FSK<br />
Neues Polnisches Kino<br />
8 filmPOLSKA filmPOLSKA 9
Filmfestival Cottbus präsentiert:<br />
Dzień kobiet / Frauentag<br />
PL 2012; 90 min; Blu-Ray; OmdU; R: Maria Sadowska; B: Katarzyna Terechowicz,<br />
Maria Sadowska; K: Radosław Ładczuk; M: Maria Sadowska; S: Jarosław Kamiński;<br />
D: Katarzyna Kwiatkowska, Eryk Lubos, Grażyna Barszczewska, Klara Bielawka, Ewa<br />
Konstancja Bułhak u.a.<br />
Halina, eine zurückhaltende Kassiererin der Handelskette „Schmetterling“,<br />
träumt von einem besseren Leben für sich und ihre 13-jährige<br />
Tochter Misia. Da erhält sie die Möglichkeit, zur neuen Filialleiterin<br />
aufzusteigen. Halina nimmt das Angebot an. Doch der Preis für<br />
einen besseren Verdienst und damit einen höheren Lebensstandard<br />
ist hoch: die vormals schüchterne Halina wird nun zur gefühllosen<br />
Vorgesetzten und Erzfeindin ihrer bislang besten Arbeitskolleginnen.<br />
Das gesellschaftskritische Spielfilmdebüt der in Polen überaus populären<br />
Musikerin Maria Sadowska wurde 2012 beim 22. Filmfestival<br />
in Cottbus mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.<br />
Maria Sadowska (*1976 in Warszawa) wurde als Sängerin, Komponistin,<br />
TV- und Radiomoderatorin in Polen bekannt. 2002 absolvierte<br />
sie die Filmhochschule in Łódź.<br />
22.04. Mo 20:30 Uhr FSK Gast: Maria Sadowska<br />
23.04. Di 20:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
Gast: Maria Sadowska<br />
Jesteś Bogiem / Du bist Gott<br />
PL 2012; 110 min; DCP; OmdU; R: Leszek Dawid; B: Maciej Pisuk; K: Radosław Ładczuk;<br />
M: Rahim, Fokus; D: Marcin Kowalczyk, Tomasz Schuchardt, Dawid Ogrodnik, Arkadiusz<br />
Jakubik u.a.<br />
Du bist Gott porträtiert die legendäre Hip-Hop-Gruppe „Paktofonika”,<br />
die als Begründer des polnischen Hip-Hop gilt und mit Songs wie<br />
„Jestem Bogiem” zum Sprachrohr einer ganzen Generation wurde. Der<br />
Film zeichnet die Geschichte der Gruppe von ihrer Gründung 1998 in<br />
Katowice bis hin zum tragischen Freitod des Gründers Piotr Łuszcz alias<br />
Magik im Jahr 2000 nach. 2012 war Du bist Gott der erfolgreichste<br />
Film in Polen und gewann zahlreiche Preise, u.a. beim größten polnischen<br />
Filmfestivals in Gdynia und dem Filmfestival Cottbus für die<br />
beste Regie.<br />
Leszek Dawid (*1971 in Kluczbork) absolvierte 2005 die Filmhochschule<br />
in Łódź. Er arbeitet als Regisseur und Drehbuchautor. Nach seinem<br />
erfolgreichen Spielfilmdebüt Ich heiße Ki ist Du bist Gott sein zweiter<br />
abendfüllender Spielfilm. Leszek Dawid unterrichtet Regie an der Filmschule<br />
in Łódź.<br />
19.04. Fr 20:00 Uhr Hackesche Höfe Kino Gast: Leszek Dawid<br />
20.04. Sa 20:30 Uhr FSK Gast: Leszek Dawid<br />
22.04. Mo 22:30 Uhr FSK<br />
23.04. Di 17:30 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
Neues Polnisches Kino<br />
10<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 11
Z daleka widok jest piekny<br />
Ferner schöner Schein<br />
PL/ USA 2011; 77min; Blu-Ray; OmdU; R/B: Anka und Wilhelm Sasnal; K: Wilhelm Sasnal,<br />
Aleksander Trafas; S: Beata Walentowska; D: Marcin Czarnik, Agnieszka Podsiadlik, Elżbieta<br />
Okupska u.a.<br />
Ferner schöner Schein schildert den allmählichen Verfall eines polnischen<br />
Dorfes und könnte auch den Titel tragen „Irgendwo in Polen“. Paweł, der mit<br />
seiner alternden Mutter in einem Haus lebt, möchte ein neues Leben mit seiner<br />
Verlobten beginnen. Er schafft seine Mutter fort, um dann selbst spurlos<br />
zu verschwinden. Nach und nach dringen die Dorfbewohner in Pawełs Haus<br />
ein, um die zurückgelassenen Besitztümer untereinander aufzuteilen. Das<br />
Spielfilmdebüt des Künstlerpaares Wilhelm und Anna Sasnal entwirft anhand<br />
eindringlicher Bilder ein stilles Sittenporträt über menschliche Grausamkeit<br />
und moralischen Verfall. Der Film erzählt unterschwellig auch ein anderes<br />
Kapitel polnischer Geschichte. In wenigen Dialogen wird das polnisch-jüdische<br />
Beziehungsgeflecht während der Naziokkupation aufgegriffen. Ferner<br />
schöner Schein feierte 2012 seine Weltpremiere auf dem Internationalen<br />
Filmfestival in Rotterdam.<br />
Anna und Wilhelm Sasnal, (*1973 und 1972 in Tarnów), zählen zu den<br />
erfolgreichsten polnischen Künstlern der Gegenwart. Internationale Anerkennung<br />
erreichte Wilhelm Sasnal mit seiner Malerei, die er u.a. im Centre<br />
Pompidou, in der Tate Modern, dem MoMA und dem Guggenheim-Museum<br />
ausstellte. 1999 absolvierte er sein Kunststudium an der Akademie der Künste<br />
in Kraków. Anna Sasnal arbeitet als Filmeditorin und Drehbuchautorin.<br />
23.04. Di 22:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
24.04. Mi 20:30 Uhr FSK<br />
Mój rower / My Father’s Bike<br />
PL 2012; 90 min; DCP; OmeU; R/B: Piotr Trzaskalski; B:<br />
Wojciech Lepianka; K: Piotr Śliskowski; M: Wojciech Lemański;<br />
D: Michał Urbaniak, Artur Żmijewski, Krzysztof Chodorowski,<br />
Witold Dębicki, Anna Nehrebecka, Piotr Szczepanik<br />
Ein paar Schnitzel im Kühlschrank und auf dem<br />
Tisch ein Brief, mit dem Barbara erklärt, dass sie<br />
nach Jahrzehnten ihren Ehemann verlässt. Der<br />
zurückgelassene und von Krankheit gezeichnete<br />
Włodek tröstet sich mit seinem Hund und einem<br />
Gläschen Schnaps hier und da. Um seinem unglücklichen<br />
Vater beizustehen, kehrt der weltberühmte<br />
Pianist Paweł zurück nach Polen. Dort begegnet<br />
er wiederum seinem Sohn Maciek, der seit<br />
der Scheidung bei seiner Mutter in London lebt.<br />
Großvater, Vater und Sohn machen sich gemeinsam<br />
auf die Suche nach Barbara.<br />
Piotr Trzaskalski (*1964 in Łódż), studierte zunächst<br />
Kulturwissenschaften in Łódź und anschließend<br />
Regie an der Filmhochschule Łódź. 2002<br />
drehte er mit Edi einen der erfolgreichsten Filme<br />
des Jahres, mit dem ihm auch der internationale<br />
Durchbruch gelang. My Father’s Bike ist Trzaskalskis<br />
dritter Kinofilm.<br />
18.04. Do 22:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
19.04. Fr 22:30 Uhr FSK<br />
Neues Polnisches Kino<br />
The Woman in the 5th / Die geheimnisvolle Fremde<br />
FR/ PL/ UK 2011; 80 min; Blu-Ray; OmeU; R/B: Pawel Pawlikowski, nach einer Romanvorlage von Douglas<br />
Kennedy; K: Ryszard Lenczewski; S: David Charap; D: Ethan Hawke, Kristin Scott Thomas, Joanna Kulig u.a.<br />
Der US-amerikanische Schriftsteller Tom Ricks zieht nach Paris, um seiner Ex-Frau und<br />
der gemeinsamen Tochter näher zu sein. Doch seine Ex-Frau will keinen Kontakt mehr zu<br />
ihm. Als er auch noch ausgeraubt wird, strandet Ricks in einem schäbigen Vorort-Hotel.<br />
Um die Zimmermiete bezahlen zu können, nimmt er einen Job als Nachtwächter an.<br />
So lernt er eines Abends eine geheimnisvolle und wunderschöne Fremde kennen. Zwischen<br />
beiden entspannt sich eine leidenschaftliche Affäre, die eine Reihe unerklärlicher<br />
Ereignisse mit sich bringt - als hätte eine obskure Macht die Kontrolle über Ricks Leben<br />
gewonnen.<br />
Paweł Pawlikowski (* 1957 in Warschau) lebt in London. Er studierte Literatur und Philosophie.<br />
Nach zahlreichen Dokumentationen für das Britische Fernsehen gelang ihm<br />
mit Last Resort der Durchbruch als Spielfilmregisseur. Sein zweiter Film My Summer Of<br />
Love wurde mit dem BAFTA-Award ausgezeichnet. The Woman in the 5th feierte seine<br />
Weltpremiere auf dem Toronto International Film Festival.<br />
20.04. Sa 22:45 Uhr FSK / 22.04. Mo 17:30 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
MÓJ ROWER<br />
12<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 13
Obława / Manhunt<br />
PL 2012; 96 min; DCP; OmeU; R/B: Marcin Krzyształowicz; K: Arkadiusz Tomiak;<br />
M: Michał Woźniak; D: Marcin Dorociński, Maciej Stuhr, Sonia Bohosiewicz,<br />
Weronika Rosati, Andrzej Zieliński, Bartosz Żukowski<br />
Der Partisan Wydra ist ein kaltblutiger Killer, der ohne mit der<br />
Wimper zu zucken die Todesurteile seiner Vorgesetzten vollstreckt.<br />
Als nächstes soll er den Kollaborateur Henryk töten.<br />
Doch Opfer und Henker kennen sich von früher, Henryk ist mit<br />
Wydras früherer Liebe Hanna verheiratet. Aus ihrer Begegnung<br />
wächst eine Intrige, in der sich ihr und zweier Frauen Schicksale<br />
kreuzen und die ein finsteres Geheimnis zu enthüllen droht.<br />
Manhunt ist eine Studie des Verrats im Schatten heldenhafter Taten.<br />
Dank der wunderbaren Kameraarbeit von Arkadiusz Tomiak<br />
wird das Leben der Partisanen im Wald als ausweglose Falle<br />
gezeichnet. Beim Internationalen Filmfestival in Montreal wurde<br />
Manhunt zu einem der 16 weltbesten Filmen 2012 gekürt.<br />
Marcin Krzyształowicz (*1969) entdeckte seine Liebe zum Film<br />
während seines Psychologie-Studiums und begann ein Regiestudium<br />
an der Filmakademie in Łódź. Er arbeitet als Regisseur<br />
und Drehbuchautor von Spiel- und Dokumentarfilmen sowie<br />
Fernsehserien.<br />
21.04. So 22:30 Uhr FSK<br />
24.04. Mi 17:30 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
Pokłosie / Nachlese<br />
PL 2012; 107 min; Blu-Ray; OmdU; R/B: Władysław Pasikowski; K:<br />
Paweł Edelman; M: Jan Duszyński; S: Jarosaw Kamiński; D: Maciej<br />
Stuhr, Ireneusz Czop, Zbigniew Zamachowski, Danuta Szaflarska,<br />
Jerzy Radziwiłowicz, Zuzana Fialová, Wojciech Zieliński, Robert<br />
Rogalski u.a.<br />
Der in Polen kontrovers diskutierte Film greift die<br />
jüngste polnisch-jüdische Geschichte auf. Józef sammelt<br />
in seinem Dorf jüdische Grabsteine und stellt sie<br />
auf einem Feld auf. Getrieben von Gerechtigkeitssinn<br />
möchte Józef auf diese Art den verstorbenen Juden des<br />
Dorfes einen würdevollen Platz schaffen. Statt dessen<br />
beschwört er die Geister der Vergangenheit herauf. Zunehmend<br />
wird er von den Dorfbewohnern angefeindet.<br />
Sein Bruder, der aus Chicago zu Besuch ist, rät<br />
Józef, Abstand von seinem Vorhaben zu nehmen und<br />
einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu setzen.<br />
Doch Józef gibt nicht auf und bezahlt seine Suche nach<br />
der Wahrheit mit dem Leben.<br />
Władysław Pasikowski (*1959 in Łódź) studierte Kulturwissenschaften<br />
und Filmregie. Er arbeitet als Regisseur<br />
und Drehbuchautor. Nach seinem Debütfilm Kroll<br />
drehte er Psy und Psy 2: Ostatnia krew, die in den 90er<br />
Jahren zu Kinohits wurden und den Hauptdarsteller<br />
Bogusław Linda zur Kultfigur machten. Pasikowski gilt<br />
als Begründer des polnischen Actionkinos.<br />
20.04. Sa 22:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
mit Einführung<br />
22.04. Mo 20:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
mit Einführung<br />
23.04. Di 20:30 Uhr FSK mit Einführung<br />
Neues Polnisches Kino<br />
NACHLESE<br />
14<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 15
Róża / Rosa<br />
PL 2011; 94 min; DCP; OmdU; R: Wojciech Smarzowski; B: Michał Szczerbic;<br />
K: Piotr Sobociński jr.; M: Mikołaj Trzaska; D: Marcin Dorociński, Agata<br />
Kulesza, Kinga Preis, Jacek Braciak, Malwina Buss, Marian Dziędziel, Edward<br />
Linde-Lubaszenko, Eryk Lubos u.a.<br />
Tadeusz, ein ehemaliger Offizier der polnischen Untergrundarmee,<br />
hat im Krieg alles verloren. Nach Kriegesende schlägt<br />
er sich bis in die Masuren durch, wo er Rosa die Nachricht<br />
vom Tod ihres Mannes überbringen soll. Rosa, die allein einen<br />
großen Bauernhof bewirtschaftet, verhält sich zunächst<br />
reserviert gegenüber Tadeusz, erlaubt ihm aber zu bleiben.<br />
Vor dem Hintergrund einer vom Krieg gezeichneten Landschaft<br />
entwickelt sich zwischen Rosa und Tadeusz eine hoffnungsvolle,<br />
leise Liebesgeschichte. Mit eindringlichen Bildern<br />
beschreibt Kameramann Piotr Sobociński Junior die Nachkriegszeit<br />
als eine Zeit der Rechtlosen und der grausamen Rache.<br />
Róża gewann beim Internationalen Filmfestival Warschau<br />
sowohl den Warsaw Grand Prix als auch den Publikumspreis.<br />
Wojciech Smarzowski wurde mit dem Kulturpreis Paszport Polityki<br />
ausgezeichnet.<br />
Wojciech Smarzowski (*1963 in Korczyna) ist Kameramann,<br />
Regisseur und Drehbuchautor. Er studierte in Kraków Filmwissenschaften<br />
und Kamera an der Filmhochschule Łódź. Nach<br />
dem Studium drehte er zunächst Musikvideos. Bereits für seinen<br />
Film Haus der Finsternis wurde er 2009 beim Filmfestival<br />
in Gdynia ausgezeichnet, mit Rosa konnte Smarzowski an diesen<br />
Erfolg anknüpfen.<br />
20.04. Sa 19:30 Uhr Arsenal Gast: Piotr Sobociński jr.<br />
21.04. So 20:30 Uhr FSK Gast: Piotr Sobociński jr.<br />
24.04. Mi 20:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
Ścinki / Papercuts<br />
Sieniawka<br />
PL 2012; 60 min; Blu-Ray; OmeU; R/B: Magdalena Gubała, Szymon Uliasz; K: Piotr<br />
Michalski; M: Mikołaj Trzaska; S: Krzysztof Kudelski D: Piotr Głowacki, Kasia Maciąg, Iwona<br />
Bielska, Małgorzata Hajewska-Krzysztofik<br />
Sie ist Übersetzerin und arbeitet an einem englischsprachigen Drama<br />
namens „Papercuts“. Er ist Schriftsteller. Ihre Beziehung wird unter den<br />
Strapazen der Arbeit auf die Probe gestellt. Kurz vor der Veröffentlichung<br />
seiner neuen Erzählung erleidet er einen Nervenzusammenbruch. Bald<br />
wird auch sie in den Strudel des Wahnsinns hineingezogen. Ist das Aufsammeln<br />
aller Bruchstücke und Scherben und deren Zusammenfügen<br />
überhaupt noch möglich? Sind sie die Garantie dafür, dass die Beziehung,<br />
und damit eben auch die beiden Identitäten, noch zu retten sind?<br />
Papercuts ist ein Film über die Literatur, der selbst zu Literatur geworden<br />
ist. Die Bruchartigkeit der Erzählung und die retrospektiven Sequenzen<br />
lassen die Zuschauer einem Prozess beiwohnen, der sich selbst in einen<br />
wahnartigen Raum verwandelt.<br />
Magdalena Gubała ist Absolventin der Filmwissenschaften der Jagiellonen-Universität<br />
in Kraków.<br />
Szymon Uliasz (*1982 in Bytom) studierte Kulturwissenschaften an der<br />
Schlesischen Universität in Katowice. Er ist Autor poetischer Videoclips<br />
und unabhängiger Dokumentarfilme.<br />
DE/PL 2013; 126 min, Blu-ray/ DCP; OmeU; R/B: Marcin Malaszczak; K: Marcin Malaszczak;<br />
D: Stefan Szyszka<br />
Sieniawka ist eine Reise in das irrationale und unvernünftige Unterbewusstsein<br />
der Menschheit. Stefan sucht seinen Weg in einem postindustriellen Niemandsland.<br />
Die zufällige Begegnung mit einem Fremden lässt die Grenze<br />
zwischen Realität und Imagination verschwimmen. Vergangenheit und Zukunft<br />
verflechten sich miteinander. Stefan erlebt Visionen, die aus einer anderen<br />
Zeit stammen. Während er so seine Gedanken treiben lässt, erlebt<br />
er Tod, Wahnsinn, die dunklen Seiten der Menschheit in einer Welt, die der<br />
unseren sehr gleicht. Doch alles was bleibt, sind Ruinen – und alles beginnt<br />
sich aufzulösen.<br />
Marcin Malaszczak (*1985 in Polen) wanderte als Kind mit seinen Eltern<br />
nach West-Berlin aus. Er studierte Filmregie an der Deutschen Film- und<br />
Fernsehakademie in Berlin. Sein Kinodebüt Sieniawka feierte 2013 Premiere<br />
auf der 63. Berlinale. Marcin Malaszczak lebt und arbeitet in Berlin.<br />
19.04. Fr 21:00 Uhr K18 Gast: Marcin Malaszczak<br />
21.04. So 17:30 Uhr Hackesche Höfe Kino Gast: Marcin Malaszczak<br />
Neues Polnisches Kino<br />
Vorfilm: Afternoon<br />
PL 2012; 3 min; Animationsfilm; R/B/K/S: Izabela Plucińska; M: Michał Krajczok<br />
21.04. So 21:00 Uhr K18<br />
16<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 17
18<br />
Eröffnungsfilm<br />
W imię... / Im Namen des...<br />
PL 2012; 102 min; DCP; OmdU; R/B: Małgorzata Szumowska; B/K:<br />
Michał Englert; D: Andrzej Chyra, Mateusz Kościukiewicz, Maja Ostaszewska<br />
u.a.<br />
Pater Adam übernimmt eine kleine Gemeinde mitten im<br />
Nirgendwo. Überaus engagiert baut er ein Gemeindezentrum<br />
für Jungen mit schwieriger Vergangenheit auf. Dankbar<br />
für diese Arbeit nimmt ihn die Gemeinde als einen der<br />
ihren auf. Angezogen von der Vitalität und dem Charisma<br />
des Priesters suchen die Einwohner seine Nähe, ohne<br />
zu ahnen, welche Geheimnisse ihn umgeben. Durch die<br />
Begegnung mit einem exzentrischen jungen Mann, einem<br />
einheimischen Außenseiter, sieht sich Pater Adam mit seinen<br />
unterdrückten Sehnsüchten konfrontiert. Als nun der<br />
Verdacht der Dorfbewohner bestätigt wird, feinden sie Pater<br />
Adam offen an. Im Namen des… wurde während der<br />
Berliner Filmfestspiele 2013 mit dem Teddy Award in der<br />
Kategorie „Bester Spielfilm“ ausgezeichnet.<br />
Małgorzata Szumowska (*1973 in Kraków) ist Regisseurin<br />
und Drehbuchautorin von Spielfilmen und Dokumentarfilmen.<br />
1998 schloss sie ihr Regiestudium an der Filmakademie<br />
in Łódź ab. Für ihren dritten abendfüllenden Spielfilm<br />
33 Szenen aus dem Leben erhielt sie 2008 den Spezialpreis<br />
der Jury beim Internationalen Filmfestival von Locarno. Im<br />
Jahr zuvor war sie mit Das bessere Leben im Panorama der<br />
Berlinale vertreten. Małgorzata Szumowska ist Mitglied der<br />
Europäischen Filmakademie.<br />
18.04. Do 20:00 Uhr Hackesche Höfe Kino*<br />
19.04. Fr 20:30 Uhr FSK<br />
20.04. Sa 17:30 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
* Geschlossene Veranstaltung, Einlass nur mit persönlicher Einladung<br />
TO KILL A BEAVER<br />
IN A BEDROOM<br />
IN A BEDROOM<br />
Zabić Bobra / To Kill a Beaver<br />
PL 2012; 100 min; DCP; OmeU; R/B: Jan Jakub Kolski; D: Eryk Lubos, Agnieszka<br />
Pawełkiewicz, Aleksandra Michael, Marek Kasprzyk u.a.<br />
Einen äußerst spannenden filmischen Weg geht Jan Jakub Kolski.<br />
Von einem Dorf voller Wunder, dem von märchenhaften Gestalten<br />
bewohnten Popielawy ist nur die Ruine eine verfallenen Hauses<br />
übrig. Darin haust ein traumatisierter Kriegsveteran, ein pathologischer<br />
Killer. Eines Tages begegnet er in der Ödnis der ihn umgebenden<br />
Landschaft einem geheimnisvollen jungen Mädchen, das<br />
den Geist seiner Libido heraufbeschwört - die Geschichte von der<br />
Schönen und dem Biest. Mit dem sagenhaften Eryk Lubos in der<br />
Hauptrolle belebt Jan Jakub Kolski das Cinema Noir neu. Hinter<br />
den Traumata der Hauptfiguren sucht Kolski nach einer Ahnung<br />
von Unschuld, um sein für immer verlorenes Popielawy, das Paradies<br />
der Kindheit, wieder auferstehen zu lassen.<br />
Jan Jakub Kolski (*1956 in Wrocław) arbeitet als Regisseur, Drehbuchautor,<br />
Kameramann und Schriftsteller. Er absolvierte die Filmhochschule<br />
in Łódź. Kolski ist Mitglied der Europäischen Filmakademie.<br />
Landesweite Popularität erlangte er 1993 mit dem Film<br />
Jańcio Wodnik.<br />
23.04. Di 22:30 Uhr FSK<br />
24.04. Mi 22:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
W sypialni / In a Bedroom<br />
PL 2012, 80 min; Blu-Ray; OmeU; R/B: Tomasz Wasilewski, K: Marcin Martinez<br />
Swystun, M: Leszek Możdżer, S: Aleksandra Gowin, D: Katarzyna Herman, Tomasz<br />
Tyndyk, Agata Buzek, Mirosław Zbrojewicz, Janusz Chabior u.a.<br />
Die Nächte verbringt Edyta in Warschauer Hotelzimmern, tagsüber<br />
fährt sie in ihrem Auto ziellos durch die unbekannte Stadt. Edyta ist<br />
vierzig und steckt in einer Krise. Ihren Ehemann und ihren Sohn,<br />
das gemeinsame Haus an der Ostsee hat sie zurück gelassen. Sie<br />
will allein sein, nichts als das. Als ihr das Geld ausgeht, hat sie<br />
eine Idee: sie gibt eine Anzeige auf – Sex gegen Bezahlung. Doch<br />
zum Sex lässt sie es nie kommen, rechtzeitig betäubt sie ihre Freier.<br />
Deren Wohnungen dienen Edyta nun als Zufluchtsort – wenigstens<br />
für eine Nacht. Dann begegnet sie dem Künstler Patryk. Ein kleines<br />
bisschen Glück genügt und Edyta kann ihre abweisende Haltung<br />
nicht mehr aufrechterhalten.<br />
Tomasz Wasilewski (*1980) ist Regisseur, Drehbuchautor und Produzent<br />
von Spiel- und Dokumentarfilmen. Er studierte an der Filmhochschule<br />
in Łódź und in Warschau. Er arbeitete u.a. für Lars von<br />
Triers Antichrist und als Regieassistent bei Małgorzata Szumowskas<br />
33 Szenen aus dem Leben.<br />
18.04. Do 22:30 Uhr FSK<br />
19.04. Fr 22:30 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 19<br />
Neues Polnisches Kino
Kamerakunst<br />
→ Am Anfang kam Bewegung in das Bild. Dinge und Menschen erwachten, wurden auf eine Reise geschickt<br />
und gemeinsam mit ihnen die Zuschauer. Es rollte ein Zug, es strömten Arbeiter aus einer Fabrik,<br />
später bewegte sich auch die Kamera selbst. So begann die Geschichte des Kinos, dessen Wesen im<br />
bewegten Bild begründet liegt. Die visuelle Erzählung erst gibt dem Film seine Gestalt. Seit acht Jahren<br />
widmet filmPOLSKA der polnischen Kinematografie eine eigene kleine Reihe: Sławomir Idziak, Bogdan<br />
Dziworski, Artur Reinhardt und Paweł Edelman sind nur einige der großen Kamerameister, die mit ihren Filmen<br />
bereits zu Gast waren. In diesem Jahr präsentiert das Festival mit drei herausragenden, international<br />
renommierten Kameraautoren zugleich auch ein Phänomen: das der Kameramann-Familie Sobociński.<br />
Wir freuen uns sehr, einen der wichtigsten polnischen Director of Photography, Witold Sobociński, und<br />
seinen Enkel, den Regisseur und Kameramann Piotr Sobociński jr. bei filmPOLSKA begrüßen zu dürfen. Sie<br />
werden jeweils eigene Filme sowie ein Werk des 2001 verstorbenen Piotr Sobociński, des Sohnes und des<br />
Vaters, vorstellen.<br />
Witold Sobociński<br />
(*1929 in Ozorków) studierte Kamera an der berühmten Filmhochschule in Łódź. Obwohl der erste von<br />
ihm fotografierte Spielfilm, Jerzy Skolimowskis Hände Hoch/Ręce do góry, von der polnischen Zensurbehörde<br />
verboten und erst 1981 uraufgeführt wurde, war er der Grundstein für eine beispiellose Karriere<br />
als Kameramann. Witold Sobociński führte die Kamera in fast dreißig Spielfilmen. Er hat mit Regisseuren<br />
wie Andrzej Wajda (Alles zu verkaufen/Wszystko na sprzedaż, Die Hochzeit/Wesele, Das Gelobte Land/<br />
Ziemia Obiecana), Krzysztof Zanussi (Haus der Frauen, Życie rodzinne, Wege in der Nacht), Wojciech Jerzy<br />
Has (Sanatorium pod klepsydrą/Das Sanatorium zur Todesanzeige), Andrzej Żuławski (Trzecia część nocy/<br />
Ein Drittel der Nacht), Roman Polański (Die Piraten, Frantic), Jerzy Skolimowski (The Adventures of Gerard,<br />
Torrents of Spring) und vielen anderen gearbeitet. Witold Sobociński unterrichtet bis heute im Studiengang<br />
Kamera an der Filmhochschule Łódź.<br />
Piotr Sobociński<br />
(*1958 in Łódź, † 2001 in Vancouver, Kanada) war der Sohn von Witold Sobociński. Er stand bei mehr<br />
als dreißig Filmen hinter der Kamera, u.a. für Trapped/24 Stunden Angst (R: Luis Mandoki), Angel Eyes (R:<br />
Luis Mandoki), Hearts in Atlantis (R: Scott Hicks), Twilight/Im Zwielicht (R: Robert Benton), Marvin´s Room/<br />
Marvins Töchter (R: Jerry Zaks), Ransom/Kopfgeld (R: Ron Howard), Die Wildnis (R: Werner Masten), La<br />
Settima Stanza (R: Marta Meszaros), Bal na dworcu w Koluszkach (R: Filip Bajon), Szczurołap (R: Andrzej<br />
Czarnecki). Bekannt wurde Piotr Sobociński durch die lange Zusammenarbeit mit Krzysztof Kieślowski,<br />
für den er zwei Filme der Dekalog-Reihe sowie Drei Farben: Rot drehte. 1995 wurde er für Drei Farben:<br />
Rot für den Oscar (Beste Kamera) nominiert. Während der Dreharbeiten zu dem Film Trapped starb Piotr<br />
Sobociński unerwartet im Alter von nur 43 Jahren.<br />
Piotr Sobociński jr.<br />
(*1983 in Łódź) absolvierte seine Ausbildung an der renommierten Filmhochschule in Łódź. Er ist der<br />
jüngste Spross der berühmten Familie der Kameramänner. Seit 2007 drehte er mehrere Spiel- und Werbefilme.<br />
Piotr Sobociński fotografierte u.a. Filme von Wojciech Smarzowski (Róża/Rosa, Układ zamknięty),<br />
Urszula Antoniak (Strefa nagości/Nude Area), Ryszard Bugajski (Bez tajemnic), Wiesław Saniewski (Wygrany).<br />
Davor sammelte er berufliche Erfahrungen als Kameraschwenker bei Kamerameistern wie Krzysztof<br />
Ptak (Edi, Dom zły/Haus der Finisternis), Arthur Reinhardt (Wenecja) und Wojciech Staroń (Plac Zbawiciela).<br />
Sanatorium pod klepsydrą<br />
Das Sanatorium zur Todesanzeige<br />
PL 1973; 119 min; DCP; OmeU; R: Wojciech Jerzy Has; K: Witold Sobociński; M: Jerzy Maksymiuk; S: Janina<br />
Niedźwiecka; D: Jan Nowicki, Tadeusz Kondrat, Irena Orska, Gustaw Holubek u.a.<br />
Joseph reist in ein Sanatorium, wo sein kürzlich verstorbener Vater aufgebahrt ist.<br />
Der Zug führt ihn an einen Ort zwischen Leben und Tod, in ein Labyrinth aus Raum<br />
und Zeit, in dem er sich ähnlich wie Kafkas Helden aus Das Schloss oder Der Prozess<br />
verliert. Sanatorium pod klepsydrą ist eine waghalsige Verfilmung des gleichnamigen<br />
Erzählbandes von Bruno Schulz. Den philosophischen Kern des Films bilden die Kluft<br />
zwischen individueller und kollektiver Erinnerung und die Wahrnehmung des Todes.<br />
Vor dem Hintergrund des Holocausts, zu dessen Opfern auch Bruno Schulz gehört,<br />
ist Josephs Übernahme der Rolle des Eisenbahners am Ende des Films eine erschütternde<br />
Metapher. Die überbordende Phantasie der meisterhaft gestalteten Bilder und<br />
die surreale Erzählweise gewährten dem hoffnungslosen und melancholischen Werk<br />
von Wojciech Has Einlass in den Pantheon der Filmgeschichte.<br />
Wojciech Jerzy Has (*1925 in Kraków, † 2000 in Łódź) schuf Filme, die heute zu<br />
Klassikern des Weltkinos zählen. Zu seinen berühmtesten Werken zählen Die Handschrift<br />
von Saragossa nach Jan Potocki aus dem Jahr 1965 mit Zbigniew Cybulski,<br />
Das Sanatorium zur Todesanzeige aus dem Jahr 1973 sowie Die Puppe nach Bolesław<br />
Prus aus dem Jahr 1969. Wojciech Jerzy Has unterrichtete jahrelang an der Filmhochschule<br />
in Łódź und prägte mehrere Generationen polnischer Filmemacher.<br />
19.04. Fr 19:30 Uhr Kino Arsenal Gast: Witold Sobociński<br />
SANATORIUM POD KLEPSYDRĄ<br />
Wesele / Die Hochzeit<br />
PL 1973, 106 min, DCP; OmeU; R: Andrzej<br />
Wajda; B: Andrzej Kijowski (nach einem Drama<br />
von Stanisław Wyspiański); K: Witold Sobociński;<br />
D: Daniel Olbrychski, Ewa Zietek, Małgorzata<br />
Lorentowicz, Barbara Wrzesińska, Andrzej<br />
Łapicki, Wojciech Pszoniak, Marek Perepeczko,<br />
Maja Komorowska, Franciszek Pieczka, Marek<br />
Walczewski, Emilia Krakowska u.a.<br />
Man schreibt das Jahr 1900. Ein Dichter<br />
heiratet die Tochter eines Bauern.<br />
Eine Hochzeit wird gefeiert, bei der<br />
sich Vertreter aller Gesellschaftsschichten<br />
versammeln: Adlige, Intellektuelle,<br />
Gutsbesitzer, Bauern, Geistliche,<br />
jüdische Bürger. Aus dem Aufeinandertreffen<br />
dieser unterschiedlichen<br />
Charaktere schält sich Dank einer<br />
symbolgewaltigen Filmsprache das<br />
Bild der damaligen polnischen Gesellschaft<br />
heraus, die zwar für nationale<br />
Unabhängigkeit kämpft, aber innerlich<br />
zerstritten ist. Mittels demaskierender<br />
Schärfe, Ironie, gar satirischem<br />
Humor setzt sich Wajda mit nationalen<br />
Mythen auseinander. Für dieses in<br />
atemberaubendem Tempo inszenierte<br />
Meisterwerk leistete Witold Sobocińskis<br />
Kamera einen wesentlichen Beitrag für<br />
die Dynamik und Spannung des Geschehens.<br />
Andrzej Wajda (*1926 in Suwałki) ist<br />
Film- und Theaterregisseur, Drehbuchautor,<br />
Bühnenbildner. Wajda gilt als<br />
Mitbegründer der „polnischen Filmschule“.<br />
Mit seinem zweiten Film Der<br />
Kanal gelang ihm der internationale<br />
Durchbruch (Spezialpreis der Jury<br />
bei den Filmfestspielen von Cannes,<br />
1957). Vier seiner Filme waren für<br />
den Oscar nominiert. Wajdas Lebenswerk<br />
wurde u.a. in Venedig mit dem<br />
Goldenen Löwen (1998), dem Felix<br />
(1990), dem Goldenen Ehrenbären<br />
(2006) sowie dem Oscar (2000) gewürdigt.<br />
22.04. Mo 19:30 Uhr Kino Arsenal<br />
Gast: Witold Sobociński<br />
Kamerakunst<br />
20<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 21
Frantic<br />
FR/USA 1988, 119 min; OmeU; Blu-Ray; R/B: Roman Polański; B:Gérard Brach; K: Witold Sobociński; M: Enrico Morricone; D: Harrison Ford, Emmanuelle Seigner,<br />
Betty Buckley, John Mahoney, Jimmie Ray Weeks u.a.<br />
Richard Walker, ein Chirurg aus San Francisco, fliegt mit seiner Frau zu einem medizinischen Kongress nach Paris. Zwanzig Jahre<br />
zuvor waren die beiden bereits einmal hier, es war ihre Hochzeitsreise. Im Hotel stellen die Eheleute fest, dass einer ihrer Koffer<br />
am Flughafen vertauscht wurde. Eigentlich kein großes Drama, nichts von Bedeutung. Sie beziehen ihr Hotelzimmer, Richard<br />
duscht, seine Frau telefoniert. Als Richard aus dem Bad kommt, ist seine Frau verschwunden. Frantic, ein packender und verkannter<br />
Thriller von Roman Polański, ist schon allein wegen der Kameraführung von Witold Sobociński zu einem cineastischen<br />
Muss geworden.<br />
Roman Polański (*1933 in Paris) lebte seit 1936 mit seiner Familie in Kraków. Drei Jahre später wurde Polen von den Deutschen<br />
überfallen. 1943 gelang dem zehnjährigen Roman die Flucht aus dem Krakówer Ghetto. Nach dem Krieg arbeitet er als Theaterschauspieler,<br />
übernahm kleine Rollen in Kinofilmen und begann anschließend ein Regiestudium an der Filmhochschule Łódź.<br />
Mit seinem Debütfilm Das Messer im Wasser machte sich Roman Polański im Westen einen Namen als Regisseur. 1963 verließ<br />
er Polen und drehte in Italien, England, den USA und Frankreich über 30 Filme, für die er zahlreiche Auszeichnungen erhielt,<br />
darunter die Goldene Palme in Cannes, den Goldenen Bären der Berlinale und einen Oscar für sein Meisterwerk Der Pianist.<br />
21.04. So 20:00 Uhr Hackesche Höfe KIno Gast: Witold Sobociński<br />
FRANTIC<br />
Twilight<br />
USA 1998; 95 min; 35mm; OF; R/B: Robert Benton; B: Richard Russo; M: Elmer Bernstein; D:<br />
Paul Newman, Susan Sarandon, Gene Hackman, Stockard Channing, Reese Witherspoon u.a.<br />
Diese melancholisch-lakonische Hommage an den Film Noir kreist um<br />
einen alternden Ex-Polizisten, der über einen vermeintlich harmlosen Auftrag<br />
in einen Mordfall gerät. Großartige Schauspieler wie Paul Newman,<br />
Susan Sarandon oder Gene Hackman verleihen dem Film seinen Glanz.<br />
Ihre herausragende und dabei Emotionen tendenziell unterspielende Darstellung<br />
hat Piotr Sobociński Senior in einer seiner letzten Kameraarbeiten<br />
gekonnt kadriert.<br />
Robert Benton (*1932 in Texas, USA) ist ein US-amerikanischer Regisseur,<br />
Drehbuchautor und Produzent. Bekanntheit erzielte er zunächst mit seinen<br />
Drehbüchern, u.a. zu Bonnie und Clyde, und später als Regisseur von Filmen<br />
wie Kramer gegen Kramer und Nobody´s Fool.<br />
23.04. Di 19:30 Uhr Kino Arsenal<br />
Gäste: Witold & Piotr jr. Sobociński<br />
Kamerakunst<br />
Róża / Rosa<br />
PL 2011; 90 min; Blu-Ray; OmdU; R: Wojciech Smarzowski; B: Michał Szczerbic; K: Piotr<br />
Sobociński jr; M: Mikołaj Trzaska; S: Paweł Laskowski; D: Marcin Dorociński, Agata Kulesza,<br />
Kinga Preis, J. Braciak, M. Buss u.a.<br />
Tadeusz, ein ehemaliger Offizier der polnischen Untergrundarmee,<br />
hat im Krieg alles verloren. Nach Kriegesende schlägt er sich<br />
bis in die Masuren durch, wo er Rosa die Nachricht vom Tod ihres<br />
Mannes überbringen soll. Rosa, die allein einen großen Bauernhof<br />
bewirtschaftet, verhält sich zunächst reserviert gegenüber Tadeusz,<br />
erlaubt ihm aber zu bleiben. Vor dem Hintergrund einer vom<br />
Krieg gezeichneten Landschaft entwickelt sich zwischen Rosa und<br />
Tadeusz eine hoffnungsvolle, leise Liebesgeschichte. Mit eindringlichen<br />
Bildern beschreibt Kameramann Piotr Sobociński Junior die<br />
Nachkriegszeit als eine Zeit der Rechtlosen und der grausamen<br />
Rache. Róża gewann beim Internationalen Filmfestival Warschau<br />
sowohl den Warsaw Grand Prix als auch den Publikumspreis.<br />
Wojciech Smarzowski wurde mit dem Kulturpreis Paszport Polityki ausgezeichnet.<br />
Wojciech Smarzowski (*1963 in Korczyna) ist Kameramann, Regisseur<br />
und Drehbuchautor. Er studierte in Kraków Filmwissenschaften<br />
und Kamera an der Filmhochschule Łódź. Nach dem Studium drehte<br />
er zunächst Musikvideos. Bereits für seinen Film Haus der Finsternis<br />
wurde er 2009 beim Filmfestival in Gdynia ausgezeichnet, mit Rosa<br />
konnte Smarzowski an diesen Erfolg anknüpfen.<br />
ROSA<br />
20.04. Sa 19:30 Uhr Kino Arsenal Gast: Piotr Sobciński jr.<br />
21.04. So 20:30 Uhr Kino FSK Gast: Piotr Sobciński jr.<br />
24.04. Mi 20:00 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
22<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 23
Retrospektive<br />
→ Der Aufstand im Warschauer Ghetto.<br />
Am 19. April 1943 erheben sich die im<br />
Warschauer Ghetto gefangenen Juden. Ihr<br />
verzweifelt-entschlossener Aufstand gegen<br />
die deutschen Besatzer und die drohende<br />
eigene Vernichtung dauert mehrere Wochen<br />
an. Seine Niederschlagung findet mit der<br />
Sprengung der Großen Synagoge am 16.<br />
Mai ein brutales, erbarmungsloses Ende,<br />
die meisten Kämpfer sind gefallen oder<br />
ermordet. Einige Wenige leisteten jedoch<br />
bis zum August 1944 aus dem vollständig<br />
zerstörten Ghetto heraus Widerstand gegen<br />
die Nazis. filmPOLSKA widmet seine<br />
diesjährige Retrospektive im Zeughauskino<br />
des Deutschen Historischen Museums dem<br />
70. Jahrestag des Ghettoaufstandes und<br />
möchte so an das polnisch-jüdische Leben<br />
vor, während und nach der deutschen Besatzung<br />
erinnern. Zu sehen sind unter anderem<br />
Dokumentarfilme, die sich mit den<br />
wenigen historischen Filmaufnahmen aus<br />
dem Warschauer Ghetto auseinandersetzen,<br />
sowie frühe Beispiele filmischen Gedenkens<br />
an den Aufstand. Die Retrospektive<br />
wird von The Canine Condition kuratiert.<br />
Kurzfilmprogramm<br />
Polnisch-jüdisches Leben in Warschau vor dem Krieg und Gedenken<br />
an den Ghettoaufstand stehen im Mittelpunkt des Kurzfilmprogramms<br />
der Retrospektive, darunter mit Dzień w Warszawie und Der<br />
finfter Jorezeit... zwei Werke polnisch-jüdischer Regisseure. Requiem<br />
dla 500 tysięcy und Pod Jednym Niebem widmeten sich als wegweisende<br />
Filme der polnischen Dokumentarfilmgeschichte bereits früh<br />
der Erinnerung an den Ghettoaufstand.<br />
Mehr Infos unter www.filmpolska.de/filme<br />
Dzień w Warszawie / A Day in Warsaw<br />
PL 1938; 10 min; 35mm; jiddisch-englische Fassung<br />
R: Paul Goskind; Text: Asher Lerner; K: V. Kaszimierczak<br />
Der finfter Jorezeit fun Oipsted in Warschawer Getto<br />
Der fünfte Jahrestag des Aufstands im Warschauer<br />
Ghetto<br />
PL 1948; 30 min; 35mm; jiddische Fassung; R: Saul Goskind, Nathan Gross<br />
Requiem dla 500 tysięcy / Requiem für 500.000<br />
PL 1963; 28 min; 35 mm; OF engl. eingespr.; R: Jerzy Bossak, Wacław Kaźmierczak<br />
Pod Jednym Niebem / Unter demselben Himmel<br />
PL 1955; 19 min; 35 mm; OmeU; R: K. Weber; B: B. Wiernik; Kommentar: T. Różewicz<br />
Wir danken dem „Steven Spielberg Jewish Film Archive” für die freundliche Genehmigung<br />
zur Vorführung des Films Dzień w Warszawie.<br />
19.04. Fr 19:00 Zeughauskino Einführung: Fabian Tietke<br />
Ulica Graniczna<br />
Grenzstraße<br />
PL 1948; 126 min; 35 mm; OmeU; R: Aleksander<br />
Ford; D: Mieczysława Ćwiklińska, Jerzy<br />
Leszczyński, Władysław Walter, u.a.<br />
Ein Ausnahmefilm! Nachdem der in<br />
Kiew als Mosche Liwczyc geborene Filmregisseur<br />
Aleksander Ford mit der Roten<br />
Armee nach Polen zurückgekehrt war,<br />
realisierte er auf Anregung von Saul<br />
Goskind mit Ulica Graniczna / Grenzstraße<br />
den ersten Spielfilm über den Aufstand<br />
im Warschauer Ghetto. Ulica Graniczna<br />
spiegelt in der Geschichte einer<br />
an das Ghetto grenzenden Straße die<br />
Auswirkungen der deutschen Besatzung<br />
auf die polnische Gesellschaft wider. Im<br />
Mittelpunkt stehen die Erlebnisse einiger<br />
Familien, die trotz aller Not fest zusammenhalten.<br />
Die Entscheidung Aleksander<br />
Fords, die jüdische Bevölkerung in<br />
den Fokus seines Films zu stellen und<br />
gleichzeitig die nicht-jüdischen Polen in<br />
all ihren Facetten von Solidarität bis hin<br />
zur Kollaboration zu zeigen, fand wenig<br />
Begeisterung auf politischer Ebene.<br />
Aleksander Ford (*1908 in Kijów,<br />
† 1980 in Florida, USA) war ein jüdischpolnischer<br />
Filmregisseur und einer der<br />
erfolgreichsten Regisseure im Polen der<br />
Zwischenkriegszeit.<br />
19.04. Fr 21:00 Uhr Zeughauskino<br />
Geheimsache<br />
Ghettofilm<br />
D/IL 2010; 89 min; DigiBeta; OmeU; R/B: Yael<br />
Hersonski; K: Itai Ne‘eman, S: Joel Alexis<br />
Filmaufnahmen, die ein Nazi-Propagandateam<br />
1942 im Warschauer<br />
Ghetto drehte, prägen bis heute unsere<br />
Vorstellungen vom Leben im Ghetto.<br />
Als vermeintlich objektive Darstellungen<br />
sind sie Bestandteil unzähliger Dokumentationen.<br />
In ihrem Film Geheimsache<br />
Ghettofilm konfrontiert die Filmemacherin<br />
Yael Hersonski Überlebende,<br />
die sich an die Dreharbeiten des Propagandafilms<br />
erinnern. Hersonski recherchiert<br />
Tagebuchaufzeichnungen und<br />
entdeckt das Protokoll eines Verhörs<br />
des Kameramanns der Aufnahmen.<br />
Sichtbar wird die durchgängig gewaltsame,<br />
propagandistische Zurichtung<br />
der Bilder. „Mehr noch als mündliche<br />
oder schriftliche Zeugnisse eignen sich<br />
Bilder für Interpretationen und Manipulationen.<br />
Mit dem Archivmaterial zum<br />
Holocaust setzte die erste systematische<br />
Film-Dokumentation von Kriegsverbrechen<br />
ein (...).” (Yael Hersonski).<br />
Vorfilm:<br />
Im Warschauer Ghetto<br />
D 1942; 9 min; 16 mm; R: Shtikat Haarchion<br />
20.04. Sa 19:00 Uhr Zeughauskino<br />
Wielki tydzień<br />
Die Karwoche<br />
PL/D/F 1995; 93 min; 35 mm; OmeU; R/B: Andrzej<br />
Wajda nach der gleichnamigen Erzählung<br />
von Jerzy Andrzejewski; D: Beata Fudalej, Wojciech<br />
Malajkat, Wojciech Pszoniak, Magdalena Warzecha,<br />
Cezary Pazura u.a.<br />
Irena Lilien hat sich nie als Jüdin gefühlt.<br />
Vor dem Krieg führte sie ein unproblematisches<br />
Leben, war assimiliert. Selbst<br />
mit der Besetzung Warschaus durch die<br />
Deutschen ändert sich wenig an dieser<br />
Normalität. Sie geht nicht ins Ghetto<br />
und trägt auch nicht den gelben Stern.<br />
Als sie 1942 plötzlich untertauchen<br />
muss, zeigt sich, dass ihre Freundschaft<br />
zu katholischen Polen in der Not nicht<br />
viel zählt. Niemand will ihr Unterschlupf<br />
gewähren. Während in der Karwoche<br />
1943 der Ghettoaufstand tobt, wird Irena<br />
von der Gestapo verhaftet. Doch sie<br />
kann sich freikaufen. Wieder in Freiheit<br />
trifft sie ihren früheren Geliebten Jan,<br />
der sie mit zu sich nach Hause nimmt.<br />
Irena fühlt sich nicht wohl zwischen ihrem<br />
ehemaligen Geliebten und dessen<br />
Ehefrau. Jan ist von der Situation überfordert,<br />
doch er bringt es nicht fertig,<br />
Irena einfach auf die Straße zu setzen.<br />
Andrzej Wajda (*1926) ist einer der bedeutendsten<br />
polnischen Filmregisseure.<br />
Sein Werk umfasst über 50 Filme, von<br />
denen viele auf den wichtigsten internationalen<br />
Filmfestivals ausgezeichnet<br />
wurden.<br />
Retrospektive<br />
20.04. Sa 21:00 Uhr Zeughauskino<br />
REQUIEM FÜR 500.000<br />
GRENZSTRASSE<br />
24<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 25
Kronika powstania w Getcie Warszawskim wg<br />
Marka Edelmana / Chronik des Aufstandes im<br />
Warschauer Ghetto<br />
PL 1993; 74 min; Beta SP; OmeU; R/B/K: Jolanta Dylewska; S: Wanda Seeman<br />
Auch Jolanta Dylewskas Chronik des Aufstandes arbeitet mit den nationalsozialistischen<br />
Propagandaaufnahmen aus dem Warschauer Ghetto. Dylewska<br />
verschränkt ihren forschenden Zugang zu den visuellen Quellen mit der präzisen,<br />
lebendigen Erzählung Marek Edelmans. Edelman hatte sich bereits als<br />
Jugendlicher der wichtigsten Organisation sozialistischer Juden in Osteuropa,<br />
dem Allgemejne Jidischer Arbeter-Bund in Russland, Lite un Poiln (kurz: Bund)<br />
angeschlossen, ehe er im November 1942 der Jüdischen Kampforganisation<br />
(Żydowskam Organizacja Bojowa, ŻOB) beitrat. Als letzter Überlebender des<br />
Führungsstabs, der den Aufstand im Ghetto führte, legt Edelmann in Dylewskas<br />
Film ein bewegendes Zeugnis ab.<br />
Jolanta Dylewska (*1958 in Wrocław) studierte an der Filmhochschule in<br />
Ludwigsburg. Ihre Arbeit als Kamerafrau u.a. für Agnieszka Holland und<br />
Adam Guziński und als Regisseurin und Drehbuchautorin von Dokumentarfilmen<br />
wurde mehrfach ausgezeichnet.<br />
21.04. So 19:00 Uhr Zeughauskino<br />
Pamiętam / I remember<br />
Mir lebn geblibene / We Are Still Alive<br />
Sie sind frei, Dr. Korczak<br />
BRD/IL 1975; 99 min; 35 mm, DF; R: Aleksander Ford; K: Jerzy Lipman; D: Leo<br />
Genn, Orna Porat, Efrat Levi<br />
Seit der gedenkpolitischen Wende der 1980er Jahre fand die<br />
Figur Janusz Korczaks als Kinderarzt und Alternativpädagoge<br />
regelmäßig den Weg auf die Leinwand. Mitte der 1970er Jahre<br />
hingegen war die Geschichte dieses couragierten Mannes, der<br />
im Warschauer Ghetto ein Waisenhaus leitete und, trotz Alternative,<br />
seine Kinder nicht im Stich ließ und mit ihnen in die Vernichtung<br />
ging, wenig präsent. Der Berliner Produzent Artur Brauner,<br />
der sich neben populären Stoffen immer wieder auch der Aufklärung<br />
über den Holocaust widmete, betraute Aleksander Ford<br />
1975 mit der Realisierung von Sie sind frei, Dr. Korczak. Die<br />
zeitgenössische Kritik war gespalten, lobte aber vor allem die<br />
Leistung von Leo Genn in seiner letzten Titelrolle. Sie sind frei,<br />
Doktor Korczak (...) ist ein ehrenwerter, aber auch ein ehrenwert<br />
altmodischer Film. Der pingelige Naturalismus der Inszenierung,<br />
ungemein sorgfältig photographiert und ausgeleuchtet,<br />
schafft eine gelegentlich arg sterile Kulissen-Atmosphäre, die<br />
angesichts der furchtbaren Realität unangemessen bieder wirkt.<br />
Dagegen ist Leo Genn als Korczak bewegend in seiner nüchternen<br />
Menschlichkeit.” (Die Zeit, 18.4.1975).<br />
23.04. Di 20:00 Uhr Zeughauskino<br />
The Pianist / Der Pianist<br />
GB/PL/D/F 2002; 148 min; 35 mm; OF; R: Roman Polański; B: Ronald Harwood<br />
nach der Autobiographie von Władysław Szpilman; K: Paweł Edelman;<br />
D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Emilia Fox u.a.<br />
Es ist eigentlich unglaublich, dass Władysław Szpilmans<br />
1946 geschriebene Autobiographie nicht schon früher verfilmt<br />
wurde: Szpilman, ein erfolgreicher Pianist wird mit seiner<br />
Familie von den Deutschen ins Ghetto gezwungen. Er<br />
entkommt den Deportationen, deren Augenzeuge er wird,<br />
kann aus dem Ghetto fliehen, untertauchen und wird am<br />
Ende des Krieges ausgerechnet von einem deutschen Offizier<br />
gerettet. Roman Polański verfilmte die Autobiographie<br />
zwischen seinem eher kruden The Ninth Gate und der gediegenen<br />
Oliver Twist-Adaption. Der Pianist, einer der besten<br />
Filme Polańskis, erhielt zu Recht 2002 die Goldene Palme<br />
in Cannes und wurde 2003 mit drei Oscars für die Regie,<br />
das Drehbuch und den Hauptdarsteller Adrien Brody geehrt.<br />
„Man beginnt die Wahrnehmung von Polańskis Film mit dem<br />
Empfinden einer sehr klassischen Bilderwelt, aber mit dem<br />
Fortschreiten der Erzählung verändert sich unser Blick. Die<br />
Ikonografie des Grauens wird wie ein Vorhang vor der Geschichte<br />
weggezogen.” (Georg Seeßlen).<br />
24.04. Mi 19:30 Uhr Zeughauskino<br />
Retrospektive<br />
USA, PL 2001; 58 min; DigiBeta; OmeU; R: Andrzej Wajda; K: Jacek<br />
Knopp, Andrzej Adamczak u.a.<br />
Beauftragt von der Shoah Foundation, widmet sich Andrzej<br />
Wajda in seinem Dokumentarfilm Pamiętam dem<br />
Verhältnis von Polen und Deutschen, Juden und Christen.<br />
Wajda greift dabei auf die Interviewsammlung der Shoah<br />
Foundation zurück, stellt die persönlichen Erinnerungen<br />
von vier Überlebenden vor und kombiniert diese mit neuem<br />
Material, etwa vom Marsch der Lebenden (March of<br />
the Living). Auf historisches Filmmaterial oder einen Kommentar<br />
verzichtet Wajda bewusst. „Der Film befasst sich<br />
mit den dramatischen Beziehungen zwischen Juden und<br />
Polen im nazistisch besetzten Polen. Wenn ich nur eine<br />
geringe Anzahl von Berichten verwende, so dient das<br />
dazu, sich auf die Geschichte dieser Menschen zu konzentrieren,<br />
deren Erlebnisse die historischen Tatsachen,<br />
die damalige Atmosphäre und den Geist dessen, was<br />
geschehen ist, wiedergeben.” (Andrzej Wajda) Pamiętam,<br />
der Bestandteil der fünfteiligen Broken-Silence-Reihe der<br />
Shoah Foundation ist, repräsentiert beispielhaft eine aktuelle<br />
pädagogische Vermittlungsarbeit.<br />
21.04. So 20:30 Uhr Zeughauskino<br />
PL 1947; 70 min; Beta SP; R: Natan Gross; P: Kinor-Film-Kooperative<br />
Ein Kompilationsfilm, der mit Schwung und Optimismus das jüdischpolnische<br />
Leben der Nachkriegszeit aus wochenschauähnlichen Material<br />
der Filmkooperative Kinor montiert. Kinor war 1945 vom kurz<br />
zuvor aus der Sowjetunion zurückgekehrten Produzent Saul Goskind<br />
mit Władysław und Adolph Forbert gegründet worden. Die Produktionskooperative<br />
stellte Natan Gross als Regisseur an, der für Kinor<br />
eine Reihe von Wochenschauen realisierte. Goskind entwickelte daraus<br />
die Idee zu einem abendfüllenden Film über das jüdische Leben<br />
in Polen nach dem Krieg. Der Film besteht aus zehn eigenständigen<br />
Teilen, die jeweils ein anderes Thema behandeln, wie z.B. Erinnerung<br />
und Gedenken, Überlebenden, die zionistische Jugend und ihr<br />
Exodus nach Palästina. Ästhetisches Kernstück ist eine Montagesequenz<br />
mit Aufnahmen von Drehbänken und Maschinen als Eloge<br />
auf die Arbeit im Stile der Avantgarde der 1920er Jahre.<br />
Natan Gross (*1919 in Kraków, † 2005 in Tel Aviv) war ein polnisch-jüdischer<br />
Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, Filmkritiker<br />
und -historiker, Schriftsteller und Übersetzer, sowie Lektor und Herausgeber<br />
von polnischen und hebräischen Publikationen.<br />
22.04. Mo 20:00 Uhr Zeughauskino<br />
Einführung: Stewart Tryster<br />
DER PIANIST<br />
26<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 27
Kinoedukacja<br />
→ Kino als Teil von Jugendkultur und gleichzeitig wichtigem Element in der<br />
Bildungsarbeit steht im Mittelpunkt des Sonderprogramms von filmPOLSKA,<br />
das in diesem Jahr zum ersten Mal in der Brotfabrik stattfindet. Kinoedukacja<br />
ebnet mit einem spannenden Kino- und Filmprogramm Wege zur Wahrnehmung<br />
der jüngsten Geschichte Polens und richtet ein besonderes Augenmerk<br />
auf die polnische Jugendkultur. Neben dem regulären Festivalprogramm bietet<br />
Kinoedukacja eine Reihe geschlossener Filmvorführungen für Schulklassen in<br />
Anwesenheit der Autoren. Vor jeder Vorführung gibt es eine Einführung zum<br />
Film, um die dargestellten historischen bzw. aktuellen Ereignisse auszuleuchten.<br />
Das filmpädagogische Angebot, welches sich an Berliner Schulen richtet,<br />
wurde gemeinsam mit dem djo – „Deutsche Jugend in Europa Bundesverband<br />
e.V.“ – unter dem Motto „Junges Kino für junge Menschen“ konzipiert. Zeitgleich<br />
findet unter professioneller Anleitung ein Schnittworkshop statt, der die<br />
Medienkompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Umgang mit<br />
dem Bild stärken sowie handwerkliche Grundlagen für Selbstdarstellung und<br />
-wahrnehmung schaffen soll.<br />
Galerianki / Shopping Girls<br />
PL 2009; 86 min; Blu-Ray; OmdU; R/B: Katarzyna Rosłaniec; K: Witold Stok; M:<br />
O.S.T.R.; D: Anna Kaczmarczyk, Dagmara Krasowska, Dominika Gwit u.a.<br />
An sich kann man die Existenz zahlloser Einkaufszentren nicht<br />
verdammen: sie sind bunt, drinnen ist es warm, man fühlt sich<br />
geborgen und sicher. Für Milena und ihre Freundinnen sind die<br />
Einkaufsoasen jedoch Jagdrevier. Ihre Beute: ältere Männer, ihre<br />
Tauschobjekte: Sex gegen Kosmetika und schicke Kleidung. Shopping<br />
Girls erzählt die Geschichte eines Mädchens, das in dieses<br />
„Tauschgeschäft“ einsteigt. Mit schonungsloser Frische nimmt der<br />
Debütfilm von Katarzyna Rosłaniec das Thema der jugendlichen<br />
Prostitution auf; ein Problem, das in Polen gerne unter den Teppich<br />
gekehrt wird.<br />
Katarzyna Rosłaniec (*1980) erhielt 2009 den Preis für das beste<br />
Debüt im Wettbewerb des Filmfestivals in Gdynia. Sie studierte<br />
Wirtschaft an der Universität Gdańsk, beendete 2006 ihr Regiestudium<br />
an der Warschauer Filmhochschule und 2008 den Masterkurs<br />
für Spielfilm an der Andrzej Wajda Filmhochschule.<br />
19.04. Fr 18:00 Uhr Brotfabrik Gast: Katarzyna Rosłaniec<br />
Kinoedukacja<br />
Sala samobójców / Suicide Room<br />
PL 2011; 112 min; OmdU; Blu-Ray; R: Jan Komasa; B: Jan Komasa; K: Radosław Ładczuk; S:<br />
Bartosz Pietras; M: Michał Jacaszek; D: Jakub Gierszał, Roma Gąsiorowska-Żurawska, Agata Kulesza,<br />
Krzysztof Pieczyński u.a.<br />
Noch 100 Tage sind es, bis Dominik die elitärste Schule Polens verlassen kann.<br />
Wenn es nach seinen ehrgeizigen Eltern ginge, dann würde sofort ein rentabler<br />
Studiengang folgen. Doch eine Reihe demütigender Erlebnisse, die von seinen<br />
Mitschülern sofort in sozialen Netzwerken verbreitet werden, bringt Dominiks<br />
Welt ins Wanken. Erniedrigt vom Cybermobbing verlässt er 10 Tage lang nicht<br />
sein Zimmer, um in die Anonymität des Internets zu flüchten. Dort lernt er Sylwia<br />
kennen, die ihn mit einem exklusiven Kreis von Menschen zusammenbringt:<br />
sie planen ihren Suizid in einem speziellen Online-Chat, dem Suicide<br />
Room. Dominik lässt sich von Sylwia in ein gefährliches Spiel hineinziehen,<br />
das bald außer Kontrolle gerät. Dominik verliert den Bezug zur Realität, sein<br />
echtes verschwimmt mit seinem virtuellen Leben. Filmsprachlich werden Dominiks<br />
virtuelle Erfahrungen durch Animationen von der Realität abgegrenzt. Der<br />
Film feierte 2011 auf der Berlinale Premiere und brachte dem Hauptdarsteller<br />
Jakub Gierszał die Nominierung zum Shooting Star 2012.<br />
Jan Komasa (*1981 in Poznań) ist Regisseur und Drehbuchautor. Er studierte<br />
Regie an der Filmhochschule Łódź und Philosophie an der Kardinal-Stefan-<br />
Wyszyński-Universität in Warschau.<br />
18.04. Do 18:00 Uhr Brotfabrik mit Einführung<br />
SUICIDE ROOM<br />
Ki / Ich heiße Ki<br />
PL 2011; 98 min; Blu-Ray, OmdU; R: Leszek Dawid,; B: Paweł Ferdek, Leszek Dawid,<br />
K: Łukasz Gutt, S: Jarosław Kamiński, D: Roma Gąsiorowska, Adam Woronowicz,<br />
Kamil Malecki, Krzysztof Globisz u.a.<br />
Kinga, genannt Ki, ist die junge und lebenslustige Mutter des 2-jährigen<br />
Pio. Statt sich um dessen Erziehung zu kümmern, tut sie alles,<br />
um dem Klischee einer ausgebrannten, alleinerziehenden Mutter<br />
zu widersprechen. Während sie sich die Nächte auf Partys um die<br />
Ohren schlägt, beginnen sich daheim die Rechnungen zu stapeln.<br />
Doch Ki weiß, wie sie über die Runden kommt: neben zahlreichen<br />
kreativen Nebenjobs versteht sie es auch geschickt, die Hilfsbereitschaft<br />
anderer auszunutzen. Als dann die Beziehung zu ihrem<br />
Freund Anto zerbricht, sie bei einer Freundin einziehen muss und<br />
das Sozialamt mit Sanktionen droht, scheint das Chaos perfekt.<br />
Erst als der ernste Miko in ihr Leben tritt, scheinen sich die Wogen<br />
wieder zu glätten. Dawids Debütfilm feierte seine Premiere bei<br />
den Internationalen Filmfestspielen in Venedig. Beim Filmfestival in<br />
Cottbus wurde Roma Gąsiorowska für ihre herausragende Darstellung<br />
der Ki ausgezeichnet.<br />
Leszek Dawid (*1971 in Kluczbork) absolvierte 2005 die Filmhochschule<br />
in Łódź und unterrichtet dort seitdem im Fachbereich Regie.<br />
Nach mehreren international preisgekrönten Dokumentarfilmen ist<br />
Ki sein Spielfilmdebüt.<br />
20.04. Sa 18:00 Uhr Brotfabrik Gast: Leszek Dawid<br />
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filmPOLSKA filmPOLSKA 29
Jutro będzie lepiej / Morgen wird alles besser<br />
PL/JPN 2010; 118 min; 35mm; OmdU; R/B: Dorota Kędzierzawska; K: Arthur Reinhart; D: Oleg Ryba, Jewgienij Ryba, Akhmed Sardalov u.a.<br />
Drei obdachlose Jungen, mit ihrem wenigen Hab und Gut in einem Leben ohne Halt und Sicherheit, zwischen Dreck, Abfall<br />
und ständigen Bedrohungen zu Hause, beschließen wegzulaufen: raus aus dem Bahnhof der russischen Stadt und weg über die<br />
„grüne Grenze” nach Polen, immer der Hoffnung hinterher. Doch Ausreißer sind die drei Waisen nicht, denn es gibt niemanden,<br />
der sie vermissen würde. Der Film wurde 2011 u.a. mit dem Friedensfilmpreis der Berlinale ausgezeichnet.<br />
Dorota Kędzierzawska (*1957 Łódź) arbeitet als Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie studierte Film in Moskau und Regie an<br />
der Filmhochschule in Łódź. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Kameramann Arthur Reinhart, realisierte sie zahlreiche erfolgreiche<br />
Filme, die Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt der Handlungen stellen.<br />
21.04. So 18:00 Uhr Brotfabrik<br />
Wszystko, co kocham / Alles, was ich liebe<br />
PL 2009; 95 min; DVD; OmeU, R/B: Jacek Borcuch; K: Michał Englert; M: Daniel Bloom; D: Mateusz Kościukiewicz, Olga Frycz, Andrzej Chyra, Anna Radwan u.a.<br />
Sommer 1981 in einer polnischen Hafenstadt. Janek, der Sohn eines Marinekapitäns, ist Sänger in einer Band. Seine erste große<br />
Liebe zu Basia steht unter einem schlechten Stern. Denn als in Polen das Kriegsrecht verhängt wird, hat Basias Vater unter den<br />
Repressionen zu leiden, während Janeks Vater den Machthabern treu bleibt. Jacek Borcuchs sinnlicher Film ist weder Geschichtsstunde<br />
noch Teenie-Drama, sondern ein eindringliches Dokument menschlichen Freiheitsdrangs.<br />
Jacek Borcuch (*1970 in Kwidzyn) ist Regisseur, Drehbuchautor, Musiker und Schauspieler. Er studierte Philosophie an der<br />
Universität Warschau und Schauspiel an der Warschauer Theaterhochschule. 1999 spielte er eine der Hauptrollen in Krzysztof<br />
Krauzes Film Dług/Die Schuld.<br />
23.04. Di 18:00 Uhr Brotfabrik<br />
Kinoedukacja<br />
MORGEN WIRD ALLES BESSER<br />
Matka Teresa od kotów / Mutter Teresa und die Katzen<br />
PL 2010; 95 min; 35mm; OmdU; R/B: Paweł Sala; K: Mikołaj Łebkowski; M: Marcin Krzyżanowski; D: Mateusz Kościukiewicz, Ewa Skibińska, Mariusz Bonaszewski,<br />
Filip Garbacz, Ewa Szykulska u.a.<br />
Artur und Martin sind zwei gewöhnliche Jungs im Teenageralter - bis sie plötzlich verhaftet werden. Es stellt sich heraus, dass die<br />
zwei scheinbar harmlosen und netten Brüder ihre Mutter bestialisch ermordet haben. Basierend auf tatsächlichen Ereignissen,<br />
zeichnet der Film ein psychologisches Profil der beiden Protagonisten und versucht in fragmentarischen Rückblenden zu erzählen,<br />
wie es zu der Bluttat gekommen ist, ohne dabei eine endgültige Erklärung liefern zu wollen.<br />
Paweł Sala (*1958 in Poznań) ist Drehbuchautor, Filmemacher und als Dramaturg Gründungsmitglied des Dramaturgenkreises<br />
G8. Er schrieb zahlreiche Bücher für Dokumentarfilme, darunter Statyści, der am Filmset von Roman Polanskis Der Pianist entstand.<br />
Matka Teresa od kotów ist sein Spielfilmdebüt.<br />
22.04. Mo 18:00 Uhr Brotfabrik<br />
MUTTER TERESA UND DIE KATZEN<br />
ALLES, WAS ICH LIEBE<br />
SCHNEEWEISS UND RUSSENROT<br />
Wojna polsko-ruska / Schneeweiß und Russenrot<br />
PL 2009; 108 min; 35mm; OmdU; R/B: Xawery Żuławski; K: Marian Prokop; M: Jan Komar; D: Borys Szyc, Roma Gąsiorowska, Sonia Bohosiewicz, Maria Strzelecka,<br />
Michał Czernecki, Bartek Firlet, Ewa Kasprzyk, Anna Prus, Magdalena Czerwińska, Dorota Masłowska u.a.<br />
Andrzej hat seine Freundin verlassen. Er treibt sich in Clubs herum und konsumiert exzessiv Speed, um seinen Liebeskummer<br />
zu mildern. Gibt es für ihn Hoffnung, aus diesem Teufelskreis der Selbstzerstörung zu entkommen? Die Verfilmung des gleichnamigen<br />
Bestsellers von Dorota Masłowska, in dem durch jugendliche Alltagssprache das post-kommunistische Polen karikiert<br />
wird, ist ein perfektes visuelles Äquivalent zu den Ideen Masłowskas, die einmal sagte: „Ich kann Wörter zu Torten schichten“.<br />
Schneeweiß und Russenrot - Trainspotting von der Weichsel.<br />
Xawery Żuławski (*1971 in Warschau) arbeitet als Regisseur von Spielfilmen und Serien sowie als Drehbuchautor. Er absolvierte<br />
die Filmhochschule in Łódź und ist Preisträger der Filmfestivals in Gdynia (2006) und Koszalin (2007). Er ist Sohn des bekannten<br />
polnischen Filmregisseurs Andrzej Żuławski.<br />
24.04. Mi 18:00 Uhr Brotfabrik<br />
30<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 31
Dokumentarfilme<br />
→ Seit Jahren beweist der polnische Dokumentarfilm seine Klasse. Er glänzt auf internationalen Festivals, erobert die Herzen der<br />
Zuschauer und ist demzufolge auch 2013 bei filmPOLSKA vertreten. In unserem Best of Shorts sind gleich mehrere kleine Perlen<br />
polnischer Dokumentarfilmkunst zu finden, die u.a. beim Filmfestival in Kraków und beim Sundance Festival mit Preisen ausgezeichnet<br />
wurden. Bereichert wird das Programm durch eine feine Auswahl des Neubrandenburger dokumentART-Filmfestivals,<br />
das mit einem polnischen Programmblock zu Gast ist. Auch im Zeughauskino sind anlässlich des 70. Jahrestages des Warschauer<br />
Ghetto-Aufstandes mehrere Dokumentarfilme zu sehen.<br />
Eksmisja / Maria muss packen<br />
PL/ AU 2012; 72 min; Blu-Ray; OmdU; R/K/S: Filip Antoni Malinowski;<br />
S: Julia Pontiller, Stefan Hahn<br />
Eine berührende Dokumentation über ein ungewöhnliches<br />
Ehepaar, das im hohen Alter seine vertraute Umgebung<br />
verlassen muss. Die lebenslustige und stets optimistische<br />
Maria und ihr Ehemann Tadeusz, ein stiller<br />
Wissenschaftler und Fatalist, sind gezwungen, nach 66<br />
Jahren ihre gemeinsame Wohnung zu verlassen. Sie<br />
können sich die Miete nicht mehr leisten. Marias und Tadeusz’<br />
Enkel, zugleich Regisseur des Films, begleitet das<br />
Paar. Maria muss packen ist eine aktuelle Beschreibung<br />
der sozioökonomischen Veränderungen und eines sich in<br />
Polen vollziehenden Mentalitätswandels, unter denen vor<br />
allem die ältere Generation leidet.<br />
Filip Antoni Malinowski (*1982 in Polen) lebt bereits seit<br />
über 20 Jahren in Wien, wo er Film- und Medienwissenschaften<br />
studiert hat. Maria muss packen ist sein erster<br />
Dokumentarfilm und zugleich eine persönliche Geschichte<br />
über Heimat und die eigenen Wurzeln.<br />
22.04. Mo 21:00 Uhr K18 Gast: Filip Malinowski<br />
Roman Polański - A Film Memoir<br />
GB 2011; 90 min; Blu-Ray; OmdU; R: Laurent Bouzereau; K: Paweł Edelman; M:<br />
Alexandre Desplat; S: Jeffrey Pickett<br />
In intensiven persönlichen Gesprächen erzählt Polański dem<br />
Freund und Produzenten Andrew Braunsberg seinen außergewöhnlichen<br />
Lebensweg. Der Film beleuchtet die einzelnen Stationen<br />
in Polańskis Biografie, angefangen mit der Kindheit im<br />
Ghetto über die ersten Filme in Polen, den Umzug nach Paris,<br />
seine Karriere in Europa und den USA, die Ermordung seiner<br />
schwangeren Frau Sharon Tate, die Kontroversen um seine Verhaftung<br />
1977 bis hin zum heutigen Leben und Arbeiten, gemeinsam<br />
mit seiner Frau Emmanuelle Seigner, in Frankreich. Die<br />
Gespräche wurden in Polańskis Haus im schweizerischen Gstaad<br />
aufgezeichnet, als er dort nach der Festnahme auf dem Weg zum<br />
Zürich Film Festival im September 2009 unter Hausarrest stand.<br />
Laurent Bouzereau (*1962 in Frankreich) führten erste berufliche<br />
Schritte in die unabhängige Filmindustrie New Yorks und<br />
Hollywoods. 1994 schrieb, inszenierte und produzierte Bouzereau<br />
seinen ersten von zahlreichen Dokumentarfilmen für Steven<br />
Spielberg. Seitdem entstanden hunderte Dokumentationen und<br />
Making-ofs großer Filme von renommierten Regisseuren. Bouzereau<br />
ist außerdem Autor mehrerer Bücher über das Kino.<br />
20.04. Sa 19:00 Uhr K18<br />
21.04. So 22:30 Uhr Hackesche Höfe Kino<br />
23.04. Di 21:00 Uhr K18<br />
Love & Other Manias:<br />
The Story of Malga Kubiak<br />
DE 2012; 105 min; DVD; OmeU; R/B/K/S: Anneliese Holles;<br />
S: Carl Andersen; M: Zbigniew Karkowski, Anita Lane<br />
Der experimentelle Dokumentarfilm poträtiert die 62<br />
Jahre alte Malga Kubiak, eine exzentrische und sexuell<br />
stark ambitionierte Performerin und Filmermacherin.<br />
Ursprünglich aus Polen stammend, lebt und<br />
arbeitet Kubiak seit den 1980er Jahren in Schweden.<br />
Durch Interviews mit ihr und ehemaligen Mitarbeitern<br />
bei ihren Film- und Performance-Projekten,<br />
Familienmitgliedern, Ex-Liebhabern, Musen und<br />
Schauspielern formt sich eine lebendige und kritische<br />
Auseinandersetzung mit Kubiaks Leben und Wirken.<br />
Eingewoben sind eine Vielzahl von Ausschnitten aus<br />
früheren Filmen und Performances der Künstlerin sowie<br />
die oft exzentrische Beobachtung ihrer schwierigen<br />
und klaustrophobischen Beziehung zu ihrer<br />
Mutter. Auf diese Weise mischen sich Vergangenheit<br />
und Gegenwart, bis sie nicht mehr voneinander zu<br />
trennen sind. Atmosphäre und Moralvorstellungen<br />
der 70er und 80er Jahre sind im Film ebenso deutlich<br />
zu spüren wie Kubiaks extrem komplexe Psyche<br />
und ihre ausgeprägte Sexualität.<br />
Anneliese Holles (*1963 in England) studierte Kunst<br />
an der Universität in Brighton und arbeitet als Filmund<br />
Theaterregisseurin, Fotografin und Malerin.<br />
23.04. Di 21:00 Uhr AckerStadtPalast<br />
Gast: Anneliese Holles<br />
24.04. Mi 21:00 Uhr K18<br />
Gast: Anneliese Holles<br />
DokART on Tour<br />
DokArt on Tour präsentiert eine Auswahl von polnischen Beiträgen,<br />
die im Rahmen des 21. dokumentART – European Filmfestival for Documentaries<br />
in Neubrandeburg und Szczecin gezeigt wurden. Die dokumentART<br />
widmet sich alljährlich dem europäischen Dokumentarfilm<br />
zwischen traditionellen und experimentellen Formen.<br />
No Reason to Leave<br />
18 min; OmeU; R: Gregory Portnoy<br />
Eine Nachbarschaft, die überall in Europa sein könnte. Menschen, die<br />
meine oder auch Deine Nachbarn sein könnten, passieren die Kamera.<br />
Beobachtungen alltäglicher Schönheit, Langeweile, Hast, Angst<br />
- oder vielleicht eines perfekt arrangiertes System, in diesem Fall für<br />
einen Film?<br />
Man of Iron<br />
2 min; OmeU; R: Angelika Herta<br />
Es könnte eine realsozialistische Fernsehdokumentation sein: Nahaufnahmen<br />
eines heroischen Arbeiters, der einen Hammer schwingt.<br />
Doch der Hammer schlägt in die Luft. Der Handlungsort hingegen ist<br />
absolut authentisch und symbolträchtig: die Werkhalle der Lenin-Werft<br />
in Gdańsk. Eine Arbeit zwischen Dokumentarfilm und Videokunst.<br />
God’s Lake<br />
17 min; OmeU; R: Diana Aszyk<br />
Kontemplative Bilder eines Sees, irdischer und himmlischer Mittelpunkt<br />
im Leben einer ukrainischen Familie irgendwo nahe der polnischen<br />
Grenze. Alltagsbeobachtungen, orthodoxe Rituale und Lieder vermischen<br />
sich mit Nachrichtenausschnitten zur Fußball-EM 2012 – die Betrachtung<br />
eines mythischen Kosmos.<br />
Paper Box<br />
9 min; OmeU; R: Zbigniew Czapla<br />
Durch ein Weichsel-Hochwasser verloren im Mai 2010 Tausende ihr<br />
Dach über dem Kopf. In einer Hausruine findet sich eine Schachtel<br />
mit vom Wasser aufgeweichten Familienfotos. Der Film als Versuch,<br />
natürlich Vergangenes, bruchstückhaft Fremdes und die Katastrophe<br />
als etwas Ursprüngliches und Teil der Familiengeschichte zu bewahren.<br />
World according to Hania and Staś<br />
28 min; OmeU; R: Tomasz Jurkiewicz<br />
Hania und Staś, ein nicht mehr junges Paar, leben auf einem Bauernhof.<br />
Ihr listiger Nachbar, gierig auf eine Provision, rät ihnen, einen<br />
Teil ihres Grundstücks als Bauland zu verkaufen. Sie verhandeln mit<br />
Kunden aus der Großstadt, die sich nach einem naturnahen Leben auf<br />
dem Land sehen. Dann gibt es Probleme mit den Dokumenten, welche<br />
die Eigentumsrechte an dem zu verkaufenden Grundstück bestätigen<br />
sollen.<br />
Dokumentarfilme<br />
18.04. Do 21:00 Uhr K18 mit Einführung<br />
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filmPOLSKA filmPOLSKA 33
Special Screening Absolut Mucha<br />
→ Eine Werkschau des dokumentarischen Schaffens Stanisław Muchas. Mucha (*1970 in Nowy Targ) gilt als Meister des skurrilen<br />
Dokumentarfilms. Seine Filme leben durch außergewöhnliche Figuren und ihre absurden und komischen Geschichten. Absolut<br />
Warhola und Die Mitte haben das Publikum in ganz Europa begeistert. Mucha studierte von 1989 bis 1993 Schauspiel an<br />
der Staatlichen Theaterhochschule ,Ludwik Solski‘ in Kraków und ab 1994 Filmregie an der Hochschule für Film und Fernsehen<br />
Konrad Wolf (HFF) in Potsdam. Er lebt und arbeitet in Berlin. In diesem Jahr wird er den filmPOLSKA-Filmworkshop leiten. Die<br />
Werkschau Absolut Mucha zeigt sechs seiner Dokumentarfilme.<br />
Reality Shock<br />
PL 2005; 79 min; DVD; OmdU; R/B: Stanisław<br />
Mucha; K: Krzysztof Pakulski; S: Bogdan Saganowski;<br />
Jacek Tarasiuk; M: Billy‘s Band<br />
Weit, weit weg, irgendwo an der polnischweißrussischen<br />
Grenze, erstrecken sich<br />
riesige urwüchsige Wälder. Fernab des<br />
Stadtlärms haben sich die dort lebenden<br />
Menschen auf den EU-Beitritt vorbereitet.<br />
In der Bar „Bei Wolodia“, einem Relikt aus<br />
Zeiten des Lenin-Kults, treffen sich die Helden<br />
des Films, die mindestens ebenso ungewöhnlich<br />
sind wie die Bar selbst. Durch<br />
die Art seiner Inszenierung erinnert Reality<br />
Shock an die Filme von Emir Kusturica und<br />
wird zu einer absurden Oper, die sich ununterbrochen<br />
um den Menschen und seine<br />
Gefühle dreht.<br />
18.04. Do 21:00 Uhr AckerStadtPalast<br />
Eröffnung der Werkschau<br />
in Anwesenheit von Stanisław Mucha<br />
Absolut Warhola<br />
DE 2001; 80 min; DVD; OmdU; R/B/S: Stanisław<br />
Mucha; K: Susanne Schüle, M: Drislak<br />
In dieser dokumentarischen Komödie<br />
forscht Stanisław Mucha nach den<br />
biografischen Wurzeln des Pop-Art-<br />
Künstlers Andy Warhol. Seine Neugier<br />
verschlägt ihn in die slowakischen Städtchen<br />
Medzilaborce und Mikova, wo<br />
zahlreiche Angehörige aus der Großfamilie<br />
des New Yorker Künstlers leben.<br />
Denn eigentlich hieß Andy Warhol Andrijku<br />
Warhola. Seine Tanten, Cousins<br />
und Cousinen haben zwar keine Arbeit,<br />
aber reichlich Zeit und gute Laune; sie<br />
plaudern aus dem Nähkästchen und liefern<br />
ihre ganz eigenen Interpretationen<br />
des „Mythos Andy Warhol“. Absolut<br />
Warhola wurde u.a. 2003 mit Adolf-<br />
Grimme-Preis ausgezeichnet.<br />
20.04. 21:00 Uhr AckerStadtPalast<br />
Die Mitte<br />
DE 2004; 85 min; DVD; OmdU; R/B/S:<br />
Stanisław Mucha; K: S. Schüle, M: Moritz Denis<br />
Wo befindet sich die geographische<br />
Mitte Europas? Gleich ein Dutzend<br />
Orte im Umkreis von zweitausend Kilometern<br />
erheben Anspruch darauf,<br />
dieses „Zentrum“ zu sein. Und so begibt<br />
sich Stanisław Mucha mit seiner<br />
Crew auf eine kurzweilige, manchmal<br />
burleske, manchmal tragikomische<br />
Odyssee kreuz und quer durch den<br />
Kontinent auf der Suche nach der einzigen,<br />
der „wahren Mitte“ in dem mit<br />
Mittelpunkten übersäten Erdteil...<br />
21.04. 21:00 Uhr AckerStadtPalast<br />
Mit „Bubi“ heim ins Reich<br />
DE 1999; 79 min; DVD; OmeU; R/B/S: Stanisław<br />
Mucha; K: Susanne Schüle<br />
Zwei Meter groß, sympathisch, mutig: „Er<br />
war der Größte“, sagen sie noch heute<br />
über ihn, doch die schillernde Persönlichkeit<br />
wurde zum Identitätsproblem<br />
einer Familie, die sich jahrhundertelang<br />
in der Tradition ehrenvoller Krieger und<br />
rechtschaffener Gutsbesitzer verortete.<br />
Denn der 1970 in Argentinien verstorbene<br />
Ludolf von Alvensleben, genannt<br />
„Bubi“ war ein Vertrauter von SS-Chef<br />
Heinrich Himmler und trägt die Schuld<br />
am Tod tausender Juden, Polen und Russen.<br />
Ein Enkel „Bubis“ erfuhr vom braunen<br />
Fleck auf der strahlend weißen Weste<br />
seines Adelgeschlechts und begann zu<br />
recherchieren. Auf der Suche nach einem<br />
Polnischlehrer begegnete er Stanisław<br />
Mucha, mit dem er sich gemeinsam auf<br />
eine Reise in die Vergangenheit machte.<br />
22.04. 21:00 Uhr AckerStadtPalast<br />
Die Wahrheit über Dracula<br />
DE 2009; 82 min; DVD; OmdU; R/B: Stanisław<br />
Mucha; K: Piotr Rosołowski; S: Marco Baumhof<br />
Wenn Stanisław Mucha einen Film über<br />
Rumäniens gewaltigsten Mythos und Exportschlager<br />
Dracula dreht, ist schnell<br />
klar, dass dies keine einfache Vampir-<br />
Doku wird, sondern eine munter-absurde<br />
Exkursion zum berühmtesten Vampir der<br />
Welt und seinen Anhängern (nicht nur) in<br />
Südosteuropa. Mucha holt selbsternannte<br />
„Draculologen“ vor die Kamera, welche<br />
die bevorstehende Wiedergeburt des Grafen<br />
beschwören oder beweisen, warum er<br />
schon vor langem wiedergeboren wurde -<br />
und zwar in der Person des Diktators Nicolai<br />
Ceaucescu. Eine Feministin behauptet<br />
sogar, dass Dracula eine Frau gewesen<br />
sei. Und die rumänische Autoindustrie erklärt<br />
wortreich, warum sie stolz an einem<br />
Dracula-Auto für EU-Bürger bastelt. Willkommen<br />
in Transsilvanien!<br />
23.04. 19:00 Uhr AckerStadtPalast<br />
Polnische Passion<br />
DE 1996; 160 min; DVD; OF dt. eingespr.;<br />
R/B: Stanisław Mucha; K: S. Schüle; S: Katrin<br />
Keller<br />
Zwischen den Weltkriegen taucht<br />
in Ostpolen ein Bauernprophet namens<br />
Elija Klimowicz auf. Der polnische<br />
Rasputin baut eine Kirche,<br />
vollbringt Wunder und gründet eine<br />
Sekte. Muchas Suche auf den Spuren<br />
des Propheten Elija ist voll von<br />
Wundern, von Leben und Mythologie.<br />
Sie führt in die Gegenwart, hat<br />
kein Ende und skizziert ein fundamentales<br />
Thema des Menschen: das<br />
Leben entsprechend der eigenen<br />
Träume zu gestalten. Polnische Passion<br />
ist Muchas Abschlussfilm des 2.<br />
Studienjahres an der HFF und feierte<br />
seine Uraufführung 1997 beim<br />
Internationalen Forum des Jungen<br />
Films.<br />
24.04. 19:00 Uhr<br />
AckerStadtPalast<br />
Special Screening<br />
ABSOLUT WARHOLA DIE MITTE DIE WAHRHEIT ÜBER DRACULA<br />
34<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 35
Shorts<br />
Small is Beautiful!<br />
→ In wenigen Minuten eine Geschichte auf den Punkt zu bringen, das ist die hohe<br />
Kunst der kurzen filmischen Form. Kurzfilme sind deshalb ein wunderbarer Prüfstein<br />
filmsprachlicher und stilistischer Fähigkeiten und somit oft der erste Schritt auf dem<br />
langen Wege in die Zukunft filmischen Schaffens. Manche von ihnen gehen sogar in die<br />
Filmgeschichte ein, wie Roman Polańskis Zwei Männer und ein Schrank, der Kultstatus<br />
erreicht hat.<br />
Mit seinen facettenreichen Erzählformen ist der Kurzfilm ein fester Bestandteil im Programm<br />
von filmPOLSKA. Auch in diesem Jahr zeigen die Filmakademien aus Katowice<br />
und Łódź ihr Best Of des filmischen Nachwuchses. Die Filmpiraten aus Podlasie feiern<br />
den 10. Jahrestag ihrer Programmreihe „Filmowe Podlasie Atakuje!“. Und zum 4. Mal<br />
präsentiert sich bei uns SHORT WAVES, das Festival auf Achse, das mit seinem Kurzfilmprogramm<br />
quer durch Europa tourt. Das Animationsfilm-Festivals ANIMATOR aus<br />
Poznań und das Berliner interfilm-Festival runden unser Kurzfilmprogramm mit jeweils<br />
einem eigenen spannenden Programmblock ab.<br />
Shorts<br />
Best of Shorts<br />
Filmhochschule in Łódź<br />
Animator Internationales Animationsfilmfestival<br />
Filmowe Podlasie Atakuje!<br />
Echo / The Echo<br />
PL 2012; Kurzspielfilm; 20 min; OmeU; R/B: Marcin Filipowicz<br />
Nach langer Abwesenheit kehrt ein Vater unerwartet zurück, um mit<br />
seinem elfjährigen Sohn in einen geheimnisvollen Wald zu fahren.<br />
Dort will er ihm beibringen, was ein Mann zum Überleben braucht.<br />
Echo wurde 2012 beim New-Horizons-Festival in Wrocław als Best<br />
Short Fiction ausgezeichnet.<br />
Uwikłani / Entangled<br />
PL 2012; Dokumentarfilm; 50 min; OmeU; R: Lidia Duda<br />
Wenn es um Pädophilie geht, besteht kaum ein Zweifel darüber,<br />
wer Opfer und wer Täter ist. Bei näherem Hinschauen kann selbst<br />
diese Perspektive ins Wanken geraten. Der Held in Lidia Dudas Film<br />
wurde als Kind von einem Nachbarn vergewaltigt. Bereits als Teenager<br />
versuchte er, Rache an seinem Peiniger zu nehmen. Im Film<br />
haben Opfer und Täter ihre Rollen getauscht; ihre auf Hass und<br />
Angst bauende Geschichte scheint kein Ende zu nehmen.<br />
Gwizdek / The Whistle<br />
PL 2012; Dokumentarfilm ;16 min; OmeU; R/B: Grzegorz Zariczny<br />
Ein Junge will Schiedsrichter werden. Doch auf den Fußballplätzen<br />
der untersten Ligen, wo er seine Laufbahn beginnt, geraten seine<br />
Wertvorstellungen ins Wanken. Hier muss er nicht nur die Abseitsregeln<br />
kennen, sondern auch rücksichtslos und brutal sein wie ein<br />
Spieler oder Fan.<br />
Die Filmhochschule in Łódź bzw. die Staatliche Hochschule<br />
für Film, Fernsehen und Theater (PWSFTViT) wurde<br />
1948 gegründet und ist eine der weltweit bedeutendsten<br />
Filmhochschulen. Berühmte polnische Filmkünstler wie<br />
Roman Polański, Krzysztof Zanussi, Krzysztof Kieślowski<br />
oder Wojciech Jerzy Has verbrachten dort ihre Lehrjahre.<br />
Die PWSFTViT soll nicht nur auf den Beruf vorbereiten,<br />
sondern ebenso den Blick auf das Leben schärfen.<br />
Bajkowe kroniki kucharskie<br />
The fairy-tale cookery chronical<br />
PL 2012; 5:50 min; R: Kamil Jaworek<br />
Ludzie normalni / Normal People<br />
PL 2011; 24:51 min; R: Piotr Złotorowicz<br />
Aposiopesis<br />
PL 2011; 6:13 min; R/B: Zuzanna Pyda, Jagoda Szelc<br />
Osiemnastka / Eighteen<br />
PL 2012; Dokumentarfilm; 19 min; R: Marta Prus<br />
Z życia strachów polnych<br />
From the life of scarecows<br />
Das junge Festival des Animationsfilms aus Poznań zeigt jedes<br />
Jahr über 500 Filme aus über 50 Ländern. Ein breit gefächertes<br />
Programm zeigt bekannte Animations-Techniken und neue<br />
Trends; zeitgenössische Animationsfilme ebenso wie Schätze<br />
der Animationsfilm-Geschichte. Mit Ausstellungen, Art-Performances,<br />
Konzerte, Workshops und Vortragsreihen ist Animator<br />
mehr als nur ein Filmfestival.<br />
Eintritt ins Paradies um 3,20 Eur<br />
Admission to paradise for 3, 20 Eur<br />
AU 2008; 12,22 min; OF; R: Edith Tauber<br />
Kto by pomyślał / Who would have thought?<br />
PL 2009;10 min; R: Ewa Rusewicz<br />
Galeria PL 2010; 4,30 min; R: Robert Proch<br />
Tramwaj PL 2007; 8,35 min; R: Monika Kuczyniecka<br />
Madame Tutli-Putli<br />
CAN/PL 2007; 17,17 min; R: Maciek Szczerbowski, Chris Lavis<br />
Millhaven<br />
PL 2010; 6,30 min; R: Bartek Kulas<br />
Big Bang Big Boom<br />
2013 feiert Filmowe Podlasie Atakuje! (FPA!) seinen 10. Jahrestag.<br />
Aus diesem Anlass stellt FPA die außergewöhnlichen<br />
kulturellen Besonderheiten der Region Podlasie vor, wo in<br />
Jahrhunderten des Zusammenlebens verschiedener Nationalitäten<br />
und Kulturen eine einzigartige Atmosphäre entstanden<br />
ist. FPA wird diese Energie mit einem Kurzfilmprogramm und<br />
Musik aus Podlasie in ganz Berlin verbreiten!<br />
Miss god „Faraway” PL 2013; 4,47 min; R: Marek Włodzimirow<br />
Siłaczka PL 2012; 7 min; R: Aleksander Pawluczuk<br />
Młyn PL 2011; 10,41 min; R: Ireneusz Parkos Prokopiuk<br />
A safer libya without guns PL 2012; R: G. Nowiński<br />
Wielki Łapiak PL 2013; 24 min; R: T. Adamski & H. de Chamico<br />
The Saintbox „Eulalia” PL 2012; 3,57 min; R: MonsieurZupika<br />
Peter and the wolves PL 2010; 3,20 min; R: Paweł Godlewski<br />
Lukaqsyno & Kriso feat. Miss God / Mój świat<br />
PL 2012; 4,43 min; R: Krzysztof Kiziewicz<br />
Dzieciak PL 2012; 10 min; R: Bartek Tryzna<br />
Palimpsest PL 2012; 11,55 min; R: Paweł Grześ<br />
21.04. So 19:00 Uhr AckerStadtPalast<br />
Gast: Grzegorz Zariczny<br />
22.04. Mo 19:00 Uhr K18<br />
Gast: Grzegorz Zariczny<br />
PL 2012; Spielfilm; 16 min; R: Grzegorz Dębowski<br />
Skrzydła<br />
Pl 2012; Animation; 8 min; R: Krzysztof Szafraniec<br />
24.04. Mi 19:00 Uhr K18<br />
IT 2010; 9,30 min<br />
18.04. Do 19:00 Uhr AckerStadtPalast<br />
Gast: Anna Głowińska<br />
19.04. Fr 19:00 Uhr K18 Gast: Anna Głowińska<br />
We cut corners / Pirate‘s Life PL 2012; 2 min; R: K. Adamski<br />
19.04. Fr 19:00 Uhr AckerstadtPalast<br />
20.04. Sa 21:00 Uhr K18<br />
Gast jeweils: Maciej Rant & Co<br />
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filmPOLSKA filmPOLSKA 37
Shorts<br />
interfilm bei filmPOLSKA<br />
Filmhochschule in Katowice<br />
Short Waves www.shortwaves.pl<br />
Vom 12.-17. November 2013 findet zum 29. Mal interfilm<br />
- das Internationale Kurzfilmfestival Berlin - statt.<br />
In den 80er-Jahren als unabhängiges Super-8-Filmfest<br />
gegründet, ist interfilm als zweitältestes Filmfestival der<br />
Hauptstadt zu einer der weltweit wichtigsten Bühnen für<br />
den Kurzfilm geworden. interfilm präsentiert im Rahmen<br />
von filmPOLSKA ihre Polish Shorts Selection der Festivaljahre<br />
2011/2012. www.interfilm.de<br />
Colourbleed<br />
2011; Spielfilm/Animation; 9 min; R: Peter Szewczyk<br />
Die nach Krzysztof Kieślowski benannte Fakultät für Fernsehen<br />
und Rundfunk (WRiTV) wurde im Jahre 1978 an der Schlesischen<br />
Universität in Katowice gegründet. Sie bietet Studiengänge in den<br />
Bereichen Film- und Fernsehregie, Kamera sowie Filmproduktion<br />
an. Krzysztof Zanussi, Jerzy Stuhr, Edward Żebrowski, Magdalena<br />
Piekorz, Filip Bajon, Maciej Pieprzyca und Michał Rosa unterrichten<br />
Regie, Andrzej Fidyk leitet die Abteilung für Dokumentarfilm<br />
und Bogdan Dziworski lehrt visuelle Film- und Fernsehgestaltung.<br />
Die Fakultät verfügt über eigene Aufnahmestudios und ein Filmarchiv.<br />
Bereits zum 5. Mal werden die Wellen des polnischen<br />
Kurzfilms durch europäische Städte rauschen. Am 4. April<br />
startet das Kurzfilmfestival Short Waves in Poznań um anschließend<br />
in fünfzig weiteren europäischen Städten zu<br />
gastieren. Die Zuschauer werden in jeder Festivalstadt<br />
die Möglichkeit haben ihren Favoriten zu wählen. Dem<br />
Gewinner erwartet der mit 10.000 zł dotierte Grand Prix.<br />
Katachi / Shape PL 2013; 3 min; R: P. Adamski, K. Kijek<br />
Strażnicy / The Guardians PL 2013; 15 min; R: K. Szot<br />
Galeria / The Gallery<br />
2011; Animation; 4.30 min; R: Robert Proch<br />
Agniezka<br />
2011; Animation; 10 min; R: Izabella Bartosik-Burkhardt<br />
Frozen Stories<br />
2011; Spielfilm; 25 min; R: Grzegorz Jaroszuk<br />
Co Się Dzieje, gdy Dzieci Nie Chcą Jeść Zupy<br />
What happens when children don‘t eat soup<br />
2011; Animation; 9 min; R: Pawel Prewencki<br />
Noise<br />
2011; Spielfilm; 7 min; R: Przemyslaw Adamski<br />
Barbakan<br />
2011; Spielfilm; 21 min; R: Bartlomiej Zmuda<br />
Sponge Ideas<br />
Nie dotykając ziemi / Above the Ground<br />
PL 2010; 16 min; R/B: Arkadiusz Biedrzycki; K: Patryk Jordanowicz; S: Tomasz<br />
Krzeszowiec<br />
Muka! / Boo!<br />
PL 2012; 27 min; OmeU; R/B: Kordian Kądziela; K: Cezary Stolecki; S: Magdalena<br />
Chowańska<br />
Póki Wilk syty / Wolf’s Clothing<br />
PL 2012; 18 min; OmeU; R/B: Olga Kałagate; K: Adam Zapała; S: Grzegorz<br />
Szczepaniak<br />
Święto zmarłych / All Souls’ Day<br />
PL 2012; 18 min; R/B: Aleksandra Terpińska; K: Bartosz Bieniek; S: Daniel<br />
Gąsiorowski<br />
Ryszard / Richard<br />
PL 2011; 26 min; R/B: Mateusz Głowacki; K: Marcin Banasiak; S: Wojciech Janas<br />
Co się dzieje, gdy dzieci nie chcą jeść zupy<br />
What happens when children don‘t eat soup<br />
PL 2011; 9 min; R: Paweł Prewencki<br />
Umiłowanie życzia / To love life<br />
PL 2011; 12 min; R: Piotr Bosacki<br />
Święto zmarłych / All soul‘s day<br />
PL 2012; 18 min; R: Aleksandra Terpińska<br />
O rządach miłości / To governance of love<br />
PL 2013; 13 min; R: Adela Kaczmarek<br />
Sponge Ideas PL 2011; 5 min; R: K. Nalewajka, P. Szewczyk<br />
Foton / Photon PL 2011; 5 min; R: Alexander Pawlik<br />
Wspomnienie popzedniego lata<br />
A memory of last summer<br />
PL 2013; 10 min; R: Kuba Gryżewski, IvoKrankowski<br />
2011; Animation/Clip; 5 min; R: Paulina Szewczyk<br />
20.04. Do 19:00 Uhr K18 mit Einführung<br />
22.04. Mo 19:00 AckerStadtPalast Gast: Olga Kałagate<br />
23.04. Di 19:00 Uhr K18 Gast: Olga Kałagate<br />
20.04. Sa 19:00 AckerStadtPalast Gast: Ad Arte<br />
21.04. So 19:00 Uhr K18 Gast: Ad Arte<br />
FILMOWE PODLASIE ATAKUJE<br />
38<br />
filmPOLSKA filmPOLSKA 39
Workshop<br />
Ideen haben - Filme machen<br />
Ein Thema, viele Ideen, ein Film. Die Workshop-Teilnehmenden<br />
werden zu einem von Stanisław Mucha<br />
vorgegebenen Thema kleine, skurrile, ernsthafte, lustige<br />
Dokumentarfilme konzipieren und sie realisieren.<br />
Die Ergebnisse der fünftägigen Arbeit werden im Club<br />
der polnischen Versager bei der Abschlussveranstaltung<br />
vom filmPOLSKA 2013 öffentlich präsentiert.<br />
Stanisław Mucha gilt als Meister des Skurrilen. Seine<br />
Filme bevölkern außergewöhnliche Figuren mit ihren<br />
komischen und absurden Geschichten. Muchas Dokumentarfilme<br />
Absolut Warhola und Die Mitte haben die<br />
Zuschauer in ganz Europa begeistert. 2007 drehte er<br />
Hope, seinen ersten Spielfilm.<br />
Der Workshop richtet sich an junge Filmemacher, an<br />
Anfänger und Fortgeschrittene und an alle, die selbst<br />
mal eine Kamera in die Hand nehmen wollen. Es ist<br />
der perfekte Einstieg in die Filmwelt und eine gute Gelegenheit,<br />
bestehendes Wissen zu vertiefen und Erfahrungen<br />
zu sammeln.<br />
Ausstellung<br />
Weltkino im Polnischen Plakat<br />
Die Ausstellung „Weltkino im Polnischen Plakat“ ist die Fortsetzung<br />
einer Ausstellungsreihe, die 2009 ins Leben gerufen wurde. Nach<br />
Ausstellungen, die den filmischen Errungenschaften einzelner<br />
Länder gewidmet waren, lädt Pigasus ein zu einer Weltreise mit<br />
polnischen Plakaten. In der Ausstellung, die speziell zum Festival<br />
filmPOLSKA vorbereitet wurde, finden ca. 40 Plakate aus der Zeit<br />
der Volksrepublik Polen Platz. Es sind sowohl Filmplakate des Hollywoodkinos,<br />
als auch solche, die für Nischenfilme z.B. aus Taiwan<br />
oder der Elfenbeinküste entstanden sind. Darunter sind Werke berühmter<br />
polnischer Plakatkünstler wie Jan Lenica, Eryk Lipiński, Jan<br />
Młodożeniec, Andrzej Pągowski, Franciszek Starowieyski und Waldemar<br />
Świerzy zu sehen. Die Ausstellung ist eine kleine Rückschau<br />
auf die Darstellung des Weltkinos im polnischen Filmplakat.<br />
Die Pigasus Polish Poster Gallery gibt es seit 2003. In den zehn<br />
Jahren ihres Bestehens veranstaltete Pigasus über fünfzig Ausstellungen.<br />
Die Pigasus Sammlung umfasst über fünf Tausend polnische<br />
Nachkriegsplakate.<br />
Ausstellungsdauer: 22. April bis 19. Mai 2013<br />
Öffnungszeiten: Mo – Sa. 14:00 – 19:00 Uhr<br />
20.04. 19:00 Uhr Ausstellungseröffnung<br />
Pigasus Poster Gallery, Danziger Str. 52, 10435 Berlin<br />
Das FilmFestival Cottbus grüßt<br />
filmPOLSKA mit der Präsentation<br />
des Films:<br />
DZIEN KOBIET | FRAUENTAG<br />
REGIE: Maria Sadowska, Polen 2012<br />
HAUPTPREIS<br />
FÜR DEN BESTEN FILM<br />
COTTBUS 2012<br />
Aufführungen am 22.4.2013, 20.30 Uhr und am 23.04.2013, 20.00 Uhr<br />
FilmFestival<br />
Cottbus<br />
GmbH<br />
40<br />
filmPOLSKA<br />
www.filmfestivalcottbus.de
Impressum<br />
Veranstalter<br />
Polnisches Institut Berlin<br />
Instytut Polski w Berlinie<br />
Burgstr. 27, 10178 Berlin<br />
Tel.: (030) 24 75 81 0 / Fax.: (030) 24 75 81 30<br />
berlin@instytutpolski.org / www.polnischekultur.de<br />
Direktor des Polnischen Instituts Berlin:<br />
Tomasz Dąbrowski<br />
Programmkurator:<br />
Kornel Miglus (Polnisches Institut Berlin)<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Redaktion & Gestaltung:<br />
Marcin Zastrożny (Polnisches Institut Berlin)<br />
Eine Produktion des Polnischen Instituts Berlin<br />
unter der Schirmherrschaft des Medienboard Berlin-Brandenburg<br />
mit freundlicher Unterstützung des<br />
Polnischen Filminstituts (PISF),<br />
der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit<br />
und des Adam Mickiewicz Instituts.<br />
Festivalkoordination & Logistik:<br />
Monika Richter<br />
Katalogtexte zur Retrospektive: Fabian Tietke<br />
Textredaktion: Wolfgang Reinke<br />
Moderation und Kinobetreuung:<br />
Stefan Fichtner, Aleksandra Sowa, Monika Wojtyłło, Adam Gusowski, Izabela Plucińska, Detlef Kuhlbrodt<br />
Gästebetreuung: Karolina Kaczor<br />
Workshopbetreuung:<br />
Ludmilla Korb-Mann, Robert Heber, Katarzyna Lorenc, Eustachy Bielecki, Robert Mleczko<br />
NACHLESE<br />
Logistik: Mikołaj Tarnowski<br />
Mitarbeit:<br />
Sebastian Magunsky, Joanna Hoppe, Ewelina Wiśniewska, Magda Garlińska, Katarzyna Koślacz, Paulina Madej<br />
Besonderer Dank an:<br />
Maciej Prawdzic-Kornacki (Filmoteka Narodowa)<br />
Förderer und Partner<br />
www.polnischekultur.de<br />
www.filmPOLSKA.de<br />
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